[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vermahlung von Getreide in einer
Steuer- und Regeleinrichtung zur Beeinflussung von Prozesselementen (Mahlgut und Anlageelemente)
und diesen zuordenbaren operativen (während der Vermahlung willkürlich beeinflussbaren)
Prozessparametern aufweisenden Getreidemühlenanlage, bei welchem
- von den ausgewählten vorgegebenen (während der Vermahlung nicht willkürlich beeinflussbaren)
Prozessgrössen (vorgegebene Prozessparameter, Zielgrössen) Getreideart oder Getreidemischung
ausgegangen wird und
- die operativen Prozessparameter in Abhängigkeit von Steuersignalen gesteuert oder
geregelt werden, die ihrerseits von durch (quantitative und/oder qualitative) Bewertung
der ausgewählten vorgegebenen Prozessgrössen erhältlichen Eingangssignalgrössen abhängig
sind (Oberbegriff des Anspruchs 1).
[0002] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Getreidemühlenanlage mit
- Steuermitteln zur Steuerung, einschliesslich Verriegelung, von Prozesselementen
(Mahlgut und Anlageelemente) und zugeordneter operativer (währenu der Vermahlung willkürlich
beeinflussbarer) Prozessparameter, insbesondere während der Anlauf-, Arbeits- und
Auslaufphase,
- einer Baugruppe mit wenigstens einer Speichereinheit zur Ablage von Steuersignalen
auf ihren Speicherplätzen und steuerbaren Steuerketten und/oder Regelkreisen zur Beeinflussung
der operativen Prozessparameter in Abhängigkeit von den Steuersignalen, wobei
- die Speichereinheit zur gruppenweisen Adressierung ihrer Speicherplätze durch solche
Eingangssignalgrössen ausgelegt ist, die durch quantitative und qualitative Bewertung
der ausgewählten vorgegebenen (während der Vermahlung nicht willkürlich beeinflussbarer)
Prozessgrössen (vorgegebene Prozessparameter, Zielgrössen) Getreideart oder Getreidemischung
erhältlich sind, und
- die (Lese-)Signalausgänge der Speichereinheit mit den Steuereingängen der Steuerketten
und Regelkreise verbunden sind (Oberbegriff des Anspruchs 6).
[0003] Vor einer Beschreibung des technischen Hintergrundes, von dem die erfindungsgemässe
Lehre ausgeht, sollen einige in vorliegender Anmeldung verwendete Begriffe näher erläutert
werden:
1) Vorgegebene Prozessgrössen setzen sich im wesentlichen aus
1.1) vorgegebenen Prozessparametern und
1.2) Zielgrössen zusammen.
2) Operative Prozessgrössen bestehen im wesentlichen aus
2.1) operativen Prozessparametern.
[0004] Die vorgegebenen Prozessgrössen und die operativen Prozessgrössen bilden im wesentlichen
die Prozessgrössen.
3) Eingangssignalgrössen werden die Daten genannt, die durch quantitative und/oder
qualitative Bewertung der vorgegebenen Prozessgrössen erhalten werden.
4) Prozesselemente werden das zu vermahlende Gut und die Arbeits- bzw. Anlageelemente
(Maschinen) der Getreidemühlenanlage genannt.
[0005] Zu 1.1) und 3): Vorgegebene Prozessparameter sind im wesentlichen dem Prozess vorgegebene,
variable oder konstante Parameter, welche auf den Prozess von aussen einwirken.
[0006] Variable vorgegebene Prozessparameter sind z.B. die relative Luftfeuchtigkeit und
die Lufttemperatur. Die Eingangssignalgrössen dieser variablen Prozessparameter sind
z.B. Wertangaben in % und in °C.
[0007] Konstante vorgegebene Prozessparameter sind z.B. die Getreideart, die Weizenart,
die Getreide- bzw. Weizenqualität, die Weizenmischung etc. Eingangssignalgrössen für
die Getreideart sind z.B. die qualitativen Angaben Roggen, Weizen, Gerste, Hafer,
Mais etc., sowie deren botanische Klassifizierung, einschliesslich Feinklassifizierung,
wie sie in der Praxis verwendet wird. Eingangssignalgrössen für die Weizenart sind
z.B. Weichweizen und Durum. Die Weizenqualität lässt sich z.B. durch die Eingangssignalgrössen
Aschegehalt, Proteingehalt und Klebergehalt des Weizens, jeweils in Gew.%, ausdrücken.
[0008] Eingangssignalgrössen für die Weizenmischung können z.B. aus nachstehender Folge
bestehen: X - Gew.% Weizen A; Y - Gew.% Weizen B; Z - Gew.% Weizen C etc.
[0009] Als weitere konstante vorgegebene Prozessparameter lassen sich noch nennen die Jahreszeit
der Weizenernte in Verbindung mit dem Anbaugebiet, die Lagerungszeit des Weizens,
das spezifische Gewicht des Weizens, die Art der verwendeten Walzen und/oder Walzenstühle
(Eingangssignalgrössen sind z.B. Glatt- oder Riffelwalzen, spezifische Länge der verwendeten
Walzen, d.h. Länge der Walzen pro Durchsatzleistung); Art der verwendeten Reinigungsmaschinen,
Netzgeräte, Scheuermaschinen, Schälmaschinen, Plansichter und Griesputzmaschinen etc.
und die Durchsatzleistungen der Getreidemühlenanlage.
[0010] Zu 1.2): Zielgrössen werden diejenigen Grössen bezeichnet, die durch den Vermahlungsprozess
erzielt werden sollen; also z.B. die Ausbeute an weissen Mehlen, die Mehlmischung
und die Qualität, die Helligkeit, der Aschegehalt, die Feuchtigkeit, die Griffigkeit,
die Backeigenschaften und die Wasseraufnahmefähigkeit der erhaltenen Mehle. Die Verfahrensführung
in einer Getreidemühlenanlage ist stets darauf gerichtet, Ausgangsgrössen bzw. Produkte
zu erhalten, die sich möglichst stark den Zielgrössen annähern.
[0011] Zu 2.1): Operative Prozessparameter sind im wesentlichen die innerhalb des Vermahlungsprozesses
beliebig beeinflussbaren, insbesondere also steuer- und/oder regelbaren Parameter,
beispielsweise also der Walzenspalt, der Walzendruck, die Walzengeschwindigkeit, die
Walzentemperatur, die Mahlguttemperatur, die Mahlgutfeuchtigkeit infolge Netzung und
Abstehen, gegebenenfalls der Mühlendurchsatz innerhalb der durch den Minimal- und
Maximaldurchsatz gegebenen Grenzen und die Siebfraktion, d.h. der Anteil von Siebabstoss
zu Siebdurchfall.
[0012] Unter den operativen Prozessparametern wird noch zwischen zwei Arten von operativen
Prozessparametern unterschieden, nämlich
2.1.1 ) solchen operativen Prozessparametern, welche den Prozesselementen direkt zugeordnet
sind und
2.1.2) solchen operativen Prozessparametern, welche den Prozesselementen indirekt
zugeordnet sind.
Zu2.1.1): Dem Prozesselement Walzenpaar direktzugeordnete operative Prozessparameter
sind z.B. der Walzenspalt, die Walzentemperatur und der Walzendruck. Dem Prozesselement
Mahlgut sind z.B. die Temperatur und die durch Netzung und Abstehen erzielte Feuchtigkeit
als operative Prozessparameter direkt zuordenbar.
Zu 2.1.2): Bezüglich des Prozesselementes Walzenpaar stellt der operative Prozessparameter
Siebfraktion einen Parameter dar, welcher dem Walzenpaar nur indirekt zuordenbar ist.
Denn der Wert einer Siebfraktion hängt nicht ausschliesslich vom jeweils verwendeten
Walzenabstand, sondern auch vom verwendeten Mahlgut, der durchgeführten Mahlvorbereitung
des Mahlgutes, den verwendeten Sieben, der Durchsatzleistung usw. ab.
[0013] Aus vorstehenden Ausführungen ergibt sich, dass derselbe operative Prozessparameter
unterschiedlichen Prozesselementen oder Prozessgrössen entweder direkt oder indirekt
zuordenbar sein kann. Der Parameter Walzenspalt, also der Abstand der Walzen ist dem
Prozesselement Walzenpaar direkt zuordenbar; der Prozessgrösse Siebfraktion oder dem
Prozesselement
"Mahlgut nach dem Walzenspalt" ist er hingegen nur indirekt zuordenbar.
[0014] Eine Getreidemühlenanlage dient häufig zur Vermahlung von Getreide zu Mehl, Giess
und Dunst. Hierzu weist die Getreidemühlenanlage in der Regel mehrere Verfahrenszonen
auf, nämlich eine Verfahrenszone für die Mahlvorbereitung (Reinigung und Netzung),
für eine Walzenvermahlung und Gewinnung der Produkte durch Sichtung und eine Silozone
für die Lager der Ausgangs- und Endprodukte. Derartiges gilt vorzugsweise auch für
den Gegenstand vorliegender Anmeldung.
[0015] Bekanntlich wird in einer Getreidemühlenanlage eines der komplexesten, heute bekannten
Verfahren durchgeführt. Jeder Eingriff in eine Getreidemühlenanlage kann zu unübersehbaren
Folgen führen. Gilt es doch gleichermassen chemische, biologische und physikalische
Faktoren bzw. Veränderungen in ihrem gegenseitigen Wechselspiel zu beherrschen. Trotz
vorstehender Schwierigkeit ist es bisher gelungen, Getreidemühlenanlagen hochgradig
zu technisieren. In der Praxis werden bereits die modernsten Mittel, wie Computer,
für die Buchhaltung und Überwachung der Silozone eingesetzt. Zu Buchhaltungszwecken
wird hierbei beispielsweise ein Ausbeuterechner verwendet, der kontinuierlich die
Gewichtsflussraten des der Getreidemühlenanlage zugeführten unvermahlenen Weizens
und der daraus erhaltenen Endprodukte (Mehl, Griese, Kleie etc.) und aus den ermittelten
Daten die Ausbeute, bezogen auf eine vorgegebene Betriebszeit oder eine vorgegebene
Charge, berechnet. Das Herz der Mühle, nämlich die Vermahlungszone, insbesondere auch
die Walzenmühlen sowie die Reinigung sind in der Praxis lediglich durch wechselseitige
Verriegelung ihrer einzelnen Elemente verbunden und gesteuert; gleichwohl kann aber
auch deren Betrieb während der Anlauf-, Arbeits-und Auslaufphase - auch ohne Computer-quasi
als vollautomatisch betrachtet werden. Der ganze Produktstrom wird automatisch von
der Rohfrucht durch alle Verfahrenszonen unter Einhaltung der richtigen Reihenfolge
- auch während der einzelnen Verfahrensstufen-geführt, insbesondere über alle Mahlstufen
B
1, B
2, ..., C
10, Sichter und ggf. Griesputzmaschinen. Die gewünschten Endprodukte werden stufenweise
gewonnen. Die Zuverlässigkeit der einzelnen Anlageelemente, also der Maschinen, der
mechanischen Förderelemente aber auch der Anlagesteuerung usw. ist heute auf einen
derart hohen Standard gebracht worden, dass ein einziger Mann, nämlich ein Obermüller,
ganz allein eine grosse Getreidemühlenanlage von beispielsweise 300 bis 400 t Tagesleistung
führen kann; und dies ohne Computer in der Reinigungs-und Vermahlungszone.
[0016] Zwei Faktoren - neben vielen anderen - charakterisieren besonders das in einer Getreidemühlenanlage
durchgeführte Verfahren zur Vermahlung von Getreide. Diese Faktoren sind:
I. Die Ausbeute an hellen Mehlen und Griesen und die entsprechenden Reste an Kleie,
Schale etc. - letztere werden meistens der Tierfütterung zugeführt;
11. der Aschewert.
[0017] Für Weissmehl verlangt der Kunde sehr tiefe Aschewerte. Anderseits möchte der Mühlenbesitzer
möglichst viel vom Mehlkern herausarbeiten. Hierzu überprüft und überwacht der Obermüller
mit seinen menschlichen Sinnesorganen eine ganze Anzahl von Faktoren, z.B. die Qualität
des Getreides, das Bild des ersten Schrotes, insbesondere das Schalenbild bzw. deren
Brüchigkeit, die Rissigkeit, die Dicke, das Flächenbild der Schale, sowie besonders
den Griesanfall etc. Ferner werden vom Obermüller - ebenfalls mit seinen menschlichen
Sinnesorganen - auch die Griffigkeit des Mehles, der Geschmack und der Duft des daraus
gebackenen Brotes etc. sowie im Labor dessen Backeigenschaften überprüft.
[0018] Gerade in jüngster Zeit sind viele Vorschläge für eine witere Automatisierung der
Mühle gemacht worden; siehe auch die Literaturstellen:
"Die Mühle + Mischfuttertechnik", 1965, S. 686;
"Die Mühle", 1961, S. 77-79 und 92-93; "Die Mühle", 1958, S. 57-58. Die wohl naheliegendste
von allen ist die, dass man die gesamte Getreidemühlenanlage einfach durch einen Computer
steuern lässt. Obwohl daran schon seit bald zwei Jahrzenten labormässig gearbeitet
wird, hat ein derartiger zentraler Computer in die Praxis keinen Eingang gefunden
- abgesehen von den bereits genannten Sondereinsätzen auf der Siloseite oder Buchhaltungsseite,
bei welchen lediglich alle notwendigen Informationen gesammelt aufgearbeitet, gespeichert
und ausgedruckt werden. Ein zentraler Computer zur Steuerung des Vermahlungsverfahrens
in einer Getreidemühlenanlage hat zunächst einmal den Nachteil, dass bei dessen Ausfall,
ggf. schon bei einer Störung desselben die gesamte Mühlenanlage abgeschaltet werden
muss. Ferner erscheint es fraglich, ob ein Computer tatsächlich auch diejenigen Aufgaben
lösen kann, die bislang nur von einem Obermüller gelöst werden konnten. In diesem
Zusammenhang sei an die jahrzentelangen vergeblichen Versuche erinnert, zu diagnostischen
Zwecken aufgenommene Röntgenbilder von einem Computer auswerten zu lassen. Die jahrelangen
Erfahrungen, die ein guter Radiologe in seinem Gehirn gespeichert hat und zur genauen
Diagnose eines Röntgenbildes benutzt, konnten bislang durch nichts ersetzt werden.
Wenn aber schon der Radiologe, der im wesentlichen nur mit seinen visuellen Sinnesorganen
die Röntgenaufzeichnungen aufnimmt und danach lebende Materie beurteilt, nicht durch
einen Computer ersetzt werden konnte, so dürfte dies erst recht für einen Obermüller
gelten. Denn der Obermüller muss nicht nur mit seinem visuellen Sinnesorgan, sondern
darüberhinaus auch mit seinem Tastsinn und seinem Geruchssinn eine lebende Materie
beurteilen. Auch muss er hierbei noch die fast kettenreaktionsmässigen Folgeerscheinungen
in den nachfolgenden Arbeitsstufen der Getreidemühlenanlage berücksichtigen.
[0019] Das gattungsgemässe Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie die gattungsgemässe
Getreidemühlenanlage gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 6 sind an sich aus der DE-A
Nr. 2413956 (SIMON) bekannt. Hierbei werden die den Prozesselementen (Anlageelementen),
nämlich Mahlwalzen, indirekt zugeordneten operativen Prozessparameter, nämlich Siebfraktionen
in den den Mahlwalzen nachgeordneten Sichtern, einer indirekten Regelung unterworfen.
Hinsichtlich der indirekten Zordnung zwischen Siebfraktionen und Mahlwalzen wird auf
die vorstehenden diesbezüglichen Ausführungen zu 2.1.2) verwiesen. Bei der Beeinflussung
der Siebfraktionen handelt es sich deswegen (nur) um eine indirekte Regelung, weil
auf die Werte der Siebfraktionen über eine Änderung der Walzenabstände Einfluss genommen
wird, und zwar so lange, bis die für die Siebfraktionen vorgegebenen Sollwerte erreicht
werden. Die Sollwerte selber werden beim bekannten gattungsgemässen Verfahren bzw.
in der bekannten gattungsgemässen Getreidemühlenanlage in Abhängigkeit von der jeweils
verwendeten Getreideart bzw. Getreidemischung in Form eines Sollwertschemas vorgegeben
und in einem ersten Speicher abgelegt. Damit in der Anlaufphase des Vermahlungsvorganges
die Istwerte der Siebfraktionen schneller auf deren Sollwerte hingeführt werden können,
ist eine weitere Speichervorrichtung vorgesehen, in welcher diejenigen Istwerte der
Walzenabstände abgelegt werden, welche die Walzen bei der letztmaligen Vermahlung
des gleichen Getreidegemisches hatten. Diese Istwerte werden über gesonderte Abstandsfühler
ermittelt. Zu Beginn einer neuen Vermahlung des gleichen Getreidegemisches werden
dann die Walzenpaare auf diese Abstände (lediglich) eingestellt, nicht jedoch gesteuert
oder geregelt. Im Anschluss hieran beginnt dann die indirekte Regelung der Siebfraktionen
über Änderungen der Walzenabstände auf das gewünschte Sollwertschema hin. Das bekannte
gattungsgemässe Verfahren bzw. die bekannte gattungsgemässe Getreidemühlenanlage sehen
demnach eine Einstellung zu Beginn des Vermahlungsprozesses und eine anschliessende
indirekte Regelung der den Walzenpaaren indirekt zuordenbaren operativen Prozessparameter-Siebfraktionen
vor. Diese Vorgänge werden zentral über einen Computer (Prozessor) gesteuert. Zum
Zwecke einer Optimierung der Anfangseinstellwerte und der Sollwerte für die Siebfraktionschemata
ist auch eine Übersteuerung des Computers von Hand vorgesehen. Nach den Angaben der
DE-A Nr. 2413956 dienen die vorstehend genannten Massnahmen einer Erleichterung der
anfänglich richtigen Einstellung der Mahlzalzen und der Erhaltung der vorgegebenen
Sollwertschemata für die Siebfraktionen.
[0020] Die erfindungsgemässe Lehre geht von der Aufgabe aus, das im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebene Verfahren zur Vermahlung von Getreide und die im Oberbegriff des Anspruchs
6 angegebene Getreidemühlenanlage derart zu verbessern, dass das Verfahren und die
Getreidemühlenanlage unter weitgehender Beibehaltung ihrer bisherigen Vorteile eine
leichtere Verfahrensführung durch den Obermüller zulassen.
[0021] Die Aufgabenstellung bezieht demnach - im Gegensatz zu vielen bisherigen Vorschlägen
- bewusst den Obermüller, also den Menschen, in die Verfahrensführung bzw. in den
Arbeitsprozess der Getreidemühlenanlage mit ein.
[0022] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird in verfahrensmässiger Hinsicht dadurch
gelöst, dass:
- zusätzlich als vorgegebene Prozessgrössen die Qualitätskriterien (Protein-, Kleber-,
Aschegehalt), die Feuchtigkeit, das spezifische Gewicht, das Anbaugebiet und/oder
die Erntezeit des verwendeten Getreides, die Umgebungstemperatur und/oder -feuchtigkeit,
die gewünschte Mehlqualität und/oder die technischen Kenngrössen der in der Getreidemühlenanlage
verwendeten Anlageelemente ausgewählt,
- als der Steuerung/Regelung unterworfene operative Prozessparameter die den Prozesselementen
direkt zugeordneten operativen Prozessparameter Abstand, Mahldruck, Temperatur und/oder
Motorleistungsaufnahme der Mahlwalzen, Durchflussmenge und/oder durch Abstehen und
Netzen erzielte Feuchtigkeit des Mahlgutes und/oder Qualität des Mehles bezüglich
der Mischungsanteile ausgewählt und
- einer direkten Steuerung/Regelung unterworfen werden (Kennzeichen des Anspruchs
1).
[0023] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird in vorrichtungsmässiger Hinsicht
dadurch gelöst, dass:
- die Speichereinheit zusätzlich zur Adressierung von durch qualitative und quantitative
Bewertung der vorgegebenen Prozessgrössen Qualitätskriterien (Protein-, Kleber-, Aschegehalt),
Feuchtigkeit, spezifisches Gewicht, Anbaugebiet und/oder Erntezeit des verwendeten
Getreides, Umgebungstemperatur und/oder -feuchtigkeit, gewünschte Mehlqualität und/oder
technische Kenngrössen der in der Getreidemühlenanlage verwendeten Anlageelemente
erhältliche Eingangssignalgrössen ausgelegt ist,
- die Baugruppe den Steuermitteln im Sinne einer Überordnung aufschaltbar ist und
- die Baugruppe sowie die Steuermittel für eine im miteinander verschalteten Zustand
gemeinsame Steuerung oder Regelung der den Prozesselementen direkt zugeordneten operativen
Prozessparameter Abstand, Mahldruck, Temperatur und/oder Motorleistungsaufnahme der
Mahlwalzen, Durchflussmenge. und/oder durch Abstehen und Netzen erzielte Feuchtigkeit
des Mahlgutes und/oder Qualität des Mehles bezüglich der Mischungsanteile ausgelegt
sind (Kennzeichen des Anspruchs 6).
