[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerwaffe mit Tragriemen und einschwenkbarem Kolben
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei Gewehren ist es bekannt, Tragriemen aus Leder oder einem Textilgewebe vorzusehen,
die seitlich am Gewehr befestigt sind. Die vordere Anhängestelle für den Riemen befindet
sich üblicherweise am vorderen Ende des Mantelrohres, im Bereich der Laufmündung,
wobei es auch möglich ist, mehrere vordere Anhängestellen vorzusehen, die wahlweise
verwendet werden können, um die Länge der durch den Riemen gebildeten Tragschlaufe
zu verändern.
[0003] Bei Gewehren mit einschwenkbaren Kolben ist die hintere Anhängestelle seitlich am
Verschlussgehäuse, hinter dem Patronenlager, unmittelbar vor dem Kolben, angeordnet.
[0004] Die bekannten Riemenbefestigungen sind in verschiedener Hinsicht nachteilig. Bei
ausgeschwenktem Kolben ist das am Tragriemen hängende Gewehr nicht richtig ausbalanciert.
Ferner sind die beiden Anhängestellen zu nahe beieinander, so dass die Waffe im Anschlag
durch den um die Schulter der schiessenden Person gehängten und verspannten Tragriemen
zuwenig stabilisiert wird. Zudem lässt sich der Tragriemen nicht genügend verlängern,
um ein bequemes Tragen zu gewährleisten bzw. um das Verspannen beim Anschlag optimal
dem Körper des Schiessenden anzupassen. Ein sofortiges, gezieltes Schiessen aus der
Tragposition heraus in den Anschlag mit Riemenverspannung ist nicht möglich.
[0005] Die Anordnung der beiden Anhängestellen auf der gleichen Seite des Gewehres hat sich
als besonders nachteilig herausgestellt, da dadurch die horizontal getragene Waffe
verkantet wird, so dass eine gezielte Schussabgabe weiter erschwert wird.
[0006] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine Feuerwaffe mit verstellbarem Tragriemen
und einschwenkbarem Kolben zu schaffen, bei welcher die vorerwähnten Nachteile vermieden
werden. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die in der Kennzeichnung
des Patentanspruches 1 definierten Merkmale.
[0007] Durch eine zusätzliche Riemenbefestigungsstelle auch am Kolben lässt sich die Riemenlänge
so einstellen, dass aus der Hüfte oder aus dem Anschlag mit Riemenverspannung sofort
geschossen werden kann. Die Befestigungsstelle am Verschlussgehäuse wird zum Transport
der Waffe ohne Schussbereitschaft verwendet, z. B. bei eingeklapptem Kolben. Da es
nun möglich ist, den Riemen an beiden Seiten des Gewehres zu befestigen, wird dieses
durch den Riemen nicht verkantet, so dass ein besseres Zielen gewährleistet ist.
[0008] Nachfolgend wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer automatischen Feuerwaffe in der Tragposition mit Schussbereitschaft,
wobei der Kolben ausgeschwenkt ist,
Fig. 2 die Waffe gemäss Figur 1 mit gestrafftem Riemen, z. B. für die Aufbewahrung
in einem Gewehrrechen,
Fig. 3 die Waffe gemäss Fig. 1 mit eingeklapptem Kolben, in der Tragposition ohne
Schussbereitschaft, und
Fig. 4 eine Ansicht auf die Waffe gemäss Figur 1 von hinten, in grösserem Massstab.
[0009] Bei der in den Figuren dargestellten Feuerwaffe handelt es sich um ein automatisches
Gewehr, dessen Kolben 1 zwecks Verkürzung der Waffe eingeschwenkt werden kann. Das
Gewehr weist im wesentlichen folgende Teile auf: den Lauf 2, das als Handschutz ausgebildete
Mantelrohr 3, das Verschlussgehäuse 4, das Magazin 5, den Handgriff 6, den Abzug 7,
das Visier mit Korn 8 bzw. 9 und den Tragriemen 10.
[0010] Der aus Leder oder einem Textilgewebe hergestellte Tragriemen 10 ist vorne mittels
eines flachen Karabinerhakens 11 in einen Riemenbügel 12 eingehängt, der sich am vorderen
Ende des Mantelrohres 3 in der Nähe der Laufmündung 13 befindet. Der Riemen weist
eine an sich bekannte Verstellvorrichtung auf mit einer Schlaufe und einem durch einen
Strich dargestellten Klemmelement 14, damit seine Länge beliebig eingestellt und fixiert
werden kann.
