[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abnehmen von frisch gepreßten Formlingen
in For von Platten aus Beton oder dergleichen verformbarer Masse aus einer Presse
und zum Abstellen der Formlinge auf eine mit wenigstens einer Palette versehene Transporteinrichtung
unter Verwendung eines bezüglich der Presse entlang einer Führungseinrichtung verschiebbaren
und Tische für die Aufnahme der Formlinge aufweisenden Schlittens, der wenigstens
zwei senkrecht und/ oder parallel zur Verschieberichtung nebeneinander angeordnete
Formlinge bzw. Formlingsreihen aufnimmt, und einer um eine sich horizontal erstreckende
Schwenkachse drehbaren Schwenkeinrichtung zum überführen der Formlinge von ihrer horizontalen
Obernahmelage auf dem Schlitten in eine Hochkant-Absetzlage auf der Palette derart,
daß die in Oberführungsrichtung gesehen hintereinander gelegenen Formlinge aufeinanderfolgend
abgesetzt sind.
[0002] Mit einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 28 26 632) ist es möglich, zwei
Reihen mit gegebenenfalls auch mehreren Formlingen in einem zweitaktigem Arbeitsvorgang
von ihrer horizontalen Lage auf dem Schlitten in Hochkantstellung auf der Palette
abzusetzen. Dies geschieht dadurch, daß die Formlinge beim Verschwenken des gesamten
Tisches von Spannmitteln gehalten und der nach Verschwenken untere Formling bzw. die
untere Reihe der Formlinge auf der Palette unmittelbar in Hochkantstellung abgesetzt
wird. Der obere Formling wird durch eine seitlich angreifende Kleimmeinrichtung in
seiner von der Palette beabstandeten Stellung gehalten. Danach schwenkt der Schlitten
wieder in seine Ausgangsstellung zurück und die Palette wird um die Dicke eines Formlings
vorgeschoben. Danach wird der in seitlicher Klemmhaltung noch von der Klemmeinrichtung
gehaltene obere Formling abgesenkt und auf der Palette abgestellt.
[0003] Von Nachteil bei dieser bekannten Vorrichtung ist das Obergeben des bzw. der Formlinge
der oberen Reihe in die Klemmeinrichtung. Der zunächst horizontal flächig auf dem
Schlitten aufliegende, noch nicht abgehärtete Formling wird also an seinen Schmalseiten
einer nicht unbeträchtlichen Krafteinwirkung auf einer vergleichsweise kleinen Fläche
ausgesetzt, was häufig zu Beschädigungen oder gar zum Bruch des Formlings führt. Beim
Bruch des Formlings sind die darunter befindlichen, auf der Palette bereits abgesetzten
Formlinge einer erheblichen Reschädigungsgefahr ausgesetzt, so daß der Bruch eines
Formlings sich auf mehrere auswirkt. In jedem Falle bedingt ein solches Ereignis eine
Unterbrechung des Arbeitsablaufs und ein Entfernen der Bruchstücke des Formlings und
der hierdurch beschädigten anderen Formlinge auf der Palette.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung laut Oberbegriff des Anspruches
1 so weiterzuentwickeln, daß Beschädigungen der Formlinge während des Abnehmens und
Absetzens mit hinreichender Zuverlässigkeit ausgeschlossen sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung laut Oberbegriff des Anspruches
1 dadurch gelöst, daß der Schlitten parallel zur Richtung der Schwenkachse gesehen
in derart viele Schlittenteile unterteilt ist, daß jeder Schlittenteil nur einen bzw.
eine parallel zur Verschwenkachse gelegene Reihe von Formlingen trägt, das die Schlittenteile
wenigstens in einer der beiden Richtungen der Oberführungsstrecke getrennt in zeitlicher
Aufeinanderfolge gesteuert bewegbar sind und daß die Lage des bzw. der Tische wenigstens
des bzw. der an den der Absetzstelle nächst benachbarten Schlittenteil folgenden Schlittenteils
bzw. Schlittenteile bei Durchlaufen der Oberführungsstrecke durch die Zusammensetzung
einer kreisbogenförmigen Bewegung und einer geradlinigen Bewegung bestimmt ist.
