[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kantenhobel mit zwei zueinander in einem Winkel
stehenden, insbesondere zueinander senkrechten, Schnittführungen, z.B. Führungsflächen,
an einem Werkzeughalter, an dem wenigstens ein Schneidewerkzeug für einen Schnitt
befestigbar ist, der sich zumindest nahe der Führungsebene mindestens einer dieser
Schnittführungen erstreckt.
[0002] Kantenhobel dieser Art sind in vielfältiger Ausführung bekannt. Meist sind zwei Schnittführungsflächen
vorgesehen, die an den beiden Kantenflächen der zu bearbeitenden Kante angelegt werden,
doch ist es ebenso bekannt, an Stelle ebener Flächen entsprechend angeordnete Rollen
zu verwenden. Die zu bearbeitenden Kanten liegen im allgemeinen senkrecht zueinander,
weshalb dies bei den Schnittführungsflächen der bekannten Kantenhobel ebenso der Fall
ist, doch ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Schnittführungsflächen unter
einem anderen Winkel zueinander anzuordnen, um sich anderen Kantenverhältnissen anpassen
zu können.
[0003] Als Werkzeug dient üblicherweise ein Messer, obwohl auch andere Trennwerkzeuge bereits
vorgeschlagen wurden. Typische Ausgestaltungen solcher Kantenhobel finden sich in
den DE-OSen 1,728.610 und 2,931.846, in den DD-PSen 994 und
97.585,sowie in der
US-
PS 3,
120.055. Aus der DE-OS 2,254.549 ist aber auch schon ein Kantenhobel mit zwei hintereinander
angeordneten Messern bekannt geworden.
[0004] Herkömmlicherweise dienen solche Kantenhobel dazu, an Platten, die mit einem Holz-
oder Kunststoffurnier versehen wurden, die Kanten zu versäubern, d.h. überstehende
Furnierreste glatt und verlaufend abzutrennen. Normalerweise werden diese Platten
an mehreren Flächen mit einem Furnier versehen, bzw. bleibt beim Aufkleben eines Furniers
an der Kantenfläche zu ihren beiden Seiten jeweils der Rand zu versäubern. Dabei treten
mit herkömmlichen Kantenhobeln zwei Probleme auf. Einerseits müssen die beiden Schnittführungen
des Kantenhobels mit grosser Kraft gegen die beiden entsprechenden Flächen der Platte
gepresst werden, um einen geraden Schnittverlauf zu sichern und nicht etwa durch die
Maserung von der Kante weggeleitet zu werden. Die aufgewendete Kraft erfordert natürlich
einen entsprechenden Gegendruck an der Platte, so dass die Arbeit insgesamt mit diesen
Kantenhobeln verhältnismässig mühsam ist.
[0005] Anderseits muss bei der bekannten Ausbildung jede Kante für sich bearbeitet werden,
womit ausser dem Kraftaufwand auch entsprechende Arbeitskosten anfallen.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine raschere Arbeit zu ermöglichen,
wobei sich die Anlage der Schnittführungen an den zugehörigen Flächen mit weniger
Kraftaufwand erreichen lassen soll. Dies gelingt erfindungsgemäss dadurch, dass zum
Bearbeiten beider Kanten an den Flächen einer Platte od. dgl. zwei im wesentlichen
gleichartig ausgebildete Werkzeughalter einander zugekehrt über eine Distanziereinrichtung
verstellbaren Abstandes miteinander verbunden sind. Hier handelt es sich nicht etwa
um eine blosse Verdoppelung bekannter Kantenhobel, sondern es ergibt sich der überraschende
Vorteil, dass der bisher nötige Kraftaufwand für die Führung weitgehend vermindert
werden kann. Die beiden Werkzeughalter sind einander zugekehrt, d.h. spiegelbildlich
zueinander angeordnet.
[0007] Die Kraft zur Führung des Kantenhobels und der Gegendruck an der Platte ergeben sich
besonders einfach, wenn gemäss einer bevorzugten Ausführungsform jeder der beiden
Werkzeughalter eine, insbesondere der anderen abgewandte, Grifffläche aufweist. So
bildet der Druck an der einen Grifffläche den Gegendruck gegen die andere Grifffläche.
