[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ab-. standhalter gemäss dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruches 1, sowie eine Verwendung gemäss dem Nebenanspruch
9.
[0002] Flächenbewehrungen für Stahlbeton bestehen aus zwei einander meist unter rechten
Winkeln kreuzenden Scharen von Bewehrungsstäben. In Flächentragwerken werden solche
Bewehrungen sowohl nahe bei der Unterseite als auch nahe bei der Oberseite verlegt,
um sowohl für das Druckgebiet als auch für das Zuggebiet optimale Verhältnisse zu
schaffen.
[0003] Bei einzelnen verlegten Bewehrungsstäben werden einzelne Distanzhalter entweder auf
die untere Schalung oder auf die untere Bewehrung aufgesetzt und mit bekannten Mitteln,
wie Drähte, mit der unteren und mit der oberen. Bewehrung verbunden. Als Regel gilt,
dass pro Quadratmeter Bewehrungsfläche ein Distanzhalter angeordnet werden muss, damit
die notwendige Tragkraft von mindestens 100 kg/m
2 erreicht wird, was dem Eisengewicht und dem Gewicht eines Mannes entspricht und die
obere Bewehrung sich nicht durchbiegen kann.
[0004] Neben den einzelnen verlegten Bewehrungsstäben werden immer häufiger Bewehrungsmatten
verwendet. Das sind fabrikmässig hergestellte Bewehrungen mit untereinander verschweissten
orthogonalen Scharen von Stäben. Wenn mit solchen Matten einzelne Stützen zur Abstandhalterung
verwendet werden, müssen pro Matte mit typischen Abmessungen, nämlich 6 m Länge und
2,40 m Breite, bei 100 mm Längsstababstand und 300 mm Querstababstand, etwa drei Stützen
pro Quadratmeter Mattenfläche vorgesehen werden, somit also etwa vierzig Abstandhalter
pro Matte.
[0005] Wenn berücksichtigt wird, dass durch Verwendung von Matten anstelle von einzelnen
Stäben, die Verbindung einzelner Stäbe auf dem Bau eingespart werden kann, führt die
Verwendung von einzelnen Stützen wieder vermehrt eine zeitaufwendige Verteilungs-
und Verbindungsarbeit mit sich. Aus diesem Grunde wurde auch gemäss der CH-A 544.595
vorgeschlagen, solche Stützen mit der Bewehrungsmatte fabrikmässig zu verschweissen.
Diese Stützen sind aber bei Lagermatten nicht sehr beliebt, weil sie die Lagerhaltung
und den Transport erschwerden, weil die derart mit Stützen versehenen Matten unhandlich
hoch werden.
[0006] Einen anderen Weg wurde mit den Distanzkörben eingeschlagen. Eine sehr einfache,
mit den oben genannten Distanzhaltern verwandte Art ist in der CH-A 486.617 beschrieben.
Hier sind eindrahtige Joche mit einem stabförmigen Träger verbunden. Dieser Distanzkorb
eignet sich für Abstandhalter, die auf die untere Schalung aufgesetzt werden. Demgemäss
wurde auch vorgeschlagen, die freien Enden der Joche mit Füsschen aus nicht-rostendem
Material zu versehen.
[0007] Diese Distanzkörbe werden aber wieder nicht fabrikmässig hergestellt, sondern auf
dem Bau und sind insbesondere für Bewehrungen mit einzelnen Stäben von Vorteil, weil
als Träger direkt ein Stab der Bewehrung genommen werden kann.
[0008] Ein Armierungseisen, das für die Abstandhalterung verwendbar ist, wurde in der CH-A
313.501 beschrieben. Demnach wird ein Eisendraht schraubenförmig aufgewickelt und
die derart gebildeten Schlangen werden in die gewünschte, geradlinige Teile aufweisende
Form gepresst. Beim Verlegen werden die Schlaufen auseinandergezogen und jede Schlaufe
wird mit wenigstens einem Stab verbunden. Auch diese Art eines Distanzkorbes muss
auf dem Bau hergestellt werden und weist einen grossen Aufwand an nicht benötigtem
Stahl auf.
[0009] Schliesslich sind in den CH-A 445.799 und 617.740 noch fabrikmässige Distanzkörbe
beschrieben. Im erstgenannten Patent sind mehrere U-förmige Bügel mit oberen und unteren
Längsdrähten verbunden. Die freien Enden der Bügel sind als Anschlagmittel gegenüber
der einen Bewehrung über die unteren Längsdrähte hinaus verlängert. Von dieser Art
ausgehend ist im Handel auch ein gleichartiger Distanzkorb erhältlich, bei dem die
freien Enden zur Auflage auf der unteren Schalung mit Füsschen aus nicht-rostendem
Material versehen sind und die freien Enden der Bügel um die Länge dieser Füsschen
und zusätzlich um die doppelte Stabdicke des Bewehrungsnetzes vorstehen, somit also
wenigstens ein 4 cm langes freies Ende haben müssen.
[0010] Obwohl durch diese beiden Arten von Distanzkörben alle Bedürfnisse auf dem Bau befriedigt
werden können, führt die Lagerhaltung von zwei unterschiedlichen Distanzkörben zu
einem grösseren Aufwand. Zudem benötigt die zweitgenannte Art viel Raum, indem sich
die Distanzkörbe nur auf einem Teil ihrer Höhe ineinanderschachteln lassen.
[0011] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung einen Abstandhalter zu schaffen, der für
die einfachere Verlegung der Bewehrungen mittels Bewehrungsmatten geeignet ist und
somit als Fertigprodukt an Lager gehalten werden kann. Zudem soll der neue Abstandhalter
ohne Platzverlust schachtelbar sein und sich sowohl für die Auflage auf der unteren
Schalung als auch für die Auflage auf der unteren Bewehrungsmatte eignen.
[0012] Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches 1
erreicht.
[0013] Vorteilhafterweise sind die Mäanderschleifen gleichmässig ausgebildet und bestehen
je aus drei geradlinigen Strecken, die unter Winkeln von wenigstens angenähert 102°
zueinander angeordnet sind. Ferner hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn
die Mäanderhalbschleifen unterschiedlich gross sind, wobei die kürzere Mäanderhalbschleife
grösser sein sollte als die Raster der Bewehrungsplatte, damit sie nicht auf Masche
fallen können. Wenn insbesondere die einerseits über den Längsstab hinaus verlängerten
Querstäbe an den freien Enden mit Füsschen versehen sind und die gegenüberliegenden
Enden soweit verlängert sind, dass sie als Anschläge gegenüber Stäben einer Bewehrungsmitte
wirken, kann der vorgeschlagene Abstandhalter gemäss der Verwendung nach dem Nebenanspruch
9 durch einfaches Drehen um 90° für beide Einbauarten, nämlich auf der Schalung oder
auf der unteren Bewehrungsmatte stehend in demselben Flächentragwerk benützt werden.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen :
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Abstandhalters;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Abstandhalters nach Fig. 1 mit den Füsschen
der Querstäbe auf der Schaltung stehend, und
Fig. 3. einé perspektivische Ansicht des auf der unteren Bewehrung aufliegenden Abstandhalters
gemäss Fig. 1.
[0015] Gemäss Fig. 1 besteht der Abstandhalter 10 aus mäanderförmig gebogenen Längsstäben
11, 12, die mittels Querstäben 13 im Abstand vonandnder gehaltert sind. Die Querstäbe
sind durch Schweissen oder Kleben starr mit den Längsstäben 11, 12 verbunden und überragen
dieselben beidseitig um eine bestimmte Länge, wie weiter unten noch beschrieben wird.
Die Mäanderschleifen sind unter sich gleich und bestehen aus drei geraden Strecken,
die in einem stumpfen Winkel aufeinanderstehend angeordnet sind. Die Mäanderhalbschleifen,
die bei Halbierung der Mäanderschleifen in einer mittelsenkrechten Ebene E in Längsrichtung
des Abstandhalters entstehen, haben unterschiedliche Breiten. Die Breiten A, B dieser
Mäanderhalbschleifen haben gemäss Fig. 1 ein Verhältnis A : B = 3 : 2. Entsprechend
sind auch die Abstände der Querstäbe 13 verteilt angeordnet, indem auf der Mäanderhalbschleife
mit der Länge A zwei solche Querstäbe 13 und auf der Mäanderhalbschleife mit der Länge
B ein solcher Querstab 13 angeordnet ist.
