[0001] Die Erfindung betrifft ein Rippendeckenelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein Element dieser Art ist aus der DE-PS 1 928 656 bekannt. In seinem aus Längs-
und Querstreben bestehenden Gitterrost sind die Schalen mit ihren Rändern derart verankert,
daß sie die Gitteröffnungen verdecken oder, anders ausgedrückt, daß die Längs- und
Querstege des Gitterrostes die Verbindung zwischen den einzelnen Schalen darstellen.
Zwischen den Wänden einander benachbarter Schalen verbleiben über den Streben tiefe
Rinnen, die sich nach oben, also zu den Schalenböden hin, konisch verbreitern, da
die Schalenwände geneigt sind. Diese Rinnen werden beim Aufbringen der Ortbetonschicht
mit ausgefüllt. Die Ortbetonschicht muß aus statischen Gründen über den Schalenböden
mindestens 3 cm dick sein. Die bekannten Elemente sind leicht und mit normalen Hebezeugen
an die Verlegungsstelle zu bringen. Sie erfordern dort jedoch bis zum Abbinden des
aufzubringenden Ortbetons Absetzungen in relativ kleinen Abständen. Bei der Herstellung
der Elemente ist außerdem eine relativ aufwendige Schalung erforderlich, um die Zwischenräume
zwischen den Schalenwänden in deren Randbereich überall gleichmäßig auszugießen, d.h.
den Gitterrost kontinuierlich und in durchgehend gleicher Höhe auszubilden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rippenelement der eingangs beschriebenen Art so
auszubilden, daß es auf wirtschaftliche Weise herstell- und an der Verlegungsstelle
anbringbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach dem Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Das Ausfüllen der Zwischenräume zwischen den Schalen bis zu deren Oberseitenfläche
ermöglicht die Verwendung einer einfachen Schalung. Das Element ist somit wirtschaftlicher
und einfacher herstellbar. Ferner erhöht sich seine Eigenstabilität wesentlich: Die
Dicke der Schalenwände addiert sich für die Festigkeitsberechnung zu der Breite des
dazwischen angegossenen Steges. Die erheblich vergrößerte Eigensteifigkeit der Elemente
erlaubt beim Verlegen unterstützungsfreie Bereiche, die ein Mehrfaches der vorher
möglichen Abstände zwischen Unterstützungen betragen. Damit wird ein rascheres und
wirtschaftlicheres Verlegen möglich. Ferner ist der Raum unter dem Element besser
zugänglich.
[0006] Als vorteilhaft hat sich eine Höhe der Schalen von 16 bis 18 cm erwiesen.
[0007] Vorteilhafterweise weisen die Schalen eine Dicke von 2 cm auf. Damit ist die Oberseite
der Schalen im Bedarfsfall begehbar.
[0008] Zusätzlich kann an den Gitterrost eine faserbewehrte Untersichtsplatte angegossen
sein. Der Gitterrost kann an seiner Unterseite aufgerauht sein, wodurch die Verbindung
mit der Untersichtsplatte noch inniger wird.
[0009] Für eine Decke aus erfindungsgemäßen Elementen, die besonders dick ausgebildet ist,
können vorteilhaft zusätzliche schalenförmige Verdrängungskörper auf den Schalen liegend
in die Ortbetonschicht eingegossen sein.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rippendeckenelement entsprechend
der Schnittlinie I-I in Fig. 2;
Fig. 2 eine Ansicht des Elements von unten;
Fig. 3 schematisch eine Vorrichtung zum Herstellen eines Elements;
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Element entsprechend der Schnittlinie IV-IV in
Fig. 1;
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform eines Elements;
Fig. 6 schematisch verschiedene Ausführungsformen für das Herstellen einer Decke mittels
Fig. 4 entsprechenden Elementen.
[0011] Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch ein teilfertiges Rippendeckenelement, als Ganzes
mit 1 bezeichnet. Es besteht aus Schalen 2 und einem als Ganzes mit 3 bezeichneten
Gitterrost. Dieser besteht aus Längsstegen 3a und Querstegen 3b. Die Stege füllen
dabei den Zwischenraum zwischen den Schalen 2 vollständig bis zu deren Oberflächenseite
aus. In den Beispielen nach den Fig. 1 bis 3, 5 und 6 sind Schalen und Gitterrost
einstückig miteinander hergestellt.