[0008] Gemäss einer Ausbildung kann als Distanziereinrichtung wenigstens eine Gewindespindel,
Schraube, od. dgl. vorgesehen sein, die zu Beginn der Arbeit auf einen vorbestimmten
Abstand beider zu bearbeitender Kanten eingestellt wird. Auch in diesem Falle ergibt
sich die Anlage der Führungen des Kantenhobels an den zugeordneten Flächen der Platte
von selbst, ohne dass dafür besondere Kraft aufgewendet werden müsste.
[0009] Vorzugsweise ist jedoch als Distanziereinrichtung wenigstens eine Feder zwischen
den beiden Werkzeughaltern vorgesehen, weil in aller Regel die zu bearbeitenden Stücke
nicht so masshaltig sind, dass mit einer fixen Einstellung der Distanziereinrichtung
das Auslangen gefunden werden könnte. Durch die Feder können aber solche Toleranzen
ausgeglichen werden.
[0010] Bei einer solchen Ausbildung kann als Feder wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Zugfedern
zwischen den Werkzeughaltern vorgesehen sein, wobei insbesondere wenigstens einer
Feder eine Justiereinrichtung zum Einstellen ihrer Zugkraft zugeordnet ist. Die Zugfeder
kann dann auch gleich wenigstens einen Teil der Kraft aufbringen, die für die Anlage
der Führungen an den zugehörigen Flächen einer Platte od. dgl. nötig ist. Die Justiereinrichtung
ist dabei von Vorteil, entweder um bei Anordnung zweier Zugfedern ihre Zugkraft aneinander
anzugleichen und so einen gleichmässigen Schnittverlauf zu sichern, oder um auch bei
nur einer Feder den von ihr aufzubringenden Anpressdruck für die Führungen an das
Werkstück je nach der Art desselben einstellen zu können.
[0011] Besonders für Arbeiten, die eine erhöhte Feinfühligkeit erfordern, ist es aber zweckmässig,
wenn als Feder wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Druckfedern zwischen den beiden
Werkzeughaltern vorgesehen sind, weil dann der Anpressdruck leichter von Hand aus
reguliert werden kann. Wenn nämlich dabei jeder Werkzeughalter eine Grifffläche besitzt,
können beide Werkzeughalter bequem mit einer Hand ergriffen werden, wobei schon unwillkürlich
die beiden Werkzeughalter unter diesem Griff entgegen Federkraft zusammengedrückt
werden. Dabei ergibt sich auch die Anlage der Führungen des Kantenhobels an den Flächen
der Platte od. dgl. von selbst, weil die Hand selbst Kraft und Gegenhaltekraft ausübt.
Dennoch ist es auch bei dieser Ausführung denkbar, dass das Zusammenspannen entgegen
der Kraft einer oder mehrerer Druckfedern mit Hilfe einer, beispielsweise von der
erwähnten Gewindespindel oder Schraube gebildeten, Spannvorrichtung vorgenommen wird.
[0012] Für die Distanziereinrichtung mögen im einfachsten Falle Federn ausreichend sein.
Es mag aber stören, dass sich dann die beiden Werkzeughalter in Bearbeitungsrichtung
gegeneinander bewegen können, was immer in jenem Falle zu befürchten ist, wenn das
Werkzeug eines der beiden Werkzeugträger an einem Holzspan, einem Ast od. dgl. hängen
bleibt. Dabei kann leicht die Feder verbogen, überdehnt oder sonstwie beschädigt werden.
Dieser Nachteil lässt sich dadurch vermeiden, dass die Distanziereinrichtung wenigstens
eine Führungsstange zwischen den beiden Werkzeughaltern aufweist, die also eine Relativverschiebung
in Längsrichtung verhindert. Dabei kann im Rahmen der Erfindung die Anordnung so getroffen
sein, dass die Führungsstange hohl ist und im Inneren eine Schraubenfeder trägt, die
dann dadurch geschützt ist. Ueberdies ist eine solche Anordnung weniger platzaufwendig.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Feder mit wenigstens
einem Werkzeughalter lösbar verbunden und nicht etwa fest verankert ist (bei einer
Blattfeder beispielsweise durch Nieten od. dgl.). Dadurch ist es möglich, bei Werkstücken,
bei denen nur eine Kante bearbeitet werden soll, die beiden Werkzeughalter voneinander
zu lösen und einen davon wie einen herkömmlichen Kantenhobel in der üblichen Weise
zu benutzen.
