(19)
(11) EP 0 029 805 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.10.1982  Patentblatt  1982/42

(21) Anmeldenummer: 80810343.6

(22) Anmeldetag:  10.11.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 9/50, C11D 9/28, C11D 9/36

(54)

Seifenstück mit antimikrobieller Wirkung und Verfahren zur Verminderung seiner Verfärbung

Soap bar with an antimicrobial activity and process for the reduction of its discoloration

Barre de savon avec un effet antimicrobien et procédé pour la réduction de son changement de couleur


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI

(30) Priorität: 16.11.1979 CH 10253/79

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.06.1981  Patentblatt  1981/22

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Moesch, Boris
    CH-4153 Reinach (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Seifenstük- <e mit antimikrobieller Wirksamkeit sowie ein Verfahren zur Verminderung der durch den anti- mikrobiellen Wirkstoff hervorgerufenen Verfär- Jung der Seife bzw. zur Verbesserung des Aspektes der genannten Seifenstücke.

    [0002] Halogenierte Phenole sind als antimikrobielle Wirkstoffe bekannt, die auch in Seifen eingearbeitet werden können, um diesen z.B. eine desinfizierende Wirkung zu verleihen. Viele solcher Phenolverbindungen, wie z.B. halogenierte o-Hydroxydiphenyläther, die ausgezeichnete antimi- <robielle Wirkstoffe darstellen und daher auch in Seifen hervorragende Effekte erzielen (siehe z.B. GB-A-1 024022), haben den Nachteil, dass sie die Seifenstücke vergilben, wenn diese dem Licht ausgesetzt werden. Auf diese Weise kommt es zu einem unerwünschten unansehnlichen Aspekt der Seifenstücke.

    [0003] Es wurden bereits Methoden zur Verringerung bzw. Vermeidung dieses Nachteils vorgeschlagen. So lehrt die US-A-3284362, in die Seifen aromatische Carbonsäuren als Lichtschutzmittel einzuarbeiten, wodurch eine gewisse Verbesserung der Seifenqualität erreicht wird.

    [0004] In der GB-A-1175408 wird vorgeschlagen, freie geradkettige Fettsäuren in halogenierte o-Hydro- Kydiphenyläther enthaltende Seifen einzuverleiben. Eine gewisse Qualitätsverbesserung der Seifenstücke ist damit zu erreichen, ohne dass dadurch das Problem völlig gelöst werden konnte. Viele der genannten Fettsäuren sind in sogenannten «überfetteten Seifen» oft ein fester Bestandteil der fertigen Seifenstücke.

    [0005] Schliesslich ist aus der US-A-4115294 bekannt, dass ein Zusatz von N-Acylsarkosinderivaten die Lichtempfindlichkeit von halogenierte o-Hydroxydiphenyläther enthaltenden Seifen herabsetzt und damit die Verschlechterung des Aspektes bei Belichtung in Grenzen hält.

    [0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, das eingangs erwähnte Problem zu lösen. Es wurde dabei überraschenderweise gefunden, dass der Zusatz von praktisch wasserunlöslichen, nicht gefärbten Silikaten zur Seifenmasse die Verfärbung der Seife unter Lichteinwirkung besonders wirksam zu vermindern imstande ist, und zwar in wesentlich höherem Masse als es die vorstehend beschriebenen bekannten Methoden bewirken können.

    [0007] Das erfindungsgemässe Seifenstück mit antimikrobieller Wirkung, das einen halogenierten o-Hydroxydiphenyläther der Formel

    worin X Halogen, Methyl, Methoxy oder Hydroxy, Y Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl, Hal ein Halogenatom und m die Zahl 0, 1 oder 2 bedeuten, als antimikrobiellen Wirkstoff enthält, ist dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich ein praktisch wasserunlösliches, nicht gefärbtes Silikat enthält.

    [0008] Bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe in erfindungsgemässen Seifenstücken entsprechen der Formel

    worin Hal und Hah jeweils unabhängig voneinander ein Halogenatom und Y1 Wasserstoff oder Halogen bedeuten.

