[0001] Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Trimetallkontaktnieten
durch Kaltverschweißung mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Ein solches Verfahren ist aus der US-PS 4,232,812 bekannt geworden.
[0002] In Ausführung des bekannten Verfahrens werden von einem Drahtvorrat drei unterschiedlich
zusammengesetzte Drahtabschnitte mit übereinstimmenden Querschnitten abgetrennt und
durch verschiebliche Halterungen hintereinander fluchtend zwischen zwei Preßmatrizen
angeordnet. Üblicherweise besteht der mittlere Drahtabschnitt aus Kupfer, wohingegen
die beiden äußeren, zunächst kürzeren Drahtabschnitte, üblicherweise aus Silber bestehen.
[0003] In einem ersten Verformunqsschritt werden zunächst nur zwei der Drahtabschnitte kalt
miteinander verschweißt. Zu diesem Zweck verwendet man bei dem bekannten Verfahren
zwei aufeinanderzubewegliche Preßmatrizen, die mit sich konisch öffnenden Bohrungen
versehen sind. In der einen Bohrung befindet sich als Widerlager eine Amboßnadel,
welche soweit hinter die Mündung der Bohrung zurückgezogen ist, daß die Anstoßflächen
der beiden zunächst noch nicht zu verschweißenden Drahtabschnitte innerhalb der Bohrung
liegen und durch deren Wandung daran gehindert sind, sich bei der folgenden Stauchung
der Drahtabschnitte plastisch zu verformen. Bei der durch die Annäherung der Matrizen
bewirkten Stauchung -findet eine plastische Verformung unter Anstoßflächenvergrößerung
vielmehr nur im konischen Mündungsbereich der beiden Bohrungen statt, wobei die konischen
Wandungen dem radialen Fließen des Drahtmaterials eine Grenze setzen und dadurch die
Form des Rohlings nach diesem ersten Stauchvorgang bestimmen. Durch die Vergrößerung
der beiden im konischen Mündungsbereich liegenden Anstoßflächen sind diese kalt miteinander
verschweißt.
[0004] Die Matrize, welche den bereits verschweißten Drahtabschnitt aufgenommen hatte, wird
nun entfernt, wobei der Rohling in der Bohrung der anderen Matrize vor der Amboßnadel
stecken bleibt. Es wird eine dritte Matrize vor dem Rohling in Stellung gebracht,
welche eine weitere zylindrische Bohrung aufweist als die erste Matrize, und zwar
ist die Bohrung gerade so weit, wie das gestauchte Ende der Drahtabschnitte am Ort
seines größten Durchmessers. In der Bohrung der dritten Matrize befindet sich ebenfalls
ein Widerlager in Gestalt einer Amboßnadel. Durch Annähern der dritten Matrize an
die den Rohling enthaltende erste Matrize wird das aus der ersten Matrize hervorragende
Ende des Rohlings erneut gestaucht, wodurch es seine konische Gestalt verliert und
unter Verkürzung in eine zylindrische Gestalt übergeht. Bei dieser Umformung findet
eine weitere Verschweißung nicht statt.
[0005] Anschließend folgt ein dritter Verformungsvorgang, und zwar wird nun durch Vorschieben
der Amboßnadel aus der Bohrung der ersten Matrize bei gleichzeitiger, langsamerer
Entfernung der ditten Matrize von der ersten Matrize der aus der Bohrung der dritten
Matrize hervorragende Abschnitt des Rohlings unter mäßiger Anstoßflächenvergrößerung
im freien Raum plastisch verformt, wobei die bis dahin noch nicht verschweißten Anstoßflächen
nunmehr kalt verschweißen.
[0006] Anschließend wird die dritte Matrize mit dem darin steckenden Rohling vor eine Kopfmachermatrize
verfahren und durch Annäherung der dritten Matrize an die Kopfmachermatrize wird das
vorstehende Ende des Rohlings gestaucht und unter weiterer Anstoßflächenvergrößerung
zum fertigen Kopf des Kontaktniets umgeformt. Anschließend fährt die dritte Matrize
zurück und das fertige Trimetallniet wird durch Vorschieben der Amboßnadel aus der
dritten Matrize ausgeworfen.
