[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlboden mit einer über Tragfüße auf einem Unterboden
ruhenden und mit dem Unterboden einen Hohlraum bildenden Oberboden, sowie ein Verfahren
zur Herstellung des Hohlbodens und ein Flächenmaterial zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein bekannter Hohlboden (DE-OS 23 07 815) besteht aus einem mit einer Wärmedämmschicht
belegten Unterboden und einem im Abstand über der Wärmedämmschicht angeordneten, aus
Platten zusammengesetzten Oberboden. Die Platten des Oberbodens ruhen mit höhenverstellbaren
Stützen auf dem Unterboden. In den Hohlboden wird Warmluft zu Heizungszwecken geleitet,
um eine indirekte Fußbodenheizung zu bewirken. Die Raumheizung erfolgt durch die Wärmeleitung
der den Oberboden bildenden Platten.
[0003] Der Unterboden, der in der Regel aus einem Rohbeton besteht, hat normalerweise eine
unebene Oberfläche, deren Unebenheiten durch die höhenverstellbaren Tragfüße ausgeglichen
werden. Die Tragfüße müssen einzeln justiert werden, damit die den Oberboden bildenden
Platte einheitlich nivelliert sind. Diese Justierarbeiten an den Tragfüßen sind zeitaufwendig.
Die höhenverstellbaren Tragfüße sind ebenfalls teuer. Ein weiterer Nachteil des bekannten
Hohlbodens besteht darin, daß die Unterstützung der Platten nur an den Eckpunkten
erfolgt, so daß die Platten eine hohe Stabilität und Tragfähigkeit haben müssen. Schließlich
bildet bei dem bekannten Hohlboden der Hohlraum einen insgesamt offenen Raum, in dem'sich
die Luft ausbreitet, ohne daß eine Kanalisierung oder Luftführung erfolgen würde.
Dies hat zur Folge, daß sich in dem Hohlraum unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten
ausbilden, wobei z.B. in den Eckbereichen der Luftdurchsatz wesentlich geringer ist
als auf dem direkten Weg zwischen dem Lufteinlaß und dem Luftauslaß.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlboden der eingangs genannten
Art zu schaffen, dessen Konstruktion und Herstellung einfacher sind als bei dem bekannten
Hohlboden und der eine bessere Wärmeübertragung von der Luft auf den Oberboden ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Tragfüße dem Oberboden
fest angeformt sind.
[0006] Da die Tragfüße ebenso wie der Oberboden aus gut wärmeleitendem Material bestehen z.B.
aus Beton oder Estrich, tragen sie zur erhöhten Wärmeeinleitung mit bei. Die Anordnung
der Tragfüße unter dem Oberboden ist unabhängig von einer etwaigen Plattengröße und
nicht auf die Eckbereiche von Platten beschränkt. Die Spannweite zwischen zwei Tragfüßen
kann daher erheblich kleiner gemacht werden, so daß die Voraussetzungen an die Zug-
und Biegefestigkeit des Materials des Oberbodens verringert werden. Dadurch, daß die
Anzahl bzw. die Fläche der Tragfüße pro Flächeneinheit relativ groß gemacht werden
kann und die Anordnung der Tragfüße frei wählbar ist, können die Tragfüße auch zu
einer Kanalisierung der Luft benutzt werden, so daß die Hauptmasse der Luft entlang
definierter Wege geführt wird. Dies kann dadurch geschehen, daß durch die Tragfüße
die Strömungswiderstände in dem Hohlraum in einer Vorzugsrichtung größer gemacht werden
als in Querrichtung hierzu.
