[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung einer mit flüssiger Tinte
gespeisten Kugelschreiberspitze.
[0002] Die Erfindung betrifft desweitern die gemäss dem Verfahren hergestellte Kugelschreiberspitze.
[0003] Kugelschreiber mit pastöser Tinte sind bekannt. Diese haben den Nachteil, bei Schreibbeginn
oft Flecken zu bilden.
[0004] Auch sind Filzschreiber bekannt, bei welchen die flüssige Tinte der Schreibspitze
mittels einem Tampon aier Bausch angeliefert wird.
[0005] Ferner sind Kugelschreiber mit flüssiger Tinte bekannt (siehe beispielsweise die
CH-PS 351'188), bei welchen die Tinte in Richtung der Kugel mittels einem aus Fibermaterial
bestehenden Bausch und, anschliessend einem aus Fasern bestehenden spitzen Gegenstand,
der von einem nicht porösen Röhrchen umhüllt ist, angeliefert wird.
[0006] Diese Schreiber haben jedoch den Nachteil, dass die Abgabe der Tinte oft anhält,
infolgedessen zwischen Tinte und Kugel Luft eintritt und das Fortführen des Schreibens
unmöglich wird.
[0007] In diesem Zusammenhang ist gemäss US-PS 3'960'455 ein Kugelschreiber bekannt, mit
einer Spitze aus Metall und zur Aufnahme von zwei Kugeln. Dabei erfolgt die Zufuhr
der pastösen Tinte auf herkömmliche Art, d.h. ohne Verwendung eines Speichers in Form
eines Bausches und nadelförmigem Stift zur kapillaren Zuführung der Tinte bis an die
Kugel. Nach der US-PS 2'879'586 besteht die Spitze aus einem Rohrteil mit starker
Wandung und durchgehend gleichem Querschnitt, welcher Querschnitt dem Durchmesser
der Kugel entspricht. Die Wandung der Lagerstelle der Kugel ist nicht verfestigt und
nicht gleichzeitig verringert.
[0008] Die DE-PS 870'962 beschreibt einen Kugelschreiber für flüssige Tinte mit Warzen als
Anlage für die Kugel. Hier ist der Weg, für die Zuführung der Tinte an die Kugel,
ausgehend vom Behälter,sehr lang. Die Spitze besitzt durchgehend nur einen Durchmesser,
der dem der Kugel entspricht. Die in der CH-PS 562'106 beschriebene Zuführung flüssiger
Tinte an die Kugel erfolgt durch einen langen Kanal; ausserdem ist die Kugel in einer
Spitze aus Plastik gelagert. Die Spitze gemäss DE-OS 2701694 besteht aus Plastikmaterial.
Der nadelförmige Stift endigt weit entfernt von der Kugel. Hier bildet sich auch die
Ansammlung von Tinte. Dabei ist die Gefahr der Ansaugung von Luft und folglich das
Aussetzen der Tintenzufuhr an die Kugel sehr gross. Schlussendlich beschreibt die
DE-OS 3000214 eine Spitze mit einem röhrenförmigen Teil aus Metall, der allgemein
zylindrisch und mit stets demselben Querschnitt gefertigt ist.
[0009] Die Lagerung der Kugel ist nicht verfestigt und ist zugleich mit verringerter Wandung
ausgeführt. Ausserdem entspricht der Zuführungskanal dem Durchmesser der Kugel und
ist somit äusserst klein, derart, dass eine Zuführung der Tinte mittels einem fibrösen
Stift bis ganz nahe an die Kugel ausgeschlossen ist.
[0010] Gegenstand der Erfindung bildet eine Spitze für Kugelschreiber dieser letztgenannten
Art, bei welcher diese Nachteile verhindert sind.
[0011] Diese ist gekennzeichnet, durch den kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruchs.
[0012] Im folgenden wird anhand der anliegenden Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben.
