(57) Zur Herstellung eines Belages für Sportplätze, insbesondere für Tennisplätze wird
auf einem geeigneten Untergrund, z.B. auf Asphalt eine lose Schüttung aufgebracht,
die zumindest zum größten Teil aus Teilchen auf Basis eines elastischen Kunststoffes
besteht, welche in geometrisch definierter Form quader-, plättchen- oder schuppenförmig
ausgebildet sind. Die plättchen- oder schuppenförmigen Teilchen weisen dabei vorteilhaft
eine Dicke von maximal 1,5 mm, insbesondere jedoch von maximal 1,0 mm, und senkrecht
dazu - in der Plättchen- bzw. Schuppenebene - Abmessungen von maximal 5 mm auf. Die
Teilchen können vorteilhaft auf Basis eines thermoplastischen Polyurethan - Elastomeren,
eines Ein- oder Zweikomponenten Polyurethansystems, eines thermoplastischen Kautschuks
oder eines modifizierten PVD - Compounds hergestellt sein.
Bei der Herstellung des Belagmaterials wird vorteilhaft von dem in Bandform vorliegenden
Teilchenmaterial ausgegangen, das mit der Bandvorderkante über eine Gegenschneide
geschoben wird und die Teilchen mithilfe von mit dieser Gegenschneide zusammenwirkenden
Schlagmessern von der Bandvorderkante abgetrennt werden.
[0001] Die Erfindung betrifft einen Belag für Sportplätze, insbesondere für Tennisplätze,
der an seiner Oberfläche eine lose geschüttete, Kunststoffteilchen enthaltende Schicht
aüfweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Kunststoffteilchen.
[0002] Bei Sportarten wie bei Tennis, bei denen der Sportler viel Laufarbeit mit Starten,
Beschleunigen und vielfach abrup- tem Abbremsen zu bewältigen hat, haben sich bisher
insbesondere Rasenplätze oder, bei den sogenannten Hartplätzen, Spielplätze mit einer
Oberflächenschicht aus lose geschütteten und gewalzten Ziegelmehl bewährt. Ein wesentlicher
Vorteil solcher Ziegelmehlplätze liegt darin, daß der Sportler bei einer abrupten
Abbremsbewegung mit dem abbremsenden Bein geringfügig ausgleitet, wodurch die dabei
aufzunehmenden Spitzenbelastungen verringert und die Gelenke und Bänder der Beine
geschont werden. Andererseits sind Elastizität, Dämpfung und das Reibungsverhalten
eines gewalzten Ziegelmehlbelages besonders günstig.
[0003] Nachteile der Ziegelmehlplätze bestehen in dem hohen Pflegeaufwand; der Platz muß
regelmäßig gewalzt und befeuchtet werden. Bei einer zu geringen Feuchtigkeit besteht
außerdem eine Neigung zum Stauben. Das Ziegelmehl unterliegt ferner einem ständigen
Verschleiß und muß von Zeit zu Zeit erneuert werden. Aus diesem Grund und der Notwendigkeit
einer Befeuchtung, die in geschlossenen Räumen oft zu einer unangenehmen hohen Luftfeuchtigkeit
führt, ist der Einsatz von solchen Ziegelmehlbelägen in geschlossenen Sporthallen
problematisch.
[0004] Um die Nachteile dieser Ziegelmehlbeläge zu vermeiden, wurde in der CH-A-611 959
ein insbesondere für Tennisplätze geeigneter Sportplatzbelag vorgeschlagen, bei dem
eine Trägerschicht vorgesehen ist, in der Stabilisierungskörner z.B. aus Gummi fest
eingebettet sind, welche etwa mit einem Drittel ihrer Höhenabmessung aus der Trägerschicht
herausragen. Auf diese Trägerschicht wird dann eine relativ dünne Deckschicht aus
feinem Gummigranulat mit einer Körnung von 0,5 bis 1,5 mm aufgebracht, welche die
Zwischenräume zwischen den aus der Trägerschicht herausragenden Stabilisierungskörnern
ausfüllt und deren Spitzen bedeckt. Wenn sich der Sportler nun von dem Belag abdrückt,
werden die Spitzen der Stabilisierungskörner von der Profilsohle des Tennis- oder
Sportschuhes erfaßt, was z.B. beim Starten ein einwandfreies Abdrücken ermöglicht.
Das beim Abbremsen gewünschte geringfügige Ausgleiten wird durch das feine Gummigranulat
der Deckschicht gewährleistet, wobei ein stärkeres seitliches Verschieben des Deckschicht
- Granulates durch die in der Trägerschicht fest eingebetteten Stabilisierungskörner
weitgehend verhindert wird. Der aus der CH-A-611959 bekannte Sportplatzbelag ist in
seiner Herstellung aber recht aufwendig.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Belag für S
port
plätze, insbesondere für Tennisplätze zu schaffen, der an seiner Oberfläche eine lose
geschüttete Schicht aus Kunststoffteilchen aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung
dieser Kunststoffteilchen anzugeben, wobei der Belag auf weitgehend jedem beliebigen
festen Untergrund, wie z.B. auf Asphalt, aufgebracht und gegebenenfalls von diesem
wieder abgetragen werden kann und welcher bei einer Benutzung für den Sportler ebenso
angenehm ist, wie ein Ziegelmehlplatz.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines durch mehrere Beispiele erläuterten Ausführungweges
näher beschrieben.
[0007] Die Anmelder haben gefunden, daß ein die gewünschten Eigenschaften aufweisender erfindungsgemäßer
Belag nur aus einer lose geschütteten Schicht aus Teilchen auf Ba- sis eines elastischen
Kunststoffes bestehen kann, wenn zumindest der größere Teil der eingesetzten Teilchen
in geometrisch definierter Form quader-, plättchen- oder schuppenförmig ausgebildet
sind.
