[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schießbock zur Beschießung von Steilfeuerwaffen,
insbesondere Kanonen oder Haubitzen. Kanonen, Haubitzen, gezogene Geschütze, Geschütze
auf Selbstfahrlafetten, Geschütze in Panzerhaubitzen und auch Geschütze in festen
Anlagen, weisen eine aufwendige Konstruktion zur Dämpfung des Rückstosses des Rohres
auf. Derartige Konstruktionen umfassen in der Regel eine Rohrwiege mit einer Rohrbremse,
wobei zusätzlich ein mit Druckluft angetriebener Luftvorholer vorgesehen ist, welcher
das nach dem Schuß in Dämpfungsendlage verbleibende Rohr wiederum in die Ausgangsstellung
zurückbringt. Diese Konstruktionen müssen ebenso wie die Lagerung des Rohres im allgemeinen
unter allen mit dem jeweiligen Geschütz zulässigen Schußwinkeln ihre Funktion beweisen.
Dies bedeutet aber, daß ein überaus großer Schießplatz erforderlich ist, um Steilfeuerwaffen
mit großer Reichweite in allen zulässigen Höhen- und Seitenrichtbereichen testen zu
können.
[0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Schießbock der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit welchem die Beschießung von Steilfeuerwaffen über den gesamten zulässigen
Höhen- und Seitenrichtbereich vorgenommen werden kann, und bei welchem mit einem Minimum
an Schießplatzfläche das Auslangen gefunden wird. Zur Lösung dieser Aufgabe ist der
erfindungsgemäße Schießbock im wesentlichen gekennzeichnet durch ein Auflager für
die Tragkonstruktion bzw. die Lafette der Steilfeuerwaffe, welches mit einer auf einem
Fundament gelagerten Drehscheibe mittels einer an der Drehscheibe festgelegten Schwenklagerung
um eine die Drehachse der Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende
Achse schwenkbar verbunden ist, wobei die Auflagefläche in der gewählten Schwenklage
feststellbar ist. Die um eine vertikale Achse schwenkbare Drehscheibe erlaubt hiebei
die volle Manipulation über den Seitenrichtbereich, wobei das Rohr immer auf das gleiche
Ziel gerichtet ist. Dadurch, daß nun die Auflagefläche für die Tragkonstruktion der
Steilfeuerwaffe verschwenkbar ausgebildet ist, läßt sich auch der gesamte Höhenrichtbereich
in einer Weise erproben, bei welcher das Rohr immer auf das gleiche Ziel gerichtet
bleibt. Das Ziel muß hiebei nicht am Ende der tatsächlichen Reichweite des Geschützes
angeordnet sein, sondern kann bedeutend näher liegen, da durch die Verschwenkung der
Auflagefläche ein Beschießen mit dem maximalen Höhenrichtwinkel möglich ist, wobei
das Rohr tatsächlich horizontal gerichtet ist. Es kann somit mit wesentlich kleineren
Schießplätzen das Auslangen gefunden werden, und eine praxisgerechte Erprobung der
Funktion der Rohrlagerung über den gesamten zulässigen Richtbereich vorgenommen werden.
[0003] In vorteilhafter Weise kann die Ausbildung so getroffen sein, daß das Auflager um
eine zweite, die Drehachse der Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende
Achse, welche in der Draufsicht ungefähr senkrecht zu der ersten die Drehachse der
Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzenden Achse steht, verschwenkbar ist. Durch
diese zweite Achse wird nun ermöglicht, auch die Situation der Steilfeuerwaffe in
unebenem Gelände zu simulieren. Da die zweite Schwenkachse in der Draufsicht ungefähr
senkrecht zur ersten Schwenkachse steht, können auch durch das Gelände bedingte Seitenneigungen
der Tragkonstruktion bzw. der Lafette der Steilfeuerwaffe simuliert werden, wobei
trotzdem das Geschützrohr immer auf das selbe Ziel gerichtet sein kann, so daß die
vom Geschützrohr auf die Tragkonstruktion oder die Lafette wirkenden Kräfte bei allen
Relativstellungen zwischen dem Geschützrohr und der Tragkonstruktion bzw. Lafette,
welche im Gelände vorkommen können, getestet werden kann. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht somit eine vollständige Testung aller möglicherweise auftretenden Kräfte.
[0004] Dadurch, daß die beiden Schwenkachsen in der Draufsicht senkrecht aufeinanderstehen,
ist eine allseitige Verschwenkung ähnlich wie bei einem Kardangelenk ermöglicht.
[0005] Vorzugsweise ist die Ausbildung hiebei so getroffen, daß die Drehscheibe mit einem
sich zumindest über einen Teilbereich ihres Umfanges erstreckenden Zahnkranz ausgestattet
ist, in welchen ein Ritzel eines Antriebsmotors eingreift. Auf diese Weise ergibt
sich ein konstruktiv einfacher Antriebsmechanismus für das Durchlaufen des Seitenrichtbereiches,
ohne daß hiebei der Zielpunkt verändert wird. Da derartige Geschütze in der Regel
ein erhebliches Gewicht aufweisen und beträchtliche Rückstoßkräfte auftreten, ist
vorzugsweise eine Blockiervorrichtung, insbesondere eine hydraulische Klemmvorrichtung
zur Festlegung der Drehlage der Drehscheibe vorgesehen. Durch diese Maßnahme werden
alle Rückstoßkräfte tatsächlich von der Rohrlagerung aufgenommen, wie dies für die
Aussagekraft der Testergebnisse erforderlich ist.
[0006] Für das Durchlaufen des Höhenrichtbereiches, insbesondere bei Kanonen auf Spreizlafetten,
ist die Ausbildung vorzugsweise so getroffen, daß die verschwenkbare Auflagefläche
in der Draufsicht im wesentlichen V-förmig ausgebildet ist, wobei der zwischen den
beiden Schenkeln eingeschlossene Winkel der Spreizstellung einer Spreizlafette entspricht.
Auf diese Weise braucht nur derjenige Teil der Auflagefläche angehoben zu werden,
welcher tatsächlich für die Abstützung der Lafette erforderlich ist, und es kann an
der Drehscheibe eine Arbeitsbühne gelagert sein, deren Oberfläche in der abgesenkten
Lage mit der schwenkbaren Auflagefläche für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe
fluchtet. Diese Arbeitsbühne ermöglicht das Verfahren der Spreizlafette in die der
Betriebsstellung entsprechende Spreizlage, worauf in der Folge die gesamte Lafette
durch Anheben oder Absenken der Auflagefläche in eine Position gebracht werden kann,
welche bei horizontalem Rohr einem bestimmten Höhenrichtwinkel entspricht. Bei horizontalem
Rohr ergeben sich naturgemäß wesentlich kürzere effektive Reichweiten, während die
Belastungsverhältnisse dem Ausmaß entsprechen, welches bei einer ebenen Einstellung
der Lafette und einem entsprechend größeren Höhenrichtwinkel gegeben ist. Das Fundament
und ebenso die Drehscheibe kann hiebei in einfacher Weise in einem Aushub versenkt
angeordnet sein, und es ist vorzugsweise eine verfahrbare Auffahrrampe für die Steilfeuerwaffe
vorgesehen, welche gegebenenfalls an einen in horizontaler Richtung ausfahrbaren Endbereich
der Arbeitsbühne anschließbar ist. Ebenso kann mit dem der Arbeitsbühne abgewendeten
Ende der schwenkbaren Auflagefläche eine weitere Auffahrtsrampe verbindbar sein, welche
vorzugsweise über eine am Fundament schwenkbar angelenkte Strebe abgestützt ist. Durch
diese Rampen läßt sich zum einen das Geschütz rasch in die gewünschte Position bringen
und zum anderen die für den Schießbetrieb erforderliche Munition mit Transportfahrzeugen
zubringen.
[0007] Um eine einwandfreie Festlegung der Lafette an der schwenkbaren Auflagefläche sicherzustellen,
weist erfindungsgemäß das der Schwenkachse abgewendete Ende, insbesondere die freien
Enden der V-Schenkel der Auflagefläche Verriegelungsglieder für Verankerungseinrichtungen
der Geschütze auf. Zusätzlich kann im Bereich der Schwenkachse der Auflagefläche eine
gitter- oder rostförmige Bodenplatte vorgesehen sein. Drehbare Geschütze weisen üblicherweise
an ihrem Hinterende Ankereinrichtungen auf und können darüberhinaus unter der Lagerung
des Rohres eine absenkbare Bodenplatte aufweisen, welche der Erhöhung der Stabilität
dient. Diese geschützeigenen Einrichtungen können mit den entsprechenden Bauteilen
des Schießbocks zusammenwirken.
[0008] In konstruktiv einfacher Weise ist der Schwenkantrieb der Auflagefläche von wenigstens
einem an der Drehscheibe schwenkbar abgestützten Zylinder-Kolbenaggregat gebildet.
[0009] Eine besonders sichere Aufnahme der Massenkräfte ist dann gegeben, wenn die Schwenkachse
der Auflagefläche in dem der Arbeitsbühne abgewendeten vor der vertikalen Drehachse
liegenden Bereich angeordnet ist, und die Angriffsstelle(n) des oder der Schwenkzylinderkolbenaggregate
nahe der zur Schwenkachse parallelen Axialebene der Drehscheibe angeordnet ist (sind).
Eine günstige Kinematik der Verschwenkung ergibt sich dadurch, daß die Schwenkachse
der Auflagefläche in Abstand vom Vorderende der Auflagefläche und in Abstand über
der Drehscheibe angeordnet ist. In der dem maximalen Höhenrichtwinkel entsprechenden
Endstellung der Schwenklage der Auflagefläche können bei dieser Ausbildung die Vorderräder
der Lafette unmittelbar auf der Drehscheibe abgestützt sein. Insbesondere wenn das
Geschütz auch als Granatwerfer zum Einsatz kommen soll und nicht nur als Fernfeuerwaffe
gedacht ist, muß sich der Höhenrichtbereich weit über den Winkel hinaus erstrecken,
welcher eine maximale Schußweite ergibt und es ist daher eine Verschwenkbarkeit der
Auflagefläche um etwa 75° zur Ebene der Drehscheibe vorgesehen.
[0010] Gemäß der Erfindung verläuft vorzugsweise die zweite, die Drehachse der Drehscheibe
ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende Schwenkachse ungefähr parallel zur
Längsmitte des Auflagers für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe, während die
erste Schwenkachse gemäß dem Stammpatent in der Draufsicht ungefähr senkrecht zur
Längsmitte des Auflagers verläuft. Dadurch wird die Einstellung des Auflagers in die
verschiedenen Schwenkstellungen wesentlich erleichtert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Drehscheibe selbst um die zweite Schwenkachse, welche ungefähr
parallel zur Längsmitte des Auflagers verläuft, verschwenkbar am Fundament gelagert.
Hiebei kann gemäß der Erfindung die Drehscheibe auf einer am Fundament schwenkbar
gelagerten und in ihrer Schwenklage feststellbaren Kippbrücke drehbar gelagert sein,
wodurch eine einfache Konstruktion ermöglicht wird. Vorzugsweise ist hiebei die Ausbildung
so getroffen, daß die Kippbrücke am Fundament mittels Konsolen schwenkbar gelagert
und seitlich der Schwenkachse mittels hydraulischer Kolben-Zylinder-Aggregate abgestützt
ist und in ihrer Schwenklage feststellbar ist. Es kann somit durch die Kippbrücke
zuerst die Seitenneigung des Geländes simuliert werden. Hierauf kann durch die Drehscheibe
der Geschützlauf in die richtige Richtung zum Ziel gerichtet werden,und die quer zum
Auflager verlaufende Kippachse, über welche das Auflager mit der Drehscheibe verbunden
ist, ermöglicht das Absenken des Laufes relativ zur Tragkonstruktion bzw. zur Lafette
und zum Auflager in einer solchen Weise, daß der Lauf auf das ungefähr horizontal
liegende Ziel gerichtet und damit die Tragweite des Geschützes auf eine kurze Entfernung
beschränkt wird.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht
des erfindungsgemäßen Schießbockes teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf
die Ausbildung nach Fig. 1, Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III - III der Fig.
5, Fig. 4 zeigt eine Draufsicht, Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach Linie V - V der Fig.
3 und Fig. 6 zeigt einen Schnitt nach Linie VI - VI der Fig. 3.
[0012] In Fig. 1 ist das Fundament mit 1 bezeichnet. Über einen Königszapfen 2 ist eine
Drehscheibe 3 um eine im wesentlichen vertikale Achse 4 drehbar gelagert, wobei ein
Elektromotor 5 als Schwenkantrieb vorgesehen ist. Die Drehscheibe 3 weist hiezu einen
sich etwa über einen Zentriwinkel von 9O erstreckenden Zahnkranz 6 auf, mit welchem
ein Ritzel 7 des Antriebsmotors 5 kämmt. Zur sicheren Blockierung der gewählten Drehlage
der Drehscheibe 3 ist eine Blockiervorrichtung 8 vorgesehen, welche ebenso wie der
Motor 5 in der Darstellung nach Fig. 1 an einander diametral gegenüberliegende Punkte
verlegt wurde. Die Blockiervorrichtung 8 weist ein hydraulisches Zylinder-Kolbenaggregat
9 auf, welches eine schwenkbar gelagerte Nase 10 in Eingriff mit entsprechenden Gegenprofilen
der Drehscheibe 3 bringt. Die Drehscheibe 3 trägt einen Lagerbock 11, an welchem um
eine im wesentlichen horizontale Achse 12 schwenkbar die Auflagefläche 13 für das
Geschütz gelagert ist. Der Schwenkantrieb der Auflagefläche 13 ist von einem hydraulischen
Zylinder-Kolbenaggregat 14 gebildet, dessen eines Ende 15 an der Drehscheibe 3 abgestützt
ist und dessen anderes Ende 16 mit dem verschwenkbaren Teil der Auflagefläche gelenkig
verbunden ist. Die Anlenkachse 12 der Auflagefläche befindet sich hiebei in Abstand
vom Vorderende 17 des die Auflagefläche bildenden Traggerüstes und liegt auch in Höhenrichtung
in Abstand ober der Oberkante der Drehscheibe 3.
[0013] Am Vorderende 17 der Auflagefläche 13 kann eine Auffahrtsrampe 18 festgelegt werden,
welche über eine am Fundament 1 schwenkbar angelenkte Strebe 19 gegen das Fundament
abgestützt ist. Das Fundament befindet sich ebenso wie die Drehscheibe in einem Aushub
20, so daß sich eine im wesentlichen ebene Zufahrtsrampe 18 ergibt.
[0014] An der Drehscheibe 3 ist weiters über Streben 21, 22 eine in Fig. 2 in der Draufsicht
dargestellte Arbeitsbühne 23 abgestützt, an deren hinteres Ende 24 eine Auffahrtsrampe
25 für das Geschütz angeschlossen werden kann.
[0015] Die maximale Schwenklage der Arbeitsfläche 13 um einen Schwenkwinkel von maximal
75° ist in Fig. 1 mit 13' bezeichnet.
[0016] Bei der Darstellung nach Fig. 2 ist die V-förmige Gestalt der Arbeitsfläche 13 ersichtlich.
Die beiden Schenkel sind hiebei mit 26 und 27 bezeichnet und schließen zwischen sich
die in ihrer Höhenlage relativ zur Drehscheibe 3 unveränderliche Arbeitsbühne ein.
Die freien Enden der Schenkel 26 und 27 der Auflagefläche 13 weisen Verriegelungsglieder
28 und 29 für die Verankerungseinrichtungen von Geschützen auf. Darüberhinaus ist
im Bereich der Schwenkachse 12 der Auflagefläche 13 eine gitter- oder rostförmige
Bodenplatte 30 vorgesehen, welche mit der ausfahrbaren Bodenplatte des Geschützes
zusammenwirken kann.
[0017] In der Draufsicht liegt die Schwenkachse 12 vor der vertikalen Drehachse 4 der Drehscheibe
3 und es liegen die Angriffsstellen 16 der hydraulischen Hubzylinder 14 nahe der zur
Schwenkachse 12 parallelen Axialebene der Drehscheibe 3.
[0018] Durch Verdrehen und Verschwenken der Auflagefläche 13 läßt sich jeder beliebige Höhen-
bzw. Seitenrichtwinkel des Geschützes bei gleichbleibend auf die selbe Stelle gerichtetem
Rohr einstellen und es läßt sich durch eine Ausrichtung des Rohres in horizontaler
Richtung bzw. parallel zur Ebene der Drehscheibe 3 eine wirklichkeitsnahe Erprobung
des Geschützes bei wesentlich geringerer effektiver Reichweite und damit bei wesentlich
verkleinertem Schießplatz verwirklichen.
[0019] In Fig. 3 bis 6 stellt 31 einen ortsfesten Stahlträgerrost dar, der an einem Betonfundament
32 festgelegt ist, welches aus zwei Klötzen besteht. Auf dem Fundament 32 sind zwei
Konsolen 33 festgelegt, an welchen zwei Seitenwangen 34 um Zapfen 35 schwenkbar aufgehängt
sind. Diese beiden Seitenwangen sind mit einer Kippbrücke 36 starr verbunden, so daß
die Kippbrücke 36 mit den Seitenwangen 34 um eine Schwenkachse 37 gekippt werden kann.
Zu jeder Seite der Schwenkachse 37 sind zwei hydraulische Zylinder-Kolben-Aggregate
38 angeordnet, welche einerseits bei 39 am Trägerrost 31 und anderseits bei 40 an
der Kippbrücke 36 angelenkt sind. Auf diese Weise kann die Kippbrücke 36, in Fig.
3 gesehen, um die Achse 37 nach links oder nach,rechts gekippt werden, wobei jeweils
die Zylinder-Kolben-Aggregate 38, welche sich zu einer Seite der Schwenkachse 37 befinden,
ausgehängt werden können. Die Seitenwangen 34 weisen eine Kreissektorform auf. Am
Umfang dieses Kreissektors. sind Löcher 41 in den durch Striche angedeuteten Teilungsabständen
vorgesehen, in welchen Bolzen 42 eingesteckt werden können. Am Trägerrahmen 31 sind
Abstützungen 43 aufgeschweißt, in welche Schrauben 44 eingeschraubt sind, welche die
Bolzen 42 abstützen. Mittels der Schrauben 44 kann die Lage des jeweils eingesteckten
Bolzens 42 um einen halben Teilungsabstand verändert werden. Auf diese Weise können
die Seitenwangen 34 und damit die Kippbrücke 36 in jeder beliebigen Kippstellung festgelegt
werden.
[0020] Auf der Kippbrücke 36 ist mittels eines Zapfens 45 eine Drehscheibe 46 um die Achse
47, welche senkrecht zur Drehscheibe 46 steht, verdrehbar gelagert. Die Drehscheibe
46 ist überdies noch mittels Klötzen oder Pratzen 48 an ihrem Umfang gelagert.
[0021] An der Drehscheibe 46 ist ein Auflager 49 für die Lafette einer Steilfeuerwaffe 50
um eine Schwenkachse 51 schwenkbar gelagert. 52 sind Konsolen, welche mit der Drehscheibe
46 starr verbunden sind und an welchen das Auflager 49 mittels Zapfengelenken 53 angelenkt
ist. Durch hydraulische Kolben-Zylinder-Aggregate 54 kann das Auflager 49 verschwenkt
werden. Es ist wieder mit dem Auflager 49 ein Sektor 55 starr verbunden, welcher gegenüber
der Konsole 52 zur Feststellung der Schwenklage festgelegt werden kann, und zwar in
analoger Weise
"die die sektorförmigen Seitenwangen 34 gegenüber dem Trägerrost 31 festgelegt werden.
[0022] Das Auflager 49 besteht aus einem Teil 49a, welcher von Holzbohlen gebildet ist und
überdies noch eine stoßdämpfende Auflage 56, beispielsweise aus geschäumtem Hartkunststoff,
aufweist. Dieser Teil trägt beispielsweise die Räder der Lafette. Des weiteren besteht
das Auflager 49 aus zwei Auslegern 49b, auf welchen die Stützen einer Spreizlafette
aufruhen können.
[0023] Auf diese Weise kann das Auflager 49 in allen Richtungen verschwenkt werden. Die
Schwenkachse 35, um welche die Kippbrücke 36 verschwenkt werden kann, liegt ungefähr
parallel zur Längsmitte 57 des Auflagers 49. Durch Verschwenkung um die Achse 35 können
Seitenneigungen des Geländes simuliert werden. Der Schwenkbereich kann beispielsweise
2 x 42 betragen. Durch Verschwenkung des Auflagers 49 um die senkrecht zur Längsmitte
57 des Auflagers 49 liegende Achse 51 kann die Elevation, welche bei einem Steilschuß
notwendig ist, simuliert werden. Strichpunktiert ist mit 49' die hochgeschwenkte Lage
des Auflagers 49 angedeutet. Um diese Achse 51 kann das Auflager 49 beispielsweise
in einem Winkelbereich von -5 bis 80° verschwenkt werden. Um die Drehachse 47, welche
senkrecht zur Drehscheibe 46 steht, kann die Drehscheibe beispielsweise aus der Mittelstellung
um einen Winkel von 43° nach links und um einen Winkel von 43° nach rechts verschwenkt
werden. Auf diese Weise ist es möglich, alle Geländewinkel und alle Elevationswinkel
des Geschützrohres relativ zur Lafette zu simulieren und doch das Geschützrohr horizontal
oder sogar mit einer geringen Neigung nach unten auf ein bestimmtes Ziel zu richten,
so daß ein verhältnismäßig schmaler und in der Richtung zum Ziel langgestreckter Schießplatz
für das Beschießen der Steilfeuerwaffe in jeder Stellung des Geschützrohres relativ
zur Lafette bzw. zur Tragkonstruktion ausreicht.
[0024] 58 ist ein Antrieb für das Verdrehen der Drehscheibe, welcher ortsfest gelagert ist.
Mittels eines Elektromotors 59 wird ein in einen Zahnkranz der Drehscheibe eingreifendes
Ritzel angetrieben. 60 ist eine Auffahrrampe für das Geschütz, an welche eine schwenkbare
Brücke 61 bei 62 angelenkt ist. 63 ist eine zweite Auffahrrampe.
[0025] 64 sind am Fundament gelagerte Stützrollen, welche auf die Seitenwangen 34 wirken
und beim Schuß auftretende Schubkräfte aufnehmen.
1.Schießbock zum Beschießen von Steilfeuerwaffen, insbesondere Kanonen oder Haubitzen,
gekennzeichnet durch ein Auflager (13) für die Tragkonstruktion bzw. die Lafette der
Steilfeuerwaffe, welches mit einer auf einem Fundament gelagerten Drehscheibe mittels
einer an der Drehscheibe festgelegten Schwenklagerung um eine die Drehachse (4) der
Drehscheibe (3) ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder schneidende Achse (12) schwenkbar
verbunden ist, wobei die Auflagefläche (13) in der gewählten Schwenklage feststellbar
ist.
2.Schießbock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager (13) um eine
zweite, die Drehachse (4) der Drehscheibe (3) ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder
schneidende Achse (37), welche in der Draufsicht ungefähr senkrecht zu der ersten,die
Drehachse der Drehscheibe ungefähr rechtwinkelig kreuzenden Achse steht, verschwenkbar
ist.
3.Schießbock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehscheibe (3)
mit einem sich zumindest über einen Teilbereich ihres Umfanges erstreckenden Zahnkranz
(6) ausgestattet ist, in welchen ein Ritzel (7) eines Antriebsmotors (5) eingreift.
4.Schießbock nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blockiervorrichtung
(8), insbesondere eine hydraulische Klemmvorrichtung zur Festlegung der Drehlage der
Drehscheibe (3) vorgesehen ist.
5.Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verschwenkbare
Auflagefläche (13) in der Draufsicht im wesentlichen V-förmig ausgegebildet ist, wobei
der zwischen den beiden Schenkeln (26, 27) eingeschlossene Winkel der Spreizstellung
einer Spreizlafette entspricht.
6. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Drehscheibe (3) eine Arbeitsbühne (23) gelagert ist, deren Oberfläche in der abgesenkten
Lage mit der schwenkbaren Auflagefläche (13) für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe
fluchtet.
7. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine verfahrbare
Auffahrrampe (25) für die Steilfeuerwaffe vorgesehen ist, welche gegebenenfalls an
einen in horizontaler Richtung ausfahrbaren Endbereich der Arbeitsbühne (23) anschließbar
ist.
8. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
der Arbeitsbühne (23) abgewendeten Ende der schwenkbaren Auflagefläche (13) eine weitere
Auffahrtsrampe (18) verbindbar ist, welche vorzugsweise über eine am Fundament (1)
schwenkbar angelenkte Strebe (19) abgestützt ist.
9. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das der
Schwenkachse abgewendete Ende, insbesondere die freien Enden der V-Schenkel (26, 27)
der Auflagefläche (13) Verriegelungsglieder (28, 29) für Verankerungseinrichtungen
der Geschütze aufweisen.
10.Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Schwenkachse (12) der Auflagefläche (13) eine gitter- oder rostförmige Bodenplatte
(30) vorgesehen ist.
11.Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb
der Auflagefläche (13) von wenigstens einem an der Drehscheibe (3) schwenkbar abgestützten
Zylinder-Kolbenaggregat (14) gebildet ist.
12. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (12) der Auflagefläche (13) in dem der Arbeitsbühne (23) abgewendeten
vor der vertikalen Drehachse (4) liegenden Bereich angeordnet ist, und daß die Angriffsstelle(n)
(16) des oder der Schwenkzylinderkolbenaggregate (14) nahe der zur Schwenkachse (12)
parallelen Axialebene der Drehscheibe (3) angeordnet ist (sind).
13. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (12) der Auflagefläche (13) in Abstand vom Vorderende der Auflagefläche
(13) und in Abstand über der Drehscheibe (3) angeordnet ist.
14. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite die Drehachse (4) der Drehscheibe (3) ungefähr rechtwinkelig kreuzende oder
schneidende Schwenkachse (37) ungefähr parallel zur Längsmitte des Auflagers (49)
für die Tragkonstruktion der Steilfeuerwaffe verläuft.
15. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehscheibe (46) um die zweite Schwenkachse (37), welche ungefähr parallel zur Längsmitte
des Auflagers (49) verläuft, verschwenkbar am Fundament (32) gelagert ist.
16. Schießbock nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehscheibe (46)
auf einer am Fundament (32) schwenkbar gelagerten und in ihrer Schwenklage feststellbaren
Kippbrücke (36) drehbar gelagert ist.
17. Schießbock nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippbrücke
(36) am Fundament (32) mittels Konsolen (33) schwenkbar gelagert und seitlich der
Schwenkachse mittels hydraulischer Kolben-Zylinder-Aggregate (38) abgestützt ist und
in ihrer Schwenklage feststellbar ist.