[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum steuerbaren Abziehen von Schüttgütern
aus Behältern mit einem unter dem Behälterauslaß angeordneten, auf einem Träger befestigten,
dem Füllgut zugekehrten, gasdurchlässigen Belag, einem an dem Träger angebrachten
Gasanschluß und mit einer Verschlußeinrichtung.
[0002] Schüttgüter verschiedenster Art und unterschiedlicher Körnung werden bekanntlich
gelagert und zur Verarbeitung aus den Lagerbehältern in andere Behälter übergeben,
z.B. Waagen, volumetrische Maßbehälter, Zwischenlagerbehälter usw. Es gibt hier ganze
Anlagen mit zwischengeschalteten Fördereinrichtungen, und es versteht sich, daß der
jeweilige Behälter mit einem Verschluß versehen ist, der zum Abziehen der in dem Behälter
befindlichen Schüttgüter geöffnet werden muß. Solange die Schüttgüter grobe Körnung
haben, z.B. Kohle, lediglich grobe Steine und dergl., also eine sehr gute Fließfähigkeit
haben, bestehen auch für einfache Verschlußteile unter dem jeweiligen Behälterauslaß
keine Schwierigkeiten, durch mehr oder weniger weites Öffnen der Verschließteile mehr
oder weniger große Ausfließöffnungen und damit Materialströme vorzusehen. Problematisch
wird das'Abziehen von Schüttgütern aus Behältern aber bei schlechtem Fließverhalten,
z.B. infolge hohen Feinanteiles des Schüttgutes. Besonders kritisch sind hier feinste
Pulver, wie z.B. Bleioxyd, Eisenoxyd, Metalloxyde ganz allgemein, aber auch Putze,
Zement, Tone usw. Es ist bekannt, daß diese feinen Pulver - aber auch schon Schüttgüter
mit groberer Körnung - schlecht aus dem geöffneten Behälterauslaß ausfließen und innerhalb
des sich häufig nach unten verengenden Behälters oder zumindest des sich verengenden
Behälterauslasses zur Brückenbildung neigen. Man hat daher im unteren Bereich von
Behältern bereits seitlich Gummikissen angeordnet, die aufgeblasen werden können,
um die Brückenbildung zu unterbinden und ein Herausfließen des Schüttgutes zu gewährleisten,
wenn das Verschlußteil eine öffnung freigibt. Eine andere Möglichkeit zur Beseitigung
der Brückenbildung des sich im unteren Bereich eines Behälters befindlichen Schüttgutes
ist das Einführen von Druckluft durch seitlich quer durch die Wände nach innen hineingesteckte
und dort befestigte Rohrlanzen, in die z.B. stoßweise Luft eingedrückt wird, um die
bereits aufgebauten Brücken des-Schüttgutes zu zerstören.
[0003] Gewöhnlich wird ein Behälterauslaß durch ein Verschlußteil abgeschlossen, welches
beweglich derart angeordnet ist, daß es gesteuert eine mehr oder weniger große Öffnung
frei geben kann. Hier gibt es außermittig gelagerte Schwenkklappen, deren Drehpunkt
seitlich am Rand des Behälterauslasses vorgesehen ist, es gibt auch mittig gelagerte
Drosselklappen, deren Drehwelle allerdings mitten im Materialstrom angeordnet ist,
und es gibt Segmentverschlüsse. Selbst wenn durch die vorstehend genannten Maßnahmen
die Brückenbildung des im Behälterauslaß befindlichen Schüttgutes beseitigt oder vermieden
ist, zeigt sich häufig trotz Öffnen des Verschlußteils mit Nachteil, daß das Schüttgut
nicht ausfließt, sondern teilweise unkontrolliert bei Erreichen eines bestimmten Klappenwinkels
plötzlich herausschießt und danach wieder im Auslaß steckenbleibt. Diese Erscheinungen
zeigen sich insbesondere bei den feinen Pulvern, wie z.B. den Metalloxiden oder Zement.
Daher hat man Zellenradschleusen in den Behälterauslaß eingebaut, die aber mechanisch
aufwenig sind. Eine andere Lösung bestand darin, den Behälterauslaß mit verhältnismäßig
großer Öffnung unten offen zu lassen und im Abstand von diesem darunter ein Zuteilungsgerät
anzuordnen, auf welches das Schüttgut immer direkt herunterfällt. Trotz einer Neigung
eines länglich ausgebildeten Zuteilgerätes blieb das Schüttgut aber dann auch hier
liegen, weil es die beobachteten schlechten Fließeigenschaften hat. Man hat daher
schon Rüttler eingesetzt und das Zuteilgerät als Vibrationsförderer ausgebildet.