[0024] Die erfindungsgemässe Lehre geht unter anderem vom Gedanken aus, dass das in einem
Verfahren zur Vermahlung von Getreide und in einer Getreidemühlenanlage zu verarbeitende
Produkt eine lebende Materie ist, die nach ihrer Bearbeitung von Lebewesen verzehrt
wird. Eine Getreidemühlenanlage ist weder eine chemische Fabrik noch eine Zementfabrik.
Sie darf daher auch nicht nach diesen Vorbildern betrieben werden. Vielmehr muss sie
in ihrer eigenen Gesetzmässigkeit belassen werden. Die Erfindung geht von der Erkenntnis
aus, dass die konsequente Verdrängung des Menschen aus einer Getreidemühlenanlage
auch die Mühle von ihrem eigentlichen Ziel wegführen würde, nämlich die Herstellung
des Rohstoffes Mehl, Gries usw. für gutes Brot, Teigwaren oder dergleichen für den
Menschen zu gewährleisten. Nur durch volles Zusammenwirken des Müllers mit den Maschinen
und der Steuerung kann ein gutes Endprodukt erzielt werden. Auch wird der Verfahrensablauf
in den einzelnen Abschnitten der Getreidemühlenanlage dadurch besser unter Kontrolle
gehalten, dass gerade an den neuralgischen Punkten einer Getreidemühlenanlage die
Mitwirkung des Obermüllers ermöglicht wird. Denn der Baugruppe (Computer) nebst nachgeschalteten
Steuerketten und/oder Regelkreisen werden diejenigen Aufgaben zugeteilt, bei welchen
sie den Obermüller entlasten und im Falle reiner Routinearbeiten oft sogar besser
machen kann. Es ist nämlich erkannt worden, dass eine Mühle wie ein modernes Passagierflugzeug
geleitet werden muss. Die Mühle soll einen automatischen
"Piloten" erhalten, welcher die Führung beim "Starten" (Anlaufphase),
"Fliegen" (Arbeitsphase) und
"Landen" (Auslaufphase) unterstützt, nicht dagegen ersetzt. Das aktive Führen und Leiten
des Vermahlungsverfahrens soll beim Obermüller bleiben. Er soll mit seinen menschlichen
Sinnen alle wichtigen Einflussfaktoren, besonders diejenigen, die apparativ nur schlecht
messbar, vielfach aber entscheidend sind, berücksichtigen und entsprechende Steuerbefehle
jederzeit eingeben können.
[0025] Die erfindungsgemässe Getreidemühlenanlage zeichnet sich auch durch erhöhte Betriebssicherheit
aus. Dies wird insbesondere durch den dezentralen Aufbau der erfindungsgemässen Seuerung/
Regelung gewährleistet. Die Baugruppe mit Speichereinheit und nachgeschalteten Steuerketten
und/oder Regelkreisen ist nämlich den Steuermitteln im Sinne einer Überordnung zuschaltbar.
Bei Fehlfunktionen innerhalb der Baugruppe genügt demnach ein einfaches Abschalten
der Baugruppe von den Steuermitteln, um die Mühle in konventioneller Weise weiterführen
zu können. Denn bereits die bekannten konventionellen Verriegelungs- und Steuermittel
ermöglichen einen einfachen und sicheren - quasi automatischen - Betrieb, bei welchem
stets gleiche Funktionsabläufe und logische Verknüpfungen innerhalb des Maschinenparkes
selbsttätig ausgeführt werden können. Unter dem Maschinenpark werden hierbei die ureigentlichen
(Prozess-)Elemente der Mühlenanlage verstanden. Es sind dies in der Reinigungszone
z.B. Produktmengenregler, Waagen, Separatoren, Steinausleser, Scheuermaschinen etc.
In der Vermahlungszone sind es im wesentlichen die Walzenstühle, Sichter, Gries- und
Kleieputzmaschinen. Bereits durch die konventionelle Steuerung wird z.B. gewährleistet,
dass der Produktfluss durch die Reinigung erst dann einsetzen kann, wenn alle Einzelmaschinen
in Betrieb, die Klappen richtig gestellt und die Pneumatiktransporter aufgestartet
sind. Zwischen dem Maschinenpark und der Verriegelung/Steuerung besteht eine enge
Koppelung. Der Signalaustausch geschieht, von der Steuerung aus gesehen, einerseits
durch Motoren, Relais, Endschalter, Produktmelder, Drehzahlwächter etc. als Eingangsgrössen,
andererseits durch Einschaltbefehle an Maschinen, Umstellen von Klappen etc., als
Ausgangsgrössen. Der Obermüller schliesslich hat sowohl zum Maschinenpark als auch
zur Steuerung direkten Zugriff. An den Maschinen hat er gewisse Einstellungen vorzunehmen
(z.B. Stundenleistung, Walzeneinstellung), während er via Steuerung z.B. die ganze
Weganwahl festlegt (z.B. Produkt aus Silo X via Reinigung und Netzung in Abstehzelle
Yy. Ferner erhält er eine Menge von Informationen von verschiedenen Messgeräten, aufgrund
derer er gewisse Eingriffe im Maschinenpark und/oder der Steuerung vornehmen kann.
[0026] Die erfindungsgemässe Lehre erlaubt auch, die Beherrschung einer Getreidemühlenanlage
vom einfachsten Schritt aufbauend bis zu den komplexesten Eingriffsmöglichkeiten auszubilden,
so dass ständig auf der gemachten Erfahrung weitergebaut werden kann und schliesslich
die höchste Stufe sicher erreichbar ist. Diese Möglichkeit wird in besonderem Masse
dadurch gewährleistet, dass die von der Speichereinheit (extern) ansteuerbaren Steuerketten
und/oder Regelkreise zur unmittelbaren Beeinflussung, von den Prozesselementen direkt
zuordenbaren operativen Prozessparametern ausgelegt sind. Hierdurch wird ein hohes
Mass an Transparenz des Verfahrensablaufes innerhalb der Mühle schon allein dadurch
gewährleistet, dass der Einfluss der operativen Prozessparameter auf den Verfahrensablauf
besonders gut feststellbar ist. Auch wird wegen der direkten (unmittelbaren) Steuerung/Regelung
der den Prozesselementen direkten zugeordneten operativen Prozessparametern die Gefahr
von Aufschaukelungen der Steuer/Regelvorgänge, insbesondere während der Anlaufphase
weitestgehend vermieden und damit eine stabile Führung des Vermahlungsprozesses ermöglicht.
[0027] Untersuchungen haben ergeben, dass mit der Auswahl der Getreideart oder der Getreidemischung
und zusätzlich des Anbaugebietes der Erntezeit, der Qualiätskriterien, des spezifischen
Gewichtes und/oder der Feuchtigkeit der einzelnen Getreidesorten bzw. der Getreidemischungsanteile,
der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit, der technischen Daten der in der
Getreidemühlenanlage verwendeten Anlageelemente und/ oder der gewünschten Mehlqualität
als vorgegebene Prozessgrössen und der Auswahl des Abstandes, des Mahldruckes, der
Temperatur und/ oder der Motorleistungsaufnahme der Mahlwalzen, der Durchflussmenge
und/oder der durch Abstehen und Netzen erzielten Feuchtigkeit des Mahlgutes und/oder
der Qualität des Mehles bezüglich der Mischungsanteile eine ausreichend differenzierte
Steuerung des Vermahlungsprozesses in der Getreidemühlenanlage möglich ist; häufig
genügen schon einige dieser vorgegebenen Prozessgrössen und operativen Prozessparameter.
Immer bleibt aber der Obemüller aktuell, da er darüber entscheidet, ob eine Änderung
der den Eingangssignalgrössen jeweils zugeordneten Steuersignale wünschenswert erscheint
oder nicht. Hierbei wird er stets die Zielgrössen berücksichtigen. Hat er eine optimale
Zuordnung zwischen den genannten Eingangssignalgrössen und den Steuersignalgrössen
gefunden, so wird diese Zuordnung durch entsprechende Speicherbelegung und -adressierung
innerhalb der Getreidemühlenanlage gewährleistet.
[0028] In verfahrensmässiger Hinsichtwird eine sichere Zuordnung zwischen den Gruppen von
Eingangssignalgrössen und Steuersignalen durch Verwendung einer elektronischen Datenspeichereinheit
gewährleistet, wobei die Steuersignalgruppen in die Speichereinheit eingeschrieben
werden und eine Gruppe von Eingangssignalgrössen als Adressensignal für eine Gruppe
von Steuersignalen verwendet wird (Anspruch 2).
[0029] Bevorzugt werden die Steuersignale zur Sollwertvorgabe entprechender Regelkreise
verwendet, wobei die Signalausgänge der Speichereinheit mit den Steuereingängen der
Sollwertgeber der Regelkreise verbunden sind. Auf diese Weise kann der Obermüller
beispielsweise jeden gewünschten Wert für einen einem Prozesselement direkt zordenbaren
opertiven Verfahrensparameter reproduzierbar vorgeben. Das Prozesselement kann hierbei
beispielsweise das Walzenpaar und der operative Verfahrensparameter der Walzenabstand
sein (Ansprüche 3 und 8).
[0030] Die erfindungsgemässe Lehre ermöglicht in besonderem Masse eine stabile Anlaufphase
des Vermahlungsprozesses dadurch, dass gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ein Steuersignal, vorzugsweise mehrere Steuersignale der den Eingangssignalgrössen
zugeordneten Gruppe von Steuersignalen geändert werden. Eine grössere Änderung der
Steuersignal wird hierbei vorzugsweise in Abhängigkeit von der seit dem Einschaltzeitpunkt
verstrichenen Betriebzeit der Getreidemühlenanlage stufenweise durchgeführt. Durch
eine derartig vergleichsweise starre Vorgabe von Eingangssignalgrössen, die zu einer
entsprechend starren Vorgabe von Steuerkennlinien und/oder Sollwerten führt, wird
ein Aufschaukeln des Verfahrensprozesses, besonders auch der Anlaufphase weitestgehend
vermieden, bzw. kann im Fall, dass doch eine Aufschaukeltendenz erkennbar wird, vom
Obermüller sofort behoben werden (Ansprüche 4 und 5).
[0031] Die Zuschaltbarkeit der Baugruppe gemäss Anspruch 6 ermöglicht auch eine Realisierung
der Automatisierung bereits bestehender Anlagen, wobei die vorhandenen Steuermittel
lediglich zur externen Ansteuerung durch Steuerketten und/ oder Regelkreise umgebaut
werden müssten. Die Regelkreise können beispielsweise dadurch aufgebaut werden, dass
die vorhandenen Steuermittel zu Stellgliedern umgebaut und die entsprechenden Maschinenteile
durch Istwertfühler und Regler, einschliesslich Komparatoren ergänzt werden (Anspruch
7).
[0032] Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Getreidemühlenanlage
ist die Speichereinheit zur programmierbaren Veränderung der einer Eingangssignalgrössengruppe
zugeordneten Steuersignalgruppe ausgelegt. Durch entsprechende Programmierung der
Speichereinheit sind insbesondere während der Anlaufphase die Steuersignale einem
gewünschten Verhalten der Getreidemühlenanlage anpassbar (Anspruch 9).
[0033] Eine weitere Dezentralisierung der Getreidemühlenanlage wird gemäss einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel dadurch erzielt, dass wenigstè□s einer oder mehreren Verfahrenszonen
(Reinigung und Netzung, Walzenvermahlung und Gewinnung der Produkte durch Sichtung
und/oder Siloanlage) eine Speichereinheit zuschaltbar ist (Anspruch 10).
[0034] Vorzugsweise ist die Speichereinheit als Schreib-/Lesespeichereinheit ausgebildet.
Ein derartiger Schreib-/Lesespeicher eignet sich in besonderem Masse dazu, die abgespeicherten
sollwertrepräsentativen Steuersignale jeweils auf den neuesten Stand zu bringen. Hierzu
sind die schreibeingänge der Speichereinheit zum Beschreiben der Speicherplätze mit
neuen sollwertrepräsentativen Steuersignalen mit den Signalausgängen der tstwertfühiervon
Regelkreisen verbindbar (Anspruch 11).
[0035] Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Getreidemühlenanlage
sind die Glieder der Regelkreise derart ausgelegt, dass die Sollwerte von Hand einstellbar
und dann zur späteren Sollwertvorgabe für die Regler in die Speichereinheit übertragbar
sind. Ferner sind hierbei Schaltmittel vorgesehen, welche eine Handeinstellung der
Mahlspaltverstellvorrichtung und/oder eine Regelung der Mahlwalzeneinstellung nach
Handsollwerten und/oder nach Speichersollwerten ermöglichen. Werden die Schaltmittel
auf Handeinstellung umgestellt, dann kann der Obermüller versuchen, durch Handeinstellung
die Getreidemühlenanlage zu optimieren. Hat er einen optimalen Verfahrensablauf innerhalb
der Getreidemühlenanlage durch Handeinstellung erzielt, dann können die den Handeinstellungen
entsprechenden Werte mittels der Istwertfühler der Regelkreise oder noch zu beschreibender
Messgeräte festgestellt und über die Schreibleitungen der Speichereinheit in den Speicher
eingeschrieben werden (Anspruch 12; vgl. auch DE-A Nr. 2413956).
[0036] Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Regelkreise zur Regelung
der Mahlwalzeneinstellung mit einer über die Mahlspaltverstellvorrichtung steuerbaren
und die Mahlwalzeneinstellung unmittelbar wiedergebenden Codescheibe bzw. Anzeigeuhr
bestückt. Diese Massnahme hat den Vorteil, dass der Obermüller die die Mahlwalzeneinstellung
repräsentierenden Werte unmittelbar ablesen kann (Anspruch 13).
[0037] Zur Erzielung eines guten Mahlergebnisses genügt es häufig, nur einer beschränkten
Anzahl von Mahlwalzenpaaren Regelkreise zuzuordnen und nur diese Mahlwalzenpaare zu
regeln. Vorzugsweise werden hierbei zwei bis acht Passagen, beispielsweise nur die
Passagen B 1, B
2' ..., e
1, C
2 ... Regelkreisen zugeordnet (Ansprüche 14 und 15).
[0038] Vorzugsweise weist die Baugruppe einen Leitrechner (Prozessor) auf, dessen Steuerausgänge
mit den Adresseneingängen der Speichereinheit verbindbar sind. Hierdurch wird die
richtige Adressierung der Speichereinheit erleichtert (Anspruch 16).
[0039] In Weiterbildung des erfindungsgemässen Gesichtspunktes der erhöhten Transparenz
des Verfahrensablaufes in der Getreidemühlenanlage und damit der besseren Arbeitsteilung
zwischen Obermüller und Technik sind vorzugsweise Messgeräte zur Ermittlung weiterer
Prozessgrössen, also Prozessparameter (vorgegebene oder operative) und Zielgrössen,
vorgesehen. Bevorzugt sind die Messgeräte zur Ermittlung solcher Prozessgrössen ausgelegt,
welche der unmittelbaren Beeinflussung durch die von der Speichereinheit gesteuerten
Steuerketten und/oder Regelkreise nicht unterworfen sind. Hierbei sind zum Zwecke
einer Steuerung der Sollwerte die Messsignalausgänge der Messgeräte mit den Steuereingängen
wenigstens eines Sollwertgebers, wenigstens einer Speichereinheit und/oder wenigstens
eines Leitrechners verbindbar. Hierdurch sind die von der Speichereinheit nicht direkt
beeinflussten Prozessparameter erfassbar und unmittelbar für eine Zuordnung zu Steuersignalen
verwendbar. Durch diese Massnahme wird die den vorgegebenen Prozessparametern zugeordnete
Gruppe von Eingangssignalgrössen insoweit erweitert, als in ihr auch andere Prozessgrössen,
insbesondere operative Prozessparameter und/oder Zielgrössen berücksichtigt werden
(Anspruch 17).
[0040] Vorzugsweise wird die Getreidemühlenanlage dadurch weiter dezentralisiert, dass die
Baugruppe einen mehreren Leitrechnern gemeinsam vorschaltbaren Hauptrechner aufweist.
Hierdurch ist die Steuerung mehrerer Verfahrenszonen über einen Hauptrechner möglich.
Dieser Hauptrechner könnte z.B. ganze Wochen- oder Monatsproduktionsprogramme gespeichert
haben und diese automatisch ausführen. Daneben sind auch buchhalterische Aufgaben
dem Hauptrechner zuordenbar (Anspruch 18).
[0041] Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind:
- mittels erster steuerbarer Schalteinrichtungen die Regler der Regelkreise und die
mit diesen verbindbaren Steuermittel,
- mittels zweiter steuerbarer Schalteinrichtungen die Speichereinheit und die mit
dieser verbindbaren Steuerketten und Regelkreise und/oder
- mittels dritter steuerbarer Schalteinrichtungen der Hauptrechner und die mit diesem
verbindbaren Leitrechner wahlweise aneinander ankoppelbar oder voneinander abkoppelbar.
Hierbei sind vorzugsweise drei Sicherungsmoduln vorgesehen,
- wobei das erste Sicherungsmodul bei Überschreiten eines für die Regelabweichung
vorgegebenen Schwellwertes ein Steuersignal an die ersten Schalteinrichtungen zum
Abkoppeln einzelner Steuermittel von den zugeordneten Reglern abgibt,
- das zweite Sicherungsmodul beim Auftreten eines Fehlfunktionssignales in der Speichereinheit
ein Steuersignal an die zweiten Schalteinrichtungen zum Abkoppeln von Steuerketten
oder Regelkreise von der Speichereinheit abgibt und
- das dritte Sicherungsmodul beim Auftreten eines Fehlfunktionssignales im Hauptrechner
ein Steuersignal an die dritten Schalteinrichtungen zum Abkoppeln des Hauptrechners
von den Leitrechnern abgibt (Ansprüche 19 und 20).
[0042] Infolge vorstehend genannter Massnahmen wird die Führung der erfindungsgemässen Getreidemühlenanlage
durch den Obermüller weiter erleichtert und hierbei die Dezentralisierung und Betriebssicherheit
weiter erhöht; es können im Falle von Fehlern diese auch rascher lokalisiert werden.
[0043] Zur Steuerung der Durchflussmenge des Mahlgutes sind die Regelkreise, einschliesslich
Steuermitteln, Regler und Istwertfühler, an den Ausgängen der Silobehälter, den Ausgängen
der Abstehzellen und/oder den Eingängen der Netzgeräte angeordnet (Anspruch 21 ).
[0044] Sind in der Getreidemühlenanlage die Steuermittel, die Regler und die Istwertfühler
zur Steuerung bzw. Regelung der Feuchtigkeit des unvermahlenen Gutes ausgelegt, dann
sind vorzugsweise die Istwertfühler als Feuchtigkeitsmessgeräte ausgebildet und vor
den Abstehzellen und/oder vor dem Depot für den Walzenstuhl B, angeordnet (Anspruch
22).
[0045] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist wenigstens
ein Walzenpaar zwei voneinander unabhängig arbeitende Steuermittel mit zugeordneten
Reglern und Istwertfühlern auf, wobei der eine Regelkreis dem einen Ende des Walzenpaares
und der andere Regelkreis dem anderen Ende des Walzenpaares zugeordnet ist. Die Unabhängigkeit
der beiden Regelkreise ermöglicht eine optimale Anpassung des Walzenpaares an unterschiedliche
Belastungs-und/oder Abnutzungsbedingungen innerhalb eines Walzenspaltes (Anspruch
23).
[0046] Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist jeder Endproduktqualität
ein Mehl- bzw. Grieshelligkeitsmessgerät zur Ermittlung und Überwachung von deren
Helligkeit zugeordnet, wobei dem Helligkeitsmessgerät Steuermittel zur automatischen
Steuerung des Mischungsverhältnisses der einzelnen Passagenmehle nachgeschaltet sind
derart, dass durch Messung der Mehl- bzw. Grieshelligkeit wählbar vorgegebene Mischungen
des Endproduktes zusammenstellbar bzw. einschaltbar sind. Die Mehl- bzw. Grieshelligkeiten
der von den einzelnen Passagen abgehenden Mehle sind hierbei im Hinblick auf eine
einzuhaltende Helligkeit einer Mehlmischung bzw. eines Endproduktes als Zielgrössen
zu betrachten (Anspruch 24).
