[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze aus Schaumstoff mit zwei übereinanderliegenden
Schaumstoffplatten, die auf ihren einander zugewandten Flächen je eine wellenförmige
Profilierung mit jeweils gleichem Abstand von Wellenbergen und Wellentälern aufweisen.
[0002] Eine derartige Schaumstoffmatratze ist aus dem DE-GM 17 23 269 bekannt. Dabei ist
jedoch zwischen die beiden symmetrischen Profilschnitte eine weitere ebene Schaumstoffplatte
gelegt, die bewirkt, daß die beiden profilierten Schaumstoffplatten nur mit ihren
Wellenbergen tragen und somit eine weichere Abfederung gewährleisten. Eine derartige
Matratze ist jedoch sehr aufwendig und bedingt eine relativ große Bauhöhe, damit die
Zwischenplatte überhaupt eine Wirkung zeigt.
[0003] Ferner ist aus der DE-AS 28 56 758 eine Matratze aus Schaumstoff bekannt, bei der
einzelne T-förmige Stege mit T-förmigen Ausnehmungen abwechseln, wobei die offene
Seite mit einer glatten Platte abgedeckt ist. Eine derartige Matratze bietet zwar
auch einen guten Federungskomfort, jedoch ist, um die Matratze voll zur Wirkung zu
bringen, ein gesonderter auf die Abstände der Stege abgestimmter Lattenrost erforderlich.
[0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Matratze
zu schaffen, die guten Federungskomfort bietet und die in ihrer Härte einfach auf
die jeweilige Belastung abstimmbar ist, wobei mit ein und derselben Matratze die Einstellung
von zwei verschiedenen Härten möglich ist.Außerdem soll die Matratze eine gute Querbelüftung
aufweisen. Ausgehend vom dem eingangs genannten Stand der Technik ist daher zur Lösung
der gestellten Aufgabe erfindungsgemäß vorgesehen, daß die wellenförmige Profilierung
der einen Platte eine geringere Tiefe als die Profilierung der anderen Platte aufweist
und daß die beiden Platten lose so aufeinandergelegt sind, daß die Wellenberge der
einen Platte in die Wellentäler der anderen Platte ragen.
[0005] Dabei verbleiben zwischen den Wellenbergen der Platte mit der flacheren Profilierung
und den Wellentälern der Platte mit der tieferen Profilierung sich über die gesamte
Breite der Matratze erstreckende Hohlkanäle, die eine gute Belüftung bewirken.
[0006] Die beiden Platten können dabei unterschiedliche Stauchhärte und/oder unterschiedliches
Raumgewicht aufweisen, womit eine zusätzliche Variation der Härte möglich ist. Zweckmäßigerweise
weist dabei die Platte mit der flacheren Profilierung die größere Stauchhärte auf
und ist als Unterplatte angeordnet.
[0007] Mit einer derartigen Matratze kann also eine auf die jeweilige Belastung genau abgestimmte
Abfederung erreicht werden, wobei - je nachdem welche Matratzenseite untenliegt -
die Matratze einen weicheren oder härteren Eindruck macht.
[0008] Um darüber hinaus eine weitere Anpassung,insbesondere an äußere Belastungen oder
ein gewünschtes härteres Verhalten der Matratze zu gewährleisten, ist es möglich,
daß die untenliegende Platte größerer Stauchhärte im mittleren Bereich der Hauptbelastung
einen Einsatz aus Schaumstoff von zusätzlich größerer Stauchhärte aufweist.
[0009] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der so gestalteten Matratze ergibt sich dadurch,
daß bei einem entsprechenden symmetrischen Verlauf der Profilierungen aus einer quaderförmigen
Grundplatte durch einen einzigen Schnitt jeweils zwei Oberplatten oder zwei Unterplatten
gleicher Profilierung ohne Abfall fertigbar sind. Anhand einer schematischen Zeichnung
sind Aufbau und Wirkungsweise einer Matratze nach der Erfindung näher erläutert. In
der einzigen Figur ist dabei ein Längsschnitt durch einen Teil der Matratze dargestellt.
