[0001] Es ist nicht immer einfach, einen Stift einwandfrei einzuschlagen, insbesondere haben
erfahrungsgemäss auch handwerklich geübte Personen Schwierigkeiten, Stahlstifte in
die bei den modernen Baumaterialien äusserst harten Wände zu schlagen und dabei weder
den Stift zu verbiegen oder abzubrechen noch die Wand an der betreffenden Stelle zu
beschädigen, insbesondere zu vermeiden, dass die Wand in der unmittelbaren Nachbarschaft
des durch erfolgreiches oder erfolgloses Einschlagen des Stiftes entstandenen Loches
ausbricht.
[0002] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches
Werkzeug zu schaffen, mit demStifte ohne besondere Handfertigkeit auch in eine harte
Wand geschlagen werden können, ohne den Stift oder die Wand zu beschädigen. Dabei
wird diese Aufgabe sowohl gemäss Anspruch 1 als auch bei den Weiterbildungen des erfindungsgemässen
Werkzeugs nach den Ansprüchen 2 bis 8 für Stifte ohne Kopf gelöst. Für die Fälle,
in denen Stifte mit Kopf erforderlich oder erwünscht sind, sieht die Erfindung nach
dem Anspruch 9 einen Stift mit Kopf vor, bei dem Stift und Kopf getrennte Teile sind,
so dass der Stift mit dem Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8 (aber auch mit
einem anderen Werkzeug, üblicherweise mit einem Hammer) eingeschlagen und danach mit
dem Kopf versehen werden kann. Das hat den Vorteil, dass der Kopf nicht der beim Einschlagen
unvermeidlich hohen Schlagbeanspruchung ausgesetzt wird. Dies ermöglicht es, Stifte
mit dekorativem, nicht schlagfestem Kopf auch bei harten Wänden zu benutzen. Im übrigen
sind auch nicht dekorativen Zwecken dienenden,fest mit dem Stift verbundenenKöpfe,
z.B. die Messingköfpe der für sog. X-Haken üblichen Stahlstifte, bisher beim Einschlagen
der Stifte in eine Wand häufig abgebrochen. Diese Erfindungen sind dadurch untereinander
verbunden, dass sie die ihnen gemeinsame, erfinderische Idee verwirklichen, Stifte
mit Kopf nicht wie bisher als Ganzes sondern zuerst den Stift allein einzuschlagen
und danach den Kopf aufzusetzen, mit dem Vorteil, dass man den Stift beim Einschlagen
ohne Behinderung durch den Kopf führen und dadurch die bisherigen Schwierigkeiten
beim Einschlagen von Stiften vermeiden kann, und dass man darüberhinaus auch dekorative
oder sonst schlagempfindliche Köpfe verwenden kann.
[0003] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch ein Werkzeug zum Einschlagen von Stiften ohne
Kopf, (Schnitt I-I in Fig. 2),
Fig. 2 eine Stirnansicht zu Fig. 1,
Fig. 3 einen Stift ohne Kopf, in grösserem Massstab,
Fig. 4
und 5 je eine Draufsicht und eine Seitenansicht eines Stiftkopfes, im Massstab der Fig.
2,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Teiles einer Wand mit eingeschlagenen Stiften, in
kleinerem Massstab.
[0004] Nach Fig. 1 ist ein hohlzylindrisches Gehäuse 1, z.B. aus Kunststoff, an einem Ende
2 mit einer zweckmässig aus Metall bestehenden Führungshülse 3 versehen, die in das
Gehäuse 1 gepresst oder bei dessen Herstellung eingebettet sein kann. Das äussere
Ende 4 der Führungshülse 3 ist geschlossen und mit einem Führungsloch 5 versehen,
durch welches das hintere Ende 6 eines in eine Wand zu schlagenden Stiftes 7 hindurchgeführt
werden kann. Der Boden 8 der Hülse 3 ist entsprechend dick bemessen, so dass sich
eine zum zuverlässigen Führen des Stiftes 7 genügende Länge des Führungsloches 5 ergibt.
Im Innern der Hülse 3 ist der Kopf 9 eines Stössels 10 verschiebbar geführt, dessen
in einem Loch 12 des Gehäuses 1 geführter Schaft 11 in der dargestellten Lage, in
welcher der Kopf 9 an den Boden 8 anstösst, in den Innenraum 13 des Gehäuses 1 etwas
hineinragt. Der Kopf 9 hat ein zum Führungsloch 5 koaxiales Sackloch 14 für das hintere
Stiftende 6. Der Stössel 10 ist durch eine zwischen seinen Kopf 9 und den Rand des
Loches 12 abgestützte Schraubenfeder 15 belastet. Führungshülse 3, Führungsloch 5
und Stössel 10 sind koaxial zum Gehäuse 1. Die Stirnfläche am äusseren Ende 4 der
Hülse 3 ist leicht bombiert (konvex gewölbt), sie kann mit einem (nicht dargestellten)
Ueberzug aus gummiartigem Material versehen sein.