    [0009] Als Halogene in Formel (1) und (2) kommen Fluor, Chlor, Brom und Jod, insbesondere Chlor und Brom, vorzugsweise Chlor in Betracht.

    [0010] Als antibakterielle Verbindungen der Formel (1) bzw. (2) seien beispielsweise erwähnt: 3',4,4'-Trichlor-2-hydroxydiphenyläther, 4,4'-Dichlor-2-hydroxydiphenyläther, 4-Chlor-4'-brom-2-hydroxydiphenyläther, 4-Chlor-4'-iod-2-hydroxydiphenyläther, 4-Chlor-4' -fluor-2-hydroxydiphenyläther, 4-Brom-4'-chlor-2-hydroxydiphenyläther, 4-Brom-2',4'-dichlor-2-hydroxydiphenyläther, 4,4'-Dibrom-2-hydroxydiphenyläther, 4,2'-4'-Trichlor-2-hydroxydiphenyläther und 4,4',5'-Trichlor- 2-hydroxy-diphenyläther.

    [0011] Die antimikrobiellen Verbindungen der Formel (1) können auch zusammen mit anderen antimikrobiellen Verbindungen, wie halogenierten Hydroxy-diphenylmethanen, halogenierten Salicylaniliden, halogenierten Diphenylharnstoffen, wie Trichlorcarbanilid, Tribromsalicylanilid, Dibromsalicylanilid und dem Zinksalz des 1-Hydroxy-2-pyridinthions, in den erfindungsgemässen Seifenstücken enthalten sein.

    [0012] Besonders bevorzugte erfindungsgemässe Seifenstücke enthalten als antimikrobiell wirksame Verbindung 4,2',4'-Trichlor-2-hydroxydiphenyläther.

    [0013] Die erfindungsgemässen Seifenstücke enthalten den antimikrobiellen Wirkstoff (oder Mischungen von mehreren antimikrobiell wirksamen Stoffen) im allgemeinen in einer Konzentration von 0,05 bis 3, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstükkes.

    [0014] Das in den erfindungsgemässen Seifenstücken vorhandene, in Wasser praktisch unlösliche und nicht gefärbte Silikat kann jedes aus den Lehrbüchern der anorganischen Chemie bekannte Silikat mit der vorgenannten Spezifikation sein. Beispiele hiefür sind:

    1) Orthosilikate mit dem Anion Si044-, Metasilikate mit dem Anion SiO32-, Pyro- oder Disilikate mit dem Anion Si2076-.

    2) Silikate mit Ringstrukturen, in welchen 3 oder mehr Tetraeder 2 Ecken mit anderen Tetraedern gemeinsam haben, wie z.B. solche der Formel

    3) Silikate mit «unendlichen» Ketten, etwa solche, die derAusschnittformel

    entsprechen. Diese Ketten haben, ähnlich wie die vorgenannten ringförmigen Strukturen, die Bruttoformel (SiO3)n2n-.

    4) Silikate, in denen 3 Ecken für jeden Tetraeder gemeinsam sind, wodurch zweidimensionale, «unendliche» Flächen mit abwechselnd einem Sauerstoff- und einem Siliciumatom entstehen.

    5) Silikate, in denen die S104-Tetraeder alle 4 Ecken gemeinsam haben, wodurch 3-dimensionale Skelette entstehen, die durch völlig vernetzte Ketten aus alternierenden Sauerstoff- und Siliciumatomen bestehen.



    [0015] Als Kationen für die vorstehend genannten Silikatstrukturen kommen alle jene in Betracht, die die damit gebildeten Silikate nicht färben und sie nicht wasserlöslich machen. Vor allem kommen zweiwertige Ionen in Betracht, insbesondere Erdalkalimetallionen wie Ca, Mg, Ba. Besonders bevorzugt sind Magnesiumsilikate.

    [0016] Selbstverständlich können auch gemischte Silikate mit mehreren Kationen verwendet werden, z.B. mit Na, K, AI usw., ebenso wie Mischsalze mit anderen Anionen (z.B. OH-, CI-, F- usw.). Siliciumatome in polymeren Silikatanionen können teilweise auch durch Aluminium- oder andere Atome ersetzt sein, die Silicium üblicherweise in derartigen Verbindungen ersetzen können.

