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EP 0 057 385 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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11.08.1982 Patentblatt 1982/32 |
(22) |
Anmeldetag: 21.01.1982 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)3: H05B 3/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DE FR LU NL |
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Priorität: |
02.02.1981 DD 227372
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Anmelder: VEB Draht- und Seilwerk Rothenburg |
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DDR-4341 Rothenburg/Saale (DD) |
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Erfinder: |
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- Petzold, Klaus-Michael, Dr. Ing.
DDR-7010 Leipzig (DD)
- Werthmann, Gerald, Dipl.-Ing.
DDR-4341 Rothenburg/Saale (DD)
- Mühe, Herbert, Dr.
DDR-7240 Grimma (DD)
- Müller, Gregor, Dipl.-Phys.
DDR-4090 Halle-Neustadt (DD)
- Schirmer, Werner, Prof.Dr.Ing.
DDR-7022 Leipzig (DD)
- Lippmann, Roland, Dipl.-Ing.
DDR-9061 Karl-Marx-Stadt (DD)
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Vertreter: Puchberger, Rolf, Dipl. Ing. et al |
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Patentanwälte, Dipl. Ing. Georg Puchberger
Dipl. Ing. Rolf Puchberger
Dipl. Ing. Peter Puchberger
Singerstrasse 13
Postfach 55 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur direkten elektrischen Widerstandserwärmung von metallischen Werkstücken |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur direkten elektrischen Widerstandserwärmung
von metallischen Werkstükken, wobei im Gegensatz zu den üblichen technologischen Verfahren,
bei denen nur die Oberflächentemperatur zur Steuerung und Regelung des technologischen
Prozesses herangezogen wird, eine gezielte Temperaturfeldbeeinflussung im Werkstück
senkrecht zur Stromflußrichtung vorgenommen wird.
Ziel der Erfindung ist die Einstellung gezielter Temperaturverteilungen in einem metallischen
Werkstück unter Ausnutzung der Abhängigkeit des spezifischen elektrischen Widerstands
von der Temperatur.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das zu erwärmende Werkstück
zunächst durch n an sich bekannte Erwärmungs und/oder Abkühlvorrichtungen (n≥0) geführt
wird, die eine ungleichmäßige Temperaturverteilung im Werkstück bewirken, daß anschließend
das Werkstück in an sich bekannter Weise mittels direkten elektrischen Stromdurchgangs
erwärmt wird, wobei während der direkten elektrischen Widerstandserwärmung in der
Erwärmungsstrecke auf das Werkstück m Erwärmungs- bzw. Abkühlvorrichtungen (mk0) gleichzeitig
oder nacheinander einwirken, und zwar so kurzzeitig, daß kein Temperaturausgleich
über dem Querschnitt möglich ist.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur direkten elektrischen Widerstandserwärmung
von metallischen Werkstücken, wobei eine Temperaturbeeinflussung senkrecht zur Stromflußrichtung
vorgenommen wird.
[0002] Bei der direkten elektrischen Widerstandsenwärmung erfolgt die Erwärmung durch direkte
Umsetzung von elektrischer Energie in Wärme im stromdurchflossenen Werkstück. Die
Temperaturverteilung im erwärmten Werkstück hängt bekanntlich ab
- von der Stromstärke, der Dichte, der spezifischen Wärme und der spezifischen elektrischen
Leitfähigkeit des jeweiligen Materials bezüglich der Umwandlung elektrischer Energie
in Wärme und
- vom Wärmeleitungskoeffizient, der Wärmeübergangszahl, der Dichte und der spezifischen
Wärme des jeweiligen Materials bezüglich der Abtstrahlbedingungen der Wärme an die
Umgebung.
[0003] Bisher wurde grundsätzlich die sich einstellende Oberflächentemperatur des Werkstückes
zur Festlegung der elektrischen Parameter verwendet, ohne auf die Temperaturverteilung
senkrecht zur Stromflußrichtung Rücksicht zu nehmen, die die Resultierende aus Erwärmungs-
und Abstrahlbedingungen ist. Das trifft zu für alle bekannten Verfahren zur direkten
elektrischen Widerstandserwärmung von metallischen Werkstücken.
