[0001] Die Erfindung betrifft eine Weitwurfdüse mit einstellbarer Durchsatzmenge und Wurfweite.
[0002] Weitwurfdüsen werden hauptsächlich bei großen Räumen eingesetzt, bei denen große
Eindringtiefen der eingeblasenen Luft erforderlich sind. Da der austretende Luftstrahl
durch die Düse geführt wird, wird die Strahlrichtung nicht durch die Art der Luftzuführung
gestört. Bei guter Konstruktion ist trotz hohen Austrittsgeschwindigkeiten die Lautstärke
verhältnismäßig klein. Vor allem bei hohen Fabrikationshallen, Turnhallen, Festhallen,
aber auch in kleineren Räumen, wie Sitzungszimmern, werden Weitwurfdüsen eingesetzt,
bei kleineren Räumen vor allem dann, wenn aus architektonischen Gründen über die Decke
keine Zuluft eingeblasen werden kann.
[0003] Der vermehrte Einsatz solcher Weitwurfdüscn scheitert meist daran, daß sie für jeden
Einzelfall je nach der gewünschten Durchsatzmenge und Wurfweite ausgelegt und hergestellt
werden müssen. Dies ist natürlich kostspielig und nur bei hohen Stückzahlen gerechtfertigt.
Daher wird in den meisten Fällen auf Ausblasgitter zurückgegriffen, da diese den Anforderungen
des Einzelfalles leichter anzupassen sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Weitwurfdüse so auszugestalten, daß
in sehr einfacher Weise die Durchsatzmenge und die Wurfweite eingestellt werden können,
so daß einerseits der strömungstechnische Vorteil einer Weitwurfdüse voll ausgenützt
werden kann und andererseits der Nachteil einer Einzelfertigung für jaden bestimmten
Einbaufall unnötig wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Düse einen weiten Einlaufrahmen
konstanten Durchmessers und einen daran anschließenden verjüngten Düsenmantel aufweist,
der über den größten Teil seiner Axialerstrecküng bis zum äußeren Ende der Düse konisch
verläuft, wobei der konische Teil einkürzbar ist.
[0006] Das Einkürzen kann durch einfaches Abschneiden vom konischen Teil des Düsenmantels
erreicht werden, so daß eine einzige Düsenform zwischen einem minimalen Austrittsdurchmesser
(ohne Abschneiden) und einem maximalen Austrittsdurchmesser den jeweiligen Anforderungen
an Durchsatzmenge und Wurfweite angepaßt werden kann. Bei gleichbleibendem Einblasdruck
ist natürlich nicht nur die Durchsatzmenge, sondern auch die Wurfweite vom Austrittsguerschnitt
abhängig. Ein maximaler Austrittsquerschnitt, bei dem noch ein Rest des konischen
Düsenmantels erhalten bleibt, sollte für ein einwandfreies Funktionieren der Düsenwirkung
nicht überschritten werden.
[0007] Der vorgesehene Einlaufrahmen konstanten Durchmessers bewirkt geringe Druckverluste
bei geringer Düsenlautstärke trotz hoher Ausblasgeschwindigkeit
".
[0008] Mit einer einzigen Herstellgröße der erfindungsgemäßen Weitwurfdüse kann durch entsprechendes
Einkürzen des Düsenmantels ein Durchsatzbereich von etwa 1 : 10 überdeckt werden.
Mit drei verschiedenen Düsengrößen ist so beispielsweise der ganze praktisch überwiegend
vorkommende Bereich von etwa 10m
3/h bis 2000 m
3/h zu überdecken. Dadurch ergibt sich eine außerordentlich rationelle Herstellung
und Lagerhaltung.