[0012] Die Abmessungen bewegen sich in folgenden Größenordnungen: Breite a = 2,20 m; Länge
b = bis 15 m; Höhe c = 18 cm.
[0013] Maße der Schalen in der Größenordnung: Länge d = 0,5 bis 2,5 m; Breite e = 0,5 bis
0,75 m; Wandstärke f = 2 cm.
[0014] Die Dicke g der Stege an ihrer schmalsten, unteren Seite (Fig. 1) beträgt 15 cm.
[0015] In Fig. 2 ist schematisch angedeutet, wie das Rippendeckenelement 1 bei der Montage
im Bereich einer Schmalseite auf einer Abstützung 4 aufliegt. Ferner ist dort .ein
Bruchstück einer Längsbewehrung 5 eingezeichnet, wie sie in den Längsstegen 3a, die
sie nach oben überragen, angeordnet ist. In Fig. 1 sind die Längsbeweh-. rungen 5
durch strichpunktierte Linien angedeutet.
[0016] Fig. 3 zeigt schematisiert die Herstellung eines Fig. 1 und 2 entsprechenden Rippendeckenelements
1, hier im Querschnitt dargestellt. Auf einem Rütteltisch 6 sind feststehende Schalungskörper
7 angeordnet, die der Hohlform der Schalen 2 entsprechen. Ihr Abstand voneinander
entspricht der Breite der vorgesehenen Längsstege 3a plus der Wandstärke der Schalen
2. Der Aufbau wird seitlich von Abschalungen 8 begrenzt.
[0017] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein Rippendeckenelement 1', bei dem die Schalen
2 einzeln vorgefertigt und durch Eingießen beim Herstellen des Gitterrostes 3 mit
diesem und miteinander verbunden wurden. Zusätzlich sind die Längsbewehrungen 5 eingezeichnet.
Beidseits des Elements 1' sind weitere, daneben verlegte Elemente angedeutet. Im linken
Teil der Fig. 4 ist ferner ein kleiner Teil einer Ortbetonschicht 9 angedeutet, der
beim Fertigstellen der Decke unter Verwendung des Rippendeckenelements 1' aufgebracht
wird und die über das Element herausragenden Teile der Bewehru-ng 5 aufnimmt.
[0018] Eine andere Ausführungsform eines Rippendeckenelements 1" ist in Fig. 5 in einer
Fig. 4 entsprechenden Darstellung abgebildet. Die Unterseite 10 des Gitterrostes,
d.h. der Längsstege 3'a und der in Fig. 5 nicht sichtbaren Querstege, ist aufgerauht.
An die Unterseite 10 ist eine Untersichtsplatte 11 aus faserbewehrtem Beton angegossen.
Sie erstreckt sich über das gesamte Rippendeckenelement, also auch über die Öffnungen
der Schalen 2.
[0019] Der rechte Teil der Fig. 5 zeigt die Stoßstelle zwischen zwei benachbarten Rippendeckenelementen
1
11, die andere, zum Anschluß besonders ausgebildete Randbereiche 13 und 14 aufweisen.
Der Randbereich 13 ist als Untertritt ausgebildet. Er weist dabei im wesentlichen
Form und Größe eines Längssteges 3'a auf mit dem Unterschied, daß er am oberen Längsrand
eine stufenförmige Auflageausnehmung 15 aufweist. Der Randbereich 14 ist als Stützrand
ausgebildet. Seine Höhe, von der Oberflächenseite 2a ab nach unten, entspricht der
Höhe der stufenförmigen Auflageausnehmung. Der Stützrand 14 besteht in seiner Länge
abwechselnd aus in dieser Höhe endenden Schalenwänden und entsprechend ausgefüllten
Zwischenräumen im Bereich der jeweiligen Querstege zwischen den Schalen. Die stufenförmige
Auflageausnehmung 15 ist dabei so breit, daß neben ihrer vertikalen Wand eine mit
Ortbeton aufzufüllende Anschlußfuge 16 verbleibt.