[0047] Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Messgerät
zur Ermittlung weiterer Prozessgrössen als Temperaturmessgerät ausgelegt. Hierbei
ist der Messfühler des Temperaturmessgerätes in der Netzungsund/oderWalzenvermahlungszoneim
Bereich des Mahlgutweges angeordnet. Der Messignalausgang ist mit einem Steuereingang
wenigstens eines Sollwertgebers bzw. einer Speichereinheit der Netzungszone und/oder
Vermahlungszone verbindbar. Da die Temperatur einen nicht unwesentlichen operativen
Verfahrensparameter darstellt, ist dessen Berücksichtigung im Vermahlungsprozess wichtig.
Durch vorstehende Massnahme wird die Temperatur in den angegebenen Verfahrensbereichen
auch dann berücksichtigt, wenn sie einer Beeinflussung durch die Speichereinheit nicht
unterworfen ist. Besonders wesentlich ist die Temperatur im Mahlwalzenbereich. Demgemäss
ist nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung der Messfühler
des Temperaturmessgerätes im Mahlwalzenbereich angeordnet und der Messignalausgang
des Temperaturmessgerätes mit dem Sollwertgeber bzw. der Speichereinheit für die Sollwerte
des Walzenabstandes und/oder des Walzenabdruckes verbindbar (Anspruch 25).
[0048] Der richtige Feuchtigkeitsgehalt des Mahlgutes vor dem ersten Schrot ist wesentlich
für ein gutes Mahlergebnis. Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das Messgerät als Feuchtigkeitsmessgerät ausgelegt, dessen Messfühler
vor den Abstehzellen bzw. vor dem ersten Schrot und/oder vor einem Netzgerät angeordnet
ist und dessen Messignalausgang mit einem Steuereingang wenigstens eines Sollwertgebers
bzw. einer Speichereinheit für die Abstehzone, Netzungszone und/oder Vermahlungszone
verbindbar ist (Anspruch 26).
[0049] Zur Berücksichtigung des Druckes im Mahlwalzenspalt ist gemäss einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel das Messgerät als Druckmessgerät ausgebildet, dessen Messfühler
im Bereich des Mahlwalzenpaares angeordnet ist und dessen Messignalausgang mit einem
Steuereingang wenigstens eines Sollwertgebers bzw. einer Speichereinheit für die Sollwertvorgabe
zur Steuerung bzw. Regelung des Walzenabstandes verbindbar ist (Anspruch 27).
[0050] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens in Richtung noch stärkerer Dezentralisierung
ist jeder Regler genau einem Prozesselement und dessen Steuermittel zugeordnet, wobei
die einzelnen Regelkreise voneinander unabhängig und die Sollwertgeber der Regler
extern steuerbar sind - auch von Hand.
[0051] Vorstehende Ausführungen zeigen, dass bei der erfindungsgemässen Getreidemühlenanlage
zunächst von drei hierarchisch - gleichwohl aber dezentral - einander übergeordneten
Ebenen in den Vermahlungsprozesseingegriffen wird. Hierbei werden bevorzugt die konventionellen
Steuermittel nebst den Prozesselementen der ersten Ebene, die den einzelnen Prozesselementen
zugeordneten Regelkreise der zweiten Ebene und die mehreren Elementen der zweiten
Ebene übergeordnete Speichereinheit der dritten Ebene zugeordnet. Auch die den Speichereinheiten
unmittelbar vorschaltbaren Leitrechner werden der dritten Ebene zugerechnet. Die vierte
Ebene schliesslich ist einem Hauptrechner vorbehalten, welcher mehrere Verfahrensbereiche
(z.B. Reinigung, Vermahlungszone) steuert. Demgemäss werden auf der ersten bzw. untersten
Ebene vorhandene Störgrössen nicht selbsttätig auskorrigiert. In derzweiten Ebene
dagegen werden die auf die Regelgrössen einwirkenden Störgrössen selbsttätig ausgeregelt.
Von der dritten Ebene aus werden die Regelkreise der zweiten Ebene angesteuert. Die
Regelkreise bzw. die Regler auf der zweiten Ebene sind dabei so ausgelegt, dass sie
externe Sollwerte empfangen und - zum Einschreiben neuer Sollwerte in das Speichersystem
- Istwerte an das übergeordnete Speichersystem senden können.
[0052] Jede Ebene ist hierbei für sich voll funktionsfähig und von den jeweils übergeordneten
Ebenen beliebig abkoppelbar. Ein Zusammenschalten der Ebenen führt aber zu einer besonders
effektiven Arbeitsweise der Getreidemühlenanlage. Beispielsweise ist ein Walzenstuhl
mit Spaltregelung so automatisiert, dass er für sich selbst ohne eine übergeordnete
Speichereinheit, einen Leitrechner oder einen Hauptrechner funktionsfähig ist. Die
Spaltregelung an dem Walzenstuhl ist allerdings so angelegt, dass sie durch eine übergeordnete
Automatisierungsebene steuerbar ist. Es ist auch ohne weiteres möglich, innerhalb
der übergeordneten Automatisierungsebene einzelne Gruppen von Passagen B,, B
2..., C,, C
2... oder einzelne Gruppen von Durchflussmengenmessern zusammenzufassen.
[0053] Hierbei werden der Speichereinheit und den Steuerketten oder Regelkreisen nur diejenigen
Informationen zugeführt werden, die sie zu ihrer Arbeit unbedingt benötigen. Dabei
arbeiten die Steuerketten und Regelkreise innerhalb der ihnen zugewiesenen Aufgabenbereiche
autonom. Sie sind nur über die Leitungen für die Steuersignale von der Speichereinheit
abhängig.
[0054] Das erstmalige Einfahren einer vollkommen neuen Getreidemühlenanlage mit den drei
hierarchischen Ebenen kann beispielsweise so durchgeführt werden; dass der Obermüller
zunächst bei abgeschalteter Automatik die Getreidemühlenanlage optimiert. Diese Optimierung
kann auf der Basis der ersten Ebene oder bereits unter Zuhilfenahme der dezentralen
Regelung in der zweiten Ebene durchgeführt werden. Bei gefundenem Optimum werden die
aktuellen Istwerte an den Leitrechner übermittelt. Diese Werte werden nun vom Rechner
als Sollwerte für gewisse, genau definierte Prozessparameter bzw. die von diesen ermittelten
Eingangssignalgrössen gespeichert. Auf diese Weise können für verschiedene Prozessparameter
dazugehörige optimale Steuersignal- bzw. Sollwertgruppen gefunden und gespeichert
werden. Später kann nun, wenn eine bestimmte Kombination von Prozessparametern wieder
vorkommt (z.B. wieder gleiche Mischung wie vor zwei Wochen), einfach durch Eingabe
der diesen Parametern zugeordneten Eingangssignalgrössen in den Leitrechner das damals
gefundene Sollwertschema adressiert, abgerufen und an die Einzelmaschinen übermittelt
werden.
[0055] Die gespeicherten Werte können gegebenenfalls von einer Mühle auf eine andere übertragen
werden.
[0056] Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in der erfindungsgemässen
Getreidemühlenanlage wenigstens einige Regler der Regelkreise bzw. Teile davon baulich
zusammengefasst. Bevorzugt gilt dies für diejenigen Regelkreise, die der Mahlwalzenregelung
und der Durchflussmengenregelung zugeordnet sind. Zwar kann grundsätzlich jedem Walzenstuhl
ein eigener Regler samt Elektronik zugeordnet werden. Da aber in grösseren Mühlen
beispielsweise 40 Walzenstühle und 15 bis 20 oder mehr Durchflussmengen-Steuergeräte
vorhanden sind, werden vorzugsweise in den einzelnen Walzenstühlen und/oder Mitteln
zur Steuerung der Durchflussmenge nur Istwertfühler und Stellglieder angeordnet. Die
restlichen Teile der Regelkreise werden in einem gemeinsamen Modul zusammengefasst.
Von diesem Modul führen dann jeweils nur die Itwertleitungen und die Leitungen für
die Stellgrössen zu den einzelnen Maschinen. Die Zusammenfassung der einzelnen Regler
in einem gemeinsamen Modul kann in der zweiten Ebene, d.h. in derjenigen Ebene, in
welcher geregelt wird, vorgenommen werden. Die Regler können aber auch in der nächst
höheren Ebene, nämlich in der Ebene, in welcher die Speichereinheit und der Leitrechner
angesiedelt sind, zusammengefasst werden. In diesem Fall sind die Regler bevorzugt
im Leitrechner integriert. Nach dem vorstehend genannten, bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist demnach eine bauliche Zusammenfassung der Regler für die Reinigungszone, insbesondere
also der Regler für die Durchflussmengenregelung, und/oder eine bauliche Zusammenfassung
der Regler für die Vermahlungszone, insbesondere der Regler für die Mahlwalzeneinstellung,
vorgesehen. Die jeweiligen Verstellmittel bzw. Stellglieder für die Durchflussmengen-
und/oder Mahlspaltregelung sind hierbei einzeln ansteuerbar (Ansprüche 28 bis 30).
[0057] Ferner kann auch ein Teil der Funktion der Messgeräte im Leitrechner integriert sein,
wobei der Leitrechner dann die von den Messgeräten abgegebenen Werte entsprechend
auswertet. Wird z.B. das Messgerät zur Überwachung eines Zielwertes eingesetzt und
stellt der Leitrechner durch entsprechenden Vergleich eine kleinere Abweichung des
Istwertes (tatsächlich gemessene Ausgangsgrösse) vom Sollwert (Zielgrösse) fest, dann
werden entsprechende Korrekturen vorgenommen. Z.B. kann eine Abweichung der vorgesehenen
Temperatur um etwa 10°C zu einer Feuchtigkeitszugabe von etwa 0,2% führen. Im Falle
der Vorgabe einer Zielgrösse für die Mehlhelligkeit kann ein zu dunkles Mehl in eine
andere Zelle geleitet werden. Ist aber die vom Messgerät festgestellte effektive Abweichung
von der Zielgrösse zu gross, kann via Leitrechner oder direkt durch die Verriegelung
die Mühle abgestellt werden. Den Messgeräten wird demnach eine zusätzliche Funktion
insoweit zugeordnet, als sie der Überwachung der Mühle dienen. In Weiterbildung vorstehender
Ausführungen können auch Teile der Verriegelungsschaltungen, also Teile der ersten
Ebene in der dritten Ebene, und zwar im Leitrechner integriert sein.
[0058] Bei den vorstehend genannten weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung ist die
Integration der Regler, Messgeräte- und Verriegelungsteile im Leitrechner jedoch stets
so ausgeführt, dass bei einem Ausfall oder einer Fehlfunktion der restlichen Teile
des Leitrechners die dort integrierten Regelkreisteile, Messgerät-Auswerteinrichtungen
und/oder Verriegelungsteile autonom weiterarbeiten können.
[0059] Schliesslich können auch Schaltmittel vorgesehen sein, mit welchen beispielsweise
die dritte Ebene (Speichereinheit und Leitrechner) direkt mit der ersten Ebene (Steuermittel
einschliesslich Verriegelung) zusammenschaltbar ist. Ferner kann selbstverständlich-ggf.
unter Verminderung der Dezentralisierung - eine Zusammenfassung mehrerer Ebenen, beispielsweise
der Ebenen 2, 3 und 4, der Ebenen 2 und 3, der Ebenen 3 und 4 etc. vorgenommen werden.
Eine Zusammenfassung mehrerer Ebenen in einer Baueinheit bedeutet aber nicht in jedem
Fall einen Verzicht auf eine Dezentralisierung. Vielmehr können die Ebenen zwar in
einer Baueinheit zusammengefasst werden, gleichwohl aber vom schaltungstechnischen
Standpunkt aus gesehen dezentralisiert sein. In einem solchen Fall kann man nach wie
vor - trotz der baulichen Zusammenfassung der Ebenen - von einzelnen, autonomen Ebenen
sprechen. Im Falle eines guten Anlageausbaus gemäss der Erfindung bekommt der Obermüller
mehr Stabilität und Betriebssicherheit im Mahlprozess und er erhält damit eine wesentliche
Verbesserung des Überwachungsgrades der Mühle, so dass die Mühle nur in grösseren
Zeitintervallen überwacht werden muss. Dies erlaubt unter anderem konsequenterweise,
dass die Mühle, z.B. während der Nachtschicht, ohne Personal bzw. ohne personelle
Überwachung weiter laufen kann. Die im Sinne der Erfindung für die Überwachung von
Zielgrössen eingesetzten Messgeräte können bei entsprechender Grenzwerteinstellungen
Signale abgeben, wenn Abweichungen von den eingestellten Grenzwerten auftreten. Diese
Signale können dann z.B. entsprechende Umstellungen oder Abstellungen der Mühle veranlassen,
wobei der Eingriff via des Leitrechners oder direkt über die Verriegelung erfolgen
kann.
[0060] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und beigefügten schematischen
Zeichnungen noch näher erläutert.
in den Figuren zeigen:
Fig. 1, 2, 3 und 4 ein Mühlendiagramm, wobei in:
Fig. 1 im wesentlichen die Eingangssilozone;
Fig. 2 im wesentlichen die Reinigungs- und Netzungszone;
Fig. 3 die Vermahlungszone einschliesslich Gewinnung der Produkte durch Sichtung und
in
Fig. 4 die Ausgangssilozone dargestellt ist;
Fig. 5 einen Ausschnitt aus Fig. 3 in Form eines Flussdiagrammes durch mehrere Walzenmühlen,
Sichter und Griesputzmaschinen;
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel einer Steuerung bzw. Regelung einer in den Figuren
3 und 5 dargestellen Walzenmühle bzw. eines Walzenstuhles;
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel für eine Steuerung bzw. Regelung der Durchflussmenge
am in Fig. 2 gezeigten Siloauslauf;
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel für eine Steuerung bzw. Regelung der Netzung (Befeuchtung
des Getreides) in der in Fig. 2 gezeigten Netzungszone;
Fig 9 ein Ausführungsbeispiel für eine Steuerung bzw. Regelung der Mischung der Mehle,
die von den einzelnen Walzenstühlen nebst nachgeschalteten Passagen gemäss den Fig.
3 und 5 erhalten werden;
Fig. 10 ein schematisches Blockschaltbild der erfindungsgemässen Steuerung für die
gesamte Getreidemühlenanlage oder einzelner, in den Fig. 1 bis 9 gezeigter Teile der
Getreidemühlenanlage;
Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel eines Ausschnittes aus dem in Fig. 10 gezeigten Blockschaltbild,
wobei drei hierarchische Steuerebenen zu sehen sind;
Fig. 12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ausgestaltung der in Fig. 10
gezeigten Mühlensteuerung, wobei eine weitere hierarchische Steuerebene gezeigt ist;
Fig. 13 ein Blockschaltbild für ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen
Steuerung der Getreidemühlenanlage;
Fig. 14 ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel für den Einsatz einer Speichereinheit
in der erfindungsgemässen Mühlensteuerung; und
Fig. 15 ein Ausführungsbeispiel für die Zuordnung zwischen Eingangssignalgrössen und
Steuersignalen mittels der Speichereinheit.
[0061] Die in Fig. 1 gezeigte Silozone stellt den Mühleneingang dar. Zu vermahlendes Getreide,
beispielsweise Weizen, wird der Wareneingangszone 100 zugeführt, beispielsweise mit
Zügen oder Lastwagen. Von der Wareneingangszone 1 00 wird das Getreide an ein Fördersystem
101, beispielsweise einen Kettentransporter übergeben. Der Kettentransporter fördert
den Weizen einem Höhenförderer 102, auch Elevator genannt, zu. Der Höhenförderer 102
fördert innerhalb einer Mühlenanlage das Getreide mehrerer Stockwerke hoch. Danach
wird das Getreide durch eine Waage 103 geführt. In der Waage 103 wird die Menge des
in die Getreidemühlenanlage eingebrachten Weizens gemessen. Nach der Waage 103 führt
der Mahlgutstrom zu einer Reinigungs-, Trenn- und Siebeinrichtung 104. In dieser Einrichtung
wird eine erste Reinigung des Weizens durchgeführt. Gleichzeitig wird eine Grobtrennung
des Weizens von Fremdelementen, beispielsweise durch kreisende Siebe, erzielt. Nach
Durchlaufen der Renigungs-, Trenn- und Siebeinrichtung 104 wird der Weizen einem weiteren
Höhenförderer 105 zugeführt, welcher den Weizen anhebt und einem weiteren Fördersystem
107 zuführt. Das Fördersystem 107 führt den Weizen in einen oder mehrere der Reihe
nach angeordnete Eingangssilos 108. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind fünf
Eingangssilos 108 gezeigt. Jedes Silo hat hierbei ein Fassungsvermögen von ca. 300
t. Das Fördersystem 107 ist so ausgelegt, dass mit ihm jeweils eine Charge Weizen
in ein vorgegebenenes Eingangssilo 108 einbringbar ist. Mittels des Fördersystems
107 können demanch unterschiedliche Einfüllmengen des gleichen Weizens oder ähnliche
Weizenarten in unterschiedliche, jeweils hierfür bestimmte Silos eingegeben werden.
Geeignete Siloausläufe 109 am Boden der Silos 108 öffnen sich bei entsprechender Ansteuerung.
Der Weizen kann demnach wahlweise aus den einzelnen Silos 108 abgezogen und auf ein
weiteres Fördersystem 110, beispielsweise wiederum einen Kettentransporter, auslaufen.
Das Fördersystem 110 fördert den Weizen wieder zum Höhenförderer 102. Nach Verlassen
des Höhenförderers 102 durchläuft das Geteide wiederum die Waage 103, die Reinigungs-,
Trenn- und Siebeinrichtung 104 und den Höhenförderer 105. Diesmal wird der Weizen
jedoch nicht dem Fördersystem 107 sondern einem weiteren Fördersystem 106 bzw. 106'
(s. Fig. 2) zugeführt.
[0062] Gemäss den Figuren 1 und 2 gelangt der Weizen über das Fördersystem 106, 106' in
vier Kurzzeitspeichersilos 111. Der Ausdruck Kurzzeitspeichersilo 111 wurde gewählt,
da in den Kurzzeitspeichersilos 111 die Getreidearten und -mengen, die für ein gewünschtes
Endprodukt benötigt werden, gewöhnlich nur für die Dauer der Vermahlung des Getreides
zu diesem Endprodukt in den Silos 111 abgelagert werden.
[0063] Während der Weizen in den Silos 108 gespeichert wird, kann er durch warme Luft oder
andere Erwärmungseinrichtungen in an sich bekannter Weise getrocknet werden. Diese
Trocknung führt zu einer 10- oder 12%igen Gewichtsreduktion des Weizens. Demgemäss
dient die Waage 103 auch zur Überprüfung des Gewichtes der von den Silos 108 entnommenen
Getreidemenge. Mit der Waage 103 wird also das Gewicht der Getreidemenge gemessen,
welche dem weiteren Mahlverfahren zugeführt wird.
[0064] Am Boden der Kurzzeitspeichersilos 111 sind spezielle Siloausläufe vorgesehen, mittels
derer die Silos entleerbar sind. Zwischen den Siloausläufen und einem nachgeschalteten
weiteren Fördersystem 112, beispielsweise einem Rohrschneckenförderer, sind Durchflussmengen-Regelkreise
114 dargestellt. Die Durchflussmengen-Regelkreise 114 werden anhand der Fig. 7 näher
erläutert. Die Durchflussmengenregler regeln die Weizenzufuhr zum Fördersystem 112,
welches in einem weiteren Höhenförderer 113 übergeht. Mittels der Durchflussmengenregelung
ist auch eine gewünschte Weizenmischung dem Fördersystem 112 zuführbar, falls in den
Kurzzeitspeicher 111 unterschiedliche Weizen- bzw. Getreidearten gespeichert werden.
Stattdessen ist es auch möglich, in einem der Kurzzeitspeichersilos 111 bereits eine
gewünschte Getreidemischung vorzusehen und in diesem Fall nur das eine Kurzzeitspeichersilos
111 auf das Fördersystem 112 zu entleeren. Dies wäre beispielsweise dadurch erreichbar,
dass entsprechende Durchflussmengenregler zwischen den Silos 108 und dem Fördersystem
110 angeordnet werden.
[0065] Der Höhenförderer 113 fördert den Weizen bis in das oberste Stockwerk einer Getreidemühlenanlage.
