[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerteilen von Rundholz in mehrere Rundholzabschnitte
vorgegebener Länge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Das Zerteilen von Rundholz in die für die Weiterverarbeitung gewünschten Abschnitte
kann in einfachster, aber sehr arbeitsaufwendiger Weise von Hand mittels Kettensägen
erfolgen. Zur Verringerung dieses Arbeitsaufwands wurden ortsfest angeordnete Kettensägen,
Kreissägen oder Bandsägen vorgesehen, denen das Rundholz unter Verwendung von Hebezeugen
und/oder Transporteinrichtungen zugeführt wird.
[0003] In weiterer Mechanisierung und Automatisierung dieses Arbeitsschrittes ist es bekannt,
mittels elektronisch gesteuerter Einteilstationen die Einteilung des über Quer- und
Längstransporteinrichtungen herangeförderten Rundholzstamms vorzunehmen, wobei das
Rundholz durch einen einmaligen oder mehrfache Sägeschnitte quer zu seiner Längsrichtung
zerteilt wird. Es ist bekannt, diese Einteilstationen programmgesteuert auszuführen.
[0004] Ein Verfahren der eingangs genannten Gattung ist bekannt (DE-OS 28 42 935). Nachdem
das in seiner Längsrichtung angeförderte Rundholz durch den ersten Sägeschnitt so
abgelängt wurde, daß ein Rundholzstück entsteht, dessen Länge der Summe der vorgegebenen
Länge mindestens zweier zu erzeugender Rundholzabschnitte entspricht, wird dieses
Rundholzstück durch eine Querübergabevorrichtung auf ein Förderbett übergeben, dort.
in seiner Längsrichtung positioniert und - während es auf dem Förderbett ruht ~durch
einen weiteren Sägeschnitt in die gewünschten Rundholzabschnitte aufgeteilt. Während
dieser zweite Sägeschnitt erfolgt, kann kein weiteres Rundholzstück übergeben und
auch kein Längspositioniervorgang auf dem Förderbett ausgeführt werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit
des bekannten Verfahrens ist daher dadurch begrenzt, daß die Arbeitsschritte der Übergabe
des Rundholzstücks an das Förderbett, der Längspositionierung des Rundholzstücks auf
dem Förderbett, des Aufteilens des Rundholzstücks in die gewünschten Rundholzabschnitte
und des Weitertransports immer nur zeitlich nacheinander durchgeführt werden können.
[0005] Die Arbeitsgeschwindigkeit moderner Säge- und Zerspanungsanlagen (Profilieranlagen)
konnte in der Vergangenheit ständig gesteigert werden, so daß die Kapazität moderner
Anlagen eine so schnelle Zuführung der abgelängten Rundholzabschnitte erfordert, daß
die zur Verfügung stehende Zeit für das Zerteilen des Rundholzes nicht mehr ausreicht.
Mit dem bekannten Verfahren kann daher eine den Erfordernissen moderner Säge- und
Zerspanungsanlagen entsprechende Menge von Rundholzabschnitten vorgegebener Länge
nicht mehr geliefert werden. Eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit der bisherigen
Verfahren zum Zerteilen von Rundholz war unter Berücksichtigung der für die einzelnen
Sägeschnitte und den Ablauf der Rundholzstämme erforderlichen Zeit nicht mehr möglich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs
1 umrissenen Gattung so auszubilden, daß eine wesentliche Steigerung der Arbeitskapazität,
d. h. des Durchsatzes an Rundholz erreicht wird, um eine Anpassung an die gesteigerten
Kapazitäten moderner Säge- und Profilieranlagen zu ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der weitere Sägeschnitt bei
einer Förderung des Rundholzstücks in Querrichtung erfolgt, während gleichzeitig ein
weiterer, erster Sägeschnitt ausgeführt wird.
[0008] Anstelle der bisher üblichen zeitlichen Aufeinanderfolge der einzelnen Sägeschnitte
ist mit dem bekannten Verfahren eine zeitliche und räumliche Staffelung der Sägeschnitte
erreicht worden, wobei der jeweils erste Sägeschnitt an einem herangeförderten Rundholzstamm
bereits dann erfolgt, wenn das zuvor abgetrennte Rundholzstück noch dem zweiten Sägeschnitt
unterworfen wird. Dadurch läßt sich mit vergleichsweise geringem Aufwand eine wesentliche
Steigerung der Kapazität für den Zerteilungsvorgang erreichen. Damit wird es ermöglicht,
moderne, leistungsstarke Säge- und Profilieranlagen mit einer einzigen Einteilstation
zu beschicken, wodurch der er- hebliche personelle und technische Mehraufwand für
eine zweite Einteilstation vermieden wird, der anderenfalls erforderlich wäre, um
eine Anpassung der Beschickungsgeschwindigkeit an die Arbeitsgeschwindigkeit der Säge-
bzw. Profilieranlage zu erreichen. Die gleichzeitige Durchführung mehrerer Sägeschnitte
an demselben Rundholzstamm, die ebenfalls eine Kapazitätssteigerung bringen könnte,
wäre mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, die der praktischen Durchführung im
Wege stehen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von Unteransprüchen,
die insbesondere auch eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
betreffen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der
Zeichnung dargestellt sind.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Zerteilen von Rundholz in vereinfachter Darstellungsweise
in einer Draufsicht, wobei während der Querförderung nur ein weiterer Sägeschnitt
erfolgt,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 in einer Draufsicht ähnlich der Fig. 1 eine Vorrichtung zum Zerteilen von Rundholz,
wobei während der Querfördervorgänge zwei aufeinanderfolgende Sägeschnitte erfolgen,
> und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig.3.
