[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bei verschiedenen Betriebsbedingungen und Betriebsarten von Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen
treten eine Reihe von Nachteilen auf, die bisher entweder nicht oder nur zum Teil
beseitigt oder gemildert werden können. So sind bei Vakuumpumpen, die mit ihrer Betriebsflüssigkeit
im Kreisbetrieb arbeiten, im besagten Flüssigkeitskreislauf entweder gesonderte Druckerhöhungspumpen
oder statt dessen im Maschinengehäuse Schöpfrohre auf der Saugseite eingeschraubt,
die in den rotierenden Flüssigkeitsring eintrauchen. Im letzteren Fall können am Maschinengehäuse
im Bereich des in den Flüssigkeitsring eintauchenden Schöpfrohres Erosionsschäden
auftreten, die die Lebensdauer und das einwandfreie Arbeiten der Vakuumpumpe nachteilig
beeinflussen.
[0003] Außerdem treten bei sämtlichen Betriebsarten bis etwa 60 mbar Ansaugdruck den Wirkungsgrad
der Vakuumpumpe verschlechternde Spaltverluste auf, die durch eine Verkleinerung der
Axialspiele des Laufrades nur sehr begrenzt herabgesetzt werden können, da zu kleine
Axialspiele die Betriebssicherheit einschränken.
[0004] Bei Vakuumpumpen mit Umlaufflüssigkeit, die einen Durchlaß in der Steuerscheibe für
die Saugflüssigkeit (Umlaufwasserbohrung) haben, treten merkliche Erosions- und/oder
Kavitationsschäden im Bereich der besagten Durchlässe an Steuerscheiben und Laufrädern
auf, die nur durch die Verwendung hochwertigen Werkstoffes (CrNi-Stahl) für diese
Maschinenteile hinausgezögert werden können.
[0005] Bei Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen der eingangs genannten Art, die im Bereich höherer
Ansaugdrücke im Betrieb außer gasförmigem Medium gegebenenfalls auch noch Flüssigkeiten
mitfördern sollen, ergibt sich bei Mitförderung von Flüssigkeiten ein erhöhter Leistungsbedarf
und eine Verschlechterung der Laufeigenschaften des Laufrades, die zu einer beschleunigten
Abnutzung der Lager des Laufrades führen können. Zur Verminderung des Leistungsbedarfanstieges
und Beibehaltung der normalen Laufeigenschaften werden in die Saugleitung vor der
Vakuumpumpe ein, gesonderter Vorabscheider eingebaut, der eventuell mitgeförderte
Flüssigkeit vom gasförmigen Medium schon vor der Vakuumpumpe absondert. Diese Maßnahmen
ergeben bei reiner Gasförderung einen verminderten Wirkungsgrad.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung der Betriebseigenschaften unter
Fortfall in besonderen Fällen erforderlicher aufwendiger und störungsanfälliger Hilfseinrichtungen
sowie die Vermeidung von Erosionsschäden bei Kreisbetrieb und/oder Mitförderung von
saugseitig anfallender Flüssigkeit.
[0007] Die Lösung der gestellten Aufgabe zur Beseitigung von Erosionsschäden an Steuerscheiben
und Laufrädern durch Teile der Betriebsflüssigkeit und verbesserte Einströmbedingungen
für diese bei verbessertem Wirkungsgrad durch verringerte Spaltverluste im unteren
Bereich des Ansaugdruckes für das zu fördernde Gas gelingt bei Kreisbetrieb ohne Druckerhöhungspumpe
bzw. Schöpfrohr durch die kennzeichenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0008] Bei Pumpenbetrieb im höheren Bereich der Ansaugdrücke gelingt bei Mitförderung von
Betriebsflüssigkeit die Lösung der gestellten Aufgabe, nämliche ohne Vorabscheider
in der Saugleitung eine Verringerung der Leistungsaufnahme unter verbesserten Laufeigenschaften
bzw. ohne Mitförderung von Betriebsflüssigkeit eine Verbesserung des Wirkungsgrades
zu erhalten, durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 3.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von zusätzlichen Unteransprüchen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß verbesserten Steuerscheibe für eine
Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe der eingangs genannten Art ist anhand der Zeichnung nachfolgend
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Draufsicht auf die dem Lagerschild mit Ein- und Auslaß zugewandte Seite
der Steuerscheibe und
Fig. 2 die Draufsicht auf die dem Läuferrad zugewandte Seite der Steuerscheibe.
[0011] Bei Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen der hier in Betracht gezogenen Art ist das nicht
dargestellte Laufrad mit am Umfang seiner Laufradnabe angeordneten Schaufeln exzentrisch
in einem nicht dargestellten Maschinengehäuse angeordnet. Die Laufradwelle durchdringt
Wellendurchlässe 4 von das Maschinengehäuse beispielsweise beidseitig abdeckenden
ebenen Steuerscheiben 1, die ihrerseits nach außen von nicht dargestellten Lagerschilden
für die Laufradwelle abgedeckt sind und die im Falle der geschilderten doppelflutigen
Pumpe jeweils getrennte Ein- und Auslässe für das zu fördernde Medium haben. Diese
Einlässe bzw. Auslässe stehen über Saugschlitze 2 bzw. Druckschlitze 3 in den Steuerscheiben
1 mit den vom innerhalb des Maschinengehäuses mit dem Flügelrad mitrotierenden Flüssigkeitsring
umfangsseitig abgeschlossenen Schaufelkammern in Verbindung. In den Lagerschilden
sind zwischen den Einlässen und Auslässen jeweils Flüssigkeitskanäle vorgesehen, die
mit einer außerhalb der Maschine befindlichen Druckflüssigkeitszuleitung verbunden
sind und in Druckflüssigkeitseinläufe 5 zu Druckflüssigkeitsdurchlässen 6 in den Steuerscheiben
1 münden.
