[0001] Die Erfindung betrifft eine Hand-Mischpistole zum gleichzeitigen Auspressen zweier
Flüssigkeiten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zwei-Komponenten-Massen, wie etwa Klebstoffe, Dichtstoffe, Fugenfüllstoffe usw.,
werden häufig bei Bau, Montage usw. verwendet und müssen zu diesem Zweck vorher in
einem mehr oder weniger genauen Mischungsverhältnis miteinander gemischt und anschließend
aufgebracht werden.
[0003] Da die gemischten, meist recht hoch viskosen Flüssigkeiten oft bald nach der Mischung
abbinden oder aushärten, ist es zweckmäßig, das Mischen erst beim Auftragen durchzuführen.
[0004] So ist z.B. eine Hand-Mischpistole für Zwei-Komponenten-Massen bekannt, bei welcher
zwei koaxial ineinanderliegende Zylinder, die mit jeweils einer der Komponenten gefüllt
sind, eine Kartusche bilden, die in die Mischpistole eingelegt werden kann, welche
ein Mischrohr für die beiden Komponenten besitzt. Am anderen Ende der Pistole ist
ein Handgriff angebracht, der über zwei Kolbenstangen mit zwei Kolben in Verbindung
steht, die jeweils in einen der beiden Komponentenbehälter eintauchen und mit gleicher
Geschwindigkeit vorgeschoben werden.
[0005] Der besondere Vorteil dieser Pistole liegt darin, daß die beiden Komponenten unmittelbar
vor dem Auftragen miteinander vermischt werden, und daß infolge der Behältergeometrie
ein genaues Mischungsverhältnis eingehalten werden kann.
[0006] Nachteilig ist bei der bekannten Pistole der Umstand, daßfür jedes Mischungsverhältnis
eine eigene, geeignete Kartusche hergestellt werden muß. Diese Koppelkartuschen sind
sehr aufwendig in der Herstellung und auch schwierig zu füllen. Das ist ein wesentlicher
Nachteil, da die Kartuschen nur einmal verwendet werden.
[0007] Diesen Nachteilen hilft zum Teil eine andere, bekannte Verarbeitungspistole ab, bei
welcher mittels Druckluft die eine in einem Schlauch in der Kartusche vorhandene Komponente
zusammen mit der anderen Komponente ausgepreßt werden kann, wonach in einem Mischrohr
mittels eines motorisch betriebenen Rührers die Mischung stattfindet.
[0008] Die bekannte Verarbeitungspistble ist allerdings nicht in der Lage, fertig in Kartuschen
abgefüllte Komponenten in einem jeweils angepaßten, veränderlichen Mischungsverhältnis
miteinander zu vermischen.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik schafft die Erfindung eine Hand-Mischspritze
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die auf einfache Weise dahingehend weitergebildet
ist, daß sie ohne bauliche Veränderungen fertig gemischt Pasten aus zwei mit verschiedenen
Komponenten gefüllten Standardkartuschen gemischt abgeben kann, deren Komponentenverhältnis
jeweils einstellbar ist und dadurch für die Verarbeitung unterschiedlicher Zweikomponentenmassen
geeignet ist.
[0010] Das wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
[0011] Da die Antriebseinrichtung für die Vorschubkolben diese mit gleichen oder unterschiedlichen
Vorschubgeschwindigkeiten antreibt, wobei das Verhältnis der Vorschubgeschwindigkeiten
einstellbar und genau einhaltbar ist, genügt es, die Kartuschen mit den beiden Komponenten
in die Aufnahme einzusetzen, mit dem Mischrohr zu verbinden und die Antriebseinrichtung
anschließend entsprechend dem gewünschten Mischungsverhältnis einzustellen, so daß
aus den Austrittsöffnungen der Kartuschen die jeweilige Flüssigkeit genau im richtigen
Durchsatz in das Mischrohr austritt, in welchem anschließend die Durchmischung stattfindet.
[0012] In der Praxis kann es zweckmäßig sein, eine der beiden Kolbenstangen stets mit einer
Bezugsgeschwindigkeit anzutreiben und demgegenüber die andere Kolbenstange entsprechend
schneller oder langsamer vorzuschieben.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist es von Vorteil, die Pastenbehälter gleich
groß auszubilden, wodurch eine wesentliche Herstellungsvereinfachung erzielt wird.
Da die Mischungsverhältnisse für Zweikomponentenpasten in der Regel zwischen 1 : 1
und 10 : 1 liegen, ist es möglich, mit verhältnismäßig geringem technischen Aufwand
entsprechend unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeiten zu erzielen.
[0014] Die Kartuschen sind vorteilhaft mit der jeweiligen Paste gefüllt gelieferte Kartuschen
für den Einmalgebrauch, die lediglich in die Hand-Mischpistole eingesetzt zu werden
brauchen.
[0015] Um die universelle Verwendung der Hand-Mischpistole zu verbessern, den für die Reinigung
erforderlichen Zeitaufwand zu verringern und das Umstellen auf andere Komponenten
zu erleichtern, können die Ausschubkolben als Verschluß für die Pastenkartuschen ausgebildet
sein, wobei dann die Kolbenstangen nur gegen die Ausschubkolben anliegen. Da die Ausschubkolben
bei den Kartuschen verbleiben und mit diesen gegebenenfalls als Wegwerfeinheit ausgebildet
sind, entfällt antriebsseitig jegliche sonst mögliche Verschmutzung der Spritze.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist es zum Erreichen einer besonders einfachen
Anordnung von Vorteil, daß der Antriebsmotor - gegebenenfalls über ein Zwischengetriebe
- das Wechselgetriebe antreibt, welches über zwei Abtriebe die Kolbenstangen betätigt.
Da beide Abtriebe vom gleichen Antrieb gespeist werden und das Verhältnis der Vorschubgeschwindigkeiten
der Kolbenstangen festliegt, bleibt dieses Verhältnis selbst dann gewahrt, wenn infolge
von Strömungswiderständen od. dgl. die Drehzahl des Antriebsmotors zurückgeht.