[0010] Nachdem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Matratze 1 aus einer oberen
Schaumstoffplatte 2 und einer unteren Schaumstoffplatte 3. Die obere Schaumstoffplatte
2 weist dabei eine wellenförmige Profilierung mit Wellenbergen 4 und Wellentälern
5 auf, während die untere Platte 3 mit einer wellenförmigen Profilierung geringerer
Höhe mit den Wellenbergen 6 und den Wellentälern 7 versehen ist. Die beiden Schaumstoffplatten
2 und 3 sind nun so aufeinandergelegt, daß jeweils die Wellenberge 4 bzw. 6 in die
Wellentäler 5 bzw. 7 der jeweils gegenüberliegenden Platte ragen. Da nun die untere
Platte 3 eine Profilierung geringerer Höhe aufweist, verbleiben zwischen den Wellenbergen
6 dieser unteren Platte und dem Grund der Wellentäler 5 der oberen Platte 2 Hohlkanäle
8, die sich über die gesamte Breite der Matratze 1 erstrecken.
[0011] Im allgemeinen ist der Aufbau der Matratze so gewählt, daß die untere Platte 3 eine
größere Stauchhärte als die obere Platte 2 - im allgemeinen jedoch bei gleichem Raumgewicht
- aufweist.
[0012] Bei einer Belastung der Matratze ergibt sich somit eine progressive Federkennlinie
da - entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel - zunächst nur die Wellenberge
5 der weicheren Platte 2 tragen. Wenn dann diese Wellenberge 4 soweit zusammengedrückt
sind, daß die Wellentäler 5 mit den Wellenbergen 6 der unteren Platte.3 in Berührung
kommen,und damit immer mehr Schaumstoff der oberen Platte und der unteren Platte zusammengedrückt
wird, ergibt sich somit eine,äbhängig von der Form und der Weite der Profilierung,steifer
werdende Federung. Wenn schließlich die Kanäle 8 ganz zusammengedrückt sind, trägt
das gesamte Schaumstoffmaterial der oberen Platte 2 und das Material der unteren Platte
3. Da insgesamt das Schaumstoffmaterial entsprechend der jeweiligen diskreten Belastung
unterschiedlich eingedrückt wird, ergibt sich insgesamt mit einer derartigen Matratze
eine optimale punktelastische Abstützung.
[0013] Durch die beschriebene Ausbildung der Matratze und die relativ geringen Abstände
der Wellenberge bzw. Wellentäler voneinander ist für die volle Wirkungsweise der Matratze
auch ein speziell auf die Lage der einzelnen Profilierungen abgestimmter Lattenrost
nicht erforderlich, sondern es kann im Grunde jede beliebige Unterlage benutzt werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Matratze besteht darin, daß durch die dauernde Querschnittsveränderung
der Hohlkanäle 8 eine gute Querbelüftung der Matratze gewährleistet ist, so daß ein
evtl. Stau von Feuchtigkeit und Wärme sicher vermieden wird.
[0014] Um die Wirkungsweise der beiden aufeinanderliegenden Platten 2 und 3 zu optimieren,
sind diese Platten nur lose aufeinandergelegt. Zur zusätzlichen Verbindung kann dann
lediglich an den Stirnseiten ein querverlaufender Schaumstoffbalken 9 mit den beiden
Stirnseiten der Platten 2 und 3 verklebt werden.
[0015] Für eine noch härtere Charakteristik der Matratze ist es dabei möglich, insbesondere
in den hochbelasteten Bereichen in der unteren Platte 3,etwa zwischen den gestrichelten
Linien 1O einen Schaumstoff abschnitt mit noch höherer Stauchhärte und evtl. höherem
Raumgewicht einzusetzen.