[0009] Hält man dagegen durch Druckänderung den Durchsatz durch die Düse konstant, so kann
durch Einkürzen des Düsenmantels die Ausblasgeschwindigkeit und somit die Wurfweite
verändert werden. In beiden Fällen ist eine hervorragende Anpassungsmöglichkeit an
die jeweiligen Anforderungen gegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Weitwurfdüse kann aus Stahl oder Aluminium gedrückt oder aus
Kunststoff gespritzt werden. In jedem Falle läßt sie sich vorteilhaft so verwenden,
daß zur Anpassung an eine bestimmte Durchsatzmenge und/oder Wurfweite ein axialer
Abschnitt des konischen Teils des Düsenmantels in einer Ebene senkrecht zur Düsenachse
abgeschnitten wird.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung läßt sich die Wurfweite zusätzlich dadurch
sehr einfach beeinflussen, daß in den Einlaufrahmen ein drallerzeugendes Gitter eingebaut
ist. Je stärker der erzeugte Drall des Düsenstrahls ist, desto geringer ist die Wurfweite.
Die durch dasGitter erzeugte Rotation wird beim Durchlaufen des konischen Düsenmantels
noch verstärkt. Bei einer mittleren Ausführung der Weitwurfdüse ist dadurch bei sonst
gleichbleibenden Verhältnissen eine Reduzierung der Wurfweite um etwa 40 % möglich.
[0012] Sollten trotzdem, insbesondere bei Einleiten kalter Luft, in einem durch solche Weitwurfdüsen
belüfteten Raum noch Zu
g- erscheinungen auftreten, so kann sie bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung
mit dem Einlaßrahmen und dem Düsenmantel in einer kugelschal-enförmigen Kalotte befestigt
sein, die schwenkbar in einem äußeren Rahmen gelagert ist. Durch diese ebenfalls für
jeden Anwendungsfall gleich auszubildende Schwenklagerung läßt sich erreichen, daß
mit der gleichen Düse warme Luft sehr schnell in Richtung auf eine gewünschte Stelle,
beispielsweise einen Arbeitsplatz, gelenkt werden kann, während beim Einleiten kalter
Luft die Düse so verschwenkt wird, daß diese Stelle nicht bestrichen wird. Im letzteren
Fall kann der Strahl beispielsweise parallel zur Decke gelenkt werden, so daß er sich
erst nach einer bestimmten Wurfweite von der Decke löst und nach unten sinkt. Vorzugsweise
ist die Schwenkbarkeit der die Düse haltenden Kalotte allseitig vorgesehen. Die Kalotte
kann zweckmäßigerweise auch mit einem motorischen Schwenkantrieb verbunden sein, insbesondere
wenn sie an schwer zugänglichen oder erreichbaren Stellen des Raumes angeordnet ist.
[0013] Zur weiteren Anpassung gegebener Düsengrößen an vergrößerte Durchsatzanforderungen
können nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mehrere gleichartige Düsen nebeneinander
in eine oder mehrere Platten eingesetzt, beispielsweise reihen- oder rasterförmig
nebeneinander angeordnet sein.
[0014] Anhand der Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Weitwurfdüse,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht von zwei an einen Lüftungskanal angesetzten
Weitwurfdüsen gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Außenansicht von drei nebeneinander in eine Platte eingesetzten Weitwurfdüsen
gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht der in Fig. 3 dargestellten Anordnung,
Fig. 5 eine der Fig. 2 ähnliche Anordnung mit zwei an einen Lüftungskanal mit quadratischem
Querschnitt, angesetzten Düsen,
Fig. 6 eine Außenansicht von rasterförmig in eine Platte eingesetzten gleichen Weitwurfdüsen,
Fig. 7 eine Seitenansicht der in Fig. 6 gezeigten Anordnung,
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht einer in einer Kalotte befestigten Weitwurfdüse,
wobei die Kalotte schwenkbar in einen äußeren Rahmen eingesetzt ist,
Fig. 9 eine Außenansicht der in Fig. 8 gezeigten Anordnung,
Fig.10 eine der Fig. 8 entsprechende Seitenansicht von zwei nebeneinander angeordneten
Düsen mit Kalotte und Schwenkantrieb,
Fig.11 eine der Fig. 8 entsprechende Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
mit Schwenkantrieb,
Fig.12 eine weitere der Fig. 8 entsprechende Seitenansicht einer Ausführungsform,
wobei die Figuren 13, 14 und 15 verschiedene Formen des die Kalotte schwenkbar lagernden
äußeren Rahmens zeigen,
Fig.16 bis 18 der Fig. 6 entsprechende Außenansichten von nebeneinander in mehrere
Platten eingesetzten Düsenanordnungen,
Fig.19 eine der Fig. 10 entsprechende Seitenansicht einer Ausführungsform mit drei
in einer Reihe angeordneten Weitwurfdüsen,
Fig.20 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform mit eingesetztem
drallerzeugenden Gitter,
Fig.21 einen Schnitt längs der Linie XXI-XXI in Fig. 20 und
Fig.22 einen Schnitt längs der Linie XXII-XXII in Fig. 21.
