[0001] Die Erfindung betrifft einen Kamin aus einzelnen Fertigteilen mit mindestens einem
Innenrohrstrang, einem äußeren Mantelstein und einer zwischen dem Mantelstein und
dem Innenrohrstrang angeordneten Wärmeisolierung.
[0002] Derartige Kamine haben zum Zweck, herkömmliche, aus einzelnen Steinen zusammengemauerte
Kamine zu ersetzen. Sie bestehen aus vorgefertigten einzelnen Teilen, sogenannten
Fertigteilen, die auf der Baustelle nur noch aufeinandergesetzt bzw. übereinandergemauert
werden müssen.
[0003] Aus der DT-GM 19 5
0 362 ist ein Kamin der eingangs genannten Art bekannt, bei dem auf dem Innenrohrstrang
eine Wärmeisolierung aus Mineralfasern aufgewickelt ist; diese Mineralfasern dienen
zur Wärmeisolierung des Innenrohrstrangs. Dieser mit Mineralfasern bewickelte Innenrohrstrang
dient dann als verlorene Innenschalung für einen nachträglich von außen zu gießenden
Beton, der den eigentlichen Kaminmantel nach Erhärtung bildet. Jedoch wird durch den
Druck des Betons die Wärmeisolierung die zunächst aus lockerer Mineralfaser gebildet
wird, so stark zusammengepreßt, daß sie ihre wärmeisolierenden
[0004] Eigenschaften weitgehend einbüßt und auch noch in ihrer thermischen Expansion und
Kontraktion während des Betriebes des Kamines behindert wird. Dies hat zur Folge,
daß dieser Kamin nur eine kurze Lebensdauer aufweisen kann.
[0005] Aus der DE-AS 19 22 581 ist weiterhin ein Kamin bekannt, bei dem um den Innenrohrstrang
herum mehrere sich in Umfangsrichtung zu einer Zylinderschale ergänzende Zylinderschalensegmente
als Wärmeisolierung angeordnet werden. Dort ist auch ein Kamin vorbeschrieben, bei
dem die Wärmeisolierung zusammen mit dem Außenmantel, der gewöhnlich aus Beton besteht,
ein einstückiges Kaminteil bildet, so daß in den Freiraum der röhrenförmige Innenrohrstrang
frei eingesetzt werden kann. Ebenso ist durch diese Auslegeschrift ein Kamin bekannt,
bei dem ein Teil der Wärmeisolierung mit dem Außenmantel einstückig verbunden ist
und ein anderer Teil der Wärmeisolierung aus den vorgenannten einzelnen Zylinderschalensegmenten
besteht, die zwischen dem Außenmantel und dem Innenrohrstrang angeordnet sind. Diese
Kamine haben den Nachteil, daß sie eine Wärmeisolierung aufweisen, die sich nicht
einstückig zwischen dem Innenrohrstrang und dem Außenmantel des
[0006] - Kamines schiebt. Denn die einzelnen Zylinderschalensegmente, die lose mit Radialspiel
in dem Ringspalt zwischen dem Innenrohrstrang und dem Außenmantel eingesteckt sind,
können zueinander nicht bündig abschließen. Besonders lästig hat sich die mangelhafte
Behinderung der Dampfdiffusion aus dem Innenrohrstrang nach außen durch die Wärmeisolierung
erwiesen. Der Dampf kann nämlich durch die Spalte zwischen den einzelnen Zylinderschalensegmente
unbehindert hindurchdringen. Auch durch bekannte Dampfdiffusionsdämmschichten die
auf dem Innenrohrstrang aufgebracht werden können, läßt sich dieser Nachteil nur unvollkommen
beheben.