[0007] Nachteilig ist bei dem bekannten Verfahren, daß die drei Drahtabschnitte in drei
Halterungen hintereinander zwischen der ersten und zweiten Matrize ausgerichtet werden
müssen. Zum einen ist eine exakte Ausrichtung schwierig, zum andern ist es nur schwierig
zu bewerkstelligen, die drei Halterungen vor dem ersten Verformunqsschlaq zu entfernen,
ohne daß die drei Drahtabschnitte aus der vorgeschriebenen Flucht herausbewegt werden.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Verfahrens liegt darin, daß zur
Herstellung eines Trimetallniets außer den Schritten des Abscheidens und Positionierens
der drei Drahtabschnitte noch insgesamt vier Schritte zur plastischen Verformung nötig
sind, wobei zwischen diesen vier Verformungsschritten noch jeweils neue Verformungswerkzeuge
in Position gebracht werden müssen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für die Massenproduktion besonders
geeignetes Verfahren verfügbar zu machen, welches mit weniger Verformunqsschritten
auskommt als das bekannte Verfahren.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß zunächst aus den drei Drahtabschnitten
durch Kaltverschweißung ein i.w. zylindrischer Rohlinq mit vergrößertem Durchmesser
hergestellt wird und daß danach an einem Ende dieses Rohlings, wo sich das Edelmetall
befindet, durch Umformung der Nietkopf gebildet wird. 3ei dem Stauchvorqang werden
zum Zweck der Bildung des iw. zylindrischen Rohlings die drei Drahtabschnitte vollständig
aus der Führungsbuchse herausgeschoben.
[0011] Die beim Stauchen auftretende Durchmesservergrößerung soll so gewählt werden, daß
eine einwandfreie Kaltverschweißunq gewährleistet ist. Für die Metallpaarunq Silber/Kupfer/Silber
wählt man deshalb zweckmäßigerweise die im Anspruch 3 angegebenen Geschwindigkeitsverhältnisse
von Widerlager zu Stauchnadel. Bei einem Wert v
w/v
s <0,25 findet im Außenbereich der Anstoßflächen der Drahtabschnitte nur noch eine
fortschreitend unzureichende Verschweißung statt, während bei einem Wert von v
w/v
s oberhalb 0,5 die Querschnittszunahme für eine einwandfreie Kaltverschweißung zu gering
wird.
[0012] Beim Beqinn des Stauchvorgangs liegt das Widerlager am Ende der Führungsbuchse an.
Zwischen dem Widerlager und der Stauchnadel, welche vom anderen Ende her in die Führungsbuchse
hineinragt, befinden sich die drei Drahtabschnitte, welche mit ihren einander zugewandten
Enden paarweise aneinanderliegen und mit den beiden äußeren Enden am Widerlager bzw.
an der Stauchnadel anliegen. Anschließend wird die Stauchnadel mit der Geschwindigkeit
v
s in die Führungsbuchse hinein vorgeschoben und synchron dazu das Widerlager mit der
kleineren Geschwindigkeit v
w von der Buchse zurückbewegt. Im Innern der Führungsbuchse kann eine Stauchung nicht
stattfinden, da die Wandung der Führungsbuchse einer Querschnittsvergrößerung der
Drahtabschnitt
0 entgegensteht. Die Stauchung erfolgt vielmehr im Raum zwischen dem Ende der Führungsbuchse
und dem Widerlager, welches diesem Ende zugewandt ist. Die Duchmesserzunahme erfolgt
kontinuierlich entlang den Drahtabschnitten fortschreitend während des Ausschiebens
der Drahtabschnitte aus der Führungsbuchse. Die Querschnittszunahme erfolgt nach der
Beziehung

worin F
1 die Querschnittsfläche der Drahtabschnitte vor dem Stauchen und F
2 jene nach dem Stauchen bedeutet.
