[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs
1. Eine solche Regeleinrichtung ist beispielsweise aus der GB-PS 12 35 891 bekannt
sowie in der älteren DE-OS 30 10 737 mit Zusatz DE-OS 30 44 678 beschrieben. Während
in früheren Zeiten Wasser-und Lufterhitzer in privaten Haushalten sowie in Zentralheizungseinrichtungen
weitgehend mit Gas etwa gleichbleibenden Heizwertes, wie Stadtgas betrieben wurden,
werden heutzutage stark unterschiedliche Gase, wie Stadtgas, Erdgas und Flüssiggas
angeboten, die sich sowohl durch ihren Heizwert, als auch hinsichtlich der zur Erzielung
einer vollständigen Verbrennung erforderlichen Verbrennungsluftmenge stark unterscheiden.
Als Kennzeichen für den Heizwert und die Dichte des Gases wird üblicherweise der sogenannte
Wobbe-Index herangezogen, der für die einzelnen Gassorten recht unterschiedliche Werte
aufweist. Zur optimalen Ausnutzung des Brennstoffes strebt man eine möglichst vollständige
Verbrennung mit geringem Luftüberschuß an. Während für die Verbrennung von 1m
3 Stadtgas etwa 3 bis 4m
3 Luft erforderlich sind, benötigt Erdgas schon etwa 8m
3 und Butan ungefähr 30m
3. Da Brenner und zugehörige Regeleinrichtungen meist auf eine bestimmte Gassorte eingestellt
sind und allenfalls durch besondere Kundendienstmaßnahmen auf eine andere Gassorte
umgestellt werden können, haben die Gasversorgungsunternehmen die sich aus dem Angebot
unterschiedlicher Gassorten ergebenden Schwierigkeiten für die Verbraucher dadurch
zu beseitigen versucht, daß das Heizgas derart mit einem Hilfsgas, z.B. Luft oder
Stickstoff gemischt wird, daß unabhängig von der Gassorte in das Versorgungsnetz Gas
mit etwa gleichem Wobbeindex eingespeist wird. Solche Mischeinrichtungen sind jedoch
nicht nur aufwendig, sondern bedürfen auch einer strengen sicherheitstechnischen Überwachung,
damit nicht etwa bereits ohne Zufuhr zusätzlicher Verbrennungsluft ein brennbares
Gasgemisch im Verteilernetz vorhanden ist oder sich bilden kann.
[0002] Die Erfindung strebt die Schaffung eines Wasser- oder Lufterhitzers an, der mit Gas
von unterschiedlichem Wobbeindex befeuert werden kann. Gelöst wird diese Aufgabe durch
eine Regeleinrichtung der im Anspruch 1 gekennzeichneten Art. Mit der Erfindung ist
es möglich, trotz unterschiedlichen Heizwertes des angelieferten Gases den Brenner
stets optimal, d. h. mit vollständiger Verbrennung des Heizgases bei geringem Luftüberschuß
zu betreiben und damit den angelieferten Brennstoff bestmöglich auszunutzen.
[0003] Die Verwendung von Sauerstoff- und Kohlendioxydsonden zur Überwachung der Auspuffgase
von Verbrennungsmotoren bzw: der Abgase von Kraftwerken und Industrieanlagen ist zwar
an sich bekannt. Die Erfindung schafft unter Verwendung solcher an sich bekannter
Sonden eine den Betrieb eines Wasser- oder Lufterhitzers mit unterschiedlichen Gassorten
ermöglichende und zugleich für eine bestmögliche Ausnutzung des Heizgases sorgende
Regeleinrichtung. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0004] Zur Erläuterung wird nachfolgend auf ein in der Zeichnung wiedergegebenes Ausführungsbeispiel
einer Regeleinrichtung für den gasbefeuerten Heizkessel einer Warmwasser-Zentralheizungsanlage
Bezug genommen.
[0005] Der Wärmetauscher 1 eines Wassererhitzers oder Boilers 2 wird von einem Hauptbrenner
3 erhitzt, dem ein Zündbrenner 4 sowie ein die Zündflamme überwachendes Thermoelement
5 zugeordnet sind. Dem Hauptbrenner 3 wird Gas über eine Injektordüse 6 zugeführt,
welche auf Grund ihrer Saugwirkung dem Brenner 3 zugleich Primärluft zuführt. Die
Injektordüse 6 steht dem Einlaß 7 des Hauptbrenners 3 gegenüber und ist an den Auslaß
8 eines Gasregelgeräts 9 angeschlossen. Dieses hat im gezeigten Ausführungsbeispiel
den aus der Firmendruckschrift D3H-29 Honeywell "Kompakt-Ventile V4600/V8600" bekannten
Aufbau und enthält einen Servodruckregler 10 sowie ein durch dessen Ausgangssteuerdruck
gesteuertes Hauptgasventil 11.
[0006] Da die mittels der Gasdüse 6 zugleich angesaugte Primärluft für eine vollständige
Verbrennung nicht ausreicht, weist das Erhitzergehäuse 2 ferner einen Lufteinlaß 12
auf, dem eine zweite Strahldüse 13 gegenübersteht. Der Lufteinlaß 12 mündet in ein
Sekundärluft-Verteilungsrohr 14, welches nach Art eines Brennerrohres ausgebildet
und mit Luftaustrittslöchern versehen ist. Die Druckluft für die Sekundärluftdüse
13 wird von einem Gebläse 15 geliefert, dem ein Luftregelventil 16 nachgeschaltet
ist. Hierbei handelt es sich wiederum um ein druckgesteuertes Membranventil, dessen
Steuerdruck von einem Servodruckregler 17 geliefert wird. Während der Servodruckregler
10 des Gasregelgeräts 9 im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einem von Hand einstellbaren
Sollwert arbeitet, ist beim Servodruckregler 17 für das Luftregelventil 16 der Sollwert
mittels eines Elektromagnetantriebs 18 verstellbar. Aufbau und Wirkungsweise eines
solchen elektrisch steuerbaren Servodruckreglers sind in der älteren DE-OS 30 15 980
beschrieben. An den Auslaß 19 des Luftregelventils 16 ist ferner eine Leitung 20 angeschlossen,
die zu einer im Rauchgasabzug 21 vorgesehenen Luftaustrittsdüse 22 führt und dort
zur Erzeugung eines künstlichen Zuges im Rauchgasabzug 21 oder Schornstein sorgt.
Mittels einer in diese Leitung.eingeschalteten Drossel 23 läßt sich der der Düse 22
zugeführte Luftdruck einstellen. Die Anschlußleitung 20 zur Luftaustrittsdüse 22 kann
auch,wie die gestrichelte Leitung 20' andeutet, unmittelbar an das Gebläse 15 angeschlossen
sein.
[0007] Das im Wärmetauscher 1 aufgeheizte Wasser wird von einer Umwälzpumpe 24 durch den
Heizmittelkreislauf in Form zweier Radiatoren 25 gepumpt. Ein Raumthermostat 26 schließt
seinen Kontakte sobald die gemessene Raumtemperatur unterhalb des Sollwertes liegt.
Der Kesselthermostat 27 schließt seinen Kontakt, sobald die Wassertemperatur am Einlaß
des Wärmetauschers-1 unterhalb des vorzugsweise einstellbaren Sollwertes liegt. Schließlich
ist noch ein Temperaturbegrenzer 28 vorgesehen, der den Stromkreis öffnet, sobald
ein oberer Grenzwert der Wassertemperatur am Auslaß des Wärmetauschers 1 überschritten
wird. Die drei genannten Thermostatschalter sind in Reihe mit der Erregerwicklung
eines im Gasregelventil 9 vorgesehenen Einschaltmagnetventils an eine Stromquelle
29 angeschlossen. Fällt die Raumtemperatur unter den Sollwert ab und ist auch die
Rücklauftemperatur nicht ausreichend hoch, so wird über das genannte Einschaltmagnetventil
das Gasregelgerät 9 eingeschaltet; sein Druckregler 10 erzeugt einen Steuerdruck,
welcher in der Antriebskammer 30 des Hauptgasventils 11 wirksam wird und dessen Schließkörper
vom Sitz abhebt. Gas fließt somit zum Hauptbrenner 3, wird dort vom Zündbrenner 4
gezündet,und die Flammen erwärmen das Umlaufwasser im Wärmetauscher 1.
[0008] Da die mittels der Strahldüse 6 zugleich angesaugte Primärluft wie erwähnt, für eine
vollständige Verbrennung des Heizgases nicht ausreicht, stellt der im Rauchgasabzug
21 vorgesehene Fühler 31 einen zu geringen Sauerstoff- bzw. Kohlendioxydanteil fest.