Man erkennt, daß hier aber ein erheblicher maschinentechnischer Aufwand getrieben wird.
[0004] Dieser ist auch dann nicht geringer, wenn das Zuteilgerät unter dem offenen Behälterauslaß
eine Luftförderrinne ist. Die Luftförderrinne erstreckt sich aus dem Bereich unter
dem Behälterauslaß bis über denjenigen Behälter, zu welchem das Schüttgut zugeführt
werden soll, häufig eine Waage. Es ist bei Schüttgütern nicht zu geringer Feinheit
mit mäßigem Erfolg gelungen, einen gleichmäßigen Materialstrom über die Luftförderrinne
zur Waage hin zu erreichen. Mit Nachteil versagt aber selbst eine Luftförderrinne
bei großer Feinheit, insbesondere bei der Förderung von Metalloxiden, und man konnte
einen gleichmäßigen Materialstrom nicht einmal dann erreichen, wenn zusätzlich Vibrationsgeräte
angebaut wurden. Außerdem sind die Wartungs-, Betriebs-und Investitionskosten solcher
Zuteilgeräte zusätzlich zu den Behältern nachteilig hoch. Auch die Einbauabmessungen
sind ungünstig, weil eine derart ausgestaltete Anlage zu viel Betriebsraum einnimmt.
[0005] Ein weiterer Nachteil, der sich in Verbindung mit den Zuteilgeräten gezeigt hat,
bestand darin, daß der Materialstrom unkontrolliert in den nachgeschalteten Behälter,
z.B. die Waage, zugeführt wird. Trotz gleichmäßigen Lufteintrittes in die Rinne mit
einem gasdurchlässigen Belag, z.B. Sintermetall oder Siebgewebe, kommt es häufig vor,
daß das Material plötzlich und unkontrolliert über die Luftförderrinne geradezu hinwegschießt.
Zumindest ist es bislang nicht gelungen, bei genauem Einwiegen eines Schüttgutes in
eine nachgeschaltete Waage den Materialstrom bei Erreichen des Füllstandes in der
Waage rechtzeitig und genau abzuschalten. Man ist daher dazu übergegangen, zusätzlich
noch ein Verschlußteil an dem Ende des Zuteilgerätes anzubringen. Hierdurch erhöht
sich der technische Aufwand mit Nachteil aber noch weiter.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten
Art, um einen gleichmäßigen Materialstrom ohne großen maschinentechnischen Aufwand
auch für schlecht fließfähige Schüttgüter mit möglichst kleinen Baumaßen zu schaffen.
Mit der neuen Vorrichtung sollen die Stoffe aus Behältern in nachgeschaltete Behälter
dosiert werden, z.B. beim negativen Verwiegen soll eine Waage dosierend entleert werden
können, und es soll ein einwandfreier Übergang von einer chargenweisen Entleerung
eines Behälters in einen kontinuierlichen Förderstrom gewährleistet werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Träger mit dem darauf
befestigten luftdurchlässigen Belag mindestens teilweise als Verschlußteil des Behälterauslasses
ausgebildet ist und das Verschlußteil unter mindestens teilweiser Freigabe des Behälterauslasses
bewegbar ist. Durch die Ausbildung des Verschlußteils, d.h. der Verschlußklappe, des
Segmentverschlusses, eines Schiebers oder dergleichen, als gasdurchlässiges Teil oder
durch Belegen des Verschlußteils mit einer gasdurchlässigen Einrichtung, wobei aber,
wie vorstehend erwähnt, die gasdurchlässige Einrichtung am besten selbst als Verschlußteil
ausgebildet ist, benötigt man nicht mehr annähernd den Investitionsaufwand wie bei
den oben beschriebenen bekannten Anlagen, und dennoch ist die Aufgabe zufriedenstellend
gelöst. Die dem Füllgut zugewandte Seite des Verschlußteils ist erfindungsgemäß nämlich
teilweise oder ganzflächig begast, d.h. als verteilt Gasstrahlen abgebende Einrichtung
ausgebildet, so daß das über dem Verschlußteil liegende Füllgut gewissermaßen fluidisiert
wird. Hierdurch werden nicht nur Brückenbildungen zerstört, sondern es wird auch die
Reibung des Materials in sich und gegenüber dem Verschlußteil so erniedrigt, daß auch
schlecht fließfähiges Schüttgut selbst bei geringer Öffnung in einem gleichmäßigen
kleinen Materialstrom ausgetragen werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, beim
chargenweisen Beschicken eines Förderers aus mehreren, im Abstand hintereinander angeordneten
Zuführbehältern eine optimale Ausnutzung der Förderbahn zu erreichen und das bislang
bei den bekannten Anlagen häufig beobachtete plötzliche zu starke Beschicken zu vermeiden.