[0013]
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt in grösserem Massstab des vorderen Teils eines
Kugelschreibers;
Fig. 2 zeigt schematisch die Aufeinanderfolge der Arbeitsgänge zur Herstellung der
Spitze, ausgehend von einem zylindrischen Röhrchen;
Fig. 3 zeigt das Arbeitsprinzip eines Gerätes, für die Verformung eines Röhrchens
durch Rollvorgang;
Fig. 4 zeigt wie der vordere Teil der Spitze auf ein genaues Mass gebracht wird;
Fig. 5 zeigt, in grösserem Massstab, wie die ringförmige Halterung der Kugel hergestellt
wird;
Fig. 6 zeigt, den Achsialschnitt eines Werkzeugs in grösserem Massstab, zum Bilden
des Kugelsitzes;
Fig. 7 ist ein teilweiser Schnitt durch eine Einheit zur Ausführung einer als Kugelsitz
dienenden Einbuchtung.
[0014] Bezugnehmend auf die Zeichnungen wird die Spitze aus einem Röhrchen erhalten, welches
im Handel als "Mikro-Rohr" bekannt ist und, beispielsweise, für die Herstellung von
Hohlnadeln für Spritzen, Katheter u. dgl. Verwendung findet. .
[0015] Diese Art von Rohr wird ausgehend von einem Metallband, insbesondere aus rostabweisendem
Walzstahl erhalten, das aufgerollt wird und in Längsrichtung verschweisst ist. Die
Dicke des Bandes beträgt etwa 0.1 mm und der Innendurchmesser des rohen, auf dem Markt
angebotenen Rohres, etwa 1 mm.
[0016] Fig.1 zeigt schematisch die Spitze eines mit flüssiger Tinte gespeisten Kugelschreibers
gemäss der Erfindung. Dabei ist mit 1 der äussere zylindrische Körper mit der Verjüngung
1' auf der Seite der Kugel dargestellt.
[0017] Der Körper 1 enthält einen-kleinen Zylinder oder Bausch 2 aus Filz oder schwammigem
Material bekannter Art, welchem die Aufgabe eines Tintenspeichers zukommt. Die Tinte
ist von der Art wie sie bei herkömmlichen Füllfedern Verwendung findet, wobei die
Fluidität von den Temperaturunterschieden nicht besonders beeinflussbar ist.
[0018] In seinem vorderen Endbereich ist kraftschlüssig ein zylindrisches oder nadelförmiges
Teil 3, das aus Fasern aus Kunststoff oder aus ebenbürtigem Material besteht, eingebracht.
Dieses besitzt ebenfalls einen kreisrunden Querschnitt, dessen Endbereich 3' in Richtung
der Kugel vorzugsweise mit verringertem, kreisrundem Qüerschnitt ausgeführt ist.
[0019] In den verjüngten vorderen Endbereich l' des Körpers 1 ist die mit Kugel 5 versehene
Spitze 4 eingebracht. Dabei wird der Kugel die vom Bausch 2 aufgesaugte Tinte mittels
dem nadelförmigen Teil 3 durch Kapillarität zugeführt.
[0020] Wie sich aus Fig. 1 in grösserem Massstab ergibt, gelangt der nadelförmige Teil 3
mit seinem Endbereich 3' bis ganz nahe an die Kugel 5 heran. Der Abstand "a" ist sehr
klein, d.h. derart, dass die Fasern daran gehindert sind die Kugel zu berühren, bzw.
die Fasern nicht bis zwischen die Kugeloberfläche und den Lagersitz S der Kugel gelangen
können.
[0021] Mit Vorteil ist der Abstand "a" kleiner als 3/4 des Kugeldurchmessers, jedoch um
1/4 grösser als die Kugel.
[0022] Erfindungsgemäss wird somit die Stirnfläche 3" des nadelförmigen Teils 3, d.h. die
Oberfläche welche den Ausfluss einer Mehrzahl von Flüssigkeitsfilamenten aus dem nadelförmigen
Teil bewirkt, bis in den Sitz S der Kugel hineingebracht, welchletzterer Sitz anschliessend
näher erläutert sein wird.