    [0017] In Frage kommende Silikate können auch durch ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem entsprechenden Metalloxid und Si02 charakterisiert werden, z.B. nach der hypothetischen Formel

    wobei Kat ein wie vorstehend definiertes Kation, n, x und y bestimmte Zahlen bedeuten, z.B. n und x Zahlen zwischen 0,5 und 1,5 und y Zahlen zwischen 0,6 und 6. Diese Silikate können auch noch weitere Metallatome enthalten, z.B. in Form von Oxiden MeO oder Me203, worin Me z.B. Bor, Beryllium, Aluminium und ähnliche Metallatome bedeuten.

    [0018] Wie bereits erwähnt, kommen als Silikate in den erfindungsgemässen Seifenstücken bevorzugt Magnesiumsilikate zum Einsatz, z.B. solche der Formel

    worin y' eine beliebige Zahl zwischen 1 und 3,5, vorzugsweise zwischen 1 und 1,5 bedeutet. Das heisst also, dass in den bevorzugten Magnesiumsilikaten das Verhältnis MgO:Sl02 1:3,5 bis 1:1, insbesondere 1:1,5 bis 1:1 beträgt. Im Falle 1:1 hat das Magnesiumsilikat die Formel MgSi03.

    [0019] Vorzugsweise enthält ein erfindungsgemässes Seifenstück 0,1 bis 10, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% an Silikat, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes.

    [0020] Sofern das erfindungsgemässe Seifenstück nicht ohnehin aus einer sogenannten «überfetteten Seife» besteht, das heisst, aus einer Seife, die noch freie, insbesondere geradkettige, vorzugsweise weitgehend gesättigte Fettsäuren mit 8-22 C-Atomen enthält, können derartige Säuren zusätzlich in die Seifengrundlage eingearbeitet werden. Die erfindungsgemässen Seifenstücke können dann zusätzlich vorzugsweise etwa 0,1 bis 15, insbesondere 1 bis 10 Gew.-% an freien Fettsäuren, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes, enthalten.

    [0021] Durch die zusätzliche Anwesenheit der freien Fettsäuren kann die durch das Silikat erreichte Verbesserung des Aspektes des Seifenstückes (durch Verminderung der Verfärbung im Licht) noch weiter verbessert werden. Es wird dann ein Effekt erreicht, der besser ist als der durch das Silikat allein hervorgerufene, und der natürlich wesentlich besser ist als der, der durch die freien Fettsäuren allein zustande gekommen wäre (siehe Beispielteil).

    [0022] Beispiele für Fettsäuren mit 8-22 C-Atomen, die in erfindungsgemässen Seifenstücken enthalten sein können (auch Mischungen davon), sind unter anderen: Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin-, Sebacin-, Dodecandi-, Thapsis-, Hexadecandi- und Octadecandicarbonsäure sowie Mischungen von aus Kokosöl, Talgfett oder Palmkernöl erhaltenen Säuren. Bevorzugt sind dabei Stearinsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure und die aus Kokosöl, Talgfett und Palmkernölen erhaltenen Säuregemische.

    [0023] Ebenso wie der Zusatz der vorstehend erwähnten Fettsäuren kann der Zusatz von N-Acylsarkosinderivaten zu den erfindungsgemässen Seifenstücken eine weitere Verbesserung des Aspektes bzw. eine Verringerung der Verfärbung bewirken. Bevorzugt werden dazu Verbindungen der Formel

    worin R Alkyl oder Alkenyl mit 8 bis 17 C-Atomen bedeutet, eingesetzt. Beispiele für solche Verbindungen sind etwa N-Laurylsarkosin und N-Oleoylsarkosin.

    [0024] Die erwähnten Sarkosinderivate sind in den erfindungsgemässen Seifenstücken vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes, enthalten. Sie können entweder allein (natürlich zusammen mit einem Silikat) oder gemeinsam mit den oben erwähnten Fettsäuren in den Seifenstücken enthalten sein.

