(19)
(11) EP 0 066 003 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.12.1982  Patentblatt  1982/49

(21) Anmeldenummer: 81105188.7

(22) Anmeldetag:  04.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04F 17/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.06.1981 DE 8116447 U

(71) Anmelder: Schreyer, Marlene, geb. Haase
D-2148 Zeven (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreyer, Marlene, geb. Haase
    D-2148 Zeven (DE)

(74) Vertreter: Ratzel, Gerhard, Dr. 
Seckenheimer Strasse 36a
68165 Mannheim
68165 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kamin aus einzelnen Fertigteilen


    (57) Kamin mit mindestens einem Innenrohrstrang (1), einem äußeren Mantelstein (5) und einer zwischen dem Mantelstein (5) und dem Innenrohrstrang (1) als Dämmschale (3) angeordneten Wärmeisolierung. Die Dämmschale (3) umgibt den Innenrohrstrang (1) passend. Die Dämmschale (3) kann als Vollschale oder als Halbschalen (6) und (7) ausgebildet sein. Zwischen dem Mantelstein (5) und der Dämmschale (3) kann ein Radialspiel (4) bestehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kamin aus einzelnen Fertigteilen mit mindestens einem Innenrohrstrang, einem äußeren Mantelstein und einer zwischen dem Mantelstein und dem Innenrohrstrang angeordneten Wärmeisolierung.

    [0002] Derartige Kamine haben zum Zweck, herkömmliche, aus einzelnen Steinen zusammengemauerte Kamine zu ersetzen. Sie bestehen aus vorgefertigten einzelnen Teilen, sogenannten Fertigteilen, die auf der Baustelle nur noch aufeinandergesetzt bzw. übereinandergemauert werden müssen.

    [0003] Aus der DT-GM 19 50 362 ist ein Kamin der eingangs genannten Art bekannt, bei dem auf dem Innenrohrstrang eine Wärmeisolierung aus Mineralfasern aufgewickelt ist; diese Mineralfasern dienen zur Wärmeisolierung des Innenrohrstrangs. Dieser mit Mineralfasern bewickelte Innenrohrstrang dient dann als verlorene Innenschalung für einen nachträglich von außen zu gießenden Beton, der den eigentlichen Kaminmantel nach Erhärtung bildet. Jedoch wird durch den Druck des Betons die Wärmeisolierung die zunächst aus lockerer Mineralfaser gebildet wird, so stark zusammengepreßt, daß sie ihre wärmeisolierenden

    [0004] Eigenschaften weitgehend einbüßt und auch noch in ihrer thermischen Expansion und Kontraktion während des Betriebes des Kamines behindert wird. Dies hat zur Folge, daß dieser Kamin nur eine kurze Lebensdauer aufweisen kann.

    [0005] Aus der DE-AS 19 22 581 ist weiterhin ein Kamin bekannt, bei dem um den Innenrohrstrang herum mehrere sich in Umfangsrichtung zu einer Zylinderschale ergänzende Zylinderschalensegmente als Wärmeisolierung angeordnet werden. Dort ist auch ein Kamin vorbeschrieben, bei dem die Wärmeisolierung zusammen mit dem Außenmantel, der gewöhnlich aus Beton besteht, ein einstückiges Kaminteil bildet, so daß in den Freiraum der röhrenförmige Innenrohrstrang frei eingesetzt werden kann. Ebenso ist durch diese Auslegeschrift ein Kamin bekannt, bei dem ein Teil der Wärmeisolierung mit dem Außenmantel einstückig verbunden ist und ein anderer Teil der Wärmeisolierung aus den vorgenannten einzelnen Zylinderschalensegmenten besteht, die zwischen dem Außenmantel und dem Innenrohrstrang angeordnet sind. Diese Kamine haben den Nachteil, daß sie eine Wärmeisolierung aufweisen, die sich nicht einstückig zwischen dem Innenrohrstrang und dem Außenmantel des

    [0006] - Kamines schiebt. Denn die einzelnen Zylinderschalensegmente, die lose mit Radialspiel in dem Ringspalt zwischen dem Innenrohrstrang und dem Außenmantel eingesteckt sind, können zueinander nicht bündig abschließen. Besonders lästig hat sich die mangelhafte Behinderung der Dampfdiffusion aus dem Innenrohrstrang nach außen durch die Wärmeisolierung erwiesen. Der Dampf kann nämlich durch die Spalte zwischen den einzelnen Zylinderschalensegmente unbehindert hindurchdringen. Auch durch bekannte Dampfdiffusionsdämmschichten die auf dem Innenrohrstrang aufgebracht werden können, läßt sich dieser Nachteil nur unvollkommen beheben.

