[0001] Die Erfindung betrifft einen Rußbläser mit einem Lanzenrohr, das mit einem Drehantrieb
und einem Längsantrieb versehen ist, die mit einem Motor verbunden und zusammen mit
diesem und dem Lanzenrohr an einem ortsfesten Fahrträger entlang geführt sind.
[0002] Derartige Rußbläser dienen zum Ablösen von Ablagerungen an heißen Flächen, insbesondere
an Heizflächen in Kesseln und Apparaten mit Hilfe eines Blasstrahles mit hoher Geschwindigkeit.
Solche Rußbläser besitzen als Blaselement ein Lanzenrohr, in dem sich eine oder mehrere
Düsen befinden, durch die ein gasförmiges und/oder flüssiges Blasmedium austritt.
Das Lanzenrohr fährt schrauben! in den Reinigungsraum ein, ändert in der vorderen
Endstellung eeine Bewegungsrichtung und kehrt in die Ausgangsstellung zurück. Wenn,
wie gewöhnlich, an der Spitze des Lanzenrohres zwei gegenüberliegende Düsen eingebaut
sind, führen diese eine doppelt-schraubenlinienförmige Bewegung aus, wobei die Abstände
der Schraubenlinien die Hälfte des gewählten Vorschubes pro Umdrehung betragen. Die
Antriebselemente für die Längs- und Drehbewegung sind mechanisch fest miteinander
verbunden, so daß sich stets der gleiche Bewegungsablauf ergibt und die Blasstrahlen
mit ihrem Kernstrahl immer die gleichen Stellen an den zu reinigenden Heizflächen
treffen. Dadurch kommt es dort zu Schädigungen des HeEflächenmaterials durch Erosion.
[0003] Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt (DE-PS 27 57 981), den Rußbläser
so auszubilden, daß jeder Blasvorgang mit einer anderen Düsenstellung begonnen werden
kann. Bei einem solchen Rußbläser sind zwischen der Abtriebswelle für die Längsbewegung
und dem Schneckenrad' zwei Freiläufe vorgesehen, die eine unterschiedliche Mitnahmerichtung
aufweisen. In einem der Freiläufe ist ein Spiel in Drehrichtung der Abtriebswelle
vorgesehen.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung soll das gleiche Ziel wie nach der DE-PS 27 57 981,
jedoch mit anderen Mitteln erreicht werden. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Rußbläser der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln,
daß jeder Blasvorgang mit einer anderen Düsenstellung begonnen werden kann und dies
mit einfachen, den rauhen Betriebsbedingungen angepaßten Mitteln erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Lanzenrohr und
dem Drehantrieb oder dem Längsantrieb eine Kupplung vorgesehen ist, die über ein Zeitrelais
gesteuert ist, das mit einem am Ende des Färweges des Lanzenrohres angeordneten Endschalter
verbunden ist.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Rußbläser kann die Kupplung für einen bestimmten, kurzen
Zeitraum außer Eingriff gebracht werden. Dadurch wird eine der beiden Bewegungen des
Lanzenrohres - Längsbewegung oder Drehbewegung - angehalten, während die jeweils andere
Bewegung weiter ausgeführt wird. Dadurch beginnt die Rückwärtsbewegung des Lanzenrohres
stets mit einer neuen Position der Düsen. Von besonderem Vorteil ist dabei der Umstand,
daß der durch das Außereingriffbringen der Kupplung bedingte Winkelversatz der Düsenstellung
auch bei gleicher Einstellung des Zeitrelais wegen der immer etwas unterschiedlichen
Reibungscharakteristik der Kupplung und der Toleranz des Zeitrelais jeweils etwas
unterschiedlich ausfällt. Dadurch ergibt sich, daß sich statistisch gesehen alle möglichen
Düsenstellungen gleichmäßig einstellen lassen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Mehrere Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Antrieb für einen Rußbläser,
Fig. 2 die Seitenansicht eines Rußbläsers,
Fig. 3 den Schnitt III-III nach Fig. 2,
Fig. 4 den Schnitt IV-IV nach Fig. 2 und
Fig. 5 in Längsschnitt eine für den Antrieb geeignete Schaltkupplung.
[0009] Der Rußbläser besteht aus einem Lanzenrohr 1, das über ein Innenrohr 2 geführt ist.