[0007] Ferner ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 79 13 218 ein Kamin der eingangs
genannten Art bekannt, bei dem die Wärmeisolierung als Zylinderrohrstück ausgebildet
ist, das in dem Mantelstein lose mit äußerem Radialspiel angeordnet ist und in dem
der Innenrohrstrang lose mit innerem Radialspiel angeordnet ist. Der Nachteil dieses
bekannten Kamins besteht darin, daß die Wärmeisolierung für den Innenrohrstrang nur
ungenügend ausgebildet ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kamin aus einzelnen Fertigteilen
zu schaffen, dessen Wärmeisolierung als praktisch vollkommene Dampfdiffusionsdämmschicht
schon von sich aus wirkt und dessen Wärmeisolierung ohne erheblichen Arbeitsaufwand
leicht anzubringen ist. Sowohl der Innenrohrstrang, die Wärmeisolierung als auch der
Außenmantel sollen als einzelne voneinander unabhängige Fertigteile ausgebildet sein.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wärmeisolierung als Dämmschale
den Innenrohrstrang passend umgibt.
[0010] Als Außenmantel wird ein sogenannter Mantelstein verwendet. Dieser Mantelstein besitzt
vorzugsweise quaderförmige Gestalt, wobei durch den Mantelstein eine zylindrische
Bohrung zur Aufnahme der Wärmeisolierung und des Innenrohrstrangs des Kamins hindurchgeführt
ist. Der Innenrohrstrang wird in vorbekannter Weise vorzugsweise von einem Schamotterohrstück
gebildet. Die Wärmeisolierung ist als Dämmschale ausgebildet, die eng an dem Innenrohrstrang
anliegt. Zwischen dem Innenrohrstrang und der Wärmeisolierung besteht kein Radialspiel.
[0011] Vorzugsweise ist die Dämmschale einstückig ausgebildet. Gemäß dieser besonders bevorzugten
Ausführungsform ist die Dämmschale ein einstückiges Zylinderrohrstück, in das der
Innenrohrstrang hineingesteckt werden kann und der seinerseits in die zylindrische
Bohrung des Mantelsteins paßt. Dabei sind die einzelnen Fertigteile so bemessen, daß
der Innenrohrstrang in das Zylinderrohrstück bündig paßt und daß das Zylinderrohrstück
selbst in die zylindrische Bohrung des Mantelsteins eingesteckt werden kann.
[0012] Gemäß einer anderen ebenfalls besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die Dämmschale
aus zwei Halbschalen. Bei dieser Ausführungsform werden die beiden Teile der Dämmschale
auf den Innenrohrstrang gelegt und umgeben diesen ebenfalls passend.
[0013] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungs-und form besteht zwischen
dem Mantelstein und der Dämmschale ein Radialspiel. Der Mantelstein besteht vorzugsweise
aus Leichtbeton, der durch seine hohe Dämmung und Haufwerksporigkeit sehr rauh ist,
so daß es vorteilhaft ist, wenn die Dämmschale lose mit Radialspiel in den Mantelstein
eingesetzt werden kann. Hierdurch ist das Einbringen von Rohr und Dämmschale erleichtert
und es treten keine Verletzungen der Oberfläche der Dämmschale durch die rauhe Innenseite
des Mantelsteins auf.
[0014] Die Höhe der einzelnen Fertigteile ist vorzugsweise so bemessen, daß sie, jeweils
einzeln oder zu mehreren übereinandergesetzt
.Stockwerkshöhe erreichen. Dadurch erübrigt sich die Verwendung von Bruchstücken der
einzelnen Fertigteile um in der Höhe eines Stockwerkes ein Kaminanschluß einsetzen
zu können. Um die Dampfdiffusion vollständig zu verhindern, kann nicht nur auf dem'Innenrohrstrang
sondern auch noch auf der Innenseite und der Außenseite des wärmeisolierenden Zylinderrohrstückes
eine Dampfdiffusionsdämmschicht aufgebracht sein. Diese Dampfdiffusionsdämmschicht
kann z.B. durch eine aufgelegte bzw. aufgewickelte Metallfolie gebildet werden, wobei
insbesondere Aluminium, Blei oder Kupfer zur Anwendung kommen. Dadurch wird gleichzeitig
die Gleitfähigkeit der einzelnen Fertigteile zueinander erhöht. Das wärmeisolierende
Zylinderrohrstück kann aus Mineralwolle bestehen. Diese Mineralwolle kann gepreßt
und gegebenenfalls durch Bindemittel versteift sein. Die Dämmschale kann ebenso aus
einem anderen sonstigen Dämm-Material bestehen. Die Dämmschalen sollen so beschaffen
sein, daß sie die Ausdehnung durch Hitzeeinwirkung des Innenrohrstrangs aufnehmen.
