(19)
(11) EP 0 011 193 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.10.1982  Patentblatt  1982/42

(21) Anmeldenummer: 79104258.3

(22) Anmeldetag:  02.11.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21B 39/18, B21B 39/12
// B21B43/00

(54)

Einrichtung zum wahlweisen Überleiten von biegsamen und relativ biegesteifen Profilquerschnitten bei kontinuierlichen Feinstahl- bzw. Mittelstahl-Walzstrassen mit nachgeordneten Kühlbetten

Apparatus for transferring at choice light and medium sections from continuous rolling mill trains to cooling beds

Dispositif pour transférer au choix des fers moyens et marchands des trains de laminoirs continus vers des lits de refroidissement


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 18.11.1978 DE 2850174

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
28.05.1980  Patentblatt  1980/11

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Kirchhoff, Hans
    D-4150 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner et al
Patentanwälte, Promenade 53a
7270 Davos-Platz
7270 Davos-Platz (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum wahlweisen Überleiten von biegsamen und relativ biegesteifen Profilquerschnitten verschiedener Querschnittsform bei kontinuierlichen Feinstahl- bzw. Mittelstahl-Walzstrassen, bei welchen in zwei zueinander etwa parallelen Walzlinien jeder Walzlinie ein Kühlbett zugeordnet ist. Jedem Kühlbett ist ein schwenkbeweglicher, als Auflaufrollgang ausgebildeter Weichenabschnitt vorgeordnet, der es ermöglicht, entweder aus beiden Walzlinien gleichzeitig je ein Kühlbett oder aus jeweils einer Waiziinie das eine oder das andere der anderen Walzlinie zugeordnete Kühlbett zu beschicken.

    [0002] Ausgehend von dem durch die DE-PS 1 249 801 bekannten Stand der Technik ist einer Walzstrasse für Fein- und Mittelstahl mit einem breiten Walzprogramm hinsichtlich Profilform und Profilquerschnittsabmessungen in der sogenannten Mehrlinienanordnung (DE-PS 1 057 049) zwischen den Walzstrassen in zwei etwa parallelen Walzlinien und den diesen jeweils zugeordneten Kühlbetten ein sehr langer, als Auslaufrollgang ausgebildeter Rollgangsabschnitt in beiden Walzlinien als Schwenkweiche vorgesehen. Die beiden Rollgangsabschnitte sind hinsichtlich der Schwenkbewegung gemeinsam oder unabhängig voneinander steuerbar.

    [0003] Dadurch ist es möglich, bei gleichzeitigem Walzbetrieb In beiden Walzstrassen bzw. Walzlinien, d.h. bei zweiadriger Walzung von dünnen, biegsamen Profilquerschnitten je ein Kühlbett oder bei einadriger Walzung von dicken, relativ biegesteifen Profilquerschnitten in nur einer Walzlinie, dem Haupt- oder Nebenstrang, wechselweise das eine oder das andere Kühlbett mit Teillängen zu beschicken.

    [0004] Bei dem Einrichten der Auflaufrollgänge auf die andere Walzlinie bei einadrigem Walzbetrieb und wechselnder Bedienung beider Kühlbetten mit Teillängen ergeben sich zwangsläufig Knickstellen in der Walzlinie beim Überleiten des Walzgutes von dem vorgeordneten Rollgang auf den Auflaufrollgang des jeweils anderen Kühlbettes. Dadurch bedingt wird die Laufruhe des Walzgutes, insbesondere der Kopf- und Schwanzenden abhängig von der Fördergeschwindigkeit relativ stark beeinträchtigt, was zu Betriebsstörungen führen kann.

    [0005] Weiter ist es in Anbetracht der grossen zu bewegenden Massen der Schwenkweiche jedoch nur möglich, diese in grösseren Pausenzeiten der aufeinanderfolgenden Teillängen von dem einen Kühlbett auf das der anderen Walzlinie zugeordnete Kühlbett bei einadriger Walzung vorzunehmen, um die Kapazität beider Kühlbetten gleichzeitig und gleichmässig auszunutzen.

    [0006] Durch die FR-PS 1 328 186 ist bereits eine Vorrichtung bekannt, die aus zwei zueinander etwa parallelen Walzlinien besteht. Jede Walzlinie beschickt ein zugeordnetes Kühlbett. Dabei ist ein schwenkbeweglicher Weichenabschnitt vorgesehen, der es ermöglicht, entweder aus beiden Walzlinien gleichzeitig je ein Kühlbett oder aus jeweils einer Walzlinie das der einen oder der anderen Walzlinie zugeordnete Kühlbett zu beschicken. Ein auslenkbarer Rollgangsabschnitt ist jeder Walzlinie vorgeordnet, der kühlbettseitig wahlweise in die eine oder die andere Walzlinie einschwenkbar ist. Die Anordnung hat den Nachteil, dass bei wechselweisem Überleiten der Teillängen aus einer Walzlinie auf das eine oder das andere Kühlbett ausser der vorderen Weiche noch zusätzlich eine Kreuzweiche betätigt werden muss, wodurch sowohl der baulich als auch der steuerungstechnische Aufwand der Einrichtung erheblich erhöht und dadurch die Investitionskosten steigen. Da der vorgeordnete auslenkbare Rollgangsabschnitt für auszulenkendes biegesteifes Walzgut ebenfalls sehr lang sein muss, ergeben sich bei dieser Einrichtung ebenfalls die Nachteile der grossen zu bewegenden Massen, wodurch ein Umsteuern der Einrichtung innerhalb der Folgezeiten der Teillängen in der Praxis nicht zu verwirklichen ist.

    [0007] Weiter ist durch die US-PS 3 223 345 eine rohrförmige Schwenkweiche für Walzgut zwischen einem Walzgerüst und zwei wechselweise beschickbaren Haspeln bekannt. Dabei ist die Schwenkweiche an dem walzgerüstseitigen Ende drehbeweglich gelagert, so dass bei Verschwenken des haspelseitigen Endes der Schwenkweiche in Richtung der einen oder anderen Haspelrohrführung das walzgerüstseitige Ende der Schwenkweiche der Auslenkbewegung in horizontaler Ebene folgen kann. Die Schwenkbewegung erfolgt über einen in vertikaler Ebene an der Schwenkweiche befestigten Hebel längs einer in horizontaler Ebene sich erstreckenden Gleitführung des auslaufseitigen Endes der Schwenkweiche. Diese Schwenkweiche wird geradlinig verschwenkt, so dass an der Einlaufseite der Schwenkweiche mit dem Ende der Rohrzuführung eine Knickstelle entsteht, durch die relativ breite, biegesteife Profilquerschnitte nicht ausgelenkt werden können.