Von dort gelangt der Weizen zunächst zu einer Waage W. Nach Durchlaufen der Waage
wird der Weizen einer an sich bekannten weiteren Reinigungs-, Trenn- und Siebeinrichtung
115 zugeführt, wobei die Einrichtung 115 noch mit einem sogenannten Zwischenabscheider
Z bestückt sein kann.
[0066] Nach Durchlaufen der Reinigungs-, Trenn- und Siebeinrichtung 115 durchläuft der Weizen
einen Steinausleser 116. Auch der Steinausleser 116 ist an sich bekannt. Mit ihm werden
Steine oder ähnliche Fremdkörper aus dem trockenen Getreide entfernt. Zur Reinigung
der Luft ist dem Trockensteinausleser 116 noch eine Luftreinigungseinrichtung L zugeordnet,
welche vorzugsweise über pneumatisch betätigte Filter die Staubluft reinigt. Nach
Durchlaufen des Steinauslesers 116 gelangt das Getreide zu einem sogenannten, an sich
bekannten Trieur 117, der Samen und andere Pflanzenteile oder ähnliche Fremdkörper
aus dem Getreide entfernt. Nach Durchlaufen des Trieurs 117 liegt der Weizen im wesentlichen
in reiner Form vor.
[0067] Der nunmehr gereinigte Weizen gelangt über einen weiteren Höhenförderer 119 in eine
Netzungszone 120 und von dort in darunterliegende Abstehzellen 121. Die Netzungszone
120 weist einen Regelkreis 123 für die Netzung auf. Dieser Regelkreis ist in Fig.
8 näher erläutert. Der Ausdruck Netzung bedeutet Befeuchtung des Getreides. In der
Netzungszone 120 wird zunächst der Feuchtigkeitsgehalt des trockenen Weizens gemessen.
Von diesem Messergebnis ausgehend wird die zur weiteren Konditionierung des Weizens
erforderliche Wassermenge errechnet. Bekanntlich lässt sich der Weizen in einer Getreidemühlenanlage
am besten bearbeiten, wenn er einen Feuchtigkeitsgehalt hat, der - je nach Getreideart
- zwischen 16 und 17% liegt. In der Netzungszone wird das Wasser in einem Netzgerät
122 dem Getreide zugegeben. Nach Durchlaufen des Netzgerätes 122 gelangt der Weizen
in die Abstehzellen 121. In den Abstehzellen steht der Weizen ab, d.h. er verweilt
eine Weile in den Abstehzellen mit dem ihm zugeführten Wasser. Die Abstehzeit ist
so gewählt, dass die für die benötigte Feuchtigkeit zugegebene Wassermenge vom Weizen
praktisch vollständig absorbiert wird. Der Weizen wird dann aus dem Boden der Abstehzellen
121 ausgelassen. Hierzu werden wiederum Durchflussmengen-Regelkreise 126 verwendet.
Diese Regelkreise 126 können in gleicher Weise aufgebaut sein, wie die Durchflussmengen-Regelkreise
114.
[0068] Von den Durchflussmengen-Regelkreisen 126 gelangt das Getreide zu einer weiteren
Fördereinrichtung 127, beispielsweise einen Rohrschnekkenförderer, und von dort zu
einem Höhenförderer 128.
[0069] Der Netzungs- und Abstehvorgang kann gegebenenfalls auch wiederholt werden, falls
die gewünschte Feuchtigkeit zwischen 16 und 17% durch einmaliges Netzen und Abstehen
nicht erreichbar ist.
[0070] Die Durchflussmengen- Regelkreise 126 bilden eine weitere Möglichkeit, unterschiedliche
Weizensorten miteinander zu mischen, wobei die einzelnen Weizensorten jeweils gleichen
Feuchtigkeitsgehalt haben.
[0071] Die Menge des dem Weizen zuzusetzenden Wassers hängt vom Anfangsfeuchtigkeitsgehalt
des zu bearbeitenden Weizens ab. Wenn der Weizen von einem heissen trockenen Klima
kommt, muss mehr Feuchtigkeit hinzugefügt werden, um den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt
zu erhalten. In diesem Fall kann die bereits erwähnte zweifache Netzungs- und Abstehbehandlung
durchgeführt werden. Hat dagegen der Weizen bzw. das Getreide einen höheren Feuchtigkeitsgehalt,
dann genügt eine einzige Netzung mit nachfolgendem Abstehen.
[0072] Der Höhenförderer 128 befördert den Weizen zu einer Scheuermaschine 129, welche die
Oberfläche der Weizenkörner in an sich bekannter Weise scheuert. Danach wird der Weizen
einem Oberflächennetzgerät 130 zugeführt, das in an sich bekannter Weise zum Benetzen
der Weizenoberfläche mit Wasser ausgelegt ist. Hierdurch wird der Feuchtigkeitsgehalt
der Oberfläche der Weizenkornschale erhöht. Der Weizen wird danach einem dem Walzenstuhl
B, vorgelagerten Depot, im folgenden auch Depot B, oder Depot 131 genannt, d.h. einem
weiteren Silo zugeführt. Im Depot B, verbleibt der Weizen für eine relativ kurze Zeit,
beispielsweise 30 oder mehr min. Hierbei dringt die an der Oberfläche der Weizenkörner
haftende Feuchtigkeit ein wenig in die Schale ein; der Weizen quillt. Auch dieser
Vorgang ist an sich bekannt. Nach dem Depot B, wird der Weizen einer Waage 132 zugeführt,
welche ihn der nächsten Stufe, d.h. der Walzenmühle bzw. dem Walzenstuhl B, zugeführt.
[0073] Die Durchflussmengen-Regelkreise 114 und 126 in der Netzungs- und Abstehzone können
von einer gemeinsamen Speichereinheit 42, gegebenenfalls mit vorgeordnetem Leitrechner
40 gesteuert werden. Das gleiche gilt auch für den Regelkreis 123 für die Netzung.
Ein Beispiel für eine derartige Schaltung ist in Fig. 11 dargestellt. Gegebenenfalls
können die Regelkreise 114, 123 und 126 für die Durchflussmengenregelung beziehungsweise
für die Netzung so ausgelegt sein, dass an den jeweiligen Maschinen nur ein Istwertfühler
und ein Stellglied vorhanden ist, während alle übrigen Teile der Regelkreise bzw.
Steuerketten im Leitrechner 40 mit Speichereinheit 42 integriert sind.
[0074] Die in der Fig. 2 angegebenen Leitungen bzw. Bauelemente 52, 53, S1, M
2,3 und 45 werden anhand der Fig. 7, 8 und 11 näher erläutert. Gemäss einem weiteren
Ausführungsbeispiel geht vom Leitrechner 40, einschliesslich Speicher 42, noch eine
Leitung P zur Aufzeichnung von Protokollen ab. Ferner ist noch eine Eingangssteuerleitung
St
i vorgesehen, welche Steuersignale in den Leitrechner gibt. Derartige Steuersignale
können beispielsweise von den Messgeräten 45, welche Zielgrössen überwachen oder von
Fühlern sonstiger Parameter ausgehen. Die Ausgangsleitung Sto gibt Steuersignale an
Verriegelungselemente und/oder Verstellmittel zum Einstellen operativer Signale ab.
[0075] Rechts in Fig. 2 sind noch Pneumatikleitungen vorgesehen, die beispielsweise der
Luftreinigung dienen.
[0076] In Fig. 3 ist ein Mühlendiagramm für die Zone der Vermahlung und Gewinnung der Produkte
durch Sichtung dargestellt. Dervom Depot B, 131 kommende Weizen wird zunächst dem
Walzenstuhl 200 bzw. B, zugeführt.
[0077] Fig. 5 zeigt einen vereinfachten Ausschnitt aus Fig. 3 in Form eines Flussdiagrammes,
wobei der Ausschnitt sechs Walzenstühle B" B
2, B
3, e" C
2, C
3, sechs Sichter und zwei Griesputzmaschinen aufweist; Fig. 5 dient dem besseren Verständnis
der Fig. 2.
[0078] Der in Fig. 5 dargestellte Ausschnitt weist drei Brechtwalzenstühle 140, 141 und
142 nebst zugeordneten Sichtern 143, 144 und 145 auf. Die Walzen der Brechwalzenmühlen
werden Brechwalzen genannt, da sie das Getreide brechen. Die Brechwalzen haben eine
geriffelte Oberfläche. Sie werden deshalb auch Riffelwalzen genannt. Als Sichter können
beispielsweise Plansichter eingesetzt sein. Ferner sind drei Ausmahlwalzenstühle 146,147
und 148 mit zugeordneten Sichtern 149, 150 und 151 vorgesehen. Die Walzen der Ausmahlwalzenstühle
haben eine glatte Oberfläche; sie werden deshalb auch Glattwalzen genannt. Zwischen
den Brechwalzen und den Glattwalzen sind zwei Griesputzmaschinen 152 und 153 angeordnet.
Die Walzenstühle, Sichter und Griesputzmaschinen sind an sich bekannt. Erfindungsgemäss
sind jedoch deren Verstellmittel so ausgelegt, dass sie durch die in Fig. 3 symbolisierten
Regler 50, 50a, 50b, 50c und 50d gesteuert werden können. Sie stellen demnach innerhalb
eines Regelkreises Stellglieder dar. Hierauf wird im einzelnen noch eingegangen, beispielsweise
anhand der Beschreibung der Fig. 11.
[0079] Das zu vermahlende Gut gelangt von der Waage 132 (Fig. 2) zu den ersten Brechwalzen
140 und von dort zum Sichter 143. Der Sichter 143 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei Siebe auf, und zwar ein erstes Sieb 154 mit etwa 30 Drähten pro Zoll und ein
zweites Sieb 155 mit einer Maschenweite von etwa 150 Mikron. Die Ausgänge 156, 157
und 158 der Siebe 154 und 155 geben demnach den sogenannten Abstoss, d.h. denjenigen
Teil, der nicht durch das Sieb durchfällt (Ausgang 156), Gries (Ausgang 157) und Mehl
(Ausgang 158) ab.
[0080] Das vom Siebausgang 158 ausgehende Mehl wird über eine Ausgangsleitung 159 einem
Behälter B" beispielsweise einem weiteren Silo zugeführt. Der vom Siebausgang 156
abgegebene Abstoss wird den nächsten Brechwalzen 141 zugeführt. Das vom Siebausgang
157 abgegebene Gries wird der Griesputzmaschine 152 zugeführt. Dort wird das Gries
gesäubert, beispielsweise durch Aspiration, wobei die Weizenkernkeime und Schalenteile
dem Ausgang 161 und das Gries dem Ausgang 160 zugeführt werden. Die dem Ausgang 161
zugeführten Teile werden dann gemeinsam mit dem Abstoss am Ausgang 156 des Sichters
143 den nächsten Brechwalzen 141 zugeführt. Das am Ausgang 160 anstehende reine Gries
wird dem ersten Glattwalzenpaar 146 zugeführt.
[0081] Das in den Brechwalzen 141 vermahlene Gut wird wiederum einem Sichter, nämlich dem
Sichter 144 zugeführt, der ein erstes Sieb 162 von etwa 36 Drähten pro Zoll oder Inch
und ein zweites Sieb 163 von etwa 132 Mikron Maschenweite aufweist. Der Sichter 144
hat einen Ausgang 164 für den Abstoss, einen Ausgang 165 für das Gries und einen Ausgang
166 für das Endproukt Mehl. Das am Siebausgang 166 anstehende Mehl wird einer Ausgangsleitung
167 zugeführt und in einen Endproduktbehälter, beispielsweise ein Silo B
2, für das von B
2 kommende Mahlgut eingespeist. Der am Ausgang 164 anstehende Abstoss wird dem in Fig.
5 dargestellten letzten Brechwalzenpaar 142 zugeführt. Das am Ausgang 165 anstehende
Gries wird der zweiten Griesputzmaschine 153 zugeführt. An deren Ausgang 168 steht
reines Gries an, das dem zweiten Glattwalzenpaar 146 zugeführt wird. Am Ausgang 169
der Griesputzmaschine 153 bzw. S2 stehen wiederum Schalenteile und Restteile an, welche
dem letzten Brechwalzenstuhl 142 zugeführt werden.
[0082] Das im letzten Brechwalzenpaar 142 vermahlene Gut wird dem Sichter 145 zugeführt;
der Sichter 145 hat ein erstes Sieb 170 mit etwa vierzig Drähten bzw. Maschen pro
Zoll oder Inch und ein zweites Sieb 171 mit einer Maschenweite von etwa 132 µm. Der
Sichter 145 ist mit einem Ausgang 172 bestückt, von welchem der Abstoss einer Ausgangsleitung
173 zugeführt wird. Über die Ausgangsleitung 173 werden die Schalenreste bzw. die
Kleie einem hierfür vorgesehenen Behälter beispielsweise wiederum einem Silo zugeführt.
Der Sichter 145 ist ferner mit einem weiteren Ausgang 174 für Gries bestückt, das
dem zweiten Sichter 153 zugeführt wird. Am Ausgang 175 des Sichters 145 steht das
Endprodukt Mehl an, das über die Ausgangsleitung 176 einem Silo zugeführt wird, welches
das von B
3 ermahlene Mehl aufnimmt und daher Silo B
3 genannt wird.
[0083] Das im Glattwalzenpaar 146 vermahlene Produkt gelangt zum Sichter 149, welcher zwei
Siebstufen 177 aufweist. Die Siebstufen 177 arbeiten parallel und haben eine Maschenweite
von etwa 150 flm. Der Sichter 149 ist mit Ausgängen 178 und 179 bestückt. Am Ausgang
178 steht der Siebabstoss an, der dem nächsten Glattwalzenpaar 147 zugeführt wird.
Am Ausgang 179 steht Mehl an, welches über eine Ausgangsleitung 180 einem Behälterfürdas
Endprodukt Mehl zugeführt wird. Dieser Behälter ist z.B. ein Silo C, . Der Sichter
149 weist noch ein Grobsieb 181 auf, das ungefähr 40 Maschen pro Inch hat. Der Abstoss
dieses Grobsiebes 181 wird dem letzten Sichter 151 zugeführt. Der Abstoss des Grobsiebes
181 besteht im wesentlichen aus Schalenteilen. Er kann auch noch ein wenig Mehl beinhalten,
das mittels des letzten Sichters 151 abgetrennt wird.
[0084] Das vom zweiten Glattwalzenpaar 147 ausgehende Mahlgut wird dem Sichter 150 zugeführt,
der ebenfalls zwei Siebe 182 aufweist. Die Siebe 182 haben eine Maschenweite von etwa
132 µm und arbeiten parallel. Der Abstoss beider Siebe 182 steht am Ausgang 183 an;
er gelangt von dort zum letzten Glattwalzenpaar 148. Mehl, das am Ausgang 184 des
Sichters 150 ansteht, gelangt über eine Ausgangsleitung 185 in einen entsprechenden
Behälter. Auch der Sichter 150 weist ein Vor- bzw. Grobsieb 186 mit etwa fünfzig Maschen
pro I nch oder Zoll auf. Der Abstoss des Grobsiebes 186 gelangt ebenfalls zum letzten
Sichter 151.
[0085] Das von den letzten Glattwalzen 148 ausgehende Material wird dem Sichter 151 zugeführt,
der ebenfalls zwei parallel arbeitende Siebe 187 aufweist. Jedes dieser beiden Siebe
hat eine Maschenweite von etwa 132
flm. Der Abstoss dieser Siebe gelangt über den Ausgang 188 und die Ausgangsleitung
189 in einen Behälter für Feinkleie. Das im Sichter 151 gewonnene Mehl gelangt über
den Ausgang 190 und die Ausgangsleitung 191 in ein Mehlsilo. Aus vorstehender Beschreibung
geht hervor, dass das beim ersten Brechwalzenpaar 141 ankommende, unvermahlene Getreide
nacheinander gebrochen, gesichtet und gereinigt wird, um mehrere Mehlqualitäten an
den Ausgängen 159, 167, 176, 180, 185 und 191 zu erhalten. Diese Mehlqualitäten sind
in der Fig. 5 als B1, B2, B3, C1, C2 und C3 bezeichnet. Ferner wird das Mehl von den
Schalenteilen, welche durch die Ausgangsleitungen 173 und 189 abgeführt werden, getrennt.
Anhand der Fig. 5 wurde lediglich ein äussert vereinfachtes Ausführungsbeispiel der
Vermahlungszone erläutert. Tatsächlich ist die Anzahl der Walzenstühle, Sichter und
Griesputzmaschinen in der Regel erheblich höher. Diese Anzahl hängt einerseits von
der Art des zu bearbeitenden Getreides und der hierzu verwendeten Getreidemühlenanlage
ab. Ferner hängt die Anzahl von der zu bearbeitenden Menge des Mahlgutes und dem gewünschten
Endprodukt ab. Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel für die Vermahlungszone
weist erheblich mehr Walzenstühle, Sichter und Griesputzmaschinen auf, nämlich bis
zu 20 Walzenstühle 200, bis zu zwanzig Sichter 201 und bis zu zehn Griesputzmaschinen
202.
[0086] Die in Fig. 3 dargestellten Regler 50, 50a, 50b, 50c und 50d nebst zugeordneten Schaltern
27, Sollwertgebern 52 und Istwert-Rückmeldeleitungen S, sind anhand der Fig. 1,6 bis
9 und 11 näher erläutert. Das gleiche gilt für die Baugruppe 30 mit Leitrechner 40
und Speichereinheit 42. Auch in der Vermahlungszone können die einzelnen Regler 50,
50a, 50b, 50c, 50d innerhalb der eingangs genannten zweiten Ebene oder in der dritten
Ebene, d.h. im Leitrechner zusammengefasst werden. Hierbei ist die Zusammenfassung
der Regler vorzugsweise so ausgelegt, dass an den zu regelnden Maschinenteilen lediglich
der Istwertfühler und das Stellglied bzw. der Stellmotor vorgesehen sind. Der Rest
der Regelkreise ist in einem gemeinsamen Modul, sei es in der zweiten Ebene oder in
der dritten Ebene, d.h. im Leitrechner, zusammengefasst und gegebenenfalls integriert.
Die Zusammenfassung ist aber dabei vorzugsweise so ausgelegt, dass jedes Maschinenteil
einzeln ansteuerbar ist. Die Ansteuerung geschieht bei den Walzenstühlen vorzugsweise
über die an sich bekannten Walzenverstellmittel, die jedoch insoweit gegenüber den
bekannten Verstellmitteln geändert sind, als sie durch Steuersignale steuerbar sind.
Das Modul, in welchem die Regler bzw. Teile davon zusammengefasst sind, wird durch
den Block 500 im Leitrechner 40 mit Speicher 42 symbolisiert. Es ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich, dass sämtlichen Walzenstühlen jeweils ein Regler zugeordnet
ist und/oder sämtliche Regler im Modul 500 integriert sind. Häufig genügt es, nur
eine bestimmte Anzahl von Walzenstühlen zu regeln. Neben der Integration der Regler
im Modul 500 können auch die konventionellen Steuer- bzw. Verriegelungsmittel, welche
die einzelnen Maschinenteile miteinander verriegeln, im Leitrechner 40 insoweit integriert
sein, als von dort die Befehle EIN/AUS etc. ausgehen.
[0087] Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 ist neben der Regelung der Walzenstühle noch
eine weitere Regelung im Hinblick auf die Mischung der Passagenmehle B
1 , B
2, B
3, ..., C
1 , C
a, e3 zu drei vorgegebenen Mehlqualitäten mit vorgegebener Mehlhelligkeit veranschaulicht.
Genauere Ausführungen hierüber werden anhand der Beschreibung der Fig. 9 gemacht.
Der Regler für die gewünschte Mischung gib, hierbei Steuersignale an die Mischklappen
I, 11, III ab. Mittels der Heiligkeitsmessgeräte 213 wird die Mehlhelligkeit gemessen
und beispielsweise dem Leitrechner 40 und/oder dem Regler 50
" über die Leitung 215 zugeführt. Die mittels der Helligkeitsmessgeräte 213 als Istwerte
ermittelten Grössen werden mit Sollwerten verglichen. Führt der Vergleich zu grösseren
Abweichungen, dann gibt der Regler 50
n Steuersignale zur Veränderung der Mischklappenstellungen ab. Die erforderlichen Steuersignale
können beispielsweise mittels eines im Leitrechner 40 gespeicherten Programmes ermittelt
werden. Den Helligkeitsmessgeräten 213 sind Waagen 216 nachgeschaltet, deren Messignalausgänge
einem Ausbeuterechner 600 zugeführt werden. Der Ausbeuterechner gibt die tatsächlichen
Werte als Istwerte in den Leitrechner, der diese Werte mit Zielgrössen für die Ausbeute
vergleicht. Die von den Helligkeitsmessgeräten 213 und dem Ausbeuterechner 600 ausgehenden
Rückmeldeleitungen zum Leitrechner 40 führen demnach zu einer ständigen Überwachung
der Anlage. Gleichzeitig kann der Leitrechnerauf diese Weise einer bestimmten Einstellung
der operativen Prozessparameter innerhalb der Vermahlungszone - unter Berücksichtigung
der vorgegebenen Parameterendwerte für die Qualität, die Ausbeute etc. zuordnen. Diese
Zuordnungen sind beispielsweise über eine Protokolleitung P ausdruckbar, so dass eine
erhöhte Transparenz der Arbeitsweise der Getreidemühlenanlage erzielbar ist.
