[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat zur Herstellung von mit einen querfalsparallelen
Glattschnitt versebenen Falzprodukten mit mindestens einem mit Falsklappen versehenen
Zylinder, der an einen mit mindestens einem Falzmesser verschenen Zylinder angestellt
ist und im Bereich zwischen seinen Falsklappen mit jeweils einem Scherenschnittmesser
besetst ist, das mit einem Gegenmesser zusammenwirkt, und mit in die die quersofalsten
Produkte abgebenden Falskisppen eingreifenden, gesteuerten Aughebezungen.
[0002] Bei den bekannten Anordnungen dieser Art sind die Aushebezungen außerhalb des jeweils
zugeordneten Klappenzylinders in Drehrichtuns stationär angeordnet. Da die Scherenschnittmesser
etwas über den Umfang des zugeordneten Klappenzylinders hinausragen, müssen die in
den Klappenzylinder eingreifenden Aushebezungen, sofern auf diesem Scherenschnittmesser
angeordnet sind, was bei Falzapparaten mit lediglich einem Klappenzylinder der Fall
ist, bei jedem Durchgang eines Scherenschnittmessers mit ihrem in die Falzklappen
eingreifenden Ende über das vorbeilaufende Scherenschnittmesser hinweggehoben werden,-um
Kollisionen zwischen den Aushebezungen und den vorbeilaufenden Scherenschnittmessern
zu verhindern. Sofern die von den Falzklappen abgenommenen Produkte im Bereich der
Aushebezungen an eine Bandführung übergeben werden, ist zu befürchten, daß die Aushebezungen
die Produkte gegen die auf dem zugeordneten Falzklappenzylinder aufliegenden Bänder
des oberen Bändersatzes der Bandführung pressen bzw. zwischen diesen Bändern hochdrücken,
was zu Beschädigungen der Falzprodukte bzw. zu einem Abschmieren des frischen Drucks
führen kann. Außerdem ist davon auszugehen, daß infolge der durch die Aushebezungen
verursachten Klemmwirkung ein ordnungsgemäßer Transport der Falzprodukte unterbleiben
kann, was zu Unregelmäßigkeiten des Produktflusses und damit zu Störungen in nachgeordneten
Bearbeitungseinrichtungen führen kann. Ein ganz genereller Nachteil der stationären
Aushebezungen ist jedoch darin zu sehen, daß die mit Klappenzylinderumfangsgeschwindigkeit
bewegten Produkte beim Ausheben mit ihren Vorderkanten auf die stehenden Aushebezungen
auflaufen und hieran entlang streifen. Dies führt zu einer sehr starken mechanischen
Beanspruchung des Papiers, aus welchem die Falzprodukte in der Regel bestehen, und
des normalerweise noch frischen Drucks und kann daher ebenfalls zu starken Beschädigungen
und damit zur Erhöhung von Makulaturanfall beitragen.
[0003] Es wurde auch schon versucht (P 30 30 706), anstelle von gesteuerten Aushebezungen
auf einem an den betreffenden Falzklappenzylinder angestellten Greiferzylinder angeordnete
Aushebegreifer vorzusehen. Die Verwendung eines zusätzlichen Greiferzylinders erweist
sich jedoch nicht nur als sehr aufwendig, sondern im Hinblick auf die Zugänglichkeit
des zugeordneten Falzklappenzylinders als sehr sperrig, was sich insbesondere bei
der Einstellung der Scherenschnittmesser und dergleichen als sehr störend auswirken
kann. Anordnungen dieser Art sind daher auch nicht bedienungsfreundlich genug.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung mit einfachen
und daher kostengünstigen Mitteln einen Falzapparat eingangs erwähnter Art zu schaffen,
bei dem beim Ausheben der Falzprodukte nicht nur eine schonende Handhabung der Falzprodukte
gewährleistet und ein Verschmieren des Druckbilds ausgeschlossen sind, sondern bei
dem auch ein zuverlässiger, gleichmäßiger Abtransport der ausgehobenen Produkte sichergestellt
ist und der dennoch eine gute Zugänglichkeit seiner einzustellenden Organe und damit
eine hohe Bedienungsfreundlichkeit aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich neben dem Umfang
des die mit den Aushebezungen zusammenwirkenden Falzklappen aufnehmenden Zylinders
mindestens ein stationär'angeordneter Leittisch vorgesehen ist und daß die Aushebezungen
auf dem die zugeordneten Falzklappen tragenden Zylinder augenommen und beim Vorbeilauf
an jedem Leittisch aktivierbar sind.