[0006] Durch diese Ausbildung werden die in Absetzrichtung an erster Stelle anfallenden
Formlinge - insoweit wie beim Stand der Technik - durch kreisbogenförmiges Verschwenken
des zugehörigen ersten Schlittenteils abgesetzt, während in einem zweiten Arbeitstakt
die Formlinge des zweiten Schlittenteils abgesetzt werden und sofort, falls mehr als
zwei Schlittenteile entsprechend mehr als zwei nacheinander abzuführenden Formlingen
bzw. Formlingsreihen vorhanden sind. Erfindungsgemäß verbleiben daher auch die Fornlinge
der zweiten und eventuell weiterer Schlittent
pile bis zum Absetzen auf ihren Tischen und werden an keine weitere Greifeinrichtung
übergeben. Damit wird die beim Obergeben in seitlicher Klemmhalterung auftretende
Bruch- und Beschädigungsgefahr beseitigt. Die Formlinge bleiben in der großflächigen
Halterung der Tische, die Oberführungsbewegung in die Absetzstellung kann entsprechend
hoch beschleunigt und verzögert erfolgen, was der benötigten Arbeitszeit der Vorrichtung
zugute kommt.
[0007] Grundsätzlich können alle Schlittenteile über die Oberführungsstrecke derart geführt
werden, daß die Lage der Tische über diese Bewegungsstrecke hinweg durch eine kreisförmige
und eine geradlinige Bewegung bestimmt ist. Der erste Schlittenteil kann davon ausgenommen
sein und sich wie beim Stand der Technik auf eine kreisebogenförmige Bewegung mit
zur Kreisbahn gleichbleibender Lage der Tische beschränken. Bei den übrigen Schlittenteilen
dient die erfindungsgemäß vorgesehene Zusammensetzung zweier Bewegungen dem Transport
der Formlinge über den bzw. die jeweils davor liegenden Schlittenteile hinweg lagegerecht
in die Absetzstellung.
[0008] Die kreisbogenförmige Bewegung und die geradlinige Bewegung können derart zusammengesetzt
sein, daß sie sich nur teilweise oder gar nicht überlagern und insoweit aneinander
angeschlossen sind. Ein Beispiel dafür ist, die Tische des zweiten Schlittenteils
zunächst in Kreisbogenform um die Schwenkachse zu drehen, bis sie in Hochkantausrichtung
oberhalb der Absetzplätze auf der Palette angelangt sind, und sie dann geradlinig
abwärts in die Absetzlage zu versetzen, wenn der erste Schlittenteil die Absetzstellung
in Rückrichtung der Oberführungsstrecke verlassen hat und die Palette eine Abstellplatzbreite
weiter gerückt ist. Dabei kann die Hinbewegung durch die überfuhrungsstrecke für beide
Schlittenteile zugleich erfolgen, so daß diese nur für die Rückrichtung getrennt und
in zeitlicher Aufeinanderfolge gesteuert bewegbar sein müssen. Bei einem solchen Vorgehen
verbleiben alle Formlinge von der übernahme aus der Presse bis zum Erreichen der Absetzstellung
auf den jeweiligen Tischen der Schlittenteile, so daß die Aufgabe gelöst wird. Doch
befinden sich die Formlinge des zweiten Schlittenteils - wenn auch in sicherer und
unveränderter Haltung - dabei noch in einer Stellung oberhalb der Formlinge des ersten
Schlittenteils, wenn dessen Formlinge abgesetzt werden, so daß bei wenn auch seltenerem
Bruch der oberen Formlinge insoweit noch Beschädigungsgefahr für die unteren Formlinge
gegeben ist. Bedeutsamer dürfte sein, daß für die geradlinige Abwärtsbewegung der
Tische des zweiten Schlittenteils ein gesonderter Antrieb erforderlich ist.
[0009] In besonders bevorzugter Ausführung werden die kreisförmige Bewegung und die geradlinige
Bewegung in zeitlicher Oberlagerung zusammengesetzt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben,
die aus der überlagerung resultierende Bewegung in einem Takt zu durchlaufen, wodurch
es wiederum möglich wird, eine Übereinander anordnung von Formlingen während des Oberführungsvorganges
zu vermeiden. Schließlich ergibt sich aus dieser Anweisung die Möglichkeit, die Antriebskraft
für die Durchführung der einen Bewegung aus dem Antrieb der anderen Bewegung abzuleiten.
Unter Bezugnahme auf das später erläuterte, in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsbeispiel
könnte man eine Kraft für die Durchführung der Oberführungsbewegung an dem Steuerhebel
angreifen lassen, der einen Endes vorrichtungsfest und anderen Endes an dem längsverschiebbaren
Führungsteil angelenkt ist. Diese eingeleitete Kraft würde gleichzeitig eine Verschwenkung
des zweiten Teilschnittes um die gemeinsame Schwenkachse zur Folge haben. Eine bevorzugte
Ausführung wird darin gesehen, den Antrieb für die Oberführungsbewegung in den um
die Schwenkachse drehbar gelagerten Hebel einzuleiten, der eine kreisbogenförmige
Bewegung ausführt, und von dieser Bewegung die Kraft für die Durchführung der geradlinigen
Bewegung abzuleiten.
