(19)
(11) EP 0 074 459 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.1983  Patentblatt  1983/12

(21) Anmeldenummer: 82101893.4

(22) Anmeldetag:  10.03.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B23B 45/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.09.1981 DE 3134563
01.09.1981 DE 3134564

(71) Anmelder: ALFER aluminium-fertigbau GmbH
D-7896 Wutöschingen-Horheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Wilbs, Thomas
    D-7896 Wutöschingen (DE)

(74) Vertreter: Hübner, Hans-Joachim, Dipl.-Ing. et al
Mozartstrasse 31
87435 Kempten
87435 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bohrständer


    (57) An einem Bohrständer ist an einer kreiszylindrischen Säule (12) ein Ausleger (14) verschwenkbar und höhenverstellbar festgeklemmt, an dem mittels eines Zahnstangenelementes (22, 24) eine aus Schieber (16) und Halter (18) bestehende Bohrmaschinenführung aufgehängt ist. Die Säule (12) ist in einem Säulenfuß (34) innerhalb des Tisches (10) um ihre Achse verschwenkbar festgeklemmt Ausleger (14), Schieber (16), Halter (18) und Säulenfuß (34) haben denselben Profilquerschnitt und sind aus demselben Strangpreßprofil geschnitten. Dieses Profil hat einen kreiszylindrischen Führungskanal mit größerem Durchmesser welcher gleich dem Außendurchmesser der kreiszylindrischen Säule (12) ist und der im Fall des Halters (18) gleich dem genormten Halsdurchmesser einer Bohrmaschine (20) ist. Das Profil hat dann noch einen Kanal mit kleinerem Durchmesser, der gleich dem Außendurchmesser eines Zahnstangentragrohres (22) ist.
    Die wesentlichen Teile des Bohrständers bestehen aus Aluminium-Strangpreßprofilen, die keine Nacharbeit benötigen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Bohrständer für Handbohrmaschinen, bestehend aus Tischplatten mit Führungssäule, einem an dieser höhenverstellbaren und festklemmbaren Ausleger, einem Schieber, der an der Säule verschiebbar geführt ist, einem säulenparallelen Zahnstangenelement, das am Schieber nach oben stehend befestigt ist, einer im Ausleger drehbar gelagerten Welle, die ein Antriebsritzel trägt, welches mit dem Zahnstangenelement in Antriebseingriff steht und mit einem, vom Schieber abgestützten Klemmhals für den Bund einer Bohrmaschine.

    [0002] Bekannte Bohrständer dieser Art haben relativ teure Einzelteile, die besonders bearbeitet werden müssen. Die Herstellungskosten sind groß und die Verstellmöglichkeiten sind begrenzt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es einen Bohrständer der genannten Art rationeller herzustellen.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die Kennzeichnungsmerkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0005] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die wesentlichen Teile des Bohrständers, nämlich Aus_ leger, Schieber und Halter denselben Profilquerschnitt aufweisen. Diese Ausbildung ist für die rationelle Fertigung des Bohrständers von entscheidender Bedeutung, da alle drei Elemente aus demselben Strangpreßprofil durch einfaches Abschneiden hergestellt werden können. Ein weiterer Abschnitt dieses Strangpreßprofils bildet einen an der Tischunterseite befestigten Säulenfuß. Die Tischplatte selbst, die Säule und das Zahnstangenelement und sogar das Antriebsritzel sind Abschnitte von eigenen Strangpreßprofilen, insbesondere Aluminium-Profilen, die sehr genau hergestellt werden können- sodaß nachträgliche Feinbearbeitungen entfallen. Ausleger und Schieber können um die Säule verschwenkt werden und der Halter ist relativ zum Schieber verschwenkbar, womit eine beliebige Einstellung der Bohrachse in vorgegebenem Bereich möglich ist.

    [0006] Die ersten Kanäle sind so bemessen, daß bezüglich der Säule und dem Bohrmaschinenbund eine Schiebeführung besteht. Dank der Klemmeinrichtung kann der Kanalquerschnitt soweit verkleinert werden, daß der Ausleger an der Säule und der Bohrmaschinenbund am Halter festgeklemmt werden. Die zweiten Kanäle sind vorzugsweise mit kleinerem Querschnitt entsprechend ausgebildet, so daß das rohrförmige Zahnstangenelement im Ausleger verschiebbar ist, der Halter und der Schieber jedoch am Zahnstangenelement festgeklemmt werden können.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstände der Unteransprüche.