[0088] Der für die Mehlmischung vorgesehene Regler 50
" kann auch selbst als programmierbarer Regler ausgelegt sein, wobei er je nach gemessenen
Helligkeitswerten der Mehle Stellgrössen für die Mischklappen abgibt.
[0089] Die zuvor angesprochene Integration der Reglerteile, Steuerkettenteile und Verriegelungsteile
im Leitrechner führt beispielsweise dazu, dass bei zu starken Abweichungen der tatsächlichen
Ausgangsgrössen von den Zielgrössen zunächst durch Steuersignale versucht wird, die
Abweichung zu verringern, ein Alarmsignal gegeben wird und/oder die Mühle abgestellt
wird.
[0090] Die mit dem Bezugszeichen L dargestellten Bauteile dienen im wesentlichen der Luftreinigung
der durch die Mühlenanlage strömenden Luft.
[0091] Der in Fig. 4 dargestellte Teil des Mühlendiagramms der erfindungsgemässen Getreidemühlenanlage
dient der Speicherung und Abpackung der Mühlenprodukte, die in der Vermahlungs- und
Sichtungszone gemäss den Fig. 3 und 5 gewonnen wurden. Das an den Ausgängen der Vermahlungszone
gemäss Fig. 3 anstehende Mehl liegt in drei Qualitäten I, II und III vor und gelangt
in diesen drei Qualitäten in die Silozone gemäss Fig. 4. Hierzu werden die drei Mehlqualitäten
über die Leitungen 218 mitttels pneumatischer Höhenförderer 219 einer Gruppe von Silos
220 für die Endprodukte zugeführt. Die Leitungen 218 sind mit den pneumatischen Höhenförderern
219 über Luftschleusen 221 verbunden. Den pneumatischen Höhenförderern wird Druckluft
über die Ventile 222 zugespeist. Die drei unterschiedlichen Mehlqualitäten in den
drei Leitungen 218 können zu unterschiedlichen Anteilen gemischt und in die einzelnen
Silos 220 eingebracht werden. Selbstverständlich kann in ein derartiges Silo auch
nur eine einzige Mehlqualität eingeführt werden. Rüttelauslauftrichter 223, d.h. Trichter,
welche einer Schwingungsbewegung unterworfen sind, sind am Boden jedes Silos 220 vorgesehen.
Von den Rüttelauslauftrichtern 223 wird das Mehl auf ein Fördersystem 224 geführt.
Von dort gelangt es über einen Höhenförderer 225 zu einem weiteren Fördersystem 226.
[0092] Den Rüttelauslauftrichtern 223 können in Weiterbildung des Erfindungsgedankens grundsätzlich
auch Durchflussmengenregler nachgeschaltet werden, mittels derer eine weitere Mischung
der Mehle möglich ist.
[0093] Mittels des Fördersystems 226 kann das Mehl entweder wieder zurück in die Silos geführt
werden, wobei ein weiterer Mischeffekt möglich ist. Mittels des Fördersystems 226
ist das Mehl aber auch einem Konstantpegelbehälter 227 zuführbar, der an sich bekannt
ist. Der Konstantpegelbehälter 227 ist einer Waage mit nachgeschalteter Packmaschine
vorgelagert. In der an sich bekannten Packmaschine 228 wird das Mehl in Säcke verpackt
und für den Transport von der Getreidemühlenanlage bereitgestellt. Stattdessen kann
das Fördersystem 226 das Mehl auch einem weiteren Austrag zuführen, von welchem es
unmittelbar in Container gefüllt wird, beispielweise in Container auf Lastwagen oder
Eisenbahnen. In Fig. 4 ist ferner ein weiteres Silo 229 mit zugehörigen Sammel-und
Förderleitungen, Höhenförderern und weiteren Einrichtungen zur Speicherung von Kleie
oder anderem Material, das in den einzelnen Verfahrensstufen abfällt, vorgesehen.
Dieses Material wird beispielsweise über die Ausgangsleitungen 173 und 189 in Fig.
5 dem Silobehälter 229 zugeführt. Es kann als Viehfutter oder für andere Zwekke verwendet
werden.
[0094] Bevor nun auf die Ausführungsbeispiele für einzelne Regelungen bzw. Steuerungen in
den Fig. 6, 7, 8 und 9 eingegangen wird, wird zunächst die erfindungsgemässe Steuerung
der Mühlenanlage anhand der Fig. 10,11,12,13,14 und 15 erläutert. Hierbei bezeichnen
gleiche Bezugszeichen - wie in allen Figuren - funktionell gleiche oder ähnliche Bauelemente
bzw. Prozesselemente.
[0095] In den Blockschaltbildern gemäss den Fig. 10 bis 13 veranschaulichen die gestrichelten
Linien die Eingriffsmöglichkeiten des Obermüllers M in die erfindungsgemässe Getreidemühlenanlage.
Die strichpunktierten Linien veranschaulichen die Wechselwirkungen zwischen dem Maschinenpark
und dessen Steuermitteln, einschliesslich der an sich bekannten Verriegelungsanlage
mit der Baugruppe. Die ausgezogenen Linien geben den Signalfluss zwischen den Elementen
der Baugruppe 30 wieder.
[0096] Gemäss Fig. 10 weist die erfindungsgemässe Getreidemühlenanlage einen Maschinenpark
12, die an sich bekannte Verriegelungseinheit 14 zur Steuerung des Maschinenparks
und Stellglieder 16, einschliesslich Stellmotoren und Stellorganen auf. Diese drei
Einheiten werden als Anlage plus Steuerung 10 zusammengefasst. Die Anlage plus Steuerung
10 umfasst insgesamt den Silotrakt, den Reinigungsabschnitt und die eigentliche Mühle.
Die Anlage plus Steuerung 10 ist über erste Schalter 20 und 26 der Baugruppe 30 zuschaltbar.
Die Zuschaltung erfolgt durch den Obermüller M. Die Baugruppe 30 weist gemäss Fig.
11 den Leitrechner 40 auf, der die Speichereinheit 42, auch Sollwertspeicher 42 genannt,
ansteuert. Der Sollwertspeicher 42 gibt gemäss dem Befehl des Leitrechners Sollwerte
den Reglern 50
1 bis 50
n vor. Die Regler 50, bis 50
0 greifen in Verfahrenszonen 51, bis 51
n ein.
[0097] In Fig. 11 ist nur ein Leitrechner 40 dargestellt. Vorzugsweise weist aber die erfindungsgemässe
Getreidemühlenanlage drei Leitrechner mit untergeordneten Bauelementen gemäss Fig.
11 auf, wobei jeweils ein Leitrechner genau einer Verfahrenszone, nämlich der Silo-,
Reinigungs- und eigentlichen Mühlenzone zugeordnet ist.
[0098] Gemäss Fig. 12 weist die Baugruppe 30 einen Hauptrechner 60 auf, der in Wechselwirkung
mit zwei oder mehr Leitrechnern einschliesslich nachgeordneter Bauelemente gemäss
Fig. 11 steht. Sobald durch Betätigung der ersten Schalter 20 und 26 die Baugruppe
30 zum gegenseitigen Informationsfluss mit der Anlage plus Steuerung 10 verbunden
ist, ist wenigstens ein Regelkreis hergestellt.
[0099] Die Eingriffsmöglichkeiten des Obermüllers M sind in Fig. 10 durch die gestrichelten
Linien M
1, M
2, M
3 und M
4 dargestellt.
[0100] Der in Fig. 11 dargestellte Verfahrensbereich weist die erfindungsgemässen Stellglieder
16 und die an sich bekannte Verriegelungseinheit 14 auf. Die an sich bekannte Verriegelungseinheit
14 ist vom Obermüller M direkt bedienbar. Schaltet der Obermüller M über die Eingriffsleitung
M
3 wenigstens einen Schalter 26, und/oder 26
n ein, dannwird eine Verbindung zwischen wenigstens einem Regler 50
1 bis 50
n, wenigstens einer Verfahrenszone 51, bis
n und der der Anlagesteuerung 16 einschliesslich der Verriegelung 14 hergestellt. Durch
dieses Verbinden entsteht wenigstens ein Regelkreis. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind der Vergleicher und der Regelverstärker in der Fig. 11 nicht gesondert dargestellt.
[0101] Im einzelnen nimmtjeder Regler, beispielsweise der Regler 50
0 den n-ten Istwert entgegen, stellt die Regelabweichung fest und gibt eine entsprechende
Stellgrösse an die Anlagensteuerung 16, einschliesslich Verriegelung 14, ab. Hierdurch
wird die Regelgrösse geregelt.
[0102] Den Reglern 50
1 bis 50
n kann der Sollwert vom Obermüller M über die Leitung M
4b von Hand vorgegeben werden. Hierzu sind gesonderte Sollwertgeber vorgesehen. Ferner
müssen zweite Schalter 27, bis 27 vom Obermüller M entsprechend geschaltet werden,
um eine Verbindung zwischen den Sollwertgebern 52, bis 52
n und den entsprechenden Reglern 50, bis 50
n herzustellen.
[0103] In einer nächsthöheren Stufe sind die Schalter 27, bis 27
n so geschaltet, dass eine Verbindung zwischen den Reglern 50
1 bis 50
n und dem Sollwertspeicher 42 hergestellt ist. Im Sollwertspeicher 42 ist für jeden
Regler 50, bis 50
n wenigstens ein sollwertrepräsentatives Steuersignal gespeichert. Vorzugsweise sind
jedoch für jeden Regler 50, bis 50
n mehrere Sollwerte bzw. Steuersignale gespeichert, wobei die Auswahl des dem Regler
vorzugebenden Sollwertes entweder durch entsprechende Adressierung des Speicherplatzes
durch den Obermüller M oder durch Adressierung mittels eines oder mehrerer Messgeräte
45 oder durch Adressierung durch die Eingangssignalgrössen-Gruppe vorgenommen wird.
Die Messgeräte 45 messen hierbei operative Verfahrensparameter, z.B. Temperatur, Feuchtigkeit
und/ oder Druck im Mahlwalzenspalt, und/oder Zielgrössen. In Abhängigkeit hiervon
werden im Sollwertspeicher 42 durch die Ausgänge der Messgeräte 45 Sollwerte bzw.
Steuersignale angesteuert, die vom Obermüller M zuvor als optimal unter den gegebenen
Verfahrensbedingungen eingespeichert worden sind.
[0104] Die Einspeicherung derartiger Optimalwerte geschieht beispielsweise dadurch, dass
der Obermüller M zunächst von Hand die Regelgrössen regelt, bis er zu optimalen Ergebnissen
kommt und diese Ergebnisse dann als Sollwerte für das weitere Verfahren in den Sollwertspeicher
42 gibt. Zu diesem Zweck sind die Leitungen S
1 und S
n vorgesehen.
[0105] Der vom Obermüller jeweils optimal eingestellte Istwert wird also nach Einspeicherung
in den Sollwertspeicher 42 der neue Sollwert bzw. ein neues Steuersignal.
[0106] In Weiterbildung der hierarchischen Struktur der elektronischen Bauelemente ist der
Leitrechner 40 dem Sollwertspeicher 42 vorgeschaltet. Der Leitrechner 40 ist hierbei
so ausgelegt, dass er bei Vorgabe bzw. Eingabe von Prozessgrössen, z.B. Getreideart,
Getreidesorte, Getreidemischung und/ oder gewünschtem Endprodukt etc. die hierzu passenen
Speicherplätze im Sollwertspeicher 42 adressiert und dadurch eine diesen Speicherplätzen
entsprechende Sollwertvorgabe für die Regler 50
1 bis 50
n bewirkt. Auch der Leitrechner 40 muss zunächst vom Obermüller M die Eingangssignalgrössen
erhalten, die den eben genannten vorgegebenen Prozessgrössen zugeordnet sind. Aus
diesen Eingangssignalgrössen formuliert er die Adressensignale für die hierzu passenden
sollwertrepräsentativen Steuersignale.
[0107] Die Vorschaltung des Leitrechners 40 vor den Sollwertspeicher 42 hat den Vorteil,
dass dem Obermüller M zu einem späteren Zeitpunkt eine Einstellung der Mühlenanlage
dann erleichtert wird, wenn gleiche oder ähnliche vorgegebene Prozessgrössen vorliegen.
In diesem Fall muss der Obermüller M lediglich die entsprechenden Eingaben dem Leitrechner
40 geben, worauf dieser dann selbsttätig die hierzu korrelierten Sollwerte auswählt.
[0108] Statt der direkten Ansteuerung des Sollwertspeichers 42 durch die Ausgänge der Messgeräte
45, können die Messgeräte 45 auch zunächst den Leitrechner 40 mit den gemessenen Werten
für die operativen Verfahrensparameter und/oder Zielgrössen ansteuern, worauf der
Leitrechner 40 dann die entsprechenden Korrektursollwerte im Sollwertspeicher 42 auswählt
und deren Abgabe als Sollwertgrössen für die Regler 50, bis 50
n bewirkt.
[0109] Mit der Bezugsziffer 43 ist im Sollwertspeicher ein Sollwertschema, d.h. eine Steuersignalgruppe
symbolisiert, wobei beispielsweise jeder Zeile eine Gruppe von Eingangssignalgrössen
und jeder Spalte eine Gruppe von Steuersignalen (Sollwerten) zugeordnet ist. Ein solches
Schema kann beispielsweise durch eine Lochkarte realisiert sein.
[0110] Ferner ist eine Verbindung AS zwischen der Anlagensteuerung 16, einschliesslich Verriegelung
14 und dem Sollwertspeicher 42 vorgesehen. Über diese Leitung AS ist der Sollwertspeicher
42 direkt adressierbar, beispielsweise in Abhängigkeit vom jeweiligen Verfahrensstand
des Vermahlungsprozesses. Dies gilt insbesondere für die Anlauf- und Auslaufphase.
Dadurch können dem Sollwertspeicher 42 spezielle für diese Phasen gesonderte Sollwerte
vorgegeben werden. Diese Sollwerte sind dann sogenannte Führungsgrössen, da sie sich
zumindest als zeitlich veränderliche Funktionen darstellen. Die eben genannte Rückkoppelung
zwischen dem Sollwertspeicher 42 und der Anlagensteuerung, einschliesslich Verriegelung
14 dient auch einem eventuell auftretenden Notfall, der ein sofortiges Abschalten
der Baugruppe erforderlich machen würde. Dem gleichen Zweck dient die Rückkoppelung
AR zwischen den Reglern 50
1 bis 50
n und der Anlagensteuerung 16, einschliesslich Verriegelung 14. Der Schalter 26a dient
der Umschaltung von Hand auf Automatik über den Zugriff M
z.
3'
[0111] Für den Fall, dass ausschliesslich die an sich bekannte Verriegelungseinheit 14 die
Steuerung der Getreidemühlenanlage übernehmen soll, die Baugruppe 30 also abgeschaltet
ist, ist die Verbindungsleitung AV in an sich bekannter Weise vorgesehen.
[0112] Gemäss Fig. 11 hat der Obermüller M zu sämtlichen Bauelementen direkten Zugriff,
so dass er jederzeit unmittelbar steuernd eingreifen kann.
[0113] Das in Fig. 12 schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich im
wensetlichen dadurch vom Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 11, dass dem bzw. den Leitrechnern
40 ein Hauptrechner 60 übergeordnet ist. Auch der Hauptrechner 60 ist über dritte
Schalter 62
1 bis 62
n mit dem Verfahrensbereichen 30
a bis 30
n verbindbar. Auch diese Schalter sind dem direkten Zugriff des Obermüllers M zugänglich.
[0114] Auch der Hauptrechner 60 ist über einen EIN/ AUS-Schalter 63 vom Obermüller M betätigbar.
[0115] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die Ausgangsgrössen der Messgeräte 45 für die
Prozessgrössen dem Hauptrechner 60 zugeführt. Dieser verarbeitet die ihm zugeführten
Werte zur Weiterleitung an die Leitrechner 40, Ansteuerung der Sollwertspeicher 42
und Steuerung der Steuerketten und/oder Regelkreise.
[0116] Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 13 unterscheidet sich im wesentlichen dadurch
von dem in Fig. 12 dargestellten Ausführungsbeispiel, dass der Hauptrechner mit der
Anlagesteuerung und Verriegelung zu einer Baueinheit 70 integriert ist.
[0117] Aus den schematischen Darstellungen gemäss den Fig. 10 bis 13 ergibt sich folgende
hierarchische Gliederung der Getreidemühlenanlge:
Die unterste Ebene wird durch die an sich bekannten Steuermittel bzw. die Verriegelungseinheit
zur Führung bzw. wechselseitigen Verriegelung der einzelnen Maschinenelemente bzw.
Verfahrenszonen der Getreidemühlenanlage gebildet. Hierbei werden von Hand feste Werte
eingestellt, die sich allenfalls in der Anlauf- oder Auslaufphase entsprechend einem
vorgegebenen Programm fest ändern. Geregelt wird nicht. Die nächsthöhere Ebene wird
dadurch gebildet, dass Baugruppen, bestehend aus einzelnen Reglereinheiten bzw. Reglern
mit den Steuermitteln zur Bildung einzelner Regelkreise zusammengeschaltet werden.
Die Vorgabe der Sollwerte erfolgt hierbei von Hand.
[0118] Die nächsthöhere Ebene wird dadurch gebildet, dass Leitcomputer mit Sollwertspeichern
den Reglern und/oder Steuergliedern vorgeschaltet sind, wobei die Leitcomputer zur
Auswahl und/ oder Korrektur einzelner Sollwerte(-Gruppen) bzw. Steuerkennlinien ausgelegt
sind. Hierbei ist für den Siloabschnitt, den Reinigungsabschnitt und die Mühle je
ein Leitcomputer mit Sollwertsammelspeicher vorgesehen.
[0119] Ein weiterer Ausbau dieses hierarchischen Schemas wird dadurch erhalten, dass den
Leitcomputern ein Hauptrechner vorgeschaltet ist, der beispielsweise Wochenprogramme,
Monatsprogramme etc. vorgibt.
[0120] Hierbei sind der Hauptrechner, die Leitcomputer und/oder die Sammelspeicher mit den
Ausgängen der Messgeräte für operative Verfahrensparameter verbindbar, und zwar zur
Auswahl und/oder Korrektur von Sollwertgrössen bzw. Steuersignalen.
[0121] Wesentlich ist jedoch, dass sämtliche Einheiten dem direkten Zugriff des Obermüllers
zugänglich sind. Ferner sind die hierarchischen Ebenen alle über Schalter miteinander
verbunden, die vom Obermüller M betätigbar sind. Weiter ist es wesentlich, dass die
hierarchischen Ebenen derart miteinander rückgekoppelt sind, dass bei einem Fehler
in einer der Ebenen die nächstuntere Ebene sich automatisch von der übergeordneten
Ebene abkoppelt. Dieser Gesichtspunkt gilt nicht nur für die Ebenen insgesamt, sondern
auch für einzelne Abschnitte bzw. Regel- oder Steuerkreise innerhalb bzw. zwischen
den Ebenen.
[0122] Die Verbindungselemente zwischen den Ebenen und innerhalb der Ebenen sind in Digitaltechnik
ausgeführt. Die Figuren 14 und 15 veranschaulichen schematische Flussdiagramme der
Verfahrenssteuerung bzw. ein Ausführungsbeispiel für eine matrixaufgebaute Speichereinheit
42. Gemäss Fig. 14 wird eine Gruppe ausgewähltert Prozessgrössen quantitativ und qualitativ
bewertet und als Gruppe von Eingangssignalgrössen Q
1 M
1,...,Q
nM
nderSpeichereinheit42zugeführt. Diese Gruppe von Eingangssignalgrössen dient als Adressensignal
zur Adressierung bzw. Auswahl von zuvor in der Speichereinheit 42 abgespeicherten
Steuersignalen St
o11, ..., St
o1n. Die Steuersignale entsprechen den Sollwerten in den Regelkreisen oder einer vorgegebenen
Veränderung der Steuerkennlinie von Steuerketten. Die Steuerketten und/oder Regelkreise
sind hierbei zur Beeinflussung von solchen operativen Prozessparametern ausgelegt,
welche den Prozesselementen direkt zuordenbar sind.