[0012] Den Vorrichtungen nach den Fig. 1 und 2 und nach den Fig. 3 und 4 ist gemeinsam,
daß das zu zerteilende Rundholz 1 auf einer Kettenförderbahn 2 in Längsrichtung herangefördert
und einer ersten Kreissäge 3 zugeführt wird, die in einer Lücke der Kettenförderbahn
2 angeordnet ist.
[0013] Die Kettenförderbahn 2 ist mit einer nicht näher dargestellten Positioniereinrichtung
verbunden, die beispielsweise wegklappbare und/oder längsverstellbare Anschläge aufweist
oder die - wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen - eine Impulssteuerung
aufweist, mit der das vorher vermessene Rundholz 1 bis in diejenige Stellung gefördert
wird, in der die Kreissäge 3 mit einem ersten Sägeschnitt ein Rundholzstück 1a abtrennt,
indem die Kreissäge 3 quer zur Kettenförderbahn 2 vorgeschoben wird. Die Länge des
abgetrennten Rundholzstücks 1a entspricht beim Beispiel nach den Fig. 1 und 2 der
Summe der Längen von zwei Rundholzabschnitten 1b und 1c, die durch den Verteilvorgang
erzielt werden sollen. Beim Beispiel nach den Fig. 3 und 4 hat das abgetrennte Rundholzstück
1a eine Länge, die der Summe von drei Rundholzabschnitten 1b, 1d und 1e unter Berücksichtigung
der Sägeschnittfugen entspricht.
[0014] Das Rundholzstück 1a wird durch eine Querübergabevorrichtung 4, die beispielsweise
bewegbare Stempel aufweist, auf ein parallel zum Kettenförderbett 2 angeordnetes Rollenförderbett
5 abgeworfen. Auf diesem Rollenförderbett 5 wird das Rundholzstück 1a in seiner Längsrichtung
verschoben und dabei positioniert, indem es z.]
3gegen verstellbare Anschläge 6 gefahren wird. Das Rollenförderbett befindet sich im
Bereich einer ansteigenden Ketten-Querfördereinrichtung 7, die mehrere, nebeneinander
angeordnete Ketten 8 aufweist,die jeweils mit Mitnehmern 9 versehen sind. Die Querfördereinrichtung
7 wird intermittierend angetrieben und übernimmt bei jedem Bewegungsschritt mit ihren
Mitnehmern 9:ein Rundholzstück 1a vom Rollenförderbett 5. Bei der Querförderung des
Rundholzstücks 1a wird dieses gegen eine im Bereich der Querfördereinrichtung 7 angeordnete
weitere Kreissäge 10 bewegt, die das Rundholzstück 1a in die Abschnitte 1b und 1c
zerteilt, deren vorgegebene Länge durch den Positioniervorgang auf dem Rollenförderbett
5 eingestellt wurde.
[0015] Bei der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 gelangen die Rundholzabschnitte 1b und
1c am oberen Ende der Querfördereinrichtung 7 zu einer schwenkbaren Übergabevorrichtung
11, durch die sie einem Ketten-Längsförderer 12 zugeführt werden, der die Rundholzabschnitte
1b und 1c beispielsweise zu einer Sortiervorrichtung der nachgeordneten Säge- und
Profilieranlage fördert. Die Übergabevorrichtung kann in gesondert betätigbare Abschnitte
unterteilt sein, um die unabhängige Übergabe der einzelnen Rundholzabschnitte zu ermöglichen.
[0016] Die Kreissäge 10 ist an einem Schwenkarm 13 gelagert, der mittels eines druckmittelbetätigten
Zylinders 14 geschwenkt werden kann. Hierdurch sind je nach der Dicke des Rundholzes
zwei verschiedene Arbeitsweisen möglich. Während sich beim Zerteilen von dünnerem
Rundholz die Kreissäge 10 ständig in ihrer oberen Stellung befindet und das Rundholz
durch die Querfördereinrichtung 7 gegen die Kreissäge 10 bewegt wird, erfolgt bei
stärkerem Rundholz die Förderung des Rundholzstücks in die Sägeposition bei zunächst
abgesenkter-Kreissäge 10. In dieser Stellung wird das Rundholzstück durch einen in
Fig. 2 nur angedeuteten Niederhalter 15 festgehalten, während die Kreissäge 10 durch
den Zylinder 14 nach oben geschwenkt wird und das Rundholzstück durchsägt.