[0023] Stets mit Bezug auf die Fig. 1 ist der Innendurchmesser d des Endbereichs 3' des
nadelförmigen Teils 3, mit Bezug auf den Kugeldurchmesser, möglichst gross gewählt.
[0024] Infolgedessen wird eine Menge von kapillarförmigen Kanälen zur Führung der Tinte
und eine Speicherung von Flüssigkeit, die vom Bausch 2 dem nadelförmigen Teil 3 angeliefert
ist, bis Nahe an die zugehörige Kalotte der Kugel 5 herangebracht.
[0025] Der Durchmesser des nadelförmigen Teils ist ebenfalls möglichst gross ausgebildet
vorgesehen.
[0026] Vorteilhafterweise ist der Weg den das Fluid im nadelförmigen Teil zurücklegt, kurz
gewählt.
[0027] Dies gewährleistet, dass der Kugel Tinte zugebracht wird die vom nadelförmigen Teil
durch Kapillarität angesaugt ist, wobei die entsprechende Kugelkalotte ständig mit
der Tinte benetzt ist, die sich zwischen dem vorderen Oberflächenbereich 3" und der
Kugel ansammelt.
[0028] Infolge Drehung der Kugel, d.h. dann wenn diese mit dem Schreibpapier in Berührung
ist, wird die volle Oberfläche der Kugel benetzt und kontinuierlich Tinte auf das
Papier aufgetragen.
[0029] Der nadelförmige Teil 3 erfüllt somit eine sehr wichtige Aufgabe. Tatsächlich sind
die Merkmale seiner Formgebung und das zu seiner Herstellung verwendete Material derart
gewählt, dass die Zubringung der Tinte an die Kugel ununterbrochen und in der erforderlichen
Menge, entsprechend der Schreibintensität, erfolgt.
[0030] Sollte die Zubringung von Tinte nicht genügen und derart sein, dass sie der momentanen
Erfordernis nicht entspricht, dann würde die Unterbrechung ein ein Ansaugen von Luft
zur Folge haben und folglich die Abgabe der Tinte anhalten.
[0031] Fig.2 zeigt die verschiedenen Vorgänge, d.h. die Aufeinanderfolge jener Arbeitsgänge
die die Herstellung der Spitze gewährleisten. Die Arbeitsvorgänge, welche jeweils
das Festhalten des entsprechenden Rohrteils mit Hilfe einer Spannzange P gewährleisten,
sind folgende:
a) Trennen der Rohrteils aus Stahl, mit Vorteil aus rostbeständigem Stahl, und Entgraten
der Ränder der beiden Stirnseiten,
b) Verjüngen, durch Walzen des Endbereichs, des vorderen Teils des Röhrchens für die
Lagerung der Kugel, wobei im rück- wärtigen Teil des Röhrchens ein Stössel eingebracht ist der bis an die in Ausführung
begriffene Verjüngung bewegt wird;
c) Verringerung, durch radiales Rotieren und Walzen, des zuvor verjüngten vorderen
Teils des Röhrchens, wobei die Längsachse des vorderen Teils derart gesichert ist,
dass sie mit dem restlichen Teil des Röhrchens koaxial liegt,
d) Erweitern des rückwärtigen Teils des Röhrchens, wobei der Innendurchmesser und
der Aussendurchmesser des zwischen dem vorderen Teil und dem rückwärtigen Teil liegenden
Rohrbereichs wenigstens annähernd dem ursprünglichen Durchmesser entspricht,
e) die dem vorderen und dem rückwärtigen Teil des Röhrchens zugehörigen zylindrischen
Bohrungen auf ein genaues Mass bringen,
f) gleichzeitig inneres und äusseres Walzen des vorderen Teils des Röhrchens mit einem
als "Drilling" benannten Werkzeug, mit daraus sich ergebender Verringerung der Wandstärke
und dessen Verlängerung,
g)Ausführung des Kugelsitzes mit Hilfe von zentral wirkenden Stempeln mit konisch
ausgebildeter Spitze, wobei der Kugelsitz aus Einbuchtungen besteht deren Spitze in