[0008] Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn das Verschlußteil eine außermittig
gelagerte, unter dem Behälterauslaß angeordnete Schwenkklappe ist. Es wurde eingangs
schon ausgeführt, daß das Verschlußteil selbstverständlich auch ein Schieber, ein
Einfach- oder Doppelsegmentverschluß, eine mittig gelagerte Drosselklappe oder dergl.
sein kann. Die außermittig schwenkbar gelagerte Klappe ist aber ein besonders robustes,
einfach aufgebautes, wirtschaftliches und zuverlässiges Gerät, mit welchem die erfindungsgemäß
angestrebten Vorteile erreicht werden können.
[0009] Günstig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß die von dem unteren Rand des Behälterauslasses
gebildete Fläche etwa eine im Mittel zur Horizontalen geneigte Ebene ist. Im Falle
der vorstehend erwähnten Schwenkklappe handelt es sich nicht nur "im Mittel" sondern
tatsächlich im wesentlichen um eine Ebene, die bei einigen Ausführungsformen in der
Horizontalen liegen kann, nämlich wenn der untere Rand des Behälterauslasses ebenfalls
eine horizontale Ebene bestimmt. Liegt diese Ebene aber geneigt zur Horizontalen,
dann ist auch das im wesentlichen ebene Verschlußteil, nämlich die Schwenkklappe,
unter etwa dem gleichen Winkel zur Horizontalen geneigt. Denkt man aber an Schiebeverschlüsse
oder Segmentverschlußteile, dann müssen diese nicht immer - wie normalerweise - symmetrisch
zum Lot so angeordnet sein, daß die im Mittel durch diese gekrümmten Flächen gelegte
Ebene horizontal liegt, sondern diese gedachte Ebene (als erste Näherung der gekrümmten
Fläche) kann auch zur Horizontalen geneigt angeordnet sein. Dies gilt selbstverständlich
für Doppelsegmentverschlüsse ebenso wie für Zweiwegeschwenkklappen.
[0010] Der gasdurchlässige Belag kann ebenso auf gekrümmten, wie auch auf ebenen Flächen
der Verschlußteile angebracht werden. Es handelt sich bei diesem Belag vorzugsweise
um Sintermetall, zusammengesintertes Siebgewebe, Stoffgewebe, keramisches Material
oder andere ähnliche poröse Materialien, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit ihrer
Hilfe wird mehr oder weniger ganzflächig, je nach Wunsch eine im wesentlichen gleichmäßige
Verteilung von Gas über den am Träger angebrachten Gasanschluß nach oben in das Schüttgut
hinein erreicht.
[0011] Durch das Belegen des Verschlußteiles mit dem porösen, gasdurchlässigen, in der Regel
luftdurchlassenden Material wird Gas, zumeist allerdings Luft, zur Fluidisierung des
darüber befindlichen Füllgutes eingeblasen. Es genügt dann oft eine minimale öffnungsweite
des Verschlußteils gegenüber dem unteren Rand des Behälterauslasses, um das Material
in fluidisiertem Zustand gleichmäßig ausfließen zu lassen. Zur Restentleerung des
Behälters kann man dann das Verschlußteil gegebenenfalls zusätzlich vollständig öffnen.
Wie oben schon erwähnt, wird durch das Einblasen des Gases durch den porösen Belag
auch die Reibung zwischen dem Behälterinhalt und dem Verschlußteil vermindert.
