(19)
(11) EP 0 062 699 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.1982  Patentblatt  1982/42

(21) Anmeldenummer: 81109058.8

(22) Anmeldetag:  28.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A43C 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.03.1981 DE 3112165

(71) Anmelder: ADIDAS AG
D-91074 Herzogenaurach (DE)

(72) Erfinder:
  • Bente, Alfred
    D-8522 Herzogenaurach (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Postfach 3055
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schnürklammer zum Zuhalten der Schnüröffnung eines Schuhschaftes


    (57) Eine Schnürklammer zum Zusammenhalten der Schnüröffnung eines Schuhschaftes beim Zwickvorgang, die einen zentralen Klammerkörper aufweist, der sich im eingesetzten Zustand der Schnürklammer an dem darunter befindlichen Leistenrücken flächig anlegen kann. Von beiden Längsseiten des Klammerkörpers aus erstrecken sich zu den Seiten hin Finger, die an ihren Enden Abkröpfungen aufweisen. Diese Abkröpfungen durchsetzen im eingesetzten Zustand der Schnürklammer von innen her die Schnürlöcher, so daß ein Formschluß besteht, durch den die Ränder der Schnüröffnung miteinander über die Schnüröffnung verbunden sind. Durch die zur Klammermitte symmetrische Anordnung der Finger werden gleiche Spannungs- und Dehnungsverhältnisse in den Schnüröffnungsrändern bewirkt, das Einsetzen der Klammer wird erleichtert und der Klammerkörper verhindert das Auftreten von Druckstellen an der Zunge des Schuhschaftes.
    Ausserdem gestattet die Formgebung der Schnürklammer eine einfachere und billigere Herstellung (Fig. 2 bis 4).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schnürklammer zum Zuhalten der Schnüröffnung eines Schuhschaftes beim Zwicken, mit mehreren zueinander annähernd parallelen und zur Anpassung an den Leistenrücken gleichsinnig gekrümmten Fingern, die an ihren freien, in die Schnürlöcher einführbaren Enden jeweils eine Kröpfung aufweisen und im eingeführten Zustand sich quer zur Schnüröffnung erstrecken.

    [0002] Um ein einwandfreies Anformen des Schuhschaftes beim Zwicken an den Leisten zu ermöglichen, müssen beim Zwickvorgang die Ränder der Schnüröffnung in der gegenseitigen Lage gehalten werden, die am fertigen Schuh erwünscht ist. Hierzu sind seit langer Zeit sogenannte Schnürklammern der vorstehend beschriebenen Art bekannt und in Verwendung, die die gegenüberliegenden Ränder der Schnüröffnung miteinander verbinden und verhindern, daß diese durch die beim Uberholen des Schuhschaftes auftretenden Kräfte seitlich heruntergezogen werden. An die Schnürklammern werden verschiedene Anforderungen gestellt: Sie müssen vor dem Zwickvorgang leicht in die Schnürlöcher "eingefädelt" und nach dem Zwickvorgang wieder daraus herausgezogen werdery, damit der Arbeitsablauf nicht durch eine umständliche Handhabung gestört wird. Weiterhin müssen sie in gewissem Ausmaß an die unterschiedlichen, ggf. auch infolge von Toleranzen schwankenden Abstände der Schnürlöcher anpassbar sein, und schließlich eine ausreichend hohe Festigkeit haben, so daß sie in der Lage sind, die beim Uberholvorgang auftretenden Zugkräfte auszuhalten. Daß sie außerdem eine hinreichende formschlüssige Verbindung mit den Schnürlöchern herstellen können, versteht sich aus. ihrer Funktion von selbst.

    [0003] Schnürklammern dieser Art, von denen eine in Draufsicht aus Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen ersichtlich ist, sind seit langer Zeit bekannt und in praktischem Einsatz. Sie sind aus einem Stück Stahldraht hergestellt, wobei die zueinander parallelen Finger durch ein Umbiegen um 180° und Aneinanderlegen des Stahldrahtes ausgebildet sind, so daß ein etwa kammartiges Gebilde entsteht. In ihrem Mittelbereich sind die Finger gleichsinnig gekrümmt, so daß sie sich unter dem Einfluß der beim Zwicken auftretenden Zugkräfte an den Leistenrücken richtig anlegen können. Ihre freien Enden sind - bezüglich des Leistenrückens - nach oben gekröpft, und ihre gegenüberliegenden Enden miteinander unter Einhaltung eines solchen Abstandes verbunden, der dem Abstand der Schnürlöcher entspricht. Das "Einfädeln" der Schnürklammer erfolgt dadurch, daß die Bedienungsperson die gekröpften Enden der Finger von außen nach'innen durch nebeneinander liegende Schnürlöcher hindurchschiebt, bis die Finger sich über die Schnüröffnung hinweg erstrecken, und anschließend sie von innen nach außen durch die gegenüberliegenden Schnürlöcher hindurchdrückt, so daß die hochstehende Abwinkelung der Kröpfung die Schnürlöcher durchsetzt.

    [0004] Diese bekannte Schnürklammer erfüllt die an sie gestellten Forderungen aus verschiedenen Gründen nur unvollkommen: Zwar erlaubt das glatte und gebogene Drahtmaterial ein reibungsloses Einstecken in die Schnürlöcher, jedoch muß die Bedienungsperson häufig selbst dann, wenn der Abstand der Klammerfinger voneinander genau dem Abstand der Schnürlöcher entspricht, die Finger einzeln in die Schnürlöcher einstecken, weil diese gerade zum Zweck der Anpassung an schwankende Schnürlochabstände sehr beweglich sind. Weiterhin ist die Krafteinleitung durch die Schnürklammer in die beiden gegenüberliegenden Ränder der Schnüröffnung unterschiedlich, weil die freien gekröpften Enden in Längsrichtung der Schnüröffnung nicht miteinander in Verbindung stehen und somit gegeneinander verzogen werden können, was für die miteinander verbundenen gegenüberliegenden Enden der Drahtklammer nicht gilt. Auch zeigen sich an der Zunge, die zwischen dem Leisten und den Fingern liegt, aber auch an den Schnürlöchern an der Seite der Klammer, an der die Finger miteinander verbunden sind, infolge der auftretenden Kräfte unerwünschte Druckstellen, und es kommt immer wieder vor, daß die Klammern an den Enden, an denen das Drahtmaterial um 180° aufeinandergefaltet ist, bei einer Zugbeanspruchung der Klammer quer zu den Fingern brechen. Solche Zugbeanspruchungen treten vor allem beim Lösen der aufgrund ihrer Formgebung sehr zu einem Verhaken neigenden Klammern auf. Schließlich sind die bekannten Drahtklammern aufgrund der Art ihrer Herstellung verhältnismässig teuer.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schnürklammer der geschilderten Art zu schaffen, die bei gleichbleibender Anpassbarkeit an schwankende oder unterschiedliche Schnürlochabstände eine einfachere Handhabung gestattet und eine symmetrische Krafteinleitung in die gegenüberliegenden Ränder der Schnüröffnung ermöglicht, so daß keine Gefahr eines ungleichmässigen Ausziehens des Schaftes besteht.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einer Schnürklammer mit den einleitend beschriebenen Merkmalen die Finger sich von den gegenüberliegenden Längsseiten eines Klammerkörpers nach beiden Seiten hin erstrecken.

    [0007] Bei der erfindungsgemässen Schnürklammer ist somit ein zentraler Klammerkörper vorgesehen, von dessen beiden Längsseiten aus sich die Finger nach.beiden Seiten hin erstrecken und an ihren freien Enden die Kröpfungen aufweisen. Durch diese Gestaltung ergeben sich bezüglich der Krafteinleitung an den gegenüberliegenden Rändern der Schnüröffnung identische Verhältnisse, weil jeweils gleichartige, nämlich gekröpfte freie Enden der Finger den Formschluß herstellen. Weiterhin sind die Finger, da sie nur erheblich weniger als die halbe Breite der Schnüröffnung zu überbrücken brauchen, kürzer, so daß sie praktisch gleichzeitig in nebeneinander liegende Schnürlöcher eingesteckt werden können. Trotzdem ist aber ihre Beweglichkeit zueinander noch ausreichend, um die erwünschte Anpassung an unterschiedliche oder schwankende Schnürlochabstände vornehmen zu können.

    [0008] Weiterhin schafft der Klammerkörper die wesentliche Voraussetzung dafür, die beim Zwickvorgang auf den Leistenrücken übertragenen Druckkräfte ohne das Auftreten von Druckstellen auf der Zunge aufnehmen zu können, weil der Klammerkörper im Gegensatz zu den Fingern der bekannten Schnürklammer flächig auf der Zunge aufliegt und vorzugsweise ebenfalls der Krümmung des Leistenrückens angepasst ist.

    [0009] Wenn nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zumindest der Klammerkörper, vorzugsweise aber die ganze Schnürklammer aus Kunststoff hergestellt ist, erhält man eine erhebliche Verbilligung gegenüber den bekannten Drahtklammern nach dem Stand der Technik. Ein wesentlicher Vorteil der Herstellung der Schnürklammer aus Kunststoff besteht weiterhin darin, daß die Abwinkelungen an den gekröpften Enden der Finger nicht - wie dies bei dem Drahtmaterial notwendig ist.- mit verhältnismässig grossen Radien ausgebildet sein müssen, sondern scharfkantig gegossen werden können. Dadurch ist eine erheblich bessere Halterung der Kröpfenden in den Schnürlöchern gewährleistet und es wird mit Sicherheit ein Ausreissen, das bei den bekannten Klammern nicht immer zu vermeiden ist, unterbunden. Schließlich können durch die Verwendung von Kunststoffmaterial auch keine Roststellen am Schuhschaft mehr auftreten, die u.U. bei feuchtem Material oder in feuchten Räumen durch die Drahtklammern erzeugt werden.

    [0010] Zweckmässigerweise ist der zentrale Klammerkörper, von dem die Finger nach beiden Seiten hin symmetrisch abstehen, in seiner Gestaltung der Wölbung des Leistenrückens sowohl in Längs- als auch Querrichtung angepasst. Es ist aber auch möglich, die Klammer aus einem elastisch biegbaren Werkstoff herzustellen, der zumindest in einem gewissen Ausmaß eine selbsttätige Anpassung an die Wölbung des Leistenrückens erlaubt. Zu diesem Zweck können in dem Klammerkörper in Quer- und/oder Längsrichtung verlaufende Biegezonen vorgesehen sein. Die Ausbildung von Biegezonen ist insbesondere dann zweckmässig, wenn der Klammerkörper in Anpassung an die Querwölbung des Leistenrückens bereits eine Querwölbung aufweist, die seine Biegung um eine quer zur Längsrichtung verlaufende Achse erschweren würde. So weist in einer bevorzugten Ausführungsform der Klammerkörper örtliche Dicken- und Breitenverringerungen über seine Länge auf, die seine Biegsamkeit entlang dem Leistenrücken gewährleisten.

    [0011] Die erfindungsgemässe Schnürklammer erlaubt eine erheblich einfachere und raschere Handhabung als die bekannte Drahtklammer. So ist zunächst die Gefahr eines Verhakens der Schnürklammern in dem Behälter, in dem sie für die Verwendung aufbewahrt werden, geringer, weil die Finger erheblich kürzer sind und sich deshalb leicht voneinander lösen. Auf keinen Fall kann beim Lösevorgang eine dabei auftretende Zugbeanspruchung zu einem Bruch führen, weil Schwachstellen, wie sie die Biegestellen der Drahtklammern bilden, nicht vorhanden sind. Weiterhin kann die erfindungsgemässe Schnürklammer kammartig von den Innenseiten der Schnüröffnungsränder her in die Schnürlöcher eingesteckt werden, und die Lösung erfolgt durch einfaches Hinwegziehen der Schnüröffnungsränder nach außen über die Kröpfungen, woraufhin die Schnürklammer freiliegt.

    [0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen sowie aus weiteren Unteransprüchen. Sofern in der nachfolgenden Beschreibung auf Einzelheiten der Zeichnung nicht ausdrücklich eingegangen ist, darf auf die zeichnerische Darstellung selbst verwiesen werden. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine bekannte Schnürklammer aus Draht;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Schnürklammer;

    Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2;

    Fig. 4 eine Stirnansicht der Schnürklammer nach der-Erfindung, und

    Fig. 5 eine perspektivische Teilansicht eines auf den Leisten gezogenen Schuhschaftes, dessen Schnüröffnung durch eine Schnürklammer nach der Erfindung zusammengehalten ist.



    [0013] Die in Fig. 1 gezeigte bekannte Schnürklammer weist drei zueinander etwa parallele Finger a auf, die an ihren freien Enden bei b gekröpft sind. Die Finger weisen eine (aus Fig. 1 nicht erkennbare) Krümmung senkrecht zur Zeichenebene auf, die zur Anpassung an den Leistenrücken dient. Die bekannte Schnürklammer ist aus einem Stück Stahldraht gefertigt, wobei die Finger a durch Aufeinanderfalten um 180° bestimmter Drahtabschnitte gebildet werden. Anschließend an die Herstellung der Finger werden die Kröpfungen b durch Abkanten sowie die erwähnte Krümmung durch Biegen erzeugt. Die beiden, die Finger a bildenden Drahtabschnitte sind nicht miteinander verbunden, damit die Schnürklammer in Richtung der Pfeile c auseinandergezogen werden kann, um somit unterschiedlichen Schnürlochabständen angepasst werden zu können. Die daraus resultierenden und weitere Nachteile der bekannten Schnürklammer.sind vorstehend angegeben.

    [0014] Die in den Fig. 2 bis 4 gezeigte Schnürklammer nach der Erfindung besitzt einen zentralen Klammerkörper 1 von im Prinzip länglich rechteckiger Gestalt, von dessen Längsseiten aus sich Finger 2 nach beiden Seiten hin erstrecken. Die Finger 2 liegen einander jeweils paarweise gegenüber und fluchten miteinander; sie haben auch alle die gleiche Länge. Wie sich aus Fig. 4 ergibt, weisen die Finger 2 an ihren freien Enden eine im Ganzen mit 3 bezeichnete Kröpfung auf, die aus einer etwa rechtwinklig nach außen vorspringenden Abwinkelung 4 und einer weiteren, sich an die Abwinkelung 4 in einem Winkel von 90° anschließenden Abwinkelung 5 besteht.

    [0015] Der Klammerkörper 1 bildet eine Teil-Zylinderschale mit einer an den Leistenrücken etwa angepassten Krümmung, wobei die an beiden Längsseiten ansetzenden Finger 2 diese Krümmung fortführen (vgl. Fig. 4). Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind auf jeder Seite des Klammerkörpers 1 vier in gleichen Abständen voneinander angeordnete Finger 2 vorgesehen. Zwischen den Fingern 2 weist der Klammerkörper 1 zur Längsmitte hin einspringende dreieckförmige und an ihren inneren Enden stark ausgerundete Ausnehmungen 6 auf, die die erwünschte elastische Verbiegbarkeit des Finger 2 sowie die Biegsamkeit des Klammerkörpers 1 in dessen Längsrichtung ergeben. Die zwischen den Ausnehmungen 6 verbleibenden dreieckförmigen Teile des Klammerkörpers bilden eine Fortsetzung der Finger 2, haben jedoch im Unterschied zu den im Querschnitt runden Fingern 2 eine rechteckige Querschnittsform.

    [0016] Zur Unterstützung der Biegsamkeit des Klämmerkörpers 1 in dessen Längsrichtung sind auf dessen Unterseite zwischen den jeweils endseitigen Ausnehmungen 6 Quernuten 7 eingeformt.

    [0017] Die Schnürklammer besteht aus einem Kunststoff von ausreichender Festigkeit und Elastizität, z.B. aus Polyamid oder Polyäthylen,und ist vorzugsweise im Spritzgießverfahren hergestellt. Dadurch ist der Gestehungspreis außerordentlich niedrig. Die Dicke des Klammerkörpers der in den Fig. 2 bis 4 etwa in natürlicher Grosse dargestellten Schnürklammer besträgt etwa 2 mm; auch der Durchmesser der Finger 2 liegt etwa bei 2 mm. Es versteht sich, daß die Schnürklammer in Anpassung an grössere oder kleinere Schnürlochabstände mit verschiedenen Abständen der Finger 2 untereinander hergestellt werden kann. Jedoch erlaubt die elastische Verbiegbarkeit der Finger 2 eine Anpassung an schwankende oder differierende Schnürlochabstände um mehrere Millimeter.

    [0018] Die Fig. 5 veranschaulicht die Art der Verwendung der Schnürklammer nach der Erfindung. Ein nur schematisch angedeuteter Schuhschaft 8 ist auf einen Leisten 9 gezogen, so daß der gestrichelt angedeutete Zwickrand 10 zum=Zweck des Uberholens nach unten übersteht. Um die auf den Zwickrand 1o beim Zwickvorgang ausgeübten Zugkräfte, die das Leder ausziehen sollen, auf dem Leistenrücken aufzufangen und zu verhindern, daß die einander gegenüberliegenden Ränder 11 der Schnüröffnung 12 seitlich nach unten gezogen werden, ist die Schnürklammer mit den Abkröpfungen 3 der Finger 2 von innen nach außen in die Schnürlöcher 12 gesteckt, so daß die Kröpfungen 3 damit formschlüssig in Eingriff stehen. Die Abwinkelungen 4 der Kröpfungen 3 durchsetzen dabei die Schnürlöcher 12; die endseitigen Abwinkelungen 5 liegen an der Außenseite des Schnürleders auf und stützen sich daran in gewissem Masse ab, so daß durch die auftretenden Zugkräfte ein Abrutschen nicht auftreten kann. Zur Verhinderung des Abrutschens ist auch die aus Fig. 4 ersichtliche verhältnismässig scharfkantige äußere Ecke zwischen den Abwinkelungen 4 und 5 von Vorteil. Es kann ggf. daran gedacht werden, an der Außenseite der Abwinkelung 4 kurz vor der Ecke noch eine leichte Ein- dellung oder Einkerbung vorzusehen, durch die die Abwinkelung 4 noch besser formschlüssig in dem zugehörigen Schnürloch 12 gehalten wird.

    [0019] Das Einfädeln der Schnürklammer erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß nacheinander von innen her die freien Enden der Finger 2 mit den Abkröpfungen 3 durch die Schnürlöcher 12 hindurchgesteckt werden. Infolge der zylinderförmigen Krümmung des zentralen Klammerkörpers 1 liegt dieser flächig auf der Zunge 13 des Schuhschaftes 8 und auf dem darunter befindlichen Rücken des Leistens 9 auf, ohne Druckstellen an der Zunge 13 zu verursachen. Da außerdem auf beiden Seiten des Klammerkörpers 1 die Finger 2 geringfügige, jedoch gleichartige Ausgleichsbewebungen unter dem Einfluß der auftretenden Zugkräfte ausführen können, liegen symmetrische Kraft- und Dehnungsverhältnisse vor. Das Auslösen der Schnürklammer nach dem Zwickvorgang kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß die Ränder 11 der Schnüröffnung nach außen über die Kröpfungen 3 hinweggestreift werden. Ggf. kann ein gabelartiges Werkzeug verwendet werden, dessen Zinken in die Ausnehmungen 6 und unter die Schnüröffnungsränder 11 eingeführt werden, so daß durch Hochheben die Schnüröffnungsränder 11 über die Abkröpfungen 3 hinweg bewegt werden können.

    [0020] In dem vorstehend geschilderten Ausführungsbeispiel besteht die Schnürklammer aus einem in sich formbeständigen, jedoch in einem gewissen Ausmaß elastischen Kunststoff, wobei der Klammerkörper 1 die zur Anpassung an die Leistenrücken dienende Wölbung oder Krümmung bereits aufweist. Der Ausgleich noch bestehender Krümmungsunterschiede erfolgt leicht durch die dem Werkstoff inherente Elastizität. Aufgrund der erfindungsgemässen Gestaltung der Schnürklammer ist es aber in Abweichung vom Ausführungsbeispiel auch denkbar, die Schnürklammer aus einem zugfesten jedoch sehr weitgehend elastisch verformbaren Werkstoff herzustellen, so daß nicht von vornherein der Klammerkörper mit der Krümmung oder Wölbung versehen sein muß, sondern erst aufgrund der beim Zwickvorgang auftretenden Zugkräfte die Anpassung an die Fläche des Leistenrückens bzw. der darüber befindlichen Zunge erfolgt. So ist es möglich, die Schnürklammer beispielsweise aus einer sehr elastischen Stahlfolie oder dgl. herzustellen, wobei die Finger einstückig mit dem Klammerkörper ausgestanzt und die endseitigen Kröpfungen anschließend durch Biegen erzeugt sind. Auch eine kombinierte Herstellung ist denkbar, bei der der Klammerkörper aus Kunststoff besteht und die aus Metall bestehenden Finger unmittelbar bei dem Herstellungsvorgang darin eingebettet werden.

    [0021] Anstelle der aus Fig. 4 ersichtlichen verhältnismässig scharfkantigen äußeren Ecke zwischen den Abwinkelungen 4 und 5 kann dort auch eine Abrundung vorgesehen sein, wenn durch eine nach unten geschwungene Ausführung der Abwinkelung 4, wie sie punktiert in Fig. 4 angedeutet ist, die Voraussetzung für eine formschlüssige Halterung in den Schnürlöchern gegeben ist. Insbesondere bei der Verwendung der Schnürklammer für die sog. Ghilly-Schnürung ist die von Vorteil. Denr dann legen sich die Ghilly-Schnürösen formschlüssig in die durch die Abwinkelung 4 gebildete Vertiefung ein.


    Ansprüche

    1. Schnürklammer zum Zuhalten der Schnüröffnung eines Schuhschaftes beim Zwicken, mit mehreren zueinander annähernd parallelen und zur Anpassung an den Leistenrücken gleichsinnig gekrümmten Fingern, die an ihren freien, in die Schnürlöcher einführbaren Enden jeweils eine Kröpfung aufweisen und im eingeführten Zustand sich quer zur Schnüröffnung erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Finger (2) sich von den gegenüberliegenden Längsseiten eines Klammerkörpers (1) nach beiden Seiten hin erstrecken.
     
    2. Schnürklammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Klammerkörper (1) aus Kunststoff besteht.
     
    3. Schnürklammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klammerkörper (1) an seiner Unterseite zur Anpassung an den Leistenrücken eine Querwölbung aufweist.
     
    4. Schnürklammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klammerkörper (1) um eine quer zu seiner Längsrichtung verlaufende Achse biegbar ist.
     
    5. Schnürklammer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Klammerkörper (1) aus einem elastisch verformbaren Werkstoff besteht.
     
    6. Schnürklammer nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Klammerkörper (1) auf seine Länge mindestens eine Biegezone (7) aufweist.
     
    7. Schnürklammer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegezone durch eine örtliche Dicken- und/oder Breitenverringerung (6, 7) des Klammerkörpers (1) gebildet ist.
     
    8. Schnürklammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Fingern (2) sich zur Längsachse des Klammerkörpers (1) hin erstreckende bogenförmige Ausnehmungen (7) vorgesehen sind.
     
    9. Schnürklammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Finger (2) im Bereich der Kröpfung (3) einen runden Querschnitt haben.
     
    10. Schnürklammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen den Abwinkelungen (4, 5) der Kröpfung (3) scharfkantig ausgebildet ist.
     
    11. Schnürklammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Klammerkörper (1) nächstgelegene Abwinkelung (4) nach unten gekrümmt ist.
     




    Zeichnung