[0001] Zum Abschalten von Ueberspannungen sind überspannungsschutzgeräte bekannt, bei denen
der Lichtbogen zwischen Elektroden (Lichtbogenhörnern) brennt, die sich in einem bestimmten
Abstand und Winkel gegenüber stehen. Zwischen den Elektroden ist ein metallisches
Trennstück vorgesehen, welches zur Verhütung von unbeabsichtigten Spannungsüberschlägen
und Kurzschlüssen zwischen den Elektroden und zur Aufteilung des Lichtbogens dient.
[0002] Diese bekannten Ueberspannungsschutzgeräte sind in ihrer Wirkungsweise und Abschaltvermögen
sehr begrenzt, so dass besondere automatisch wirkende Anordnungen notwendig sind,
durch die der Lichtbogen durch einen Schalter gelöscht wird.
[0003] Um die Wirkungsweise zu erhöhen, ist vorgeschlagen worden, auf die Elektroden ( Lichtbogenhörner
) Lösch- _ kammern mit verdampfungsfähigen Material und Widerstandsplatten anzuordnen
und durch das ausströmende Löschgas soll der Lichtbogen gelöscht werden. Ferner sind
Elektroden aus Metallen von verschiedenen Widerstandswerten und guter und schlechter
elektrischer Leitfähigkeit (Kupfer-Kohle) bekannt, und um den Lichtbogen einen hohen
elektrischen Widerstand vorzuschalten, sind die Elektroden mit dem Wasserstoff-Sauerstoff
Produkte Rerix überzogen.
[0004] Alle diese Anordnungen sind nicht geeignet, die notwendige Wirkungsweise herbeizuführen.
[0005] Es sind ferner Vorrichtungen zur Lichtbogenlöschung bekannt, insbesondere elektrische
Schalter, bei welchen die Elektroden oder die sonstigen Teile, an welchen die Lichtbogenfusspunkte
brennen, aus einem lichtbogenlöschenden Material bestehen. Dieses Material hat eine
bestimmte elektrische Leitfähigkeit und gibt, durch die Wärme der Lichtbogenfusspunkte,
lichtbogenlöschende Gase ab, insbesondere elektronegative Gase und bildet lichtbogenlöschende
Substanzen. Dieses Material besteht aus metallischen und nichtmetallischen, lichtbogenlöschenden
Stoffe. Die vorzügliche Löschwirkung dieses Materiales ist dadurch bedingt und begründet,
dass der Löschvorgang hauptsächlich in den Lichtbogenfusspunkten erfolgt. Folgende
chemische Materialmischungen sind zu unterscheiden.
[0006] Durch die Benutzung und Zusammenstellung von bestimmten Stoffen, wie z.B. Mit Löschgas
(SF
6, CO
2...) gefüllte Einschlussverbindungen (Clathrate) oder chemische Verbindungen, die
zur Abgabe von elektronegativen Gasen dienen, wird einerseits erreicht, dass der Transport
des Stromes durch die Elektronen in den Lichtbogenfusspunkten unterbrochen wird und
anderseits Druckwellen erzeugt werden, die zur Entionisierung der Lichtbogenstrecke
führen.
[0007] Das lichtbogenlöschende Material besteht zur Herabsetzung des Stromes und zur Lichtbogenlöschung
aus einem anorganisch, höherschmelzenden Stoff, wie z.B. Siliziumdioxyd (Si0
2) oder einem anderen, gleichartig wirkenden Stoff.
[0008] Das lichtbogenlöschende Material besteht sowohl aus Stoffen zur Erzeugung von lichtbogenlöschenden
Gasen (insbesondere elektronegative Gase) als auch aus anorganischen, höherschmelzenden
Stoffen.
[0009] Erfindungsgemäss werden zur Verbesserung der Wirkungsweise und zur Erhöhung des Abschaltvermögens
des Ueber- spannungssc9utzgerätes die Elektroden (Lichtbogenhörner) mit einem elektrisch
leiterden lichtbogenlöschenden Material bekleidet bezw. aus einem lichtbogenlöschenden
Material geformt, so dass durch die Lichtbogenfusspunkte und unter dem Einfluss von
chemischen Verbindungen (Fluor, Schwefel, Selen usw.) elektronegative Gase SF
6, SeFg..) bezw. reaktionsträge Gase (CO
2..) abgespaltet werden bezw. durch anorganisch, höherschmelz zende Stoffe, wie z.B.
Siliziumdioxid (Si0
2) licht- bogende Substanzen gebildet werden. Zu diesem Zweck besteht das lichtbogenlöschende
Material aus einer Mischung von metallischen und nichtmetallischenStoffen, wobei durch
die Wahl der Mengenanteile von metallischen und nichtmetallischen Stoffen, sowohl
die elektrische Leitfähigkeit als auch die Wirkungsweise von vornherein bestimmt wird.
Es ist von Vorteil, wenn auf die Gesamt- - länge der Elektroden und des Trennstückes
die elektrische Leitfähigkeit und die Wirkungsweise des lichtbogenlöschenden Materiales
verschieden ist und besonders an der Ueberschlagstelle zwischen den Elektroden die
elektrische Leitfähigkeit kleiner ist als an den entgegengesetzten Enden der Elektroden.
Zur Steigerung der Wirkungsweise kann man auch die zwei sich gegenüber stehenden Elektroden
mit Lichtbogenlöschenden Material verschiedener Leitfähigkeit und Wirkungsweise bekleiden.
Zur Steuerung der Lichtbogenfusspunkte auf den Elektroden sind dieselben in eine lichtbogenfeste
Isoliermasse, wie z.B. Aminoplaste, Molekularsiebe .. eingegossen bezw. mit dieser
Isoliermasse zusammen gepresst. Zur Unterstützung des Löschvorganges, kann man die
Molekularsiebe mit einem Löschgas, wie z.B. Scnefelhexafluorid (SF
6) Kohlendioxid (C0
2) usw. aufladen und die Aminoplaste mit chemischen Stoffen mischen, um ein bestimmtes
Löschgas durch die Lichtbogenwärme abzuspalten. Um unbeabsichtigte Kurzschlüsse an
den Spitzen der Elektroden zu verhindern, ist die Isoliermasse weit über die Spitzen
der Elektroden verlängert.
[0010] In der Zeichnung, Figur 1 und 2 ist ein Ausführungdbeispiel in prinzipieller Weise
dargestellt. Figur 3 und 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit in der Isoliermasse eingegossenen
Elektroden.
[0011] Das Ueberspannungsschutzgerät besteht aus den Isolatoren 1 und t, welche durch das
Verbindungsstück3fest verbunden sind und auf welche die Stromanschlusskappen 4 und
5 aufgekittet sind.An den Stromanschlusskappen 4,5 sind die Träger 6,7 befestigt,
welche die Elektroden (Lichtbogenhörner) 8,9 tragen. Ein metallisches Trennstück 10
ist auf dem Verbindungsstück 3 befestigt.
[0012] Erfindungsgemäss sind die Elektroden 8,9 und das Trennstück 10 mit dem lichtbogenlöschenden
Material 11,12,13 mechanisch und elektrisch leitend bekleidet, bezw.
[0013] die Elektroden 8,9 und das Trennstück 10 bestehen aus dem lichtbogenlöschenden Material,
welches aus metallischen Stoffen, wie Silber, Nickel, Eisen usw. und nichtmetallischen
Stoffen, die aus Fluor, Schwefel, Selen ... enthaltenden chemischen Verbindungen besteht.
[0014] Die Wirkungsweise des Ueberspannungsschutzgerätes isst wie folgt.
[0015] Bei einem Ueberschlag der Spannung brennt der Lichtbogen an der engsten Stelle zwischen
den Elektroden 8,9 und dem Trennstück 10. Durch die Lichtbogenfusspunkte werden die
Löschgase von dem lichtbogenlöschenden Material 11,12,13 abgespaltet bezw., wenn in
der Mischung ein anorganisch, höherschmelzender Stoff, wie z.B. Siliziumdioxid (Si0
2) enthalten ist, so kann schon unter gewissen Umständen eine Löschung des Lichtbogens
erfolgen. Bei Nichtlöschung verlängert sich der Lichtbogen und läuft durch die Lichtbogenfusspunkte
auf dem lichtbogenlöschenden Material 11,12,13 der Elektroden 8,9 und dem Trennstück
10 nach oben, wobei durch die Druckerzeugung die Geschwindigkeit erhöht wird und die
Löschgase auf die gesamte Länge der Elektroden bezw. des Trennstückes abgespaltet
werden. Die Löschung des Lichtbogens erfolgt dann leicht durch den sich in den Lichtbogenfusspunkten
abspielenden Löschvorgang und die Länge des Lichtbogens.
[0016] Um den Löschvorgang und die Lichtbogenbewegung auf den Elektroden und dem Trennstück
noch wirksamer zu gestalten, ist es vob Vorteil, diese Teile mit einem unterschiedlichen
Material zu bekleiden bezw. die aus diesem Material bestehenden Elektroden aus unterschiedlichen
lichtbogenlöschenden Mischungen herzustellen.