[0007] Schließlich erfolgt durch die zahlreichen Tragfüße auch eine Verwirbelung der Luft,
wodurch der Wärmeübergang von der Luft zu der Masse des Oberbodens einschließlich
der Tragfüße verbessert wird.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung enthalten die Tragfüße des Hohlbodens
eingebundene Füllkörper, die je nach Art zur Erhöhung oder Verminderung der Wärmespeicherung
beitragen. Diese Füllkörper können aus einem Schüttmaterial,wie Rollkies oder Metallkörner,bestehen,
das sich der Form der Schalung der Tragfüße anpaßt oder auch aus vorgefertigten Blöcken,
die die Form der Tragfüße bestimmen oder mitgestalten. Durch derartige Füllkörper
wird auch vermieden, daß nach dem Gießen des Oberbodens infolge von Schrumpfvorgängen
über den Tragfüßen Mulden entstehen.
[0009] Ein Hohlboden enthält häufig Kabel, Schlauchleitungen oder andere Leitungen, die-unterhalb
des Oberbodens verlegt werden müssen. Wenn die Hohlräume des Hohlbodens eine geringe
Höhe haben, kann es Schwierigkeiten bereiten, diese Leitungen nachträglich einzuführen
und entweder innerhalb des Hohlbodens vorzuschieben oder durch ein vorher eingeführtes
Zugkabel durch den Hohlboden zu ziehen. Hierbei besteht aber stets die Gefahr, daß
die in dem Hohlboden zu verlegende Leitung sich an den Tragfüßen reibt oder verklemmt
so daß das Einführen der Leitung behindert wird. Insbesondere wenn die Leitung im
Hohlboden nicht geradlinig verlegt werden soll, können Verhakungen, Verklemmungen
und Umlenkreibungen an den Tragfüßen des Hohlbodens auftreten. Zur Erleichterung des
Einführens von Leitungen u.dgl. in den Hohlboden weisen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Tragfüße eine glatte Beschichtung auf. Diese glatte Beschichtung
kann aus einer Folie aus Metall oder Kunststoff oder aus einem anderen glatten Überzug
bestehen. Sie verringert die Reibung mit den in den Hohlboden einzuführenden Leitungen.
[0010] Ebenso kann zur Verringerung der Reibung für einzu- . ziehende Kabel, Schläche o.dgl.
der Unterboden eine glatte Beschichtung aufweisen. Diese glatte Beschichtung besteht
vorzugsweise aus einer relativ harten Druckverteilschicht, die auf einer relativ weichen
Dämmschicht angeordnet ist. Die Dämmschicht dient zur Wärme- und Schallisolierung.
Sie besteht aus einem weichen Material, wie Schaumstoff oder Glasfaserplatten. Dieses
weiche Material, das eine gute Wärmeisolierung und Schalldämmung nach unten hin bewirkt,
hat aber eine relativ weiche Oberfläche. Es ist daher mit der Druckverteilschicht
bedeckt, auf der die Füße des Oberbodens stehen. Der Druck der Füße wird über die
Druckverteilschicht aui jeweils eine größere Fläche der Dämmschicht verteilt, so daß
diese keine örtlichen Eindrückungen erleidet.