[0016] Durch die symmetrische Profilierung der beiden Platten ist auch eine abfallose Herstellung
dieser Matratzen möglich, da dann durch einen einzigen wellenförmigen Schnitt aus
einem quaderförmigen Schaumstoffblock jeweils 2 gleichartige Oberplatten 2 bzw. Unterplatten
3 anfallen.
[0017] Durch die Verwendung von Schaumstoff unterschiedlicher Stauchhärte gleichen oder
unterschiedlichen Raumgewichtes oder aber auch unterschiedlichen Raumgewichtes allein,
lassen sich somit auch unterschiedliche Härten und Federkennlinien der Matratze einstellen.
Da die Matratze bei gleicher Wirkungsweise beidseitig benutzbar ist, stellt sich dann
auch jeweils ein unterschiedliches Härtegefühl ein, je nachdem, ob der Schaumstoff
mit der weicheren oder der härteren Stauchhärte oben liegt.
[0018] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, das einen Blick auf die untere
Platte 14 einer Matratze 11 zeigt, weisen sowohl die Wellenberge 12 als auch die Wellentäler
13 einen V-förmigen Verlauf auf, wobei die V-Spitzen 15 in der Mitte der Matratzenbreite
liegen. Auch hierbei sind die beiden Platten so aufeinandergelegt, daß die Wellenberge
der einen Platte in die Wellentäler der anderen Platte ragen. Bei dieser Gestaltung
ergeben sich ebenfalls durchgehende Kanäle für eine gute Durchlüftung. Zusätzlich
hat diese Matratze noch den Vorteil, daß sie im mittleren Bereich wegen der dort vorhandenen
Materialanhäufung härter ist als in den Seitenbereichen. Die Herstellung dieser Matratze
ist dabei die gleiche wie bei der mit gerade durchgehender Profilierung.
1. Matratze aus Schaumstoff mit zwei übereinanderliegenden Schaumstoffplatten, die
auf ihren einander zugewandten Flächen je eine wellenförmige Profilierung mit jeweils
gleichen Abständen von Wellenbergen und Wellentälern aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die wellenförmige Profilierung (6, 7) der einen Platte (3) eine geringere Tiefe
als die Profilierung (4, 5) der anderen Platte (2) aufweist und daß die beiden Platten
(2, 3) lose so aufeinandergelegt sind, daß die Wellenberge (4, 6) der einen Platte
(2, 3) in die Wellentäler (7, 5) der anderen Platte (3, 2) ragen.
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Wellenbergen
(6) der Platte (3) mit der flacheren Profilierung und den Wellentälern (5) der Platte
(2) mit der tieferen Profilierung sich über die gesamte Breite der Matratze (1) erstreckende
Hohlkanäle (8) verbleiben.
3. Matratze nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaumstoffplatten
(2, 3) unterschiedliche Stauchhärte und/oder unterschiedliches Raumgewicht aufweisen.
4. Matratze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (3) mit der flacheren
Profilierung (6, 7) die größere Stauchhärte aufweist.
5. Matratze nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Platten (2, 3)
an den Stirnseiten mittels eines quer verlaufenden Schaumstoffbalkens (9) miteinander
verklebt sind.
6. Matratze nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die unten liegende
Platte (3) im mittleren Bereich der Hauptbelastung einen Einsatz (10) aus Schaumstoff
zusätzlich höherer Stauchhärte aufweist.
7. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen derart
symmetrisch verlaufen, daß aus einer quaderförmigen Grundplatte durch einen Schnitt
jeweils zwei Oberplatten (2) oder zwei Unterplatten (3) gleicher Profilierung fertigbar
sind.
8. Matratze nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die wellenförmige Profilierung
(12, 13) beider Platten (14) einen in Aufsicht angenähert V-förmigen. Verlauf mit
der'V-Spitze (15) in der Mitte der Plattenbreite aufweist und daß die Platten (14) so
aufeinandergelegt sind, daß die Wellenberge der einen Platte in die Wellentäler der
anderen Platte ragen.