[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochspannungswiderstand zur Vermeidung von Fremdschicht-Uberschlägen
für Freiluft-Isolieranordnungen, bestehend aus einem Isolierkörper und einem Widerstandsmaterial,
der in Reihe mit einem Isolator geschaltet ist. Für solche Anordnungen können ein
oder mehrere Hochspannungswiderstände bzw. Hochspannungs-Isolatoren beliebiger Bauform
wie z.B. Langstäbe, Stütz- und Kappenisolatoren sowohl für Gleich- als auch Wechselspannungen
verwendet werden.
[0002] Mit dem Hochspannungswiderstand will man Überschläge vermeiden, die durch leitfähige
Fremdschichten, insbesondere befeuchtete Schmutzablagerungen auf der Oberfläche von
Freiluft-Isolatoren entstehen. Bei solchen leitfähigen Oberflächen fließt zuerst ein
sogenannter Fremdschicht-Ableitstrom. Durch diesen Strom werden an den Stellen größter
Stromdichte Fremdschichten ausgetrocknet und sog. Trockenzonen gebildet. Diese Trockenzonen
werden dann wegen der sich einstellenden ungleichmäßigen Spannungsverteilung durch
Teillichtbögen überbrückt. Ist die Leitfähigkeit der noch feuchten Zonen zu groß,
dann verlängern sich die Teillichtbögen und es kommt schließlich zu einem Überschlag
bei der Leiter-Erdspannung. Diesen Überschlag versucht man zu verhindern, indem man
entweder unter Beibehaltung der Isolatorform durch Vergrößerung der Baulänge die Kriechwege
erhöht oder unter Beibehaltung der Baulänge Isolatoren mit größerer Kriechweglänge
einsetzt. Diese beiden Maßnahmen sind aber nur im beschränkten Umfang möglich, so
daß bei stärkerer Verschmutzung noch Überschläge auftreten können. Bei sehr starker
Verschmutzung führen diese Maßnahmen allein zu keinem Erfolg. Deshalb hat man versucht,
wie aus der GB-PS 1 039 193 hervorgeht, Hochspannungsisolatoren mit einer leitfähigen
Oberfläche zu versehen, um so eine ungleichmäßige Spannungsverteilung zu vermeiden,
die für die Ausbildung von Teillichtbögen verantwortlich ist. Insbesondere soll die
dort vorgeschlagene halbleitende Glasur erreichen, daß die erforderliche Befeuchtung
durch die Erwärmung des Isolators verhindert wird. Der Nachteil dieser Lösung besteht
darin, daß ständig hohe Ableitstromverluste entstehen. Außerdem sind solche Oberflächenschichten
für große Isolatoren mit der erforderlichen Gleichmäßigkeit, thermischen Stabilität
und Alterungsbeständigkeit nur schwer herstellbar.
[0003] Eine andere Maßnahme geht aus der GB-PS 1 296 038 hervor. Zur Vermeidung von Fremdschicht-Überschlägen
wird dem Isolator ein zylinderförmiger Widerstand in Reihe zugeordnet. Dieser Widerstand
ist so bemessen, daß der fließende Ableitstrom über die Oberfläche des Isolators klein
bleibt und einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Die hierfür erforderlichen Widerstände
müssen einen Widerstandswert im Bereich einiger Mega-Ohm bis hundert Mega-Ohm aufweisen.