    [0008] Aufgabe der Erfindung ist es, die Überleitbedingungen für das störungsfreie Überführen der Teillängen auf den schwenkbeweglichen Auflaufrollgang bei einadrigem Betrieb und wechselweiser Belegung beider Kühlbetten.zu verbessern sowie das wechselweise Beschicken auch bei aufeinanderfolgenden Teillängen betriebssicher zu gewährleisten. Weiter soll dabei gleichzeitig aus diesen Gründen ein Anpassen der Förderebene des Zuförderrollganges an die Neigung der Förderebene der schwenkbeweglichen Auflaufrollgänge erfolgen und eine Richtungsänderung des Walzgutes zwischen Zulaufrollgang und schwenkbeweglichem Auflaufrollgang vermieden werden. Schliesslich soll ein kurzer Schwenkweg beim Überwechseln des Zuführrollgangs von einer Walzlinie in die andere erreicht werden, um die Umsteuerung kurzzeitig in den Folgezeiten der aufeinanderfolgenden Teillängen und nicht nur in den durch die Knüppelfolgezeiten bedingten Pausenzeiten vornehmen zu können.

    [0009] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, dem den Auflaufrollgang bildenden schwenkbeweglichen Weichenabschnitt je Walzlinie einen seitlich zur Förderrichtung auslenkbaren Rollgangsabschnitt vorzuordnen, der kühlbettseitig wahlweise mit dem Kopfende der Auflaufrollgänge fluchtend in die eine oder die andere Walzlinie einschwenkbar ist. Die Auslenkbewegung kann in horizontaler Ebene oder längs einer bogenförmigen Bahn erfolgen. Dabei ist der auslenkbare Rollgangsabschnitt als Kipprollgang ausgebildet, der kühlbettseitig mittels einer seitlich zur Förderrichtung gerichteten Kippbewegung längs einer bogenförmigen Bahn gegenüber seinem einlaufseitigen als Festlager ausgebildeten und ortsfest gehaltenem Ende aus seiner Mittellage unter Verwinden um seine Längsachse und Verschwenken um eine zu dieser längs der Förderrichtung nach unten geneigten Schwenkachse wahlweise mit den Kopfenden der Auflaufrollgänge fluchtend in die eine oder die andere Walzlinie einschwenkbar ist, wobei die Neigung der Förderebene der Auflaufrinnen der Auflaufrollgänge und die Neigung der Förderebene der Auflaufrinnen der vorgeordneten Kipprollgänge in der jeweiligen Betriebsstellung an den jeweiligen Überleitstellen miteinander fluchtend ausgebildet sind.

    [0010] Vorteil einer derartigen Einrichtung ist, dass der seitlich auslenkbare Rollgangsabschnitt bzw. der Kipprollgang unter einem geringsten Hubweg sehr schnell in die eine oder die andere Walzlinie des jedem Kühlbett zugeordneten schwenkbeweglichen Auflaufrollgangs bewegt werden kann, so dass die aufeinanderfolgenden Teillängen auch wechselweise dem einen oder anderen Kühlbett zugeführt werden. Dabei werden durch eine Richtungsänderung des Walzgutes bedingte Stossstellen an den Überleitstellen zwischen Zufuhrrollgang und Auflaufrollgang vermieden, so dass das Walzgut ruhig und betriebssicher in die jeweilige Walzlinie geführt wird. Weiter wird erreicht, dass infolge der radialen Kippbewegung des Kipprollganges jeweils die Förderebene des Kipprollgangs bezüglich seiner Neigung fluchtend mit der des zugeordneten schwenkbeweglichen Auflaufrollgangs an der Überleitstelle der jeweiligen Teillänge liegt, wodurch ein ruhiger, betriebssicherer Lauf der Teillängen gewährleistet ist. Schliesslich kann das Umsteuern des Kipprollgangs in die jeweilige Walzlinie bei einer äusserst geringen, kurzhubigen Umsteuerbewegung erfolgen.

    [0011] Der Neigungswinkel der Auflaufrinnen der schwenkbeweglichen Auflaufrollgänge sowie der Kipprollgänge in der jeweiligen Betriebslage beträgt ca. 10° zur jeweiligen Kühlbettseite hin gegenüber der horizontalen Ebene. Das walzstrassenseitige Ende des Kipprollgangs in der Walzlinie ist in ortsfesten Stützlagern angeordnet. Der Kippweg des Kipprollgangs an seinem kühlbettseitigen Ende zum Einschwenken in die Fluchtlinie des einen oder des anderen Auflaufrollgangs aus der senkrechten Mittellage zur Schwenkachse erfolgt symmetrisch nach beiden Seiten um die Grösse des Auslenkweges zum Kopfende des einen oder des anderen Auflaufrollgangs. Die Walzgutführungen je Walzlinie von der Walzstrasse bis zum Kopfende des Auflaufrollgangs jedes Kühlbettes sind derart aufeinander zulaufend geführt, dass deren Verlängerung jeweils auf die Einlaufführung des Kühlbettes der anderen Walzlinie gerichtet ist. Dadurch werden beim einadrigen Walzen jegliche Stossstellen in der Walzgutführung an den Überleitstellen vermieden. Die Steuerung der Schwenkbewegung der Auflaufrollgänge und/ oder die Auslenkbewegung der Kipprollgänge erfolgt über längs der walzstrassenseitig vorgeordneten Förderrollgänge angeordnete elektrische Fühler, abhängig von den Lücken zwischen den Teillängen durch geschwindigkeits- oder zeitabhängig gesteuerte Verzögerungsmittel mittels hydraulischer od. dgl. Kraftmittel. Die Steuerung kann auch abhängig vom Schnittkommando der Teillängen erfolgen. Der Kipprollgang stützt sich über seine Länge bei horizontaler Förderebene auf in vertikaler Ebene angeordnete Stelzen ab, die längs einer gemeinsamen nach unten geneigten Fluchtlinie die Schwenkachsen der Stelzen miteinander verbindend, seitlich quer zur Förderlinie auslenkbar sind. Die Länge der Stelzen vergrössert sich über die Länge des Kipprollgangs in Förderrichtung stetig derart, dass beim Ausschwenken des Kipprollgangs um den seitlichen Hubweg eine Auslenkbewegung etwa auf dem Umfang eines Kegelmantels erfolgt, dessen Längsachse eine nach unten geneigte, die Achslager der Stelzen miteinander verbindende Fluchtlinie bildet. Die Schwenkachsen der Stelzen (Stützlager) des Kipprollgangs zum Auflaufrollgang hin sind um den Betrag der stetigen Zunahme der Länge der Stelzen stufenweise zur horizontalen Ebene parallel zur Walzlinie in Förderrichtung nach unten längs einer gemeinsamen, nach unten geneigten Fluchtlinie höhenversetzt angeordnet.

    [0012] Zur wechselweisen Beschickung beider Kühlbetten mit aufeinanderfolgenden Teillängen bei einadrigem Betrieb werden zwei Verfahren zur Betriebsweise der Einrichtung alternativ vorgeschlagen.