[0017] Das Wechselgetriebe ist am besten ein solches ohne oder mit wenig Schlupf. Es kann
beispielsweise als Wechselradgetriebe ausgebildet sein. Um die Bedienung der erfindungsgemäßen
Spritze zu vereinfachen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, ein schaltbares Räderwechselgetriebe,
ein stufenloses Verstellgetriebe (sogenanntes PIV-Getriebe) oder ein Getriebe mit
Übertragungselementen zu verwenden, welche gegen andere zum Erreichen eines anderen
Übersetzungsverhältnisses austauschbar sind.
[0018] Es ist grundsätzlich möglich, auf die Kolbenstangen mittels Mitnehmern, Kettenzugeinrichtungen
oder Schubhebeln einzuwirken; gemäß weiterer Ausgestaltungen der Erfindung ist es
aber von Vorteil, die Kolbenstangen als Zahnstangen oder Gewindestangen auszubilden,
wobei die Kolbenstangen ihrerseits dann bereits Ubertragungselemente des Wechselgetriebes
bilden.
[0019] Da das Vorschubverhältnis der beiden Kolbenstangen von der Drehzahl des Antriebsmotors
unabhängig ist, ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung von Vorteil,
daß der Antriebsmotor ein Motor mit variabler Drehzahl ist, so daß der Durchsatz der
Zweikomponentenpaste durch die Austrittsdüse der Spritze mühelos an die jeweiligen
Arbeitsbedingungen angepaßt werden kann, so daß eine noch universellere Verwendbarkeit
der Spritze erreicht wird.
[0020] Als Antriebsmotor kann ein Motor beliebiger Drehzahl verwendet werden, wobei gegebenenfalls
ein Vorgelege dafür sorgt, daß eine für das Getriebe bzw. die Zähigkeit der verwendeten
Pasten geeignete Drehzahl erzielt wird. Es kann gegebenenfalls dem Vorgelege auch
ein Verstellgetriebe zugeordnet werden, um bei Verwendung eines Motors mit im wesentlichen
konstanter Drehzahl die oben genannte, vorteilhafte Drehzahländerung zu erzielen.
[0021] Im Sinne der aufgabengemäß geforderten Vereinfachung wird im Rahmen einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der Antriebsmotor ein Preßluftmotor
ist, da ein derartiger Motor bei verhältnismäßig geringer Baugröße die zum Auspressen
zäher Pasten oder Flüssigkeiten erforderliche hohe Antriebsleistung liefert. Zusätzlich
kann dem Preßluftmotor ein Mengen-Regelventil zum Steuern der Drehzahl zugeord-W et
sein.
[0022] Wenn bei der Benutzung der Spritze einer der beiden Kolben das Ende seines Bewegungsweges
erreicht hat, dann kann dieser Kolben durch Umsteuern der Drehrichtung des Antriebsmotors
- gegebenenfalls mittels eines Wendegetriebes - zurückgefahren werden, um das Auswechseln
der Kartuschen zu ermöglichen. Wegen der festen Vorschubzuordnung der beiden Kolbenstangen
bewegt sich allerdings in diesem Falle auch der andere der beiden Kolben oder zumindest
die diesem zugeordnete Kolbenstange wieder bis in seine Ausgangslage zurück. Da bei
großen Mischungsverhältnissen in diesem Falle eine der beiden Kartuschen noch weitgehend
gefüllt ist, wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
daß mindestens eine Kolbenstange aus dem Eingriff mit der Antriebseinrichtung lösbar
und unabhängig von dieser zum Auswechseln einer Pastenkartusche zurückziehbar ist.
In diesem Falle verharrt der eine der Kolben, der in der noch nicht leeren Kartusche
befindlich ist, in seiner Lage, während die dem anderen Kolben zugeordnete Kolbenstange
aus dem Eingriff mit dem zugehörigen Getriebe gelöst und frei zurückgezogen wird.
Nach dem Auswechseln der leeren Kartusche wird die Kolbenstange wieder auf den Kolbenboden
der betreffenden Kartusche aufgesetzt und der Antriebseingriff zwischen Kolbenstange
und zugeordnetem Getriebe wird wieder hergestellt.
[0023] Wenn der Eingriff beider Kolbenstangen lösbar ist, dann kann auf diese Weise in Kartuschen
geliefertes Material während einer längeren Arbeitszeit jeweils gänzlich bis zum Rest
aufgebraucht werden, und zwar völlig unabhängig von den Füllmengen der Kartuschen
und dem jeweils eingestellten Mischungsverhältnis.
[0024] Bei bestimmten, mischungsfreudigen Komponenten kann es zum Durchmischen genügen,
die Pasten im Mischrohr nur winklig zusammenströmen zu lassen. Sollen auch schwieriger
zu mischende Komponenten verwendet werden, wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß das Mischrohr .in seinem der Austrittsdüse benachbarten,
von beiden Pasten durchströmten Abschnitt zum besseren Durchmischen eine wendelförmige
Mischspindel aufweist, welche stillstehend im Mischrohr angebracht sein kann und für
das zuverlässige Durchmischen der beiden Komponentenpasten sorgt. Zur besonders guten
Durchmischung ist es vorteilhaft, eine zur Drehung angetriebene Mischspindel zu verwenden,
die bevorzugt durch einen eigenen Motor, besonders einen Preßluftmotor, angetrieben
ist.
[0025] Um insbesondere bei den erwähnten, höheren Auspreßgeschwindigkeiten zu vermeiden,
daß etwa eine der Komponenten zu einer undichten Stelle austritt und somit nicht nur
zur Verschmutzung der Spritze führt, sondern auch zu einer Beeinträchtigung des Mischungsverhältnisses,
wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Kartuschen
an ihrer Austrittsöffnung jeweils einen Gewindestutzen aufweisen, der mit dem zugehörigen
Anschluß des Mischrohres verschraubt ist, um somit eine zuverlässige Abdichtung herzustellen.