[0012] Zwar ist es möglich, einen Dichtring zwischen Behälterauslaß und Verschlußteil anzuordnen,
z.B. am Behälterrand zu befestigen. Es ist aber bei weiterer Ausgestaltung der Erfindung
vorteilhaft, wenn der Dichtring außen um den Belag herum auf der dem unteren Rand
des Behälterauslasses zugekehrten Seite angeordnet ist. Dieser Dichtring kann aus
Kautschuk, Asbest, Kunststoff oder dergl. gebildet sein. Damit wird eine einwandfreie
Abdichtung zwischen dem feststehenden Gehäuseteil, d.h. dem unteren Rand des Behälterauslasses,
und dem beweglichen Verschlußteil gewährleistet. Unabhängig davon besteht die Möglichkeit,
das Verschlußteil bzw. eine Schließklappe unterschiedlich weit zu öffnen bzw. verschieden
weit von dem unteren Rand des Behälterauslasses zu entfernen. Durch den gasdurchlässigen
Belag erreicht man damit eine Regelung der Austragmenge des aus dem Behälter ausfließenden
Behandlungsgutes. Die öffnungsweite des Verschlußteils läßt sich also mit anderen
Worten durch eine Neigungsverstellung ändern und an die betreffenden gewünschten Durchsatzmengen
anpassen.
[0013] Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn Gaszufuhreinrichtungen zur Steuerung
und/oder Einstellung unterschiedlicher Gasmengen an dem Gasanschluß am Träger vorgesehen
sind. Z.B. kann man die Austraggeschwindigkeit des Füllgutes einerseits zwar durch
die öffnungsweite des Verschlußteils, andererseits aber auch durch diejenige Gasmenge
einstellen, die durch den gasdurchlässigen Belag zur Füllgutseite hin eingeblasen
wird. Man erkennt, daß damit durch sehr einfache Maßnahmen eine sehr feine Regelung
des Materialstromes erreichbar ist, der steuerbar aus Behältern abgezogen werden soll.
Bei dem Gas handelt es sich praktischerweise um Preßluft, wie sie heute in den meisten
Industrieanlagen verfügbar ist. Es ist ferner daran gedacht, daß schon beim Beschicken
des Behälters, aus welchem später das Füllgut abzuziehen ist, eine geringe Gasmenge
durch den gasdurchlässigen Belag eingeblasen wird, so daß auch im unteren Behälterbereich
eine gleichmäßige Fluidisierung der Schüttgüter gewährleistet ist. Im Falle der Entleerung
kann man dann durch die Gaszuführeinrichtungen größere Gasmengen einführen, gegebenenfalls
auch eine Intervallbelüftung vorsehen oder periodisch Luftstöße hereingeben, so daß
man mit Sicherheit alle Arten von Materialien, selbst feinste Pulver, steuerbar aus
dem Behälter abziehen und dosierbar einem anderen Behälter zuführen kann.
[0014] Die Gaszufuhr kann man über ein Magnetventil steuern, wobei der Gasdruck über einen
Druckminderer einstellbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wurde eine Automatikschaltung
eingerichtet, welche eine Luftzufuhr bedarfsabhängig gesteuert hat, wobei vor dem
Öffnen des Verschlußteils belüftet wurde, während des Materialaustrages eine Dauerbelüftung
erfolgte, und bei anderen Anwendungsfällen vor dem öffnen und/oder während des Materialaustrages
eine Intervallbelüftung vorgesehen war. Die Klappe wurde bei einer ersten Vorrichtung
manuell gesteuert, bei einer Weiterentwicklung pneumatisch. Selbstverständlich sind
aber auch andere Steuerungen, z.B. motorische, denkbar. Z.B. kann die Öffnungsweite
des Verschlußteils und damit des Behälterauslasses stufenweise oder kontinuierlich
eingestellt werden. Bei einer nachfolgend erläuterten speziellen Ausführungsform wird
die stufenweise Einstellbarkeit erläutert.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, wenn ein
staubdichtes Gehäuse unter Umschließung des Behälterauslasses und des Verschlußteiles
angebracht ist. Gerade die schwierig zu entleerenden Schüttgüter mit der schlechten
Fließeigenschaft sind feinste Pulver. Durch die geringen Baumaße der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es daher ohne weiteres möglich, den gesamten Verschluß staubdicht
in einem verhältnismäßig kleinen Gehäuse unterzubringen.
[0016] Bei einer vorteilhaften weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Gehäuse mit einem Gasabführstutzen versehen ist. Über diesen Stutzen kann das
Gas abgeführt werden, welches durch die Belüftung zugeführt ist, soweit es nicht in
den Behälter strömt.
[0017] Durch die kleinen Baumaße können sogar bestehende Anlagen nachträglich mit der Vorrichtung
gemäß der Erfindung ausgerüstet werden.