Die Länge der einzelnen Dämmschalen kann unterschiedlich sein.
[0015] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0016] Figur 1 zeigt eine aufgebrochene perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Kamins
aus einzelnen Fertigteilen.
[0017] In der Mitte ragt der Innenrohrstrang 1 nach oben heraus. Die Dämmschale 3 umgibt
den Innenrohrstrang 1 passend. Die Dämmschale 3 kann entweder als Vollschale ausgebildet
sein oder wie in Figur 1 dargestellt aus den zwei Halbschalen 6 und 7 bestehen. Die
Dämmschale ist zylinderrohrförmig und ist ihrerseits lose mit äußerem Radialspiel
4 in die zylindrische Bohrung des Mantelsteins 5 eingesteckt. Der Mantelstein 5 kann
von einem gewöhnlichem Mauerungsmaterial bzw. Mauerstein gebildet sein. Er muß lediglich
groß genug sein, um eine zylindrische Bohrung zur Aufnahme der Dämmschale mit dem
Innenrohrstrang aufnehmen zu können. Der Mantelstein 5 kann so groß sein, daß er gleichzeitig
mehrere Kaminzüge aufnehmen kann, desweiteren zusätzlich noch separate Lüftungszüge.
Die Enden des Innenrohrstrangs 1, der Dämmschale 3 und des Mantelsteins 5 sind vorzugsweise
mit sechs Fugen versehen, so daß die aufeinandergesetzten Einzelteile unverrutschbar
und bündig miteinander abschließen bzw. aufeinander aufliegen.
[0018] Die Montage des erfindungsgemäßen Kamins ist offensichtlich äußerst einfach und daher
arbeitskräftesparend. Vermessungsarbeiten sind nahezu unnötig, sofern nur Innenrohrstrangstücke,
Dämmschalen und Mantelsteine verwendet werden, die jeweils einzeln oder zu mehreren
übereinander gesetzt Stockwerkshöhe erreichen. Die Dampfdiffusion von dem Innenrohrstrang
nach außen, insbesondere durch die Wärmeisolierung ist ausgeschlossen. Sollte z.B.
erst noch nachträglich in einem schon errichteten Kamin ein Kaminanschlußstück eingerichtet
werden, so läßt sich das einfach dadurch bewerkstelligen, daß zwischen die schon übereinandergesetzten
Einzelteile ein analog vorgefertigtes Kaminanschlußstück, bestehend aus Mantelsteinen,
einem Innenrohrstrang und den passenden Dämmschalen zwischen die schon übereinandergesetzten
Fertigteilen eingeschoben wird.
Bezugszeichenliste
[0019]
1 Innenrohrstrang
3 Dämmschale
4 äußeres Radialspiel
5 Mantelstein
6 , 7 Halbschale
1. Kamin aus einzelnen Fertigteilen mit mindestens einem Innenrohrstrang, einem äußeren
Mantelstein und einer zwischen dem Mantelstein und dem Innenrohrstrang angeordneten
Wärmeisolierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeisolierung als Dämmschale (3) den Innenrohrstrang (1) passend umgibt.
2. Kamin aus einzelnen Fertigteilen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämmschale (3) eine Vollschale ist.
3. Kamin aus einzelnen Fertigteilen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämmschale (3) aus zwei Halbschalen.(6, 7) besteht.
4. Kamin aus einzelnen Fertigteilen nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Mantelstein (5) und der Dämmschale (3) ein Radialspiel (4) besteht.