[0006] Die Aushebezungen besitzen hierbei infolge ihrer Anordnung auf dem die zugeordneten
Falzklappen aufnehmenden Zylinder in vorteilhafter Weise dieselbe Geschwindigkeit
wie die aus der zugeordneten Falzklappe jeweils auszuhebenden Falzprodukte, so daß
es beim Aushebevorgang zu keinen nennenswerten Relativbewegungen zwischen den Aushebezungen
und den Falzprodukten kommt, was sich sehr schonend auf die Produkte und das Druckbild
auswirkt. Die ausgehobenen Produkte werden einem stehenden Leittisch übergeben, der
eine zuverlässige Führung gewährleistet und gleichzeitig die Einhaltung von genügend
Freiraum für ein ungehindertes Passieren der Scherenschnittmesser er möglicht. Diese
können daher auf dem in Arbeitsrichtung letzten Falzklappenzylinder angeordnet sein,
was überall da zwangsläufig der Fall ist, wo lediglich ein Falzklappenzylinder vorgesehen
ist. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen können daher mit besonderem Vorteil bei Falzapparaten
zur Erzeugung von einmal quergefalzten und mit einem querfalzparallelen Glattschnitt
versehenen Produkten zum Einsatz kommen. Im Falle der Übergabe der Produkte an eine
etwa zu einer Einrichtung zur Erzeugung eines zweiten Längsfalzes führende Bandführung
ist infolge der stationären Anordnung des zugeordneten Leittisches ein gleichbleibender
Abstand zwischen der Tischauflage und-den darüber hinweggehenden Bändern gewährleistet.
Andererseits können hierbei jedoch die Bänder des oberen, über den Leittisch hinweggehenden
Bändersatzes satt auf dem zugeordneten Falzklappenzylinder aufliegen, was einenssicheren
Einzug der Produkte in die Bandführung gewährleistet. Die stationären Leittische benötigen
zudem verhältnismäßig wenig Raum, so daß hierdurch die Zugänglichkeit des zugeordneten
Falzklappenzylinders praktisch nicht beeinträchtigt ist.
[0007] In zweckmäßiger Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können der Leittisch bzw.
die Leittische mit ihrer Auflagefläche etwa tangential zum Umfang des zugeordneten
Falzklappenzylinders ausgerichtet sein, was praktisch einen umlenkungsfreien Einzug
der Produkte in die Bandführung ergibt.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß der Leittisch bzw, die
Leittische falzklappenzylinderseitig keilartig verjüngt ist bzw. sind. Hierdurch ist
sichergestellt, daß die Auflagefläche der Leittische bis in den Bereich der Zylinderoberfläche
heranreichen kann und dennoch eine ausreichende Stabilität gewährleistet ist.
[0009] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung können der Leittisch bzw. die Leittische aus
mit Abstand nebeneinander angeordneten Leitzungen bestehen. Diese können in rechenartigen
Eingriff mit den auf dem Falzklappenzylinder aufgenommenen, hieran vorbeibewegten
Aushebezungen kommen, was eine störungsfreie Einführung der Produkte in die Bandführung
sicherstellt.
[0010] Gemäß einer weiteren Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann im Bereich jeder
Falzklappe eine mit mehreren,über die Zylinderbreite verteilten Aushebezungen bestückte
Ausheberleiste vorgesehen sein, die zweckmäßig in Drehrichtung vor der zugeordneten
Falzklappe angeordnet ist. Die mit ihren in Drehrichtung hinteren Enden das in der
jeweils zugeordneten Falzklappe gehaltene Falzprodukt untergreifenden Aushebezungen
werden hierbei in vorteilhafter Weise ziehend am zugeordneten Leittisch vorbeigeschleppt,
was sich vorteilhaft auf die Betriebssi- . cherheit auswirken kann.
[0011] Eine weitere zweckmäßige Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann darin bestehen,
daß die Aushebeleiste in den seitlichen Zylinderflanschen schwenkbar gelagert und
außerhalb hiervon mit einem Schwenkhebel verbunden ist, der mit einem eine gestellfest
angeordnete Steuerkurve abtastenden Tastorgan versehen ist. Diese Maßnahmen ergeben
eine besonders einfache und dennoch sehr robuste Ausführung.
[0012] Eine weitere Fortbildung dieser Maßnahmen kann darin bestehen, daß die Steuerkurve
um die Achse des zugeordneten Falzklappenzylinders verstellbar ist. Diese Maßnahme
ermöglicht in vorteilhafter Weise die Aktivierung der Aushebezungen an unterschiedlichen
Stellen, so daß alternativ bedienbare Auslagen-vorgesehen sein können. Zweckmäßig
ist dabei im Bereich jeder Auslage ein Leittisch vorgesehen.
[0013] Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Falzapparats mit einer zu einem
Schwertfalzwerk führenden Bandführung und einem alternativ hierzu beaufschlagbaren
Schaufelrad und
Figur 2 ein Beispiel für die Lagerung und Steuerung der Aushebezungen anhand eines
Axialschnitts durch den zugeordneten Falzklappenzylinder.
[0015] Der in Figur 1 dargestellte Falzapparat besteht aus einem Falzklappenzylinder 1,
der mit zwei Falzklappen 2 versehen ist und an den ein mit einem Falzmesser 3 versehener
Falzmesserzylinder 4 angestellt ist, der seinerseits zur Bildung einer Querschneideinrichtung
mit einem Schneidzylinder 5 zusammenarbeitet. Der' Schneidzylinder 5 ist mit einem
Messerbalken 6 versehen, der mit einer auf dem Falzmess erzylinder 4 vorgesehenen
Schneidnut 7 zusammenwirkt. Die in den Querschneider einlaufende Papierbahn 8, die
zur Erzeugung eines ersten Längsfalzes über einen Falztrichter 9 geführt sein soll,
wird in bogenförmige Produkte unterteilt, deren vorderes Ende von auf dem Falzmesserzylinder
4 angeordneten, in Drehrichtung hinter der Schneidnut 7 wirksamen Punkturen 10 aufgenommen
wird. Im Berührungsbereich zwischen dem Falzmesserzylinder 4 und dem Falzklappenzylinder
1 werden die bogenförmigen Produkte vom Falzmesser 3 unter Bildung eines Querfalzes
an die jeweils gegenüberliegende Falzklappe 2 des Falzklappenzylinders 1 übergeben.
Die einmal quergefalzten Produkte werden vom Falzklappenzylinder 1 abgenommen und.entweder
als sogenannte Tabloidprodukte in ein unterhalb des Falzklappenzylinders 1 angeordnetes
Schaufelrad 11 eingelegt oder über eine Bandführung 12 einem Schertfalzwerk 13 zur
Erzeugung eines zweiten Längsfalzes zugeführt.
[0016] Der durch das Zusammenwirken von Messerbalken 6 und Schneidnut 7 bewirkte Querschnitt
besitzt üblicherweise die Form eines sogenannten Sägezahnschnitts. Ferner verursachen
die Punkturen 10 bleibende Ein- stiche im Bereich der Bogenvorderkanten. Es ist daher
vielfach erwünscht, die nach erfolgtem Querfalz hinteren Produktenden mittels eines
sauberen Glattschnitts zu entfernen. Hierzu ist der Falzklappenzylinder 1 im Bereich
zwischen seinen Falzklappen 2 mit Scherenschnittmessern 14 besetzt, die mit einem
auf einem an den Falzklappenzylinder 1 angestellten, in Drehrichtung des Falzklappenzylinders
dem Falzmesserzylinder 4 nachgeordneten Schneidzylinder 15 angeordneten Gegenmesser
16 zusammenwirken. Durch die Scherenschnittmesser 14 und das zugeordnete Gegenmesser
16 werden die hinteren Enden der mit ihrer Falzkante in der jeweils in Drehrichtung
vorauslaufenden Falzklappe 2 gehaltenen Falzprodukte in Form eines glatten Schnitts
abgetrennt. Die abgetrennten Streifen werden etwa durch dem Gegenmesser 16 nachgeordnete
Nadeln auf dem Schneidzylinder 15 aufgenommen und. anschließend von diesem abgesaugt.
Hierzu taucht der Schneidzylinder 15 in einen mit einem Vakuum beaufschlagbaren Saugkanal
17 ein.