[0026] Die Verschraubung kann beispielsweise mittels einer Überwurfmutter geschehen; gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können auch die Anschlüsse des Mischrohres
ein Innengewinde aufweisen, in welches der Gewindestutzen der Kartusche eingeschraubt
ist. Diese Ausgestaltungen der Erfindung tragen zur baulichen
: Vereinfachung bei, da es dann gegebenenfalls genügen kann, wenn die einzige, wirksame
Halterung der Pastenkartuschen in.der Pistole neben der von der Kolbenstange durch
den Eingriff mit dem Vorschubkolben ausgeübtenHaltewirkung durch die Gewindestutzen
hergestellt wird, welcher in das Muttergewinde des Mischrohres bzw. die Überwurfmutter
von Hand mühelos und rasch einschraubbar ist. Besonders bei Verwendung zäher Pasten
ist es aber vorteilhaft, die Pastenkartuschen auch am entgegengesetzten Ende gegen
seitliche Auslenkung zu sichern.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Mischrohr als Spritzguß-Wegwerfteil
ausgebildet, welches einfach von der Spritze abnehmbar ist, wenn beide Pastenkartuschen
abgeschraubt sind. Es entfällt somit ein kostspieliger Reinigungsaufwand, und es ist
gegebenenfalls auch die Verarbeitung von Pasten möglich, die in verhältnismäßig kurzer
Zeit abbinden: wird versehentlich bei einer Arbeitspause die Abbindezeit überschritten,
dann braucht lediglich das Mischrohr ausgewechselt zu werden, um die Fortsetzung der
Arbeit ohne größere Unterbrechung zu ermöglichen. Besonders bei Verwendung einer angetriebenen
Mischspindel ist es von Vorteil, daß der diese aufnehmende Teil des Mischrohres z.B.
mit einem Bajonettverschluß lösbar am . verbleibenden Teil angebracht ist, um die
einfache Reinigung oder gegebenenfalls den Austausch möglichst weniger Teile zu ermöglichen.
[0028] Zur besseren Handhabbarkeit weist die erfindungsgemäße Mischspritze bevorzugt einen
Handgriff auf, dem ein Auslöser für den Antriebsmotor für die Vorschubkolben und gegebenenfalls
den Motor für die drehbare Mischspindel j zugeordnet ist, und zwar bevorzugt nach
Art eines Pistolengriffes, an dem ein Abzug den Auslöser für den Motor oder die Motore
bildet.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Kartuschenaufnahme eine
quer zu den Kartuschen angeordnete Halteplatte auf, in welcher bevorzugt Führungsöffnungen
ausgebildet sind, welche die Enden der Kartuschen umgreifen und geeignet sind, diese
gegen Querauslenkungen abzustützen und somit auch die Verwendung hochviskoser Pasten
zu ermöglichen, bei welchen zum Auspressen erhebliche Kräfte aufgebracht werden müssen.
[0030] Soll während der Benutzung eine Kartusche ausgewechselt werden, dann verbleibt das
Mischrohr an Ort und Stelle und es ist daher notwendig, den Antrieb derart auszubilden,
daß er das Entnehmen und Einführen einer Kartusche durch die jeweilige Führungsöffnung
hindurch von hinten her gestattet. Zu diesem Zweck ist vorteilhafterweise der Antriebsmotor
vor der Halteplatte angebracht, und zwar bevorzugt zwischen den beiden Kartuschen.
[0031] Soweit ein Schaltgetriebe als Wechselgetriebe verwendet wird, gestattet dies zwar
das rasche Ändern des Vorschub-Geschwindigkeitsverhältnisses der beiden Kartuschenkolben;
da aber oft längere Zeit mit gleichbleibendem Mischungsverhältnis gearbeitet wird,
ist in diesem Fall das besonders rasche Umschalten weniger wesentlich. Es wird daher
gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Wechselgetriebe
Übertragungselemente aufweist, die gegen solche mit unterschiedlichem Übersetzungsverhältnis
austauschbar sind. Derartige Übertragungselemente können in einem geeigneten Werkzeugkoffer
mitgeführt werden und vor Beginn umfangreicherer Arbeiten entsprechend ausgewählt
werden. Die bereits oben angegebenen Übersetzungsverhältnisse lassen sich durch Kombination
verhältnismäßig weniger Übertragungselemente herstellen.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn
als Übertragungselement die Antriebspaarung gewählt wird, welche aus einer Gewindemuschel
und einer Gewindespindel besteht, welcher ihrerseits die Kolbenstange bildet. Das
Ändern des Übersetzungsverhältnisses wird dadurch erreicht, daß man eine Gewindespindel
und eine Antriebsmutter mit einer anderen Gewindesteigung verwendet.
[0033] Diese Antriebsmutter ist bevorzugt jeweils mittig in einem Zahnrad befestigt, welches
jeweils die gleiche Teilung und Zähnezahl aufweist. Bei der erfindungsgemäßen Hand-Mischpistole
sind zwei derartige Zahnräder angebracht, welche beide mit einem zugehörigen Ritzel
in Eingriff stehen und sich somit gleichsinnig drehen. Die beiden Zahnräder mit ihren
zugeordneten Gewindebuchsen und Gewindespindeln können gegeneinander ausgetauscht
werden.
[0034] Jedes derartige Zahnrad ist bevorzugt in einem lösbar an der Rückseite der Halteplatte
angebrachten Zahnradträger drehbar befestigt, wobei vorteilhafterweise der Zahnradträger
um eine Querachse derart schwenkbar angeordnet ist, daß er sowohl mit seiner Vorder-
als auch seiner Rückseite an der Halteplatte befestigt werden kann. Der besondere
Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß bei leerer Kartusche, wenn die zugehörige,
die Kolbenstange bildende Gewindespindel voll ausgefahren ist, diese nach dem Einlegen
der neuen, vollen Kartusche nicht zur Gänze zurückgedreht zu werden braucht, sondern
lediglich zusammen mit dem Zahnradträger umgedreht werden muß; es genügt dann eine
nur kurze Einstellung. des dann in Richtung der Kartusche überstehenden, anderen Endes
der Gewindespindel, um die erfindungsgemäße Hand-Mischpistole nach erneutem Aufsetzen
des Zahnradträgers wieder betriebsbereit zu machen.