[0011] Um zu verhindern, daß sich ein Luftschall, der beispielsweise durch strömende Luft
hervorgerufen wird, im Hohlboden fortsetzt, ist die Druckverteilschicht mit Löchern
zur Schallabsorption versehen. Der Luftschall dringt durch die Löcher hindurch in
die Dämmschicht ein und wird in dieser absorbiert. Auf diese Weise werden Vielfachreflektionen
des Luftschalls im Hohlraum vermieden.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen mindestens einige der
Tragfüße eine Beschichtung aus einem wärmereflektierenden Material auf. Dieses wärmereflektierende
Material kann gleichzeitig die oben erwähnte glatte Oberfläche bilden, es hat aber
auch eine thermische Funktion. Bei einem Hohlboden der zu Heizungszwecken benutzt
wird, ergibt sich häufig eine unerwünschte Wärmeverteilung. Beispielsweise ist die
Aufheizung des Hohlbodens an den Eintrittsstellen der Warmluft in den Hohlboden am
größten und an den von der Eintrittsstelle abgewandten Stellen am geringsten. Andererseits
gibt es in einem Gebäude Zonen, in denen eine geringere Temperatur erforderlich ist,
z.B. in Fluren. Um eine gezielte Wärmeverteilung zu erreichen, wird der Hohlraum des
Hohlbodens in denjenigen Bereichen, in denen der Wärmeübergang verringert werden soll,
mit einer wärmereflektierenden Beschichtung versehen, die verhindert, daß zu viel
Wärme durch Strahlung an den Oberboden abgegeben wird. Diese wärmereflektierende Schicht
braucht sich nicht auf die Tragfüße zu beschränken, sondern sie kann generell als
Trennfläche zwischen den Hohlräumen und dem Oberboden benutzt werden. Dadurch, daß
einige Bereiche des Hohlbodens eine solche wärmereflektierende Schicht aufweisen und
andere Bereiche diese wärmereflektierende Schicht nicht aufweisen, wird die von dem
Hohlboden abgegebene Oberflächenwärme gesteuert verteilt.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Umfangswandungen
der Tragfüße im wesentlichen senkrecht auf den Unterboden stoßen. Vorzugsweise gehen
die Umfangswandungen der Tragfüße, sich kontinuierlich nach oben erweiternd, knickfrei
in den horizontalen Oberboden über. Dadurch, daß die Umfangswandungen nahezu senkrecht
auf den Unterboden stoßen, werden Keile und Zwickel, an denen sich Leitungen während
des Einziehens verklemmen könnten, vermieden. Auch die gewölbeartige Ausbildung der
Hohlräume hat Vorteile für das Einziehen von Kabeln und Leitungen in den Hohlboden,
weil keine ebenen Flächen vorhanden sind, an denen ein Leitungsstau auftreten könnte.
Das freie Ende einer eingeschobenen Leitung wird beim Anstoßen stets von einer abgerundeten
Fläche geführt.
[0014] Ein weiterer Vorteil des gewölbeartigen Aufbaus der Hohlräume besteht darin, daß
wegen der guten statischen Tragfähigkeit eine größtmögliche Nutzraumhöhe der Hohlräume
bei relativ geringer Stärke des Oberbodens erzielt wird. Schließlich wirkt die Gewölbestruktur
auch schalldämpfend. Ein im Hohlboden entstehender Luftschall wird an den Wänden des
Gewölbes über eine Vielzahl unterschiedlicher Reflektionswinkel gebrochen und schließlich
von dem Unterboden verschluckt.
[0015] Dadurch, daß der Durchmesser der Tragfüße sich von oben nach unten kontinuierlich
verringert, erfolgt auch eine Trittschalldämpfung. Infolge der wölbungsartigen Unterseite
des Oberbodens wird der beim Gehen erzeugte Trittschall im Oberboden mehrfach reflektiert
und schließlich aufgezehrt, ohne sich in der Fläche des Oberbodens wesentlich fortzusetzen.
Durch die Querschnittsveränderung der Tragfüße werden auch Schallresonanzen vermieden.
[0016] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlbodens der
genannten Art. Dieses Verfahren besteht darin, daß auf den Unterboden eine Schalung
aus einem sich der Kontur des Unterbodens im wesentlichen anpassenden profilierten
Flächenmaterial aufgelegt wird, das anschließend mit einer plastischen Masse bedeckt
wird, welche nach dem Erhärten den Oberboden und die Tragfüße bildet.
[0017] Das Material, aus dem die Schalung besteht, ist so biegsam und geschmeidig, daß es
sich bei Belastung mit Estrich etwaigen Unebenheiten des Unterbodens anpaßt. Dieses
Flächenmaterial wird mit der plastischen Masse bedeckt, die nicht nur die nach unten
gerichteten, später die Tragfüße bildenden Ausbauchungen des Flächenmaterials ausfüllt,
sondern den Oberboden bildet.
[0018] Bei dem genannten Verfahren wird die Nivellierung an der Oberfläche des Oberbodens
durchgeführt und nicht an den den Oberboden tragenden Tragfüßen. Damit entfallen die
sonst erforderlichen Nivellierungsarbeiten.