[0017] Im Eingangsbereich der Bandführung 12 sowie im Bereich zwischen dem Falzklappenzylinder
1 und dem hierunter sich befindenden Schaufelrad 11 ist jeweils ein stationär an den
Gestellwandungen befestigter Leittisch 18 vorgesehen, dessen Tischauflage 19 etwa
tangential zum Umfang des Falzklappenzylinders 1 ausgerichtet ist. Beim Passieren
eines der Leittische 18 werden die Falzklappen 2 des Falzklappenzylinders 1 automatisch
geöffnet. Zum Ausheben der Falzprodukte aus den geöffneten Falzklappen 2 sind auf
dem Falzklappenzylinder 1 im Bereich jeder Falzklappe 2 angeordnete Aushebezungen
20 vorgesehen, die mit ihren Enden die in die jeweils zu- geordnete Falzklappe 2 hineinragenden
Falzprodukte untergreifen und beim Passieren des betreffenden Leittisches 18 aus der
zugeordneten Falzklappe 2 ausheben und an den Leittisch 18 übergeben. Die Leittische
18 können zweckmäßig durch mehrere mit Abstand nebeneinander angeordnete Zungen gebildet
werden, die gegenüber den Leitzungen 20 in Achsrichtung seitlich versetzt sind, so
daß die aktivierten Aushebezungen 20, die im aktivierten Zustand etwa die in Figur
1 durch unterbrochene Linien angedeutete Stellung einnehmen, hiermit in rechenartigen
Eingriff kommen können, was eine zuverlässige Übergabe der Produkte an den jeweiligen
Leittisch 18 ermöglicht. Das zylinderseitige Ende der Leittische 18 besitzt gegenüber
dem Umfang des benachbarten Falzklappenzylinders 1 so viel Abstand, daß die leicht
über den Umfang vorstehenden Scherenschnittmesser 14 ungehindert vorbeilaufen können.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leittische 18 zylinderseitig keilartig
verjüngt, so daß der erforderliche Abstand zum Falzklappenzylinder 1 minimiert ist.
[0018] Die zum Schwertfalzwerk 13 führende Bandführung 12 besteht aus einem oberen Bändersatz
21 und einem unteren Bändersatz 22. Die Bänder des oberen Bändersatzes 21 liegen satt
auf dem Klappenzylinder 1 auf und laufen mit geringem, der Produktdicke entsprechendem
Abstand, der dem Abstand zwischen den einander zugewandten Bändern der oberen und
der unteren Bandführung 21 bzw. 22 entspricht, über die Auflagefläche 19 des am Eingang
zur Bandführung 12 angeordneten Leittisches 18 hinweg. In Verlängerung der Auflagefläche
19 des am Eingang zur Bandführung 12 vorgesehenen Leittisches 18 ist die gegenüber
der oberen Bandführung 21 entsprechend verkürzte, untere Bandführung 22 vorgesehen.
Die Bänder der Bandführung 12 laufen mit einer der Umfangsgeschwindigkeit des Falzklappenzylinders
1 entsprechenden Geschwindigkeit.
[0019] Die mit dem jeweils auszuhebenden Produkt in Eingriff kommenden Enden der Aushebezungen
20 besitzen somit im aktivierten, in Figur 1 durch unterbrochene Linien angedeuteten
Zustand praktisch dieselbe Geschwindigkeit wie die Bänder der Bandführung 12, so daß
sich bei der Übernahme des hiervon aus der zugeordneten Falzklappe 2 ausgehobenen
Produkts durch die Bandführung 12 keine Relativbewegung zwischen dem- in die . Bandführung
12 eingezogenen Produkt und den Aushebezungen 20 ergibt. Dasselbe gilt auch für den
Aushebevorgang selbst, da die Aushebezungen 20 infolge ihrer Anordnung auf dem Falzklappenzylinder
1 gegenüber dem in die jeweils zugeordnete Falzklappe 2 eingreifenden Produkt in Drehrichtung
feststehend angeordnet sind. Oberhalb des dem Schaufelrad 11 zugeordneten Leittisches
18 ist eine Anpreßwalze 23 vorgesehen, die ein Abkippen der Enden der mit ihrer Vorderkante
auf den dem Schaufelrad 11 zugeordneten Leittisch 18 auflaufenden Produkte verhindert
und einen zuverlässigen Transport dieser von der jeweils zugeordneten Falzklappe 2
bereits freigegebenen Produkte gewährleistet.