    [0007] Ferner ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 79 13 218 ein Kamin der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die Wärmeisolierung als Zylinderrohrstück ausgebildet ist, das in dem Mantelstein lose mit äußerem Radialspiel angeordnet ist und in dem der Innenrohrstrang lose mit innerem Radialspiel angeordnet ist. Der Nachteil dieses bekannten Kamins besteht darin, daß die Wärmeisolierung für den Innenrohrstrang nur ungenügend ausgebildet ist.

    [0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kamin aus einzelnen Fertigteilen zu schaffen, dessen Wärmeisolierung als praktisch vollkommene Dampfdiffusionsdämmschicht schon von sich aus wirkt und dessen Wärmeisolierung ohne erheblichen Arbeitsaufwand leicht anzubringen ist. Sowohl der Innenrohrstrang, die Wärmeisolierung als auch der Außenmantel sollen als einzelne voneinander unabhängige Fertigteile ausgebildet sein.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wärmeisolierung als Dämmschale den Innenrohrstrang passend umgibt.

    [0010] Als Außenmantel wird ein sogenannter Mantelstein verwendet. Dieser Mantelstein besitzt vorzugsweise quaderförmige Gestalt, wobei durch den Mantelstein eine zylindrische Bohrung zur Aufnahme der Wärmeisolierung und des Innenrohrstrangs des Kamins hindurchgeführt ist. Der Innenrohrstrang wird in vorbekannter Weise vorzugsweise von einem Schamotterohrstück gebildet. Die Wärmeisolierung ist als Dämmschale ausgebildet, die eng an dem Innenrohrstrang anliegt. Zwischen dem Innenrohrstrang und der Wärmeisolierung besteht kein Radialspiel.

    [0011] Vorzugsweise ist die Dämmschale einstückig ausgebildet. Gemäß dieser besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Dämmschale ein einstückiges Zylinderrohrstück, in das der Innenrohrstrang hineingesteckt werden kann und der seinerseits in die zylindrische Bohrung des Mantelsteins paßt. Dabei sind die einzelnen Fertigteile so bemessen, daß der Innenrohrstrang in das Zylinderrohrstück bündig paßt und daß das Zylinderrohrstück selbst in die zylindrische Bohrung des Mantelsteins eingesteckt werden kann.

    [0012] Gemäß einer anderen ebenfalls besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die Dämmschale aus zwei Halbschalen. Bei dieser Ausführungsform werden die beiden Teile der Dämmschale auf den Innenrohrstrang gelegt und umgeben diesen ebenfalls passend.

    [0013] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungs-und form besteht zwischen dem Mantelstein und der Dämmschale ein Radialspiel. Der Mantelstein besteht vorzugsweise aus Leichtbeton, der durch seine hohe Dämmung und Haufwerksporigkeit sehr rauh ist, so daß es vorteilhaft ist, wenn die Dämmschale lose mit Radialspiel in den Mantelstein eingesetzt werden kann. Hierdurch ist das Einbringen von Rohr und Dämmschale erleichtert und es treten keine Verletzungen der Oberfläche der Dämmschale durch die rauhe Innenseite des Mantelsteins auf.