[0019] Die aus dem Flächenmaterial bestehende Schalung verhindert ein Hindurchdringen der
fließfähigen Masse. Sie muß daher eine solche Dichtigkeit haben, daß sie die Unterseite
des Oberbodens und die Außenseiten der Tragfüße formt, ohne daß eine wesentliche Menge
der fließfähigen Masse in den zwischen dem Flächenmaterial und dem Unterboden gebildeten
Hohlraum gelangt. Vorzugsweise besteht die fließfähige Masse aus einer selbstnivellierenden
Suspension, die von selbst eine exakt horizontale und glatte Oberfläche bildet. Die
fließfähige Masse.kann jedoch auch eine breiförmige Konsistenz haben, was allerdings
eine mechanische Glättung erfordert.
[0020] Wenn das Flächenmaterial nach Art einer verlorenen Schalung an dem Oberboden und
den Tragfüßen verbleibt, bildet es eine Beschichtung der Wand des Hohlraumes. Wenn
eine solche isolierende Schicht nicht erwünscht ist, kann bei Verwendung eines Flächenmaterials
aus einer thermoplastischen Kunststoffolie in vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen sein, daß nach dem Erhärten der plastischen Masse die Kunststoffolie
durch Erhitzen geschrumpft, geschmolzen oder verbrannt wird. Diese Heißluft braucht
lediglich durch den Hohlraum hindurchgeleitet zu werden und ihre Temperatur muß hoch
genug gewählt werden, um eine Schrumpfung oder Schmelzung der Kunststoffolie zu bewirken.
Dabei löst sich die Kunststoffolie von den Wänden des Oberbodens und der Tragfüße,
so daß sich ihre Reste entweder lose auf dem Unterboden absetzen oder, im Falle der
Schrumpfung, eine den Unterboden bedeckende Schicht bilden. Der Hohlraum, durch den
später die Luft zu Heiz- oder Kühlzwecken hindurchgeleitet wird, befindet sich dann
zwischen den Resten der Kunststoffolie und der Unterseite des Oberbodens, so daß die
Luft direkt mit dem Material des Oberbodens in Verbindung kommt, ohne hieran durch
eine isolierende Schicht gehindert zu werden. Die Reste der Kunststofffolie bilden
dagegen eine Isolierung des Unterbodens, so daß die unerwünschte Wärmeableitung zum
Unterboden hin noch zusätzlich behindert wird.
[0021] Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die thermoplastische Kunststoffolie,
die sich ja auch zwischen den Unterseiten der Tragfüße und dem Unterboden befindet,
bei der Heißluftbehandlung die Tragfüße mit dem Unterboden verklebt, so daß eine Sicherheit
gegen spätere Verschiebungen des Oberbodens gegenüber dem Unterboden erreicht wird.
[0022] Gemäß einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß
ein aus zwei bereichsweise miteinander verbundenen Folien bestehendes Kissen auf den
Unterboden gelegt und mit Luft oder Wasser gefüllt wird, daß die fließfähige Masse
auf das Kissen aufgetragen und geglättet wird, und daß nach dem Erhärten der fließfähigen
Masse das Kissen entleert wird.
[0023] Diese Variante hat den Vorteil, daß das gefüllte Kissen eine gute Tragfähigkeit hat,
so daß es einerseits dem Gewicht der fließfähigen Masse selbst bei großer Schichtdicke
des Oberbodens widersteht, und daß andererseits während der Aufbringung der fließfähigen
Masse der Oberboden bereits durch das Personal betreten werden kann, ohne daß das
Kanalsystem zusammenbricht.
[0024] Nachdem die zunächst fließfähig aufgebrachte Masse erhärtet ist, wird das Kissen
entleert, so daß es zusammensackt und die Oberseite des Unterbodens bedeckt. Auch
hierbei besteht der Vorteil einer zusätzlichen Wärmeisolierung des Unterbodens, während
die Luft unmittelbar an die Unterseite des Oberbodens gelangt.