[0020] Zur Aufnahme der über die gesamte Falzklappenlänge etwa gleichmäßig verteilt angeordneten
Aushebezungen 20 ist im Bereich jeder Falzklappe eine über die gesamte Zylinderbreite
sich erstreckende, schwenkbar gelagerte Ausheberleiste 24 vorgesehen, auf welcher
die einzelnen AusLebezungen 20 etwa durch Schrauben lösbar festlegbar sind. Die Falzklappen
2, d. h. deren fixe Anschlagleiste und schwenkbare Schwenkleiste, sind über ihrer
Länge mit mehreren, im axialen Bereich der Aushebezungen 20 vorgesehenen Unterbrechungen
versehen, in welche die Aushebezungen 20 in ihrer in Figur 1 mit durchgehenden Linien
angedeuteten Ruhelage eingreifen können, in welcher sie die Vorderkante des in die
jeweils zugeordnete Falzklappe 2 eingreifenden Produkts untergreifen. Die Aushebezungen
20 können einfach durch Draht- oder Blechbügel gebildet werden, die zweckmäßig entsprechend
der Rundung des sie aufnehmenden Falzklappenzylinders 1 gebogen sein können. Die Ausheberleiste
24 ist in Drehrichtung vor der jeweils zugeordneten Falzklappe 2 angeordnet. Die Aushebezungen
20 greifen somit mit ihrem in Drehrichtung hinteren Ende in die jeweils zugehörige
Unterbrechung der zugeordneten Falzklappe 2 ein. Die das jeweils auszuhebende Produkt
untergreifenden Enden der Aushebezungen 20 werden ziehend am Leittisch 18, an den
eine Produktübergabe erfolgen soll, vorbeigeschleppt und können daher in vorteilhafter
Weise hiervon störungsfrei abgewiesen werden.
[0021] Die Ausheberleiste 24 ist, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, in seitlichen,
auf die Achse 25 des Falzklappenzylinders 1 aufgesetzten Ranflanschen 26 schwenkbar
gelagert. An einem Ende ist die Ausheberleiste 24 über das zugehörige Schwenklager
hinaus verlängert und mit einem drehfest hieran befestigten Schwenkhebel 27 versehen,
auf dem eine Tastrolle 28 drehbar gelagert ist, die an einer Steuerkurve 29 entlang
geführt wird, deren Kontur die Aktivierung der Aushebezungen 20 an der gewünschten
Stelle ergibt. Die Steuerkurve 29 ist an einen Ring 30 angeformt, der an der benachbarten
Gestellseitenwand 31 gegenüber dem drehbar gelagerten Falzklappenzylinder 1 starr
befestigt ist. Die den Aushebezungen 20 zugeordnete Steuerkurve 29 ist hier als Innenkurve
ausgebildet. Die Steuerung der Falzklappen 2 erfolgt auf ähnliche Weise ebenfalls
mittels einer Steuerkurve, die dabei zweckmäßig als Außenkurve ausgebildet sein kann.
In bevorzugter Weise kann die den Falzklappen 2 zugeordnete Steuerkurve als der Steuerkurve
29 gegenüberliegende Außenkurve 32 ebenfalls an den Ring 30 angeformt-sein, was eine
besonders kompakte Ausführang ergibt.
[0022] Sofern, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, die quergefalzten Produkte im Bereich
verschiedener Leittische 18 vom Falzklappenzylinder 1 abnehmbar sein sollen, müssen
die Falzklappen 2 und die diesen zugeordneten.Aushebezungen 20 an entsprechend unterschiedlichen
Umfangsstellungen aktiviert werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu
einfach der die Steuerkurven 29 und 32 aufnehmende Ring 30 um die Achse 25 des Falzklappenzylinders
1 verdrehbar angeordnet. Hierzu ist der Ring 30 mit in Figur 1 bei 33 angedeuteten
bogenförmigen Führungsschlitzen versehen, in welche gestellfeste Führungsstifte eingreifen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind hierzu, wie Figur 2 weiter erkennen läßt,
in die Führungsschitse 33 eingreifende Schuhe 34 vorgesehen, die mit einem Gewinde
zur Aufnahme von die Gestellseitenwand 31 durchsetzenden, mit ihren Köpfen hieran
abgestützten Halteschrauben 35 versehen sind. Nach Lösen der Halteschrauben 35 kann
der Ring 30 in die gewünschte Drehstellung gebracht werden. Hierzu ist der Ring 30
mit einer Sackbohrung 36 versehen, in welche enne Stellstange eingesteckt werden kann,
die eine einfache Verdrehung des Rings 30 ermöglicht. Zur Gewährleistung einer schnellen
und dennoch exakten Einstellung des Rings 30 können im Bereich der zugewandten Seite
der Gestellseitenwand 31 entsprechende Markierungen 37 vorgesehen sein, die einfach
zur Fluchtung mit einem an den Ring 30 angeformten Zeiger 38 zu bringen sind.