[0123] Die Speichereinheit 42 ist gemäss dem in Fig. 15 dargestellten Ausführungsbeispiel
als dreidimensionale matrixförmige Speichereinheit ausgelegt. Beim Ausführungsbeispiel
sind hier als Eingangssignalgrössen qualitative und quantitative Bewertungen der vorgegebenen
Getreidemischungen M
1' M
z und M;3 sowie der Qualität der Mischung bzw. der Mischungsanteile 0
1, Q
2 und Q
3 vorgesehen. Die Eingangssignalgrössengruppe M
1, Q
1 ist hierbei einer in einer vertikalen Spalte vorgesehenen Steuersignalgrössengruppe
St
o11, .. , St
o1n zugeordnet. Diese Steuersignalgrössengruppe beeinflusst dann die operativen Prozessparameter.
Die Eingangssignalgrössen Q
1 bis Q
3 können auch Zielgrössen für gewünschte Mehlqualitäten sein.
[0124] Nachstehende Tabelle gibt ein Beispiel für eine Zuordnung zwischen einigen vorgegebenen
Prozessgrössen (Eingangssignalgrössen) und einigen operativen Prozessparametern (Steuersignalen
bzw. Speicherdaten) wieder. Die Tabelle dient nur einer Veranschaulichung und erhebt
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
(Tabelle auf der nächsten Seite)
[0125] In Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel für die in Fig. 3 gezeigte Anordnung zur selbsttätigen
Mischung der Passagenmehlezu drei Mehlqualitäten in vergrössertem Masstab dargestellt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Passagenmehle über die Ausgangsleitungen
159, 167, 176, 180, 185 und 191 (vgl. Fig. 5) Durchflusschieberventilen 210 zugeführt.
Die Schieberventile sind als Dreiwegsteuerventile derart ausgelegt, dass die ankommenden
Passagenmehle in drei unterschiedliche Richtungen geleitet und hierbei den drei Fördersystemen
211 zugeführt werden können. Die Fördersysteme 211 sind vorzugsweise als Rohrschneckenförderer
ausgebildet. Hierdurch findet eine Vermischung der zugeführten Anteile der Passagenmehle
statt. Demgemäss können durch entsprechende Ansteuerung der Schieberventile 210 unterschiedliche
Mischungsanteile den drei Fördersystemen 211 zugeführt werden. Die Fördersysteme 211
sind bevorzugt einer Vibration unterworfen, welche zu einer besseren Vermischung führt.
Den Ausgängen 212 der Fördersysteme 211 sind die bereits genannten Helligkeitsmessgeräte
213 nachgeordnet. Die Ausgangssignalgrössen der Messgeräte 213 werden innerhalb der
elektronischen Schaltungen 214 aufgezeichnet und in Form elektrischer Signale über
die in Fig. 3 gezeigten Leitungen 215 dem für die Mischung vorgesehenen Regler 50
n und/oder dem Leitrechner 40 zugeführt. Der Regler 50
n und/oder der Leitrechner stellen durch Vergleich die Abweichung des tatsächlichen
Helligkeitssignals von der Zielgrösse bzw. dem Sollwert für die Mehlhelligkeit fest
und geben ein entsprechendes Stellgrössensignal an die Mischklappen der Durchflussschieberventile
ab. Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden bei zu starken Abweichungen,
d.h. bei zu grossen Fehlersignalen entweder das fehlerhafte Mehl in ein separates
Silo geleitet, ein Alarm gegeben und/oder die Getreidemühlenanlage abgeschaltet. Das
Endprodukt läuft durch die bereits genannten Waagen 216 und von dort weiter in die
Ausgangsleitungen 218. Die Waagen ihrerseits geben gewichtsrepräsentative Signale
des Endproduktes an den Ausbeuterechner 600 ab. Die Ausgangssignale des Ausbeuterechners
600 werden dem Leitrechner 40 zugeführt, der wiederum einen Vergleich zwischen Zielgrösse
und tatsächlicher Ausbeute an weissen Mehlen vornimmt und in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis
Steuersignale an die Schieberventile abgibt. Gemäss einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Leitrechner so ausgelegt, dass er bei grösseren Abweichungen der tatsächlichen
Ausbeute von der gewünschten Ausbeute via Steuersignale die Mahlwalzeneinstellung
beeinflusst, einen Alarm abgibt und/odervia Verriegelung die Mühle bzw. Teile der
Mühle abschaltet.
[0126] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Steuerung eines operativen Prozessparameters,
nämlich des Walzenspaltes ist in Fig. 6 dargestellt, wobei der Walzenspalt an sich
einer Regelung mittels eines Regelkreises unterworfen, der Regler des Regelkreises
aber gesteuert wird. In Fig. 6 ist ein als Walzenpaket ausgebildetes Walzenpaar dargestellt.
Das dargestellte Walzenpaar weist eine rechte Mahlwalze 230 und eine linke Mahlwalze
230' auf. Die Mahlwalzen sind in Walzengehäusen 232 und 233 drehbar gelagert. Die
Walzengehäuse ihrerseits sind über Bolzen 235, 235' an einem Zuganker 234 befestigt.
Die Befestigung ist so ausgeführt, dass die rechte Mahlwalze 230 innerhalb des ihr
zugeordneten Gehäuses relativ zur linken Mahlwalze 230' schwenkbar ist. Diese Verschwenkbarkeit
ermöglicht eine Veränderung des Walzenspaltes. Die linke Mahlwalze 230' wird durch
einen zusätzlich zum Bolzen 235' vorgesehenen Stift 231 in aufrechter Lage gehalten.
Die beiden Lagergehäuse 232 und 233 sind mittels einer Führungsspindel 236 gegeneinander
verstellbar. Eine Drehung der Führungsspindel 236 führt zu einer Veränderung des Walzenspaltes.
Ferner ist ein elektrischer Servomotor 238 vorgesehen, der als Stellglied dient und
über ein geeignetes Untersetzungsgetriebe an der Führungsspindel 236 angreift. Dem
Servomotor vorgeschaltet ist ein Servoverstärker. Der Servomotor 238 wirkt im noch
zu beschreibenden Regelkreis als Stellglied. Ferner
Zuordnung zwischen vorgegebenen Prozessgrössen (Eingangssignalgrössen) und operativen
Prozessparametern (Steuersignalen bzw. Speicherdaten)
[0127]
[0128] ist ein Handrad 239 vorgesehen, mit dessen Hilfe - ebenfalls über ein entsprechendes
Untersetzungsgetriebe - die Führungsspindel 236 gedreht werden kann. Der Walzenabstand
ist demnach über das Handrad 239 vom Obermüller oder über den Servomotor 238 verstellbar.
Ein Näherungsschalter, bestehend aus dem Sendeteil 240 und Empfangsteil 241, ist am
oberen Ende der Lagergehäuse 232, 233 angeordnet. Dieser Näherungsschalter gibt ein
elektrisches Signal ab, welches dem Abstand zwischen seinem Sender 240 und seinem
Empfänger 241 entspricht. Da der Näherungsschalter 240, 241, fest mit den Lagergehäusen
232, 233 verbunden ist, entspricht das vom Näherungsschalter abgegebene Signal gleichzeitig
dem Abstand zwischen den beiden Walzen.
[0129] Der als Sender und Empfänger ausgestaltete Näherungsschalter 240, 241 ist auch durch
ein anderes, geeignetes Näherungsmessgerät ersetzbar. Der bereits in den vorangehend
beschriebenen Figuren dargestellte Regler 50 umfasst einen Vergleicher bzw. Komparator
für einen Vergleich zwischen Istwert und Sollwert, einen nachgeschalteten Signalverstärker
und einen Umformer zur Abgabe einer geeigneten Stellgrösse, d.h. eines geeigneten
Signales zur Steuerung des Servo- bzw. Stellmotores 238. Der Reglerausgang wird hierbei
über die Leitung 24 dem Servomotor 238 zugeführt. Der Servomotor ist mittels des bereits
beschriebenen Schalters 26 vom Regler 50 abkoppelbar, beispielsweise zum Zwecke einer
gewünschten Handeinstellung des Mahlwalzenspaltes mit Hilfe des Handrades 239.
[0130] Das vom Näherungsschalter 240, 241 ausgehende Signal wird als Istwert über die Leitung
57 dem Reglereingang zugeführt. Im Vergleicher wird es dann mit einem Sollwert verglichen,
welcher über die Leitung 53 (vgl. Fig. 11) dem Regler 50 vorgegeben wird. Der Sollwert
kann hierbei über den Eingang M4b von Hand verstellt werden. Er kann aber auch bei
geschlossenem Schalter 27 von der Speichereinheit bzw. einem Sammeldatenspeicher für
Sollwerte 42 vorgegeben werden. Der Sollwertgeber 52 ist demnach vom Obermüller direkt
ansteuerbar. Bei geschlossenem Schalter 27 ist der Sollwertgeber 52 von der Speichereinheit
42 ansteuerbar. Zur selbsttätigen Sollwertvorgabe ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Speichereinheit 42 der Leitrechner 40 vorgeschaltet. Diesem Leitrechner 40 werden
als Eingangssignalgrössen die durch quantitative und qualitative Bewertung der vorgegebenen
Mischung und Qualität ermittelten Werte eingegeben. Diese Gruppe von Eingangssignalen
dient dann als Adressensignal für den Sollwert des Walzenabstandes.
[0131] Zur Vermeidung von Missverständnissen sei darauf hingewiesen, dass der Speichereinheit
42 eine Reihe weiterer Regler 50 zur Regelung weiterer Prozessparameter, beispielsweise
weiterer Walzenspalte nachgeschaltet sind. Denn der Einsatz eines Speichers bei Regelung
nur einer einzigen Prozessgrösse innerhalb der gesamten Mühlenanlage wäre aus writschaftlichen
Gründen nicht vertretbar. Ferner können als Adressensignale die Ausgangssignale eines
Temperaturmessgerätes 45
T und eines Druckmessgerätes 45
D zugeführt werden. Die Fühler dieser Messgeräte sind symbolisch durch die Bezugszeichen
242 und 243 gekennzeichnet.
[0132] Fig. 6 zeigt auch die Möglichkeit der Einspeicherung neuer Steuersignale bzw. sollwertrepräsentativer
Signale in die Speichereinheit 42. Hierzu ist die Leitung S
1 (vgl. Fig. 11) vorgesehen, welche die vom Empfängerteil 241 des Näherungsschalters
240, 241 ausgehenden Signale dem Leitrechner 40 zuführt. Dieser schreibt dann entsprechende
sollwertrepräsentative Steuersignale in die Speichereinheit 42 ein. Demgemäss kann
der Obermüller, beispielsweise durch Drehen von Handrädern 239, die Walzenspalte mehrerer
Mahlwalzenpaare solange verstellen, bis er optimale Werte gefunden hat, und diese
Einstellungen dann via Leitung 57, S, in die Speichereinheit 42 einschreiben.
[0133] Jedes in den Figuren 3 und 5 dargestellte Walzenpaar kann in dieser Weise mit einem
Regler bestückt sein. Die Regler können dann gemeinsam mit dem Leitrechner 40 bzw.
der Speichereinheit 42 verbunden sein. Die Regler 50 können auch in den Leitrechner
integriert sein, was insbesondere bei zwanzig oder mehrzu regelnden Walzenpaaren von
Vorteil ist.
[0134] Die Walzenpaare sind Ausführungsbeispiele für die in Fig. 11 dargestellten Verfahrenszonen
51, bis 51
n- Weitere Korelationen zwischen dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel und
der Fig. 11 sind dadurch ersichtlich, dass einander entsprechenden Teilen gleiche
Bezugszeichen gegeben wurden.
[0135] Vorstehend genanntes Ausführungsbeispiel zeigte einen Regelkreis innerhalb der Vermahlungszone.
[0136] Anhand der Fig. 7 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen steuerbaren Regelkreis
innerhalb der Reinigungszone veranschaulicht. Die hier vorgenommene Regelung bezieht
sich auf die Durchflussmengenregelung, die bereits in Fig. 2 angesprochen worden ist.
[0137] Jeder Durchflussmengen- Regelkreis 114 weist hierbei eine schwenkbar angeordnete
Platte 250 auf, welche elastisch gegen eine Winkelauslenkung vorgespannt ist. Der
auf die Platte 250 auftreffende Getreidefluss übt ein Drehmoment auf die Platte 250
aus. Hierbei entspricht der Drehwinkel der Getreideflussrate. Die Winkelauslenkung
der Platte 250 wird in ein elektrisches Signal umgewandelt und über die Leitung 57,
dem Regler 50 zugeführt. Ferner empfängt der Regler 50 über die Leitung 53, ein Sollwertsignal,
das in der gezeigten Stellung des Schalters 27, von der Speichereinheit 42 vorgegeben
wird. Bei der anderen Stellung des Schalters 27, wird das Sollwertsignal vom Sollwertgeber
52, vorgegeben. Die Leitung S, führt zur Speichereinheit 42, gegebenenfalls über den
Leitrechner 40, und dient zum Einschreiben neuer sollwertrepräsentativer Steuersignale
in die Speichereinheit 42.
[0138] Durch Vorgabe entsprechender Sollwerte kann jedes beliebige Getreidegemisch dem Fördersystem
112 zugeführt werden. Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden auch hier
die Regler in einem gemeinsamen Modul integriert, wobei diese Integration sowohl auf
der zweiten Ebene, also der Regelkreisebene, oder auch in der dritten Ebene, in diesem
Fall im Leitrechner, vorgenommen werden kann.
[0139] Der Schalter 27, gibt auch hier wiederum die Möglichkeit, die zweite Ebene, d.h.
die Regelkreisebene von der dritten Ebene, d.h. vom Leitrechner und der Speichereinheit
abzuschalten. Ein dem Schalter 26, in Fig. 11 entsprechender Schalter zwischen dem
Regler 50 und den Steuermitteln des Durchflussmengen-Regelkreises würde die Abkoppelung
der zweiten Ebene von der ersten Ebene ermöglichen.
[0140] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Steuerung einer Getreidemühlenanlage
stellt die in Fig. 8 dargestellte Regelung bzw. Steuerung der Getreidefeuchtigkeit
dar. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird hierbei auf Fig. 2 zurückgegriffen. Das
zu befeuchtende Getreide wird zunächst durch ein Feuchtigkeitsmessgerät 260 geführt.
Das Feuchtigkeitsmessgerät 260 gibt über die Leitung 261 ein elektrisches Signal ab,
welches dem Feuchtigkeitsgehalt des zugeführten Getreides entspricht. Ausgehend von
diesem Signal wird diejenige Menge an Wasser berechnet, welche benötigt wird, um den
gewünschten Feuchtigkeitsgehalt zu erzielen. Diese Berechnung erfolgt entweder in
einem gesondert hierfür vorgesehenen lokalen, fest programmierten Rechner 263, oder
beispielsweise im Leitrechner 40. Die Befeuchtung, d.h. die Netzung des Getreides
erfolgt im Netzgerät 12. Die benötigte Wassermenge kann beispielsweise als Sollwert
für einen Wasserdurchflussmengen-Regler vorgegeben werden. Erfolgt die Berechnung
im Leitcomputer 40, dann wird der Schalter 27
2 in die in der Fig. 8 dargestellte Stellung geschaltet. Soll der Sollwert für die
Wasserdurchflussmenge durch Probieren von Hand vorgegeben werden, dann ist der Schalter
27
z in die untere, gestrichelte Stellung geschaltet. Wird die Sollwertvorgabe für die
Wasserdurchflussmenge vom lokalen Rechner 263 ermittelt, dann steht der Schalter 27
z in der mittleren Stellung. Bei der Berechnung der Sollwertvorgabe für die Wasserdurchflussmenge
wird in der Regel auch die Durchflussmenge des Getreides berücksichtigt. Zur Regelung
der Wasserdurchflussmenge ist der Regler 50
2 vorgesehen. Diesem Regler werden über die Leitung 53
z die Sollwerte vorgegeben. Den Istwert empfängt der Regler über die Leitung 57
2. Die Istwertleitung endet an einem Messgerät innerhalb eines Ventils 264 zur Steuerung
der Durchflussrate. Durch Vergleich zwischen Istwert und Sollwert wird im Regler 50
2 das Fehlersignal ermittelt, und aus diesem Fehlersigal die Stellgrösse abgeleitet,
welche über die Leitung 266 dem Steuerventil 264 zugeführt wird. Ferner ist wiederum
die Leitung S
2 vorgesehen, welche mit einem entsprechenden Schreibeingang der Speichereinheit 42
oder mit dem Leitrechner 40 verbunden ist. Über die Leitung S
2 kann ein Durchflussmengenwert in den Speicher eingeschrieben werden, welcher repräsentativ
für einen optimalen Wasserdurchfluss ist.
[0141] Auch das Steuerventil 264 zur Steuerung der Wasserdurchflussmenge ist wiederum von
Hand steuerbar, so dass auch hier der Obermüller direkt steuernd in der untersten
Ebene der hierarchischen Struktur eingreifen kann. Demgemäss kann auch die Wasserdurchflussmenge
sowohl von der ersten Ebene, von der zweiten Ebene und von der dritten Ebene, gegebenenfalls
auch von der vierten Ebene her gesteuert werden.
[0142] Bei der Ermittlung des Sollwertes für den Regler 50
2 können neben den genannten Parametern die in der Beschreibungseinleitung genannten
Parameter, beispielsweise die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur - neben
weiteren Eingangssignalgrössen, beispielsweise quantitativen und qualitativen Werten,
welche der Getreideart, der Getreidequalität etc. zugeordnet werden -, als Adressensignale
zur Adressierung eines entsprechenden sollwertrepräsentativen Steuersignales in der
Speichereinheit 42 herangezogen werden.
[0143] Die Adresseneingänge der Speichereinheit oder des Leitrechners können mit Sichtanzeigen
versehen sein, so dass der Obermüller stets kontrollieren kann, welchen Prozesselementen
er Steuersignale zuordnet und von welchen Prozessgrössen er hierbei ausgegangen ist.
Zusätzlich kann dem Leitrechner eine Schreibeinrichtung bzw. Protokolleinrichtung
nebengeschaltet sein, welche die Eingangsgrössen, die Steuersignale und die erzielten
Ausgangsgrössen aufschreibt. Diese Massnahme dient der weiteren Transparenz der Führung
einer Getreidemühlenanlage.
[0144] Vorzugsweise sind die Speicher als digitale Speicher ausgelegt, wobei entsprechend
digitalisierte Eingangsgrössen vorgegeben und digitalisierte Steuersignale vom Speicher
ausgegeben werden.
[0145] Bei Integration von Teilen der Verriegelungsschaltung in den Leitrechner ist es von
Vorteil, periodisch oder kontinuierlich das Einhalten der Sollwerte bzw. die Grösse
der Fehlersignale zu überprüfen und bei Überschreiten der Fehlersignale Steuersignale
an ein Sicherungsmodul abzugeben, das seinerseits entsprechende Verriegelungselemente
und/oder die ersten, zweiten und dritten Schalteinrichtungen 26, 27 und 62 im Sinne
eines Abschaltens bzw. Abkoppelns ansteuert. Auch die Anlaufphase kann auf diese Weise
gesteuert werden. Zum Überprüfen der Zustände der einzelnen Prozesselemente in obigem
Sinne eignet sich ein Taktgeber, mittels dessen zyklisch die einzelnen Prozesselemente
auf das Einhalten von Zuständen bzw. Prozessparametern abgefragt werden.