[0014] Da durch die erfindungsgemässe Ausbildung an Kraft gespart wird, kann die Ausbildung
bevorzugt so getroffen werden, dass mit einer Bearbeitung gleich das Vor- und das
Nachschneiden erfolgt, indem durch die Distanziereinrichtung zusätzlich zwei an den
Werkzeughaltern schräg zur Führungsebene angeordnete Messer, vorzugsweise auch mit
einer senkrecht zur Führungsebene schräg liegendenschneide, auf Abstand gehalten sind.
In diesem Falle bewirken die ersten Messer den Vorschnitt, wogegen die zusätzlichen
Messer eine Facette auf den ersten Schnitt schneiden. Dies ist durch die erfindungsgemässe
Ausbildung möglich, obwohl die Andruckkraft nun für zwei Paare von Messern aufgebracht
werden muss.
[0015] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Fig. 1 zeigt ein Werkstück samt einer Stirnansicht eines erfindungsgemässen Kantenhobels,
von dem die
Fig. 2 eine Seitenansicht im Sinne des Pfeiles II der Fig. 1,
Fig.2A einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 2, und
Fig. 3 eine Ansicht eines Werkzeughalters etwa entlang der Linie III-III der Fig.
1 veranschaulichen.
Fig. 4 zeigt eine Einzelheit an einem Werkzeughalter zum Einstellen des Zuges einer
Zugfeder; und an Hand der
Fig. 5 sei eine weitere Ausführungsform erläutert.
[0016] Gemäss Fig. 1 sind zwei etwa spiegel-symmetrisch ausgebildete Werkzeughalter 1, 2,
vorzugsweise aus Kunststoff, vorgesehen. Die beiden Werkzeughalter 1, 2 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel über zwei, jeweils aus teleskopisch ineinanderschiebbaren Rohrhülsen
6, 7 bestehenden Führungsstangen miteinander verbunden, doch kann die Verbindung -
wie eingangs erwähnt - auch auf andere Arten hergestellt werden. Jeder der Werkzeughalter
1, 2 besitzt an seiner Unterseite eine Ausnehmung 3 mit zwei zueinander senkrechten
Flächen 22, 23, an denen der Kantenhobel 1, 2 entlang der entsprechenden Flächen des
jeweiligen Werkstückes 100 geführt wird.
[0017] Die beiden Rohrhülsen 6, 7 sind jeweils mit den Werkzeughaltern 1, 2 entweder fest
verbunden, gegebenenfalls sogar einstückig mit ihnen hergestellt, oder nur in entsprechende
Bohrungen hineingesteckt, die einen entsprechenden Druckmesser aufweisen. Die Länge
der Rohrhülsen 6, 7 ist so bemessen, dass beide Werkzeughalter 1, 2 entgegen dem Druck
je einer Schraubenfeder 4 bis zur gegenseitigen Berührung aneinandergedrückt werden
können.
[0018] Statt einer Druckfeder kann die Schraubenfeder 4 gewünschtenfalls auch als Zugfeder
ausgebildet sein, wobei zum Bearbeiten eines Werkstückes die beiden Werkzeughalter
1, 2 auseinandergezogen und auf die zu bearbeitende Platte 100 aufgesetzt werden.
Der Zug kann durch eine Konstruktion gemäss Fig. 4 gegebenenfalls einstellbar sein.
[0019] Die Schraubenfedern 4 werden von den teleskopisch ausgebildeten Führungsstangen 6,
7 umschlossen und sind in deren Innerem geschützt. Durch die Teile 4 bis 7 werden
so die beiden Werkzeughalter in einem verstellbaren Abstand auf Distanz gehalten.
Es ist aber leicht vorstellbar, dass bei Verwendung von Zugfedern umgekehrt durch
die Teile 4 bis 7 die jeweilige Mindestdistanz eingestellt wird. Dadurch lässt sich
leicht eine Anpassung an handelsübliche Plattenstärken - meist 12 bis 24 mm - erzielen.