[0017] Von der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 unterscheidet sich die Ausführung nach den
Fig. 3 und 4 dadurch, daß nur der eine Rundholzabshnitt 1b, der beim Passieren der
Kreissäge 10 vom Rundholzstück 1a abgetrennt wurde, durch die Ketten-Querfördereinrichtung
7 in der beschriebenen Weise zum Ketten-Längsförderer 12 bewegt wird. Der Rundholzabschnitt
1c wird durch einen kürzeren Ketten-Querförderer 7' nach dem Sägeschnitt einem weiteren
Rollen-Förderbett 16 zugeführt, auf dem der Rundholzabschnitt 1c durch Längsbewegung
gegen einen verstellbaren Anschlag 17 positioniert wird. Eine weitere, ebenfalls ansteigend
angeordnete Ketten-Querfördereinrichtung 7" hebt den Rundholzabschnitt 1c vom Rollen-Förderbett
17 ab und führt ihn einer Kreissäge 18 zu, die in entsprechender Weise ausgeführt
und angeordnet ist, wie dies im Zusammenhang mit der Kreissäge 10 beschrieben wurde.
Die Kreissäge 18 zerteilt den Rundholzabschnitt 1c in Rundholzabschnitte 1d und 1e,
die dann ebenfalls durch eine Übergabevorrichtung 11' an den Ketten-Längsförderer
12 übergeben werden.
[0018] Bei dem auf der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 durchgeführten Verfahrensablauf,
bei dem das zunächst abgetrennte Rundholzstück 1c die Länge von zwei Rundholzabschnitten
1d und 1e hat und nachfolgend einmal aufgeteilt wird, wird gegenüber herkömmlichen
Einteilstationen angenähert eine Verdoppelung der Kapazität erreicht; bei dem auf
der Vorrichtung nach den Fig. 3 und 4 durchgeführten Verfahrensablauf wird sogar angenähert
eine Verdreifachung der Kapazität erreicht, weil in der Zeit, die für den ersten,
mit der Kreissäge 3 durchgeführten Sägeschnitt zur Verfügung stehenden Zeit noch zwei
weitere Sägeschnitte mit den Sägen 1o und 18 gleichzeitig durchgeführt werden, wobei
insgesamt drei Rundholzabschnitte 1b, 1d, 1e abgetrennt und weggefördert werden.
[0019] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch in der Weise durchgeführt werden, daß im Bereich der Ketten-Längsfördereinrichtung
2 keine Kreissäge 3 vorgesehen ist. Das Rundholz wird hierbei ohne Sägeschnitt an
die Rollenförderbahn 5 abgegeben, dort in Längsrichtung positioniert und der Kreissäge
10 zugeführt. Der dort abgetrennte Rundholzabschnitt 1c wird dann ähnlich wie bei
der Vorrichtung nach den Fig. 3 und 4 durch eine weitere Kreissäge 18 in die gewünschten
Rundholzabschnitte 1d und 1e zerlegt.
[0020] Es versteht sich, daß anstelle der in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Kreissägen
3, 10 und 18 auch andere Sägen verwendet werden können, beispielsweise Kettensägen.
1. Verfahren zum Zerteilen von Rundholz in mehrere Rundholzabschnitte vorgegebener
Länge, wobei das Rundholz (1) in seiner Längsrichtung angefördert und positioniert
wird und durch einen quer zur Rundholz-Längsrichtung verlaufenden ersten Sägeschnitt
ein Rundholzstück (1a) abgetrennt wird, das anschließend in Querrichtung abgefördert,
in Längsrichtung positioniert und durch mindestens einen weiteren Sägeschnitt in die
Rundholzabschnitte (1b, 1c bzw. 1b, 1d, 1e) unterteilt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Sägeschnitt bei einer Förderung des Rundholzstücks (1a) in Querrichtung
erfolgt, während gleichzeitig ein weiterer, erster Sägeschnitt ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das angeförderte Rundholz
(1) zunächst in Querrichtung aus seiner Längsförderbahn herausbewegt und in Längsrichtung
positioniert wird und daß der erste Sägeschnitt zum Abtrennen des Rundholzstücks (1a)
bei der anschließenden Querförderung des Rundholzes (1) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den bei der
Querförderung erfolgenden Sägeschnitt mindestens ein weiterer Längspositioniervorgang
mit nachfolgender Querförderung und dabei erfolgendem Sägeschnitt anschließt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 3, mit
einer Längsfördereinrichtung für das Rundholz, ein mit dieser durch eine Querübergabevorrichtung
(4) verkettetes, parallel zur Längsfördereinrichtung (2) angeordnetes Förderbett (5)
, das mit einer Längspositioniereinrichtung (6) und einer Säge (10) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Förderbett (5) mit einer Querfördereinrichtung (7,
7') in Verbindung steht, in deren Förderbahn eine weitere Säge (10) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querfördereinrichtung
(7') mindestens ein weiteres, mit einer Längspositioniereinrichtung (17) versehenes
Förderbett (16) nachgeordnet ist, das mit einer weiteren Querfördereinrichtung (7")
in Verbindung steht, in deren Förderbahn ebenfalls eine Säge (18) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Querfördereinrichtung
(7, 7', 7") angeordnete Säge (10 bzw. 18) aus der Förderbahn der Querfördereinrichtung
(7, 7', 7") herausbewegbar ist.