An seinem hinteren Ende ist das Innenrohr 2 mit einem Bläserventil 3 versehen, durch
das dem Lanzenrohr 1 über das Innenrohr 2 ein Blasmedium, z.B. Wasserdampfy zugeführt
wird. Das Lanzenrohr 1 trägt an seinem vorderen Ende einen Düsenkopf 4, in dem zwei
einander gegenüberliegende Düsen 5 angeordent sind. Das Lanzenrohr 1 wird unter gleichzeitiger
Drehung in Längsrichtung verschoben. Dabei beschreiben die aus den Düsen 5 austretenden
Blasstrahlen einen schraubenlinienförmigen Weg.
[0010] Die Bewegung des Lanzenrohres 1 erfolgt durch einen Motor 6, der über ein Getriebe
7 eine Antriebswelle 8 antreibt. Die Antriebswelle 8 ist mit drei Abtriebswellen verbunden.
Die eine Abtriebswelle ist die Drehwelle 9, die über eine Getriebeanordnung 10 mit
der Antriebswelle 8 verbunden ist. Auf die Drehwelle 9 ist ein Kettenrad 11 aufgesetzt,
das über eine Kette 12 ein zweites Kettenrad-13 in Drehung versetzt, das auf dem Lanzenrohr
1 angeordent ist.
[0011] Auf der Antriebswelle 8 ist eine Schnecke 14 angeordnet, in die ein Schneckenrad
15 eingreift. Das Schneckenrad 15 treibt zwei weitere Abtriebswellen, die Vorschubwellen
16, an. Auf jeder Vorschubwelle 16 ist drehfest ein Ritzel 17 angeordnet, das in eine
Zahnstange 18 eingreift. Die Zahnstangen 18 sind an einem ortsfesten Fahrträger 19
angeordnet.
[0012] Das Lanzenrohr 1 ist mit einem Bläserwagen 20 verbunden. Der Bläserwagen 20 ist mit
Rollen 21 versehen, die auf Schienen 22 des Fahrträgers 19 geführt sind. An den Bläserwagen
20 ist das Getriebe mit der Getriebeanorde nung 10 und dem Schneckenrad 15 und der
Motor 6 angeflanscht. Bei eingeschaltetem Motor 6 wird das Lanzenrohr 1 unter gleichzeitiger
Drehung in Längsrichtung verschoben. Am Ende des Fahrweges des Lanzenrohres 1 ist
ein Endschalter 23 vorgesehen. Der Endschalter 23 ändert durch einen Impuls die Drehrichtung
des Motors 6, wodurch das Lanzenrohr 1 nach Erreichen seiner Endstellung zurückgefahren
wird.
[0013] Damit jeder Blasvorgang mit einer anderen Stellung der Düsen 5 beginnen kann, ist
das Lanzenrohr 1 über eine Kupplung entweder mit dem Längsantrieb oder mit dem Drehantrieb
verbunden. Die dem Längsantrieb zugeordnete Kupplung ist durch eine Rutschkupplung
24 gebildet. Diese Rutschkupplung 24 ist eine Reibungskupplung, die die Verbindung
zwischen dem Schneckenrad 15 und der Vorschubwelle 16 darstellt. Zwischen der Rutschkupplung
24 und einer Wellenmutter 25 ist eine Tellerfeder 26 vorgesehen. Durch ein Verschieben
der Wellenmutter 25, das von außen erfolgen kann, läßt sich das maximale Ubertragungsmoment
der Rutschkupplung 24 verstellen. Das übertragungsmoment der Rutschkupplung 24 wird
auf die beschriebene Weise so eingestellt, daß es geringer ist, als das maximale Drehmoment
des Motors 6.
[0014] Zwischen dem Schneckenrad 15 und der Vorschubwelle 16 ist ein Freilauf 27 vorgesehen,
der bei der Rückwärtsbewegung des Lanzenrohres 1 wirksam wird. Während der Freilauf
27 bei der Vorwärtsbewegung des Lanzenrohres 1 keine Kraft überträgt, sorgt er bei
der Rückwärtsbewegung für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Vorschubwelle
16 und dem Schneckenrad 15. Damit wird erreicht, daß das Lanzenrohr 1 bei Störungen
zur Vermeidung von Materialschädigungen auf jeden Fall mit dem höchsten Motordrehmoment
aus den heißen Reinigungsräumen herausgefahren werden kann.