[0013] Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob beim Stauchen die Stauchnadel gegen das
Widerlager oder das Widerlager gegen die Stauchnadel bewegt wird. Wichtig ist, daß
während des Stauchens ein außerhalb der Führungsbuchse liegender Raum vorhanden ist,
in welchen hinein die beim Stauchen eintretende Querschnittsvergrößerung erfolgen
kann.
[0014] Während des Stauchens bedarf der gestauchte Abschnitt der Drähte grundsätzlich keiner
seitlichen Führung. Vorzugsweise wird jedoch dazu eine weitere Führungsbuchse verwendet,
deren lichter Querschnitt gerade F
2 oder geringfügig größer ist. In dieser zweiten Führungsbuchse ist dann das Widerlager
verschieblich gelagert. Die zweite Führungsbuchse kann ferner in vorteilhafter Weise
dazu verwendet werden, den Rohling zu halten, während dieser zu einem Kopfmacherwerkzeug
überführt wird sowie ggfs. auch während des Kopfformvorgangs selbst.
[0015] Das Bilden des Nietkopfes an dem Rohling kann in bekannter Weise durch einen oder
zwei Verformungsschläge erfolgen. Bei Ausüben von zwei Verformungsschlägen wird das
mit Edelmetall belegte Ende des in einer Buchse steckenden Rohlings im freien Raum
vor der Buchse zunächst soweit vorgestaucht, daß es beim nachfolgenden zweiten Verformungsschlag
nicht mehr umknicken kann. Der zweite Verformungsschlag wird mit einem Preßstempel
(Kopfmacher) durchgeführt, der eine Ausnehmung besitzt, deren Kontur mit der Kontur
des Kontaktnietkopfs übereinstimmt. Falls nur ein Verformungsschlag ausgeführt wird,
so wird er mit dem Kopfmacher ausgeführt und das Vorstauchen entfällt.
[0016] Im Gegensatz zu dem eingangs erläuterten bekannten Verfahren benötigt das erfindun
qsqemäße Verfahren vor dem Formen des Nietkopfes statt bisher drei Verformungsschritten
nur noch einen Verformungsschritt. Damit können Maschinen, welche nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeiten, wesentlich kostengünstiger produzieren als solche, die nach dem
bekannten Verfahren produzieren. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
der i.w. zylindrische Rohling durch einen kontinuierlichen Fließvorgang des Werkstoffs
erzeugt wird, wodurch die metallurgische Struktur sehr viel günstiger und homogener
wird als bei einem nach dem bekannten Verfahren hergestellten Trimetallkontaktniet.
[0017] Vorteilhaft ist ferner, daß die Erfindung durch die Verwendung einer Führungsbuchse
für die drei losen Drahtabschnitte anders als das bekannte Verfahren keine Probleme
mit der Halterung und Justierung der Drahtabschnitte vor und während dem Stauchen
hat.
[0018] Vorteilhaft ist schließlich auch, daß erfindungsgemäß Trimetallkontaktniete mit besonders
dünner Edelmetallauflage hergestellt werden können. Bei vorgegebenen Abmessungen des
fertigen Kontaktniets geht die Erfindung wegen der Bildung des zylindrischen Rohlings
mit durch Stauchen vergrößertem Durchmesser von dünneren und entsprechend längeren
Drahtabschnitten aus als sie der Schaft des fertigen Trimetallkontaktniets aufweist.
Wenn man von dünneren Drahtabschnitten ausgeht, als dem Schaftdurchmesser des fertigen
Trimetallkontaktniets entspricht, dann kann der Volumenanteil des eingesetzten Edelmetalls
je Kontaktniet verringert werden. Es können nämlich nicht beliebig kurze Drahtstücke
abgeschnitten werden; wenn deshalb bei gleichbleibender Länge des edelmetallhaltigen
Drahtabschnittes dieses dünner gewählt werden kann als bisher, dann folgt die Edelmetalleinsparung
aus der Querschnittsverminderung. Erfahrungsgemäß benötigt man bei Silberdraht mit
dem Durchmesser D eine Mindestlänge der Drahtabschnitte von etwa 0,5 D bis 0,8 D,
wobei der untere Wert 0,5 D für sehr dicke und der obere Wert 0,8 D für sehr dünne
Drähte gilt. Kürzere Drahtabschnitte lassen sich kaum noch handhaben und weisen keine
hinreichend glatte, für das Kaltverschweißen geeignete Schnittfläche mehr auf.