    [0008] Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die Erfindung näher beschrieben.

    [0009] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht des neuartigen Bohrständers,

    Fig. 2 eine horizontale Querschnittansicht längs der Linie 2-2 der Fig. 1,

    Fig. 3 eine vertikale Schnittansicht durch die Säulenbefestigung in der'Tischplatte längs der Linie 3-3 der Fig. 5,

    Fig. 4 eine vertikale Schnittansicht durch die Säulenbefestigung längs der Linie 4-4 der Fig. 3,

    Fig. 5 eine horizontale Längsschnittansicht längs der Linie 5-5 der Fig. 3,

    Fig. 6 einen Längsschnitt durch das Zahnstangenelement

    Fig. 7 eine Querschnittansicht längs der Linie 7-7 von Fig. 6,

    Fig. 8 eine Stirnansicht des Zahnstangenelementes mit an ihm festgeklemmten Hubbegrenzer,

    Fig. 9 eine Querschnittansicht längs der Linie 9-9 der Fig. 8 und

    Fig. 10 einen Längsschnitt durch den Abschnitt eines Strangpreßprofils aus dem mehrere Teile des Bohrständers bestehen.



    [0010] Der in der Zeichnung dargestellte Bohrständer besteht aus einer Tischplatte 10, einer kreiszylindrischen Säule 12, einem an der Säule festgeklemmten Ausleger 14, einem an der Säule verschiebbar geführten Schieber 16, einem am Schieber 16 befestigten Halter 18 für eine Bohrmaschine 20, einem Zahnstangenelement 22 in Form eines Profilrohres mit einer Nut 35 und in dieser eingesetzten Zahnstange 24J einer im Ausleger 14 drehbar gelagerten Betätigungswelle 26, auf der ein Antriebs-. ritzel 28 befestigt ist, welches in die Zahnstange 24 eingreift, einem Betätigungshebel 30, der aus dem herausragenden Ende der Welle 26 befestigt ist, zwei Zugfedern 32, die an Querstangen 31, 33 des Auslegers 14 und des Schiebers 16 aufgehängt sind sowie einem Säulenfuß 34, der an der Unterseite der Tischplatte 10 befestigt ist.

    [0011] Ausleger 14, Schieber 15, Halter 18 und Säulenfuß 34 weisen exakt denselben Profilquerschnitt auf und sind abgeschnittene Stücke desselben Strangpreßprofils, das in Fig. 10 mit 80 bezeichnet ist.

    [0012] Der Außendurchmesser der kreiszylindrischen Säule 12, die ebenfalls aus einem stranggepreßten Rohr besteht stimmt mit dem Innendurchmesser eines im wesentlichen kreiszylindrischen Kanals 36 des Profilabschnittes 80 (Fig. 10) mit Schiebesitz überein. Der Außendurchmesser der Säule 12 ist gleich dem genormten Durchmesser des Bundes einer üblichen Handbohrmaschine 20.

    [0013] Der Profilabschnitt 80 weist zwei Seitenwände 38,40 auf, die sich im Mittelbereich parallel zueinander erstrecken und die an den Enden jeweils mit Kreiszylinderwänden 42, 44 einstückig verbunden sind. Der Durchmesser einer ersten Kreiszylinderwand 42 ist etwa gleich dem Abstand der beiden Seitenwände 38, 40. Die zweite Kreiszylinderwand 44 ist im Durchmesser kleiner und durch schräge Wandabschnitte mit den Seitenwänden verbunden. Sie begrenzt einen zweiten kreiszylindrischen Kanal-45. Beide Kreiszylinderwände 42, 44 weisen in der mittleren Symmetrieebene 50 jeweils in den voneinander abgewandten Wandabschnitten Schlitze 51, 53 auf, benachbart deren sich an die Kreiszylinderwände 42, 44 jeweils nach außen weisende Klemmstege 48, 48 bzw. 66, 66 anschließen. Jedes Klemmstegpaar hat mindestens ein Paar fluchtender Bohrungen, von denen eine mit einem Gewinde versehen ist. In jedem Bohrungspaar ist eine Klemmschraube 49 bzw. 67 angeordnet.