[0015] Mit der Rutschkupplung 24 wirkt ein Anschlag 28 zusammen, der am Ende des Fahrweges
des Lanzenrohres 1 auf den Schienen 22 angebracht ist. Weiterhin ist ein Zeitrelais
vorgesehen, das mit dem Endschalter 23 am Ende des Fahrweges verbunden ist. Durch.dieses
Zeitrelais wird der Impuls des Endschalters 23, durch den die Umkehr der Motordrehrichtung
gesteuert wird, um einen an dem Zeitrelais eingestellten Zeitraum wirksam verzögert.
Fährt der Bläserwagen 20 gegen den Anschlag 28, so rutscht die Rutschkupplung 24 durch
und kommt so außer Eingriffe während die Drehbewegung des Lanzenrohres 1 über die
Antriebswelle 8, die Getriebeanordnung 10, die Drehwelle 9 und die Kettenräder 11,13
weiter geht. Die Zeit, während der die Rutschkupplung 24 auf die beschriebene Weise
außer Eingriff gehalten ist, läßt sich am Zeitrelais einstellen. Nach der Beendigung
der Vorwärtsbewegung des Lanzenrohres 1 und vor dem Einleiten der Rückwärtsbewegung
werden auf diese Weise die Düsen 5 jeweils um einen bestimmten Winkel versetzt.
[0016] Die gleiche Wirkung kann auch erreicht werden, wenn die Rutschkupplung 24 entfällt
und das Schneckenrad 15 direkt mit der Vorschubwelle 16 verbunden ist. In diesem Fall
ist, wie in Fig. 1 angedeutet, eine an sich bekannte Schaltkupplung 29 vorzusehen.
Diese Schaltkupplung ist zwischen der Drehwelle 9 und dem Kettenrad 11 angeordnet.
Sie enthält zwei Kupplungsscheiben 30, 31, die durch Federn 32 gegeneinander gedrückt
sind. Innerhalb der die Federn 32 aufnehmenden Kupplungshälfte ist ein Elektromagnet
33 angeordnet. Die von dem Elektromagnet 33 aufgebrachte Kraft ist der von den Federn
32 auf die Kupplungsscheiben 30, 31 augseübten,Kraft entgegen gerichtet. Bei Erregung
des Elektromagneten 333 werden die Kupplungsscheiben 30, 31 entgegen der Federkraft
voneinander getrennt. Der Elektromagnet 33 ist mit einem elektrischen Anschluß 34
versehen, der mit dem Zeitrelais des Endschalters 23 verbunden ist.
[0017] Während die Schaltkupplung 29 außer Eingriff ist, ist die kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Drehwelle 9 und dem Kettenrad 11 gelöst und dadurch die Drehbewegung
unterbrochen. Zur gleichen Zeit ist der Längsantrieb weiter in Eingriff.
1. Rußbläser mit einem Lanzenrohr (1), das mit einem Drehantrieb und einem Längsantrieb
versehen ist, die mit einem Motor (6) verbunden und zusammen mit diesem und dem Lanzenrohr
(1) an einem ortsfesten Fahrträger (19) entlang geführt sind, dadurch gekennzeichnet
, daß zwischen dem Lanzenrohr (1) und dem Drehantrieb oder dem Längsantrieb eine Kupplung
(24, 29) vorgesehen ist, die über ein Zeitrelais gesteuert ist, das mit einem am Ende
des Fahrweges des Lanzenrohres (1) angeordneten Endschalter (23) verbunden ist.
2. Rußbläser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine der Kupplungen als
Rutschkupplung (24) ausgebildet ist, die zwischen der Antriebswelle (Vorschubwelle
16) des Längsantriebes und einem über eine Schnecke (14) mit der Antriebswelle (8)
verbundenen Schneckenrad (15) angeordnet ist und daß in der Fahrbahn des Lanzenrohres
(1) auf dem Fahrträger (19) ein fester Anschlag (28) angeordnet ist.
3. Rußbläser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das übertragungsmoment
der Rutschkupplung (24) geringer ist, als das maximale Drehmoment des Motors (6) und
daß zwischen der Antriebswelle (Vorschubwelle 16) und dem Schneckenrad (15) ein bei
der Rückwärtsbewegung des Lanzenrohres (1) wirksamer Freilauf (27) angeordent ist.
4. Rußbläser bach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Übertragungsmoment
der Rutschkupplung (24) verstellbar ist.
5. Rußbläser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine der Kupplungen als
Schaltkupplung (29) ausgebildet und zwischen der mit der Antriebswelle (8) verbundenen
Abtriebswelle (Drehwelle 9) und dem Drehantrieb angeordnet ist.