[0025] Das Kissen besteht in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung aus einer ebenen
ersten Folie und einer Aufwölbungen auf der ersten Folie bildenden und zwischen den
Aufwölbungen mit der ersten Folie verbundenen zweiten Folie, wobei die zweite Folie
nicht selbsttragend ist. Die beiden Folien bilden also gewissermaßen eine Luftmatratze
mit im wesentlichen ebener Unterseite. Im gefüllten Zustand bildet das Kissen eine
Schalung für die Formgebung der Unterseite des Oberbodens und der Tragfüße. Nach Aushärtung
der auf das Kissen aufgetragenen Masse, wird das Kissen entleert, wobei es sich schlaff
auf den Unterboden auflegt.
[0026] Dieses Auflegen auf den Unterboden kann durch Absaugen der Füllung des Kissens noch
verstärkt werden. Die über dem leeren Kissen gebildeten Kanäle sind für die Belüftung
frei.
[0027] Die Erfindung betrifft ferner ein Flächenmaterial zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Dieses Flächenmaterial besteht aus Platten oder Bahnen mit in regelmäßigen
Abständen angeordneten Vertiefungen, wobei die Ränder zweier aneinandergelegter Platten
oder Bahnen abdichtbare Stoß- oder überlappungszonen bilden.
[0028] Das profilierte Flächenmaterial kann als Bahnenware oder in Plattenform vorliegen,
wobei die Bahnen oder Platten jedoch abdichtend so verbunden werden müssen, daß eine
durchgehende Gießform für den ortgegossenen durchgehenden Oberboden entsteht. Daher
sind die Ränder des Flächenmaterials in der Regel als ineinandergreifende oder gegeneinanderlegbare
geradlinige Leisten ausgeführt. Das biegbare Flächenmaterial kann bereichsweise durch
weitere ausschmelzbare Kunststoffe armiert werden oder mit Metalleinlagen zur Verbesserung
der Wärmeleitung und Stabilität kombiniert werden.
[0029] Außer den Tragfüßen kann das Flächenmaterial noch weitere sich weniger weit nach
unten erstreckende Vertiefungen zur Bildung von Luftleitelementen aufweisen. Wenn
das Flächenmaterial in Plattenform vorliegt, können diese Vertiefungen eine Vorzugsrichtung
für die Luftleitung ergeben, wobei die Platte durch Verdrehen so eingesetzt werden
kann, daß benachbarte Platten eine Luftumleitung in eine andere Richtung bewirken.
[0030] Bei einer alternativen Ausführungsform des Flächenmaterials, besteht dieses aus einem
tiefziehfähigen Metallblech oder einer faltbaren Metallfolie, die im Inneren des Hohlbodens
- eine Beschichtung des Oberbodens und der Stützfüße bildend - verbleibt. Die Metallfolie
bildet einen guten Wärmeleiter und beeinträchtigt daher nicht wesentlich den Wärmeübergang
zwischen der Luft und dem Oberboden, an dessen Unterseite sie festanliegend haftet.
[0031] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0032] Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen Hohlboden,
Figur 2 eine Draufsicht einer Kunststoffplatte, wie sie für die Herstellung des Hohlbodens
nach Fig. 1 benutzt worden ist,
Figur 3 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform des Hohlbodens,
Figur 4 in Draufsicht die Anordnung der Tragfüße bei dem Hohlboden nach Fig. 3 und
Figur 5 die verschiedenen Phasen bei der Herstellung eines ähnlichen Hohlbodens wie
derjenige nach Fig. 3.
[0033] Der in Fig. 1 im Schnitt dargestellte Hohlboden besteht aus dem Unterboden 10,11,12
und dem darüber angeordneten Oberboden 13. Der unterboden 10,11,12 besteht aus einer
Betonplatte 10, einer darüber angeordneten Wärmedämmschicht 11 und einem über der
Wärmedämmschicht 11 angeordneten
[0034] Metallblech 12 zur besseren Lastverteilung. Das Metallblech 12 weist Löcher auf.