    [0013] Bei der einen Betriebsweise der Einrichtung wird bei relativ langem Kipprollgang der schwenkbewegliche Auflaufroligang der anderen Walzlinie vor Betriebsbeginn in die Betriebsstellung präzise an den anderen schwenkbeweglichen Auflaufrollgang heranbewegt, wobei das wechselweise Überleiten der Teillängen auf das eine oder das andere Kühlbett lediglich abhängig von der Fühlersteuerung durch die Auslenkbewegung des Kipprollgangs erfolgt.

    [0014] Bei der anderen Betriebsweise der Einrichtung wird bei relativ kurzem Kipprollgang der schwenkbewegliche Auflaufrollgang der anderen Walzlinie vor Betriebsbeginn weitmöglichst an den einen schwenkbeweglichen Auflaufrollgang heranbewegt und zum wechselweisen Überleiten der Teillängen auf das eine oder das andere Kühlbett sowohl durch eine Schwenkbewegung des Kipprollgangs in die Betriebslage als auch eine zu der Betriebslage des Kipprollgangs hin gerichtete zusätzliche relative Schwenkbewegung des Auflaufrollgangs der anderen Walzlinie bei jedem Überleiten einer Teillänge auf den Auflaufrollgang abhängig von der Fühlersteuerung ausgeführt, wobei gleichzeitig ein gleichgerichtetes Ausschwenken des einen Auflaufroligangs um den gleichen Betrag der relativen Schwenkbewegung des anderen Auflaufrollgangs in der gleichen Schwenkrichtung seitlich erfolgt.

    [0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigen:

    Fig. 1 die Gesamtanordnung der Anlage für zweiadrigen Walzbetrieb in der Draufsicht bei relativ kurzem Kipprollgang,

    Fig. 2 die Anordnung im Ausschnitt bei relativ langem Kipprollgang in der Draufsicht,

    Fig. 3 den Kipprollgang in ausgeschwenkter Lage in der Seitenansicht,

    Fig. 4 den Kipprollgang im Querschnitt nach der Schnittlinie 4-4,

    Fig. 5 die schwenkbeweglichen Auflaufrollgänge im Querschnitt nach der Schnittlinie 5-5,

    Fig. 6 die Betriebsweise der Anlage für zweiadrigen Walzbetrieb schematisch,

    Fig. 7 die Betriebsweise der Anlage für einadrigen Walzbetrieb bei relativ kurzem Kipprollgang schematisch und

    Fig. 8 die Betriebsweise der Anlage für einadrigen Walzbetrieb bei relativ langem Kipprollgang schematisch.



    [0016] In den Fig. 1, 3, 4 und 5 sind mit 1 und 1a je ein in zwei etwa parallelen Walzlinien. I und 11 angeordnete Fertigwalzgerüste als Teil einer vorgeordneten Walzstrasse für Feinstahl- und Mittelstahlprofile mit zueinander parallel, jedoch versetzt angeordneten Walzgerüststaffeln bezeichnet Die Walzgerüste sind Duo-Walzgerüste mit Kaliberwalzensätzen, welche abhängig vom Walzprogramm jeweils um 90° zueinander versetzt hintereinander angeordnet sind. Die bauliche Ausbildung der Walzstrasse ist beispielsweise als sogenannte Mehrlinienanordnung oder als Walzstrasse mit zwei etwa parallelen Walzlinien bekannt und gestattet das Walzen eines breiten Walzprogramms sowohl in beiden Walzlinien gleichzeitig oder nur in einer Walzlinie von verschiedensten Profilquerschnitten und Querschnittsabmessungen von biegsamen und relativ biegesteifem Walzgut. Die Profilquerschnitte umfassen im wesentlichen Rundprofile von 8 bis 70 mm 0, Quadratprofile von 8 bis 70 mm Kantenlänge, Sechskant- und Achtkantprofile von 8 bis 70 mm Schlüsselweite, Flachprofile von 12 bis 150 mm Breite, gleichschenkelige Winkelprofile von 16 x 16 mm bis 90 x 90 mm Kantenlänge sowie ungleichschenkelige Winkelprofile von 30 x 20 bis 100 x 70 mm Kantenlänge, U-Profile von 30 x 20 bis 100 x 40 mm, T-Profile von 20 bis 80 mm Höhe sowie Doppel-T-Profile bis 100 mm Breite.

    [0017] Für dünnere, biegsame Profilquerschnitte ist eine sogenannte zweiadrige Walzung gleichzeitig in den Walzlinien I und II auf je ein zugeordnetes Kühlbett 16 bzw. 16a und für dickere, relativ biegesteife Profilquerschnitte eine einadrige Walzung in der Walzlinie oder der Walzlinie 11 möglich, wobei ebenfalls wechselweise beide Kühlbetten mit Teillängen beschickt werden.

    [0018] Den Fertigwalzgerüsten 1, 1a der vorgeordneten Walzstrasse ist je eine rotierende Schopf-und Teilschere 2, 2a in Förderrollgängen 3, 3a zugeordnet. Die Teilscheren 2, 2a schopfen den Walzgutstrang und unterteilen diesen in kühlbettgerechte Teillängen. An die Förderrollgänge 3, 3a schliesst sich in den Walzlinien und 11 je ein relativ kurzer Kipprollgang 5, 5a an, dessen Länge je nach Kühlbettlänge und max. Walzgeschwindigkeit ca. 10 bis 20 m beträgt.