Nachteilig ist bei diesem System, daß nach Bildung einer leitfähigen Schicht am Isolator
nahezu die gesamte Leiter-Erdspannung vom Widerstand übernommen werden muß, da der
Wert des Oberflächenwiderstands des Isolators bei starker Verschmutzung sehr viel
niedriger als der des in Reihe geschalteten Widerstands wird. Damit wird eine solche
Isolieranordnung sehr lang. Außerdem wird die Anordnung unwirksam, wenn sich auf der
Oberfläche des in Reihe geschalteten Widerstandes durch Verschmutzung eine leitfähige
Schicht ausbildet, so daß man gezwungen ist, z.B. kegelförmige Abdeckungen gegen die
Verschmutzung anzubringen, wie dies aus dem Ausführungsbeispiel des britischen Patents
hervorgeht.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, einen Hochspannungswiderstand
zur Verwendung in einer Reihenschaltung mit einem Hochspannungsisolator für Freiluft-Isolieranordnungen
anzugeben, bei dem trotz leitender Fremdschichten kein Überschlag an der Gesamtanordnung
mehr auftritt und eine geringe Bauhöhe erreichbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der für den HochspannungsIsolator charakteristische
Ableitstromimpuls am Gesamtwiderstand des Hochspannungswiderstands einen Spannungsabfall
von mindestens 5, vorzugsweise 10 - 30% der gesamten Leiter-Erdspannung hervorruft
und seine Form einem Schirmisolator nachgebildet ist. Dieser Hochspannungswiderstand
muß für diese Spannung überschlags- und durchschlagsfest sein und so ausgebildet werden,
daß eine auf seiner Oberfläche vorhandene elektrisch parallel geschaltete leitfähige
Fremdschicht seinen Gesamtwiderstandwert nur geringfügig verändert. Dies wird erfindungsgemäß
durch Außenkonturen mit vergleichsweise hohem spezifischen Kriechweg und, wenn man
eine noch kürzere Baulänge der Freiluft-Isolieranordnung erhalten will, durch Ausbildung
der äußeren Oberfläche aus einem hydrophoben Material wie z.B. Polytetrafluoräthylen
(PTFE), Äthylenpropylenmonomer (EPM), Äthylenpropylendienmonomer (EPDM) oder Silikongummi
erreicht. Durch die Hydrophobie der genannten Kunststoffe ist gewährleistet, daß der
Wert des Oberflächenwiderstandes auch bei Fremdschicht-Beanspruchung wesentlich größer
als der Wert des Widerstandes ist. Außerdem ähnelt der Hochspannungswiderstand in
äußerer Form und Aufbau einem Schirmisolator. Die Reihenfolge der Anordnung eines
solchen Hochspannungswiderstandes in der Freiluft-Isolieranordnung spielt keine Rolle;
er kann somit erd- als auch spannungsnah geschaltet, zwischen zwei Isolatoren oder
auch aufgeteilt an mehreren Stellen angeordnet werden. Die Wirkung dieser Anordnung
beruht in der überraschenden Feststellung, daß durch die auftretende Spannungsabsenkung
ein Überschlag auch bei Überschreitung des charakteristischen kritischen Ableitstromimpulses
vermieden wird.
[0006] Im einzelnen kann der Isolierkörper aus Keramik, Glas oder Kunststoff bestehen und
das Widerstandsmaterial in Form von den Spiralen oder leitenden bzw. halbleitentSchichten
darauf aufgetragen sein.
[0007] Eine besondere Ausbildung des erfinderischen Gedankens besteht darin, daß der Isolierkörper
hohl ausgebildet ist. Weitere Merkmale hinsichtlich der Ausführungsform der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen bzw. aus der Beschreibung hervor.
[0008] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform der Vorrichtung besteht in einer
geringen Baulänge der gesamten Isolieranordnung, wodurch eine wirtschaftliche und
in Folge der geringeren Masthöhe einer Freileitung auch eine umweltschonendere Ausführung
erreicht wird. Außerdem erweist es sich im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft,
daß bestehende Isolieranordnungen, bei denen im Laufe der Zeit die Fremdschicht-Belastungen
stärker geworden sind, vor dem Überschlag, bzw. vor ständiger Reinigung bewahrt werden
können, indem man den erfindungsgemäßen Hochspannungswiderstand in Reihe einbaut.
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Abbildungen und eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Hochspannungswiderstand in einer erdnahen Anordnung mit
einem Langstabisolator.
Fig. 2 den erfindungsgemäßen Hochspannungswiderstand in einer spannungsnahen Anordnung
mit einem Stützisolator.
Fig. 3 den erfindungsgemäßen Widerstand in einer erdnahen Anordnung mit einer Kette
von Kappenisolatoren.
Fig. 4 einen Schnitt durch den Hochspannungswiderstand, der als Drahtwiderstand ausgebildet
ist.
Fig. 5 einen Schnitt durch den Hochspannungswiderstand mit einer leitenden Glasurschicht.
Fig. 6 einen Schnitt durch einen Hohlisolator, der im Inneren den Hochspannungswiderstand
aufweist.
Fig. 7 einen Schnitt durch einen Hochspannungswiderstand in spannungsnaher Anordnung
mit einer Durchführung.
Fig. 8 den erfindungsgemäßen Hochspannungswiderstand in einer mechanisch gering beanspruchbaren
Ausführung in einer erdnahen Anordnung mit einem Langstabisolator.