[0020] Fig. 6 zeigt die Verwendung von Rippendeckenelementen 1, im Querschnitt dargestellt,
zur Herstellung einer besonders dicken Decke. Vor dem Aufbringen der Ortbetonschicht
9 sind zusätzliche schalenförmige Verdrängungskörper 12 mit etwa den Schalen 2 entsprechenden
Abmessungen auf diese aufgelegt worden. In Fig. 6 sind'Verdrängungskörper 12 bis 12c
unterschiedlicher Beschaffenheit und Höhe dargestellt: Der Verdrängungskörper 12,
relativ niedrig, besteht aus einem Kunststoffkörper, der Verdrängungskörper 12a ist
eine Betonschale, der Verdrängungskörper 12b besteht "massiv" aus einem geschäumten
Material und der Verdrängungskörper 12c aus Leichtbauplatten.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Im Rahmen der Erfindung
können die Abmessungen eines Rippendeckenelements variieren. Zusätzlich können auch
in den Querstegen Bewehrungen vorgesehen sein. Bei der Herstellung der Decke mit erfindungsgemäßen
Rippendeckenelementen ist eine zusätzliche, flächige Bewehrung im Ortbeton vorgesehen,
die in den Figuren nicht dargestellt ist.
1. Teilfertiges Rippendeckenelement mit einem, aus Beton vorgefertigten Gitterrost
und an diesen angeformten, die Gitterrostöffnungen nach oben abdeckenden, im wesentlichen
ebene Oberseitenflächen aufweisenden Schalen, mit Bewehrungen im Gitterrost, die vor
dem Aufbringen einer die Schalen um wenigstens 3 cm überdeckenden, insbesondere flächig
bewehrten, Ortbetonschicht nach oben herausragen, wobei die Maximaldicke der Elemente
ca. 25 cm beträgt, dadurch gekennzeichnet , daß der Gitterrost (3) die Zwischenräume
zwischen den Schalen (2) bis zu deren Oberseitenflächen (2a) ausfüllt, so daß das
Element (1) eine ebene Oberfläche hat.
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schalen (2) eine Höhe
(c) von 16 bis 18 cm aufweisen.
3. Element nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Schalen (2) eine
Wandstärke (f) von etwa 2 cm aufweisen.
4. Element nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Gitterrost (3') eine faserbewehrte Untersichtsplatte (11) angegossen ist.
5. Element nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Gitterrost (3') an seiner
Unterseite (10) aufgerauht ist.
6. Element nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß
der Gitterrost (3') wenigstens einen von zwei Arten zum Anstoß an ein Nachbarelement
bestimmte Randbereiche (13 bzw. 14) aufweist, von denen einer (13) als Untertritt
mit einer abgestuften Auflage (15) und der andere (14) als Stützrand zum Aufsetzen
auf die Auflage ausgebildet ist.
7. Element nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der den Untertritt bildende
Randbereich (13) eine dem gesamten Zwischenraum plus einer Schalenwand entsprechende
Form und eine stufenförmige Auflageausnehmung (15) am oberen Längsrand aufweist, und
daß der Stützrand (14) aus in einem der Höhe der Auflageausnehmung entsprechenden
Abstand von der Schalenoberflächenseite (2a) endenden Schalenwänden und längs des
Randbereiches entsprechend ausgefülltenZwischenräumen besteht.
8. Element nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Auflageausnehmung
(15) eine die Breite des Stützrandes (14) übertreffende Breite zum Bilden einer mit
Ortbeton zu füllenden Anschlußfuge (16) zwischen benachbarten Elementen aufweist.
9. Decke, hergestellt aus Elementen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 und
einer Ortbetonschicht, dadurch gekennzeichnet , daß für besonders dicke Decken zusätzlich
schalenförmige Verdrängungskörper (12, 12a, 12b, 12c) auf den Schalen (2) liegend
in die Ortbetonschicht (9) eingegossen sind.