    [0019] Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist der Kipprollgang 5, 5a an der Einlaufseite der Teillängen auf einem Festlager 7 befestigt und stützt sich über seine Länge auf Stelzen 8 ab, die um in horizontaler Ebene angeordnete Drehachsen 10 schwenkbeweglich sind. Die Stelzen 8 haben in Förderrichtung R eine stetig zunehmende Länge, wodurch die Stützlager 11 der in horizontaler Ebene liegenden Drehachsen 10 stufenförmig nach unten höhenversetzt längs einer gemeinsamen geneigt verlaufenden Fluchtlinie A als Schwenkachse in vertikaler Ebene angeordnet sind. Der Kipprollgang 5, 5a ist mittels eines an seinem ausiaufseitigen Ende angeordneten hydraulischen oder pneumatischen Kraftmittels 12, 12a, dessen Kolbenstangen 13, 13a an den Kipprollgang 5, 5a angelenkt sind, nach beiden Seiten aus seiner senkrechten Mittellage in die Betriebsstellungen B, bzw. B2 schwenkbeweglich. Dabei erfolgt die Schwenkbewegung auf einer bogenförmigen Bahn etwa längs des Umfanges eines mit seiner Längsachse in der Fluchtlinie A geneigt liegenden Kegelmantels, die sich, wie nicht weiter dargestellt, auch unterhalb des Festlagers 7 fortsetzen kann, wodurch der Kipprollgang 5, 5a unter Verwinden von seinem Festlager 7 aus seitlich in die jeweilige Walzlinie ausgelenkt wird. Durch das Verschwenken des Kipprollgangs 5 bzw. 5a mit seinem auslaufseitigen Ende in die Endstellung B, oder B2 erfolgt bei einadrigem Walzbetrieb wechselweise ein Überleiten der aufeinanderfolgenden Teillängen entweder in den schwenkbeweglichen Auflaufrollgang 15 mit nachgeordnetem Kühlbett 16 oder in den schwenkbeweglichen Auflaufrollgang 15a mit nachgeordnetem Kühlbett 16a. Die Kipprollgänge 5,5a sowie die Auflaufrollgänge 15, 15a haben ebenso wie die übrigen Förderrollgänge 3, 3a Rollgangsrollen mit Einzelantrieb, jedoch sind die Antriebe der Kipprollgänge 5, 5a und die der Auflaufrollgänge 15, 15a zueinander versetzt angeordnet, um die Rollgänge möglichst dicht aneinander heranfahren zu können. Wie in den Fig. 1 und 5 dargestellt, stützen sich die schwenkbeweglichen Auflaufrollgänge 15, 15a auf Verfahrbahnen 18 über Rollen 19 ab und sind unabhängig voneinander oder gemeinsam über hydraulische oder pneumatische Kraftmittel 20, 20a um einen Schwenkpunkt S seitlich zu der Walzlinie auf Rollen 19 längs Verfahrbahnen 18 bewegbar. Die Kolbenstangen 21, 21a der Kraftmittel 20, 20a sind dazu über Verschiebegestänge 22 und an den Längsseiten der Auflaufrollgänge 15, 15a beispielsweise angelenkte Winkelhebel 23 mit zu den Kühlbetten 16, 16a hin abnehmenden Längenabmessungen über Zuggestänge 24 an den Auflaufrollgängen 15, 15a angelenkt. An die Auflaufrollgänge 15, 15a schliessen sich seitlich der Walzlinie I und II Kühlbetten 16, 16a an.

    [0020] Die Auflaufrollgänge 15, 15a sind in üblicher Weise mit festen Rinnenabschnitten und Trenn-und Bremsmitteln versehen und kühlbettseitig um vertikale Schwenkachsen S schwenkbeweglich. Die Neigung der Auflaufrinnen der Auflaufrollgänge bzw. die Neigung der Förderebene bzw. der Rollgangsachsen beträgt etwa 10°, welche in den Betriebsstellungen B, und B2 mit der Neigung der Auflaufrinnen der Kipprollgänge 5, 5a; 25, 25a fluchtet und damit ein stossstellenfreies Überleiten der Teillängen ermöglicht.

    [0021] Die Fig. 2 stellt die Anordnung nach Fig: 1 im Ausschnitt mit relativ langem Kipprollgang 25, 25a dar, bei welcher der Kipprollgang abhängig von der Kühlbettlänge und der Walzgeschwindigkeit eine Länge von ca. 40 bis 60 m aufweist.

    [0022] Die Betriebsweise für zweiadrigen Walzbetrieb zum Überleiten von aufeinanderfolgenden Teillängen dünner biegsamer Profilquerschnitte aus den Walzlinien I und II erfolgt je von den Walzgerüsten 1 über den Förderrollgang 3, den Kipprollgang 5, den Auflaufrollgang 15 auf das Kühlbett 16 bzw. von dem Walzgerüst 1a über den Förderrollgang 3a, den Kipprollgang 5a, den Auflaufrollgang 15a auf das Kühlbett 16a, wie in den Fig. 1 und 6 dargestellt.

    [0023] Die Fig. 7 zeigt in der Draufsicht schematisch die Betriebsweise der Anlage für einadrigen Walzbetrieb von dickeren, relativ biegesteifen Profilquerschnitten, beispielsweise in der Walzlinie I, bei relativ kurzem Kipprollgang 5. Der Kipprollgang 5 sowie die Auflaufrollgänge 15, 15a sind in ihren verschiedenen Betriebslagen durch ausgezogene bzw. gestrichelte Linien 1, II bzw. la, IIa vereinfacht dargestellt. Mit 16, 16a sind die Kühlbetten bezeichnet. Die Winkel a, und β deuten die Auslenkwinkel des Kipprollgangs 5 bzw. der Auflaufrollgänge 15 bzw. 15a an.

    [0024] Die Teillängen passieren in der Walzlinie I längs der Förderrichtung R den Förderrollgang 3 und den Kipprollgang 5, der wechselweise nach jeder aufeinanderfolgenden Teillänge oder der aus einem Anstichknüppel bestehenden Anzahl von Teillängen um den Winkel a1 entweder in die Betriebsstellung B1 oder B2 (gestrichelt bzw. ausgezogen dargestellt) seitlich verschwenkt wird. Der schwenkbewegliche Auflaufrollgang 15 ist gegenüber der Fig. 6 ebenso wie der schwenkbewegliche Auflaufrollgang 15a vor Betriebsbeginn des einadrigen Walzbetriebs im Ausführungsbeispiel in der Walzlinie I in den Nahbereich des Schwenkwinkels a, des Kipprollgangs 5 verschoben worden, so dass das Überleiten der aufeinanderfolgenden Teillängen entweder auf das Kühlbett 16 oder das Kühlbett 16a durch eine zusätzliche relative Schwenkbewegung um den Winkel β der Auflaufrollgänge 15, 15a gleichzeitig mit dem Umsteuern des Kipprollgangs 5 um den Winkel α1 zum Überleiten der Teillängen entweder über die Walzlinie I auf das Kühlbett 16 oder über die Walzlinie Ila auf das Kühlbett 16a erfolgen kann. Um ein möglichst enges Zusammenschieben der Auflaufrollgänge 15 und 15a zu ermöglichen, sind, wie bereits beschrieben und in den Fig. 1 und 2 dargestellt, die Antriebsmotoren versetzt zueinander angeordnet. Bei jeder relativen Schwenkbewegung des einen Auflaufrollgangs 15 wird ebenfalls der andere Auflaufrollgang 15a um den gleichen Winkel β, d. h. um den gleichen Betrag in der gleichen Schwenkrichtung mit verschoben.

    [0025] Die Steuerung der Verschiebeantriebe 12, 20 bzw. 12a, 20a erfolgt durch eine die Lücke zwischen den Teillängen abtastende Fotozelle F über ein zeit- oder laufgeschwindigkeitsabhängiges Verzögerungsglied V durch gleichzeitiges Betätigen der Verschiebeantriebe 12, 12a, 20a, 20 (für einadrigen Walzbetrieb in der Walzlinie Il) und wechselweises Beschicken beider Kühlbetten 16, 16a mitTeillängen. Bei einadrigem Walzbetrieb in der Walzlinie II wird in gleicher Weise sinngemäss der Kipprollgang 5a gemeinsam mit den Auflaufrollgängen 15, 15a betätigt.