[0019] Den geforderten größeren Schaftdurchmesser des Trimetallkontaktniets erhält man durch
die Stauchung der Drahtabschnitte, bei der diese zugleich kalt miteinander verschweißen.
Die Länge der Drahtabschnitte wird durch die Stauchung im selben Ausmaß verkürzt wie
der Querschnitt der Drähte zunimmt. Die Länge der Edelmetallabschnitte des durch Stauchung
gebildeten Rohlings und folglich die Dicke der Edelmetallauflage auf dem fertig geformten
Kontaktnietkopf kann daher kleiner sein, als dies möglich wäre, wenn man zur Herstellung
eines Trimetallkontaktniets mit denselben Außenmaßen von Drahtabschnitten ausgehen
würde, die bereits im Durchmesser mit dem Durchmesser des Schaftes des Trimetallkontaktniets
übereinstimmen.
[0020] Zur Illustration der möglichen Edelmetalleinsparung wird noch ein Zahlenbeispiel
anqeqeben: Aus einem Kupferdrahtabschnitt von 9 mm Länge und 3 mm Durchmesser und
aus zwei Silberdrahtabschnitten von 2 mm Länge und 3 mm Durchmesser läßt sich nach
einem Kaltschweißverfahren aus dem Stand der Technik (z.B. DE-OS 25 55 697) ein Trimetallkontaktniet
herstellen, welches folgende typische Abmessungen aufweist:

[0021] Nach dem Verfahren der Erfindung läßt sich ein Trimetallkontaktniet mit i.w. übereinstimmenden
Außenmaßen herstellen aus einem Kupferdrahtabschnitt von 30 mm Länge und 1,64 mm Durchmesser
sowie aus zwei Silberdrahtabschnitten von je 1,5 mm Länge und 1,64 mm Durchmesser.
Durch Stauchung wird daraus ein Rohling von 3 mm Durchmesser und 9,90 mm Länge, wovon
2 x 0,45 mm auf Silber entfallen. Nach Bildung des Kopfes von 6 mm Durchmesser bei
verbleibender Schaftlänge von 3,45 mm ergibt sich auf dem Kopf eine Silberauflage
mit einer durchschnittlichen Dicke von nur ca. 0,11 mm; dieselbe Einsparung ergibt
sich am Schaftende des Kontaktniets, wo beim Aufnieten ein weiterer Nietkopf mit Silberauflage
entsteht; die eingesetzte Silbermenge beträgt somit verglichen mit dem zuvor beschriebenen
Trimetallkontaktniet nur noch rund 20 %. Durch die Silbereinsparung ist bei gleichgebliebenem
Kupfereinsatz die Höhe des Nietkopfes um 0,39 mm reduziert worden. Falls nötig, kann
dies durch einen erhöhten Kupfereinsatz ausgeglichen werden.
[0022] Die beigefügten Zeichnungen (Fig. 1 bis Fig. 10) zeigen schematisch ein Beispiel
für den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Darstellung der wichtigsten
Vorrichtungselemente, welche zur Durchführung des Verfahrens benötigt werden.
[0023] In einem Träger befinden sich parallel zueinander zwei Schneidbuchsen 2 und 3 mit
übereinstimmender lichter Weite, welchen durch eine nicht dargestellte Beschickungseinrichtung
von einem Drahtvorrat in Richtung des Pfeils 4 ein Kupferdraht 5 und ein Silberdraht
6 zugeführt werden. Die beiden Drähte haben übereinstimmende Durchmesser (Fig. 1).
