[0001] Die Erfindung geht aus von der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Siebpartie.
Eine solche Anordnung ist bekannt aus der DE-AS 2908791 = US-PS 4.308.097. Bevor dort
das Siebband zusammen mit der sich bildenden Faserstoffbahn über die gekrümmte Fortsetzung
der einen Stromführungswand des Stoffauflaufes läuft, wird es über die Außenseite
der anderen Stromführungswand des Stoff auflaufes geführt. Ein Nachteil dieser Anordnung
besteht deshalb darin, daß der von den beiden Stomführungswänden begrenzte Kanal im
Bereich der Auslaßöffnung eine verhältnismäßig scharfe Umlenkung aufweisen muß. Oder
mit anderen Worten:
Der mittlere Stromfaden der Stoffströmung hat im Bereich der Auslaßöffnung einen kleineren
Krümmungs-Radius als in der Bahnbildungszone. Hierdurch besteht die Gefahr, daß bei
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten in der Bahnbildungszone - im Längsschnitt gesehen -
quer zur Hauptströmungsrichtung verlaufende Sekundärströmungen entstehen. Diese können
zu einer inhomogenen Faserverteilung führen. Außerdem muß im Extremfall mit Kavitationserscheinungen
gerechnet werden.
[0002] Ein weiterer Nachteil: Falls dem Siebband zum Erzeugen eines mehrlagigen Produktes
mehrere, hintereinander geschaltete Stoffaufläufe zugeordnet werden, ist es erforderlich,
nach dem Bilden der ersten Faserbahn-Lage diese auf einen Filz zu überführen. Danach
muß das Sieb dem zweiten Stoffauflauf zugeführt werden, wonach die hier gebildete
Faserbahn-Lage wiederum auf den Filz übertragen werden muß. Gegebenenfalls wiederholt
sich dies mehrmals. Dabei müssen die Stoffaufläufe zwischen dem Siebband einerseits
und dem Filzband andererseits in sehr engen Zwischenräumen untergebracht werden. Man
ist somit in der Regel gezwungen, von der bewährten düsenartigen Stoffauflauf-Bauweise
abzuweichen und einen "gefalteten" Strömungskanal vorzusehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Anordnung dahingehend weiter
zu entwickeln, daß auch bei extrem hohen Sieblaufgeschwindigkeiten eine Faserstoffbahn
hoher Qualität, d.h. mit homogener Faserverteilung hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination gelöst.
Danach wird das Siebband nicht mehr durch die Außenseite einer der beiden Stromführungswände
des Stoffauflaufes abgestützt, um es in die Bahnbildungszone einzuführen.
[0005] Vielmehr ist zu diesem Zweck eine innerhalb der Siebband- Schlaufe angeordnete Stützeinrichtung
mit einer konvex gekrümmten Siebstützfläche vorgesehen. Hierdurch wird ein doppelter
. Effekt erzielt:
a) Man gewinnt im Bereich der Auslaßöffnung des Stoffauflaufes genügend Platz für
eine stabile Bauweise der Stromführungswände, ohne daß der von diesen begrenzte Kanal
nennenswert gekrümmt werden muß. Vorzugsweise kann der Stoffstrom sogar ohne Krümmung,
also im wesentlichen gradlinig geführt werden. Dadurch gelingt es, die Gefahr des
Entstehens von Querströmungen, welche die Homogenität der sich bildenden Faserbahn
stören würden, zu beseitigen.
b) Es ist nunmehr möglich, das Siebband zusammen mit einer darauf schon gebildeten
Faserstoffbahn in die Bahnbildungszone eines zusätzlichen Stoffauflaufes einzuführen.
Dadurch kann - wie an sich bei anderen Mehrlagen-Papiermaschinen bekannt (DE-OS 25
52 485, Fig. 4) - eine zweite Faserbahnlage unmittelbar auf der schon vorhandenen
gebildet werden. Bekanntlich dient hierbei die schon vorhandene Faserbahnlage als
Filterhilfsschicht bei der Entwässerung der zusätzlichen Lage, so daß hierbei weniger
Fein- und Füllstoffe mit dem Siebwasser abgeführt werden. Hinzu kommt, daß man bei
der Anordnung der Stoffaufläufe nicht mehr durch einen Filz beengt ist. Man kann also
z.B. die bewährten Düsen-Stoffaufläufe verwenden.