    [0026] In der Fig. 8 ist in der Draufsicht schematisch die Betriebsweise der Anlage für einadrigen Walzbetrieb von dickeren, relativ biegesteifen Profilquerschnitten beispielsweise in der Walzlinie II bei relativ langem Kipprollgang 25, 25a nach Fig. 2 dargestellt.

    [0027] Die Teillängen werden beispielsweise in der Walzlinie II über den Förderrollgang 3a und den Kipprollgang 25a, der um den Schwenkwinkel α2 wechselweise in die eine oder andere Betriebslage B, bzw. B2 in der Zeit zwischen den aufeinanderfolgenden Teillängen umsteuerbar ist, in vorgeschriebener Weise umgesteuert. Da die Auflaufrollgänge 15, 15a bereits vor Betriebsbeginn in die Positionen II bzw. la bewegt worden sind, entfällt hier die in Fig. 7 beschriebene zusätzliche relative Schwenkbewegung der Auflaufrollgänge 15, 15a, da deren Abstand bereits dem Schwenkweg des Kipprollgangs 25a entspricht. Somit kann hierbei wechselweise eine Teillänge über die Walzlinie la des Auflaufrollgangs 15 und die nachfolgende über die Walzlinie II des Auflaufrollgangs 15a dem Kühlbett 16 bzw. 16a zugeführt werden. Von der Fotozellensteuerung F wird hierbei lediglich der Verschiebeantrieb 12a des Kipprollgangs 25a betätigt. Das sanfte Überleiten der Teillängen von dem Kipprollgang 25a in die Walzlinie la sorgt für einen ruhigen störungsfreien Betrieb.

    [0028] Sinngemäss können in entsprechender Weise bei einadriger Walzung in der Walzlinie I wechselweise die Teillängen auf das Kühlbett 16 oder 16a übergeführt werden.

    [0029] Der Schwenkweg der Kipprollgänge 5, 5a und 25, 25a in die Betriebslage B, oder B2 ist so bemessen, dass jeweils die Neigung der Auflaufrinnen bzw. der Förderebenen an den Übergangsstellen zu den Schwenkrollgängen 15, 15a mit der Neigung der Auflaufrinnen bzw. der Förderebene mit ca. 10° gleich gross ist, so dass die Förderebenen auch bezüglich ihrer Neigungswinkel miteinander fluchten. Dadurch wird eine sichere Führung der Teillängen bei grosser Laufruhe an den Übergangsstellen gewährleistet.

    [0030] Wie insbesondere aus den Fig. 1, 2, 6, 7 und 8 zu ersehen ist, sind die Walzgutführungen in den einzelnen Rollgangsabschnitten 3, 3a; 5, 5a bzw. 25, 25a je Walzlinie von der Walzstrasse bis zum Kopfende der Auflaufroligänge 15, 15a jedes Kühlbettes 16, 16a derart aufeinander zulaufend geführt, dass deren Verlängerung IIa bzw. la jeweils auf die Einlaufführung des Kühlbettes 16a bzw. 16 der anderen Walzlinie gerichtet ist. Dadurch werden auch insbesondere bei dem einadrigen Walzbetrieb für dickere biegesteife Profilquerschnitte jegliche Stossstellen in der Walzgutführung der Teillängen zum wechselweisen Überleiten auf das eine oder das andere Kühlbett vermieden.

    [0031] Die Ausbildung des auslenkbaren Roligangsabschnittes als Kipprollgang ist als bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt und beschrieben. Jedoch kann der seitlich zur Förderrichtung auslenkbare Rollgangsabschnitt auch als in horizontaler Ebene schwenkbeweglicher Rollgang ausgebildet werden, der um eine vertikale Drehachse in die Betriebsstellungen B, bzw. B2 mit den jeweiligen Kopfenden der Auflaufrollgänge 15, 15a fluchtend in sinngemässer Weise nach der Beschreibung mittels der gleichen Steuerung einschwenkbar ist.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum wahlweisen Überleiten von biegsamen und relativ biegesteifen Profilquerschnitten verschiedener Querschnittform bei kontinuierlichen Feinstahl- bzw. Mitteistahl-Walzstrassen, bei welchen in zwei zueinander etwa parallelen Walzlinien (I bzw. II) jeder Walzlinie ein Kühlbett (16 bzw. 16a) zugeordnet und diesem ein schwenkbeweglicher, als Auflaufrollgang ausgebildeter Weichenabschnitt (15, 15a) vorgeordnet ist, der es ermöglicht, entweder aus beiden Walzlinien (I, II) gleichzeitig je ein Kühlbett (16 bzw. 16a) oder aus jeweils einer Walzlinie (I oder II) das eine oder das der anderen Walzlinie zugeordnete Kühlbett (16 bzw. 16a) zu beschicken, dadurch gekennzeichnet, dass dem den Auflaufrollgang (15, 15a) bildenden schwenkbeweglichen Weichenabschnitt je Walzlinie (I bzw. 11) ein seitlich zur Förderrichtung (R) auslenkbarer Rollgangsabschnitt vorgeordnet ist, der kühlbettseitig wahlweise mit den Kopfenden der Auflaufroilgänge (15, 15a) fluchtend in die eine oder die andere Walzlinie (I bzw. II) einschwenkbar ist und der auslenkbare Rollgangsabschnitt als Kipprollgang (5, 5a; 25, 25a) ausgebildet ist, der kühlbettseitig mittels einer seitlich zur Förderrichtung (R) gerichteten Kippbewegung längs einer bogenförmigen Bahn gegenüber seinem einlaufseitigen, als Festlager ausgebildeten und ortsfest gehaltenem Ende (7) aus seiner Mittellage unter Verwinden um seine Längsachse und Verschwenken um eine zu dieser längs der Förderrichtung (R) nach unten geneigten Schwenkachse (A) wahlweise mit den Kopfenden der Auflaufrollgänge (15, 15a) fluchtend in die eine oder die andere Walzlinie (I bzw. II) einschwenkbar ist, wobei die Neigung der Förderebene der Auflaufrinnen der Auflaufrollgänge (15, 15a) und die Neigung der Förderebenen der Auflaufrinnen der vorgeordneten Kipprollgänge (5, 5a; 25, 25a) in der jeweiligen Betriebsstellung (B" B2) an den jeweiligen Überleitstellen miteinander fluchten.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel der Auflaufrinnen der schwenkbeweglichen Auflaufrollgänge (15,15a) sowie der Kipprollgänge (5,5a; 25, 25a) in der jeweiligen Betriebslage (B1, B2) ca. 10° zur jeweiligen Kühlbettseite (16, 16a) hin gegenüber der horizontalen Ebene beträgt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das walzstrassenseitige Ende des Kipprollganges (5, 5a; 25, 25a) in der Walzlinie (I bzw. 11) in ortsfesten Stützlagern (7) gelagert ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippweg des Kipprollgangs (5, 5a bzw. 25, 25a) an seinem kühlbettseitigen Ende zum Einschwenken in die Fluchtlinie des einen oder des anderen Auflaufrollgangs (15 bzw. 15a) aus der senkrechten Mittellage zur Schwenkachse (A) symmetrisch nach beiden Seiten um die Grösse des Auslenkweges zum Kopfende des einen oder des anderen Auflaufrollgangs (15 bzw. 15a) erfolgt.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzgutführungen je Walzlinie (I bzw. 11) von der Walzstrasse bis zum Kopfende des Auflaufrollgangs (15 bzw. 15a) jedes Kühlbettes (16 bzw. 16a) derart aufeinander zulaufend geführt sind, dass deren Verlängerung jeweils auf die Einlaufführung des Kühlbettes (16 bzw. 16a) der anderen Walzlinie (II bzw. I) gerichtet ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Schwenkbewegung der Auflaufrollgänge (15, 15a) und/oder die Auslenkbewegung der Kipprollgänge (5, 5a bzw. 25, 25a) von längs der Förderrollgänge (3, 3a) vorgeordneten elektrischen Fühlern (F) abhängig von den Lücken zwischen den Teillängen durch geschwindigkeits- oder zeitabhängige Verzögerungsmittel (V) mittels hydraulischer oder dergleichen Kraftmittel (12, 12a; 20, 20a) erfolgt.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kipprollgänge (5, 5a; 25, 25a) über ihre Länge bei horizontaler Förderebene sich auf in vertikaler Ebene angeordneten Stelzen (8) abstützen, die längs einer gemeinsamen, nach unten geneigten Fluchtlinie (A), die Schwenkachsen (10) der Stelzen (8) miteinander verbindend, seitlich quer zur Förderlinie auslenkbar sind und die Länge der Stelzen (8) sich über die Länge des Kipprollgangs (5, 5a; 25, 25a) in Förderrichtung (R) stetig derart vergrössert, dass beim Ausschwenken des Kipprollgangs (5, 5a bzw. 25, 25a) um den seitlichen Hubweg eine Auslenkbewegung etwa auf dem Umfang eines mit seiner die Fluchtlinie bildenden Längsachse (A) der nach unten geneigten Achslager (10) der Stelzen (8) verbindenden Kegelmantels erfolgt.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachsen (10) der Stelzen (8) (Stützlager) des Kipprollgangs (5, 5a; 25, 25a) zum Auflaufrollgang (15, 15a) hin um den Betrag der stetigen Zunahme der Länge der Stelzen (8) stufenweise zur horizontalen Ebene parallel zur Walzlinie in der Förderrichtung (R) nach unten längs einer gemeinsamen nach unten geneigten Fluchtlinie (A) höhenversetzt angeordnet sind, welche sich unterhalb des ortsfesten Stützlagers (7) fortsetzt.
     