    [0014] Die Höhen der Profilabschnitte für Ausleger 14, Schieber 16 und Halter 18 können gleich sein. Es reicht aber aus, den Schieber mit geringerer Höhe als den Halter und diesen schmaler als den Ausleger auszubilden.

    [0015] Die zweite im Durchmesser kleinere Kreiszylinderwand 44 weist in der Symmetrieebene 50 einen, dem Schlitz 53 diametral gegenüberliegenden Innenschlitz 62 auf dessen Breite gleich mindestens der Breite des Antriebsritzels 28 ist weil dieses in der Verwendung des Profilabschnittes 80 als Ausleger 14 durch diesen Innenschlitz hindurchgreift. Der Innendurchmesser des zweiten Kanals 45 nimmt das Profilrohr 22 mit Schiebesit7 auf. Die Klemmschrauben 67 des Schiebers 16 und des Halters 18 sind festgezogen, wodurch Schieber und Halter miteinander und mit dem Profilrohr festgeklemmt sind. Die Nut 35 ist so tief, daß die eingesetzte Zahnstange 24 nicht über den Außenradius des Rohres 22 vorsteht. Das in die Zahnstange eingreifende Ritzel 28 sichert das Profilrohr an einer Relativdrehung im Ausleger 14. Das Profilrohr ist im Kanal 45 des Auslegers verschiebbar geführt.

    [0016] Die Tischplatte, die aus einem Strangpreßprofilabschnitt geschnitten ist, ist zur mittleren Längsmittelebene symmetrisch und weist zwei seitliche Fußstege 52 weiterhin Befestigungsnuten 54 sowie zwei Vertikalrippen 56, 58 auf, deren lichter Abstand gleich dem Außenabstand der beiden Seitenwände 38, 40.des Profilabschnittes 80 ist, der als Säulenfuß 34 zwischen die Rippen 56, 58 eingeschoben und nach Ausrichtung seines kreiszylindrischen Kanals 36 mit einer kreisförmigen öffnung 60 in der Tischplatte verschweißt ist.

    [0017] Auf dem Rohr 22 ist ein geschlitztes Profilrohrstück 70 stufenlos längsverstellbar festgeklemmt, das benachbart des Schlitzes äußere Klemmstege 64 mit fluchtenden Bohrungen für eine Klemmschraube 68 aufweist. Diesen Klemmstegen gegenüberliegend hat das Rohrstück 70 eine nach außen weisende Rippe 72, in welcher eine Nut ausgebildet ist, in der ein mit einer Skala versehener Stab 74 befestigt ist, welcher das Ablesen und Einstellen der Bohrtiefe erlaubt. Das Rohrstück 70 wirkt gleichzeitig als Tiefenanschlag.

    [0018] Die Zahnstange 24 besteht aus einem Abschnitt eines gerippten Strangpreßprofils, welches an einem Ende einen von der gerippten Seite wegweisenden Haken 76 aufweist, der eine sich zum freien Ende des Hakenschenkels 78 hin leicht erweiternde Klemmnut bildet, deren Basisbreite abzüglich eines für einen Klemmsitz aufreichenden Untermaßes gleich der zwischen dem Boden der Nut 35 und der Innenfläche des Rohres 22 gemessenen Wanddicke des Rohres 22 ist. An dem dem Haken 75 gegenüberliegenden Ende hat die Zahnstange eine Bohrung für eine in das Rohr 22 eingeschraubte Befestigungsschraube 84.