1. Verfahren zur Vermahlung von Getreide in einer Steuer- und Regeleinrichtung (14;
16; 30; 210; 236; 239; 264) zur Beeinflussung von Prozesselementen (Mahlgut und Anlageelemente
(12)) und diesen zuordenbaren operativen (während der Vermahlung willkürlich beeinflussbaren)
Prozessparametern aufweisenden Getreidemühlenanlage (10), bei welchem:
a) von den ausgewählten vorgegebenen (während der Vermahlung nicht willkürlich beeinflussbaren)
Prozessgrössen (vorgegebene Prozessparameter, Zielgrössen) Getreideart oder Getreidemischung
ausgegangen wird und
b) die operativen Prozessparameter in Abhängigkeit von Steuersignalen (Sto", ..., Sto"") gesteuert oder geregelt werden, die ihrerseits von durch (quantitative und/oder
qualitative) Bewertung der ausgewählten vorgegebenen Prozessgrössen erhältlichen Eingangssignalgrössen
(Q1 M1, ... , MnQn) abhängig sind, dadurch gekennzeichnet, dass
c) zusätzlich als vorgegebene Prozessgrössen die Qualitätskriterien (Protein-, Kleber-,
Aschegehalt), die Feuchtigkeit, das spezifische Gewicht, das Anbaugebiet und/oder
die Erntezeit des verwendeten Getreides, die Umgebungstemperatur und/oder -feuchtigkeit,
die gewünschte Mehlqualität und/oder die technischen Kenngrössen der in der Getreidemühlenanlage
(10) verwendeten Anlageelemente (12) ausgewählt,
d) als der Steuerung/Regelung unterworfene operative Prozessparameter die den Prozesselementen
direkt zugeordneten operativen Prozessparameter Abstand, Mahldruck, Temperatur und/
oder Motorleistungsaufnahme der Mahlwalzen (Fig. 6), Durchflussmenge (Fig. 7) und/oder
durch Abstehen und Netzen erzielte Feuchtigkeit (Fig. 8) des Mahlgutes und/oder Qualität
des Mehles bezüglich der Mischungsanteile (Fig. 9) ausgewählt und
e) einer direkten Steuerung/Regelung unterworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass-zur gegenseitigen gruppenweisen
Zuordnung zwischen den Eingangssignalgrössen (Q1 M1, ... , QnMn) und Steuersignalen - die Steuersignale (Sto11, ..., Stonn)gruppenweise in einer elektronischen Datenspeichereinheit (42) abgelegt
werden und je eine Gruppe von Eingangssignalgrössen (Q1 M1, ... , QnMn) als Adressensignal für eine Gruppe von Steuersignalen (Sto11, .., Stonn) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuersignale
(Sto11, ..., Stonn) zur Sollwertvorgabe entsprechender Regelkreise (Fig. 6 bis 9) verwendet werden.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass während der Anlaufphase des Vermahlungsprozesses ein oder mehrere Steuersignale
(Sto11, ..., Stonn) der der Eingangssignalgrössen - Gruppe Q1 M1, ..., QnMn) zugeordneten SteuersignalGruppe (Sto11, ..., Stonn) geändert wird bzw. werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Steuersignale
(Sto11, ..., Stonn) stufenweise und in Abhängigkeit von der seit dem Einschaltzeitpunkt verstrichenen
Betriebszeit der Getreidemühlenanlage durchgeführt wird.
6. Getreidemühlenanlage mit:
a) Steuermitteln (14; 16; 210; 236; 239; 264) zur Steuerung, einschliesslich Verriegelung
von Prozesselementen (Mahlgut und Anlageelemente (12)) und zugeordneter operativer
(während der Vermahlung willkürlich beeinflussbarer) Prozessparameter, insbesondere
während der Anlauf-, Arbeits- und Auslaufphase,
b) einer Baugruppe (30) mit wenigstens einer Speichereinheit (42) zur Ablage von Steuersignalen
(Sto11, ..., Stonn) auf ihren Speicherplätzen und steuerbaren Steuerketten und/oder Regelkreisen (Fig.
6 bis 9) zur Beeinflussung der operativen Prozessparameter in Abhängigkeit von den
Steuersignalen (Sto11, .., Stonn), wobei
c) die Speichereinheit (42) zur gruppenweisen Adressierung ihrer Speicherplätze durch
solche Eingangssignalgrössen (Q1 M1, ..., QnMn) ausgelegt ist, die durch quantitative und qualitative Bewertung der ausgewählten
vorgegebenen (während der Vermahlung nicht willkürlich beeinflussbarer) Prozessgrössen
(vorgegebene Prozessparameter, Zielgrössen) Getreideart oder Getreidemischung erhältlich
sind, und
d) die (Lese-)Signalausgänge (531,... , 53n) der Speichereinheit (42) mit den Steuereingängen der Steuerketten und Regelkreise
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Speichereinheit (42) zusätzlich zur Adressierung von durch qualitative und
quantitative Bewertung der vorgegebenen Prozessgrössen Qualitätskriterien (Protein-,
Kleber-, Aschegehalt), Feuchtigkeit, spezifisches Gewicht, Anbaugebiet und/oder Erntezeit
des verwendeten Getreides, Umgebungstemperatur und/oder -feuchtigkeit, gewünschte
Mehlqualität und/oder technische Kenngrössen der in der Getreidemühlenanlage (10)
verwendeten Anlageelemente (12) erhältlichen Eingangssignalgrössen (Q, M" ..., QnMn) ausgelegt ist,
f) die Baugruppe (30) den Steuermitteln (14; 16; 210; 236; 264) im Sinne einer Überordnung
aufschaltbar ist und
g) die Baugruppe (30) sowie die Steuermittel (14; 16; 210; 236; 264) für eine im miteinander
verschalteten Zustand gemeinsame Steuerung oder Regelung der den Prozesselementen
direkt zugeordneten operativen Prozessparameterr Abstand, Mahldruck, Temperatur und/oder
Motorleistungsaufnahme der Mahlwalzen (Fig. 6), Durchflussmenge (Fig. 7) und/oder
durch Abstehen und Netzen erzielte Feuchtigkeit (Fig. 8) des Mahlgutes und/oder Qualität
des Mehles bezüglich der Mischungsanteile (Fig. 9) ausgelegt sind.
7. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel
(14, 16; 210; 236, 239; 264; Stellglied) zusätzlich für eine Ansteuerung durch die
Regler (501, ..., 50n) der Regelkreise (Fig. 6 bis 9) ausgelegt (238) sind.
8. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalausgänge
(531, . , 53n) der Speichereinheit (42) mit den Steuereingängen der Sollwertgeber der Regelkreise
(123) verbunden sind.
9. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Speichereinheit (42) zur programmierbaren Veränderung der den Eingangssignalgrössen
(Q1 M1, ..., QnMn) adressenmässig gruppenweise zugeordneten Steuersignal (Sto11, ..., Stonn) ausgelegt ist.
10. Getreidemühlenanlagenachwenigstenseinem der Ansprüche 6 bis 9, mit wenigstens
einer Verfahrenszone für eine Mahlvorbereitung (Reinigung und Netzung), für eine Walzenvermahlung
und Gewinnung der Produkte durch Sichtung und/oder für eine Siloanlage, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einer oder mehreren Verfahrenszonen eine Speichereinheit (42) zuschaltbar
ist.
11. Getreidemühlenanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Speichereinheit (42) eine Schreib-/Lesespeichereinheit ist und die Schreibeingänge
(S1, ..., Sn) der Speichereinheit (42) zum Beschreiben der Speicherplätze mit neuen sollwertrepräsentativen
Steuersignalen (Sto11, ... , Stonn) mit den Signalausgängen (571,.. . 57n; 215) der Istwertfühler (213; 240; 241; 250) wenigstens einiger der Regelkreise (Fig.
6 bis 9) verbindbar sind.
12. Getreidemühlenanlagenachwenigstenseinem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass bei den Sollwertgebern der Sollwert von Hand einstellbar und dann zur Sollwertvorgabe
für die Regler (501, ..., 50n) in die Speichereinheit (42) übertragbar ist.
13. Getreidemühlenanlagenachwenigstenseinem der Ansprüche 7 bis 12, gekennzeichnet
durch eine über die Mahlspaltverstellvorrichtung (Stellglied 236,238) steuerbare und
die Mahlwalzeneinstellung unmittelbar wiedergebende Codescheibe bzw. Anzeigeuhr.
14. Getreidemühlenanlagenachwenigstenseinem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass nur einige der Mahlwalzenpaare (140, 141, 142, 146, 147, 148; 200; 230; 230')
mit Regelkreisen (Fig. 6) ausgerüstet sind.
15. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwei bis acht
Passagen (B,, B2 ..., C1, C2...) mit Regelkreisen (Fig. 6) ausgerüstet sind.
16. Getreidemühlenanlage nach wenigstenseinem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Baugruppe (30; 30a; 30b) einen Leitrechner (Prozessor 40) aufweist, dessen
Steuerausgänge mit den Adresseneingängen der Speichereinheit (42) verbindbar sind.
17. Getreidemühlenanlage nach wenigstenseinem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass Messgeräte (45T; 450) zur Ermittlung von Prozessgrössen vorgesehen sind, vorzugsweise solcher Prozessgrössen,
welche der unmittelbaren Beeinflussung durch die von der Speichereinheit (42) gesteuerten
Steuerketten und/oder Regelkreise (Fig. 6 bis 9) nicht unterworfen sind, und die Messignalausgänge
der Messgeräte (45; 45T; 45D) zum Zwecke einer Sollwertsteuerung mit den Steuereingängen (Sti) wenigstens eines
Sollwertgebers (521, ..., 52n), einer Speichereinheit (42) und/oder eines Leitrechners (40) verbindbar sind.
18. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 16 oder 17 dadurch gekennzeichnet, dass die
Baugruppe (30; 30b) einen mehreren Leitrechnern (40) gemeinsam vorschaltbaren Hauptrechner
(60) aufweist.
19. Getreidemühlenanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass
- mittels erster steuerbarer Schalteinrichtungen (261, ..., 26n) die Regler (501, .., 50n) der Regelkreise (Fig. 6 bis 9) und die mit diesen verbindbaren Steuermittel (14,
16; 210; 236; 264),
- mittelszweitersteuerbarerSchalteinrichtungen (271,.... 27n) die Speichereinheit (42) und die mit dieser verbindbaren Steuerketten und Regelkreise
(Fig. 6 bis 9) und/oder
- mittels dritter steuerbarer Schalteinrichtungen (621, ..., 62n) der Hauptrechner (60) und die mit diesem verbindbaren Leitrechner (40) wahlweise
voneinander abkoppelbar sind.
20. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe
(30) aufweist
- ein erstes Sicherungsmodul, das bei Überschreiten eines für die Regelabweichung
vorgegebenen Schwellwertes ein Steuersignal an die ersten Schalteinrichtungen (261, ..., 26n) zum Abkoppeln einzelner Steuermittel (14, 16; 210; 236; 264) von den zugeordneten
Reglern (501 ,..., 50n) abgibt,
- ein zweites Sicherungsmodul, das beim Auftreten eines Fehlfunktionssignals in der
Speichereinheit (42) ein Steuersignal an die zweiten Schalteinrichtungen (271, ..., 27n) zum Abkoppeln der Steuerketten oder Regelkreise (Fig. 6 bis 9) von der Speichereinheit
(42) abgibt, und
- ein drittes Sicherungsmodul, das beim Auftreten eines Fehlfunktionssignals im Hauptrechner
(60) ein Steuersignal an die dritten Schalteinrichtungen (621, ..., 62n) zum Abkoppeln des Hauptrechners (60) von den Leitrechnern (40) abgibt.
21. Getreidemühlenanlage nach wenigstens einem' der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuermittel (14,16), die Regler (50; 501, ..., 50n) und die Isiwertfühler (250) zur Steuerung der Durchflussmenge des Mahlgutes an den
Ausgängen der Silobehälter (111), den Ausgängen der Abstehzellen (121) und/oder den
Eingängen der Netzgeräte (122) angeordnet sind.
22. Getreidemühlenanlagenachwenigstenseinem der Ansprüche 6 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass die Istwertfühler der Steuerketten/ Regelkreise zur Steuerung bzw. Regelung der
Feuchtigkeit des unvermahlenen Gutes unmittelbar vor den Abstehzellen (121) und/oder
vor dem Depot (131) für den Walzenstuhl B, angeordnete Feuchtigkeitsmessgeräte sind.
23. Getreidemühlenanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Walzenpaar (230, 230') zwei voneinander unabhängig arbeitende
Steuermittel (14,16; 236) mit zugeordneten Reglern (501, ..., 50n) und Istwertfühlern (240, 241) aufweist, wobei der eine Regelkreis (Fig. 6) das eine
Ende und der andere Regelkreis das andere Ende des Walzenpaares regelt.
24. Getreidemühlenanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
dass
- jeder Endproduktqualität ein Mehl- bzw. Grieshelligkeits-Messgerät (213) zur Ermittlung
und Überwachung von deren Helligkeit zugeordnet ist und
- die Steuermittel (42; 50n; 210, 214) zur automatischen Steuerung der Mischungsanteile mit den Messignalausgängen
(215) der Messgeräte (213) verbunden sind.
25. Getreidemühlenanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
dass das Messgerät (45T) als Temperaturmessgerät ausgelegt, der Messfühler (243) des Temperaturmessgerätes
im Mahlwalzenbereich angeordnet und der Messignalausgang (St,) des Temperaturmessgerätes
mit dem Sollwertgeber (521, ..., 52n) bzw. der Speichereinheit (40) für die Sollwerte des Walzenabstandes und/oder des
Walzendruckes verbindbar ist.
26. Getreidemühlenanlage nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
dass das Messgerät (45) als Feuchtigkeitsmessgerät ausgelegt ist, dessen Messfühler
vor den Abstehzellen (121) und/oder vor einem Netzgerät (122) angeordnet ist und dessen
Messignalausgang mit einem Steuereingang wenigstens eines Sollwertgebers (521, ..., 52n) bzw. einer Speichereinheit (42) für die Absteh-, Netzungs- und/oder Vermahlungszone
(511, ..., 51 n) verbindbar ist.
27. Getreidemühlenanlage nach einem der Ansprüche 17 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
dass das Messgerät (45D) als Druckmessgerät ausgebildet ist, dessen Messfühler (242) im Bereich des Mahlwalzenpaares
(230,230') angeordnet ist und dessen Messignalausgang mit einem Steuereingang (St,)
wenigstens eines Sollwertgebers (521, .., 52n) bzw. einer Speichereinheit (42) verbindbar ist.
28. Getreidemühlenanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einige Regler (501, ..., 50n) bzw. Teile davon der Regelkreise, baulich zusammengefasst sind.
29. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengefassten
Regler (501, ..., 50n) bzw. Teile davon im Leitrechner (40) integriert sind.
30. Getreidemühlenanlage nach Anspruch 29 dadurch gekennzeichnet, dass im Leitrechner
(40) die Regler (501, ..., 50n) der zur Regelung der Mahlgut-Durchflussmenge und/oder Mahlwalzeneinstellung ausgelegten
Regelkreise (Fig. 6 und 7) integriert sind.
1. A process for milling cereal in a milling plant (10) having control facilities
(14; 16; 30; 210; 236; 239; 264) for acting on process elements (material being milled
and plant elements (12)) and operative process parameters which can be associated
with the latter elements (and which can be controlled arbitrarily during milling),
wherein:
(a) The preselected predetermined process values (not arbitrarily contollable during
milling) (predetermined process parameters, target values) represented by the nature
of the cereal or the cereal mixture are the starting point;
(b) The operative process parameters are controlled by open loop or closed loop control
in dependence upon control signals (Sto11, . ..., Stonn) which are dependent upon input signal values (Q1 M1, ... ,MnQn) preparable by (quantitative and/or qualitative) evaluation of the selected predetermined
process values, characterised in that:
(c) The quality criteria (protein content, gluten content, ash content), humidity,
specific weight, area of cultivation and/or te harvest time of the cereal used, the
ambient temperature and/or humidity, the required quality of flour and/or the technical
characteristics of the elements (12) used in the milling plant (10) are also used
as predetermined process values;
(d) The spacing, grinding pressure temperature and/or motor-power consumption of the
grinding rolls (Fig. 6), the throughflow (Fig. 7) and/or humidity (Fig. 8) of the
material being milled produced by tempering and wetting and/or flour quality referred
to the proportions of the mixture (Fig. 9) are selected, as operative process parameters
directly associated with the process elements, to be operative process parameters
subjected to the open loop/closed loop control and
(e) Are controlled directly by open loop/closed loop control.
2. A process in accordance with claim 1, characterised in that-to achieve a group
relationship between the input signal values (Q1 M1, ... , QnMn) and the control signals-, the latter (Sto", ..., Stonn) are deposited in groups in an electronic data storage unit (42) and one group each
of input signal values (Q1 M1, ..., QnMn) is used as address signal for a group of control signals (Ston ..., Stonn).
3. A process according to claim 1 or 2, characterised in that the control signals
(Sto11 , ..., Stonn) are used for the provision of the set values of corresponding control loops (Fig.
6-9).
4. A process according to at least one of the previous claims, characterised in that
during start- up of the grinding process one or more control signals (Sto11, .. , Stonn) of the control signal group associated with the input signal value group (Q1 M1, ..., QnMn) is or are varied.
5. A process according to claim 4, characterised in that the control signals (Sto11, ..., Stonn) are varied stepwise and in dependence upon the time for which the milling plant
has been in operation since the instant of switch-on.
6. A milling plant having:
(a) Control means (14; 16; 210; 236; 239; 264) for controlling including interlocking
process elements (material being milled and plant elements (12)) and associated operative
process parameters (adapted to be controlled arbitrarily during milling), more particularly
during the start- up, operating and run-out phase;
(b) A sub-assambly (30) having at least one storage unit (42) for the storage of control
signals (Sto11, . , StOnn) in their storage places and controllable control chains and/or control loops (Fig.
6-9) for acting on the operative process parameters in dependence upon the control
signals (Sto11, ..., Stonn);
(c) The storage unit (42) being designed for group addressing of its storage places
by such input signal values (Q1 M1, ..., QnMn) as are preparable by quantitative and qualitative evaluation of the selected predetermined
(but not adapted to be controlled arbitrarily during milling) process values (predetermined
process parameters, target values) of the nature or mixture of cereal, and
(d) The (read-out) signal outputs (531, ... , 53n) of the storage unit (42) are connected to the control inputs of the control chains
and control loops;
characterised in that:
(e) The storage unit (42) is also designed such that it can be addressed by input
signal values (Q1 M1, ..., QnMn) preparable by qualitative and quantitative assessment of the following predetermined
process values-quality criteria (protein, gluten and ash content), humidity, specific
weight, area of cultivation and/or harvest time of the cereal used, ambient temperature
and/or ambient humidity, required flour quality and/or technical characteristics of
the plant elements (12) used in the milling plant (10);
(f) The subassembly (30) is adapted to be connected up to the control means (14; 16;
210; 236; 264) in the sense of an override, and
(g) The subassembly (30) and the control means (14; 16; 210; 236; 264) are designed
for an interconnected common control of the operative process parameters directly
associated with the process elements, namely the spacing, grinding pressure, temperature
and/or motor-power consumption of the milling rolls (Fig. 6), throughflow (Fig. 7)
and/orthe humidity (Fig. 8) of the material being milled resulting from tempering
and wetting and/or quality of the flour referred to the proportions of the mix (Fig.
9).
7. A plant in accordance with claim 6, characterised in thatthe control means (14,16;
210; 236; 239; 264, final control element) are also adapted (238) to be actuated by
the automatic controllers (501, ..., 501n) of the servo control loops (Fig. 6-9).
8. A plant in accordance with claim 6 or 7, characterised in that the signal outputs
(531, ..., 53n) of the storage unit (42) are connected to the control inputs of the set-value transmitters
of the control loops (123).
9. A plant in accordance with claim 6, 7 or 8, characterised in that the storage unit
(42) is designed for the programmable variation of the control signals (Sto11, ..., Stonn) which are associated group-address fashion with the input signal values (Q, M1, ..., QnMn).
10. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 9 and having at least one
process zone for milling preparation (cleaning and wetting), for roller milling and
preparation of products by sifting and/or for a silo facility, characterised in that
the storage unit (42) can be connected up to at least one or more process zones.
11. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 10, characterised in that
the storage unit (42) is a write-in/read-out storage unit and the write-in inputs
(S1, ..., Sn) of the storage unit (42) can be connected, for writing into the storage places new
set-value representative control signals (Sto11, ..., Stonn), to the signal outputs (571, ..., 57n; 215) of the actual value detectors (213; 240, 241 ; 250) of at least one of the
control loops (Fig. 6-9).
12. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 11, characterised in that
the set value is manually adjustable in the set-value transmitters and can then be
transmitted, for set-value programming of the automatic controllers (501, ..., 50n), into the storage unit (42).
13. A plant in accordance with at least one of claims 7 to 12, characterised by a
code disc or indicating clock which is controllable by way of the milling gap adjuster
(final control element 236, 238) and which directly reproduces the milling roll adjustment.
14. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 13, characterised in that
only some of the milling roll pairs (140-142, 146-148; 200; 230, 230') have control
loops (Fig. 6).
15. A plant in accordance with claim 14, characterised in that two to eight passages
(Bi, B2, ...,C1, C2) have control loops (Fig. 6).
16. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 15, characterised in that
the subassembly (30; 30a, 30b) has a guiding computer (processor 40) whose control
outputs can be connected to the address inputs of the storage unit (42).
17. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 16, characterised in that
measuring devices (45; 45T; 45D) are provided to detect process value, preferably those of the kind not directly
acted upon by the control chains and/or control loops (Fig. 6 to 9) controlled by
the storage unit (42); and the observed-signal outputs of the measuring devices (45;
45T; 45D) can be connected for the purposes of set-value control to the control inputs (St)
of at least one set-value transmitter (521, ..., 52n) of at least one storage unit (42) and/or at least one guiding computer (40).
18. A plant in accordance with claim 16 or 17, characterised in that the subassembly
(30; 30b) has a main computer (60) adapted to be connected up to a number of guiding
computers (40) together.
19. A plant in accordance with any of claims 6 to 18, characterised in that:
The automatic controllers (501, ..., 50n) of the servo-control loops (Fig. 6-9) and the control means (14, 16; 210; 236; 264)
connectable thereto can be selectively decoupled from one another by means of first
controllable switching means (26,...., 26n);
The storage unit (42) and the control chains and control loops(Fig. 6-9) connectable
thereto can be selectively decoupled from one another by means of second controllable
switching means (271, ..., 27n), and/or
The main computers (60) and the guiding computers (40) connectable thereto can be
selectively decoupled from one another by means of third controllable switching means
(621, ..., 62n).
20. A plant in accordance with claim 19, characterised in that the subassembly (30)
has:
A first safety module which responds to overshoot of a threshold value programmed
for the control deviation by outputting a control signal to the first switching means
(261, ..., 26n) to decouple various control means (14; 16; 210; 236; 264) from the associated controllers
(501, ..., 50n) ;
A second safety module which responds to a malfunction signal in the storage unit
(42) by transmitting a control signal to the second switching means (271,..., 27n) for decoupling the control chains or control loops (Fig. 6-9) from the storage unit
(42), and
A third safety module which responds to a malfunction signal in the main computer
(60) by transmitting a control signal to the third switching means (621, 62n) to decouple the main computer (60) from the guiding computers (40).
21. A plant in accordance with at least one of claims 6-20, characterised in that
the control means (14, 16), the automatic controllers (50; 501, ..., 50n,) and the actual-value detectors (250) for controlling the throughflow of material
being milled are disposed at the outputs of the silo tanks (111), the outputs of the
tempering cells (121) and/or the inputs of the wetting devices (122).
22. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 21, characterised in that
the actual-value detecors of the control chains automatic control loops for controlling
the humidity of the unmilled material are hygrometers disposed immediately before
the tempering cells (121) and/or before the store (131) for the roll stand B1 .
23. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 22, characterised in that
at least one roll pair (230, 230') has two independently operating control means (14,
16; 236) having associated automatic controllers (501, ..., 50n) and actual-value detectors (240, 241), one control loop (Fig. 6) controlling one
end of the roll pair and the other control loop controlling the other end of the roll
pair.
24. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 23, characterised in that:
A flour or semolina brightness-measuring device (213) is associated with each end
product quality to detect and monitor the brightness thereof, and
The control means (42; 50n; 210, 214) for automatic control of the proportions of the mix are connected to the
measured-signal outputs (215) of the measuring devices (213).
25. A plant in accordance with at least one of claims 17 to 24, characterised in that
the measuing device (45T) is a thermometer and its detector (243) is disposed near the milling rolls and the
measured-value signal output (Sti) of the thermometer can be connected to the set-value transmitter (521,..., 52n) or to the storage unit (42) for the set values of roll gap and/or roll pressure.
26. A plant in accordance with any of claims 17 to 25, characterised in that the measuring
device (45) is a hygrometer whose detector is disposed before the tempering cells
(121) and/or a wetting device (122) and whose measured-value signal output can be
connected to a control input of at least one set-value transmitter (521, ..., 52n) or to a storage unit (42) for the tempering, wetting 0and/or milling zone (511, .., 51n ).
27. A plant in accordance with any of claims 17 to 26, characterised in that the measuring
device (45D) is a pressure-measuring device whose detector (242) is disposed near the milling-roll
pair (230,230') and whose measured-value signal output can be connected to a control
input (St) of at least one set-value transmitter (52,, ..., 52n) or to a storage unit (42).
28. A plant in accordance with at least one of claims 6 to 27, characterised in that
at least some automtic controllers (501, ..., 50n) or parts of the control loops are structurally combined.
29. A plant in accordance with claim 28, characterised in that the combined automatic
controllers (501, ..., 50n) or parts thereof are integrated in the guiding computer (40).
30. A plant in accordance with claim 29, characterised in that the automatic controllers
(501, ..., 50n) of the control loops (Fig. 6 and 7) for controlling the throughflow of milled material
and/or the milling roll adjustement are integrated in the guiding computer (40).
1. Procédé de mouture de céréales dans une installation de mouture de céréales (10)
présentant des dispositifs de commande et de régulation (14;16; 30; 210; 236; 239;
264) pour agir sur des éléments du procédé [grains soumis à la mouture et éléments
de l'installation (12)] et sur des paramètres fonctionnels associés du procédé (influençables
arbitrairement pendant la mouture), dans lequel:
a) on part de valeurs du procédé (paramètres prédéterminés du procédé, valeurs à atteindre)
qui sont prédéterminées et choisies (et qui ne peuvent pas être influencées arbitrairement
pendant la mouture), du type de céréale ou du mélange de céréales, et
b) les paramètres fonctionnels du procédé sont commandés ou réglés en fonction de
signaux de commande (Sto", ..., Stonn) qui dépendent, de leur côté, des valeurs des signaux d'entrée (Q1 M1 , ..., MnQn) pouvant être obtenues de l'évaluation (quantitative et/ou qualitative) des valeurs
prédéterminées et choisies du procédé, caractérisé par le fait:
c) qu'on choisit en plus, en tant que valeurs prédéterminées du procédé, les critères
de qualité (teneur en protéines, en gluten, en cendres), le taux d'humidité, le poids
spécifique, la région de la récolte et/ou le moment de la récolte de la céréale utilisée,
la température et/ou l'humidité de l'environnement, la qualité de farine désirée et/ou
les grandeurs techniques caractéristiques des éléments (12) utilisés dans l'installation
de mouture de céréales (10),
d) qu'on choisit, comme paramètres de traitement fonctionnels soumis à la commande
et à la régulation, les paramètres fonctionnels du procédé qui sont associés directement
aux éléments du procédé, soit l'intervalle entre les cylindres broyeurs, la pression
de mouture, la température et/ou la puissance des moteurs utilisée par les cylindres
(fig. 6), le débit (fig. 7) et/ou le taux d'humidité atteint par la masse moulue après
repos et mouillage (fig. 8) et/ou la qualité de la farine par rapport aux fractions
du mélange (fig. 9), et
e) qu'on les soumet à une commande et à une régulation directes.
2. Procédé selon la revendiction 1, caractérisé en ce que, pour obtenir une subordination
mutuelle par groupes entre les valeurs des signaux d'entrée (Q, M,, ..., QnMn) et des signaux de commande, on emmagasine les signaux de commande (Sto11, ..., Stonn) par groupes dans une unité de mémoire de données électronique (42) et en ce qu'on
utilise respectivement, pour déterminer un groupe de signaux de commande (Sto11 , ..., Stonn), un groupe de valeurs de signaux d'entrée (Q1 M1, ..., QnMn) en tant que signal d'adresse.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que les signaux
de commande (Sto11, .., Stonn) sont utilisés pour la prédétermination de la valeur de consigne d'un circuit de
régulation correspondant (fig. 6 à 9).
4. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce
que, pendant la phase d'entrée du processus de mouture, un ou plusieurs signaux de
commande (Sto11, ..., Stonn) des groupes de signaux de commande (Sto11, ..., Stonn) qui sont subordonnés aux groupes de valeurs de signaux d'entrée (Q,
M1, ..., QnMn) est ou sont modifiés.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que la modification des signaux
de commande (Sto11, ..., Stonn) s'effectue par étapes et en fonction de la durée de fonctionnement de l'installation
de mouture de céréales qui s'est écoulée depuis le moment de la mise en marche.
6. Installation de mouture de céréales comprenant:
a) des moyens de commande, y compris de verrouillage (14; 16; 210; 236; 239; 264)
d'élements du procédé (produit à moudre et éléments (12) de l'installation) et des
paramètres fonctionnels du procédé qui leur sont associés (et qui peuvent être influencés
arbitrairement pendant la mouture), en particulier pendant les phases du démarrage,
du traitement et de la sortie des produits,
b) un groupe de composants (30) comprenant au moins une unité de mémoire (42) pour
y conserver des signaux de commande (Sto11, ..., Stonn) dans leurs emplacements de mémoire et des chaînes de commande et/ou des circuits
de régulation (fig. 6 à 9) pouvant être commandés et destinés à avoir une influence
sur les paramètres fonctionnels du procédé en fonction des signaux de commande (Sto11, ..., Stonn),
c) l'unité de mémoire (42) étant constituée de manière qu'on puisse effectuer un adressage
par groupes de leurs emplacements de mémoire au moyen de telles valeurs des signaux
d'entrée (Q1 M1, ...., QnMn), qui peuvent être obtenus par une évaluation quantitative et qualitative des valeurs
prédéterminées et choisies du procédé (paramètres prédéterminés du procédé, valeurs
à atteindre) (et qui ne peuvent pas être influencées de façon arbitraire pendant la
mouture), et
d) les signaux de sortie (de lecture) (531, ..., 53n) de l'unité de mémoire (42) étant appliqués aux entrées de commande des chaînes de
commande et des circuits de régulation, caractérisée par le fait:
e) que l'unité de mémoire (42) est pourvue, en plus, en vue de l'adressage, de valeurs
des signaux d'entrée (Q1 M1, ..., QnMn) pouvant être obtenues par évaluation qualitative et quantitative des valeurs prédéterminées
du procédé constituant des critères de qualité (teneur en protéines, en gluten, en
cendres), du taux d'humidité, du poids spécifique, de la région de la récolte et/ou
du moment de la récolte de la céréale utilisée, de la température et/ou de l'humidité
de l'environnement, de la qualité de farine désirée et/ou des grandeurs techniques
caractéristiques des éléments (12) utilisés dans l'installation de mouture de céréales
(10),
f) que le groupe de composants (30) peut être raccordé aux moyens de commande (14;
16; 210; 236; 264) dans le sens d'une priorité, et
g) que le groupe de composants (30) ainsi que les moyens de commande (14; 16; 210;
236; 264) sont constitués en vue d'une commande ou d'une régulation commune, quand
ils sont connectés mutuellement, des paramètres fonctionnels du procédé qui sont directement
subordonnés aux éléments du procédé tels que la distance entre les moulins broyeurs,
la pression de mouture, la température et/ou la puissance utilisée par le moteur des
moulins broyeurs (fig. 6), le débit (fig. 7) et/ou letaux d'humidité (fig. 8) de la
masse moulue atteint après repos et mouillage, et/ou la qualité de la farine par rapport
aux fractions du mélange (fig. 9).
7. Installation de mouture de céréales selon la revendication 6, caractérisée en ce
que les moyens de commade (14; 16; 210; 236; 239; 264; organes de réglage) sont constitués
(238) addi- tionnellement en vue de l'excitation par l'intermédiaire des régulateurs
(501, ..., 50n) des circuits de régulation (fig. 6 à 9).
8. Installation de mouture de céréales selon l'une des revendications 6 ou 7, caractérisée
en qu< s signaux de sortie (531, ..., 53n) de l'unité me ire (42) sont appliqués aux entrées co lande des générateurs de valeurs
de cons' gne du circuit régulateur (123).
9. Installation de mouture de céréales selon l'une quelconque des revendications 6
à 8, caractérisée en ce que l'unité de mémoire (42) est constituée de manière à pouvoir
modifier de façon programmable les signaux de commande (Sto11, ..., Stonn) subordonnés par groupes et sur le plan de l'adressage aux valeurs des signaux d'entrée
(Q1 M1, ..., QnMn).
10. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 9, comprenant au moins une zone de traitement pour la préparation de la mouture
(nettoyage et mouillage) en vue de la mouture par cylindres et la récupération des
produits par tamisage et/ou de leur entreposage dans des silos, caractérisée en ce
qu'une unité de mémoire (42) est associée à au moins une ou plusieurs zones du procédé.
11. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 10, caractérisée en ce que l'unité de mémoire (42) est une unité de mémoire à lecture/écriture
et en ce que les entrées d'écriture (S1, ..., Sn) de l'unité de mémoire (42) peuvent être raccordées à au moins certains des circuits
de régulation (fig. 6 à 9) en vue de l'écriture dans les emplacements de mémoire de
nouveaux signaux de commande (Sto11, ..., Stonn) représentatifs de valeurs de consigne avec les sorties de signaux (571, ..., 57n; 215) des détecteurs de valeurs réelles (213; 240; 241 ; 250).
12. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 11, caractérisée en ce que la valeur de consigne des générateurs de valeurs de consigne
peut être réglée à la main et transmise à l'unité de mémoire (42) en vue de constituer
la valeur de consigne préalable pour les régulateurs (501, .., 50n).
13. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 7
à 12, caractérisée par un disque de codage ou une horloge d'affichage pouvant être
commandé par l'intermédiaire du dispositif de réglage de l'intervalle de mouture (organe
de réglage 236, 238) pour produire directement le réglage des cylindres de mouture.
14. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 13, caractérisée en ce que seulement certaines des paires de cylindres de mouture
(140; 141; 142; 146; 147; 148; 200; 230; 230') sont équipées de circuits régulateurs
(fig. 6).
15. Installation de mouture de céréales selon la revendication 14, caractérisée en
ce que de deux à huit passages (Bl, B2, ..., C1, C2) sont équipés de circuits de régulation (fig. 6).
16. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 15, caractérisée en ce que le groupe de composants (30; 30a; 30b) comprend un calculateur
pilote (processeur 40) dont les sorties de commande peuvent être reliées aux entrées
d'adressage de l'unité de mémoire (42).
17. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 16, caractérisée en ce que sont prévus des appareils de mesure (45; 45T; 45D) en vue de déterminer des valeurs du procédé, et de préférence les valeurs qui ne
sont pas soumises à l'influence directe des chaînes de commande et/ou des circuits
de régulation (fig. 6 à 9) commandés par l'unité de mémoire (42), et en ce que les
sorties des signaux de mesure provenant des appareils de mesure (45; 45T; 45D) peuvent être appliquées aux entrées de commande (St;) d'au moins un générateur de valeurs de consigne (521, ..., 52n), d'une unité de mémoire (42) et/ou d'un calculateur pilote (40) en vue d'une commande
de valeur de consigne.
18. Installation de mouture de céréales selon la revendication 16 ou 17, caractérisée
en ce que le groupe de composants (30; 30b) comprend un calculateur principal (60)
pouvant être monté collectivement à l'amont de plusieurs calculateurs pilotes.
19. Installation de mouture de céréales selon l'une quelconque des revendications
6 à 18, caractérisée en ce qu'il est possible d'accoupler au choix et les uns aux
autres:
- les régulateurs (501, ..., 50n) des circuits de régulation (fig. 6 à 9) et les moyens de commande (14; 16; 210;
236; 264) qui peuvent leur être reliés au moyen de premiers dispositifs de commutation
commandables (261, ..., 26n),
- l'unité de mémoire (42) et les chaînes de commande et les circuits de régulation
(fig. 6 à 9) qui peuvent lui être raccordés au moyen de seconds dispositifs de commutation
commandables (271, ..., 27n), et/ou
- le calculateur principal (60) et les calculateurs pilotes (40) qui peuvent lui être
reliés au moyen de troisièmes dispositifs de commutation commandables (621, ..., 62n).
20. Installation de mouture de céréales selon la revendication 19, caractérisée en
ce que le groupe de composants (30) comprend:
- un premier module de sécurité qui émet, lorsqu'il y a dépassement d'une valeur de
seuil prédéterminée pour la déviation de la régulation, un signal de commande appliqué
aux premiers dispositifs de commutation (26i, ..., 26n) en vue de désaccoupler les moyens de commande individuels (14; 16; 210; 236; 264)
des régulateurs (501, ..., 50n) qui leur sont subordonnés,
- un second module de sécurité qui émet, lorsque apparaît un signal de mauvais fonctionnement
dans l'unité de mémoire (42), un signal de commande envoyé aux seconds dispositifs
de commutation (271, ..., 27n) pour désaccoupler les chaînes de commande ou les circuits de régulation (fig. 6
à 9) de l'unité de mémoire (42), et
- un troisième module de sécurité qui émet un signal de commande, lorsque apparaît
un signal de mauvais fonctionnement dans le calculateur principal (60), qui est envoyé
aux troisièmes dispositifs de commutation (621, ..., 62n) pour désaccoupler le calculateur principal (60) des calculateurs pilotes (40).
21. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 20, caractérisée en ce que les moyens de commande (14; 16), les régulateurs (501, ..., 50n) et les détecteurs de valeurs réelles (250) sont montés de manière à commander le
débit du produit moulu aux sorties des réservoirs à silos (111), aux sorties des cellules
de repos (121 ) et/ou aux entrées des appareils de mouillage (122).
22. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 21, caractérisée en ce que les détecteurs de valeurs réelles des chaînes de commande/circuits
de régulation (destinés à la commande ou à la régulation de l'humidité du produit
non moulu) sont des appareils de mesure d'humidité monté avant les cellules de repos
(121) et/ou avant le dépôt (131) destiné au moulin à cylindres (B,).
23. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 22, caractérisée en ce qu'au moins une paire de cylindres (230, 230') comprend deux
moyens de commande (14, 16; 236) fonctionnant indépendamment l'un de l'autre et comprenant
des régulateurs (50,, ..., 50n) et des détecteurs de valeurs réelles (240, 241 ) qui leur sont subordonnés, l'un
des circuits régulateurs (fig. 6) réglant une extrémité et l'autre circuit régulateur
réglant l'autre extrémité de la paire de cylindres.
24. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 23, caractérisée en ce qu'un appareil de mesure de clarté (213) de la farine ou
de la semoule, destiné à déterminer et à surveiller leur clarté, est associé à chaque
qualité de produit final, et en ce que des moyens de commande (42; 50n; 210; 214) sont reliés, en vue de la commande automatique des fractions de mélange,
aux sorties des signaux de mesure (215) des appareils de mesure (213).
25. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 17
.à 24, caractérisée en ce que l'appareil de mesure (45T) est constitué sous la forme d'un appareil de mesure de la température, en ce que
le détecteur de mesure (243) de l'appareil de mesure de température est disposé dans
la zone des cylindres de mouture, et en ce que le signal de sortie de mesure (St;) de l'appareil de mesure de température peut être appliqué au générateur de valeur
de consigne (521, ..., 52n) ou à l'unité de mémoire (42) pour déterminer la valeur de consigne de l'intervalle
entre cylindres et/ou de la pression des cylindres.
26. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 17
à 25, caractérisée en ce que l'appareil de mesure (45) est constitué sous la forme
d'un appareil de mesure de l'humidité, dont le détecteur de mesure est monté à l'avant
des cellules de repos (121) et/ou à l'avant d'un appareil de mouillage (122) et dont
le signal de mesure de sortie peut être appliqué à une entrée de commande d'au moins
un générateur de valeur de consigne (521, ..., 52n) ou d'une unité de mémoire (42) pour la zone de repos, de mouillage et/ou de mouture
(511, ..., 51n).
27. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 17
à 26, caractérisée en ce que l'appareil de mesure (47D) est constitué sous la forme d'un appareil de mesure de pression, dont le détecteur
de mesure (242) est monté dans la zone de la paire de cylindres de mouture (230,230')
et dont le signal de mesure de sortie peut être appliqué à une entrée de commande
(Sti) d'au moins un générateur de valeur de consigne (521, ..., 52n) ou d'une unité de mémoire (42).
28. Installation de mouture de céréales selon l'une au moins des revendications 6
à 27, caractérisée en ce qu'au moins deux régulateurs (501, ..., 50n) des circuits de régulation ou une des parties de ceux-ci sont regroupés en un seul
élément.
29. Installation de mouture de céréales selon la revendication 28, caractérisée en
ce que les régulateurs (50,, ..., 50n), ou des parties de ceux-ci qui sont regroupés sont intégrés dans le calculateur
pilote (40).
30. Installation de mouture de céréales selon la revendication 29, caractérisée en
ce que les régulateurs (501, ..., 50n) des circuits de régulation (fig. 6 et 7) constitués pour la régulation du débit
du produit moulu et/ou du réglage des cylindres broyeurs sont intégrés dans le calculateur
pilote (40).