[0035] Um Ungenauigkeiten zu vermeiden, ist die Länge der Gewindespindel genau derart bemessen,
daßsie nach Abnehmen des Zahnradträgers, Auswechseln der Kartusche, Schwenken des
Zahnradträgers mit der Gewindespindel und erneutem Befestigen des Zahnradträgers genau
wieder in Eingriff mit dem Kolben der Kartusche steht.
[0036] Hierbei wird durch geeignete Maßnahmen sichergestellt, daß die Gewindespindel im
wesentlichen stets unverdreht bleibt, da eine Drehung der Gewindespindel relativ zur
Kartusche eine Verfälschung des gewählten, zwischen Gewindebuchse und Gewindespindel
durch die Gewindesteigung festgelegten Übersetzungsverhältnisses eintreten würde.
[0037] Der Zahnradträger ist bevorzugt aus zwei hohlzylinderförmigen, in ihrer Ausbildung
gleichartigen Trägerringen gebildet, welche miteinander über das Zahnrad und die Gewindebuchse
axial zwar unbeweglich, aber verdrehbar- - befestigt sind.
[0038] Die Stirnfläche eines jeden Trägerringes ist bevorzugt mit einer oder mehreren, bevorzugt
zwei hinterschnittenen Bogennuten ausgestattet, welche zur Bildung eines Bajonettverschlusses
in jeweils eine kopfartige Gegenausbildung eingreifen, welche bevorzugt in Form einer
Schraube an der Halteplatte angebracht ist.
[0039] Werden sehr viel Zahnradträger verwendet, um eine sehr große Anzahl von Mischungsverhältnissen
zuzulassen, dann : kann es auch von Vorteil sein, die Bogennuten in der Halteplatte
vorzusehen und die einfacher und billiger anzubringenden Gegenvorsprünge am jeweiligen
Trägerring vorzusehen.
[0040] Bei der Verwendung derartiger Trägerringe, welche an ihrer Außenseite mit einer Handhabe
versehen sind, z.B. einer Kordelierung, ist zweckmäßigerweise der Fußkreisdurchmesser
des zugehörigen Zahnrades größer gewählt als der Außendurchmesser des Trägerringes,
so daß das Aufsetzen,bzw. Umdrehen und Auswechseln des jeweiligen Zahnradträgers möglich
ist, ohne daß dieser in Eingriff mit dem Antriebsritzel tritt.
[0041] Wie bereits oben vermerkt, kann die Mischspindel vorteilhafterweise auch drehbar
ausgebildet sein, und wiederum vorzugsweise mit einem eigenen Drehantrieb verbunden
sein, der bevorzugt als Preßluftmotor ausgebildet ist und über eine mit dem Antriebsmotor
für den Kolbenvorschub gemeinsame oder getrennte Luftleitung gespeist wird.
[0042] Die rotierende Spindel ist bevorzugt in einem.an der Vorderseite des Mischrohres
angeordneten Rohrabschnitt angebracht, der zum Reinigen oder Auswechseln gegebenenfalls
auch zusammen mit der drehbaren Mischspindel beispielsweise auch mittels eines Bajonettverschlusses
einfach lösbar am Mischrohr befestigt ist. Ferner sind bevorzugt alle jene Teile des
Mischrohres einfach lösbar und zerlegbar bzw. auswechselbar, welche mit dem Gemisch
aus den beiden, zu vermischenden Komponenten in Berührung gelangen.
[0043] Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der in der beigefügten, schematischen Zeichnung
gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1 teilweise im Schnitt das Schema eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Hand-Mischpistole;
Fig. 2 die Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels im Schrägbild;
Fig. 3 die teilweise geschnittene Draufsicht auf die Ausführungsform der Fig. 2;
Fig. 4 die schematische Darstellung einer Antriebseinrichtung für eine erfindungsgemäße
Hand-Mischpistole;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Hand-Mischpistole;
Fig. 6 einen Teil-Längsschnitt durch den Antriebsteil des Ausführungsbeispiels der
Fig. 5, in vergrössertem Maßstab;
Fig. 7 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles VII in Fig. 6 und
Fig. 8 einen Teil-Längsschnitt durch den Mischteil des Ausführungsbeispiels der Fig.
5, in vergrößertem Maßstab.
[0044] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils gleiche oder funktionell
gleiche Teile.
[0045] In Fig. 1 ist eine stark schematisierte, teilweise geschnittene Draufsicht eines
Ausführungsbeispiels einer
; Hand-Mischpistole dargestellt, die z.B. zum Auftragen eines Zweikomponentenklebstoffes
auf Polyurethanbasis oder eines Zweikomponenten-Polysulfiddichtstoffs
geeig- net ist.
[0046] Zwei parallel zueinander angeordnete, kreiszylindrische handelsübliche Pastenkartuschen
1 sind mit ihrem vorderen, jeweils offenen Ende in entsprechende Anschlüsse eines
Mischrohres 4 eingeschraubt. Die beiden Anschlüsse vereinigen sich symmetrisch zu
einen bezüglich der beiden Kartuschen 1 mittig angeordneten Rohrabschnitt, innerhalb
dessen eine Mischspindel 5 bei diesem Ausführungsbeispiel fest angebracht ist. Die
Mischspindel 5 besteht hier aus hintereinanderliegenden, abwechselnd gegensinnigen,
wendelförmigen Trennungswänden und bewirkt eine innige Durchmischung der beiden, jeweils
aus einer der Kartuschen 1 ausströmenden Komponentenpasten. Das Mischrohr 4 endet
in einer Austrittsdüse 6.
[0047] Die rückwärtigen Enden der aus Kunststoff bestehenden Kartuschen 1 sind offen.