[0005] Im Raum 13 des Gehäuses ist ein Schlagkörper 16 leicht verschiebbar gelagert, der
in seiner in Fig. 1 linken (nicht dargestellten) Endlage an den Stösselschaft 11 anstösst.
Der Schlagkörper 16 besteht aus einem massiven Zylinder 17, zweckmässig aus Eisen,
der einen Kunststoffmantel 18 hat, an dem am äusseren Ende des Schlagkörpers 16 eine
Handhabe 19 gebildet ist. Der Körper 17 ist etwa so schwer bemessen, wie der Kopf
eines zum Einschlagen der Stifte geeigneten Hammers. Ein Stift 21 sitzt im Mantel
22 des Gehäuses 1 an dessen in der Zeichnung rechten Ende 23 und greift in einen Längsschlitz
24 des Mantels 18, der kurz vor der in der Zeichnung linken Stirnfläche 25 des Schlagkörpers
16 endet, um ein vollständiges Herausziehen desselben aus dem Gehäuseraum 13 zu verhindern.
Ein Lüftangsloch 26 (oder mehrere) im Gehäusemantel 22 verhindert im Hohlraum 13 die
Bildung eines Luftpolsters, das, besonders beim Hineinstossen des Schlagkörpers 16,
sehr unerwünscht wäre.
[0006] Die Stirnseite 27 am äusseren Ende des Zylinders 17 ist mit einer abgestuft zylindrischen
Vertiefung 28/29 versehen, in deren weiteren Teil 29 eine flache Kopfscheibe 30 mit
einem Durchgangsloch 31 (Fig. 4) und in deren engeren Teil 28 ein Kopf 32 mit einem
Sackloch 33 (Fig. 5) für einen eingeschlagenen Stift 7 leicht haftend einsetzbar ist.
An der Basis des engeren Teiles 28 der Vertiefung 28/29 befindet sich ein Sackloch
34.
[0007] Das hintere Ende 6 eines in eine Wand einzuschlagenden Stiftes 7 wird in das Führungsloch
5 und weiter in das Sackloch 14 gestossen, wobei der Widerstand der Feder 15 fühlbar
ist und erkennen lässt, dass das Stiftende 6 im Loch 14 steckt. Dann wird das Gehäuse
1 mit einer (von einem Rechtshänder mit der linken) Hand so gehalten, dass die Stiftspitze
33 in der gewünschten Richtung an der gewünschten Stelle der Wand sitzt und an die
Wand gedrückt. Dabei gibt die Feder 15 nach, der Stösselschaft 11 schiebt sich weiter
in den Hohlraum 13 hinein (der Schlagkörper 16 ist vorher hinreichend zurückzuziehen),
schliesslich wirkt das Aneinanderstossen der Federwindungen der Feder 15 wie ein Anschlag,
der die Stösselbewegang begrenzt. Dann ragt im wesentlichen nur noch die Stiftspitze
33 aus der Führungshülse 3 heraus, während der Stift im übrigen in den Löchern 5 und
14 axial gehalten ist. Daraufhin wird der vorher bis nahezu oder ganz bis zum Anschlagen
des Stiftes 21 an das Ende des Schlitzes 24 aus dem Gehäuse herausgezogene Schlagkörper
16 mit der anderen Hand erfasst und bei festgehaltenem Gehäuse 1 einmal oder mehrmals
schlagartig in das Gehäuse 1 hinein gestossen. Dadurch wird der an fast seiner ganzen
Länge bis dicht an die Oberfläche der Wand axial geführte und dadurch an einem seitlichen
Ausweichen gehinderte Stift 7 gerade in die Wand gestossen, und zwar höchstens so
weit, dass die aus der Wand herausragende Stiftlänge gleich der Summe der Längen der
Löcher 5 und 14 ist. Dabei wird die Umgebung der Einschlagstelle geschont, weil die
Stirnseite am äusseren Ende 4 der Führungshülse 3 zuerst einen kleinen Abstand von
der Wand hat und dann unmittelbar an der Wand anliegt, so dass der Stift 7 bis dicht
an die Wand heran geführt ist, und weil der Stift 7 axial geschlagen wird. Nach dem
Einschlagen des Stiftes 7 überflüssigerweise durch den Schlagkörper 16 ausgeübte Schläge
beschädigen den Rand des durch das Einschlagen des Stiftes in der Wand gebildeten
Loches nicht, weil die leicht gewölbte und gegebenenfalls mit dem gummiartigen Ueberzug
versehene Stirnfläche am äusseren Ende 4 der Führungshülse 3 den auftretenden Druck
verteilt.