(= US-PS 3.582.467)
[0006] Aus Fig. 2 der DE-AS 19 31 686/ist es bekannt, im Bereich der Auslaßöffnung eines
Stoffauflaufes einen im Inneren einer Siebschlaufe liegenden Entwässerungskasten mit
einer konvex gekrümmten Siebführungsfläche vorzusehen. Der Entwässerungskastenist
schwenkbar in Richtung zur Auslaßöffnung des Stoffauflaufes oder zurück.
[0007] Er hat mehrere sich quer zur Sieblaufrichtung erstreckende Stege, zwischen denen
sich Entwässerungsschlitze befinden. Ein solcher Entwässerungskasten hat aber, insbesondere
bei der Anordnung unmittelbar im Anfang der Bahnbildungszone, den Nachteil, daß er
eine ungleichmäßige Faserverteilung in der Papierbahn und einen hohen Verlust an Fein-
und Füllstoffen verursacht. Im übrigen handelt es sich dort um eine
[0008] Zweisieb-Papiermaschine. Papiermaschinen dieser Gattung erfordern einen hohen Bauaufwand
für die beiden Siebe. Auch muß mit einem weitaus höheren Energiebedarf für den Antrieb
und mit höherem Aufwand für die Reinigung der beiden Siebe gerechnet werden. Bei vielen
Zweisieb-Papiermaschinen ist außerdem die Blattbildung gestört zufolge eines langen
freien Stoffstrahles zwischen der Auslaßöffnung des Stoffauflaufes und der Bahnbildungszone.
Will man diesen Nachteil vermeiden, so müssen gemäß DE-AS 1 931 686 nachgiebige Stromführungswände
vorgesehen werden, die an den Siebbändern anliegen. Bei der erfindungsgemäßen Bauweise
ist dieser Nachteil von vornherein dadurch beseitigt, daß der Stoffstrahl jedenfalls
auf der einen Seite ohne Unterbrechung durch die verlängerte Stromführungswand (Gleitschuh)
geführt ist.
[0009] Auf der anderen Seite des Stoffstrahles kann das freie Stück dadurch besonders kurz
gehalten werden, daß man die in der Siebband-Schlaufe angeordnete Siebstützeinrichtung
gemäß Anspruch 2 ausführt. Danach wird eine einfache massive Siestützleiste vorgesehen,
die keine Entwässerungsschlitze hat und deren Krümmungs-Radius somit besonders klein
gewählt werden kann. Im Vergleich zu einer rotierenden Walze hat diese Bauweise den
Vorteil, daß die Rücksichtnahme auf kritische Drehzahlen entfällt. Man kann sie also
ganz unabhängig von der Maschinengeschwindigkeit gestalten.
[0010] Um eventuelle Ungenauigkeiten in der Fertigung der Leiste oder der benachbarten Stromführungswand
des Stoffauflaufes ausgleichen zu können, ist gemäß Anspruch 3 folgendes vorgesehen:
Die Siebstützleiste ist nicht nur, wie an sich bekannt, als Ganzes quer zum Stoffstrom
vorschiebbar +/ Man wird vielmehr vorzugsweise dafür sorgen, daß der Verschiebeweg
der Leiste über die Maschinenbreite verschieden groß einstellbar ist. Hierzu können
z.B. über der Länge der Leiste mehrere einzeln einstellbare Gewindesptndeln vorgesehen
werden.
[0011] +/ (in Richtung zur Auslaßöffnung des Stoffauflaufes oder zurück).
[0012] Der Anspruch 4 beruht auf der Erkenntnis, daß das Siebband beim Eihlaufen in die
Bahnbildungszone evtl. in den Stoffstrom Luft hineintransportiert, die den Bahnbildungsvorgang
stört. Dieser Gefahr wird gemäß Anspruch 4 dadurch begegnet, daß die in den Siebmaschen
befindliche Luft hinter der Ablauflinie des Siebbandes von der Siebstützleiste beim
Auftreffen des Stoffstrahles aus den Maschen in das Innere der Siebbandschlaufe entweichen
kann.