Der Meßwert wird mit einem am elektrischen Regler 32 vorgegebenen oder mittels Sollwertgeber
33 einstellbaren Sollwerten verglichen. Ist der Sauerstoffanteil bzw. der C0
2-Anteil zu gering, so liefert der Regler 32 einen Ausgangsstrom auf der Leitung 34
an den Magnetantrieb 18 des Servodruckreglers 17, wodurch dieser über den Elektromagnetantrieb
den Sollwert des Servodruckreglers erhöht und damit eine weitere Öffnung des Luftregelventils
16 bewirkt. Auf diese Weise wird über die Luftdüse 13 dem Luftverteiler 14 eine größere
Menge Sekundärluft zugeführt und damit die Verbrennung verbessert. Ist wie im gezeigten
Ausführungsbeispiel der Rauchgasabzug 21 mit einer Zugunterbrechung 35 versehen, so
ist es unter Umständen günstiger, den Fühler 31' stromabwärts von diesem Zugunterbrecher
35 vorzusehen, weil der Fühler dann weniger heiß wird. Allerdings muß dann der Einfluß
des über den Zugunterbrecher 35 angesaugten Luftstroms bei der Festlegung des Sollwerts
für den Sauerstoff- oder Kohlendioxydanteil berücksichtigt werden. Steigt der Sauerstoffanteil
über den Sollwert an, so meldet dies der Fühler 31 dem elektrischen Regler 32, welcher
über den Elektromagnetantrieb 18 und den Servodruckregler 17 den Steuerdruck für das
Luftregelventil 16 verringert, so daß dessen Schließkörper in Richtung Schließstellung
verstellt wird und damit die zugeführte Sekundärluftmenge verringert.
[0009] Anstelle der im Ausführungsbeispiel dargestellten Steuerung der Sekundärluftmenge
über einen Elektromagnetantrieb und einen Servodruckregler kann das.Ausgangssignal
des elektrischen Reglers 32 auch unmittelbar zur Steuerung der Drehzahl des Gebläses
15 verwendet werden, wie dies durch die gestrichelte elektrische Leitung 36 angedeutet
ist.
1. Regeleinrichtung für einen gasbefeuerten Wasser- oder Lufterhitzer mit einem von
einem Temperaturfühler (26, 27) gesteuerten Gasregelventil (9) sowie einem in Abhängigkeit
vom Gasdurchsatz gesteuerten Stellglied (16) für die Zufuhr von Verbrennungsluft,
dadurch gekennzeichnet , daß im Rauchgasabzug (21) des Erhitzers (2) ein den im Rauchgas
enthaltenen Anteil von Sauerstoff (02) oder Kohlendioxyd (C02) erfassender Fühler (31,31') angeordnet und an einen elektrischen Regler (32) angeschlossen
ist, dessen Ausgangssignal das Luftmengenstellglied (15,16) steuert.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Ausgangssignal
des elektrischen Reglers (32) die Drehzahl eines als Verbrennungsluftquelle dienenden
Gebläses (15) steuert.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 mit einem Gebläse (15) und einem nachgeschalteten
Regelventil (16) als regelbare Verbrennungsluftquelle, dadurch gekennzeichnet , daß
das Regelventil (16) einen Servodruckregler (17) sowie einen von dessen Ausgangssteuerdruck
beaufschlagten Membranantrieb für den Drosselkörper des Regelventils aufweist und
daß auf den Servodruckregler (17) ein vom Ausgangssignal des elektrischen Reglers
(32) beeinflußter, den Sollwert des Druckreglers (17) bestimmender Elektromagnetantrieb
(18) aufgesetzt ist.
4. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) Der Auslaß (8) des Gasregelventils (9) ist an eine dem Einlaß (7) des Brenners
(3) gegenüberstehende Injektordüse (6) angeschlossen, welche zugleich Primärluft für
den Brenner ansaugt;
b) der Brenner (3) und eine vom ihm beheizte Wärmetauscherfläche (1) sind von einem
geschlossenen Gehäuse (2) umgeben, welches einen Sekundärlufteinlaß (12) sowie einen
Rauchgasabzug (21) aufweist;
c) an eine dem Sekundärlufteinlaß (12) gegenüberstehende, im Betrieb Sekundärluft
ansaugende zweite Injektordüse (13) ist die regelbare Verbrennungsluftquelle (15,16)
angeschlossen.
5. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer im Rauchgasabzug (21)
vorgesehenen Luftaustrittsdüse (22) zur Erzeugung eines künstlichen Zuges, dadurch
gekennzeichnet , daß der Fühler (31,31') im Rauchgasabzug (21) stromaufwärts von der
Luftaustrittsdüse (22) angeordnet ist.