[0048] In jeder der Kartuschen 1 ist ein Ausschubkolben 2 in bekannter Weise verschieblich
und dichtend angebracht. An seiner dem rückwärtigen Ende des Pastenbehälters 1 zugewandten
Seite stützt sich jeweils eine drehbare und koaxial zum Pastenbehälter 1 angeordnete
sowie verschiebliche Kolbenstange 3 auf den Kolben 2 ab.
[0049] Beide Kolbenstangen 3 durchlaufen ein Getriebe 8, an dessen rückwärtigem Ende ein
Motor 9 angebracht ist.
[0050] Kolbenstangen 3, Getriebe 8 und Motor 9 bilden gemeinsam eine Antriebseinrichtung
7, welche zusammen mit den Pastenbehältern 1 auf einer gemeinsamen Halterung (nicht
gezeigt) angebracht ist. Die beiden, jeweils als Gewindespindel ausgebildeten Kolbenstangen
3 stehen im Inneren des Getriebes in formschlüssigem Eingriff mit Getriebeteilen,
wobei das Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden, jeweils einer der Kolbenstangen3
zugeordneten Getriebeteilen mittels eines Verstellknopfes 15 veränderlich ist.
[0051] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Hand-Mischpistole gezeigt. Das Grundprinzip
ist das gleiche wie das aus Fig. l ersichtliche.
[0052] Eine Aufnahme oder Halterung 10, welche an ihrer Rückseite den Antrieb 7 und an ihrer
Unterseite einen Pistolengriff 11 trägt, ist mit zwei muldenförmigen Vertiefungen
versehen, in welche jeweils eine handelsübliche Kartusche 1 aus Kunststoff einlegbar
ist. Die Kartuschen 1 weisen an ihren mündungsseitigen Enden einen Gewindestutzen
16 auf, der dichtend in ein Innengewinde 17 des Mischrohres 4 einschraubbar ist. Das
Mischrohr 4 ist von der Vorderseite her in Schlitze einer durchbrochenen Abschlußwand
der Halterung 10 eingeschoben und ist lediglich durch die Verschraubung mit den Kartuschen
1 festgehalten.
[0053] Die beiden, jeweils gleichen Kartuschen weisen in ihrem Inneren als Verschluß jeweils
einen Kolben 2 auf, gegen welchen sich das entsprechend tellerförmig ausgebildete,
vordere Ende der Kolbenstangen 3 bei Benutzung abstützt.
[0054] Das Getriebe 8 weist an seiner Oberseite einen Schalthebel 15 zum Wählen des Vorschubverhältnisses
bzw. des Mischungsverhältnisses für die beiden Pastenkomponenten auf. Er ist sechsstufig
und z.B. für die Übersetzungsverhältnisse 10/1, 7/1, 5/1, 3/1, 2/1 und 1/1 zwischen
5 den Vorschubgeschwindigkeiten der Kolbenstangen ausgelegt.
[0055] An der Rückseite des Getriebes 8 ist mittig zwischen den beiden Kolbenstangen 3 ein
Luftmotor 9 angebracht, welcher über eine Luftleitung 13 mit einem Luft-Dosierventil
(nicht gezeigt) in Verbindung steht, welches im Inneren des Pistolengriffs 11 angebracht
ist. Ein Abzug 14 ist zur Betätigung des Luft-Dosierventils eingerichtet.
[0056] Der zweite Anschluß des Ventils steht mit einem Luftschlauch 12 in Verbindung.
[0057] Fig. 3 zeigt im Schnitt die beiden Pastenkartuschen 1, wie sie in den Halter 10 eingelegt
sind und mit den Innengewinden 17 des Mischrohres 4 verschraubt sind. Wie erkennbar,
sind die beiden Pastenkartuschen 1 jeweils gefüllt, da sich der jeweilige Kolben 2
in seiner äußersten, hinteren Lage befindet.
[0058] Innerhalb des Mischrohres 4 befindet sich eine Mischspindel 5, welche ähnlich dem
in Fig. l dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist.
[0059] Es ist ersichtlich, daß nach Entnahme der beiden Pastenkartuschen 1 auch das Mischrohr
4 ohne weiteres entnehmbar ist.
[0060] Das Mischrohr 4 ist als Kunststoff-Wegwerfteil ausgebildet.
[0061] Das Getriebe 8 kann z.B. als das in Fig. 4 dargestellte Ziehkeilgetriebe 18 mit einem
Antriebsteil 19 und einem Abtriebsteil 20 ausgebildet sein. Das Abtriebsteil 20 trägt
einen Satz abgestufter Zahnräder, welche drehfest mit einer Welle 21 verbunden sind.
Das Antriebsteil 19 trägt einen komplementären Satz Zahnräder, welche in bekannter
Weise mittels eines Ziehkeils einzeln in Dreheingriff mit der zugeordneten Welle 21
bringbar sind. Zum Verändern des Eingriffs des Ziehkeiles ist eine Schaltmuffe 22
vorgesehen, welche über ein (nicht dargestelltes) Gestänge verschieblich ist.
[0062] Die Welle 21 wird über einen Schneckentrieb 22 angetrieben, der seinerseits mit dem
Antriebsmotor verbunden ist (nicht gezeigt). Mit der Welle 21 fest verbunden ist ein
Ritzel 23, welches über eine als Zahnstange ausgebildete Kolbenstange 3a antreibt.
Die andere Kolbenstange 3b wird unter Zwischenschaltung eines Zwischenritzels 25 vom
Abtriebsteil 20 des Ziehkeilgetriebes 18 angetrieben.
[0063] Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses
im Ziehkeilgetriebe auch eine entsprechende Änderung im Vorschub der beiden Kolbenstangen
3a, 3b nach sich zieht.