(= W080/02575)
[0013] Aus der FR-OS 2 457 340/ist eine Siebpartie bekannt, bei der ein Siebband in der
Bahnbildungszone über einen Saugkasten geführt ist, der nur am Einlauf- und am Auslaufende
je eine Siebstützleiste aufweist. Dadurch verursacht der Unterdruck im Saugkasten
eine starke Durchbiegung des Siebbandes. Der Stoffstrom ist in der Bahnbildungszone
durch eine flexible Lippe abgedeckt, die an der oberen Stromführungswand des Stoffauflaufes
befestigt ist. Diese Lippe krümmt sich entsprechend der Durchbiegung des Siebbandes.
Ein Nachteil dieser bekannten Bauweise besteht - neben hohem Energiebedarf für das
Erzeugen des Unterdruckes - darin, daß die flexible Lippe ..in Schwingungen geraten
kann. Dies hat im, allgemeinen starke Schwankungen im Flächengewicht des erzeugten
Papiers zur Folge; außerdem besteht Bruchgefahr. Ferner kann der Verlauf der Krümmung
der Bahnbildungszone höchstens durch Verändern der Siebspannung oder des Unterdrucks
beeinflußt werden. Die Erfindung ermöglicht es dagegen, daß an dem festen Gleitschuh
ein bestimmter Verlauf der Krümmung präzise vorgegeben wird, und zwar nicht nur in
der Laufrichtung des Siebbandes, sondern auch quer dazu, z.B. an den Rändern.
[0014] Der gekrümmte Gleitschuh kann als eine starre Verlängerung der zugeordneten Stromführungswand
ausgebildet sein. Vorzugsweise wird man jedoch den Gleitschuh quer zum Stoffstrom
verstellbar ausbilden (Anspruch 5). Hierdurch kann man bei Bedarf den Gleitschuh ein
wenig in den Stoffkanal hineinragen lassen und hierdurch die Größe der Auslaßöffnung
verstellen zwecks Änderung des austretenden Mengenstromes. Auch beim Gleitschuh kann
vorgesehen werden, daß der Verschiebeweg über die Maschinenbreite verschieden groß
einstellbar ist.(Anspruch 6). Hierdurch kann der Stoffstrom über die Maschinenbreite
vergleichmäßigt werden. Die im Anspruch 7: angegebene Maßnahme kann zur Stabilisierung
des Stoffstromes in der Auslaßöffnung beitragen.
[0015] Durch eine in Strömungsrichtung abnehmende Krümmung des Gleitschuhes (Anspruch 8)
kann der Tatsache Rechnung getragen werden, daß die Entwässerung am Anfang der Bahnbildungszone
schneller vonstatten geht als am Ende. Dabei hat also das Siebband in der Entwässerungszone
eine annähernd gleichbleibende Krümmung. Es kann aber auch zweckmäßig sein, insbesondere
bei hohen Ansprüchen an die Homogenität der zu bildenden Bahn, die Krümmung des Gleitschuhes
in Strömungsrichtung derart stark abnehmen zu lassen, daß in der Strömungsrichtung
eine die Reibung am Gleitschuh kompensierende Druckabnahme erreicht wird. Der mittlere
Krümmungs-Radius des Gleitschuhes wird im allgemeinen zwischen 100 und 800 mm liegen,
vorzugsweise zwischen 150 und 300 mm.
[0016] Um das Ende der_Entwässerungszone genau zu definieren, soll das Siebband zweckmäßig
durch eine am Ende des Gleitschuhes vorgesehene Ablaufkante geringfügig, höchstens
um 5° umgelenkt werden (Anspruch 9).
[0017] Zur weiteren Entwässerung der gebildeten Faserstoffbahn kann eine gemäß Anspruch10
ausgebildete Überdruckkammer vorgesehen werden. Der Luftdruck in dieser Kammer soll
im allgemeinen zwischen 500 und 10 000 Pascal betragen, vorzugsweise zwischen 2000
und 7000 Pascal.
[0018] Wenn eine mehrlagige Faserstoffbahn hergestellt werden soll, können vorteilhaft die
Merkmale der Ansprüche 11 und/oder 12 angewandt werden. Hierbei wird davon ausgegangen,
daß an einem und demselben Siebband hintereinander mehrere, z.B. zwei, Stoffaufläufe
angeordnet sind, so daß auf einer ersten Faserbahnlage wenigstens eine zweite gebildet
wird. Wie oben schon erwähnt, dient hierbei die erste Faserbahnlage als Filterhilfsschicht
bei der Entwässerung der zweiten Faserbahnlage. Bei diesem Vorgang erzielt man somit
eine höhere Retention von Fein- und Füllstoffen. Einem weiteren Gedanken der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche höhere Retention auch bei der Entässerung
der ersten Faserbahnlage zu erzielen. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 14
angegeben. Danach wird z.B. im Fall einer Siebpartie mit zwei Stoffaufläufen folgendermaßen
vorgegangen: Das aus dem ersten Stoffauflauf stammende Siebwasser, das einen verhältnismäßig
hohen Anteil an Fein- und Füllstoffen hat, wird zum Verdünnen des Stoffes für den
zweiten Stoffauflauf benutzt. Dadurch gelangt ein großer Teil der nach dem ersten
Stoffauflauf "verlorenen" Fein- und Füllstoffe doch noch in die sich bildende Papierbahn.
Demgegenüber besteht bei bekannten Papiermaschinen häufig das Problem, daß der Gehalt
an Fein- und Füllstoffen im Siebwasser des ersten Stoffauflaufes allmählich so hoch
wird (insbesondere bei Verwendung bestimmter Altpapier-Sorten als Rohstoff), daß die
gewünschte Papier-Qualität nicht mehrerzielbar ist. Man muß dann einen höheren Siebwasser-Anteil
(als ansonsten notwenig)dem Kreislauf entziehen, wodurch die Filteranlage der Papierfabrik
höher belastet wird. All diese Nachteile können durch die Merkmale des Anspruches
14 beseitigt werden. Dies gelingt dann am bes.ten, wenn - in dem oben genannten Beispiel
mit zwei Stoffaufläufen - an beiden Bahnbildungszonen etwa gleiche Siebwassermengen
anfallen. Deshalb muß dafür gesorgt werden, daß eventuell überschüssiges Siebwaser
aus dem einen Siebwasser-System in das andere überströmen kann.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Darin zeigt:
Fig. 1 einen überwiegend schematischen Längsschnitt durch eine Siebpartie mit einem
Stoffauflauf;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine Siebpartie mit zwei Stoffauf-läufen
und mit den dazugehörenden Siebwasserkreisläufen;
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch eine Siebpartie mit drei Stoffaufläufens
[0020] Die in Fig. 1 dargestellte Siebpartie hat ein endloses Siebband 10, das über Leitwalzen
11 bis 14 läuft. Eine der Leitwalzen ist eine Regulierwalze 13 und eine andere eine
Spannwalze 14. Ein Stoffauflauf ist insgesamt mit 15 bezeichnet. Zu ihm gehören in
bekannter Weise ein Querverteilrohr 16, ein Rohrbündel 17 und ein von zwei Stromführungswänden
18 und 19 begrenzter Auslaufkanal 20 mit einer Auslaßöffnung 21.
[0021] Die mit 19 bezeichnete Stromführungswand hat eine Fortsetzung, die sich in Strömungsrichtung
über die Auslaßöffnung 21 hinaus erstreckt, und zwar in Form eines konvex gekrümmten
Gleitschuhes 22. Der Gleitschuh 22 erstreckt sich wie die übrigen Teile des Stoffauflaufes
über die gesamte Breite des Siebbandes 10. Dieses läuft über den Gleitschuh 22 hinweg.
Im Bereich der Auslaßöffnung 21 ist das Siebband 10 über eine im Inneren der Siebband-Schlaufe
angeordnete feststehende Leiste 23 geführt, die eine konvex gekrümmte Siebstützfläche
24 aufweist (siehe Fig. 2).
[0022] Der aus der Auslaßöffnung 21 austretende Stoffstrahl gelangt in eine entsprechend
dem Gleitschuh 22 gekrümmte und sich verjüngende Bahnbildungszone 25. Hierbei findet
eine intensive Entwässerung in das Innere der Siebband-Schlaufe statt.
[0023] Die Leiste 23 ist an einem Querträger 26 befestigt, der an seinen beiden Enden auf
je einem Abstützbock 27 ruht und dort quer zur Strömungsrichtung in der Bahnbildungszone
25
+,verschiebbar ist. Eine Wanne zum Auffangen des Siebwassers ist mit 28 bezeichnet.
Zur weiteren Entwässerung der gebildeten Papierbahn kann ein Saugkasten 29 vorgesehen
werden. +/ d.h. in Richtung zur Auslaßöffnung 21 oder zurück,
[0024] Eine den Gleitschuh 22 tragende Versteifungswand 30 des Stoffauflaufs 15 bildet zusammen
mit der Stromführungswand 19 einen Hohlraum 31. Diesem wird über einen Anschluß 32
Druckluft zugeführt, die über mehrere Öffnungen 33 in eine hinter dem Gleitschuh 22
befindliche Überdruckkammer 34 gelangt. Diese ist nach außen durch ein aus drei Leisten
35 gebildetes Labyrinth begrenzt. Diese Leisten 35 befinden sich an einem Leistenträger
36, der an der Versteifungswand 30 befestigt ist.
(oder Siebband)
[0025] Ein Filzband 37/läuft über eine Abnahmesaugwalze 38, nimmt die gebildete Papierbahn
vom Siebband 10 ab und führt sie weiteren Entwässerungs- und Trocknungseinrichtungen
zu, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
[0026] In Fig. 2 erkennt man einige weitere Details: Die feststehende Siebstütz-Leiste 23,
die z.B. aus Keramik hergestellt sein kann, ist mit Hilfe einer Klemmleiste 23a an
einem Leistenhalter 23b befestigt. Dieser ist mit Hilfe von mehreren, über die Länge
der Leiste verteilten Schrauben 41 (von denen nur eine sichtbar ist) mit dem Querträger
26 verbunden. Zusätzlich sind am Querträger mehrere über dessen Länge verteilte Gewindespindeln
42 mit je zwei Muttern 43 vorgesehen. Jede der Gewindespindeln 42 erstreckt sich durch
ein Auge 44, das am Leistenhalter 23b angeformt ist. Nach Lösen einer der Schrauben
41 kann durch Drehen der Muttern 43 der Leistenhalter 23b mit der Leiste 23 örtlich
mehr oder weniger an die Stromführungswand 1
8 angestellt werden als im Bereich der übrigen Spindeln 42. Hierdurch können eventuelle
Fertigungs-Ungenauigkeiten ausgeglichen werden.
[0027] Nach dem Verlassen der Auslaßöffnung 21 ist der Stoffstrahl auf der dem Siebband
10 zugewandten Seite ein kurzes Stück frei (gestrichelte Linie 7 in Fig. 2). Der Stoffstrahl
trifft bei 8 auf das Siebband 10 auf, das zuvor bei 9 von der Leiste 23 abläuft.
[0028] Im allgemeinen wird man den Abstand zwischen der Leiste 23 und dem Ende der Stromführungswand
18 so klein wie nur irgend möglich einstellen, damit die Länge des freien Stoffstrahles,
also die Entfernung von der Auslaßöffnung 21 bis zum Auftreffen des Stoff-Strahles
auf das Siebband 10, möglichst klein ist. Der Krümmungs-Radius k der Leiste 23 ist
in der Regel kleiner als 100 mm, was ebenfalls zur Verkürzung des freien Stoff- strahles
beiträgt.
[0029] Der Gleitschuh 22 ist an mehreren über dessen Länge verteilt angeordneten Verstellstangen
45 befestigt. Nur eine dieser Stangen 45 ist in der Zeichnung sichtbar. Sie ruhen
in Bohrungen 46 der Versteifungswand 30 und sind in diesen axial verschiebbar, d.h.
in Richtung zur Auslaßöffnung 21 oder zurück. Auf jeder Stellstange 45 ist eine Stellmutter
47 drehbar gelagert, die mit einem Außengewinde in eine Gewindebohrung des Dichtleistenträaers
36 eingreift. Die Stellmuttern 47 sind einzeln verdrehbar. Hierdurch kann der Verschiebeweg
des Gleitschuhs 22 über der Ma= schinenbreite verschieden groß eingestellt werden.
[0030] Der bewegliche Gleitschuh 22 berührt das Ende der Stromführungswand 19 an einer Dichtfläche
48. Diese liegt, in Strömungsrichtung gesehen, vor dem Ende der Stromführungswand
18, also vor der Auslaßöffnung 21. Somit kann durch das Verstellen des Gleitschuhes
22 die lichte Weite der Auslaßöffnung 21 und damit der austretende Mengenstrom verändert
werden.
[0031] Die vom Stoffstrom berührte gekrümmte Oberfläche des Gleitschuhes 22 kann vorteilhaft
wie folgt gestaltet sein: Im Bereich der Auslaßöffnung 21 ist sie eben oder nur schwach
gekrümmt mit einem sehr großen Krümmungs- Radius K. Daran anschließend folgt ein Bereich
mit verhältnismäßig starker Krümmung (Krümmungs-Radius r) und schließlich ein Bereich
mit wiederum schwächerer Krümmung (Krümmungs-Radius R).
[0032] In Fig. 2 ist am Gleitschuh 22 noch eine scharfe Ablaufkante mit 50 bezeichnet, ferner
eine dort an die gekrümmte Fläche gelegte Tagente
-mit t. Das Siebband 10 wird vorzugsweise derart geführt, daß es mit der Tangente t
einen Winkel a von eta 0,5 bis 5° einschließt; gemessen bei stehender Maschine mit
gespanntem Siebband 10.
[0033] In Fig. 1 ist der Stoffauflauf 15 vertikal angeordnet mit unten liegender Auslaßöffnung
21. Statt dessen sind jedoch auch beliebige andere Stellungen möglich. Die Fig. 3
zeigt eine Siebpartie mit zwei Stoffaufläufen. Der erste Stoffauflauf 15a ist horizontal
angeordnet und der zweite Stoffauflauf 15b wie in Fig. 1 vertikal. Die beiden Sto
ffaufläufe 15a und 15b unterscheiden sich durch unterschiedliche Gleitschuhe 22a bzw.
22b. Beim ersten Stoffauflauf 15a ist die gekrümmte Fläche des Gleitschuhes 22a verhältnismäßig
kurz und nur schwach gekrümmt. Dementsprechend wird der Stoffstrom in der Bahnbildungszone
nur um etwa 45° umgelenkt. Demgegenüber weist der Gleitschuh 22b des zweiten Stoffauflaufs
15b eine längere gekrümmte Fläche mit stärkerer Krümmung auf. Durch diese Maßnahme
wird der höhere Entwässerungswiderstand ausgeglichen, der durch die im ersten Stoffauflauf
15a gebildete Faserbahnlage verursacht wird. Im ersten Stoffauflauf 15a will man durch
den verhältnismäßig großen mittleren Krümmungs- Radius bei der Bahnbildung der ersten
Faserschicht eine möglichst geringe Entwässerungsgeschwindigkeit erreichen. Dadurch
werden die Fasern weniger stark in die Siebmaschen hineingeschwemmt, so daß am Ende
der Siebpartie die Faserbahn leichter vom Siebband abgenommen werden kann. Außerdem
werden weniger Fein- und Füllstoffe durch das Siebband hindurchgeschwemmt.
[0034] In Fig. 3 ist jedem Stoffauflauf 15a, 15b eine separate Siebwasserwanne 28a bzw.
28b zugeordnet. Von jeder dieser Wannen führt eine Siebwasserleitung 51a bzw. 51b
in einen Siebwasserbehälter 52a bzw. 52b. Wie oben schon erläutert worden ist, werden
im weiteren Verlauf die Siebwässer der beiden Stoffaufläufe miteinander vertauscht.