[0010] Es gibt mehrere Möglichkeiten der räumlichen Anordnung der Geradführung und der Schwenkachse.
So könnte man die Schwenkachse für den zweiten Schlittenteil von der Absetzstelle
her gesehen hinter die Verschwenkachse für den ersten Schlittenteil versetzen und
die Geradführung in der Tragstellung der Tische vertikal verlaufen lassen. Dabei ergeben
sich aber Schwierigkeiten, die Vorrichtung an unterschiedliche Formlings breiten anzupassen,
die wahlweise in der Presse herstellbar sind. Eine solche Anpassungsfähigkeit erscheint
allerdings geboten. Diese Anpassungsfähigkeit erreicht man besonders leicht, wenn
man dafür sorgt, daß sich die Geradführung in der Tragstellung des diesbezüglichen
Schlittenteils, also in der Stellung zu Beginn der Oberführungsbewegung in die Absetzstellung,
waagerecht erstreckt. Dann läßt sich nämlich in einfacher Weise die Verschiebestellung
im Tragzustand einstellen und somit an unterschiedliche Formlingsbreiten anpassen.
Leitet man die geradlinige Bewegung von der kreisbogenförmigen Bewegung ab, so läßt
sich diese Anpassungsmöglichkeit in einfachster Weise durch einen längenveränderlichen
Steuerhebel bzw. den wahlweisen Einsatz unterschiedlich langer Steuerhebel durchführen.
[0011] Es ist grundsätzlich möglich, die Vorrichtung an einen radial von der Presse fortgerichteten
Abtransport der besetzten Paletten anzupassen, für diesen Fall werden die Schwenkachse
bzw. - in bevorzugter Form - die für beide bzw. alle Schlittenteile gemeinsame Schwenkachse
senkrecht zu dieser Abtransporteinrichtung angeordnet. Bei bevorzugt vorgesehener
tangentialer Bewegungsrichtung der Paletten wird dagegen die Schwenkachsenrichtung
parallel zu der Richtung der Verschiebestrecke gewählt, die die Schlittenteile zwischen
einer im Presseninneren gelegenen übernahmestelle und der Tragstelle zurücknehmen,
die Ausgangspunkt der Oberführungsbewegung für den Absetzvorgang der Formlinge ist.
Auch in diesem Falle liegt also die Schwenkachse senkrecht zur Transportbewegung der
Palette.
[0012] Weitere bevorzugte Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung
mit dem in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiel, auf das besonders Bezug
genommer wird und dessen nachfolgende Beschreibung die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 das Ausführungsbeispiel in schematischer perspektivischer Darstellung;
Figur 2 den zweiten Schlittenteil mit dessen Schwenkeinrichtung des Beispieles gemäß
Figur 1 in schematischer Seitenansicht und größerem Maßstab;
Figuren 3a u. 3b persoektivische Teilansichten des ersten und des zweiten Schlittenteils
des Ausführungsbeispieles in vergrößertem Maßstab:
[0013] Die insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung weist eine zeichnerisch nur angedeutete
Presse 2 auf. Ferner ist ein auf Längsführungen 3 verschiebbar geführter Schlitten
4 mit Tischen 5 zur Aufnahme von Beton-Plattenformlingen vorgesehen, die als hochkant
abgestellte Formlinge 6 auf einer Palette 7 abgesetzt sind, die einer Transporteinrichtung
angehört. Für Reservepaletten ist ein Magazin 8 vorgesehen.
[0014] Der Schlitten 4 ist parallel zur Verschieberichtung 9 geteilt ausgebildet, so daß
sich ein erster Schlittenteil 10 (mit kurzem Hebelarm) und ein zweiter Schlittenteil
11 mit je einem Paar Aufnahmetischen 5 bildet. Jeder Schlittenteil weist zwei als
Führungsstangen 3 ausgebildete Führungen auf. Beide Schlittenteile 10, 11 sind zum
Verschieben in Verschieberichtung 9 zwangsgekoppelt, wozu der erste Schlitten teil
10 eine Ausnehmung 12 und der zweite Schlittenteil 11 eine darin eingreifende Nase
13 aufweist.