    [0025] Die erfindungsgemässen Seifenstücke werden wie üblich hergestellt. Der Grundseife wird ein antibakterieller Wirkstoff der Formel (1) (oder Mischungen von Wirkstoffen) mit dem Silikat und gegebenenfalls mit einer Fettsäure oder einem Gemisch von Fettsäuren mit jeweils 8-22 C-Atomen (sofern die Grundseife nicht bereits freie Fettsäuren enthält) oder/und zusätzlich mit den vorhin erwähnten N-Acylsarkosinen eingearbeitet.

    [0026] Zusätzlich können weitere in Seifen übliche Bestandteile in die Seifengrundlage eingearbeitet werden, wie etwa Mattierungsmittel, z.B. Ti02, sowie Komplexbildner und Wasserenthärter, beispielsweise Komplexone wie NTA, EDTA, DTPA, Parfüme u.a.

    [0027] Als Grundseife kann man beispielsweise Seifen verwenden, die durch Verseifung von bestimmten Mischungen aus verschiedenen Fetten (Triglyceriden) erhalten werden. Beispiele für derartige Fette sind: Talgfett, Spermöl, Kokosnussöl, Palmkernöl, Rhicinusöl, Schweineschmalz, Olivenöl usw. Die Seifen können auch aus den entsprechenden Säuren durch Neutralisation hergestellt werden, z.B. aus einem Gemisch von Talgfettsäure, Kokospalmkernölfettsäure und Olein.

    [0028] Wie bereits aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Verbesserung des Aspektes von Seifen, die als antimikrobiellen Wirkstoff einen oder mehrere halogenierte o-Hydroxydiphenyläther der Formel (1) enthalten, bzw. ein Verfahren zur Verminderung der Verfärbung von Seifen im Licht, vor allem im Sonnenlicht, welche Verfärbung durch die als antimikrobielle Wirksubstanzen der Seife zugefügten halogenierten o-Hydroxydiphenyläther der Formel (1) hervorgerufen wird. Dieses erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man der Seifengrundlage ein praktisch wasserunlösliches, nicht gefärbtes Silikat zusetzt und innig darin vermischt. Die nähere Spezifikation der im erfindungsgemässen Verfahren zugesetzten Silikate ist der vorstehenden Beschreibung der damit herstellbaren Seifenstücke zu entnehmen.

    [0029] Bevorzugt werden der Seifengrundlage 0,1 bis 10, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% Silikat, bezogen auf das Gesamtgewicht der fertigen Seife, zugegeben. Es handelt sich dabei vorzugsweise um Erdalkalimetallsilikate, vorzugsweise um Calcium- oder Magnesiumsilikate, insbesondere Magnesiumsilikate.

    [0030] Zur weiteren Verbesserung des Aspektes der Seifen bzw. zur weiteren Verminderung der Verfärbung können zusätzlich der Seifenmasse noch freie, insbesondere geradkettige, vorzugsweise weitgehend gesättigte Fettsäuren mit 8-22 C-Atomen oder Gemische solcher Fettsäuren zugesetzt werden, und zwar vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 15, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der fertigen Seife.

    [0031] Beispiele für derartige Fettsäuren sind: Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin-, Sebacin-, Dodecandi-, Thapsis-, Hexadecandi- und Octadecandicarbonsäure sowie Mischungen von aus Kokosöl, Talgfett oder Palmkernöl erhaltenen Säuren. Bevorzugt sind dabei Stearinsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, und die aus Kokosöl, Talgfett und Palmkernölen erhaltenen Säuregemische.

    [0032] Anstelle der eben genannten Fettsäuren oder zusammen mit diesen, kann man zur weiteren Verbesserung des Aspektes der erfindungsgemässen Seifenstücke der Grundseifenmasse auch N-Acylsarkosinderivate, insbesondere solche der Formel

    worin R Alkyl oder Alkenyl mit 8 bis 17 C-Atomen bedeutet, beimischen. Diese Sarkosinderivate können in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes, der Grundseifenmasse einverleibt werden.