[0012] Der Druckflüssigkeitsdurchlaß 6 ist auf der Seite 1A als eine den Wellendurchlaß
4 umgebende Ringnut ausgebildet, in die vom äußeren Umfang her eine auf der Seite
1A angebrachte Einströmrinne 7 mündet. Die Einströmrinne 7 lenkt die spaltabdichtende
Druckflüssigkeit in Richtung des rotierenden Flüssigkeitsringes in diesen wirbelfrei
ein, wobei die Einströmrinne 8 in Laufraddrehrichtung gesehen hinter dem Saugschlitz
2 und unterhalb des Wellendurchlasses 4 parallel zu einer zwischen Saug- und Druckschlitz
verlaufenden Durchmesserachse als Fräsnut angebracht ist. Unter Umständen können auch
mehrere Einströmrinnen vorgesehen sein.
[0013] In vielen Fällen ist eine Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe am Auslaß jedes Lagerschildes
mit einem Abscheider verbunden, der über eine nicht dargestellte Leitung mit dem Druckflüssigkeitseinlauf
5 verbunden ist, statt wie bekannterweise mit einem Flüssigkeitsrücklauf.
[0014] Bei Wegfall eines Abscheiders ist dagegen der Sumpf der Maschine mit dem Druckflüssigkeitseinlauf
5 zu verbinden.
[0015] Mit einer solchen Vakuumpumpe können bei niedrigen Ansaugdrücken bis etwa 60 mbar
im Kreisbetrieb ohne erosionsgefährdete Schöpfröhre und ohne gesonderte Druckerhöhungspumpen
größere Ansaugvolumenströme unter Verringerung der Spaltverluste und mit besserem
Wirkungsgrad gefördert werden, wobei die äußere Betriebsflüssigkeitsführung vereinfacht
ist. Außerdem können die sonst im Bereich von "Umlaufflüssigkeitsbohruhgen" der Steuerscheiben
auftretenden Erosionsschäden durch den'Wegfall solcher Umlaufflüssigkeitsbohrungen
infolge Wegfalls der Saugflüssigkeitsleitung erst gar nicht auftreten.
[0016] Bei Vakuumpumpen, die im Bereich höherer Ansaugdrücke etwa ab 180 mbar arbeiten,
ist eine Verbesserung des Wirkungsgrades ohne Mitförderung von Flüssigkeiten bzw.
eine Verbesserung der Laufeigenschaften und eine Verminderung des Leistungsgedarfes
bei Mitförderung von Flüssigkeiten durch die Anbringung von zusätzlichen Entlastungsdurchlässen
8 in den Steuerscheiben 1 erreichbar.
[0017] Jeweils oberhalb des Druckschlitzes 3, getrennt von diesem, ist dessen Außenkontur
benachbart ein Entlastungsdurchlaß 8 als Bohrung oberhalb des Druckschlitzendes angeordnet,
der bei Mitförderung von Flüssigkeit vom rotierenden Flüssigkeitsring überdeckt wird.
1. Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe für gasförmige Medien mit einem ein Laufrad exzentrisch
umgebenden Maschinengehäuse, das stirnseitig:von Lagerschilden für die Laufradwelle
abgeschlossen ist, von denen wenigstens ein Lagerschild getrennte Ein- und Auslässe
für das Medium aufweist, die über Saug- und Druckschlitze in einer zwischen einem
solchen Lagerschild und dem Maschinengehäuse angeordneten ebenen Steuerscheibe mit
vom Flüssigkeitsring umfangsseitig abgeschlossenen Schaufelkammern des Laufrades in
Verbindung stehen, daß ferner zwischen den Ein- und Auslässen im betreffenden Lagerschild
ein an eine Druckflüssigkeitszuleitung angeschlossener Druckflüssigkeitskanal vorgesehen
ist, der mit einem unterhalb des Wellendurchlasses der Steuerscheibe stirnseitig vor
der Laufradnabe angeordneten Druckflüssigkeitsdurchlaß der Steuerscheibe korrespondiert,
so daß die Druckflüssigkeit spaltabdichtend in den Flüssigkeitsring abfließt, dadurch
gekennzeichnet , daß die Steuerscheibe (1) auf der dem Laufrad zugewandten Seite (1A)
mindestens eine Einströmrinne (7) in Laufraddrehrichtung gesehen hinter dem Saugschlitz
(2) und unterhalb des Wellendurchlasses (4) aufweist, die sich über den Laufradnabenbereich
bis in den Schaufelkammerbereich erstreckt und mit dem Druckflüssigkeitsdurchlaß (6)
in Verbindung steht und daß der Sumpf der Vakuumpumpe bzw. bei Vorhandensein eines
dem Auslaß im Lagerschild nachgeordneten Abscheiders dieser ausschließlich mit der
Druckflüssigkeitszuleitung zum Druckflüssigkeitseinlauf (5) in der Steuerscheibe (1)
verbunden ist.
2. Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet , daß eine
einzige Einströmrinne (7) einer zwischen Saug- und Druckschlitz (2, 3) liegenden Durchmesserachse
der Steuerscheibe (1) parallel längserstreckt angeordnet und als Fräsnut ausgebildet
ist.
3. Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe für gasförmige Medien nach Anspruch 1 oder 2 zur wahlweisen
Mitförderung von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet , daß die Steuerscheibe (1)
oberhalb des Druckschlitzes (3) und dessen Außenkontor benachbart mindestens einen
zusätzlichen vom Druckschlitz (3) getrennten Entlastungsdurchlaß (8) für den Flüssigkeitsring
aufweist.
4. Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der
Entlastungsdurchlaß (8) als Bohrung oberhalb des Druckschlitzendes vorgesehen ist.