Es ist ebenfalls leicht verständlich, dass die beiden Werkzeughalter l, 2 dann ohne
weiteres voneinander getrennt und zur Bearbeitung einzelner Kanten, z.B. am Rande
breiter Flächen, verwendet werden können, wenn die Federn 4 mit ihren Enden nicht
etwa am Körper der Werkzeughalter verankert (beispielsweise im Kunststoff eingebettet)
sind. Ein Lösen der beiden Werkzeughalter 1, 2 voneinander ist beispielsweise besonders
dadurch möglich, dass die Federn 4 lose in die Hülsen 6, 7 eingeschoben sind (im Falle
von Druckfedern). Eine andere lösbare Befestigung ergibt sich am Beispiel von Zugfedern
an Hand der Fig. 4. Gegebenenfalls können auch die Hülsen selbst nur in die zugehörigen
Bohrungen hineingesteckt sein, doch sind sie dann zweckmässig als Steckverbindung
auszubilden, damit die beiden Werkzeughalter, besonders unter dem Druck der Federn
4 nicht etwa beim Ablegen unbeabsichtigt getrennt werden. Zu diesem Zwecke können
einstückige Hülsen 6 (ähnlich Fig. 4) an ihren Enden mit aus ihrer Mantelfläche ausgeschnittenen
Federzungen versehen sein, die jeweils am Ende radial auswärts abstehende Umbördelungen
aufweisen, die in nicht völlig bis zum offenen Ende reichenden Längsnuten der die
Hülsen aufnehmenden Bohrungen der Werkzeughalter 1, 2 geführt sind. Beim Einsetzen
der Hülsen in diese Bohrungen werden die Federzungen entweder von Hand aus niedergedrückt
oder sind mit schrägen Nasen versehen, die die Federzungen beim Einschieben niederdrücken.
Ebenso müssen die Federzungen beim Trennen der beiden Werkzeughalter voneinander entweder
von Hand aus niedergedrückt werden oder besitzen auch nach dieser Seite eine Schräge,
die an der die Längsnut nach aussen abschliessenden Wand darübergleitet.
[0020] Innerhalb der Ausnehmung 3 sind jeweils Nuten 8 zur Aufnahme der abzuhobelnden überstehenden
Furnierränder vorgesehen. Wie ersichtlich, erstrecken sich die Nuten 8 jeweils von
der einen Führungsfläche 22 bündig mit der die andere Führungsfläche 23 bildenden
Begrenzungsfläche der Ausnehmung 3. Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, ist die jeweilige
Nut 8 etwa in der Mitte des Kantenhobels mit einer Austrittsöffnung 10 für die abzutrennenden
Kantenüberstände verbunden.
[0021] Eine Wandung 26 der jeweiligen Austrittsöffnung 10 verläuft zur Ausnehmung 3 unter
einem Winkel p von etwa 40°. An dieser Wandung 26 ist ein Nachschneidemesser 12 mittels
einer Schraube 17 befestigt, wobei vorzugsseise an ihr ein Keil 19 od. dgl. zur besseren
Fixierung vorgesehen ist. In einer weiteren, senkrecht zur Ausnehmung 3 verlaufenden
Nut 14 ist an jedem Werkzeughalter 1 bzw. 2 ein Vorschneidemesser 16 mittels einer
Schraube 18 befestigt, dessen Schneide annäherndin der Ebene der Seitenfläche 22 der
Ausnehmung 3 liegt. Die Auflagefläche 24 der Vorschneidemesser 16 ist jedoch unter
einem Winkel α leicht, z.B. um etwa 3° bis 5°, zur Schnittrichtung des Kantenhobels
geneigt.
[0022] Das Vorschneidemesser 16 schneidet parallel zur bzw. gegebenenfalls fluchtend mit
der Werkstücksfläche 122 bzw. 222 den, z.B. aufgebügelten, Kantenbelag 47 etwa entlang
der st-rich-punktierten Linie 116 ab. Dagegen ist der Schneideverlauf des Nachschneidemessers
12 entsprechend der Linie 112 gewählt, so dass dadurch die vom Vorschneidemesser 16
vorgeschnittene Belagskante abgefast wird. Damit wird auf die jeweils vorgeschnittene
Kante eine Facette geschnitten, so da-ss die sonst erforderliche Nacharbeit entfällt.
Zur Einstellung der Schnittiefe kann jedes Messer mit einem Langloch 20 versehen sein.
[0023] Falls die beiden Werkstückflächen 122, 222 zueinander nicht parallel sind, sondernbeispielsweise
nach aussen zu konvergieren, so kann ein Kantenhobel verwendet werden, dessen Führungsflächen
22 ebenfalls geneigt bzw. sogar in bekannter Weise einstellbar sind. Statt der fluchtenden
Lage der Schnittlinie 116 kann diese gewünschtenfalls gegenüber der Ebene der Werkstückfläche
122 bzw. 222 (an der die Führungsflächen 22 des Kantenhobels geführt sind) nach innen
oder aussen zu versetzt sein. Wie ersichtlich, ist die Platte 100 mit einem seitlichen
Furnier 46 versehen, das nach dem Aufkleben ebenfalls geschnitten werden muss. Hiebei
sind strichliert angedeutete Kantenüberstände 146 abzutrennen, wofür der erfindungsgemässe
Kantenhobel gegebenenfalls in nicht dargestellter Weise mit je einem etwa in der Ebene
der Führungsfläche 23 liegenden Messer ausgestattet oder wahlweise bestückt werden
kann.