Die freien Enden der beiden Schneidbuchsen 2 und 3 liegen in einer Flucht mit einer
ebenen Oberfläche 10 des Trägers 1, an welcher entlang ein Schieber 7 verschieblich
ist. Der Schieber 7 besitzt parallel zu den Schneidbuchsen 2 und 3 eine durchgehende
Führungsbuchse 8 mit demselben Innendurchmesser, den auch die Schneidbuchsen 2 und
3 aufweisen. In der Führungsbuchse 8 ist eine Stauchnadel 9 verschieblich angeordnet.
[0024] Das Herstellungsverfahren beginnt damit, daß der Schieber 7 so verschoben wird, daß
die Führungsbuchse 8 mit der Schneidbuchse 3 fluchtet (Fig. 1); dabei wird die Stauchnadel
9 so positioniert, daß ihr vorderes Ende 9a einen Abstand von der Oberfläche 10 einnimmt,
der mit der Länge des ersten abzuschneidenden Silberdrahtabschnittes 6a übereinstimmt.
Der Silberdraht 6 wird vorgeschoben, bis er am Ende 9a der Stauchnadel anstößt, und
dann wird der Schieber 7 in Richtung des Pfeils 11 (Fig. 1) bewegt, wodurch der in
der Führungsbuchse 8 steckende Silberdrahtabschnitt 6a abqeschert wird.
[0025] Der Schieber 7 wird nun verfahren, bis die Führungsbuchse 8 mit der Schneidbuchse
2 fluchtet; gleichzeitig wird die Stauchnadel 9 um einen Weg zurückgezogen, der mit
der Länge des abzuschneidenden Kupferdrahtabschnittes 5a übereinstimmt (Fig. 2). Nun
wird der Kupferdraht 5 vorgeschoben in Richtung des Pfeils 4, bis er am Silberdrahtabschnitt
6a anstößt. Anschließend wird der Schieber 7 in Richtung des Pfeils 12 (Fig. 2) bewegt,
wodurch der Kupferdrahtabschnitt 5a abgeschert wird.
[0026] Durch das Verschieben des Schiebers 7 in Richtung des Pfeils 12 wird dieser zugleich
in die Flucht der Schneidbuchse 3 gebracht, in welcher der Silberdraht 6 steckt. Die
Stauchnadel 9 wird erneut ein kurzes Stück zurückgezogen, der Silberdraht 6 um dasselbe
Stück vorgeschoben und der aus der Schneidbuchse 3 vorstehende Silberdrahtabschnitt
6b abgeschert (Fig. 3). In der Führunqsbuchse 9 befinden sich nun hintereinander und
mit ihren Stirnflächen aneinanderstoßend ein erster Silberdrahtabschnitt 6a, ein zweiter
Silberdrahtabschnitt 6b und dazwischen ein längerer Kupferdrahtabschnitt 5a.
[0027] Der Schieber 7 wird nun in Richtung des Pfeils 12 weiter verschoben, bis die Führungsbuchse
8 mit einer zwiten Führungsbuchse 13 fluchtet, welche durchgehend in einem zweiten
Schieber 14 angeordnet ist, welcher parallel zum ersten Schieber 7 zwischen dem ersten
Schieber 7 und dem Träger 1 in einer stufenförmigen Ausnehmung 15 des Trägers 1 verschiebbar
ist (Fig. 4). Die zweite Führungsbuchse 13 hat einen lichten Querschnitt, welcher
z.ß. um den Faktor 3,5 größer ist als der lichte Querschnitt der ersten Führungsbuchse
8. In der Führungsbuchse 13 ist ein im Träger 1 gelagerter Stößel 16 mit planer Endfläche
verschieblich geführt. Dieser Stößel 16 steht zunächst am Ende der Führungsbuchse
8 an, sodaß die drei Drahtabschnitte 5a, 5b und 6a zwischen der Stauchnadel 9 und
dem Stößel 16 i.w. spielfrei gehalten sind.
[0028] Nun wird die Stauchnadel 9 in Richtung des Pfeils 17 in die Führungsbuchse 8 hineingeschoben
und synchron dazu, aber mit um den Faktor 3,5 (siehe oben) verminderter Geschwindiqkeit
der Stößel 16 in Richtung des Pfeils 17 zurückgezogen. Die Stauchnadel 9 preßt also
die Drahtabschnitte 5a, 5b und 6a gegen den langsameren Stößel 16, welcher als Widerlager
dient. Die Folge davon ist, daß sich der Querschnitt der Drahtabschnitte 5a, 5b und
6a um den Faktor 3,5 erweitert; die Stauchung erfolgt beim Eintritt des Materials
von der ersten Führungsbuchse 8 in die zweite Führungsbuchse 13. Dabei verschweißen
die beiden Drahtabschnitte 5a und 6a sowie 5a und 6b miteinander und bilden einen
i.w. zylindrischen Rohling 18. Sobald das vordere Ende der Stauchnadel 9 die Oberfläche
10 erreicht hat, wird ihr Vorschub beendet und der Stößel 16 vollends aus der zweiten
Führungsbuchse 13 zurückgezogen. Der Schieber 14 wird nun in Richtuna des Pfeils 19
(Fig. 5) verschoben,
[0029] bis die Führungsbuchse 13 mit einer gleich weiten Führungsbuchse 20 im Träger 1.
fluchtet. Zwischen zwei in diesen beiden Führungsbuchsen 13 und 20 geführten, verschieblichen
Nadeln 21 bzw. 22 wird der Rohling 18 derart positioniert, daß er auf eine Länge,
welche mit der Schaftlänge des fertigen Trimetallkontaktniets übereinstimmt, in die
Führungsbuchse 20 hineinragt (Fig. 6).
[0030] Anschließend werden die Führungsbuchse 20 und die Nadel 22 um eine gewisse vorwählbare
Strecke L in Richtung des Pfeils 23 zurückbewegt. Synchron dazu wird die Nadel 21
in dieselbe Richtung 23 bewegt (Fig. 7). Auf diese Weise entsteht zwischen dem Schieber
14 und der Führungsbuchse 20 ein freier Raum 24, in welchem der spätere Nietkopf vorgestaucht
wird. Dies geschieht durch Vorschub der Nadel 21 in Richtung des Pfeils 23 gegen die
ruhende Nadel 22 als Widerlager (Fig. 7). Durch das Vorstauchen des Kopfes wird erreicht,
daß beim folgenden Umformvorgang, durch den der Kopf fertig geformt wird, das aus
der Führungsbuchse 20 vorstehende Ende des Rohlings 18 nicht knickt.
[0031] Den Augenblick des Vorstauchens zeigt auch die Fig. 8, und zwar in einer um 90
o gedrehten Blickrichtung (Richtung des Pfeils 29 in Fig. 7). Nach dem Vorstauchen
des Nietkopfes wird die Vorstauchnadel 21 zurückgezogen und der Schieber 14 in Richtung
des Pfeils 29 verschoben. Gleichzeitig wird ein Werkzeugschlitten 25 in Richtung des
Pfeils 31 verschoben, welcher parallel zum Schieber 14 angeordnet ist. Im Werkzeugschlitten
25 sind die Vorstauchnadel 21 und ein als Kopfmacher dienender Stößel 26 parallel
zueinander gelagert. Durch das Verschieben gelangen der Kopfmacher 26 und eine zwischen
dem Kopfmacher 26 'und dem Träger 1 liegende Öffnung 30 im Schieber 14 vor die Führungsbuchse
20 mit dem Rohling 18 darin. Der Kopfmacher 26 besitzt in seiner Stirnfläche, welche
sich normalerweise in Höhe der Stirnfläche der Führungsbuchse 20 in deren Ausgangslage
(Fig. 6 und 7) befindet, eine Ausnehmung 27, welche die Kontur des zu formenden Kontaktnietkopfes
aufweist.
[0032] Die Führungsbuchse 20 wird nun gemeinsam mit der darin steckenden Nadel 22 in Richtung
des Pfeils 28 geschoben und schlägt den vorgestauchten Rohling 18 gegen den ruhenden
Kopfmacher 26, wodurch der Kopf 32 seine endgültige Form erhält (Fig. 9). Anschließend
wird der Werkzeugschlitten 25 in Richtung des Pfeils 28 bewegt; er entfernt sich vom
Träger 1 und nimmt den Kopfmacher 26 und die Vorstauchnadel 21 mit, sodaß das fertige
Trimetallkontaktniet 33 freigegeben wird. Anschließend wird die Nadel 22 in Richtung
des Pfeils 28 vorgeschoben und wirft das fertige Trimetallkontaktniet 33, welches
bis dahin mit seinem Schaft 34 noch in der Führungsbuchse 20 steckte, aus dieser hinaus
(Fig. 10).
[0033] Auf der dargestellten Vorrichtung können zur Erhöhung des Ausstoßes zwei Bearbeitungszyklen
parallel, aber zeitlich versetzt ablaufen. Dies ist in Fig. 5 angedeutet, wo gleichzeitig
mit dem Stauchen der Drahtabschnitte 5a, 6a und 6b zur Bildung eines Rohlings 18 dem
zuvor gefertigten Rohling 18 mit dem Kopfmacher 26 der Kopf angeformt wird.
1. Verfahren zur Herstellung von Trimetallkontaktnieten durch Kaltverschweißung mit
den folgenden Schritten:
- Anordnen von drei unterschiedlich langen Abschnitten von Draht unterschiedlicher
Zusammensetzung, aber von übereinstimmendem Querschnitt fluchtend hintereinander;
- Stauchen der so angeordneten, stirnseitig aneinanderstoßenden Drahtabschnitte zwischen
einem Widerlager und einem gegen das Widerlager gerichteten Stauchwerkzeug unter gleichzeitiger
Querschnittsvergrößerung und Katverschweißung der Drahtabschnitte;
- Formung des Nietkopfs an einem Ende der Anordnung aus den drei Drahtabschnitten,
dadurch gekennzeichnet, daß die drei Drahtabschnitte zunächst in einer Führungsbuchse,
deren lichter Querschnitt mit dem Querschnitt der Drahtabschnitte übereinstimmt, hintereinander
zwischen einer in der Führungsbuchse längsverschieblichen Stauchnadel und einem außerhalb
der Führungsbuchse angeordneten, koaxial zur Stauchnadel verschieblichen Widerlager
mit einer Querschnittsfläche, welche größerist als die Querschnittsfläche der Drahtabschnitte,
angeordnet werden,
daß anschließend die drei Drahtabschnitte kontinuierlich fortschreitend gestaucht
werden, indem der Abstand zwischen der Stauchnadel und dem Widerlager unter Gleichzeitigem
Vordringen der Stauchnadel in die Führungsbuchse vermindert und dabei - bezogen auf
die Lage der Führungsbuchse - die Stauchnadel und das Widerlager in dieselbe Richtung
bewegt werden, wobei die Geschwindigkeit des Widerlagers kleiner ist als die Geschwindigkeit
der Stauchnadel und beider Geschwindigkeiten in einem konstanten Verhältnis zueinander
stehen, worauf zuletzt an dem so gebildeten Rohling der Nietkopf geformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Geschwindigkeiten
der Stauchnadel und des Widerlagers einstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
Geschwindigkeiten der Stauchnadel (v ) und des Widerlagers (v ) s w bei Verwendung
von Drahtabschnitten aus Kupfer einerseits und aus Silber andererseits zwischen

vorzugsweise zwischen

gewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während des Stauchens
der gestauchte Abschnitt der drei Drahtabschnitte in einer zweiten Führungsbuchse
geführt wird, in welcher das Widerlager verschieblich ist und deren lichter Querschnitt
sich zum lichten Querschnitt der ersten Führungsbuchse verhält wie die Geschwindigkeit
der Stauchnadel zur Geschwindigkeit des Widerlagers.