[0017] In der Figur 2 ist eine solche Anordnung dargestellt. Die Gesamtlänge der Elektroden
(Lichtbogenhörner) 20,21 und des Trennstückes 22 ist für die Bekleidung mit dem lichtbogenlöschenden
Material in die Abschnitte A,B,C aufgeteilt.
[0018] In dem AbschnittA4, in welchem der Spannungsüberschlag erfolgt, ist eine Mischung
23 mit einer sehr kleinen elektrischen Leitfähigkeit angeordnet, wie z.B. 15% metallische
und 85% nichtmetallische, lichtbogenlöschende Stoffe.
[0019] In dem Abschnitt B befindet sich eine Mischung 24 mit einer mittleren elektrischen
Leitfähigkeit, wie z.B. 25% metallische und 75% nichtmetallische, lichtbogenlöschende
Stoffe.
[0020] In dem Abschnitt C wirkt eine Mischung 25 mit einer sehr grossen elektrischen Leitfähigkeit,
wie z.B. 45% metallische und 65% nichtmetallische, lichtbogenlöschende Stoffe.
[0021] Durch die Bekleidung der Elektroden 20,21 und des Trennstückes 22 mit den unterschiedlichen
Mischungen 23,24,25 wird erreicht, dass einerseits unter bestimmten Verhältnissen
im Abschnitt A durch die Mischung 23 eine sehr grosse Löschgaserzeugung erfolgt, die
schon eine Lichtbogenlöschung des mit kleiner Länge brennenden Lichtbogens ermöglicht.
Bei Nichtlöschung werden anderseits die Lichtbogenfusspunkte auf die in den Abschnitten
B und C befindlichen Mischungen 24 und 25 mit grösserer elektrischer Leitfähigkeit
getrieben, wo durch den sich in den Lichtbogenfusspunkten abspielenden Löschvorgang
und die Lichtbogenlänge der Lichtbogen erlöscht.
[0022] Es ist von Vorteil, die sich, durch die Elektroden 20 und 21 gegenüber stehenden
Mischungen mit gleicher elektrischer Leitfähigkeit durch Mischungen mit kleineee Leitfähigkeit
zu ersetzen. Es kann z. B. eine Mischung mit einer sehr grossen elektrischen Leitfähigkeit
einer solchen mit sehr kleinen Leitfähigkeit gegenüber stehen. In diesem Falle ist
die Löschgasabspaltung von der Elektrode grösserer elektrischer Leitfähigkeit geringer
als die, der anderen Elektrode; die Druckerzeuè gung dagegen ist grösser, so dass
eine Druckströmung in Richtung Elektrode mit kleiner elektrischer Leitfähigkeit und
grosser Löschgasabspaltung erfolgt. Durch eine solche Anordnung wird im Abschnitt
A eine Lichtbogenlöschung erfolgen.
[0023] Ohne an der Erfindung etwas zu ändern, kann man ein Lichtbogenhorn durch eine, aus
lichtbogenlöschenden Material geformte Stiftelektrode ersetzen, die dem anderen Lichtbogenhorn
so gegenüber steht, dass der dort brennende Lichtbogenfusspunkt auf die Spitze dieses
Lichtbogenhornes getrieben wird.
[0024] Man kann auch, ohne an der Erfindung etwas zu ändern, die beschriebenen Anordnungen
für elektrische Schalter, Sicherungen, Trennschalter, Blitzschutzgeräte usw. benutzen.
[0025] Durch das hohe Abschaltvermögen des in der Erfindung beschriebenen Ueberspannungsschutzgerates
ist es einerseits notwendig, sowohl die Lichtbogenfusspunkte als auch die heissen
Gase der Lichtbogensäule während des Löschvorganges so zu führen, dass die Lichtbogenfusspunkte
die lichtbogenlöschenden Elektroden nicht verlassen können und die den Lichtbogenkern
umgebenden heissen Gase sich nur in einem bestimmten Bereich zwischen den Elektroden
befinden. Anderseits ist es notwendig, dass eine sehr gute elektrische Verbindung
zwischen den Elektroden und der Stromzuleitung besteht.
[0026] Um dies zu erreichen, werden erfindungsgemäss die lichtbogenlöschenden Elektroden
mit einer lichtbogenfesten Isoliermasse.zusammen gegossen bezw. zusammen gepresst.
[0027] In der Zeichnung , Figur 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0028] Das Ueberspannungsschutzgerät besteht aus den Isolatoren 30 und 31, welche durch
das Verbindungsstück 32 fest verbunden sind und auf welche die Stromanschlusskappen
33 und 34 aufgekittet sind. An den Stromanschlusskappen 33,34 sind die Träger 35 und
36 befestigt, welche die lichtbogenlöschenden Elektroden 37 und 38 tragen. Diese Elektroden
37,38 bestehen aus Mischungen von metallischen und nichtmetallischen, lichtbogenlöschenden
Stoffen und bilden mit den, als elektrische Zuleitung dienenden Platten 39 und 40
einen mechanisch festen Körper mit einer sehr guten elektrischen Leitfähigkeit zwischen
den Platten 39,40 und den Elektroden 37,38. In den Platten 39,40 sind die Anschlussbolzen
41,42 befestigt, durch die der Strom mittels der Träger 35,36 und der verschiebbar
angeordneten Trägerstücke 43,44 zugeführt wird.
[0029] Um einerseits die Lichtbogenfusspunkte zu zwingen nur auf den lichtbogenlöschenden
Elektroden 37,38 zu brennen und anderseits die Festigkeit der Gesamtelektrode 37,39,41
und 38,40,42 zu stärken, sind die zwei festen Körper in die lichtbogenfeste Isoliermasse
45 und 46 eingegossen bezw. mit der Gesamtelektrode zusammen gepresst.
[0030] Um die Isoliermasse 45, 46 auch für den Löschvorgang auszunutzen, besteht diese aus
Stoffen, die durch die Lichtbogenwärme - sowohl durch den in der Nähe brennenden Lichtbogenfusspunkt
als auch durch die heissen Gase der Lichtbogensäule - Löschgase abgeben.
[0031] Die Isoliermasse 45,46 kann z.B. aus ungeladenen
[0032] oder mit einem Löschgas, wie Schwefel Hexafluorid (SF
6), Kohlendioxid (C0
2) usw. geladenen Molekularsieben bestehen. Ferner kann man auch Aminoplaste mit Vorteil
verwenden, die mit bestimmten chemischen Stoffen gemischt ist, um dann für den Löschvorgang
durch die Lichtbogenwärme günstige Löschgase abzuspalten.
[0033] Um das Ueherspannungsschutzgerät vor unbeabsichttigten Kurzschlüssen an den Spitzen
der Elektroden zu schützen, ist, wie aus der Figur 1 und 2 zu ersehen ist, ein metallisches
Trennstück 13,22 zwischen den Elektroden 11,12 und 25,26 vorgesehen.
[0034] Durch die Ummantelung der Elektroden 37,38 durch die Isoliermasse 45,46 kann auf
die Anordnung der Trennstücke 13,22 verzichtet werden; indem die Isoliermasse 48,49
über den Spitzen der Elektroden 37,38 verlängert wird.
[0035] Um eine gute Führung der Lichtbogenfusspunkte auf den Elektroden 37,38 zu erhalten,
kann die in den Figuren 3 und 4 dargestellte Elektrodenform 37,38 - den Strom-und
Spannungsverhältnissen entsprechend - sehr schmal und (oder) länger ausgeführt werden.
Es ist auch von Vorteil die Isoliermasse 45,46 über die Elektroden 37,38 zu erhöhen,
so dass dieselben offen eingebettet sind von der Isoliermasse.
[0036] Die Wirkungsweise der Lichtbogenlöschung des Ausführungsbeispieles nach den Figuren
3 und 4 ist folgendermassen.
[0037] Bei einem Spannungsüberschlag brennen die Lichtbogenfusspunkte an der engsten Stelle,
der sich gegenüber stehenden Elektroden 37,38 und es werden durch die Lichtbogenxärme
von den, in den Elektroden 37,38 befindlichen chemischen Verbindungen elektronegative,
reaktionsträge oder sonstige, günstige Löschgase unter Drucksteigerung frei gegeben.
Diese Löschgase wirken durch die Lichtbogenfusspunkte direkt auf den Lichtbogenkern
(Plasmaphase) und somit auf die, in den Lichtbogenfusspunkten beginnende Bewegung,
der den Transport des Stromes dienenden Elektronen. Indirekt wirken diese abgespalteten
Löschgase auch auf die Lichtbogensäule (Gasphase). Zusätzlich wird diese indirekte
Löschwirkung noch durch die, die Elektroden
gebende Isoliermasse 45,46 und 48,49 verstärkt, da durch den, in der Nähe der Isoliermasse
45,46 brennenden Lichtbogenfusspunkt und die, den Lichtbogenkern umgebenden heissen
Gase eine Abspaltung von der Isoliermasse 45,46 und 48,49 erfolgt.