[0024] Bei Verwendung je einer Druckfeder 4 ergreift man zur Bearbeitung von Kanten den
Kantenhobel an zwei einander gegenüberliegenden und einander abgewandten Griffflächen
28, 29 gegen die Vorderseite zu (in Schnittrichtung), welche einen die Schnittrichtung
anzeigenden Pfeil 21 aufweisen, so dass sich unter dem Druck der Hand automatisch
die Anlage der Flächen 22 bzw. letztlich auch der Flächen 23 an den zugehörigen Gegenflächen
des Werkstückes ergibt. Ist hingegen eine Zugfeder vorgesehen, so müssen die beiden
Werkzeughalter 1, 2 erst entgegen dem Zug dieser Feder auseinandergezogen und auf
die zu bearbeitende Kante rittlings aufgesetzt werden.
[0025] Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist in eine Bohrung 30 des Werkzeughalters 1 eine
Schraubhülse 31 mit Passitz eingesetzt, in die eine hohle Schraube 32 eingeschraubt
ist. Die Schraube 32 ist mit Hilfe eines Rändelrades 33 mehr oder weniger tief in
die Hülse 31 einschraubbar und trägt in ihrem Inneren die als Zugfeder ausgebildete
Schraubenfeder 4, die mit ihrem Ende 4' an einem sich an der Aussenfläche des Rändelrades
33 bzw. an einer dazwischenliegenden Beilagscheibe 34 abstützenden Stift 35 lösbar
verankert ist.
[0026] Gemäss Fig. 5 sind die beiden Werkzeughalter 1, 2 in der Höhe der (hier nur einfach
vorhandenen) Messer 16 durch eine Schraubspindel 36 miteinander verbunden, die jeweils
in in Oeffnungen der Werkzeughalter 1, 2 eingesetzte Schraubhülsen 37, 38 eingeschraubt
ist. Wie ersichtlich, besitzt die Schraubspindel 36 zwei Gewinde unterschiedlicher
Steigungsrichtung, von denen das eine mit der Schraubhülse 37, das andere mit der
Schraubhülse 38 zusammenwirkt. Durch Drehen an einem Betätigungsknopf 39 können somit
die beiden Werkzeughalter 1, 2 in jeden beliebigen Abstand gebracht werden, wobei
sie wiederum von Führungsstangen 6 geführt sein können. Gegebenenfalls können auch
zwei solcher Schraubspindeln 36 vorgesehen sein, die dann zweckmässig getrieblich
zu gemeinsamer Drehung miteinander verbunden sind. In einer vereinfachten Ausführungsform
kann auch die Hülse 38 samt dem zugehörigen Gewinde der Spindel 36 entfallen, so dass
die letztere im wesentlichen von einer normalen Schraube gebildet sein kann. In diesem
Falle kann es vorteilhaft sein, wenn für den lose am Schraubbolzen geführten Werkzeughalter
1 eine Druckfeder, z.B. jeweils in den hohlen Führungsstangen 6, vorgesehen ist.
[0027] Aus Fig. 5 ist auch die vorher erwähnte Schnappverbindung der Führungsstangen 6 mit
dem Werkzeughalter 1 ersichtlich. Mit dem Werkzeughalter 2 sind die Führungsstangen
6 entweder fix verbunden oder können für ihn in nicht dargestellter Weise ebensolche
Schnappverbindungen besitzen. Dabei sind aus dem Mantel der Führungsstangen 6 Federzungen
40 ausgeschnitten, die an ihren Enden radial nach aussen abstehende Nasen 41 aufweisen.
Vorzugsweise besitzen diese Nasen zwei dachförmig gegeneinander geneigte Auflaufschrägen
42, 43 und greifen in jeweils nach vorne abgeschlossene Längsnuten 44 der die Führungsstangen
6 führenden Bohrungen der Werkzeughalter 1, 2 ein. Falls daher die Schraubhülse 38
mit dem zugehörigen Gewinde der Spindel 36 weggelassen und in die Führungsstangen
je eine Druckfeder eingesetzt wird, verhindern die Nasen 41 beim Anlaufen an der die
Nut 44 begrenzenden Vorderwand 45, dass die Druckfedern die beiden Werkzeughalter
noch weiter auseinander drücken und sie dabei ungewollt trennen. Dies ist nur nach
Ueberwindung der relativ starken Federzungenkraft willkürlich, d.h. von Hand aus,
möglich. Um die Führungsstangen nicht zu sehr zu schwächen, ist es zweckmässig, bei
Anordnung solcher Federzungen auch für den Werkzeughalter 2 diese um etwa 90° versetzt
anzuordnen und dementsprechend die zugehörige Nut am Werkzeughalter 2 ebenfalls entsprechend
jeweils versetzt anzuordnen.
[0028] Obwohl vorstehend ein Kantenhobel mit zwei zueinander senkrechten Führungsflächen
22 beschrieben wurde, versteht es sich, dass die Erfindung auch mit miteinander einen
anderen Winkel einschliessenden Führungsflächen verwirklichbar ist. An Stelle der
beschriebenen Schnappverbindung 40 - 44 kann auch jede andere Art von Verbindung vorgesehen
sein. Auch können die Werkzeughalter 1, 2 wenigstens zwei jeweils in den Ebenen 22
und 23 angeordnete Messer aufweisen. Ist im Falle der Ausführung der Fig. 5 jeweils
ein Vor- bzw. ein Nachschneidemesser 12 bzw. 16 (vgl. die Fig. 1 bis 3) vorzusehen,
so ist zweckmässig die Spindel 36 dazwischen angeordnet. Auch wurde bereits erwähnt,
dass statt der Schraubenfedern 4 Blattfedern von Vorteil sein können.
1. Kantenhobel mit zwei zueinander in einem Winkel stehenden, insbesondere zueinander
senkrechten, Schnittführungen, z.B. Führungsflächen, an einem Werkzeughalter, an dem
wenigstens ein Schneidewerkzeug für einen Schnitt befestigbar ist, der sich zumindest
nahe der Führungsebene mindestens einer dieser Schnittführungen erstreckt, dadurch
gekennzeichnet, dass zum Bearbeiten beider Kanten an den Flächen einer Platte od.
dgl. (100) zwei im wesentlichen gleichartig ausgebildete Werkzeughalter (1,2) einander
zugekehrt über eine Distanziereinrichtung (4-7; 36-39) verstellbaren Abstandes miteinander
verbunden sind.
2. Kantenhobel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Werkzeughalter
(1,2) eine, insbesondere der anderen abgewandte, Grifffläche (29 bzw. 28) aufweist.
3. Kantenhobel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Distanziereinrichtung
wenigstens eine Gewindespindel (36), Schraube od. dgl. vorgesehen ist (Fig. 5).
4. Kantenhobel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Distanziereinrichtung
wenigstens eine Feder (4) zwischen den beiden Werkzeughaltern (1,2) vorgesehen ist.
5. Kantenhobel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Feder wenigstens
eine, vorzugsweise zwei, Druckfedern (4) zwischen den beiden Werkzeughaltern (1, 2)
vorgesehen sind.
6. Kantenhobel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Feder wenigstens
eine, vorzugsweise zwei, Zugfedern (4) zwischen den beiden Werkzeughaltern (1,2) vorgesehen
sind, wobei insbesondere wenigstens einer Feder (4) eine Justiereinrichtung (31-35)
zum Einstellen ihrer Zugkraft zugeordnet ist.
7. Kantenhobel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanziereinrichtung (4-7; 36 - 39) wenigstens eine, insbesondere teleskopisch
ausgebildete, Führungsstange (6, 7) zwischen den beiden Werkzeughaltern (1,2) aufweist.
8. Kantenhobel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Führungsstange (6, 7) hohl ist und in ihrem Inneren eine Schraubenfeder (4) trägt.
9. Kantenhobel nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Feder (4) mit wenigstens einem Werkzeughalter (1 bzw. 2) lösbar verbunden ist.
10. Kantenhobel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum
gleichzeitigen Vor- und Nachschneiden beider Kanten zusätzlich zwei an den Werkzeughaltern
(1, 2) schräg zur Führungsebene angeordnete Messer (12), vorzugsweise auch mit einer
senkrecht zur Führungebene schräg liegende Schneide, durch die Distanziereinrichtung
(4 - 7) auf Abstand gehalten sind.