    Ansprüche

    1. Bohrständer für Handbohrmaschinen, bestehend aus Tischplatte (10) mit Führungssäule (12), einem an dieser höhenverschiebbaren und festklemmbaren Ausleger (14), einem Schieber (16) , der an der Säule verschiebbar geführt ist, einem säulenparallelen Zahnstangenelement (22, 24), das am Schieber nach oben stehend befestigt ist, einer im Ausleger (14) drehbar gelagerten Welle (26), die ein Antriebsritzel (28) trägt, welches mit dem Zahnstangenelement (22, 24) in Antriebseingriff steht und mit einem, vom Schieber (16) abgestützten Klemmhals (42) für den Bund einer Bohrmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmhals (42) an einem Halter (18) ausgebildet ist, daß Ausleger (14), Schieber (16) und Halter (18) denselben Profilquerschnitt aufweisen und je aus einem Profilabschnitt (80) eines gemeinsamen Strangpreßprofils bestehen, daß der Profilabschnitt (80) einen ersten Kanal (36) und einen dazu parallelen zweiten Kanal (45) aufweist, daß jedem der beiden Kanäle (36: 45) eine Klemmeinrichtung (48,49; 66, 67) zugeordnet ist, daß der erste Kanal (36) vom Klemmhals begrenzt wird und sein Innenquerschnitt dem Außenquerschnitt der Säule (12) entspricht, daß der zweite Kanal (45) einen, dem Außenquerschnitt des Zahnstangenelementes (22) entsprechenden Innenquerschnitt hat und daß das Zahnstangenelement (22) den zweiten Kanal (45) des Auslegers mit Schiebespiel und die zweiten Kanäle des Schiebers (16) und des Halters (18) mit Klemmsitz durchsetzt.
     
    2. Bohrständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die, die beiden Känäle (36, 45) begrenzenden Wände (42, 44) des Profilabschnittes (80) jeweils geschlitzt und mit an den Schlitz (51;53) angrenzenden, abgewinkelten und im Abstand benachbart liegenden Stegen (48. 66) versehen sind, die paarweise fluchtende Bohrungen aufweisen, durch die Klemmschrauben (49, 67) hindurchgreifen.
     
    3. Bohrständer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kanäle (36, 45) des Profilabschnittes (80) jeweils kreiszylindrisch ausgebildet sind.
     
    4. Bohrständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnstangenelement (22) aus einem Profilrohr besteht, das eine kreiszylindrische Außenkontur aufweist, die von einer achsparallelen Nut (35) unterbrochen ist, in welcher eine Zahnstange (24) eingesetzt und befestigt ist, die aus einem Strangpreßprofilabschnitt mit in Strangrichtung verlaufenden Zähnen besteht.
     
    5. Bohrständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (44) des zweiten Kanals (45) des Profilabschnittes (80) in der die beiden Kanalachsen enthaltenden Ebene (50) einen, dem ersten Kanal (36) zugewandten Schlitz (62) mit etwa der Breite des Antriebsritzels (28) aufweist, welches den Schlitz (62) des Auslegers (14) durchsetzt und eine Relativdrehung des Zahnstangenelementes (22) verhindert.
     
    6. Bohrständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilabschnitt (80) im Bereich zwischen beiden Kanälen (36, 45) zwei parallele Seitenwände (38, 40).aufweist.
     
    7. Bohrständer nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Tischplatte (10) ein Säulenfuß (34) befestigt ist, der denselben Profilquerschnitt wie Ausleger (14), Schieber (16) und Halter (18) aufweist und in dem die Säule (12) lösbar festgeklemmt ist.
     
    8. Bohrständer nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischplatte (10) aus einem Abschnitt eines Strangpreßprofils besteht und beidseitig einer Bohrung (60) für die Säule (12) parallele Fusstege (56 58) aufweist, deren lichter Abstand gleich dem Außenabstand der parallelen Seitenwände (38, 40) des Profilabschnittes (80) ist.
     
    9. Bohrständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem rohrförmig ausgebildeten Zahnstangenelementes (22) ein aus eine Strangpreßprofil bestehendes Profilrohrstück (70) längsverschiebbar gelagert und lösbar festgeklemmt ist, das eine nach außen weisende Profilrippe (72) mit einer Nut aufweist, in welcher ein mit einer Skala versehener Stab (74) befestigt ist.
     
    10. Bohrständer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnstangenprofilabschnitt (24) an einem Ende hakenförmig (76) mit sich zur Öffnung hin leicht erweiternder Klemmnut ausgebildet ist, in welche der Oberrand des Zahnstangenelementes (22) eingeklemmt ist und daß das andere Ende des Zahnstangenprofilabschnittes (24) am Zahnstangenelement angeschraubt (84) ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht