(19)
(11) EP 0 062 953 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.10.1982  Patentblatt  1982/42

(21) Anmeldenummer: 82200420.6

(22) Anmeldetag:  02.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B28D 1/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 14.04.1981 NL 8101852

(71) Anmelder: Zandee, Jan
NL-4461 BP Goes (NL)

(72) Erfinder:
  • Zandee, Jan
    NL-4461 BP Goes (NL)

(74) Vertreter: Siemens, Andreas Meinhard Ernest, Dipl.-Ing. 
SIEMENS & CIE. Roskam 8
4813 GZ Breda
4813 GZ Breda (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung für das Sägen von Natur-oder Kunststein


    (57) Vorrichtung und Verfahren zum Sägen von Gestein mittels einer Säge, die einen Wasserleiter an der Oberseite des Sägeblattes enthält und wobei das Wasser durch das Sägeblatt zur Schneide geführt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für das Sägen von Gesteinen, insbesondere auf eine Rahmensäge, welche versehen ist mit einem Rahmensägeblatt mit Diamant und/oder anderensehr harte Materialteilchen enthaltenden,Segmenten, die auf der Schneide des Blattes geschweisst oder durch Sinterverbund befestigt sind (Gatter-, Trenn-, Schnellblattsägen). Rahmensägevorrichtungen für horizontales und/oder vertikales einfaches oder auch mehrfaches Sägen von Naturstein sowie von künstlich zusammengesetztenGesteinen im genannten Sinne sind bekannt. Während der letzten Jahre ist das Sägen von Gesteinen mit Breccien von wesentlicher Bedeutung geworden. Insbesondere beim Sägen solchen Materials doch nicht ausschliesslich dabei,ist die Sägetechnik besonders schwierig wegen der unterschiedlichen Härte und Zähigkeit der Bestandteile des Materials.

    [0002] Vielfach vorkommendes Naturgestein ist dabei, nebst Granit, Marmor wie Bardiglio, Astir, Bale, Travertin, ferner jedoch auch unterschiedliche, wie Diabas und Sandstein.

    [0003] Künstliches Gestein ist Zement und Beton verschiedener Zusammensetzung, sowie Gemisch von Steinpulver und Kunstharz.

    [0004] Die Segmente auf der Schneide des Rahmensägeblattes enthalten Industriediamant, welcher natürlicher Provenienz doch auch künstlich hergestellt sein kann. In den Segmenten wird dieser entweder ausschliesslich oder

    [0005] aber in Gemischen mit anderen sehr harten Materialien, wie Wolframkarbid, verwendet.

    [0006] Ein bedeutendes Problem beim Sägen ist die Spannung und die Vibration des Sägeblattes.

    [0007] Der bekannte Stand der Technik ist beschrieben in Schulze, R, "Wann sagt das Werkzeug richtig", in Steinmetz und Bildhauer", Nr. 12 (Dezember 1980), Seiten 1086-1088.

    [0008] In Löns, H.H., "Grundlagenuntersuchungen zum Gattersägen mit Diamantwerkzeugen", Dissertation an der Technischen Hochschule Hannover (1970),sind Untersuchungen in Bezug auf die Parameter und den Zusammenhang zwischen der Geometrie und den anzuwendenden Kräften und Geschwindigkeiten behandelt.

    [0009] Stabile wenig vibrierende Blätter ermöglichen kleinere Trennungsabstände. Schlammbildung sollte aus zwei Gründen so gering wie nur möglich sein. Schneidearbeit mit starker Schlammbildung macht es erforderlich,grössere Trennungsabstände anzuwenden. Abgesehen vom Materialverlust ergibt auch die Abfuhr grosser Schlammmengen ein erhebliches Problem für die Umwelt. Für die Kühlung der Schneide und für die Abfuhr des Sägeschlamms bleibt es natürlich erforderlich, mit Wasser zu spülen.

    [0010] Dieses Spülen wird bis jetzt ausgeführt durch Anbringen von Sprühdüsen über der Säge an der oberen Seite des Spaltes, sodass das Wasser in den Sägeschnitt gespritzt wird. Diese Technik hat jedoch verschiedene Nachteile.

    [0011] Bei horizontalem Sägen ist es nahezu unmöglich, das Wasser auf diese Art zweckdienlich an den Sägeschnitt zu bringen.

    [0012] Bei senkrechtem Sägen müssen die Sprühdüsen mit der Hand oberhalb des Sägeschnittes angebracht werden, und die eingestellte Position unterliegt Veränderungen infolge der Bewegung der Säge und der Vibrationen. Infolgedessen sind dabei ungleichmässige und unausgeglichene Wassermengen zur Kühlung und Spülung erforderlich.

    [0013] Diese Nachteile werden durch die Verwendung der Vorrichtung gemäss der diesbezüglichen Erfindung behoben.

    [0014] Mit Hilfe der Vorrichtung gemass dieser Erfindung wird ferner ein Verfahren ermöglicht, welches nicht nur arbeits- und wasserersparend wirkt, doch auch Energie- einsparung zur Folge hat, wobei eine grössere Geschwindigkeit erreicht werden kann und geringerer Verschleiss der Segmente auftritt, sodass ein erheblich geringerer Verbrauch an kostbarem Diamantmaterial erfolgt.