[0004] Im Resultat von Erwärmungs- und Abstrahlbedingungen stellt sich stets über dem Querschnitt
eine ganz bestimmte Temperaturverteilung ein, die man als gegeben hinnimmt. Das ist
zugleich der Nachteil des Standes der Technik, da bezüglich eines zu lösenden Erwärmungsproblems
die sich einstellende Temperaturverteilung senkrecht zur Stromflußrichtung in der
Mehrzahl aller Fälle nicht diejenige ist, die zur optimalen Problemlösung führt.
[0005] Ziel der Erfindung ist die Vermeidung der Mängel des Standes der Technik durch Anwendung
eines Verfahrens, das die Einstellung gezielter Temperaturverteilungen in einem metallischen
Werkstück senkrecht zur Stromflußrichtung ermöglicht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine dem Endzweck optimal angepaßte Temperaturverteilung
senkrecht zur Stromflußrichtung bei direkter elektrischer Widerstandserwärmung metallischer
Werkstücke zu erzeugen, wobei die Abhängigkeit des spezifischen elektrischen Widerstandes
von der Temperatur zur Beeinflussung der Temperaturverteilung gezielt genutzt wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das zu erwärmende Werkstück
zunächst durch n an sich bekannte Erwärmungs-und/oder Abkühlvorrichtungen (n ≥ 0)geführt
wird, die eine ungleichmäßige Temperaturverteilung im Werkstück senkrecht zur Stromflußrichtung
bewirken, daß anschließend das Werkstück in an sich bekannter Weise mittels direkten
elektrischen Stromdurchganges erwärmt wird, wobei während der direkten elektrischen
Widerstandsenvärmung in der Ezwärmungsstrecke auf das Werkstück m Erwärmungs- bzw.
Abkühlvorrichtungen (m ≥0) mit definierten Energieangeboten pro Zeiteinheit gleichzeitig
oder nacheinander einwirken, und zwar so kurzzeitig, daß kein Temperaturausgleich
über dem Querschnitt möglich ist, wobei m + n>0 sein muß.
[0008] Beispiel:
Die Erfindung soll an einem Beispiel näher erläutert werden. Ein Stahldraht M 45,
0 4mm und 500mm Länge, mit einer Ausgangstemperatur von beispielsweise 0°C wird durch
Anlegen zweier Kontakte direkt elektrisch widerstandseiwärmt. Vor Beginn der Stromeiwärmung
wird durch eine äußere Envärmungsvorrichtung in Form eines zylindrischen, elektrisch
beheizten Hochleistungsofens die Oberflächentemperatur bis in eine Tiefe von 0,5 mm
auf 200°C eiwärmt. Nach Einschalten der Stromversorgungseinheit für die direkte elektrische
Widerstandserwärmung mit einer Spannung von 40 V und einer Einwirkungszeit von 40
s ergibt sich eine Endtemperaturverteilung von 950°C im ursprünglich wärmeunbeeinflußten
Querschnitt und 720°C in der wärmebeeinflußten Randzone.
Verfahren zur direkten elektrischen Widerstandserwärmung von metallischen Werkstücken,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu erwärmende Werkstück zunächst durch n an sich bekannte
Envärmungs- und/ oder Abkühlvorrichtungen (n≥0) geführt wird, die eine ungleichmäßige
Temperaturverteilung im Werkstück senkrecht zur Stromflußrichtung bewirken, daß anschließend
das Werkstück in an sich bekannter Weise mittels direkten elektrischen Stromdurchganges
erwärmt wird, wobei während der direkten elektrischen Widerstandserwärmung in der
Erwärmungsstrecke auf das Werkstück m Erwärmungs- bzw. Abkühlvorrichtungen (m ≥0,
m + n>0) mit definierten Energieangeboten pro Zeiteinheit gleichzeitig oder nacheinander
einwirken, und zwar so kurzzeitig, daß kein Temperaturausgleich über den Querschnitt
möglich ist.