    9. Verfahren zur Betriebsweise der Einrichtung nach Anspruch 1 mit einem als Auflaufrollgang ausgebildeten schwenkbeweglichen Weichenabschnitt bei einadriger Walzung und wechselweiser Beschickung beider Kühlbetten, dadurch gekennzeichnet, dass bei relativ langem Kipprollgang (25 bzw. 25a) der Auflaufrollgang (15a bzw. 15) der anderen Walzlinie (II bzw. I) vor Betriebsbeginn in die Betriebsstellung (B1 bzw. BZ) präzise an den einen Auflaufrollgang (15 bzw. 15a) heranbewegt wird und das wechselweise Überleiten der Teillängen auf das eine oder das andere Kühlbett (16 bzw. 16a) abhängig von der Fühlersteuerung (F) lediglich durch die Auslenkbewegung (α2) des Kipprollgangs (25 bzw. 25a) erfolgt.
     
    10. Verfahren zur Betriebsweise der Einrichtung nach Anspruch 1 mit einem als Auflaufrollgang ausgebildeten schwenkbeweglichen Weichenabschnitt bei einadriger Walzung und wechselweiser Beschickung beider Kühlbetten, dadurch gekennzeichnet, dass bei relativ kurzem Kipprollgang (5 bzw. 5a) der Auflaufrollgang (15a bzw. 15) der anderen Walzlinie (II bzw. i) vor Betriebsbeginn weitmöglichst an den einen Auflaufrollgang (15a bzw. 15) bewegt wird und zum wechselweisen Überleiten der Teillängen auf das eine oder andere Kühlbett (16 bzw. 16a) sowohl eine Hubbewegung (α1) des Kipprollgangs (5 bzw. 5a) in die Betriebslage (B1 bzw. B2) als auch eine zu der Betriebslage (B1 bzw. BZ) des Kipprollgangs (5 bzw. 5a) hin gerichtete zusätzliche relative Schwenkbewegung (ß) des Auflaufrollgangs (15 bzw. 15a) der anderen Walzlinie (I bzw. II) bei jedem Überleiten einer Teillänge auf den Auflaufrollgang (15 bzw. 15a) abhängig von der Fühlersteuerung (F) erfolgt, wobei gleichzeitig ein Ausschwenken des einen Auflaufrollgangs (15a bzw. 15) um den gleichen Betrag der relativen Schwenkbewegung (ß) des anderen Auflaufrollgangs (15 bzw. 15a) seitlich in der gleichen Schwenkrichtung erfolgt.
     


    Claims

    1. Apparatus for selectively conveying flexible and relatively bending-resistant profiled cross- sections of differing cross-sectional shapes in continuous high-grade and medium-grade steel rolling trains, in which each rolling line (I or II) of two rolling lines approximately parallel to one another is associated with a cooling bed (16 or 16a) which is preceded by a pivotable gate section (15, 15a) which is constructed as an entry rollerway and which permits either both rolling lines (I, II) to supply respective cooling beds (16 and 16a) simultaneously or one rolling line (I or II) to supply the cooling bed (16 or 16a) associated with the one or the other rolling line, characterized in that the pivotable gate section forming the entry rollerway (15, 15a) of each rolling line (I or II) is preceded by a rollerway section which may be swung out laterally to the feed direction (R) and, at the cooling bed end, may be swung selectively into alignment with the upstream ends of the entry rollerways (15, 15a) into one or other rolling line (I or II), and the rollerway section which may be swung out is constructed as a tipping rollerway (5, 5a; 25, 25a) which, at the cooling bed end, may be swung selectively into alignment with the upstream ends of the entry rollerways (15, 15a) into one or other rolling line (I or II) by means of a tipping movement laterally of the feed direction (R) from its central position along a curved path relative to its inlet end (7) formed as a fixed bearing and held stationary, while being twisted about its longitudinal axis and pivoted about a pivot axis (A) inclined downwards with respect thereto along the feed direction (R), the inclination of the feed plane of the entry grooves of the pivotable entry rollerways (15, 15a) and the inclination of the feed plane of the entry grooves of the tipping rollerways (5, 5a; 25, 25a) arranged upstream being in alignment with one another at the respective transfer points in the respective operating position (B,, B2).
     