[0015] In allen Figuren werden für gleiche oder gleichartige Teile die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
[0016] Die in Fig. 1 gezeigte Weitwurfdüse 11 weist einen Einlaufrahmen 10 mit konstantem
Durchmesser und einen daran anschließenden Düsenmantel 12 auf, dessen größter Teil
14 bis zum äußeren Ende 16 konisch verläuft. Das äußere Ende 16 weist einen minimalen
Durchmesser d
min äuf, der bei gegebenem Einblas- druck eine bestimmte Durchsatzmenge und Wurfweite
erzeugt. Sollen Durchsatzmenge und/oder Wurfweite verändert werden, so kann je nach
Anforderung ein mehr oder weniger langer axialer Abschnitt des konischen Teils 14
in einer Ebene senkrecht zur Düsenachse 18 abgeschnitten werden. Eine einem maximalen
Durchmesser .d
max entsprechende Schnittebene 20 sollte dabei nicht überschritten werden, da andernfalls
keine einwandfreie Düsenwirkung des Düsenmantels 12 mehr erreicht werden kann.
[0017] Gemäß Fig. 2 sind zwei Weitwurfdüsen 10, 12 in die im Schnitt gezeigte Wandung 22
eines Lüftungskanals mit kreisförmigem Querschnitt eingesetzt. Der Einlaßrahmen 10
ist bei dieser Ausführungsform durch einen gesonderten Einbaustutzen verlängert.
[0018] In den Fig. 3 und 4 ist eine Ausführungsform mit drei nebeneinander in eine gemeinsame
Platte 24 eingesetzten Weitwurfdüsen 11 dargestellt.
[0019] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform mit zwei an einen im-Querschnitt gezeigten Lüftungskanal
22 mit quadratischem Querschnitt angesetzte Düsen 11, wobei zusätzlich eine die Luft
in die Düsen 11 leitende Leitfläche 26 eingezeichnet ist.
[0020] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Ausführungsform, bei der eine rasterförmige Anordnung
von gleichen Weitwurfdüsen 11 in eine gemeinsame Platte 24 eingebaut ist.
[0021] Die Figuren 8 und 9 zeigen eine Ausführungsform der Weitwurfdüse 11, bei der der
Einlaufrahmen 10 und der Düsenmantel 12 in einer halbkugelförmigen Kalotte 26 belfestigt
sind. Die Kalotte 26 ist ihrerseits in einem äußeren Rahmen 28 allseitig schwenkbar
gelagert, wobei der äußere Rand 28 eine quadratische Außenplatte 30 zum Einbau in
eine Wand- oder Kanalöffnung 32 aufweist. Wenn sich die Wandöffnung 32 in einer Seitenwand
nahe der Decke des zu belüftenden Raumes befindet, so kann der Düsenmantel 12 beispielsweise
beim Einleiten von kalter Luft in die obere strichpunktiert angedeutete Stellung 12'
verschwenkt werden, während er beim Zuführen von warmer Luft in die untere gestrichelt
eingezeichnete Stellung 12" verschwenkt werden kann. In der Stellung 12' legt sich
der austretende kalte Luftstrahl an der Decke an und wird von dieser geführt, bis
sich die Luft so weit verteilt hat, daß sie keine Zugerscheinungen mehr hervorruft.