    [0033] Eine Variante des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass man der Grundseife nicht direkt ein praktisch wasserunlösliches Silikat einverleibt, sondern dieser ein Gemisch aus einem wasserlöslichen Silikat, wie z.B. einem Alkalimetallsilikat, etwa Wasserglas, und einem Metallsalz zugibt, das mit dem wasserlöslichen Silikat zu einem praktisch wasserunlöslichen Silikat reagiert. Als Metallsalz kann natürlich nur ein solches verwendet werden, das mit dem wasserlöslichen Silikat ein in Wasser praktisch unlösliches, nicht färbendes Silikat bildet. Es kommen nicht gefärbte Salze zweiwertiger oder dreiwertiger Kationen, insbesondere Erdalkalimetallsalze, z.B. Salze von Calcium und vor allem Magnesium in Betracht. Die Natur des Anions dieser Salze ist von geringer Bedeutung. Es kann beispielsweise ein Hydroxyl-, Halogenid-, Sulfat-, Nitrat- oder Acetation oder ein anderes Anion einer anorganischen oder organischen Säure sein, das mit dem Metall ein bevorzugt leicht wasserlösliches Salz bildet.

    [0034] Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher. Teile bedeuten darin jeweils Gewichtsteile, Prozentangaben Gewichtsprozente.

    Beispiel 1



    [0035] In eine Grundseifenmasse, die durch Verseifung einer Zusammensetzung bestehend aus 75% Talgfett, 20% Kokosfett und 5% Schweineschmalz erhalten wurde, werden jeweils die aus der nachfolgenden Tabelle 1 ersichtlichen Zusätze einpiliert. Es entstehen auf diese Weise die Seifenmuster A, B und C, deren Zusammensetzung ebenfalls der Tabelle 1 zu entnehmen ist.



    [0036] Die 3 Seifenmuster werden nun zur Prüfung der Lichtstabilität bzw. zur Feststellung des Grades der Verfärbung dem Tageslicht ausgesetzt, und zwar bis 112, 505, 1471 und 1750 Langley. Danach wurde der Weissgrad (Helligkeitswert) der Muster mit einem ®Elrepho-Photometer der Fa. Zeiss (Normlichtart D65, 2 Grad Normalbeobachter, Filter FL 40), ausgedrückt in %, bezogen auf das Absolutweiss gemäss CIE-Empfehlung vom 1.1.1969, gemessen. Die erhaltenen Weissgradwerte (Helligkeitswerte) sind in der nachfolgenden Tabelle 2 (in %) angegeben (WG). Ebenso sind in dieser Tabelle die Unterschiede (Verminderung) der Weissgradwerte (Helligkeitswerte) gegenüber dem jeweiligen unbelichteten Muster angegeben (ΔY).



    [0037] Tabelle 2 zeigt deutlich, dass die durch den Zusatz von 4,2',4'-Trichlor-2-hydroxydiphenyläther hervorgerufene Weissgrad-(Helligkeits)verminderung (AY) durch den Zusatz von 1% MgSiOa deutlich verringert bzw. der Weissgrad deutlich erhöht wird.

    [0038] Ersetzt man im Seifenmuster C MgSi03 durch ein Magnesiumsilikat mit einem MgO:Si02-Verhältnis von 1:1,5 bzw. durch ein solches mit einem MgO:Si02-Verhältnis von 1:3,3, so erhält man ähnlich günstige Resultate.

    Beispiel 2



    [0039] In eine Grundseifenmasse, die durch Verseifung einer Zusammensetzung bestehend aus 75% Talgfett, 20% Kokosfett und 5% Schweineschmalz erhalten wurde, werden jeweils die aus der nachfolgenden Tabelle 3 ersichtlichen Zusätze einpiliert. Es entstehen auf diese Weise die Seifenmuster B 1 bis B 10, deren Zusammensetzung ebenfalls der Tabelle 3 zu entnehmen ist.