[0035] Auf den Unterboden 10,11,12 wird zur Bildung des Oberbodens 13 zunächst eine Form
14 aus einer tiefgezogenen Kunststoffolie aufgelegt.
[0036] Die Form 14 ist selbsttragend. Sie weist zahlreiche nach unten vorstehende Noppen
oder Rippen 15 auf, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel länglich sind, wie
Fig. 2 zeigt. Die Unterseiten der Rippen 15 liegen auf dem Blech 12 auf. Die Form
14 ist insgesamt flexibel bzw. biegbar, so daß-sie sich etwaigen Unebenheiten des
Unterbodens 10,11,12 anpaßt.
[0037] Die Ränder 16 der "Form 14 sind als durchgehend gleichförmig profilierte Leisten
ausgebildet, die auf dem Niveau der erhabenen Flächenbereiche der Form 14 liegen.
Die Ränder 16 weisen eine nutartige Ausbauchung auf, so daß die Ausbauchungen zweier
aneinander angrenzender Formen 14 abdichtend ineinandergesetzt werden können. Die
Ränder 16 können ferner mit einem Kleber oder durch Verschweißen miteinander verbunden
werden, so daß die Platten eine insgesamt abdichtende Gießform für den Oberboden 13
ergeben.
[0038] In die Noppen oder Rippen 15 sind Füllkörper 25 aus Rollkies eingefüllt, die über
die Form 14 hinaus in den Bereich des späteren Oberbodens hineinragen.
[0039] Der Oberboden 13 wird aus einem
Fließestrich erzeugt, der auf die Form 14 aufgebracht wird, und dabei die Füllkörper
25 umschließt und einbettet. Dabei werden in den Rippen 15 der Form 14 die Tragfüße
17 gebildet und über diesen entsteht eine die gesamte Form 14 bedeckende Schicht 18.
Die Oberfläche des Fließestrichs wird erforderlichenfalls glattgestrichen, so daß
sie unabhängig von Unebenheiten des Unterbodens 10,11,12 eine horizontale Fläche bildet.
Der Höhenausgleich erfolgt also dadurch, daß die Schicht 18 an verschiedenen Stellen
erforderlichenfalls unterschiedliche Stärken erhält.
[0040] Wenn der Fließestrich erhärtet ist, verbleibt die Form 14 in dem Hohlboden, so daß
sie eine die Tragfüße 17 eng umschließende glatte Beschichtung bildet. Werden in den
Hohlraum Elektrokabel oder andere Rohrleitungen eingebracht, gleiten diese entlang
der Beschichtung, so daß sie nicht in Kontakt mit einer relativ rauhen Beton-oder
Mörtelfläche kommen.
[0041] Es ist aber auch möglich, die Form 14 nach Fertigstellung des Oberbodens 13 zu entfernen.
Zu diesem Zweck wird in den zwischen dem Unterboden 10,11,12 und dem Oberboden 13
gebildeten Hohlraum Heißluft eingeblasen. Hierdurch schrumpft das thermoplastische
Material der Form 14, so daß einerseits an den Unterseiten der Tragfüße 17 eine Verklebung
der Tragfüße mit dem Blech 12 stattfindet und andererseits das Material der Form 14
an den übrigen Stellen von dem Oberboden 13 bzw. den Seitenwänden der Tragfüße 17
abgelöst wird und sich über dem Blech 12 ablegt bzw. strammzieht. Dies ist in Fig.
1 durch die gestrichelten Linien 19 angedeutet. Der Hohlraum befindet sich bei dem
fertigen Hohlboden, also zwischen der Unterseite des Estrichmaterials des Oberbodens
13 und dem verbleibenden Rest 19 der Form 14. Wenn die Temperatur der Heißluft groß
genug ist, kann die Form 14 insgesamt zum Schmelzen gebracht werden, wobei sich ihre
Reste dann ebenfalls auf dem Blech 12 ablegen.