[0064] Jede der beiden als Zahnstange ausgebildeten Kolbenstangen 3a, 3b wird mittels einer
Andruckrolle 26a bzw. 26b in Eingriff mit dem zugehörigen Antriebsritzel 23 bzw. 25
gehalten. Die Andruckrolle 26a bzw. 26b ist in der in der Zeichnung gezeigten Lage
verrastbar und nach Lösen der Rast in Richtung des gezeigten Pfeiles von der zugehörigen
Kolbenstange wegschwenkbar. In weggeschwenkter Stellung des jeweiligen Teiles 26a
bzw. 26b kann die zugehörige Kolbenstange 3a bzw. 3b aus dem Eingriff mit dem zugehörigen
Antriebsritzel 23, 25 gehoben und jeweils einzeln zurückgezogen werden, ohne daß der
Getriebeeingriff der anderen Kolbenstange gelöst zu werden braucht oder eine Änderung
des Übersetzungsverhältnisses notwendig ist.
[0065] Ist bei der Benutzung der gezeigten Mischspritze eine der beiden Pastenkartuschen
1 leer, während die andere noch Füllung enthält, dann wird die Andruckrolle 26a, 26b
jener Kolbenstange 3a, 3b, welche der leeren Kartusche zugeordnet ist, aus der Rast
gelöst, die entsprechende Kolbenstange wird aus dem Eingriff mit dem Antriebsritzel
23, 25 gehoben und solange zurückgezogen, bis die leere Pastenkartusche 1 entnommen
werden kann. Nach Einlegen einer neuen Pastenkartusche 1 wird die entsprechende Kolbenstange
wieder bis zum Anschlag mit dem Kolben 2 nach vorne geschoben und die zugeöhrige Andruckrolle
26a, 26b wird wieder verrastet, wodurch die Kolbenstange in Eingriff mit dem zugehörigen
Antriebsritzel 23, 25 gedrückt wird. Die Arbeit kann nun ohne Störung des Mischungsverhältnisses
fortgesetzt werden.
[0066] In Fig. 5 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Hand-Mischpistole
in der Draufsicht gezeigt.
[0067] Diese Hand-Mischpistole weist eine Halterung 10 auf, ähnlich der Ausführungsform
der Fig. 2, an welcher (in Fig.5 nicht gezeigt) ein Handgriff mit einem Auslöser angebracht
ist.
[0068] Im Gegensatz zur Ausführungsform der Fig. 2 sind bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform
die beiden Kartuschen 1 mit einem größeren Abstand zueinander derart angeordnet, daß
der Preßluftmotor 9 zwischen ihnen angeordnet sein kann.
[0069] Am vorderen Ende der dargestellten Hand-Mischpistole ist ein Mischrohr 4 angebracht,
welches in einen Rohrstutzen 4' mündet, in welchem, wie genauer aus Fig. 8 ersichtlich,
die Mischspindel 5 angeordnet ist. Die Mischspindel 5 ist im Gegensatz zu dem vorherigen
Ausführungsbeispiel - drehbar ausgebildet und sitzt auf der Welle eines Preßluftmotors
29, der mit dem Preßluftmotor 9 fluchtend zwischen den beiden Kartuschen 1 an der
vom Stutzen 4' abgewandten Seite des Mischrohres 4 angebracht ist.
[0070] Am vorderen Ende des Stutzens 4' ist die Austrittsdüse 6 angebracht.
[0071] Das Mischrohr 4 einerseits und/oder der Stutzen 4' zusammen mit der Austrittsdüse
6 bilden jeweils oder gemeinsam zusammen mit der Mischspindel 5 ein auswechselbares
oder wegwerfbares Teil, welches mittels einer geeigneten Verbindung, beispielsweise
eines Bajonettverschlusses, an der Halterung 10 bzw. am Mischrohr 4 befestigt ist.
Somit ist das leichte Abnehmen und somit entweder Zerlegen und Reinigen oder Auswechseln
jener Teile möglich, welche mit dem reaktionsfähigen Gemisch aus den beiden Pasten
in Berührung kommen, die jeweils getrennt in den Kartuschen 1 untergebracht sind.
[0072] Im Bereich der hinteren Enden der Kartuschen 1 ist quer zu diesen eine Halteplatte
29 angebracht, welche mit der Halterung 10 fest verbunden ist und auf ihrer dem Mischrohr
4 zugewandten Seite den Antriebsmotor 9 trägt, dessen Welle 30 die Halteplatte 27
durchdringt und jenseits dieser an ihrem freien Ende ein Ritzel 31 trägt.
[0073] Mit diesem Ritzel 31 stehen zwei Zahnräder 32 in Eingriff, von welchen jedes koaxial
zu jeder der Kartuschen 1 angeordnet und in einem Zahnradträger 28 drehbar gelagert
ist, der abnehmbar an der Halteplatte 27 befestigt ist. Der Antrieb wird noch näher
unter Bezugnahme auf Fig. 6 und 7 erläutert.
[0074] Aus Fig. 5 ist noch ferner die Luftleitung 13 für den Preßluftmotor 9 sowie eine
weitere Luftleitung 13' für den Preßluftmotor 29 erkennbar. Beide Luftleitungen 13,
: 13' können vorteilhafterweise gemeinsam in ein (nicht gezeigtes) Preßluft-Versorgungsrohr
einmünden.
[0075] Die Zahnradträger-28, die Zahnräder 32, die koaxial zu diesen angeordneten, als Gewindespindeln
ausgebildeten Kolbenstangen 3 und das Ritzel 31 bilden Teile des Getriebes 8, welches
in Fig. 6 noch näher dargestellt ist.
[0076] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ist mittig in jedem Zahnrad 32 und koaxial zu diesem
eine Gewindebuchse 33 befestigt, welche mit der Gewindespindel 3, die die Kolbenstange
bildet, in Gewindeeingriff steht.
[0077] Der Zahnradträger 28 ist aus zwei gleichartigen, entgegengesetzt ausgerichteten Trägerringen
28a, 28b gebildet, welche jeweils an ihrer Außenseite gekordelt sind und einen Durchmesser
aufweisen, der kleiner ist als der Zahn-Grundkreisdurchmesser des jeweiligen Zahnrades
32.
[0078] Jeder Trägerring ist als Hohlzylinder ausgebildet, dessen Boden jeweils derart durchgebohrt
ist, daß die Gewindebuchse 30 mit ihrer jeweils zylindrischen Außenseite mit Führung,
aber verdrehbar die beiden Boden der Trägerringe 28a, 28b durchdringen kann.
[0079] Die Außenoberfläche der Gewindebuchse 33 weist einen Einstich auf, in welchem jeweils
ein Federring derart angebracht ist, daß er gerade den Boden des jeweiligen Trägerringes
28a, 28b so überragt, daß die Drehung der Gewindebuchse 33 relativ zu den Trägerringen
28a, 28b nicht behindert wird, aber das Axialspiel der Gewindebuchse 33 diesbezüglich
auf ein Mindestmaß eingeschränkt ist.
[0080] Der Innendurchmesser der Trägerringe 28a, 28b entspricht im wesentlichen derart dem
Außendurchmesser der Kartuschen 1, daß diese in die Trägerringe eingeschoben werden
können.
[0081] An der jeweiligen Stirnfläche weisen die Trägerringe 28a, 28b jeweils zwei einander
gegenüberliegende, sich über einen Kreisbogen von etwa 90° erstreckende Bo
gennuten 34 auf, welche jeweils einander gegenüberliegend in eine kreisförmige Öffnung
35 einmünden, deren Durchmesser grösser ist als die Breite der Bogennut 34.
[0082] Wie aus Fig. 6 deutlich zu sehen, ist die Bogennut 34 mit einem T-förmigen, hinterschnittenen
Querschnittsprofil ausgebildet.
[0083] Die Halteplatte 27 weist jeweils mit jeder der Kartuschen 1 fluchtend eine Führungsöffnung
36 auf, deren Durchmesser gerade zum Außendurchmesser der Kartusche passend so bemessen
ist, daß sich diese durch die jeweilige Führungsöffnung 36 mühelos einführen läßt.
[0084] Beiderseits der Führungsöffnung 36 und den beiden öffnungen bzw. Verbreiterungen
35 der Bogennuten 34 gegenüberliegend ist jeweils eine Gewindebohrung in der Halteplatte
27 angeordnet, in welche eine Schraube von der Seite der Zahnradträger 28 her soweit
eingeschraubt ist und einen zylinderförmigen Kopf mit einer solchen Abmessung aufweist,
daß sich der Trägerring 28a bzw. 28b mit den Verbreiterungen 35 seiner Bogennuten
34 gerade über die Köpfe der Schrauben 37 stülpen läßt und dann um 90° verschwenken
läßt, wobei die Köpfe der Schrauben 37 das Bogennutprofil hintergreifen, so daß die
Bogennuten 34 und die Schrauben 37 gemeinsam einen Bajonettverschluß bilden.
[0085] Wie bereits oben erwähnt, sind die Gewindebuchse 33 und . das Zahnrad 32 starr miteinander
verbunden und relativ zu den Trägerringen 28a, 28b drehbar angebracht, wobei für diese
Trägerringe 28a, 28b ein Material gewählt ist, welches in Zuordnung zum Material von
Gewindebuchse 33 und Zahnrad 32 eine selbstschmierende Wirkung ergibt, so daß das
Zahnrad 32 und die Gewindebuchse 33 wartungsfrei drehbar innerhalb der Trägerringe
28a, 28b gelagert sind.
[0086] Die innere Öffnung des Trägerringes 28a und die Führungsöffnung 36 der Halteplatte
27 fluchten jeweils miteinander und bilden somit gemeinsam eine Aufnahme für das hintere
Ende der Kartusche 36.
[0087] Durch leichtes Abschrägen der Bogennut 34 in Axialrichtung kann beim Festdrehen des
Zahnradträgers28 auf der Halteplatte 27 eine axiale Spannbewegung erfolgen, durch
welche das vordere Ende der Kartusche 1 fest gegen das Mischrohr 4 angedrückt wird
und außerdem sichergestellt wird, daß sich der Zahnradträger 28 während des Gebrauchs
der Mischpistole nicht lockert.
[0088] Jeder Zahnradträger 28 weist eine Gewindebuchse 33 und eine Vorschubstange 3 mit
gleicher Gewindesteigung auf, wobei die Gewindesteigung bei verschiedenen Zahnradträgern
28 unterschiedlich ist. Da diese Zahnradträger 28 ohne weiteres auswechselbar· sind,
kann durch eine Reihe von Zahnradträgern mit zugehörigen Vorschubstangen unterschiedlicher
Gewindesteigung eine Vielzahl von Mischungsverhältnissen kombiniert werden.
[0089] Beim Einsetzen zweier Kartuschen werden diese durch die Führungsöffnungen 36 hindurchgeschoben
und mit ihrer Vorderseite am Mischrohr 4 dichtend aufgenommen. Dann werden entsprechend
dem gewünschten Mischungsverhältnis die passenden Zahnradträger 28 ausgewählt und
aufgesetzt. Bei
; diesen Zahnradträgern befindet sich die Kolbenstange 3 in ihrer einen Endstellung
und gelangt in Eingriff mit dem im Inneren der Kartusche 1 befindlichen Kolben, wobei
die Drehung der Kolbenstange gegenüber dem Kolben bevorzugt durch formschlüssigen
Eingriff und die Drehung des Kolbens gegenüber der Kartuschenwand durch den Kraftschluß
zwischen diesen Teilen verhindert ist. Reicht der Kraftschluß nicht aus, so können
die Kolbenstangen zusätzlich zum Gewinde jeweils eine axiale Nut erhalten, in die
beispielsweise jeweils eine Nase eines von hinten auf die freien Kolbenstangenenden
aufgesetzten Joches eingreift, welche jeweils von einer entsprechenden Innenbohrung
des Joches abragt, die von der Kolbenstange durchsetzt ist.
[0090] Ist eine der beiden Kartuschen geleert, dann wird der entsprechende Zahnradträger
28 abgenommen, die leere Kartusche nach hinten zur Führungsöffnung 36 herausgezogen,
die neue Kartusche eingeführt, der Zahnradträger umgedreht und wieder aufgesetzt.