    [0040] Die Seifenmuster werden nun zur Prüfung der Lichtstabilität bzw. zur Feststellung des Grades der Verfärbung dem Tageslicht ausgesetzt, und zwar bis 150, 500 und 1000 Langley. Danach wird der Weissgrad (Helligkeitswert) der Muster mit einem ®Elrepho-Photometer der Fa. Zeiss (Normlichtart D65, 2 Grad Normalbeobachter, Filter FL 40), ausgedrückt in %, bezogen auf das Absolutweiss gemäss CIE-Empfehlung vom 1.1.1969, gemessen. Die erhaltenen Weissgradwerte (Helligkeitswerte) sind in der nachfolgenden Tabelle 4 (in %) angegeben (WG). Ebenso sind in dieser Tabelle die Unterschiede (Verminderung) der Weissgradwerte (Helligkeitswerte) gegenüber dem jeweiligen unbelichteten Muster angegeben (ΔY) ·



    [0041] Tabelle 4 zeigt deutlich, dass die durch den Zusatz von 4,2',4'-Trichlor-2-hydroxydiphenyläther hervorgerufene Weissgrad-(Helligkeits)verminderung (AY) durch den Zusatz von 1% bzw. 2% MgSi03 (Muster B3, B4) deutlich verringert bzw. der Weissgrad deutlich erhöht wird. Eine weitere Weissgraderhöhung (Verringerung des Helligkeitsverlustes) wird durch den zusätzlichen Einsatz von Stearinsäure (Muster B 5, B 6) oder/und Lauroylsarkosin (Muster B 7-B 10) erreicht.

    [0042] Ersetzt man in den Seifenmustern B3 bis Bio jeweils MgSi03 durch entsprechende Mengen eines Magnesiumsilikates mit einem MgO:SiO2-Verhältnis von 1:1,5 bzw. eines solchen mit einem MgO:Si02-Verhältnis von 1:3,3, so erhält man für die entsprechenden Seifenmuster ähnlich günstige AY-Werte, wie sie in Tabelle 4 angegeben sind.


    Ansprüche

    1. Seifenstück mit antimikrobieller Wirkung, enthaltend einen halogenierten o-Hydroxydiphenyläther der Formel

    worin X Halogen, Methyl, Methoxy oder Hydroxy, Y Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl, Hal ein Halogenatom und m die Zahl 0, 1 oder 2 bedeuten, als antimikrobiellen Wirkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich ein praktisch wasserunlösliches, nicht gefärbtes Silikat enthält.
     
    2. Seifenstück nach Anspruch 1, das als antimikrobiellen Wirkstoff einen halogenierten o-Hydroxydiphenyläther der Formel

    worin Hal und Hall jeweils unabhängig voneinander ein Halogenatom und Y1 Wasserstoff oder Halogen bedeuten, vorzugsweise 4,2',4'-Trichlor-2-hydroxydiphenyläther enthält.
     
    3. Seifenstück nach Anspruch 1 oder 2, das den antimikrobiellen Wirkstoff in einer Konzentration von 0,05 bis 3, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes, enthält.
     
    4. Seifenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es das Silikat in einer Konzentration von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes, enthält.
     
    5. Seifenstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es ein in Wasser praktisch unlösliches Erdalkalimetallsilikat, insbesondere ein Magnesiumsilikat enthält.
     
    6. Seifenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich eine oder mehrere freie, vorzugsweise weitgehend gesättigte, Fettsäuren mit jeweils 8-22 C-Atomen enthält, insbesondere in einer Konzentration von 0,1 bis 15, vor allem 1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes.
     
    7. Seifenstück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es als Fettsäure Stearinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure oder Mischungen von Säuren, die aus Kokosöl, Talgfett oder Palmkernölen erhalten werden können, vorzugsweise aber Stearinsäure, enthält.
     
    8. Seifenstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich ein N-Acylsarkosin, vorzugsweise ein solches der Formel

    worin R Alkyl oder Alkenyl mit 8-17 C-Atomen bedeutet, enthält, und zwar vorzugsweise in einer Konzentration von 1 bis 15, insbesondere 1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Seifenstückes.
     
    9. Seifenstück nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass es weitere in Seifen übliche Zutaten enthält, beispielsweise Parfüme, Mattierungsmittel, Farbstoffe, Komplexbildner und Wasserenthärter.
     