Trotzdem kann bei dieser Einführung eine hohe Durchsatzmenge und große Austrittsgeschwindigkeit
und somit große Wurfweite vorgesehen werden. In der Stellung 12" kann die erwärmte
Luft unmittelbar an die gewünschte Stelle zugeführt werden.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 10 sind zwei verschwenkbare Düsen gemäß Fig. 8
nebeneinander eingesetzt und können auf einer gemeinsamen Welle 36 mittels eines Schwenkantriebes
34 gemeinsam verschwenkt werden.
[0023] Eine ähnliche Anordnung mit einer einzigen Düse ist in Fig. 11 dargestellt, wobei
ein Schwenkantrieb 34 sowohl eine Schwenkung um die in der Zeichenebene liegende Welle
36 als auch um eine senkrecht auf der Zeichenebene stehende Achse 38 bewirken kann.
[0024] Eine ähnliche von Hand schwenkbare Düsenanordnung ist in Fig. 12 dargestellt. Gemäß
Fig. 13, 14 und 15 kann der die Kalotte 26 lagernde äußere Rahmen 28 eine kreisrunde
Außenplatte 30', eine quadratische Außenplatte 30" oder eine sechseckige Außenplatte
30"' aufweisen.
[0025] Die quadratische Außenplatte 30" kann gemäß Fig. 1G in einem zeilen- und spaltenförmigen
Raster von mehreren gleichartigen Düsen oder gemäß Fig. 17 in einem Raster mit gegeneinander
versetzten Zeilen eingebaut werden. Gemäß Fig. 18 kann die sechseckige Außenplatte
30"' in einem Wabenmuster eingebaut werden.
[0026] Eine schematische Teilseitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 16 oder auch eine einzige
Spaltenanordnung von drei übereinander sitzenden schwenkbaren Düsen 11, die in eine
Maueröffnung 32 eingesetzt sind, ist in Fig. 19 dargestellt.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Weitwurfdüse mit Drallerzeugung zur
Wurfweitenverringerung ist in den Figuren 20 bis 22 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
ist ein drallerzeugendes kreisrundes Gitter 40 in die Einlaßfläche des Einlaufrahmens
10 eingesetzt. Das Gitter 40 besteht aus mehreren Kränzen 42 von gegen die Ebene des
Gitters unter einem Winkel α geneigten Stegen 44. Je kleiner der Winkel " ist, desto
größer ist die drallerzeugende Wirkung des Gitters 40. Durch Wahl des Winkels α kann
daher die Stärke der Verdrallung des aus der Düse austretenden Luftstrahls und somit
die Wurfweite in weiten Grenzen eingestellt werden. Zusammen mit der erfindungsgemäßen
Einkürzung des Düsenmantels 12 kann somit in weiten Grenzen jede gewünschte Durchsatzmenge
und Wurfweite mit einer einzigen Düsenform erreicht werden.
1. Weitwurfdüse mit einstellbarer Durchsatzmenge und Wurfweite, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (11) einen weiten Einlaufrahmen (10) konstanten Durchmessers und einen
daran anschließenden verjüngten Düsenmantel (12) aufweist, der über den größten Teil
(14) seiner Axialerstreckung bis zum äußeren Ende (16) der Düse (11) konisch verläuft,
wobei der konische Teil (14) einkürzbar ist.
2. Weitwurfdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Einlaufrahmen
(10) ein drallerzeugendes Gitter (40) eingebaut ist.
3. Weitwurfdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit dem Einlaßrahmen
(10) und dem Düsenmantel (12) in einer kugelschalenförmigen Kalotte (26) befestigt
ist, die schwenkbar in einem äußeren Rahmen (28) gelagert ist.
4. Weitwurfdüse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalotte (26) im äußeren
Rahmen(28) allseitig schwenkbar gelagert ist.
5. Weitwurfdüse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalotte (26)
mit einem motorischen Schwenkantrieb (34) verbunden ist.
6. Weitwurfdüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere gleichartige Düsen (11) nebeneinander in eine oder mehrere Platten (24,30)
eingesetzt sind.
7. Verwendung der Weitwurfdüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anpassung an eine bestimmte Durchsatzmenge und/oder Wurfweite ein axialer
Abschnitt des konischen Teils (14) des Düsenmantels (12) in einer Ebene senkrecht
zur Düsenachse (18) abgeschnitten wird.