[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Hubbalken= ofen zur Erwärmung von
Eisenhüttenerzeugnissen, wie Knüppeln, Brammen, Blöcken od. dgl., die unterschiedliche
Ofeneinlauftemperaturen und/oder unterschiedliche Quer= schnitte, insbesondere unterschiedliche
Stärken, und/oder unterschiedliche Qualitäten aufweisen und/oder sich vonein=. ander
auf Grund eines beliebigen anderen Parameters unter= scheiden, der verschieden lange
Wärmzeiten erfordert.
[0002] Die Verbesserung der Qualität der im Stranggiessverfahren erhaltenen Erzeugnisse
gestattet es, in vielen Fällen von einer Kontrolle dieser Erzeugnisse abzusehen. Diese
Kon= trolle erfordert die Abkühlung der Erzeugnisse auf Tempe= raturen, die sich der
Raumtemperatur nähern. Diese Verein= fachung bietet auch die vom Standpunkt der Energieersparnis
sehr günstige Möglichkeit, die Wärm- und Ausgleichsöfen mit noch warmen, unmittelbar
von der Stranggiessanlage zuge= führten Erzeugnissen zu beschicken. Die Beschickungsmöglich=
keit der Ofen mit diesen Erzeugnissen wird jedoch dadurch verhindert, dass die bekannten
Hubbalkenöfen zur Aufnahme von Erzeugnissen mit im wesentlichen gleichen Ofeneinlauf=
temperaturen ausgelegt sind. Die Erzeugnisse, die in die bekannten Öfen mit einer
von der Durchschnittstemperatur bedeutend abweichenden Temperatur einlaufen, verlassen
deshalb den Ofen mit einer Temperatur, die niedriger als die für den Walzvorgang erforderliche
Temperatur ist, oder werden unzulässig stark erwärmt und beginnen zu schmelzen. Um
diesen Nachteil nach Möglichkeit zu beheben, muss bisher der Betrieb des im Anschluss
an den Hubbalkenwärmofen vor= gesehenen Walzwerks derart dem Betrieb des Stranggiesswerks
angepasst werden, dass die warmen Erzeugnisse den Ofen ohne Aufenthalte wechselnder
Dauer und infolgedessen ohne unter= schiedlich starke Abkühlung erreichen.
[0003] Das Einhalten dieser Bedingung bereitet jedoch praktische Schwierigkeiten, insbesondere
in den Anlagen, die eine einzige Stranggiesskokille und eine einzige Walzlinie auf=
weisen. Wegen dieser Schwierigkeiten wird zum Erreichen einer gleichmässigen Temperatur
der erwärmten Eisenhütten= erzeugnisse manchmal sogar vorgezogen, alle von der Strang=
giessanlage gelieferten Erzeugnisse zunächst vollständig abzukühlen und dadurch auf
die Vorteile einer Ofenbe= schickung mit den noch warmen Erzeugnissen zu verzichten.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, die oben ange= führten Nachteile zu beseitigen
und ein Verfahren zur Erwärmung von Eisenhüttenerzeugnissen in Hubbalkenöfen zu entwickeln,
das es ermöglicht, den Ofen mit aufeinander= folgenden Erzeugnissen, wie Knüppeln,
Brammen, Blöcken odo dgl. zu beschicken, die unterschiedliche Temperaturen und/ /oder
unterschiedliche Querschnitte, insbesondere unter= schiedliche Stärken, und/oder unterschiedliche
Qualitäten aufweisen, wobei jedoch am Auslauf des Ofens die erwärmten Erzeugnisse
eine im wesentlichen gleichförmige, für den Walzvorgang geeignete Temperatur besitzen.
Das erfindungs= gemässe Verfahren soll also eine elastische Verbindung zwischen dem
im Anschluss an den Hubbalkenofen angeordneten Walzwerk und der dem Ofen vorgeschalteten
Anlage ermöglichen.
[0005] Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige
der zu erwärmenden Erzeugnisse ausser= halb des Ofens in dessen Längsrichtung und
in der selben Vorschubrichtung der Erzeugnisse im Inneren des Ofens vor= geschoben
und in den Ofen seitlich in verschiedenen, auf Grund der Temperatur und/oder des Querschnitts,
insbeson= dere der Stärke, und/oder der Qualität und/oder eines beliebigen anderen
Parameters der Erzeugnisse bestimmten, sich entsprechend ändernden Stellen eingeführt
werden. Nach einem anderen Merkmal der Erfindung werden zumindest einige der im Inneren
des Ofens vorgeschobenen Erzeugnisse, sobald sie die gewünschte Ofenauslauftemperatur
erreichen, in ent= sprechend veränderlichen Stellen seitlich aus dem Ofen ausgeführt
und anschliessend ausserhalb des Ofens in dessen Längs= richtung und in der selben
Vorschubrichtung der Erzeug= nisse im Inneren des Ofens weiter vorgeschoben.
[0006] Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens sieht die Erfindung einen Hubbalkenofen
vor, der im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass er mehrere, in der Ofen:
längsrichtung aufeinanderfolgende, seitliche Ofeneinlauf= öffnungen und/oder mehrere,
in der Ofenlängsrichtung auf= einanderfolgende, seitliche Ofenauslauföffnungen aüweist,
und auf mindestens einer Seite des Ofens neben dem Ofen im Bereich der Ofeneinlauföffnungen
und/oder der Ofenauslauf= öffnungen ein ofenäusserer, sich in der Ofenlängsrichtung
erstreckender Förderer für die Erzeugnisse vorgesehen ist, der mit dem ofeninneren
Hubbalkenförderer synchronisiert bzw. auf diesen abgestimmt ist und die Erzeugnisse
in der selben Richtung und mit der selben Geschwindingkeit des ofeninneren Hubbalkenförderers
vorschiebt, wobei Einschub= mittel zum Einführen der Erzeugnisse in den Ofen durch
eine beliebige der seitlichen Ofeneinlauföffnungen und zum Über= führen der Erzeugnisse
vom ofenäusseren Förderer auf den ofeninneren Hubbalkenförderer und/oder Ausstossmittel
zum Ausschieben der Erzeugnisse aus dem Ofen durch eine belie= bige der seitlichen
Ofenauslauföffnungen und zum Überführen der Erzeugnisse vom ofeninneren Hubbalkenförderer
auf den ofenäusseren Förderer, sowie Kontroll- und Steuermittel zur Einordnung der
zugeführten, zu erwärmenden Erzeugnisse und/oder der im Ofen erwärmten Erzeugnisse
auf Grund ihrer Temperatur und/oder ihrer Stärke und/oder ihrer Qualität und Mittel
zur Einführung der zu erwärmenden Erzeugnisse in den Ofen auf Grund ihrer Einordnung
entweder direkt durch die erste Ofeneinlauföffnung oder zur Umleitung der Erzeugnisse
auf den ofenäusseren Förderer und deren Ein= führung in den Ofen mit mehr oder minder
grosser Verspätung durch eine der aufeinanderfolgenden seitlichen Ofeneinlauf= öffnungen
fluchtend zu einem freigelassenen mitlaufenden Leerplatz auf dem inneren Hubbalkenförderer
und/oder Mittel zur Ausführung der erwärmten Erzeugnisse aus dem Ofen auf Grund ihrer
Einordnung entweder durch die letzte Ofenaus= lauföffnung oder mit mehr oder minder
grosser Voreilung durch eine der vorgeschalteten, seitlichen Ofenauslauf= öffnungen
auf den zugeordneten ofenäusseren Förderer vor= gesehen sind.
[0007] Konstruktionsmässig kann der Hubbalkenofen mit erfindungs= gemäss zugeordnetem, ofenäusserem,
gleichlaufendem Förderer in verschiedener Weise ausgebildet werden. So z.B. kann der
ofenäussere, einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden, seit= lichen Ofenöffnungen zugeordnete
Förderer nur auf der Ofen= einlaufseite oder nur auf der Ofenauslaufseite oder sowohl
auf der Ofeneinlaufseite als auch auf der Ofenauslaufseite vorgesehen sein. Die aufeinanderfolgenden
seitlichen Ofen= einlauf- oder Ofenauslauföffnungen können derart ausge= bildet sein,
dass sie nur je ein Erzeugnis auf einmal durch= lassen, oder können eine solche Breite
aufweisen, dass jede von ihnen den Einlauf in den Ofen und/oder den Auslauf aus dem
Ofen von je einem Erzeugnis in mehreren, verschiedenen, in der Ofenlängsrichtung versetzten
Stellen ermöglicht. Im Grenzfall kann sogar eine einzige, seitliche Ofeneinlauf= Öffnung
und/oder eine einzige seitliche Ofenauslauföffnung vorgesehen sein, die sich über
die ganze hänge des zuge= ordneten ofenäusseren Förderers erstreckt.
[0008] Sowohl der ofenäussere Förderer als auch die zugeordneten Einschub- bzw. Ausstossmittel
können in verschiedener Weise ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungs=
form besteht der ofenäussere Förderer aus einem Schritt= förderer, insbesondere aus
einem Hubbalkenförderer, der ähnlich wie der ofeninnere Hubbalkenförderer ausgebildet
ist. Die Einschubmittel zum Einführen der Erzeugnisse vom seitlichen ofenäusseren
Förderer in den Ofen und/oder die Ausstossmittel zum Ausschieben der Erzeugnisse aus
dem Ofen auf den seitlichen ofenäusseren Förderer können aus mindestens einem axialen
Lädedrücker bestehen.
[0009] Im Bereich des ofenäusseren, seitlichen, auf der Ofenein= laufseite und/oder auf
der Ofenauslaufseite vorgesehenen Förderers können beliebige Mittel zur Erwärmung
der auf dem genannten ofenäusseren Förderer transportierten Erzeug= nisse vorgesehen
sein, um z.B. die Abkühlung dieser Erzeug= nisse zu verhindern oder einzuschränken
und/oder eine regelrechte Vor- bzw. Nacherwärmung der Erzeugnisse zu erzielen. Zu
diesem Zweck kann mindestens ein seitlicher ausserhalb des Hubbalkenofens vorgesehener
Förderer erfin= dungsgemäss in einer entsprechenden, vorzugsweise wärme= isolierten
und zweckmässig z.B. mit Hilfe der Abgase des Hubbalkenofens beheizten Kammer angeordnet
sein.
[0010] Diese und andere Kennzeichen der Erfindung und die dadurch erzielten Vorteile ergeben
sich mit näheren Einzelheiten aus nachstehender Beschreibung eines erfindungsgemässen
Hubbalkenofens, der beispielsweise in Draufsicht und teil= weise im Schnitt in der
einzigen Figur der Zeichnung darge= stellt ist.
[0011] In der Zeichnung ist 1 die Kammer eines zur Erwärmung von Eisenhüttenerzeugnissen
z.B. Knüppeln bestimmten Hubbalken= ofens. Mit 2 sind die Festbalken und mit 3 die
Hubbalken des im Inneren des Ofens 1 angeordneten Hubbalkenförderers bezeichnet.
[0012] Die Richtung des schrittweisen queraxialen Vorschubs der Knüppel im Ofen 1 durch
den Hubbaleknförderer 2, 3 ist mit dem Pfeil 4 angegeben. Am Einlaufende des Ofens
1 ist im Ofeninneren ein quergerichteter Rollgang 5 vorgesehen, dessen Rollen von
zugeordneten Motoren 105 angetrieben werden. Ein ähnlicher, quergerichteter Rollgang
6 ist im Ofeninneren auch am Auslaufende des Ofens 1 vorgesehen. Mit 106 sind die
Antriebsmotoren der Rollen dieses Aus= laufrollgangs 6 bezeichnet. Das axiale Ausschieben
der Knüppel aus dem Ofen erfolgt in der Pfeilrichtung 8 durch eine seitliche Auslauföffnung
7.
[0013] Am Einlaufende des Ofens 1 weist die der seitlichen Ofen= auslauföffnung 7 gegenüberliegende
Wand der Ofenkammer mehrere, in der Ofenlängsrichtung aufeinanderfolgende Ofen= einlauföffnungen
11, 12, 13, 14 auf, die derart bemessen sind, dass durch jede Ofeneinlauföffnung ein
einziger Knüppel auf einmal axial in den Ofen 1 eingeführt werden kann. Die seitlichen
Ofeneinlauföffnungen sind aufeinander= folgend in der Längsrichtung des Ofens, d.h.
in der Vor= schubrichtung 4 der Knüppel im Ofeninneren angeordnet.
[0014] Der Abstand zwischen den Mittelachsen der aufeinanderfol= genden, seitlichen Ofeneinlauföffnungen
11, 12, 13 und 14 entspricht einem Vorschubschritt oder mehreren Vorschub= schritten
der Knüppel im Inneren des Ofens 1 durch den ofeninneren Hubbalkenförderer 2, 3. Die
erste seitliche Ofeneinlauföffnung 11 liegt fluchtend mit dem Einlaufroll= gang 5,
während die nachfolgenden seitlichen Ofeneinlauf= öffnungen 12, 13, 14 fluchtend zu
den von den Knüppeln auf den Festbalken 2 des Ofens 1 im Laufe des Vorschubs einge=
nommenen Stellungen angeordnet sind.
[0015] Im Bereich der seitlichen Ofeneinlauföffnungen 11, 12, 13, 14 ist neben dem Ofen
1 ein ofenäusserer Hubbalkenförderer 9, 10 vorgesehen, der sich über einen Teil der
Ofenlänge parallel zum ofeninneren Hubbalkenförderer 2, 3 erstreckt. Die Vorschubrichtung
15 des ofenäusseren Hubbalkenförderers 9, 10 entspricht der Vorschubrichtung 4 des
ofeninneren Hubbalkenförderers 2, 3.
[0016] Mit 9 sind die Festbalken des ofenäusseren Hubbalkenförde= rers 9, 10 bezeichnet.
Der ofenäussere Förderer 9, 10 ist einem quergerichteten Beschickungsrollgang 16 mit
motorange= triebenen Rollen zugeordnet, der fluchtend zu der ersten Ofeneinlauföffnung
11 und zum anschliessenden, im Inneren des Ofens 1 liegenden Einlaufrollgang 5 angeordnet
ist. Der ofenäussere Hubbalkenförderer 9, 10 ist in einer Kammer 17 angeordnet, die
auch wärmeisoliert sein kann. Der ofen= äussere Hubbalkenförderer 9, 10 und der ofeninnere
Hub= balkenförderer 2, 3 weisen den selben Vorschubschritt auf und sind untereinander
synchronisiert.
[0017] Die zu erwärmenden, insbesondere unmittelbar von einer Stranggiessanlage gelieferten
Knüppel werden in der Pfeil= richtung 18 zugeführt und sind mit ihrer Längsachse in
dieser Pfeilrichtung ausgerichtet, wobei sie durch eine seitliche, in der Kammer 17
vorgesehene Beschickungs= öffnung 19 auf den Beschickungsrollgang 16 einlaufen.
[0018] Bei gleicher Qualität und gleicher Stärke bzw. gleichem Querschnitt werden die zugeführten
Knüppel auf Grund ihrer Temperatur geprüft und eingeordnet. Auf Grund ihrer Tempe=
ratur werden die Knüppel durch diejenige seitliche Ofen= einlauföffnung 11, 12, 13,
14 in den Ofen eingeführt, die einer der Temperatur jedes einzelnen Knüppels korrespondie=
renden Stellung auf der Erwärmungskurve entspricht. Insbe= sondere werden die kälteren
Knüppel unmittelbar vom Be= schickungsrollgang 16 durch die erste Ofeneinlauföffnung
auf den anschliessenden Einlaufrollgang 5 in den Ofen ein= geführt und dann von diesem
Einlaufrollgang 5 durch die Hubbalken 3 des ofeninneren Hubbalkenförderers 2, 3 abge=
nommen und schrittweise queraxial in der Vorschubrichtung 4 über die ganze Länge des
Ofens 1 befördert. Die kältesten Knüppel bleiben also für die längsmögliche Verweilzeit
im Ofen 1 und erfahren infolgedessen die stärkste Erwärmung.
[0019] Die wärmeren Knüppel werden dagegen auf dem Beschickungs= rollgang 16 angehalten,
dann von diesem Rollgang durch die Hubbalken 10 des ofenäusseren Hubbalkenförderers
9, 10 abgenommen und anschliessend von diesem ofenäusseren Förderer schrittweise queraxial
in der Vorschubrichtung 15 befördert, die der Vorschubrichtung 4 der Knüppel im Inneren
des Ofens entspricht. Für jeden derart umgeleiteten und vom ofenäusseren Hubbalkenförderer
9, 10 vorgeschobenen Knüppel verbleibt auf dem ofeninneren Hubbalkenförderer 2, 3
ein leerer Platz in der Aufeinanderfolge der Knüppel, die im Inneren des Ofens 1 vorgeschoben
werden. Die Lagen, die die Knüppel auf den Festbalken 2 des ofeninneren Hub= balkenförderers
2, 3 einnehmen können, liegen fluchtend zu den Lagen, die die Knüppel auf den Festbalken
9 des ofen= äusseren Hubbalkenförderers 9, 10 einnehmen können. Ein vom ofenäusseren
Hubbalkenförderer 9, 10 aufgenommener Knüppel und der entsprechende, freigelassene
Zeerplatz auf dem ofeninneren Hubbalkenförderer 3 bewegen sich infolge= dessen synchron
und zueinander fluchtend in den Vorschub= richtungen 15 und 4.
[0020] Wenn ein anfänglich wärmerer und deshalb auf dem ofen= äusseren Hubbalkenförderer
9, 10 queraxial vorgeschobener Knüppel eine Stelle in der Längsrichtung des Ofens
erreicht, ab welcher die Erwärmung dieses Knüppels im Inneren der restlichen Teillänge
des Ofens eine Ofenauslauftemperatur des Knüppels bewirken würde, die im wesentlichen
der Ofen= auslauftemperatur des kältesten, unmittelbar durch die erste seitliche Ofeneinlauföffnung
11 in den Ofen einge= führten Knüppels entspricht, wird auch der genannte wärmere
Knüppel durch eine der weiteren, seitlichen Ofeneinlauf= Öffnungen 12, 13, 14 axial
in den Ofen 1 eingeführt. Diese Einführung des Knüppels in den Ofen 1 vom ofenäusseren
Hub= balkenförderer 9, 10 auf den inneren Hubbalkenförderer 2, 3 durch eine der seitlichen
Ofeneinlauföffnungen 12, 13, 14 erfolgt mit Hilfe von mindestens einem axialen Ladedrücker
20, der in die Kammer 17 von der dem Ofen 1 entgegengesetzten Seite her durch fluchtend
mit den Ofeneinlauföffnungen 12, 13, 14 angeordneten Öffnungen 21 eingreift. Die Einführung
der Knüppel in den Ofen 1 durch die seitlichen Ofeneinlauf= öffnungen 12, 13, 14 erfolgt
vorzugsweise in dem Augenblick, in dem sich die ofeninneren Hubbalken 3 und die ofenäusseren
Hubbalken 10 in ihrer abgesenkten Stellung befinden und die Knüppel auf den betreffenden
Festbalken 2, 9 liegen. In diesem Fall sind die ofeninneren und die ofenäusseren Fest=
balken 2 und 9 zweckmässig profiliert und bilden querge= richtete, zueinander fluchtende
Führungen 22 für die Knüppel im Bereich jeder seitlichen Ofeneinlauföffnung 12, 13,
14.
[0021] Es ist offensichtlich, dass jedem auf dem ofenäusseren Hub= balkenförderer 9, 10
von einem Knüppel besetzten Platz stets ein freier, mitlaufender Leerplatz auf dem
ofeninneren Hubbalkenförderer 2, 3 entspricht, so dass bei der verspä= teten Einführung
der wärmeren Knüppel durch eine der Ofen= einlauföffnungen 12, 13, 14, die der ersten
Ofeneinlauf= öffnung 11 für die direkte Einführung der Knüppel in den Ofen nachgeschaltet
sind, keine Interferenzen entstehen können. Es ist ausserdem offensichtlich, dass
die Knüppel durch die Ofenauslauföffnung 7 in der selben Reihenfolge austreten, in
der sie dem Ofen in der Pfeilrichtung 18 auf dem Beschickungsrollgang 16 zugeführt
werden, wobei die Ofenauslauftemperaturen der Knüppel im wesentlichen gleich gross
sind und der Walztemperatur entsprechen.
[0022] Die Einordnung der Knüppel auf Grund ihrer Temperatur kann auch automatisch erfolgen
und kann z.B. auf Grund einer einzigen Temperaturmessung auf dem Zuführungsweg der
Knüppel zum Ofen mit Hilfe einer automatischen, die Abkühlungskurve der Knüppel berücksichtigenden
Kontrollvorrichtung oder auf Grund von mehreren, unmittelbaren und aufeinanderfolgenden
Temperaturmessungen z.B. in den mit den einzelnen seitlichen Ofeneinlauföffnungen
12, 13, 14 fluchtenden Knüppelstellun= gen vorgenommen werden.
[0023] Die Kontrollmittel bilden Bestandteil einer Steueranordnung, die den Antrieb der
motorangetriebenen Rollgänge 5, 16, die Schliess- und Öffnungsbewegungen der Türen
der Ofenein= lauföffnungen 11, 12, 13, 14, die Betätigung der Ladedrücker 20 und die
Bewegungen der ofeninneren und der ofenäusseren Hubbalken 3, 10 steuert.
[0024] Die Erfindung ermöglicht es ausserdem, mit Hilfe des selben Hubbalkenofens nicht
nur Eisenhüttenerzeugnisse mit unter= schiedlichen Ofeneinlauftemperaturen sondern
auch bzw. nur Erzeugnisse mit unterschiedliche Stärken oder unterschied= lichen Querschnitten
und/oder Erzeugnisse unterschiedlicher Qualität bis zur selben Ofenauslauftemperatur
zu erwärmen. In diesem Fall ist das Kontroll- und Einordnungssystem derart ausgebildet,
dass es nicht nur die Temperatur der einzelnen, zugeführten Erzeugnisse, sondern auch
bzw. nur deren Stärke oder deren Querschnitt und/oder deren Quali= tät feststellt,
um auf Grund dieser Feststellung die seit= liehe Ofeneinlauföffnung 11, 12, 13, 14
zu bestimmen, durch welche jedes einzelne Erzeugnis zur Erzielung der gewünschten
Ofenauslauftemperatur in den Ofen eingeführt werden muss.
[0025] Zur Beschränkung der Abkühlung der Knüppel od. dgl., die mit Hilfe des ofenäusseren
Hubbalkenförderers 9, 10 vorge= schoben werden, bevor sie durch eine der aufeinanderfolgen=
den, seitlichen Ofeneinlauföffnungen 12, 13, 14 in den Ofen eingeschoben werden, kann
die Kammer 17, in der der ofen= äussere Hubbalkenförderer 10 untergebracht ist, nicht
nur wärmeisoliert sein, sondern auch beheizt werden, insbeson= dere mit Hilfe der
Abgase des Hubbalkenofens 1. In diesem Fall kann die Kammer 17, die den äusseren Hubbalkenförderer
9, 10 enthält, als eine Vorkammer zum Hubbalkenofen 1 ange= sehen werden, wobei diese
Vorkammer 17 und der Ofen 1 unter= schiedliche Erwärmungskurven aufweisen, die sich
im Bereich der Zusammenführung der betreffenden Erzeugnisse, d.h. in der Überführungsstelle
der Erzeugnisse aus der Vorkammer 17 in den Ofen 1 schneiden.
[0026] Zum Einschieben der Knüppel durch die seitlichen Ofenein= lauföffnungen 12, 13, 14
können mehrere axiale Ladedrücker, insbesondere je ein Axialladedrücker im Bereich
jeder Ofen= einlauföffnung 12, 13, 14, oder ein einziger, auf einem Wagen gelagerter,
abwechselnd koaxial zu den einzelnen Ofeneinlauföffnungen 12, 13, 14 einstellbarer
Axiallade= drücker 20 vorgesehen sein.
[0027] Die Erfindung kann nicht nur bei der Einführung der zu er= wärmenden Eisenhüttenerzeugnisse
in den Hubbalkenofen, sondern auch bei der Ausführung der erwärmten Erzeugnisse aus
dem Hubbalkenofen angewendet werden. Dies bedeutet, dass statt der queraxialen Beförderung
der anfänglich wärmeren Knüppel ausserhalb des Ofens in dessen Längs= richtung und
der axialen Einführung dieser Knüppel in den Ofen mit einer mehr oder minder grossen
Verspätung in ver= schiedenen Stellen längs des Ofens, je nach der Temperatur und/oder
dem Querschnitt und/oder der Qualität der Knüppel, so dass diese in der selben Stelle
mit im wesentlichen gleich grossen Temperaturen aus dem Ofen ausgeführt werden, die
genannten Knüppel in üblicher Weise in der selben Stelle in den Ofen eingeführt und
mit mehr oder minder grosser Voreilung in unterschiedlichen Stellen längs des Ofens
aus diesem ausgeführt werden können, sobald sie die selbe angestrebte Ofenauslauftemperatur
erreichen, wonach anschliessend die ausgeführten Knüppel ausserhalb des Ofens in dessen
Längsrichtung bis zur Zusammenführung mit den im Inneren des Ofens vorgeschobenen
Knüppeln weiter queraxial transportiert werden.
[0028] Selbstverständlich kann die Erfindung gleichzeitig sowohl bei der Einführung der
zu erwärmenden Erzeugnisse in den Ofen als auch bei der Ausführung der erwärmten Erzeugnisse
aus dem Ofen angewendet werden.
[0029] Die Erfindung kann in Verbindung mit beliebigen Hubbalken= öfen unabhängig von ihrer
konstruktiven Ausbildung, von den Antriebsmitteln der Hubbalken und von den Beheizungs-und
Regelmitteln des Ofens angewendet werden.
[0030] Insbesondere ist die Erfindung dazu geeignet, in Verbindung mit bereits existierenden
Hubbalkenöfen zum Zwecke ihrer Umwandlung in erfindungsgemässe öfen angewendet zu
werden, da die hierfür erforderlichen Änderungen des Ofens nebensächlich sind und
nur das Vorhandensein eines aus= reichend grossen freien Platzes seitlich neben dem
Ofen erfordern.
1. Verfahren zur Erwärmung mittels Hubbalkenöfen von Eisenhüttenerzeugnissen, wie
Knüppeln, Brammen, Vor= blöcken u. dgl., die unterschiedliche Anfangstemperaturen
und/oder unterschiedliche Querschnitte, insbesondere unterschiedliche Stärken, und/oder
unterschiedliche Quali= täten aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige
der zu erwärmenden Erzeugnisse ausserhalb des Ofens in dessen Längsrichtung und in
der selben Vorschubrichtung der Erzeugnisse im Inneren des Ofens vorgeschoben und
in den Ofen seitlich in verschiedenen, auf Grund der Anfangs= temperatur und/oder
des Querschnitts, insbesondere der Stärke, und/oder der Qualität und/oder eines beliebigen
anderen Parameters der Erzeugnisse bestimmten sich-ent= sprechend ändernden Stellen
eingeführt werden.
2. Verfahren zur Erwärmung mittels Hubbalkenöfen von Eisenhüttenerzeugnissen, wie
Knüppeln, Brammen, Vor= blöcken u. dgl., die unterschiedliche Anfangstemperaturen
und/oder unterschiedliche Querschnitte, insbesondere unterschiedliche Stärken, und/oder
unterschiedliche Quali= täten aufweisen, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die im Inneren des Ofens vorgeschobe= nen Erzeugnisse, sobald sie die gewünschte
Ofenauslauf= temperatur erreichen, in entsprechend veränderlichen Stellen seitlich
aus dem Ofen ausgeführt und anschliessend ausserhalb des Ofens in dessen Längsrichtung
und in der selben Vorschubrichtung der Erzeugnisse im Inneren des Ofens weiter vorgeschoben
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugnisse
im selben Takt und mit der selben Schrittgrösse sowohl im Inneren als auch ausserhalb
des Ofens derart vorgeschoben werden, dass jedem von einem Erzeugnis ausserhalb des
Ofens besetzten Platz ein freier Leerplatz im Inneren des Ofens entspricht.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
ausserhalb des Ofens vorgeschobe= nen Erzeugnisse zur Verhinderung ihrer Abkühlung
oder zum Zwecke ihrer Vorerwärmung und/oder Nacherwärmung erwärmt werden.
5. Hubbalkenofen zur Erwärmung von Eisenhüttenerzeugnissen, wie Knüppeln, Brammen,
Vorblöcken u. dgl. mit dem Verfah= ren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass es mehrere, seitliche in der Ofenlängsrichtung aufeinr= anderfolgende Ofeneinlauföffnungen
(11, 12, 13, 14) und/ /oder mehrere, seitliche, in der Ofenlängsrichtung aufein= anderfolgende
Ofeneinlauföffnungen aufweist und auf minde= stens einer Seite des Ofens neben dem
Ofen im Bereich der Ofeneinlauföffnungen (11, 12, 13, 14) und/oder der Ofen= auslauföffnungen
ein ofenäusserer sich in der Ofenlängs= richtung erstreckender Förderer (9, 10) für
die Erzeug= nisse vorgesehen ist, der mit dem ofeninneren Hubbalken= förderer (2,
3) synchronisiert bzw. auf diesen abgestimmt. ist und die Erzeugnisse in der selben
Richtung und mit der selben Geschwindigkeit des ofeninneren Hubbalkenförderers (2,
3) vorschiebt, wobei Einschubmittel (16, 20) zum Ein= führen der Erzeugnisse in den
Ofen durch eine beliebige der seitlichen Ofeneinlauföffnungen (11, 12, 13, 14) und
zum Überführen der Erzeugnisse vom ofenäusseren Förderer (9, 10) auf den ofeninneren
Hubbalkenförderer (2, 3) und/ /oder Ausstossmittel zum Ausschieben der Erzeugnisse
aus dem Ofen durch eine beliebige der seitlichen Ofenauslauf= öffnungen und zum Überführen
der Erzeugnisse vom ofen= inneren Hubbalkenförderer auf den ofenäusseren Förderer,
sowie Kontroll- und Steuermittel zur Einordnung der zuge= führten, zu erwärmenden
Erzeugnisse und/oder der im Ofen erwärmten Erzeugnisse auf Grund ihrer Temperatur
und/oder ihres Querschnitts, insbesondere ihrer Stärke, und/oder ihrer Qualität und/oder
eines beliebigen anderen Parameters, und Mittel zur Einführung der zu erwärmenden
Erzeugnisse in den Ofen auf Grund ihrer Einordnung entweder direkt durch die erste
Ofeneinlauföffnung (11) oder zur Umlei= tung dieser Erzeugnisse auf den ofenäusseren
Förderer (9, 10) und deren Einführung in den Ofen mit mehr oder minder grosser Verspätung
durch eine der aufeinanderfolgenden seitlichen Ofeneinlauföffnungen (12, 13, 14) fluchtend
zu einem freigelassenen Leerplatz auf dem ofeninneren Hub= balkenförderer (2, 3) und/oder
Mittel zum Ausstossen der erwärmten Erzeugnisse aus dem Ofen auf Grund ihrer Ein=
ordnung entweder durch die letzte Ofenauslauföffnung oder mit mehr oder minder grosser
Voreilung durch eine der vor= geschalteten, seitlichen Ofenauslauföffnungen auf den
zuge= ordneten ofenäusseren Förderer vorgesehen sind.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der ofenäussere Förderer (9,
10) nur auf der Ofeneinlaufseite angeordnet und einer Vielzahl von seitlichen, in
der Ofen= längsrichtung aufeinanderfolgenden Ofeneinlauföffnungen zugeordnet ist.
7. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der ofenäussere Förderer nur
auf der Ofenauslaufseite im Be= reich einer Vielzahl von seitlichen, in der Ofenlängs=
richtung aufeinanderfolgenden Ofenauslauföffnungen ange= ordnet ist.
8. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, däss sowohl auf der Ofeneinlaufseite
als auch auf der Ofenaus= laufseite je ein ofenäusserer, seitlicher, sich in der Ofenlängsrichtung
im Bereich einer Vielzahl von aufein= anderfolgenden Ofeneinlauföffnungen bzw. Ofenauslauf=
öffnungen erstreckender Förderer vorgesehen ist.
9. Ofen nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekenn= zeichnet, dass die aufeinanderfolgenden
seitlichen Ofen= einlauf- bzw. OfenauslaufÖffnungen zum Durchlassen je eines Erzeugnisses
auf einmal ausgebildet sind.
10. Ofen nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge= kennzeichnet, dass die seitlichen
Ofeneinlauf- bzw. Ofenauslauföffnungen eine Breite aufweisen, die zumindest einer
Teillänge des zugeordneten ofenäusseren Förderers entspricht.
11. Ofen nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch ge= kennzeichnet, dass der ofenäussere
Förderer aus einem Schrittförderer, insbesondere einem Hubbalkenförderer (9, 10) besteht,
der synchron mit dem inneren Hubbalkenförde= rer (2, 3) im selben Takt und mit der
selben Schrittgrösse bzw. mit einer solchen Zuordnung zu dem inneren Hubbalken= förderer
(2, 3) angetrieben wird, dass einem auf dem äusseren Hubbalkenförderer (9, 10) besetzten
Platz stets ein freier, mitwandernder Leerplatz auf dem inneren Hub= balkenförderer
(2, 3) entspricht.
12. Ofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich jeder seitlichen
Ofeneinlauf- bzw. Ofenauslauf= öffnung (12, 13, 14) die Festbalken (2, 9) des ofeninneren
Hubbalkenförderers (2, 3) und des ofenäusseren Hubbalken= förderers (9, 10) quergerichtete,
zueinander und zur be= treffenden seitlichen Ofeneinlauf- bzw. Ofenauslauföffnung
fluchtende Führungen (22) für die Erzeugnisse aufweisen.
13. Ofen nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch ge= kennzeichnet, dass der ofenäussere
seitliche Förderer (9, 10) auf der Ofeneinlaufseite bzw. auf der Ofenauslaufseite
in einer wärmeisolierten, insbesondere mit Hilfe der Abgase des Hubbalkenofens (1)
beheizbaren Kammer (17) unterge= bracht ist.
14. Ofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeisolierte und beheizte
Kammer (17), in der der ofenäussere, seitliche Ofeneinlaufförderer (9, 10) unter=
gebracht ist, eine Vorkammer des Hubbalkenofens (1) bildet, wobei die Erwärmungskurven
dieser Vorkammer (17) und des Ofens (1) unterschiedlich sind und sich in den Punkten
des Zusammenlaufens der Erzeugnisse schneiden.