Fig.9 einen Schnitt durch einen Hochspannungswiderstand aus Keramik, der als Drahtwiderstand
ausgebildet und mit Kunststoffschirmen versehen ist.
Fig. 10 einen Schnitt durch den Hochspannungswiderstand aus Keramik, der als Schichtwiderstand
ausgebildet und mit Schirmen aus Kunststoff versehen ist.
Fig. 11 einen Schnitt durch einen Freileitungsisolator, bei dem der Hochspannungswiderstand
integriert ist.
Fig. 12 einen Schnitt durch einen Freileitungsisolator oder Stützer, bei dem der Hochspannungswiderstand
integriert und verteilt angeordnet ist.
Fig. 13 einen Schnitt durch einen Hochspannungswiderstand in der Ausführung wie ein
Kunststoff-Verbundisolator, wobei der Strunk aber mit leitfähigen Fasern versehen
ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung des Hochspannungswiderstands 1, 1a, 1b ist in Reihe
mit dem eigentlichen Freiluftisolator 2, 2a, 2b in den Figuren 1 bis 3 dargestellt,
wobei der Freiluftisolator in Fig. 1 als Langstabisolator, in Fig. 2 als Stützisolator
und in Fig. 3 als Kette aus Kappenisolatoren dargestellt ist.
[0011] In Fig. 4 ist im Schnitt ein Widerstand zur Verwendung mit einem Langstabisolator
2 gezeigt. Er besteht aus einem Widerstandsdraht 3, der auf die Oberfläche eines Isolierkörpers
4 z.B. eines Porzellanisolators spiralförmig aufgebracht ist und in eine Glasur 5
eingebettet ist. Die Oberfläche ist mit einer hydrophoben Schicht 6 z.B. aus Silikonkautschuk
überzogen.
[0012] Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 5 gezeigt. Auf die Oberfläche des Isolierkörpers
4 ist eine leitende Glasur 7 aufgebracht, auf der wiederum eine hydrophobe Schicht
6 aufgebracht ist.
[0013] Solchermaßen ausgebildete Draht- bzw. Schichtwiderstände lassen sich natürlich nicht
nur für Langstabisolatoren, sondern auch für Stützisolatoren, eine Kette aus Kappenisolatoren
oder für Durchführungen verwenden, da es technologisch keine Schwierigkeiten gibt,
die Schirmform des Widerstandes den Formen dieser Isolatoren anzupassen.
[0014] Eine Variation hinsichtlich des Materials als auch der Ausbildung eines solchen Widerstandes
ergibt sich gemäß Fig. 9, wobei ein Isolierkörper 4 verwendet wird, der zylinderförmig
ausgebildet ist. Auf der zylindrischen Oberfläche werden ein oder mehrere parallele
Widerstandsdrähte 3 in die Glasur eingebettet, ähnlich wie bei den herkömmlichen glasierten
Drahtwiderständen : Auf diesem Grundkörper werden dann Schirme 8 aus freiluftbeständigem
Kunststoffmaterial wie z.B. Silikongummi in Form von Isolatorschirmen aufgebracht.
[0015] Die Ausführungsform nach Fig. 10 unterscheidet sich von der Fig. 9 nur dadurch, daß
anstelle eines Drahtwiderstandes ein Schichtwiderstand 9 verwendet wird, der entweder
durch eine leitfähige Glasur gebildet wird oder durch eine dünne Metallauflage, wobei
der Widerstand entweder durchgehend oder spiralförmig ausgebildet ist.
[0016] Eine weitere Ausführungsform des Widerstands ergibt sich auch aus Fig. 6. Hier befindet
sich ein zylindrischer Widerstand 10 im Inneren eines Hohlisolators 11. Die Oberfläche
des Hohlisolators kann wiederum mit einem hydrophoben Material 6 überzogen werden.
[0017] Hochspannungswiderstände in der Ausführungsform nach Fig. 6 können für Freiluft-Isolieranordnungen
mit Langstäben nach Fig. 1 oder Stützern nach Fig. 2 verwendet werden, wobei die Isolierkörper
11 mechanisch ausreichend fest ausgeführt sein müssen. Widerstände nach Fig. 6 können
aber auch vorteilhaft in Freiluft-Isolieranordnungen verwendet werden, ohne daß sie
hohe mechanische Anforderungen erfüllen. In Fig. 8 ist eine derartige Anordnung des
Hochspannungswiderstandes 15 für einen Langstabisolator 19 dargestellt. Der Isolator
18 dient nur dazu, die mechanischen Kräfte des eigentlichen Isolators 19 zu übernehmen;
elektrisch wird er durch den parallel geschalteten Widerstand 15 überbrückt.