[0042] In den Fig. 3 und 4 ist ein Hohlboden dargestellt, bei dem die Füße 17 nicht als
Rippen ausgebildet sind, sondern als kreisförmige Noppen, die jeweils gleiche Abstände
voneinander haben.-Die Tragfüße 17 sind in Reihen angeordnet und die Tragfüße zweier
Reihen liegen jeweils auf Lücke. Dadurch entsteht eine gleichmäßige Tragstruktur und
Lastverteilung.Außerdem werden innerhalb des Hohlbodens geradlinige Kanäle für den
Luftdurchtritt vermieden. Die Luft wird an den Tragfüßen 17 verwirbelt und verzweigt,
so daß der Wärmeübergang zum Oberboden 13 verbessert wird. Zwischen den Tragfüßen
17 befindet sich eine Gewölbestruktur, d.h. der Durchmesser der Tragfüße 17 erweitert
sich nach oben hin, so daß jeder Tragfuß - im Querschnitt gesehen - in Form eines
Bogens in den benachbarten Tragfuß übergeht. Durch diese Gewölbestruktur wird ebenfalls
die Tragfähigkeit des Oberbodens 13 erhöht, so daß die durchgehende Oberschicht 18
relativ dünn ausgebildet werden kann.
[0043] Die Folie 26, die die verlorene Schalung für den Oberboden 13 und die Tragfüße 17
nach Fig. 3 bildet, bleibt Bestandteil des Hohlbodens, so daß sie die Tragfüße 17
auch nach Fertigstellung des Hohlbodens umgibt. Diese Folie besteht in einigen Bereichen
des Hohlbodens aus einer Kunststoffolie und in anderen Bereichen des Hohlbodens aus
einer Metallfolie oder einer kombinierten Metall/Kunststoff-Folie, um den Wärmeübergang
von dem Hohlraum in das Material des Oberbodens 13 hinein zu beeinflußen.
[0044] Fig. 5 zeigt die Herstellung einer ähnlichen Gewölbestruktur wie sie in Fig. 3 dargestellt
ist, jedoch anhand eines Beispiels,bei dem die Schalung nach der Fertigstellung des
Oberbodens von diesem abgelöst wird.
[0045] Auf den aus der Betondecke 10 und der Wärmedämmschicht 11 bestehenden Unterboden
wird eine Doppelfolie 20 gelegt und verklebt, die aus einer glatten unteren Bahn 21
und einer darüber angeordneten nicht-selbsttragenden oberen Bahn 22 besteht. Die obere
Bahn 22 ist an denjenigen Stellen 23, an denen sich später die Tragfüße 17 befinden
sollen, mit der ebenen unteren Bahn 21 verschweißt. Zwischen den Stellen 23 weist
die obere Bahn Aufwölbungen 24 auf, die im Zustand nach Fig. 5a jedoch auf der unteren
Bahn 21 abgelegt sind.
[0046] Nach dem Verlegen der Doppelfolie 20 auf dem Unterboden wird Luft zwischen die Bahnen
21 und 22 gepumpt, wodurch sich die Aufwölbungen 24 gemäß Fig. 5b hochstellen. Die
aufgepumpte Doppelfolie 20 gemäß Fig. 5b bildet die Schalung, auf die der Fließestrich
zur Bildung des Oberbodens 13 aufgebracht wird. Der Fließestrich kann auch bereits
vor dem Lufteinpumpen schon in der erforderlichen Schichtdicke aufgegossen werden.
Wenn der Fließestrich des Oberbodens 13 erhärtet ist, wird die Luft aus dem Kissen
der Doppelfolie 22 herausgelassen. Zusätzlich kann noch eine Absaugung der Restluft
erfolgen, so daß die obere Bahn 22 sich auf der unteren Bahn 21 ablegt. Der Hohlraum
des Doppelbodens wird nun nach unten hin von den regellos flachgelegten Bereichen
der Bahn 22 begrenzt'und-nach oben hin von dem Oberboden 13.