[0015] Zum Verschieben in Verschieberichtung 9 ist ein insgesamt mit 14 bezeichneter Kurbeltrieb
vorgesehen, der ebenfalls eine Nase 15 aufweist, die in eine an diese angepaßte Ausnehmung
16 in dem zweiten ScSchlitteseil 11 eingreift.
[0016] Beide formschlüssigen Nase-Ausnehmung-Verbindungen sind so ausgebildet, daß sie beim
Verschwenken um eine parallel zur Verschieberichtung 9 angeordnete Schwenkachse 17
(für beide Schlittenteile 10, 11) außer Eingriff kommen und damit den Formschluß aufheben.
[0017] Der erste Schlittenteil 10 wird hierbei von einem Schwenkantrieb, gebildet durch
den Motor 18 und ein Kurbelgetriebe 19, über die Schubstange 20 angetrieben und verschwenkt
hierbei um die Schwenkachse 17 eines zweiarmigen Hebels 21, wobei die auf den Tischen
5 aufliegenden und durch nicht dargestellte Spannmittel gehaltenen Formlinge in einer
Schwenkbewegung, wie sie schematisch durch den Doppelpfeil 22 angedeutet ist, überführt
und auf der Palette 7 hochkant abgesetzt werden. Danach wird der zweite Schlittenteil
10 durch den Schwenkantrieb zurückgeschwenkt und die Palette 7 um die Dicke eines
Formlings 6 weitertransportiert.
[0018] Der zweite Schlittenteil ist in schematischer Darstellung in Figur 2 näher wiedergegeben.
Er weist einen um die Achse 17 schwenkbaren zweiarmigen Hebel 23 auf, an dessen einem
Ende 24 über eine Schubstange 25 ein Kurbeltrieb 26 angreift. Das andere Ende 27 des
zweiarmigen Hebels 23 weist eine Längsführung 28 auf, längs der ein Führungsteil 29
geradlinig versetzbar geführt ist. An diesem Führungsteil 29 sind die beiden Führungsstangen
3 des zweiten Schlittenteils 11 angebracht. Es ist weiterhin ein mit seinem einen
Ende 30 außerhalb der Achse 17 vorrichtungsfest gelagerter Steuerhebel 31 vorgesehen,
dessen anderes Ende 32 an dem Schiebeteil 29 angelenkt ist. Durch diesen Steuerhebel
wird sichergestellt, daß die (gezeigte) Tragstellung für den zweiten Schlittenteil
11 bzw. dessen Tische oder die darauf abgelegten Formlinge zu Beginn der Oberführungsstrecke
festgelegt ist und daß die (gestrichelt gezeigte) Absetzstellung zu Ende der Oberführungsbewegung
des doppelarmigen Hebels 23 sicher erreicht wird, so daß der Formling auf der Palette
hochkant abgestellt werden kann. Des Schiebeteil 29 wird zum einen in Folge der Schwenkbewegung
des zweiarmigen Hebels 23 um die Drehachse 17 in einer kreisbogenförmigen Bahn (Pfeil
22) verschwenkt und zugleich durch den Steuerhebel 31 längst der Verschiebeführung
28 geradlinig versetzt, so daß die Formlinge des zweiten Schlittenteils 11 über die
Tische des ersten Schlittenteils 10 entlang einer aus der überlagerung der Verschwenkbewegung
und der geradlinigen Bewegung gewonnenen Oberführungsbahn hinwegbewegt werden.
[0019] Im vorliegenden Beispiel werden die Schlittenteile 10 und 11 einschließlich der jeweils
zugehörigen Verschiebeführungen 3 zur Durchführung der Oberführungsbewegung verschwenkt
bzw. im Falle-des Schlittenteiles 11 verschwenkt und geradlinig versetzt. Man erkennt
aus Figur 3a, daß der Verschiebeantrieb 14 mit seiner Nase 15 in die an dem Schlittenteil
11 vorgesehene Ausnehmung 16 eingreift und daß die an dem Schlittenteil 11 angeformte
Nase 13 in die an dem ersten Schlittenteil 10 vorgesehene Ausnehmung 12 einfaßt. In
dieser Stellung sind also beide Schlittenteile mit dem Verschiebeantrieb verbunden
und entlang iher Führungen 3 zwischen der in Figur 3a dargestellten Stellung zur Obernahme
der Formlinge aus den Pressenrahmen und der Tragstellung verschiebbar, aus der heraus
die Schlittenteile in die Absetzstellung überführt werden. Da die Schlittenteile bei
Beginn der Oberführungsbewegung aus den formschlüssigen Eingriffen 12, 13 bzw. 15,
16 ausgehoben und damit von dem Längsverschiebeantrieb abgekuppelt werden, müssen
sie gegen eine unbeabsichtigte Verschiebung gesichert werden. Dies geschieht mittels
Haltevorrichtungen aus je einem Oberwurfhebel 34 und einer Nut 33, die am Schlittenteil
10 bzw. 11 vorgesehen ist und in den Eingreifbereich des Oberwurfshebels 34 gelangt,
wenn sich der zugehörige Schlittenteil in der Tragstellung befindet. Bei Anheben des
Schlittenteils in die Oberführungsstrecke greift der Oberwurfhebel 34 in.die Nut 33
ein und blockiert den Schlittenteil damit über die Hin- und Herbewegung durch die
Oberführungsstrecke hinweg gegen eine Verschiebung in Richtung des Pfeiles 9, bis
der Schlittenteil wieder in die Tragstellung gelangt.