[0018] Durch die zusätzliche elektrische Parallelschaltung der durch Verschmutzung leitfähigen
Oberfläche des obersten Langstabisolators 18 zur durch Verschmutzung leitfähigen äußeren
Oberfläche des Widerstands 15 darf die Wirksamkeit des zylindrischen Widerstands 10
nach Fig. 6 nicht erheblich beeinträchtigt werden. Diese Forderung ist bei geeigneter
Ausbildung der Schirme und der Oberflächen des Langstabisolators 18 des Widerstandes
15 sowie erfindungsgemäßer Dimensionierung des zylindrischen Widerstandes 10 meist
erfüllbar; als typisches Beispiel für eine Anordnung nach Fig. 8 zur Verwendung in
einer 123-kV-Freileitung kann ein Widerstandswert des zylindrischen Widerstandes 10
von 20 kOhm gelten und ein Widerstandswert für die durch starke Verschmutzung leitfähige
Oberfläche des obersten Langstabs 18 sowie des Widerstandes 15 von je etwa 100 kOhm.
[0019] In der Ausführungsform des Hochspannungswiderstands nach Fig.7, die zur Verwendung
mit einer Durchführung 16 vorgesehen ist, ist der Isolierkörper 11 ebenfalls als Hohlisolator
ausgeführt. Der Widerstand 12 wird in einer der Ausführungsformen von Fig.4 o:er Fig.
5 ausgebildet.
[0020] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, den Hochspannungswiderstand, wie in Fig.
11 gezeigt, in den Isolator der Freiluft-Isolieranordnung zu integrieren. Die Ausführung
des Widerstands kann dabei in der Ausführungsform nach Fig. 4, wie in Fig. 11 dargestellt,
oder nach Fig. 5 erfolgen.
[0021] In der Ausführung nach Fig. 12 ist der Widerstand wieder in den Isolator der Freiluftanordnung
integriert, im Gegensatz zu Fig. 11 aber verteilt angeordnet. Der Aufbau der verteilt
angeordneten Teilwiderstände 22 kann wieder nach Fig. 4 oder Fig. 5 erfolgen, wie
in Fig. 11 dargestellt.
[0022] In der Ausführung nach Fig. 13 ist der Widerstand nach dem Prinzip eines Kunststoff-Verbundisolators
aufgebaut, wobei ein faserverstärkter Kern 13 mit leitfähigen Fasern, z.B. Carbonfasern,
verwendet wird, über dem eine Schirmhülle 14, z.B. aus Silikongummi, angeordnet ist.
[0023] Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Hochspannungswiderstands in der beschriebenen
Anordnung wird nun anhand eines Beispiels näher ausgeführt. Als Isolator wurde ein
keramischer Langstab L 75/22 mit einer Baulänge von 1270 mm und einem Kriechweg von
2440 mm verwendet, und zwar gemäß den Vorschriften nach DIN 48006/2. Bei einer labormäßigen
Prüfung des Fremdschicht-Isoliervermögens gem. DIN/VDE 57448, Teil 2/9.77 wurde für
die herkömmliche Anordnung, also ohne Reihenschaltung mit dem erfindungsgemäßen Widerstand
ein Stehsalzgehalt von 28 kg/m
3 bei 63 kV erreicht.
[0024] Dabei wurde als kritischer Ableitstromimpuls beim überschlag 1072 mA (Scheitelwert)
gemessen. Dieser Ableitstromimpuls ist für den verwendeten Isolator charakteristisch.
Die Prüfungen erfolgten dabei mit einer steifen Spannungsquelle (Kurzschlußstrom 20
A).
[0025] In der vergleichsweise geprüften Anordnung wurde zusätzlich ein erfindungsgemäßer
Widerstand nach Fig. 6 mit einer Baulänge von 160 mm verwendet, der einen Widerstandswert
von 13 kOhm aufwies und mit dem Isolator L75/22 in Reihe geschaltet war. Bei gleicher
Prüfspannung von 63 kV konnte der Isolator selbst beim physikalisch größtmöglichen
Salzgehalt (224 kg/m
3) nicht mehr zum überschlag gebracht werden. Bei dieser Prüfung ohne Überschlag wurde
als höchster Ableitstromimpuls 2110 mA gemessen.