    [0015] Die Segmente und Rahmensägeblätter können in üblicher Art durch Schweissen, Stanzen, Klemmen und/oder Verleimen befestigt werden.

    [0016] Der Wasserdruck kann der normale Leitungsdruck und auch höherer Drucke

    [0017] bis beispielsweise etwa 4 Atü,betragen.

    [0018] Es hat sich ergeben, dass mit der Vorrichtung gemäss der Erfindung Naturstein aller Art, wie Granit, Marmor, Diabas und Travertinsowie auch Gestein künstlicher Zusammensetzung7welches eventuell Breccien enthalten kann, schneller und mit geringerer Schnittbreite gesägt werden kann als mit bekannten Sägeblättern, sowie dass geringerer Wasserverbrauch und geringerer Anfall von Abfallmaterial (Grus , Staub und Schlamm) sehr überzeugend waren.

    [0019] Die Vorrichtung entsprechend der Einführung ist gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass ein Wasserleiter fest an der Oberseite des Sägeblattes befestigt ist, und dass die Segmente so angebracht sind, dass das Wasser aus dem Wasserleiter durch das Sägeblatt zu den Segmenten geführt wird.

    [0020] Das Sägeblatt gemäss der Erfindung ist dazu aus Blattteilen zusammengesetzt, die jeweils in gewissen Abständen mittels zweier neben einander liegender Flachstahlblechstücke verbunden sind, sodass sie gemeinsam einen Wasserzufuhrgang umschliessen, welcher an der Sägeschneide offen

    [0021] ist und welcher ebenfalls an der Sägeschneide das Segment mit Diamant und/oder anderem sehr harten Material enthält.

    [0022] Die Flachstahlblechstücke bilden somit einen Zufuhrkanal zu der Stelle, an der der Sägeschnitt im Gestein sich bildet.

    [0023] Vorzugsweise besteht das Sägeblatt gemäss der Erfindung aus Blattteilen von etwa 80 mm Länge mit verbindenden Flachstahlblechstücken von etwa

    [0024] 90 mm Länge. Das Spannen erfolgt vorzugsweise durch Stanzen mit zylindrischen Verbindern.

    [0025] Die Blätter können auch durchlaufend sein und dann paarweise einen Hohlraum für die Wasserzufuhr umschliessen.

    [0026] Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.

    Figur 1 zeigt eine Seiten- und Obenansicht des Sägeblattes in verkleinertem Masstab.

    Figur 2 zeigt eine Oben- und Untenansicht des Sägeblattes mit Halterungen und Segmenten in etwa wahren Abmessungen.

    Figur 3 zeigt eine Seiten- und Obenansicht des Sägeblattes im einzelnen.

    Figur 4 zeigt Querschnitte gemäss den in Figur 2 angegebenen Linien A-A', B-B' und C-C'.

    Figur 5 zeigt eine Ansicht von unten eines Sägeblattes in welchem durchgehende Teile einen Hohlraum für Wasserzufuhr umschliessen.



    [0027] In diesen Abbildungen ist 1 das Sägeblatt, 2 die Wasserzufuhr,3 die Halterung mit Segment. Die angegebenen Abmessungen sind nur als Beispiele angegeben.

    [0028] Die Verwirklichung des Erfindungsgedankens ist als Beispiel beschrieben, doch nicht auf die Ausführung gemäss den schematischen Zeichnungen beschränkt.

    [0029] Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf das Verfahren zum Sägen und Schneiden von Natur- und Kunststein sowie von steinähnlichem Material.

    [0030] Sie bezieht sich auf Erzeugnisse und Halbfabrikate die mit der beschriebenenVorrichtung bezw. diesem Verfahren erhalten werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Sägen von Gestein, welche eine Rahmensäge enthält, die mit einem Rahmensägeblatt mit Diamant und/oder anderen sehr harten Materialteilchen enthaltenden Segmenten versehen ist, die auf der Sägeschneide des Blattes geschweisst oder durch Sinterung befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wasserleiter fest an der Oberseite des Sägeblattes befestigt ist und dass die Segmente so angebracht sind,dass das Wasser aus dem Wasserleiter durch das Sägeblatt zu den Segmenten geführt wird.
     
    2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeblatt aus Teilen aufgebaut ist, die jeweils in bestimmten Abständen mittels zweier neben einander angebrachter Flachstahlblechstücke verbunden sind, die gemeinsam einen Hohlraum für Wasserzufuhr umgeben, welcher an der Sägeschneide offen ist und an der Sägeseite das Segment mit Diamant und/oder anderem sehr harten Material enthält.
     
    3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeblatt aus zwei Blechen besteht, die einen Hohlraum als Wasserleiter umschliessen.
     
    4. Vorrichtung gemäss Figur, 1, gekennzeichnet durch ein Sägeblatt (1) mit Wasserleiter (2) und Halterung mit Schneidewerkzeug (3).
     
    5. Verfahren zum senkrecht und/oder waagerecht sägen von Natur- und Kunststein, dadurch gekennzeichnet)dass man eine Vorrichtung gemäss einer oder mehrerer der Ansprüche 1-4 benutzt.
     
    6. Erzeugnis als Fertigprodukt oder Halbfabrikat, erhalten mittels des Verfahrens gemäss Anspruch 5,beziehungsweise mittels Anwendung einer Vorrichtung gemäss einer oder mehrerer der Ansprüche 1-4.
     




    Zeichnung