    10. Verfahren zur Verminderung der durch den Zusatz von antimikrobiell wirksamen halogenierten o-Hydroxydiphenyläthern der Formel (1) hervorgerufenen Verfärbung von Seifen, dadurch gekennzeichnet, dass man der Grundseife ein praktisch wasserunlösliches, nicht gefärbtes Silikat zusetzt und innig darin vermischt.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% an Silikat, bezogen auf das Gesamtgewicht der fertigen Seife, zusetzt.
     
    12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Erdalkalimetallsilikat, vorzugsweise ein Magnesiumsilikat zusetzt.
     
    13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zur noch besseren Verminderung der Verfärbung zusätzlich eine freie, vorzugsweise weitgehend gesättigte Fettsäure mit 8-22 C-Atomen oder ein Gemisch von mehreren solchen Fettsäuren in die Grundseife einarbeitet, und zwar vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 15, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der fertigen Seife.
     


    Claims

    1. A soap bar with antimicrobial action containing as antimicrobial compound a halogenated o-hydroxydiphenyl ether of the formula

    wherein X is halogen, methyl, methoxy or hydroxy, Y is hydrogen, methyl or trifluoromethyl, Hal is a halogen atom and m is 0, 1 or 2, which soap bar additionally contains a colourless silicate which is virtually insoluble in water.
     
    2. A soap bar according to claim 1, wherein the antimicrobial compound is a halogenated o-hydroxydiphenyl ether of the formula

    wherein each of Hal and Hall independently of the other is a halogen atom and Y1 is hydrogen or halogen, and is preferably 4,2',4'-trichloro-2-hydroxydiphenyl ether.
     
    3. A soap bar according to either of claims 1 or 2, which contains the antimicrobial compound in a concentration of 0.05 to 3% by weight, preferably 0.2 to 2% by weight, based on the total weight of the soap bar.
     
    4. A soap bar according to claim 1, which contains the silicate in a concentration of 0.1 to 10% by weight, preferably 0.5 to 5% by weight, based on the total weight of the soap bar.
     
    5. A soap bar according to anyone of claims 1 to 4, which contains an alkaline earth metal silicate which is virtually insoluble in water, in particular a magnesium silicate.
     
    6. A soap bar according to claim 1 which additionally contains one or more free, preferably substantially saturated, fatty acids each containing 8 to 22 carbon atoms, in particular in a concentration of 0.1 to 15% by weight, preferably 1 to 10% by weight, based on the total weight of the soap bar.
     
    7. A soap bar according to claim 6, wherein the fatty acid is stearic acid, lauric acid, palmitic acid, myristic acid or a mixture of acids which can be obtained from coconut oil, tallow fat or palm kernel oils, but is preferably stearic acid.
     
    8. A soap bar according to any one of claims 1 to 7, which additionally contains a N-acylsarcosine, preferably one of the formula

    wherein R is alkyl or alkenyl of 8 to 17 carbon atoms, preferably in a concentration of 1 to 15% by weight, most preferably 1 to 5% by weight, based on the total weight of the soap bar.
     
    9. A soap bar according to any one of claims 1 to 8, which contains further ingredients customarily employed in soaps, for example perfumes, dulling agents, colorants, chelating agents and water softeners.
     
    10. A method of diminishing the discolouration of soap bars caused by the addition of antimicrobial halogenated o-hydroxydiphenyl ethers of the formula (1), which method comprises adding a colourless silicate which is virtually insoluble in water to the soap base and intimately mixing it herein.
     
    11. A method according to claim 10, which comprises adding 0.1 to 10% by weight, preferably 0.5 to 5% by weight, of silicate, based on the total weight of the finished soap bar.
     
    12. A method according to either of claims 10 or 11, which comprises adding an alkaline earth metal silicate, preferably a magnesium silicate.
     
    13. A method according to claim 10, wherein the discolouration is still further diminished by additionally incorporating in the soap base a free, preferably substantially saturated fatty acid of 8 to 22 carbon atoms or a mixture of several such fatty acids, preferably in an amount of 0.1 to 15% by weight, most preferably 1 to 10% by weight, based on the total weight of the finished soap bar.
     