    2. Apparatus according to claim 1, characterized in that the angle of inclination of the entry grooves of the pivotable entry rollerways (15, 15a) and the tipping rollerways (5, 5a; 25, 25a) in the respective operating position (B,, B2) amounts to approximately 10° towards the respective cooling bed end (16, 16a) relative to the horizontal plane.
     
    3. Apparatus according to claim 1, characterized in that the rolling train end of the tipping rollerway (5, 5a; 25, 25a) in the rolling line (I or II) is mounted in stationary support bearings (7).
     
    4. Apparatus according to claim 1 or any one of the preceding claims, characterized in that the tipping path of the tipping rollerway (5, 5a or 25, 25a) occurs at its cooling bed end for swinging into alignment with the one or the other entry rollerway (15 or 15a) symmetrically towards both sides from the vertical centre position relative to the pivot axis (A) by the magnitude of the deflection path towards the upstream end of the one or the other entry rollerway (15, 15a).
     
    5. Apparatus according to claim 1, characterized in that the rolled stock guides of each rolling line (I or II) are converge together from the rolling train to the upstream end of the entry rollerway (15 or 15a) of each cooling bed (16 or 16a) in such a way that their extension is directed in each case to the entry guide of the cooling bed (16 or 16a) of the other rolling line (II or I).
     
    6. Apparatus according to claim 1 or any one of the preceding claims, characterized in that the pivoting movement of the entry rollerways (15, 15a) and/or the deflection movement of the tipping rollerways (5, 5a or 25, 25a) is controlled by electrical sensors (F) arranged upstream along the conveyor rollerways (3, 3a) dependently upon the gaps between the partial lengths by speed- or time-dependent delay means (V) by means of hydraulic power means (12, 12a; 20, 20a) or the like.
     
    7. Apparatus according to claim 1 or any one of the preceding claims, characterized in that when the feed plane is horizontal the tipping rollerways (5, 5a; 25, 25a) are supported along their length on stilts (8) arranged in a vertical plane and being pivotable laterally transversely of the feed line along a common line of alignment (A) inclined downwards and connecting the pivot axes (10) of the stilts (8) to one another, and the length of the stilts (8) continuously increases over the length of the tipping rollerway (5, 5a; 25, 25a) in the feed direction (R) in such a way that as the tipping rollerway (5, 5a or 25, 25a) is swung out about the lateral path a deflection movement occurs on the periphery of a cone surface which connects the downwardly-inclined shaft bearings (10) of the stilts'(8) by its longitudinal axis (A) forming the line of alignment
     
    8. Apparatus according to claim 1 or any one of the preceding claims, characterized in that towards the entry rollerway (15, 15a) the pivot axis (10) of the stilts (8) (support bearings) of the tipping rollerway (5, 5a; 25, 25a) are arranged offset In height by the amount of the continuous Increase in the length of the stilts (8) in a stepped manner relative to the horizontal plane parallel to the rolling line downwardly in the feed direction (R) along a common downwardly-inclined line of alignment (A) extending below the stationary support bearing (7).
     
    9. A method of operating the apparatus according to claim 1 with a pivotable gate section constructed as an entry rollerway with single-core rolling and alternate supply of both cooling beds, characterized in that, with a relatively long tipping rollerway (25 or 25a), the entry rollerway (15a or 15) of the second rolling line (II or 1) is precisely moved into the operating position (B1 or B2) against the first entry rollerway (15 or 15a) before the start of the operation and the alternate transfer of the partial lengths to one or the other cooling bed (16 or 16a) takes place dependent upon the sensor control (F) merely by the deflection movement (α2) of the tipping rollerway (25 or 25a).
     
    10. A method of operating the apparatus according to claim 1 with a pivotable gate section constructed as an entry rollerway with single-core rolling and alternate supply of both cooling beds, characterized in that, with a relatively short tipping rollerway (5 or 5a), the entry rollerway (15a or 15) of the second rolling line (II or I) is moved before the start of the operation as far as possible against the first entry rollerway (15a or 15) and, for alternate transfer of the partial lengths to one or the other cooling bed (16 or 16a), both a swing movement (a,) of the tipping rollerway (5 or 5a) into the operating position (B1 or B2) takes place and an additional relative swing movement (β) of the entry rollerway (15 or 15a) of the other rolling line (I or II) orientated towards the operating position (B1 or B2) of the tipping rollerway (5 or 5a) takes place upon each transfer of a partial length to the entry rollerway (15 or 15a) dependent upon the sensor control (F), the first entry rollerway (15a or 15) being simultaneously deflected by the same amount as the relative swing movement (β) of the other entry rollerway (15 or 15a) laterally in the same swing direction.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour transférer des barres profilées flexibles et des barres profilées relativement rigides à la flexion de différentes formes de section, qui sortent d'un laminoir continu à fers marchands ou à fers moyens présentant deux lignes de laminage (I, II) à peu près parallèles, selon les désirs à l'un de deux refroidissoirs (16, 16a) conjugués chacun à une ligne de laminage et précédés chacun d'un tronçon d'aiguillage pivotant (15, 15a) formant transporteur à rouleaux d'accès, ce qui permet, soit de charger simultanément les deux refroidissoirs (16, 16a) à partir des deux lignes de laminage (I, II), chaque ligne alimentant un refroidissoir, soit de charger l'un ou l'autre refroidissoir à partir de l'une ou de l'autre ligne de laminage, caractérisé en ce que le tronçon d'aiguillage pivotant formant transporteur à rouleaux d'accès (15, 15a) dans chaque ligne de laminage (1, II) est précédé d'un tronçon de transporteur à rouleaux pouvant être dévié latéralement par rapport à la direction de transport (R), que l'on peut faire pivoter pour qu'il s'aligne, côté refroidissoirs, au choix avec l'extrémité de tête de l'un ou l'autre des transporteurs à rouleaux d'accès (15, 15a) dans l'une ou l'autre ligne de laminage (1, II) et en ce que le tronçon de transporteur pouvant être dévié est réalisé sous forme d'un transporteur à rouleaux basculant (5, 5a; 25, 25a) qui, par un mouvement basculant suivant une trajectoire en arc vers le côté - par rapport à la direction de transport (R) - côté refroidissoirs, pendant que son extrémité d'entrée réalisée comme un appui fixe (7) est maintenue au même endroit, peut être dévié de sa position médiane, par torsion autour de son axe longitudinal et pivotement autour d'un axe de pivotement (A) incliné vers le bas par rapport à cet axe longitudinal dans le sens de transport (R), au choix dans l'une ou l'autre ligne de laminage (I, II) et en alignement avec les extrémités de tête des transporteurs d'accès (15, 15a), de telle manière que le plan de transport des gouttières des transporteurs d'accès (15, 15a) et le plan de transport des gouttières des transporteurs à rouleaux basculants (5, 5a; 25, 25a) qui les précèdent sont mutuellement alignés et possèdent la même inclinaison aux points de transfert aux différentes positions de service (Bi, B2).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'angle d'inclinaison des gouttières des transporteurs d'accès pivotants (15, 15a) et des transporteurs basculants (5, 5a; 25, 25a) est d'environ 10° par rapport à l'horizontale dans chaque position de service (B1, B2), l'angle s'ouvrant du côté du refroidissoir (16, 16a) dans chacune de ces positions.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'extrémité côté laminoir du transporteur basculant (5, 5a; 25, 25a) dans l'une ou l'autre ligne de laminage (I, II) est montée sur un appui fixe (7).
     