[0020] Der erste Schlittenteil 10 muß zusätzlich gegen Verschiebung gesichert werden, wenn
sich der zweite Schlittenteil 11 in der Oberführungsstrecke befindet, da für den ersten
Schlittenteil auch dann die Kupplung mit dem Verschiebeantrieb 14 unterbrochen ist.
Dies geschieht mit Hilfe eines zweiarmigen Verbindungshebels 35, der den Oberwurfhebel
34 in den Eingriff mit der zugehörigen Nut 33 des ersten Schlittenteils 10 absenkt,
wenn und solange der zweite Schlittenteil 11 sich in der Oberführungsstrecke befindet,
wie dies Figur 3b zeigt. Bei Kenntnis der Funktion der Oberwurfhebel 34 in Abhängigkeit
von der Betriebsphase der Vorrichtung ist die jeweils vorzusehende konstruktive Ausgestaltung
der Hebelbetätigung auf vielerlei Weise nach der jeweiligen Ausbildung der Vorrichtung
zu treffen.
1. Vorrichtung zum Abnehmen von frisch gepreßten Formlingen in Form von Platten aus
Beton od. dgl. formbarer Masse aus einer Presse und zum Abstellen der Formlinge auf
eine mit wenigstens einer Palette versehenen Transporteinrichtung unter Verwendung
eines bezüglich der Presse entlang einer Führungseinrichtung verschiebbaren und Tische
für die Aufnahme der Formlinge aufweisenden Schlittens, der wenigstens zwei senkrecht
und/oder parallel zur Verschieberichtung nebeneinander angeordnete Formlinge bzw.
Formlingsreihen aufnimmt, und einer um eine sich horizontal erstreckende Schwenkachse
drehbaren Schwenkeinrichtung zum überführen der Formlinge von ihrer horizontalen Übernahmelage
auf dem Schlitten in eine Hochkant-Absetzlage auf der Palette derart, daß die in Überführungsrichtung
gesehen hintereinander gelegenen Formlinge aufeinanderfolgend abgesetzt sind, dadurch
gekennzeichnet , daß der Schlitten (4) parallel zur Richtung der Schwenkachse (17)
gesehen in derart viele Schlittenteile (10, 11) unterteilt ist, daß jeder Schlitten
teil (10, 11) nur einen bez. eine parallel zur Schwenkachse (17) gelege Reihe von
Formlingen (6) trägt, daß die Schlittenteile (10, 11) wenigstens in einem Teilbereich
der Uberführungsbewegung außerhalb der Presse getrennt in zeitlicher Aufeinanderfolge
gesteuert bewegbar sind und daß die Lage des bzw. der Tische (5) wenigstens des bzw.