[0008] In der Regel wird es erwünscht sein, den eingeschlagenen Stift mit einem Kopf zu
versehen. Zu diesem Zwecke kann der Kopf 32 mit dem Sackloch 33 und gewünschtenfalls
vorher die Kopfscheibe 30 mit dem Durchgangsloch 31 entweder von Hand auf den Stift
gesteckt werden oder unter Verwendung des Werkzeugs in die Vertiefung 28 bzw. 29 eingesetzt
werden, worin er bzw. sie dann leicht lösbar haftet und mit Hilfe des Werkzeugs auf
das hintere Stiftende gesteckt werden kann. Das Loch 33 bzw. 31 ist so bemessen, dass
der z.B. aus PVC bestehende Kopf 32 bzw. die Kopfscheibe 30 mit Klemmsitz am Stift
7 hält. Fig. 6 zeigt derart in eine Wand 36 geschlagene Stifte 7 ohne Kopf, mit dem
Kopf 32 und ausserdem mit der Kopfscheibe 30, wobei letztere dazu dient, eine Zeichnung,
ein Bild oder sog. Poster 37 an der Wand 36 zu befestigen und dabei nicht zu beschädigen,
was auf die beschriebene Weise zuverlässig erreicht wird.
1. Werkzeug zum Einschlagen von Stiften ohne Kopf, gekennzeichnet durch ein Führungsloch
(5) für einen Stift (7) und einen Schlagkörper (16), der eine zum Einschlagen von
Stiften geeignete Masse hat und koaxial zum Führungsloch (5) verschiebbar geführt
ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. dass das äussere Ende des Führungsloches
(5) an einer an eine Wand, in welche ein Stift (7) eingeschlagen werden soll, anzulegende
Fläche (4) gebildet ist, die konvex und/oder mit gummiartigem Material überzogen ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Führungsloch
(5) koaxialer Stössel (10) zur mittelbaren Schlagausübung auf einen in das Führungsloch
(5) gesteckten Stift (7) zwischen dem Führungsloch (5) und dem Schlagkörper (16) verschiebbar
geführt ist, und dass die dem Führungsloch (5) zugewandte Stösselstirnfläche eine
Vertiefung, insbesondere ein Sackloch (14) für das hintere Stiftende (6) hat.
4. Werkzeug nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (10) entgegengesetzt
zur Schlagrichtung federbelastet (Feder 15) ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stiftführung
(3, 5) und gegebenenfalls Stösselfuhrung (3, 12) an einem Ende (2) eines mit einer
Hand zu erfassenden Gehäuses (1) angeordnet ist, in dem der vorzugsweise zylindrische
Schlagkörper (16) verschiebbar geführt ist, der ausserhalb des anderen Endes (23)
des Gehäuses (1) mit einer Handhabe (19) versehen ist. die mit der anderen Hand zu
ergreifen ist, um den Schlagkörper (16) zur Ausführung eines oder mehrerer auf einen
in das Führungsloch (5) gesteckten Stift (7) gerichteter Schläge zu beschleunigen.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Begrenzung der Verschiebbarkeit
des Schlagkörpers (16) das Gehäuse (1) einen Längsschlitz oder der Schlagkörper (16)
eine Längsnut (24) hat, in den bzw. die (24) ein Stift (21) greift, der am Schlagkörper
bzw. am Gehäuse (1) befestigt ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vorzugsweise
aus Eisen bestehende Schlagkörper (16) einen Kunststoffmantel (18) hat, an dem die
Handhabe (19) gebildet ist.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aussenfläche
des Werkzeuggehäuses oder die Stirnflächen (27) am mit der Handhabe (19) versehenen
Ende des Schlagkörpers (16) eine zylindrische oder abgestuft zylindrische Vertiefung
(28, 29) hat, die bzw. deren Stufen je einen auf einen eingeschlagenen Stift (7) aufsetzbaren
und dabei durch Klemmsitz befestigbaren Stiftkopf (30, 32) angepasst sind, um diesen
zum Aufsetzen auf den Stift (7) in der Vertiefung bzw. Stufe (28, 29) zu halten.
9. Stift mit Kopf, dadurch gekennzeichnet, dass Stift (7) und Kopf (30, 32) getrennte
Teile sind, und dass der Kopf (30, 32) auf den Stift (7) aufsetzbar und dabei durch
Klemmsitz an diesem befestigbar ist.