    4. Dispositif selon la revendication 1, ou une autre des revendications précédentes, caractérisé en ce que la course de basculement du transporteur basculant (5, 5a respectivement 25, 25a) à son extrémité côté refroidissoirs pour le pivotement en alignement avec l'un ou l'autre transporteur d'accès (15 respectivement 15a), à partir de la position médiane verticale, se fait symétriquement par rapport à l'axe de pivotement (A) vers les deux côtés et correspond à la course de déviation de l'extrémité de tête de l'un ou de l'autre transporteur d'accès (15 respectivement 15a).
     
    5. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les guides pour les produits laminés de chaque ligne de laminage (I respectivement II), à partir du laminoir jusqu'à l'extrémité de tête du transporteur d'accès (15 respectivement 15a) de chaque refroidissoir (16 respectivement 16a) s'approchent progressivement l'un de l'autre, de telle manière que leur prolongement aboutit chaque fois sur le guide d'entrée du refroidissoir (16 respectivement 16a) de l'autre ligne de laminage (II respectivement I).
     
    6. Dispositif selon la revendication 1 ou une autre des revendications précédentes, caractérisé en ce que la commande du pivotement des transporteurs d'accès (15, 15a) et/ou de la déviation des transporteurs basculants (5, 5a respectivement 25, 25a) s'effectue au moyen de capteurs électriques (F) installés en amont le long de transporteurs à rouleaux d'amenée (3, 3a), en fonction de lacunes entre les barres coupées à longueur qui se suivent, ainsi qu'au moyen d'organes (V) de temporisation en fonction de la vitesse de défilement des barres ou en fonction du temps et d'organes moteurs hydrauliques ou analogues (12, 12a; 20, 20a).
     
    7. Dispositif selon la revendication 1 ou une autre des revendications précédentes, caractérisé en ce que les transporteurs basculants (5, 5a;, 25, 25a) s'appuient sur leur longueur, au cas où le plan de transport est horizontal, sur des jambes de support (8) disposées dans un plan vertical et pouvant être inclinées vers le côté, transversalement par rapport à la ligne de transport, le long d'une ligne commune (A) inclinée vers le bas qui relie les axes d'oscillation (10) des jambes de support (8), et en ce que la longueur des jambes (8) augmente régulièrement, le long du transporteur basculant (5, 5a; 25, 25a) dans la direction de transport (R), de telle manière que, lors de l'inclinaison ou du pivotement vers le côté du transporteur basculant (5, 5a respectivement 25, 25a), ce mouvement de déviation décrit à peu près une partie de la surface latérale d'un cône dont l'axe longitudinal coïncide avec la ligne (A) suivant laquelle sont alignés les axes d'oscillation (10) s'échelonnant vers le bas des jambes de support (8).
     
    8. Dispositif selon la revendication 1 ou une autre des revendications précédentes, caractérisé en ce que les axes d'oscillation (10) des jambes de support (8) du transporteur basculant (5, 5a; 25, 25a) sont mutuellement décalés en hauteur, vers le bas en direction du transporteur d'accès (15, 15a), de la quantité correspondant à l'augmentation régulière de la longueur des jambes de support (8) et de façon échelonnée par rapport à un plan horizontal parallèle à la ligne de laminage, les axes d'oscillation (10) étant alignés suivant une ligne (A) inclinée vers le bas dans la direction de transport (R) et se prolongeant au-dessous de l'appui fixe (7).
     
    9. Procédé pour la mise en oeuvre du dispositif selon la revendication 1, comprenant un tronçon d'aiguillage pivotant réalisé sous forme d'un transporteur à rouleaux d'accès, pour un laminage à un brin et alimentation alternative des deux refroidissoirs, caractérisé en ce que, au cas où le transporteur basculant (25 respectivement 25a) est relativement long, on positionne le transporteur d'accès (15a respectivement 15) de l'autre ligne de laminage (II respectivement I) avant le début de travail avec précision à la position de service (B1 respectivement B2) à côté de l'autre transporteur d'accès (15 respectivement 15a) et on produit le transfert alternatif des barres coupées à longueur sur l'un ou l'autre refroidissoir (16 respectivement 16a), en fonction de la commande par capteur (F), uniquement par déviation (a2) du transporteur basculant (25 respectivement 25a).
     
    10. Procédé pour la mise en oeuvre du dispositif selon la revendication 1, comprenant un tronçon d'aiguillage pivotant réalisé sous forme d'un transporteur à rouleaux d'accès, pour un laminage à un brin et alimentation alternative des deux refroidissoirs, caractérisé en ce que, au cas où le transporteur basculant (5 respectivement 5a) est relativement court, on approche le transporteur d'accès (15a respectivement 15) de l'autre ligne de laminage (II respectivement 1) avant le début du travail autant que possible de l'autre transporteur d'accès (15a respectivement 15) et, pour transférer les barres coupées en longueur alternativement à l'un ou l'autre refroidissoir (16 respectivement 16a), on produit à la fois une déviation du transporteur basculant (5 respectivement 5a) à l'une ou l'autre position de service (B, respectivement B2) et un pivotement (β) en direction de la position de service (B, respectivement B2) du transporteur basculant (5 respectivement 5a) du transporteur d'accès (15 respectivement 15a) de l'autre ligne de laminage (I respectivement II) à chaque transfert d'une barre à un transporteur d'accès, sous la commande d'un capteur (F), les deux transporteurs d'accès (15, 15a) étant amenés chaque fois à pivoter simultanément vers le côté dans la même direction et de la même quantité (β).
     




    Zeichnung