Richtung der Achse des Röhrchens sich erstreckt, und darauffolgendem Egalisieren der
Stützpunkte für die Kugel mit Hilfe eines Stössels der koaxial zu der Achse des Röhrchens
wirkt,
h) den äusseren Endbereich des Röhrchens, insbesondere den vor dem Kugelsitz angeordneten
Teil mit Hilfe eines als "Drilling" benannten Werkzeugs gleichzeitig von Innen und
von Aussen auf ein genaues Mass bringen, wobei für diesen Arbeitsgang der Zapfen für
die Kalibrierung von Innen,.mit Bezug auf die den Kugelsitz darstellenden Stellen,
zentriert ist,
i) Abrennen des Endes t des vorderen Teils, welcher infolge den vorausgehenden Bearbeitungen
des Röhrchens überschüssig geworden ist,
k) Herstellung des Randbereichs oder Kreisringes für das spätere Aufliegen der Kugel,
t) Umbiegen des Randbereichs nach Innen,
m) Einbringen der Kugel durch Einschnappen infolge Vorhandenseins der nachgiebigen,
ringförmigen Umbiegung im äussersten Bereich der Spitze (in den Zeichnungen nicht
gezeigt).
[0032] Mit Bezug auf die Aufeinanderfolge der Arbeitsgänge für die Herstellung der Spitze
wird somit von einem Röhrchen von äusserst dünner Wandstärke ausgegangen, verringert
dieses Röhrchen im vorderen Teil durchKaltverformung bis das Innenmass bis nahe an
den Durchmesser der Kugel herankommt; erweitert dann den rückwärtigen, d.h. den dem
vorderen Teil entgegengesetzten Endbereich bis ein Innenquerschnitt erreicht ist der
ein Teil des nadelförmigen Teils aufnehmen kann und diesem gewährleistet bis ganz
nahe an die Kugel vorzudringen, wobei der dem vorderen Teil A' und dem rückwärtigen
Teil A" zwischengelagerte Teil A"' seinen ursprünglichen Querschnitt beibehält.
[0033] Die Verformungsarbeiten, insbesondere mit'Bezug auf den vorderen Teil des Röhrchens
bezwecken, ausser der Herstellung des erforderlichen Innendurchmessers zur Aufnahme
der Kugel, ausserdem eine Verfestigung und eine Verringerung der ursprünglichen Wandstärke
um damit das Einbuchten zu erleichtern und das für das Einschnappen der Kugel erforderliche
elastische Nachgeben des Randbereiches zu gewährleisten. Damit wird einer vorzeitigen
Abnutzung der gesamten Lagerfläche der Kugel zuvorgekommen,indem dem Werkstoff die
erforderliche Härte erteilt wird.
[0034] Diese Vereinigung von Verengung und Erweiterung der gegenüberliegenden Teile eines
Röhrchens mit Bezug auf eine mittlere Abmessung desselben, so wie die Herstellung
eines zentral angeordneten Durchganges, der von einer Mehrzahl von konisch ausgebildeten
Einbuchtungen als Sitz für die Kugel begrenzt ist, und schlussendlich die Verringerung
der vorderen Wandstärke für die Lagerung der Kugel sind die Grundmerkmale der erfindungsgemässen
Spitze. Diese wird somit im wesentlichen durch Kaltverformung und nicht durch Zerspanen
verwirklicht.
[0035] Die Zahl der Einbuchtungen 6 als Stütze, welche den Sitz S für die Kugel 5 bilden,
liegt vorteilhaft bei 3, 4 oder 5, und dies in Abhängigkeit der Grösse des Kugeldurchmessers.
Dann, wenn beispielsweise der Kugeldurchmesser grösser als 0,6 mm ist liegen fünf
Einbuchtungen vor, während bei einem kleineren Durchmesser als 0,8 mm Kugeldurchmesser
die Zahl der Einbuchtungen sich auf vier, im Grenzfall auf drei beschränken wird.
[0036] Das als "Drilling" bekannte Werkzeug, dessen Einsatz für die Kaltverformung bereits
in zahlreichen Zweigen der Industrie bekannt ist, umfasst (Fig. 3) einen Zylindermantel
7 mit Schaft. Innerhalb des Mantels 7 sind um die eigene Achse und parallel zur Achse
des Zylinders drei Rollen 7' drehbar angeordnet, welche ihrerseits gegen die in Verformung
begriffene Wand des Röhrchens A drücken. Fig. 4 zeigt, mit Bezug auf die Fig. 2 h,
in grösserem Massstab, wie nach erfolgter Ausführung des Sitzes S der Endbereich des
Vorderteils A' des Röhrchens erneut auf ein genaues Mass gebracht wird. Dabei ist
mit 8 ein Teil einer äusseren Rolle und mit 9 ein konzentrisch angeordneter Zapfen
gezeigt der mittels seiner Spitze 9' gegen den Bereich der Einbuchtung 9", welche
die Abstützung für die Kugel bilden wird, drückt. Gleichzeitig drückt diese auch gegen
die Zylinderwandung 9"', wobei ein äusserst genaues Zentrieren des Kugelsitzes S mit
Bezug auf die Achse des Röhrchens und insbesondere mit Bezug auf die Wandung 9"',
welche die Kugel umschliessen wird, zugesichert ist.
[0037] Zur Verwirklichung der ringförmigen Halterung N (Fig. 5) ist zusätzlich zu einem
mit Bezug auf die Achse des Röhrchens und gleichzeitig zu der Achse des Sitzes S konzentrischen
Zapfen 10 ein äusserer "Drilling" vorgesehen. Seine äusseren Rollen 11 besitzen eine
Nut 12 zum Umbiegen des ringförmigen Randes 4"' nach Innen, um ein möglichst geringes
radiales Mass wie es zum Einbringen, durch Einschnappen, der Kugel 5 d.h. durch elastisches
Nachgeben des Randes, erforderlich ist.
[0038] Für die Herstellung des Sitzes S für die Kugel 5 (Fig. 2g) wird das in grösserem
Massstab in Fig. 6 dargestellte Werkzeug verwendet. Dabei ist ein zu dem Werkzeug
achsial angeordnetes Röhrchen A ersichtlich und, in einer vertikalen Ebene, zwei koachsial
angeordnete Stempeleinheiten 13. Jede Einheit 13 umfasst einen Hohlkörper 14 der vorne
und nahe bei der Achse des Werkzeuges konisch verjüngt ist. Gegen die Verjüngung 14'
drückt die zusätzliche Verjüngung 15' einer Buchse 15, die zu der vorgenannten Spitze
4 gleichachsig liegt und in der zentralen Bohrung 16 lösbar befestigt ist. Die Buchse
15 bezweckt, in einer zur Achse des Röhrchens A senkrechten Ebene die gemeinsame Lage
der Einheiten 13 festzulegen. Ein Stempel 17 mit zugespitztem Vorderteil 17' ist im
Höhlkörper 14 achsial verschiebbar angeordnet. Das gegenüberliegende, äussere Ende
17" des Stempels besitzt gegenüber dem Schaft einen grösseren Durchmesser um diesen
achsial zu führen und zur Bildung einer Abstützung für eine vorgespannte Zylinderfeder
18. Das äussere Ende 17" wirkt ausserdem als Stössel und ist von der konischen Fläche
19 beaufschlagt. Die konische Fläche 19 gehört der Innenwandung einer Buchse 20 an,
die mit Bezug auf die Achse der zu bearbeitenden Spitze koaxial verschiebbar ist.
[0039] Auf die Einheiten 13 wirken die konisch ausgebildeten Endbereiche 21' zweier Schrauben
21. Diese sind parallel zu der Achse des Werkzeugs angeordnet und bezwecken das Ausrichten
der entsprechenden Achsen der Einheiten 13, sodass sich diese mit der Achse des Werkzeugs
schneiden.
[0040] Bei der Herstellung der Einbuchtungen, und infolge der Verschiebung der Buchse 20,
erfolgt'das Eindringen eines Kalibrierstössels 22 in das Röhrchen. Die Tiefe der Einbuchtungen
S und der Verschiebeweg des Stössels 22 sind durch die entsprechenden, vom Körper
C und von der Buchse 20 ausgeführten Verschiebungen Z und Z' begrenzt. Auf den Körper
C wird die Druckkraft K ausgeübt; der Körper C und die Buchse 20 sind ihrerseits durch
die Federn 23 und 24 vorgespannt.
1. Verfahren für die Herstellung einer mit flüssiger Tinte gespeisten Kugelschreiberspitze,
umfassend einen porösen Bausch (2) der der Kugel (5) die Tinte über einen ebenfalls
prösen, nadelförmigen Teil (3) zuführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze, ausgehend
von einem Abschnitt eines zylindrischen Röhrchens, ohne spanabhebende Bearbeitung
erhalten wird, zur Bildung in koaxialer Folge eines zylindrischen hinteren Endbereichs
(A") mit erweitertem Durchmesser, eines zentralen Bereichs (A"'), der im wesentlichen
dem Querschnitt des ursprünglichen Röhrchens entspricht und eines ebenfalls zylindrischen
vorderen Endbereichs (A') mit gegenüber dem zentralen Bereich (A"') ver. kleinertem
Durchmesser, dass der nadelförmige Stift (3) der mit seinem von der Kugel (5) entfernteren
Ende in den Bausch (2) eingelegt ist, mit seinem der Kugel nahe liegenden Ende (3")
im zentralen Bereich (A"')der Spitze gelagert ist, und dass die Wandung des vorderen
Endbereichs (A') zur Verfestigung der Lagerstelle der Kugel verformt und in seiner
Dicke verringert ist,zur Umbiegung nach Innen des äussersten Randbereichs vor dem
Einbringen der Kugel in die Lagerung.
2. Verfahren zur Herstellung der Spitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Einbringen der Kugel (5) in seine Lagerstelle mit verringerter Wandung,durch Einschnappen
der Kugel, infolge elastischen Nachgebens des ringförmigen Randbereichs (N) im äussersten
Bereich der Spitze, erfolgt.
3. Spitze für Kugelschreiber, hergestellt durch das Verfahren gemäss Anspruch 1.
4. Spitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zylindrische Röhrchen,
von dem für die Herstellung der Spitze ausgegangen wird, rostfreies Material ist,
und dass die ursprüngliche Wandstärke des Röhrchens etwa 0,1 mm beträgt.
5. Spitze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der" Abstand zwischen der
Kugel (5) und dem Ende (3") des nadelförmigen Teils (3) kleiner als 3/4 des Kugeldurchmessers
ist.
6. Spitze nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Ende
(3") des nadelförmigen Teils (3), welches den Austritt der Tinte bestimmt, bis in
den Sitz (S) der Kugel (5) sich erstreckt.
7. Spitze nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnittsdurchmesser
(d) des nadelförmigen Teils (3), mit Bezug auf den Durchmesser der Kugel (5), möglichst
gross ausgebildet ist, und dass in der Spitze der nadelförmige Teil (3) derart angeordnet
ist, dass zwischen seinem vorderen Oberflächenbereich (3") und der zugehörigen Kugelkalotte
die Tinte sich ansammelt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Endbereich
(A') der Spitze, für die Aufnahme der Kugel (5), eine Verfestigung und gleichzeitig
eine Verringerung der ursprünglichen Wandstärke erleidet, wobei diese Merkmale durch
Kaltverformen des Materials erzielt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichmet, dass die Verfestigung und die
Verringerung der Wandstärke des äusseren Bereichs (A') der Spitze das Einbuchten zwecks
Herstellung des Sitzes (S) für die Kugel (5) und das für das Einschnappen der Kugel
erforderliche, elastische Nachgeben des ringförmigen Randbereichs (N), bezwecken.