[0047] Ein besonderer Vorteil des Hohlbodens besteht darin, daß die wärmeübertragende untere
Fläche des Oberbodens gegenüber einem plattenförmigen Oberboden wesentlich vergrößert
ist, so daß mit geringen Temperaturdifferenzen oder mit geringer unterer Strömungsgeschwindigkeit,
d.h. mit geringem Druckabfall im Hohlraum, hohe Wärmeübertragungsleistungen erreicht
werden können. Dies gilt auch für den Kühlfall, bei dem Kühlluft durch den Hohlboden
hindurchgeleitet wird.
[0048] Der Hohlboden ist auch für eine Wärme- bzw. Kältespeicherung gut geeignet, weil die
Unterseite des Oberbodens ein vielfaches der Plattengrundfläche aufweist.
1. Hohlboden mit einer über Tragfüße auf einem Unterboden ruhenden und mit dem Unterboden
einen Hohlraum bildenden Oberboden, dadurch gekennzeichnet , daß die Tragfüße (17)
dem Oberboden (13) fest angeformt sind.
2. Hohlboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfüße eingebundene
Füllkörper enthalten.
3. Hohlboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberboden eingebundene
Füllkörper enthält.
4. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfüße
(17) eine glatte Beschichtung (14;26) aufweisen.
5. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterboden
(10,11,12) eine glatte Beschichtung (12) aufweist.
6. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterboden
(10,11,12) eine relativ weiche Dämmschicht (11) und darüber eine relativ harte Druckverteilschicht
(12) aufweist.
7. Hohlboden nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckverteilschicht
(12) Löcher zur Schallabsorption aufweist.
8. Hohlboden nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Tragfüße
(17) eine Beschichtung (26) aus einem wärmereflektierenden Material aufweisen.
9. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswandungen
der Tragfüße (17) im wesentlichen senkrecht auf den Unterboden (10,11,12) stoßen.
10. Hohlboden nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswandungen
der Tragfüße (17),sich kontinuierlich nach oben erweiternd, knickfrei in den horizontalen
Oberboden (13) übergehen.
11. Verfahren zur Herstellung eines Hohlbodens nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß auf den Unterboden eine Schalung aus einem sich der Kontur
des Unterbodens im wesentlichen anpassenden profilierten Flächenmaterial aufgelegt
wird, das anschließend mit einer plastischen Masse bedeckt wird, welche nach dem Erhärten
den Oberboden und die Tragfüße bildet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flächenmaterial aus
thermoplastischer Kunststoffolie verwendet wird, und daß nach dem Erhärten der plastischen
Masse die Kunststoffolie durch Erhitzen geschrumpft, geschmolzen oder verbrannt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus zwei bereichsweise
miteinander verbundenen Folien bestehendes Kissen auf den Unterboden gelegt und mit
Luft oder Wasser gefüllt wird, daß eine fließfähige Masse auf das Kissen aufgetragen
und geglättet wird, und daß nach dem Erhärten der fließfähigen Masse das Kissen entleert
wird.
14. Flächenmaterial zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus Platten (14) oder Bahnen mit in regelmäßigen Abständen
angeordneten Vertiefungen (15) besteht, und daß die Ränder (16) zweier aneinandergelegter
Platten oder Bahnen abdichtbare Stoß- oder überlappungszonen bilden.
15. Flächenmaterial nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß außer den die Formen
für die Tragfüße (17) bildenden Vertiefungen (15) noch weitere sich weniger weit nach
unten erstreckende Vertiefungen zur Bildung von Luftleitelementen vorgesehen sind.
16. Flächenmaterial nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfüße
derart angeordnet und ausgebildet sind, daß die zwischen ihnen hindurchführenden Luftwege
in einer Vorzugsrichtung einen kleineren Strömungswiderstand haben als in anderen
Richtungen.