    Revendications

    1. Pain de savon à effet anti-microbien, contenant un o-hydroxydiphényléther halogéné de formule:

    où X est un halogène, un groupe méthyle, mé- thoxy ou hydroxyle; Y est de l'hydrogène, un groupe méthyle ou trifluorométhyle; Hal est un atome d'halogène, et m est le nombre 0, 1 ou 2, comme matière active anti-microbienne, caractérisé par le fait qu'il contient en supplément un silicate non coloré, pratiquement insoluble dans l'eau.
     
    2. Pain de savon selon la revendication 1, qui contient comme matière active anti-microbienne un o-hydroxydiphényléther halogéné de formule:

    où Hal et Hall représentent à chaque fois indépendamment l'un de l'autre un atome d'halogène, et Y1 est de l'hydrogène ou un halogène, de préférence le 4,2',4'-trichtoro-2-hydroxydiphényléther.
     
    3. Pain de savon selon les revendications 1 ou 2, qui contient la matière active anti-microbienne en une concentration de 0,05 à 3%, de préférence de 0,2 à 2% en poids calculés sur le poids total du pain de savon.
     
    4. Pain de savon selon la revendication 1, caractérisé par le fait qu'il contient le silicate en une concentration de 0,1 à 10, de préférence de 0,5 à 5% en poids, rapportés au poids total du pain de savon.
     
    5. Pain de savon selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé par le fait qu'il contient un silicate de métal alcalino-terreux pratiquement insoluble dans l'eau, en particulier un silicate de magnésium.
     
    6. Pain de savon selon la revendication 1, caractérisé par le fait qu'il contient en supplément un ou plusieurs acide(s) gras libre(s), de préférence largement saturé(s), ayant à chaque fois de 8 à 22 atomes de carbone, en particulier en une concentration de 0,1 à 15, surtout de 1 à 10% en poids, rapportés au poids total du pain de savon.
     
    7. Pain de savon selon la revendication 6, caractérisé par le fait qu'il contient comme acide gras, l'acide stéarique, l'acide laurique, l'acide palmitique, l'acide myristique ou des mélanges d'acides qui peuvent être obtenus à partir de l'huile de coprah, de la stéarine ou des huiles de palme, mais de préférence l'acide stéarique.
     
    8. Pain de savon selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé par le fait qu'il contient en supplément une N-acylsarcosine; de préférence une ayant la formule:

    où R est un groupe alkyle ou alcényle avec 8 à 17 atomes de carbone, et, précisément, de préférence en une concentration de 1 à 15, en particulier de 1 à 5% en poids, rapportés au poids total du pain de savon.
     
    9. Pain de savon selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé par le fait qu'il contient encore des additifs usuels des savons, par exemple des parfums, des produits de matage, des colorants, des complexants et des adoucisseurs pour l'eau.
     
    10. Procédé pour diminuer le changement de couleur des savons, provoqué par l'addition d'o-hydroxydiphényléthers halogénés de formule (1), efficaces comme anti-microbiens, caractérisé par le fait qu'on ajoute au savon de base un silicate non coloré, pratiquement insoluble dans l'eau, puis qu'on mélange le tout intimement.
     
    11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé par le fait qu'on ajoute de 0,1 à 10, de préférence de 0,5 à 5% en poids de silicate, rapportés au poids total du savon terminé.
     
    12. Procédé selon les revendications 10 ou 11, caractérisé par le fait qu'on ajoute un silicate de métal alcalino-terreux, de préférence un silicate de magnésium.
     
    13. Procédé selon la revendication 10, caractérisé par le fait que, en vue de diminuer davantage le changement de couleur, on incorpore en supplément dans le savon de base, un acide gras libre, de préférence largement saturé, ayant de 8 à 22 atomes de carbone, ou un mélange de plusieurs de ces acides gras, et, précisément, de préférence en une quantité de 0,1 à 15, en particulier de 1 à 10% en poids, rapportés au poids total du savon terminé.