[0016] Die Querstäbe 13 lassen sich aber bei einer gleichartigen den unterschiedlichen Längen
der Mäanderhalbschleifen mit unter sich gleichen Abständen anordnen, wenn sich die
Längen A : B = 2 : 1 verhalten. Wenn bei diesem Beispiel die Länge B =
17 cm und die Länge A = 33 cm und die Amplitudenhöhe C = 15 cm betragen, können die
Querstäbe 13 im gleichen Abstand von 20 cm angeordnet sein. Damit liegt je ein Querstab
in der Mitte jeder Mäanderhalbschleife und die Mäanderhalbschleife mit der Länge A
erhält noch zwei seitlich angeordnete Querstäbe 13.
[0017] Die Querstäbe 13 bestimmen den Abstand D zwischen den beiden Längsstäben 11, 12.
Wenn dieser Abstand D innerhalb der variablen Dicke der unteren Matte 22 annähernd
gleich ist wie die Höhe F der Amplitude, kann der Abstandhalter um 90° gedreht werden
und bestimmt immer denselben Abstand zwischen unterer und oberer Bewehrung. Zusätzlich
stehen die Querstäbe 13 an ihrem einen Ende 14 um die Länge der Füsschen 15 und die
doppelte Stabdicke der Bewehrung über den Längsstab 12 vor und andererseits sind die
Enden 16 der Querstäbe 13 soweit verlängert, dass sie als Anschlag dienen, so dass
sie sich bei den Stäben der Bewehrungsmatten und die obere Bewehrungsmatte mit wenig
Spiel praktisch unverschieblich festhalten.
[0018] Der Vinkel zwischen den geraden Strecken der Mäanderschleifen muss derart festgelegt
werden, dass die vertikal verlaufenden Seitenlängen F der Mäanderschleifen durch eine
Belastung nicht aufgedreht werden. Als Belastung muss das Gewicht der oberen Bewehrungsmatte,
also 15 kg/m
2 und das Gewicht eines Mannes, also 80 kg, genommen werden. Es hat sich gezeigt, dass
bei einem Winkel von 102° diese Bedingung erfüllt ist.
[0019] Gemäss Fig. 2, zum Beispiel für die Betonierung einer Decke ist die aus orthogonal
verschweissten Stäben bestehende Bewehrungsmatte 22 mittels Distanzhaltern 21 auf
der Schalung 20 abgestützt, so dass die Bewehrung einen Abstand von der Schalung aufweist.
Der Abstandhalter 10 gemäss Fig. 1 steht mit den Füsschen 15 aus nicht-rostendem Material
ebenfalls auf der Schalung 20 auf. Hier zeigt sich, dass die freie Länge der Enden
14 der Querstäbe 13 so lang sein muss, wie die Höhe des Distanzhalters 21 und die
doppelte Dicke der Stäbe der Bewehrungsmatte 22 sein muss.
[0020] Ueber dem Abstandhalter 10 befindet sich eine zweite Bewehrungsmatte 23. Indem die
Querstäbe 13,wie weiter oben beschrieben, auch um einen geringen Betrag, wie etwa
die Dicke eines Stabes der Bewehrungsmatte über den Längsstab 11 vorstehen,kann die
obere Bewehrungsmatte 23 nur geringfügig verschoben werden.
[0021] In Fig. 3 ist die untere Bewehrungsmatte 22 ebenfalls auf Distanzhaltern 21 abgestützt,
die auf der Schalung 20 aufliegen. Der Abstandhalter 10 gemäss Fig. 1 liegt mit einer
geraden Strecke einer Mäanderhalbschleife auf dieser Bewehrungsmatte 22. Die obere
Bewehrungsmatte 23 liegt auf der anderen geraden Strecke der Mäanderhalbschleifen
auf. Aus dieser Anordnung lässt sich auch erkennen, dass die kürzere Mäanderhalbschleife
länger sein muss als der Abstand zwischen zwei benachbarten Stäben der Bewehrungsmatte
22, damit der Abstandhalter 10 gleichmässig auf den Stäben der unteren Bewehrungsmatte
22 aufliegt.
[0022] Indem die Amplitudenhöhe F etwa gleich ist wie der Abstand D zwischen den Längsdrähten
kann in einer Anordnung gemäss Fig. 2 bei Heizungsrohren, Rohren für elektrische Leitungen
oder Wasserinstallationsrohren der Abstandhalter um 90° gedreht werden, so dass er
gemäss Fig. 3 auf der unteren Bewehrungsmatte 22 aufliegt. Damit müssen bei solchen
Installationsarbeiten keine komplizierten und teuren Schlaufungen mit den Abstandhaltern
gemacht werden.
[0023] Wie aus dem Beispiel leicht zu ersehen ist, lassen sich solche Abstandhalter ineinander
verschachteln und versperren bei der Lagerhaltung und beim Transport so wenig Platz
wie überhaupt möglich ist. Ueberdies müssen nicht zwei unterschiedliche Typen von
Abstandhaltern an Lager gehalten werden, sondern es genügt eine Typenreihe für alle
vorkommenden normalen Bauhöhen von Flächentragwerken.
1. Abstandhalter zur Fixierung einer oberen Bewehrung in zu betonierenden armierten
Flächentragwerken über Stützen, wie Mauern und/oder Trägern aus durch Querhalter zu
Streifen verbundenen Längsstäben, dadurch gekennzeichnet, dass aus zwei gleicherweise
mänderförmig gebogenen, durch Querstäbe (13) im Abstand voneinander gehalterten Längsstäben
(11, 12) ein Distanzkorb gebildet ist, und dass die Querstäbe (13) wenigstens einerseits
des Distanzkorbes um gleiche Längen (14) über den Längsstab (12) vorstehen.
2. Abstandhalter nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mäanderschleifen
gleichmässig ausgebildet sind und je aus drei geradlinigen Strecken bestehen, die
stumpfwinklig aufeinanderstehen.
3. Abstandhalter nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die stumpfen
Winkel wenigstens angenähert 102° betragen.
4. Abstandhalter nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mäanderschleifen
aus unterschiedlich langen Mäanderhalbschleifen (A, B) bestehen.
5. Abstandhalter nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass pro kürzere Mäanderhalbschleife
(B) wenigstens ein Querstab (13) und pro längere Mäanderhalbschleife (A) wenigstens
zwei Querstäbe (13) angeordnet sind, wenn die Halbierung der Mänderschleifen bei einer
mittelsenkrechten Ebene (E) parallel zur Längsrichtung des Distanzkorbes durch die
Längsstäbe (11, 12) erfolgt ist.
6. Abstandhalter nach einem der vorangehenden Patentansprüche 1 bis,5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Querstäbe (13) einerseits des Distanzkorbes über den zugehörigen Längsstab
(12) hinaus verlängert sind und andererseits des Distanzskorbes nahe beim entsprechenden
Längsstab (11) abgeschnitten sind.
7. Abstandhalter nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einerseits
über den Längsstab (12) hinaus verlängerten Querstäbe (13) an ihren freien Enden (14)
mit Füssen (15) aus nicht-rostendem Material versehen sind.
8. Abstandhalter nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die nahe beim
Längsstab (11) abgeschnittenen Querstäbe (13) soweit über diesen hinausragen, dass
sie als Anschläge gegenüber den Stäben einer Bewehrungsmatte wirken.
9. Verwendung des Abstandhalters nach Patentanspruch 1 in Flächentragwerken mit einer
unteren und einer oberen Bewehrung zur Distanzierung der beiden Bewehrungen voneinander,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (D) der Längsstäbe (11, 12) aussenseitig
gemessen und die Höhe (F) der Amplitude vergrössert, um die Dicke der Querstäbe (13)
angenähert gleich gross sind, derart, dass im gleichen Flächentragwerk die Distanz
zwischen den Bewehrungen wenigstens angenähert gleich ist, wenn der Abstandhalter
mit den Füsschen (15) auf die Schalung (20) aufgestellt ist oder wenn er um 90° gedreht
auf der unteren Bewehrung (22) aufliegt.