[0018] Um nur einige Verwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung gemäß der Erfindung zu nennen:
man kann sie zum Austragen von Material in einer definierten Leistung aus einer Waage
zum Zwecke eines langsamen Zuführens zu einem nachgeschalteten Prozeß oder Gerät einsetzen;
ferner zum Dosieren aus einem Silo in eine Waage oder in ein Volumen-Maßgefäß; ferner
zum Austrag aus einem Silo zum Zwecke des Verladens oder zum Beschicken eines nachgeschalteten
Fördergerätes.
[0019] Besondere Schwierigkeiten hat es beim steuerbaren Abziehen insbesondere im Bereich
der Akkumulatorenindustrie gegeben. Dabei bestand häufig das Problem, Bleioxid aus
einer Waage in einen Mischer auszutragen oder in eine Waage hineinzudosieren. Durch
die Vorrichtung gemäß der Erfindung bereitet der Einsatz selbst dieses schwerfließfähigen
Füllgutes keinerlei Schwierigkeiten mehr.
[0020] Auch Altsand, Zement, Kalk, Tone (d.h. alle belüftbaren Materialien) können mit Vorteil
in nachgeschaltete Behälter, z.B. Waagen, eindosiert werden, wobei die vorgeschalteten
Behälter, z.B. die Silos, in einfacher praktischer Weise oberhalb der Waage angeordnet
sein können. Die Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann durch ihre Vielseitigkeit
hier nicht erschöpfend wiedergegeben werden.
[0021] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit den Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1 schematisch eine Seitenansicht eines Schwenkklappenverschlusses mit luftdurchlässigem
Belag auf dem Verschlußteil, d.h. der Schwenkklappe,
Figur 2 die Draufsicht auf den Schwenkklappenverschluß nach Figur 1,
Figur 3 eine andere Ausführungsform von Verschlußteil, nämlich ein Zweiwegeverschluß
in Gestalt zweier Schwenkklappen und
Figur 4 eine weitere andere Ausführungsform eines Verschlußteils als Doppelsegmentverschluß.
[0022] Unter dem lediglich abgebrochen dargestellten Behälter 1 befindet sich in der Darstellung
der Figur 1 der am Flansch 2 befestigte Behälterauslaß 3, dessen unterer Rand 4 scharfkantig
ausgebildet ist und eine gedachte Ebene bildet, die zur Horizontalen unter einem Winkel
von etwa 45° geneigt ist. Parallel zu dieser Ebene liegt als Verschlußteil 5 eine
außermittig gelagerte, nämlich um die Schwenkachse 6 drehbare Schwenkklappe. Diese
besteht im wesentlichen aus einem Träger 7 mit im Abstand von seinem äußeren Umfang
zur Seite des Behälterauslasses 3 hinweisend hochstehendem Ring 8, welcher die dem
Behälter 1 zugewandten Seite des Trägers 7 in zwei Bereiche aufteilt. Der größere
Bereich befindet sich in der Mitte, ist kreisrund und weist den gasdurchlässigen Belag
9, im Falle der hier gezeigten Ausführungsformen luftdurchlässigen Belag, auf. Die
kleinere Fläche ist eine Ringfläche, die mit dem Dichtring 10 belegt ist. Dieser ist
mithin unter der scharfen Kante des unteren Randes 4 des Behälterauslasses 3 derart
angeordnet, daß eine einwandfreie Abdichtung des sich im Behälter 1 befindenden Füllgutes
gegenüber außen gegeben ist, denn der Dichtring ist so breit ausgelegt, daß er mit
einem Sicherheitsabstand rechts und links vom unteren Rand 4 hinausragend vorgesehen
ist. Die scharfe Kante des Randes 4 ist auch dazu vorgesehen, daß sich der Dichtring
selbst dann gut dichtend beim Schließvorgang an den Rand 4 anlegt, wenn zuvor Füllgut
ausgeschüttet worden war und sich die Schwenkklappe 5 in Gegenuhrzeigerrichtung um
die Schwenkachse 6 zum Schließen bewegt. Die scharfe Kante drückt dann die letzten
Füllgutreste oder -körner rechts und links zur Seite.
[0023] In der Mitte ist unter dem Träger 7 ein Gasanschluß 11 vorgesehen, durch den bei
den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen Preßluft durch Leitung 12 von einer
Luftzufuhreinrichtung gesteuert zugeführt wird. Das Magnetventil ist mit 13' bezeichnet,
während andere Teile der Preßluftzufuhr, wie z.B. Druckminderventil, nicht weiter
dargestellt sind.