[0008] Mit der Angabe "Teilchen auf Basis eines elastischen Kunststoffes" soll angedeutet
werden, daß die Teilchen neben dem Kunststoff in üblicher Weise Füllstoffe, Alterungsmittel,
Stabilisatoren, Verarbeitungshilfsstoffe, Farbstoffe und/oder Pigmente sowie anorganische
Beimengungen enthalten können.
[0009] Teilchen dieser Art haben nur eine geringe Rollneigung, was einerseits einer Stabilisierung
der Schüttung auf dem Unterboden begünstigt und, andererseits, bei Abbremsbewegungen
des Sportlers zu einer erhöhten Bremswirkung bei dem gewünschten geringfügigen Ausgleiten
führt.
[0010] Für die Herstellung der Teilchen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird von einem
Kunststoffband.ausgegangen, dessen Dicke gleich einer der Dimensionen (z.B. der Dicke)
der herzustellenden Teilchen ist. Dieses Kunststoffband wird nun von der Rolle kontinuierlich
mit seiner Vorderkante über eine feststehende, mit kammartig gezahnter Schneidkante
versehene Gegenschneide vorgeschoben. Mit dieser Gegenschneide arbeitet ein mit einem
oder mehreren Schlagmessern bestückter Rotor zusammen, wobei die Schneidkanten der
Schlagmesser ebenfalls kammartig gezahnt sind und mit der Zah.ung der Gegenschneide
zusammenwirken. Beim Rotieren der Schlagmesser werden dann von der Vorderkante des
kontinuierlich vorgeschobenen Kunststoffbandes die gewünschten kleinen Kunststoffteilchen
in der vorgesehenen Quader- bzw. Plättchenform abgetrennt.
[0011] Für die eingesetzten Kunststoffe, die vorteilhaft Ozon-und UV - beständig ausgerüstet
sind, werden nachstehend einige Beispiele gegeben:
Beispiel 1:
[0012] Das zur Erzeugung der Teilchen eingesetzte Band besteht aus einem thermoplastischen
Polyurethan - Elastomeren, wie aus Polyadditionsprodukten von Polyestern, Diisocyanaten
und Kettenextendern, wie sie z.B. gemäß der Typenreihe 400 von der Firma EUROPOLYMERS
LTD., England, angeboten werden.
Beispiel 2:
[0013] Das zur Teilchenerzeugung eingesetzte Band besteht aus einem Ein- oder Zweikomponenten
- Polyurethansystem, wie z.B. aus einem modifizierten MDI und einer Äther-Glycol-Mischung,
wie sie in einem kalthärtenden System der Type BAYSPORT der Firma BAYER, BRD, angeboten
wird.
BeisDiel 3:
[0014] Das zur Teilchenerzeugung eingesetzte Band besteht aus einem thermoplastischen Kautschuk,
der insbesondere durch Kopolymerisation von Styrol und Butadien hergestellt ist und
wie er z.B. von der Firma SHELL CHEMIE, Wien, angeboten wird.
Beispiel 4:
[0015] Das zur Teilchenerzeugung eingesetzte Band besteht aus einem modifizierten PVC -
Compound. Das Modifizierungsmittel kann dabei ein Polyurethan - Elastomeres sein,
wie es z.B. von der Firma EUROPOLYMERS LTD., England, unter der Type 707 geliefert
wird, oder ein Permanentweichmacher auf Kunstharzbasis sein, wie er von der Firma
Du Pont, Schweiz, unter der Type ELVALOY 741 angeboten wird.
1. Belag für Sportplätze, insbesondere für Tennisplätze, der zumindest an seiner Oberfläche
eine lose geschüttete, Kunststoffteilchen enthaltende Schicht aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die lose geschüttete Schicht zumindest zum größten Teil aus Teilchen auf Basis
eines elastischen Kunststoffes besteht, die in geometrisch definierter Form quader-,
plättchen- oder schuppenförmig ausgebildet sind.
2. Belag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ausschließlich aus der auf
einem Untergrund aufgebrachten lose geschütteten Schicht besteht.
3. Belag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die plättchen- oder schuppenförmigen
Teilchen eine Dicke von maximal 1,5 mm, insbesondere jedoch von maximal 1,0 mm, und
senkrecht dazu - in der Plättchen- bzw. Schuppenebene - Abmessungen von maximal 5
um aufweisen.
4. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttung
Teilchen auf Basis eines thermoplastischen Polyurethan - Elastomeren enthält.
5. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttung
Teilchen aus Basis eines Ein- oder Zweikomponenten-Polyurethansystems enthält.
5. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttung
Teilchen auf Basis eines thermoplastischen Kautschuks enthält.
7. Belag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttung
Teilchen auf Basis eines modifizierten PVC-Compounds enthält.
8. Verfahren zur Herstellung der in der losen Schüttung gemäß den Ansprüchen 1 bis
7 eingesetzten Teilchen auf Basis eines elastischen Kunststoffes, dadurch gekennzeichnet,
daß das in Form eines Bandes vorliegende Teilchenmaterial mit der Bandvorderkante
über eine Gegenschneide geschoben wird'und die Teilchen mithilfe von mit dieser Gegenschneide
zusammenwirkenden Schlagmessern von der Bandvorderkante abgetrennt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante der feststehenden
Gegenschneide kammartig gezahnt ausgebildet ist und mit den in analoger Weise kammartig
gezahnten Schneidkanten der Schlagmesser zusammenwirkt.