[0038] Bei Nichtlöschung des Lichtbogens an der engsten Stelle der sich gegenüber stehenden
Elektroden 37,38" wandern die Lichtbogenfusspunkte auf die Spitzen der Elektroden
37,38, wo die Lichtbogenlöschung, unterstützt durch den lang gezogenen Lichtbogen,
erfolgt.
[0039] Die Elektroden 37,38 können auf ihre Gesamtlänge sowohl in der Wirkungsweise als
auch in der elektrischen Leitfähigkeit aus unterschiedlichen lichtbogenlöschenden
Stoffen, bezw. Mischungen bestehen. - Um den Löschvorgang in den Lichtbogenfusspunkten
durch eine wirksame Drucklöschmittelströmung zu unterstützen werden Stoffe für die
chemischen Verbindungen in den Elektroden 37,38 benutzt, die nicht nur allein elektronegative
Gase usw. abgeben, sondern auch eine grosse Drucksteigerung erzeugen. Beispielsweise
erreicht man dies durch eine Elektrode, welche nur aus einer Mischung von metallischen
Stoffen und Molekularsieben besteht; die andere Elektrode dagegen aus metallischen
und elektronagative Gase abgebenden Stoffen. Bei diesen sich gegenüber stehenden Elektroden
wird der Löschvorgang in den Lichtbogenfusspunkten durch eine sehr wirksame Drucklöschmittelströmung
auf die Lichtbogensäule unterstützt.
1. Ueberspannungsschutzgerät, bei welchem die Lichtbogenfusspunkte auf zwei sich winkelig
gegenüber stehenden Elektroden (8,9 und 20,21) (Lichtbogenhörner) und einem, zwischen
diesen angeordneten Trennstück (10,22) brennen, Badurch gekennzeichnet, dass sowohl
eine Elektrode als auch beide Elektroden (8,9 und 20,21) und das Trennstück (10,22)
mit einem elektrisch leitenden lichtbogenlöschen-Material (11,12,13 und 23,24,25)
bekleidet bezw. aus einem lichtbogenlöschenden Material geformt sind und das durch
die Lichtbogenfusspunkte, unter dem Einfluss chemischer Verbindungen (Schwefel, Fluor,
Selen usw.) elektronegative Gase bezw. reaktionsträge Gase abgespaltet werden bezw.
durch anorganisch, höherschmelzende Stoffe' lichtbogenlöschende Substanzen-gebildet
werden.
2. Ueberspannungsschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das,s durch
die lichtbogenlöschenden Elektroden (11,12,13 und 23,24,25) aus metallischen und nichtmetallischen,
lichtbogenlöschenden Stoffen bestehen und das durch Wahl der Mengenanteile dieser
Mischungen sowohl die elektrische Leitfähigkeit als auch die Wirkungsweise bestimmt
wird.
3.Ueberspannungsschutzgerät nach Ansprüchen 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf
die Gesamtlänge der einen bezw. der zwei lichtbogenlöschenden Elektroden (11,12) und
des Trennstückes (13) die elektrische Leitfähigkeit verschieden ist.
4. Ueberspannungsschutzgerät nach ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass an
den Spannungsüberschlagstelle zwischen den Elektroden die elektrische Leitfähigkeit
kleiner ist als an den entgegengesetzten Enden der Elektroden.
5. Ueberspannungsschutzgerät nach Ansprüchen 1
, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Gesamtlänge der Elektroden zwei oder mehrere
unterschiedliche Mischungen (23,24,25) von metallischen und nichtmetallischen lichtbogenlöschenden
Stoffen angeordnet sind.
6. Ueberspannungsschutz, nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei den
sich gegenüber stehenden Elektroden, lichtbogenlöschende Mischungen mit verschiedener
elektrischer Leitfähigkeit und Wirkungsweise angeordnet sind.
7. Ueberspannungsschutzgerät, mit zwei sich winkelig gegenüber stehenden Elektroden,
dadurch gekennzeichnet, dass die lichtbogenlöschenden Elektroden (37,38) in eine lichtbogenfeste
Isoliermasse (45,46), wie-z.B. Aminoplaste, Molekularsiebe usw. eingegossen bezw.
eingepresst sind, die durch die Lichtbogenwärme elektronegative oder sonstige günstige
Löschgase abgibt.
8. Ueberspannungsschutzgerät, nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermasse
(45,46) aus Molekularsieben besteht, die mit Schwefelhexafluorid (SF6), Kohlendioxid (CO2) usw. geladen sind.
9. Ueberspannungsschutzgerät, nach Ansprüchen 7 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Isoliermasse (48,49) über die Spitzen der Elektroden(37, 38) verlängert ist.