    [0014] Die Höhe der einzelnen Fertigteile ist vorzugsweise so bemessen, daß sie, jeweils einzeln oder zu mehreren übereinandergesetzt.Stockwerkshöhe erreichen. Dadurch erübrigt sich die Verwendung von Bruchstücken der einzelnen Fertigteile um in der Höhe eines Stockwerkes ein Kaminanschluß einsetzen zu können. Um die Dampfdiffusion vollständig zu verhindern, kann nicht nur auf dem'Innenrohrstrang sondern auch noch auf der Innenseite und der Außenseite des wärmeisolierenden Zylinderrohrstückes eine Dampfdiffusionsdämmschicht aufgebracht sein. Diese Dampfdiffusionsdämmschicht kann z.B. durch eine aufgelegte bzw. aufgewickelte Metallfolie gebildet werden, wobei insbesondere Aluminium, Blei oder Kupfer zur Anwendung kommen. Dadurch wird gleichzeitig die Gleitfähigkeit der einzelnen Fertigteile zueinander erhöht. Das wärmeisolierende Zylinderrohrstück kann aus Mineralwolle bestehen. Diese Mineralwolle kann gepreßt und gegebenenfalls durch Bindemittel versteift sein. Die Dämmschale kann ebenso aus einem anderen sonstigen Dämm-Material bestehen. Die Dämmschalen sollen so beschaffen sein, daß sie die Ausdehnung durch Hitzeeinwirkung des Innenrohrstrangs aufnehmen. Die Länge der einzelnen Dämmschalen kann unterschiedlich sein.

    [0015] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

    [0016] Figur 1 zeigt eine aufgebrochene perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Kamins aus einzelnen Fertigteilen.

    [0017] In der Mitte ragt der Innenrohrstrang 1 nach oben heraus. Die Dämmschale 3 umgibt den Innenrohrstrang 1 passend. Die Dämmschale 3 kann entweder als Vollschale ausgebildet sein oder wie in Figur 1 dargestellt aus den zwei Halbschalen 6 und 7 bestehen. Die Dämmschale ist zylinderrohrförmig und ist ihrerseits lose mit äußerem Radialspiel 4 in die zylindrische Bohrung des Mantelsteins 5 eingesteckt. Der Mantelstein 5 kann von einem gewöhnlichem Mauerungsmaterial bzw. Mauerstein gebildet sein. Er muß lediglich groß genug sein, um eine zylindrische Bohrung zur Aufnahme der Dämmschale mit dem Innenrohrstrang aufnehmen zu können. Der Mantelstein 5 kann so groß sein, daß er gleichzeitig mehrere Kaminzüge aufnehmen kann, desweiteren zusätzlich noch separate Lüftungszüge. Die Enden des Innenrohrstrangs 1, der Dämmschale 3 und des Mantelsteins 5 sind vorzugsweise mit sechs Fugen versehen, so daß die aufeinandergesetzten Einzelteile unverrutschbar und bündig miteinander abschließen bzw. aufeinander aufliegen.

    [0018] Die Montage des erfindungsgemäßen Kamins ist offensichtlich äußerst einfach und daher arbeitskräftesparend. Vermessungsarbeiten sind nahezu unnötig, sofern nur Innenrohrstrangstücke, Dämmschalen und Mantelsteine verwendet werden, die jeweils einzeln oder zu mehreren übereinander gesetzt Stockwerkshöhe erreichen. Die Dampfdiffusion von dem Innenrohrstrang nach außen, insbesondere durch die Wärmeisolierung ist ausgeschlossen. Sollte z.B. erst noch nachträglich in einem schon errichteten Kamin ein Kaminanschlußstück eingerichtet werden, so läßt sich das einfach dadurch bewerkstelligen, daß zwischen die schon übereinandergesetzten Einzelteile ein analog vorgefertigtes Kaminanschlußstück, bestehend aus Mantelsteinen, einem Innenrohrstrang und den passenden Dämmschalen zwischen die schon übereinandergesetzten Fertigteilen eingeschoben wird.

    Bezugszeichenliste



    [0019] 

    1 Innenrohrstrang

    3 Dämmschale

    4 äußeres Radialspiel

    5 Mantelstein

    6 , 7 Halbschale




    Ansprüche

    1. Kamin aus einzelnen Fertigteilen mit mindestens einem Innenrohrstrang, einem äußeren Mantelstein und einer zwischen dem Mantelstein und dem Innenrohrstrang angeordneten Wärmeisolierung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmeisolierung als Dämmschale (3) den Innenrohrstrang (1) passend umgibt.
     
    2. Kamin aus einzelnen Fertigteilen nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Dämmschale (3) eine Vollschale ist.
     
    3. Kamin aus einzelnen Fertigteilen nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Dämmschale (3) aus zwei Halbschalen.(6, 7) besteht.
     
    4. Kamin aus einzelnen Fertigteilen nach Anspruch 1, 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen dem Mantelstein (5) und der Dämmschale (3) ein Radialspiel (4) besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht