[0001] Die Erfindung betrifft eine Seitenschutzvorrichtung für Gerüste, insbesondere Stahlrohrgerüste,
wie solche aus einem Gestell aus mindestens einem waagerechten Holm und zwei an dessen
Enden befestigten senkrechten Pfosten bestehen, das mittels zweier Tragarme an zwei
an zwei Rohrständern des Gerüstes fest angeordneten Haltern senkrecht aufhängbar ist
und nach Aufhängen bis an den Bodenbelag oder bis nahezu an den Bodenbelag des Gerüstes
reicht und das sowohl höhenverstellbar als auch vertikal verschwenkbar ist.
[0002] Derartige Seitenschutzvorrichtungen sind bekannt (DE-GM 69 23 792). Sie können beispielsweise
mit einem zwischen ihren Pfosten fest angeordneten, den Raum zwischen den Pfosten
ausfüllenden Gitterwerk oder anstelle des Gitterwerkes mit die Pfosten gegenseitig
abstützenden Streben versehen sein. Den bekannten Seitenschutzvorrichtungen haften
jedoch wesentliche Nachteile an, die in folgendem zu erblicken sind. Nach den geltenden
Sicherheitsvorschriften muß die Seitenschutzvorrichtung vom Bodenbelag des Gerüstes
aus eine Mindesthöhe einnehmen. Die Mindesthöhe läßt sich aber mit den bekannten Seitenschutzvorrichtungen
für den Fall nicht einhalten, daß die Bodenbeläge in den einzelnen Gerüstfeldern bei
Oberlappungsstößen in voneinander abweichender Höhe liegen. Die bekannten Seitenschutzvorrichtungen
können ferner für den Fall der Materialbeschickung nicht so verschwenkt werden, daß
sie der Materialbeschickung nicht hinderlich sind. Es ist zwar bereits eine Seitenschutzvorrichtung
bekannt (DE-OS 26 58 583), die auf die jeweils erforderliche Höhe einstellbar und
vertikal verschwenkbar ist. Die Pfosten der Seitenschutzvorrichtung weisen zu diesem
Zweck zwei sich gegenüberliegende, mit einem Schwenkgelenk versehene, als Bügel ausgebildete
Halter auf, mit deren Hilfe die Seitenschutzvorrichtung an zwei Rohrständern festklemmbar
ist. Ein jeder Pfosten weist ferner zwei weitere als Bügel ausgebildete Halter auf,
mit denen die Seitenschutzvorrichtung mit den beiden Rohrständern in der eingestellten
Lage verriegelbar ist. Derartige Seitenschutzvorrichtungen haben jedoch den Nachteil,
daß sie auf den Rohrständern festgeklemmt und, um unbeabsichtigtes Verschwenken zu
verhüten, auf den Rohrständern verriegelt werden müssen. Die Montage und Demontage
der Seitenschutzvorrichtung ist demzufolge relativ zeitaufwendig, abgesehen davon,
daß die Seitenschutzvorrichtung bei Materialbeschickung zuvor entriegelt werden muß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Seitenschutzvorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung so auszubilden, daß sie nach Aufhängen an den Haltern der Rohrständer
eines Gerüstes auch für den Fall, daß die Bodenbeläge in den einzelnen Gerüstfeldern
in unterschiedlicher Höhe liegen, vom Bodenbelag aus die vorgeschriebene Mindesthöhe
einnimmt und dabei mit ihrem unteren Ende auf dem Bodenbelag aufsitzt, wobei die Seitenschutzvorrichtung
vertikal verschwenkbar ist, ohne daß sie teilweise von den Rohrständern gelöst zu
werden braucht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beanspruchten Merkmale gelöst.
[0005] Die aufgehängte Seitenschutzvorrichtung setzt sich durch ihr Schwergewicht auf den
Bodenbelag des Gerüstes auf und nimmt dadurch zwangsweise die geforderte Mindesthöhe
über dem Bodenbelag ein. Sie läßt sich ferner im Bedarfsfall um die Tragarme verschwenken,
ohne daß sie wie bisher teilweise von den Rohrständern gelöst zu werden braucht. Es
sind ferner die Tragarme in ihren Halterungen horizontal verschiebbar, um etwaige
Abweichungen in dem Abstand zweier Rohrständer voneinander ausgleichen zu können.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Seitenschutzvorrichtung besteht
darin, daß eine jede Halterung für die Tragarme von einem Pfosten der Seitenschutzvorrichtung
und einer an dem Pfosten fest angeordneten Lasche gebildet ist.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Figur 1 die teilweise gezeichnete Seitenschutzvorrichtung in Ansicht,
Figur 2 in Teil-Draufsicht in Pfeilrichtung II der Figur 1 und
Figur 3 in Teil-Seitenansicht in Pfeilrichtung III der Figur 1.
[0008] Die Seitenschutzvorrichtung besteht aus dem Gestell 1, das sich aus einem waagerechten
Holm 2, zwei an dessen Enden befestigten senkrechten Pfosten 3 und einem die unteren
Enden der Pfosten 3 fest miteinander verbindenden Holme 4 zusammensetzt. Der Holm
4 steht mit seinen mit 5 bezeichneten Enden gegenüber den Pfosten 3 vor. Das Gestell
1 ist mit einem aus flexiblem Werkstoff bestehenden Gitterwerk 6 ausgekleidet. Die
Pfosten 3 sind bei 7 mit den Holmen 2,4 so gelenkig verbunden, daß die Seitenschutzvorrichtung
bei Nichtgebrauch auf kleinstem Raum zusammenklappbar ist. Mit 8 ist ein Arm bezeichnet,
der mit seinem einen Ende an dem Holm 2 bei 9 angelenkt ist und mit seinem anderen
Ende an einem der Pfosten 3 bei lo lösbar befestigt ist. Der Arm 8 dient zur Stabilisierung
der Seitenschutzvorrichtung im aufgeklappten Zustand. Mit 11,12 sind zwei in Abstand
nebeneinander angeordnete Rohrständer eines Gerüstes bezeichnet, auf denen in Abstand
übereinander die Rohrständer 11,12 flanschartig umfaßende Konsolen 13 fest angeordnet
sind, die mit einem kreisförmigen Kragen 14 die Rohrständer 11,12 mit Abstand umschließen.
Mit 15 ist ein auf Querriegeln 16 des Gerüstes aufliegender Bodenbelag bezeichnet.
Die Pfosten 3 der Seitenschutzvorrichtung sind mit zwei Tragarmen 17 versehen, die
an ihren einen Enden mit Klauen 17' und an ihren anderen Enden zu Zapfen 17" ausgebildet
sind. Die Tragarme 17 durchsetzen mit ihren Zapfen 17" mit Spiel nahe der oberen Enden
der Pfosten 3 befindliche, längliche Halterungen 18, in denen sie höhenverschiebar
geführt sind. Eine jede Halterung 18 ist von einer an dem Pfosten 3 befestigten Lasche
19 und dem Pfosten 3 gebildet. Die Tragarme 17 sind mit ihren Klauen 17' auf die Kragen
14 der Konsolen 13 fest aufgeschoben. Die Zapfen 17" weisen eine Verbreiterung auf,
durch die unbeabsichtigtes Lösen, aus den Halterungen 18 vermieden ist. An den Klauen
17' der Tragarme 17 sind seitlich zwei zweiarmige Riegel 2o mit ihrem einen Arm angelenkt,
die mit ihrem anderen Arm die Konsole 13 untergreifen. Die Seitenschutzvorrichtung
sitzt auf dem Bodenbelag 15 auf, wobei sie mit den Enden 5 ihres Holmes 4 an den Rohrständern
11, 12 innerhalb des Gerüstfeldes anliegt, so daß die Seitenschutzvorrichtung nur
nach dem Gerüstfeld hin verschwenkbar ist.
1.Seitenschutzvorrichtung für Gerüste, insbesondere Stahlrohrgerüste, bestehend aus
einem Gestell aus mindestens einem waagerechten Holm und zwei an dessen Enden befestigten
senkrechten Pfosten, das mittels zweier Tragarme an zwei an zwei Rohrständern des
Gerüstes fest angeordneten Haltern senkrecht aufhängbar ist und nach Aufhängen bis
an den Bodenbelag oder bis nahezu an den Bodenbelag des Gerüstes reicht und das sowohl
höhenverstellbar als auch vertikal verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragarme (17) mit ihren einen Enden zwei längliche, an den Pfosten (3) der Seitenschutzvorrichtung
fest angeordnete Halterungen (18) mit Spiel quer durchsetzen, derart, daß die Seitenschutzvorrichtung
nach Aufhängen an den Tragarmen (17) höhenverschiebbar und um die Tragarme (17) nach
dem Gerüstfeld hin vertikal verschwenkbar ist.
2.Seitenschutzvorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daß eine jede
Halterung (18) für die Tragarme (17) von einem Pfosten (3) der Seitenschutzvorrichtung
und einer an dem Pfosten (3) fest angeordneten Lasche (19) gebildet ist.