Die Länge der Kolbenstange 3 ist demnach derart bemessen, daß sie, wenn sie voll in
die Kartusche hinein mit ihrem einen Ende ausgefahren ist, mit ihrem anderen Ende
über das andere Ende des Zahnradträgers 28 gerade soweit übersteht, daß sie beim Umdrehen
des Zahnradträgers und somit auch der Kolbenstange 3 genau wieder in Eingriff mit
dem Kolben einer neuen, gefüllten Kartusche gelangt.
1. Hand-Mischpistole zum gleichzeitigen Auspressen zweier niedrig bis hoch viskoser
Flüssigkeiten aus einer zwei Flüssigkeiten getrennt enthaltenden Kartuschenanordnung,
in der für jede Flüssigkeit ein Ausschubkolben verschiebbar ist, mit einer Aufnahme
für die Kartuschenanordnung, einem Mischrohr, an das die Austrittsöffnungen der Kartuschenanordnung
anschließbar sind und das eine Austrittsdüse für die gemischten Flüssigkeiten aufweist,
zwei von der den Austrittsöffnungen der Kartuschenanordnung entgegengesetzen Seite
in die Kartuschenanordnung einschiebbaren Kolbenstangen zum Vorschieben der Ausschubkolben
und einem Antriebsmotor zum Bewegen der Kolbenstangen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kartuschenaufnahme zur Lagerung von zwei Kartuschen nebeneinander ausgebildet
ist und daß ein Wechselgetriebe (8) vorgesehen ist, daß zur Herstellung eines gewünschten
Mischungsverhältnisses der beiden Flüssigkeiten den Antrieb der beiden Ausschubkolben
(2) mit Vorschubgeschwindigkeiten erlaubt, deren Verhältnis zueinander voreinstellbar
ist.
2. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsmotor - : gegebenenfalls
über ein Zwischengetriebe - das Wechselgetriebe antreibt, welches über zwei Abtriebe
die Kolbenstangen (3) verschiebt und bei dem das Verhältnis der beiden Kolbenstangengeschwindigkeiten
zueinander veränderbar ist.
3. Pistole nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Getriebe (8) ein
mehrere Wechselelemente oder Schaltstufen aufweisendes Rädergetriebe ist.
4. Pistole nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Kolbenstangen
(3) Gewindespindeln sind, nicht drehbar geführt und von axial festgelegten antreibbaren
Antriebsmuttern (33) betätigbar sind.
5. Pistole nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Eingriff
mindestens einer Kolbenstange (3) mit dem übrigen Teil der Antriebseinrichtung (7)
lösbar und diese Kolbenstange unabhängig vom übrigen Antrieb zum Auswechseln einer
Kartusche (1) zurückziehbar ist.
6. Pistole nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Mischrohr
(4) in seinem der Austrittsdüse (6) benachbarten, von beiden flüssigkeiten durchströmten
abschnitt zum besseren Durchmischen eine Mischspindel (5) aufweist.
7. Pistole nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Kartuschenaufnahme
(10) im Bereich der den Austrittsöffnungen entgegengesetzten Enden der Kartuschen
(1) eine quer zu diesen angeordnete Halteplatte (27) aufweist, an welcher der Motor
(9) zwischen den beiden Kartuschen (1) an der diesen zugewandten' Seite der Halteplatte
(27) angebracht ist.
8. Pistole nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Halteplatte (27) Führungsöffnungen
(36) aufweist, welche die Kartuschen (1) im Bereich ihrer Enden aufnehmen.
9. Pistole nach einem der Ansürüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß ein zentrales
Antriebsritzel (31) in Eingriff mit zwei gleichartigen, auswechselbaren Zahnrädern
(32) steht, die jeweils eine mittig angebrachte, drehfest mit diesen verbundene Gewindebuchse
(3) tragen, welche ein zum jeweiligen Außengewinde der als Gewindespindel ausgebildeten
Kolbenstange (3) passendes Innengewinde aufweisen, wobei die Kolbenstangen ihrerseits
unverdrehbar geführt sind.
10. Pistole nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Zahnräder (32) jeweils
in einem an der Halteplatte (27) lösbar befestigten Zahnradträger (28) drehbar gelagert
sind, der zur Mittelebene des Zahnrads (32) symmetrisch ausgebildet ist und nach Lösen
aus der Befestigung an der Halteplatte (27) und Schwenken um eine quer zur Zahnradachse
liegende Schwenkachse um 180° wieder an der Halteplatte (27) befestigbar ist.
11. Pistole nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Zahnradträger (28)
aus zwei hohlzylinderförmigen Trägerringen (28a, 28b) gebildet ist, die an ihrer Außenseite
mit einer Handhabe versehen sind, an ihrer oberen Endfläche Eingriffnuten (34) für
einen Bajonettverschluß mit Gegenausbildungen (37) an der Halteplatte (27) aufweisen
und zwischen ihren einander zugewandten Bodenflächen das Zahnrad (32) einschließen,
mittels welchem sie verdrehbar verbunden sind, und daß der Außendurchmesser der Trägerringe
(28a, 28b) kleiner ist als der Fußkreisdurchmesser des Zahnrads (32).
12. Pistole nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß der Innendurchmesser der
hohlzylindrischen Trägerringe (28a, 28b) dem der Führungsöffnung (36) entspricht und
zur Aufnahme einer Kartusche (1) bemessen ist.
13. Pistole nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß die Länge
der Kolbenstangen (3) derart bemessen ist, daß sie, wenn sie mit ihrem einen Ende
die bei völlig leerer Kartusche (1) vorliegende erste Endlage einnehmen, nach Schwenken
des Zahnradträgers (28) mit ihrem anderen Ende die zweite, bei voller Kartusche gegebene
Endlage einnehmen.
14. Pistole nach einem der Ansprüche 1 bis 13, d a - durch gekennzeichnet, daß die
Mischspindel (25) drehbar ist und mit einem Drehantrieb (29) verbunden ist.