[0011] Hinten weist das Gewehr zwei Befestigungsösen 15, 16 auf, in die das hintere, ebenfalls
mit einem Karabiner-oder einem gewöhnlichen Haken 17 versehene Ende des Tragriemens
10 wahlweise eingehängt werden kann. Die eine 15 dieser hinteren Befestigungsösen
ist am Verschlussgehäuse 4 hinter dem gestrichelt angedeuteten Patronenlager 18, unmittelbar
neben dem Visier 8, angebracht. Diese Oese 15, die sich oberhalb der Waffenachse 19
befindet, ist auf der gleichen Seite des Gewehrs angebracht wie der Riemenbügel 12.
[0012] Der hintere Karabinerhaken 17 des Tragriemens 10 wird in die Oese 15 eingehängt,
wenn der Kolben zum Transport des Gewehres eingeklappt wird (Figur 3), oder wenn das
Gewehr mit ausgeschwenktem Kolben, z. B. in einem Gewehrrechen, aufbewahrt wird (Figur
2). Der Riemen wird dann straff gespannt, damit er an der Waffe anliegt und nicht
stört.
[0013] Die zweite hintere Befestigungsöse 16 befindet sich am Kolben 1, und zwar unterhalb
der Waffenachse 19 im Inneren eines Kolbendurchbruches 20. Dies hat den Vorteil, dass
der Riemen 10 von beiden Seiten der Waffe her durch den Kolbendurchbruch eingeführt
und in die Oese 16 eingehängt werden kann.
[0014] Bei schussbereiter Waffe mit ausgeklapptem Kolben 1 ist der hintere Karabinerhaken
17 des Tragriemens auf der dem Befestigungsbügel 12 gegenüberliegenden Seite nach
unten geführt und in die Oese 16 eingehängt. In der Tragposition mit Schussbereitschaft
gemäss Figur 1 wird der ausgezogene Tragriemen so um die Schulter der schiessenden
Person gehängt, dass sich die Waffe in horizontaler Lage seitlich oberhalb der Hüfte
befindet. Da der Tragriemen 10 vorne und hinten an verschiedenen Seiten der Waffe
befestigt ist, kann sich diese nicht verkanten.
[0015] Die Person ist nun sofort bereit zum Schiessen, z. B. im Hüftanschlag, indem sie
den Kolben mit dem rechten Arm kräftig an den Körper presst. Zum freihändigen, stehenden
Anschlag wird die Waffe hochgehoben, der Tragriemen 10 über den Kopf auf die andere
Schulter gehängt und mit der rechten Hand der Kolben kräftig gegen die Schulter gepresst.
Der Riemen wird dabei verspannt und stabilisiert die Waffe, ohne diese zu verkanten,
wie dies bei einer Befestigung auf der gleichen Seite passieren würde.
[0016] Wie aus der Figur 4 hervorgeht, befindet sich die Oese 16 etwa in der Symmetrieebene
der Waffe. Es wäre auch möglich, eine dritte hintere Befestigungsöse vorzusehen, z.
B. ganz hinten und oben am Kolben, wie durch die Hinweisziffer 22 angedeutet ist.
1. Feuerwaffe mit verstellbarem Tragriemen und einschwenkbarem Kolben, wobei der Riemen
vorne in der Nähe der Laufmündung und hinten, hinter dem Patronenlager, wegnehmbar
an der Waffe befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass hinten mindestens zwei wahlweise
benützbare Befestigungsstellen (15, 16, 22) für den Tragriemen (10) vorgesehen sind,
wobei eine (15) dieser Befestigungsstellen am Verschlussgehäuse (4) und die andere
(16, 22) am einschwenkbaren Kolben (1) angeordnet ist.
2. Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstelle (16)
am Kolben (1) im Innern eines Kolbendurchbruches (20) angeordnet ist.
3. Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstelle (16)
am Kolben (1) unterhalb der Waffenachse (19) angeordnet ist.
4. Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstelle (16)
am Kolben (1) sich in der Symmetrieebene (21) der Waffe befindet.
5. Waffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Riemen (10) von beiden
Seiten des Kolbens in die Befestigungsstelle (16) am Kolben (1) einhängbar ist.
6. Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Befestigungsstelle
(22) am Kolben (1) oberhalb der Waffenachse (19) befindet.
7 Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass hinten drei Befestigungsstellen
(15, 16, 22) vorgesehen sind, zwei (16, 22) davon am Kolben (1), und dass von diesen
beiden die eine (16) unterhalb und die andere (22) oberhalb der Waffenachse angeordnet
ist.