D.h. die zum ersten Stoffauflauf 15a (über die Leitung 54a) fördernde Umwälzpumpe
53a ist saugseitig an den Siebwasserbehälter 52b angeschlossen und dementsprechend
die andere Umwälzpumpe 53b (mit DrucKleitung 54b) an den Siebwasserbehälter 52a. Zwischen
den beiden Siebwasserbehältern besteht bei 55 eine Verbindung. Dadurch kann ein Teil
des im Behälter 52a anfallenden Siebwassers, der von der Pumpe 53b nicht benötigt
wird,in den Behälter 52b überlaufen,
[0035] Die Fig. 4 zeigt eine Siebpartie zum Herstellen einer dreilagigen Faserstoffbahn.
Die drei Stoffaufläufe 15', 15" und 15"' sind wiederum unter sich gleich bis auf die
unterschiedlich geformten Gleitschuhe 22', 22",22'". Nicht dargestellt worden sind
in Fig. 4 (wie auch in Fig. 3) die an den Stoffaufläufen befindlichen Dichtungsträger
36 mit den Dichtleisten 35 (siehe Figuren 1 und 2). Es versteht sich, daß die Dichtungsträger
an die unterschiedlichen Neigungen des Siebbandes angepaßt werden müssen. Die feststehenden
Siebführungsleisten 23, die den Stoffaufläufen 15" und 15"' zugeordnet sind, sind
nicht an einem eigenen Querträger, sondernam Ablaufende eines Saugkastens 29' bzw.
29" befestigt. Hierdurch wird der Bauaufwand vermindert.
[0036] In Fig. 3 und 4 kann vorgesehen werden, die einzelnen Stoffaufläufe schwenkbar zu
machen, so daß sie leicht vom Siebband abgehoben werden können und daß man bei Bedarf
z.B. mit einem Stoffauflauf weniger fahren kann, ohne daß dessen Gleitschuh das Siebband
berührt.
[0037] Bei allen Ausführungsbeispielen kann die Abnahme der Papierbahn vom Siebband - anstelle
mit der Saugwalze 38 (Fig. 1) - mittels einer Leiste oder glatten Walze ("lick-up")
oder eines Saugkastens erfolgen, oder schließlich mittels eines Blaskastens. Der Antrieb
des Siebbandes erfolgt über eine oder mehrere der Siebleitwalzen 11 bis 14 (Fig. 1).
Die Siebspannung soll im üblichen Bereich zwischen 3 und 10 kN7m liegen.
[0038] Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung kann eine Siebpartie nach einem der Ansprüche
1 bis 14 kombiniert werden mit einer der bekannten Bahnbildungseinheiten, zum Beispiel
mit einer herkömmlichen Langsiebpartie oder einer Saugbrustwalze oder einem Doppelsiebformer.
Dabei kann man einen Stoffauflauf 15 der Fig. 1 (oder mehrere) vorzugsweise zusammen
mit den Bauteilen 23 und 26 bis 29 in Sieblaufrichtung vor der bekannten Bahnbildungseinheit
anordnen. Im Falle eines Doppelsiebformers könnte die Anordnung derart getroffen werden,
daß ein Stoffauflauf 15 gemäß Fig. 1, jedoch im wesentlichen mit Strömungsrichtung
von unten nach oben, vor der Doppelsiebzone an dasjenige Siebband angesetzt wird,
das sich in Richtung von unten nach oben der Doppelsiebzone nähert.
1. Siebpartie einer Papiermaschine, mit den folgenden Merkmalen:
a) ein Stoffauflauf (15) weist, im Längsschnitt gesehen, einen von zwei Stromführungswänden
(18,19) begrenzten Kanal (20) mit einer Auslaßöffnung (21) auf, durch die ein Stoffstrom
einem endlosen umlaufenden Siebband (10) zugeführt wird;
b) eine der beiden Stromführungswände (19) weist eine sich über die Auslaßöffnung
(21) hinaus erstreckende und konvex gekrümmte Fortsetzung (Gleitschuh" 22) auf;
c) der Stoffstrom ist im Bereich einer Bahnbildungszone (25) einerseits durch den
Gleitschuh (22) und andererseits durch das Siebband (10) begrenzt;
dadurch gekennzeichnet,
d) daß der Krümmungs-Radius(K)der die genannte Fortsetzung (22) aufweisenden Stromführungswand
(19) im Bereich der Auslaßöffnung (21) mindestens gleich groß ist wie in dem daran
anschließenden Teil der Bahnbildungszone (25);
e) daß im Bereich der Auslaßöffnung (21) eine innerhalb der Siebband-Schlaufe (10)
angeordnete Siebstützeinrichtung (23) mit einer konvex gekrümmten Siebstützfläche
(24) vorgesehen ist zum Einführen des Siebbandes in die Bahnbildungszone (25).
2. Siebpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebstützeinrichtung
(23), über welche das Siebband (10) der Entwässerungszone (25) zugeführt wird, eine
feststehende massive Leiste ist, worin der Krümmungs-Radius k der Siebstützfläche
(24) kleiner als 200 mm, vorzugsweise kleiner als 100 mm ist.
3. Siebpartie nach Anspruch 2, worin die feststehende Siebstütz-Leiste (23) in einer
Richtung quer zum Stoffstrom verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg
der Leiste (23) über die Maschinenbreite verschieden groß einstellbar ist.
4. Siebpartie nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung
der Siebstütz-Leiste (23), daß die Ablauflinie (9) des Siebbandes (10) von der Leiste
(23) in Sieblaufrichtung vor der Linie (8) des Auftreffens des Stoffstromes auf das
Siebband (10) liegt.
5. Siebpartie nach einem der ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der konvex
gekrümmte Gleitschuh (22) quer zum Stoffstrom verstellbar ist, vorzugsweise entlang
einer Dichtfläche (48), die sich zwischen der unbeweglichen Stromführungswand (19)
und dem verstellbaren Gleitschuh (22) befindet.
6. Siebpartie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg des Gleitschuhs
(22) über die Maschinenbreite verschieden groß einstellbar ist.
7. Siebpartie nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtfläche
(48) in Strömungsrichtung vor der Auslaßöffnung (21) angeordnet ist.
8. Siebpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungs-Radius(r,R)des
Gleitschuhes (22) im Bereich der Bahnbildungszone (25) in Strömungsrichtung größer
wird.
9. Siebpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin der Gleitschuh eine Ablaufkante
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebband (10) durch die Ablaufkante (50)
eine geringfügige Umlenkung erfährt (Winkel a).
10. Siebpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung
hinter dem Gleitschuh (22) eine mit Luft gespeiste maschinenbreite überdruckkammer
(34) angeordnet ist, welche durch einen oder mehrere Drosselspalte (Leisten 35) berührungsfrei
gegen die auf dem Siebband gebildete Faserstoffbahn abgedichtet ist.
11. Siebpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, worin dem Siebband wenigstens ein
zusätzlicher Stoffauflauf nach einem der Ansprüche 1 bis10 zugeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Strömungsrichtung gemessene Bogenlänge der Gleitschuhe
(22a, 22b) in Laufrichtung von Stoffauflauf (15a) zu Stoffauflauf (15b) größer wird.
12. Siebpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, worin dem Siebband wenigstens ein
zusätzlicher Stoffauflauf nach einem der Ansprüche 1 bis10 zugeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der mittlere Krümmungs-Radius der Gleitschuhe (22a, 22b) von Stoffauflauf
(15a) zu Stoffauflauf (15b) kleiner wird.
13. Siebpartie nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die einem zusätzlichen
Stoffauflauf (15", 15"') zugeordnete und innerhalb der Siebband-Schlaufe befindliche
feststehende Leiste (23'', 23'") am Ablauf-Ende eines Saugkastens (29', 29'') angeordnet
ist.
14. Siebpartie einer Papiermaschine, mit einem umlaufenden endlosen Siebband (10)
und wenigstens zwei nacheinander an dem Siebband angeordneten Stoffaufläufen (15a,
15b) sowie mit wenigstens zwei getrennten Siebwasser-Rückführsystemen (52a, 52b)/Stoffwasserpumpen (53a, 53b), dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffwasserpumpe (53a)
eines der Stoffaufläufe (15a) saugseitig an das Siebwasser-Rückführsystem (52b) eines
anderen (15b) der Stoffaufläufe angeschlossen ist und umgekehrt.