[0024] Der gesamte Verschluß mit Behälterauslaß 3, Schwenkklappe 5, Schlauch 12 und Drehachse
6 sind von dem staubdichten Gehäuse 13 umschlossen.
[0025] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird die Schwenkklappe durch den
Getriebemotor 18 und den Kurbelantrieb 19 (Fig. 2) betätigt. Durch Nockensteuerungen
17 werden drei Schaltnocken und durch diese die zugeordneten Endschalter 14, 15 und
16 betätigt. Die Endschalter gehen dabei vorzugsweise auf die Stellungen "auf" oder
"Teilöffnung" oder "zu". Über diese Endschalter 14 bis 16 wiederum wird der Antriebsmotor
18 gesteuert.
[0026] Eine ähnliche oder gleiche Steuerung ist auch bei der Ausführungsform der Figur 3
möglich. Hier sind allerdings zwei unter einem spitzen Winkel zueinander in Schließstellung
stehende Schwenkklappen 5 vorgesehen, die um die Schwenkachse 6 gedreht werden können.
In der in Figur 3 gezeigten Stellung befindet sich Füllgut in dem sehr kurz ausgebildeten
Behälterauslaß 3 bis unten zu der Kante, längs welcher die beiden Schwenkklappen einander
berühren. Wird die linke Klappe geöffnet, dann fließt das Schüttgut durch den . linken
Auslaß 21 in einen nicht gezeigten, darunter befindlichen Behälter, und wird die rechte
Schwenkklappe 5 in Gegenuhrzeigerrichtung bewegt, dann fließt das Schüttgut durch
den rechten Auslaß 22 in einen gegebenenfalls anderen, ebenfalls nicht gezeigten und
darunter angeordneten Behälter.
[0027] Figur 4 zeigt einen Doppelsegmentverschluß, bei welchem die Verschlußteile 5 als
zwei separate Segmente ausgebildet sind, die sich längs einer horizontalen unteren
mittleren Linie einander berühren. Wird der Antriebszylinder 23 mit Fließmittel beaufschlagt,
dann dreht er um die Schwenkachse 6 den beidseitig außerhalb des Behälterauslasses
3 über sichelförmige Hebel 24 beweglichen Segmentverschluß. Vorzugsweise ist dieser
auf jeder Seite außerhalb des Behälterauslasses 3 an einem solchen sichelförmigen
Hebel 24 angebracht, und auch der Antriebshebel 24 befindet sich außerhalb des Füllgutes.
Letzterer ist mit einem Zahnsegment 25 versehen, welches mit einem gegenüberliegenden
Zahnsegment 26 kämmt. Dieses ist wiederum mit einem ähnlichen sichelförmigen Hebel
für das andere Verschlußsegment verbunden.
1. Vorrichtung zum steuerbaren Abziehen von Schüttgütern aus Behältern mit einem unter
dem Behälterauslaß angeordneten, auf einem Träger befestigten, dem Füllgut zugekehrten,
gasdurchlässigen Belag, einem an dem Träger angebrachten Gasanschluß und mit einer
Verschlußeinrichtung, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger (7) mit dem darauf befestigten
gasdurchlässigen Belag (9) mindestens teilweise als Verschlußteil (5) des Behälterauslasses
(3) ausgebildet ist und das Verschlußteil (5) unter mindestens teilweiser Freigabe
des Behälterauslasses (3) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (5)
eine außermittig gelagerte, unter dem Behälterauslaß (3) angeordnete Schwenkklappe
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem unteren
Rand (4) des Behälterauslasses (3) gebildete Fläche etwa eine im Mittel zur Horizontalen
geneigte Ebene ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außen
um den Belag (9) herum ein Dichtring (10) auf der dem unteren Rand (4) des Behälterauslasses
(3) zugekehrten Seite angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Gaszufuhreinrichtungen
zur Steuerung und/oder Einstellung unterschiedlicher Gasmengen an dem Gasanschluß
(11) am Träger (7) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein staubdichtes
Gehäuse (13) unter Umschließung des Behälterauslasses (3) und des Verschlußteiles
(5) angebracht ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(13) mit einem Gasabführstutzen versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragmenge
desBehandlungsgutes aus dem Behälter (1) durch eine Anpassung der Öffnungsweite des
Verschlußteils (5) und/oder durch Regelung der Gasmenge bzw: des Gasdruckes veränderbar
ist.