10. Verfahren zur Herstellung der Spitze nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die
Aufeinanderfolge der folgenden Arbeitsvorgänge:
a) Trennen des Rohrteils (A) aus Stahl, mit Vorteil aus rostbeständigem Stahl, und
Entgraten der Ränder der beiden Stirnseiten (Fig. 2a),
b) Verjüngen , durch Walzen des Endbereichs des vorderen Teils des Röhrchens (A),
für die Lagerung der Kugel (5), wobei im rückwärtigen Teil des Röhrchens ein Stössel
(T) in eingebracht ist der bis an die Ausführung begriffene Verjüngung bewegt wird
(Fig. 2b),
c) Verringerung durch radiales Rotieren und Walzen des zuvor verjüngten vorderen Teils
(A') des Röhrchens, wobei die Längsachse des vorderen Teils (A') derart gesichert
ist, dass sie mit dem restlichen Teil (A" und A"') des Röhrchens (A) koaxial liegt
(Fig. 2c),
d) Erweitern des rückwärtigen Teils (A") des Röhrchens (A), wobei der Innendurchmesser
und der Aussendurchmesser des zwischen dem vorderen Teil (A') und dem rückwärtigen
Teil (A") liegenden Rohrbereichs (A"') wenigstens annähernd dem ursprünglichen Durchmesser
entspricht (Fig. 2d),
e) Die dem vorderen (A') und dem rückwärtigen Teil (A") des Röhrchens zugehörigen
zylindrischen Bohrungen auf ein genaues Mass bringen (Fig. 2e),
f) gleichzeitiges inneres und äusseres Walzen des vorderen Teils (A') des Röhrchens
mit einem als "Drilling" benannten Werkzeug, mit daraus sich ergebender Verringerung
der Wandstärke und dessen Verlängerung (Figuren 2f und 4),
g) Ausführung des Kugelsitzes (S) mit Hilfe von zentral wirkenden Stempeln mit konisch
ausgebildeter Spitze, wobei der Kugelsitz aus Einbuchtungen besteht deren Spitze in
Richtung der Achse des Röhrchens sich erstreckt, und darauffolgendem Egalisieren der
Stützpunkte für die Kugel mit Hilfe eines Stössels (22) der koaxial zu der Achse des
Röhrchens wirkt (Fig. 2g und Fig. 6),
h) den äusseren Endbereich der Röhrchens, insbesondere den vor dem Kugelsitz angeordneten
Teil (A') mit Hilfe eines als "Drilling" benannten Werkzeugs gleichzeitig von Innen
und von Aussen auf ein genaues Mass bringen, wobei für diesen Arbeitsgang der Zapfen
für die Kalibrierung von Innen, mit Bezug auf die den Kugelsitz darstellenden Stellen
zentriert ist (Figuren 2g und 4),
i) Abtrennen des Endes (
) des vorderen Teils (A'), welcher infolge den vorausgehenden Bearbeitungen des Röhrchens
überschüssig geworden ist (Fig. 2i),
k) Herstellen des Randbereichs oder Kreisringes für das spätere Zurückhalten der Kugel
(Fig. 2k),
1) Biegen des Randbereichs nach Innen (Fig. 5),
m) Einbringen der Kugel durch Einschnappen infolge Vorhandenseins der nachgiebigen,
ringförmigen Einbiegung im äussersten Bereich der Spitze (in den Zeichnungen nicht
gezeigt).
11) Werkzeug zur Ausführung des Arbeitsvorganges "g" des Verfahrens nach Anspruch
10, gekennzeichnet, durch orientierbare Stempel (17), so dass diese in ein und derselben
Ebene liegen, deren Achsen zur Achse der Kugelschreiberspitze senkrecht gerichtet
sind und ausserdem mit der Achse der Spitze sich schneiden.
12) Verwendung der Spitze nach Anspruch 3, für mit flüssiger Tinte gespeiste Kugelschreiber.