[0026] Beim Ableitstromimpuls von 1072 mA (Scheitelwert), der für die erfindungsgemäße Dimensionierung
des Widerstandswertes maßgebend ist, tritt ein Spannungsabfall von 13,9 kV (Scheitelwert)
am Hochspannungswiderstand auf. Bezogen auf die Prüfspannung von 63 . √2 kV (Scheitelwert)
entspricht dieser Spannungsabfall 15,6% der gesamten Leiter-Erdspannung.
[0027] Gleichartige Prüfungen wurden an einer Isolatorkette aus 8 Glaskappen vom Typ F8
durchgeführt. Bei einer Kriechweglänge von 2350 mm betrug die Prüfspannung 60,6 kV,
das bedeutet die gleiche Spannungsbeanspruchung je cm Kriechweglänge wie im Fall des
Langstabisolators. Für die herkömmliche Isolation wurde mit steifer Spannungsquelle
ein Stehsalzgehalt von 40 kg/m
3 ermittelt.
[0028] Die vergleichsweise geprüfte Anordnung bestand aus der Isolatorkette, der ein erfindungsgemäßer
Hochspannungswiderstand von 13 kOhm in Reihe geschaltet war. Bei der gleichen Prüfspannung
von 60,6 kV konnte beim Salzgehalt 224 kg/m
l die Kappenkette nicht zum überschlag gebracht werden. Bei der Prüfung ohne Überschlag
wurde als höchster Ableitstromimpuls 5515 mA gemessen.
[0029] Beim gleichen kritischen Ableitstromimpuls von 1072 mA (Scheitelwert), der für die
erfindungsgemäße Dimensionierung des Widerstandswertes maßgebend ist, tritt ein Spannungsabfall
von 13,9 kV (Scheitelwert) am Hochspannungswiderstand von 13 kOhm auf. Bezogen auf
die Prüfspannung von 60,6 . f2kV (Scheitelwert) entspricht dieser Spannungsabfall
16,2% der gesamten Leiter-Erdspannung.
1 - Hochspannungswiderstand zur Vermeidung von Fremdschicht-Überschlägen für Freiluft-Isolatoren,
bestehend aus einem Isolierkörper (4, 11, 14) und einem Widerstandsmaterial (3, 7,
9, 13), der in Reihe mit einem Hochspannungsisolator (2, 2a, 2b, 16, 19) geschaltet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der für diesen Hochspannungsisolator (2, 2a, 2b,
16, 19) charakteristische kritische Ableitstromimpuls am Gesamtwiderstand des Hochspannungswiderstands
(1, 1a, 1b, 15) einen Spannungsabfall von mindestens 5, vorzugsweise 10 bis 30% der
gesamten Leiter-Erdspannung hervorruft und seine äußere Form einem Schirmisolator
nachgebildet ist.
2 - Hochspannungswiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Oberfläche des Hochspannungswiderstands (1, 1a, 1b, 15) mit einer hydrophoben Schicht
(6) belegt ist.
3 - Hochspannungswiderstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe
Schicht (6) aus Polytetrafluoräthylen (PTFE), Äthylenpropylenmonomer (EPM), Äthylenpropylendienmonomer
(EPDM) oder Silikonkautschuk besteht.
4 - Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierkörper (4, 11, 14) aus Keramik, Glas oder Kunststoff gefertigt ist.
5 - Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierkörper (4, 11, 14) hohl ausgebildet ist.
6 - Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerstandsmaterial in Form einer durchgehenden leitenden Spirale (3) oder
einer durchgehenden leitenden Schicht (7, 9) vorliegt.
7 - Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerstandsmaterial in Form einer nicht über den gesamten Isolierkörper durchgehenden
leitenden Spirale (21) oder leitenden Schicht vorliegt.
8 - Hochspannungswiderstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerstandsmaterial in Form mehrerer, nicht miteinander verbundener leitender
Spiralen oder leitender Schichten (22) vorliegt.
9 - Hochspannungswiderstand nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Widerstand aus dem Strunk eines Kunststoffverbundisolators mit Kohlenstoff-Faserverstärkung
(13) besteht und die Schirme (14) aus einem hydrophoben Material gebildet sind.