der an den der Absetzstelle nächst benachbarten Schlittenteil (10) folgenden Schlittenteils
(11) bzw. Schlittenteile bei Durchlaufen der Oberführungsstrecke durch die Zusammensetzung
einer kreisbogenförmigen Bewegung und einer geradlinigen Bewegung bestimmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die kreisbogenförmige
Bewegung und die geradlinige Bewegung durch zeitliche überlagerung zusammengefaßt
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Antriebskraft für
das Durchlaufen der geradlinigen Bewegungsstrecke von dem Antrieb (25, 26) für das
Durchlaufen der kreisbogenförmigen Bewegung, insbesondere der Verschwenkbewegung um
die Verschwenkachse (17) des Schlittenteils (11), abgeleitet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Längsführung (28) in der Tragstellung des bzw. der Tische (5) des zugehörigen Schlittenteils
(11), in der die Formlinge horizontal liegen, horizontal verlaufend ausgerichtet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß alle
Schlittenteile (10, 11) um eine gemeinsame Schwenkachse (17) verschwenkbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Schwenkachse (17) parallel zur Verschieberichtung (9) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Ausführung mit zwei Schlittenteilen jeder Schlittenteil (10, 11) eine eigene Verschiebeführung
(3) aufweist, daß beide Schlittenteile (10, 11) zur Verschiebung zwangsgekoppelt sind
und nur ein Schlittenteil (11) angetrieben ist, das die Schwenkeinrichtung die beiden
Schlittenteile (10, 11) - den der Absetzstelle für die Formlinge (6) auf der Palette
(7) nächst benachbarten ersten Schlittenteil (10) sowie den verbleibenden zweiten
Schlittenteil (11) - umfaßt, die aufeinanderfolgend schwenkbar unter Lösen der Zwangskopplung
zwischen ihnen ausgebildet sind, und daß die Schwenkeinrichtung für den zweiten Schlittenteil
(11) einen um die Schwenkachse (17) drehbar gelagerten Hebel (23) aufweist, an dem
eine sich senkrecht zur Verschieberichtung (9) erstreckende Längsführung (28) vorgesehen
ist, entlang welcher ein Führungsteil (29) versetzbar ist, das seinerseits die Verschiebeführung
(3) des zweiten Schlittenteils (11) trägt und mit dem einen Ende (32) eines Steuerhebels
(31) verschwenk bar verbunden ist, dessen anderes Ende (30) vorrichtungsfest von der
Schwenkachse (17) derart beabstandet angelenkt ist, daß der Steuerhebel (31) den Führungsteil
.(29) im Zuge der Verschwenkbewegung des Hebels (23) zwischen einer bestimmten, den
Formling horizontal haltenden Tragstellung zu Beginn der Oberführungsstrecke und einer
bestimmten, den Formling hochkant haltenden Absetzstellung zu Ende der Oberführungsstrecke
entlang der Längsführung (28) versetzt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die
Verschiebeführung jedes Schlittenteils (10, 11) zwei Führungsstangen (3) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch g e - kennzeichnet , daß die Zwangskopplung
durch einen in der Verschieberichtung (9) wirksamen und im Schwenksinn lösbaren Formschluß
der beiden Schlittenteile (10, 11) gebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der eine Schlittenteil
(11 eine Nase (13) aufweist, die formschlüssig in eine dieser entsprechende Ausnehmung
(12) des anderen Schlittenteils (10) unter Bilden der Zwangskopplung eingreift.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß nur
der zweite Schlittenteil (11) in Verschieberichtung (9) angetrieben ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, 1 dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schlittenteil
(11) eine zum Eingriff einer Nase (15) des Antriebs ausgebildete Ausnehmung (16) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Antrieb
zum Verschwenken des zweiten Schlittenteils (11) ein Kurbeltrieb (26) ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, d a - durch gekennzeichnet , daß
der Hebel (23) für den zweiten Schlittenteil (11) zweiarmig ausgebildet ist, an dessen
ersten Arm (24) der Kurbeltrieb (26) angreift und an dessen zweitem Arm (27) die Längsführung
(28) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die
beiden Schlittenteile (10, 11) beim Schwenken gegen Verschiebung in Verschieberichtung
(9) mittels einer Haltevorrichtung (33, 34) gesichert sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Haltevorrichtung
je Schlittenteil (10, 11) eine schlittenfeste Nut (33) und einen vorrichtungsfest
angelenkten Oberwurfhebel (34 aufweist, der zu Beginn der Verschwenkbewegung des zugehörigen
Schlittenteils in die Nut (33) eingreift und über einen Verbindungshebel (35) gesteuert
den Eingriff auch nach erfolgtem Zurückverschwenken sicherstellt, solange der andere
Schlittenteil (11) aus seiner Verschiebestellung bzw. Tragstellung zur Durchführung
der Oberführungsbewegung abgehoben ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß an
den in der Absetzstellung unteren Kanten der Tische (5) abschwenkbare Tragwinke' (36)
vorgesehen sind, die die Absetzkante der auf die Tische abzusetzenden Formlinge (6)
umgreifen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß der
Steuerhebel (31) in Anpassung an unterschiedliche Formlingsabmessungen längenveränderlich
ausgebildet bzw. durch Steuerhebel entsprechend unterschiedlicher Länge auswechselbar
ist.