[0023] Vorstehend ist zwar ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert,
ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. Vielmehr stehen dem
Fachmann eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, um den allgemeinen Gedanken der
erfindungsgemäßen Lösung an die Verhältnisse des Einzelfalls anzupassen.
1. Falzaparat zur Herstellung von mit einem querfalzparallelen Glattschnitt versehenen
Falzprodukten mit nindestens einem mit Falzklappen (2) versehenen Zylinder (1), der
an einen mit mindestens einem Falzmesser (3) versehenen Zylinder (4) angestellt ist
und in Bereich zwischen seinen Falzklappen (2) mit jeweils einem Scherenschnittmesser
(14) besetzt ist, das mit einem Gegenmesser zusammenwirkt, und mit in die die quergefalzten
Produkte abgebenden Falzklappen eingreifenden, gesteuerten Aushebezungen (20), dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich neben dem Umfang das die mit den Aushebezungen (20)
zusammenwirkenden Falzklappen (2) aufnehmenden Zylinders (1) mendestens ein stationär
angeordneter Leittisch (18) vorgesehen ist und daß die Aushebezungen (20) auf dem
die zugeordneten Falzklappen (20) tragenden Zylinder (1) aufgenommen und beim Vorbeilauf
an jedem Leittisch (18) aktivierbar sind.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder vorzugsweise aus
mit Abstand nebeneinander angeordneten Leitzungen bestehende Leittisch (18) eine etwa
tangential zum Umfang des Falzklappenzylinders (1) angeordnete Auflagefläche (19)
aufweist und klappenzylinderseitig keilartig verjüngt ist.
3. Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich jeder die gefalzten Produkte abgebenden Falzklappe (2) eine über die
gesamte Zylinderbreite sich erstreckende Ausheberleiste (24) vorgesehen ist, auf der
mehrere, gleichmäßig über die Zylinderbreite verteilte Aushebezungen (20) festgelegt
sind.
4. Falzapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausheberleiste (24)
in Drehrichtung vor der zugeordneten Falzklappe (2) angeordnet ist und daß die hierauf
befestigten Aushebezungen (20) mit ihren in Drehrichtung hinteren Enden das in der
j weils zugeordneten Falzklappe (2) gehaltene Produkt untergreifen.
5. Falzapparat nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausheberleiste
(24) in den seitlichen Zylinderflanschen (26) schwenkbar gelagert und außerhalb hiervon
mit einem Schwenkhebel (27) verbunden ist, der mit einem eine gestellfest angeordnete
vorzugsweise als Innenkurve ausgebildete Steuerkurve (29) abtastenden Tastorgan versehen
ist.
6. Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, vorzugsweise zwei alternativ beaufschlagbare Leittische (18) vorgesehen
sind und daß die Steuerkurve (29) um die Zylinderachse um einen dem Abstand der Leittische
(18) entsprechenden Winkel verstellbar ist.
7. Falzapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (29) auf
einem vorzugsweise im Bereich seines radial äußeren Umfangs eine Einrichtung zum Anschluß
eines Betätiguhgswerkzeugs aufweisenden Ring (30) aufgenommen ist, der mit von Führungsstiften
durchsetzten bogenförmigen Führungsschlitzen (33) versehen ist, in denen Führungsköpfe
(34) geführt sind, in welche Halteschrauben (35) eingreifen.
8. Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Aushebezungen (20) zugeordnete Steuerkurve (29) und die
den zugehörigen Falzklappen (2) zugeordnete Steuerkurve (32) an dasselbe Trägerteil
angeformt sind.
9. Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche mit mindestens einer
dem Falzklappenzylinder (1) nachgeordneten, vorzugsweise zu einer Einrichtung zur
Erzeugung eines zweiten Längsfalzes führenden, einen oberen und einen unteren Bändersatz
(21 bzw. 22) aufweisenden Bandführung, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils obere
Bändersatz (21) auf dem Falzklappenzylindder (1) aufliegt und daß der jeweils untere
Bändersatz (22) in Verlängerung des zugeordneten, stationären Leittisches (18) angeordnet
ist.
10. Falzapparat nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche mit mindestens
einem vom Falzklappenzylinder (1) direkt beaufschlagbaren Schaufelrad (11), dadurch
gekennzeichnet-, daß dem dem Schaufelrad (11) zugeordnete Leittisch (18) eine an den
Falzklappenzylinder (1) angestellte Andrückwalze (23) vorgeordnet ist.