[0001] Die Erfindung geht aus von einem Sensor für die Durchführung der Distanzmessung nach
dem Ultraschall-Echoprinzip, insbesondere zur Ermittlung und Anzeige der Annäherungsabstände
zwischen Fahrzeugen und Hindernissen im Nahbereich mit einem Ultraschallsende- und
-empfängerwandler zur Ausstrahlung der Ultraschallsignale und zum Empfang der vom
Hindernis reflektierten Ultraschallsignale, wobei der Wandler aus einem Topfwandler
mit darin angeordneten piezokeramischen Schwingern besteht.
[0002] In der deutschen Patentanmeldung P 30 36 081.7 ist ein Verfahren zur Distanzmessung
nach dem Ultraschall-Echoprinzip beschrieben, welches insbesondere zur Ermittlung
und Anzeige der Annäherungsabstände zwischen Fahrzeug und Hindernis im Nahbereich
angewendet werden kann.
[0003] Nach der praktischen Anwendung und dem mehrfachen Einsatz des in der genannten Patentschrift
beschriebenen Verfahrens hat es sich gezeigt, daß die Empfindlichkeit, die Meßgenauigkeit,
die Störempfindlichkeit und die Informationsübermittlung an den Fahrer verbessert
und die Baugröße der eingesetzten Sensoren erheblich verkleinert werden kann.
[0004] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, durch die
Verwendung eines besonders ausgebildeten Ultraschallsensors in Topfform mit enger,
geformter Sende- und/oder Empfangskeule die zuvor genannte Empfindlichkeit, Meßgenauigkeit
und Störunempfindlichkeit wesentlich zu verbessern.
[0005] Durch die Maßnahme der Erfindung werden bei der Ermittlung und Anzeige der Annäherungsabstände
zwischen Fahrzeug und Hindernis im Nahbereich folgende wesentliche Vorteile erzielt.
[0006] 1. Ein Einparken durch Rückwärtsfahren oder das Anfahren an eine Laderampe kann vorwiegend
nur durch die akustische Signalabgabe erfolgen.
[0007] 2. Der Einbau oder die Anbringung der Sensoren mit den Abmessungen von ca. 70 x 45
x 25 mm kann an geschützten Stellen des Fahrzeuges erfolgen.
[0008] Die Beeinflussung des Ultraschall-Empfängers durch störenden Körperschall ist weitgehend
vermieden.
[0009] 4. Die Empfindlichkeit des Systems kann gesteigert werden, da die Sender- und Empfangskeulen
enger und mit schärferen Konturen geformt werden können, so daß Bodenreflexionen vermieden
werden können.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgabe wird im Folgenden anhand der Figuren 1a bis 4b
beschrieben.
[0011] Dabei zeigt
Fig. 1a einen schematischen, nicht maßstäblichen Querschnitt durch einen Ultraschall-Sensor
mit inneren Dämpfungssegmenten.
Fig. 1b zeigt einen schematischen Einblick von hinten in einen geöffneten Utraschall-Sensor
mit inneren Dämpfungssegmenten gemäß Fig. la.
Fig. 2a zeigt eine mögliche Ausbildungsvariante des Trichters als Kreiskegel-Trichter.
Fig. 2b zeigt eine mögliche Ausbildungsvariante des Trichters als Parabolid-Kegel-Trichter.
Fig. 2c zeigt eine mögliche Ausbildungsvariante des Trichters als Rechteck-Kegel-Trichter.
Fig. 2d zeigt eine mögliche Ausbildungsvariante des Trichters als Trichter mit ovalem
Kegelquerschnitt.
Fig. 3a zeigt eine Ansicht eines Sensors für ein Einwandler-System.
Fig. 3b zeigt einen schematischen, unmaßstäblichen Horizontal-Querschnitt durch einen
Sensor gemäß Fig. 3a.
Fig. 3a zeigt einen schematischen, unmaßstäblichen Vertikal-Querschnitt durch einen
Sensor gemäß Fig. 3a.
Fig. 4a zeigt eine schematische Stirnansicht eines Zwei-Wandler-Sensors.
Fig. 4b zeigt einen vertikalen Querschnitt durch einen Zwei-Wandler-Sensor gemäß Fig.
4a.
[0012] Wie sich aus den Figuren 1a und 1b ergibt, ist auf das topf- ähnliche Wandlergehäuse
39 mit relativ dickwandigem Gehäusemantel und der als dünnwandiger Gehäuseboden ausgebildeten
Sende- und Empfangsmembran 37 innenseitig ein piezokeramischer Schwinger aufgeklebt,
dem über die Anschlußleitung 38 elektrische Energie zugeführt wird. Membranstärke,
Eigenresonanz und Erregungsfrequenz sind aufeinander abgestimmt. Der Frequenzbereich
liegt zwischen 28 und 86 kHz. Als günstig für einen Wandlergehäuse-Durchmesser von
ca. 25 mm hat sich eine Arbeitsfrequenz zwischen 29 und 30 kHz herausgestellt.
[0013] Innenseitig sind in das Wandlergehäuse 39 zwei horizontal gegenüberliegende, kreisabschnittsförmige
Dämpfungssegmente aus Weichgummi angebracht (eingegossen oder aufvulkanisiert), die
etwa 20 bis 40 % der inneren Membranfläche bedecken und auch innigen Kontakt zur inneren
Gehäusewand haben.
[0014] Wird der Wandler als Sender benutzt, so ist eine Shore-Härte von 50 bis 60 Grad geeignet,
wird er als Empfänger eingesetzt, so sollten 40 Grad Shore nicht überschritten werden.
[0015] Bei Verwendung als Sender und Empfänger (Ein-Wandler-System) ist ein Kompromiß bei
ca. 45 Grad Shore anzustreben.
[0016] Diese angebrachten Dämpfungssegmente bewirken, daß sich etwa der in Fig. 1b dargestellte
Konturenverlauf 101 in einer mittleren Meßentfernung einstellt, ohne daß die bei ungedämpften
Wandlern für den vorgesehenen Ernstfall sehr störenden Keulenzipfel und 45 Grad Lage
auftreten.
[0017] Eine theoretische Erklärung für diesen Effekt konnte bislang nicht gefunden werden,
wohl auch deshalb, weil dieser mit großer Sicherheit reproduzierbare Effekt nur dann
auftritt, wenn Wandlerdurchmesser, Wandlerwand- und Membranstärke, Volumen, Härte
und Berührungsfläche des Dämpfungsmaterials, Eigen- und Erregerfrequenz des piezokeramischen
Schwingers eng aufeinander abgestimmt sind.
[0018] Damit vom Wandlergehäuse 39 und vom Schwinger 98 möglicher Körperschall (Motorvibrationen)
ferngehalten werden, ist das eigentliche Sensorgehäuse aus Weichplastik oder Weichgummi
von ca. 80 Grad Shore-Härte gefertigt.
[0019] Dadurch wird auch gleichzeitig vermieden, daß Verformungskräfte des Gehäuses durch
nicht fachgerechte Montage auf den Wandler störend einwirken können.
[0020] Anmerkung: Aus Gründen der anschaulichen Darstellung ist in Fig. 1b die Horizontal-Achse
senkrecht stehend gezeichnet.
[0021] In den Figuren 2a bis 2d kann der in Fig. 1 dargestellte Wandler in Gehäuse mit aufgesetzten
Trichtern der verschiedensten Formen und Querschnitte eingesetzt werden, wobei je
nach Trichter-Ausbildung und Trichterlänge die durch die Dämpfungssegmente erzielte
Form der Sende- und/oder Empfangskeule noch variiert werden kann.
[0022] Die dargestellten Querschnitte (Kreis, Rechteck oder Oval) können auch zu Trichtern
mit Zwei-Ebenen-Krümmungen (z. B. Parabol-Verlauf) zusammengefügt werden.
[0023] In den Figuren 3a und 3b wurde in einer umfangreichen Versuchsreihe ermittelt, daß
sich ein Wandler 30, der in einer Mulde 107 eines rechteckkastenförmigen Gehäuses
102 sitzt, dann eine für den vorliegenden Einsatzfall optimale zusätzliche Formung
der Ausbreitungskeule ergibt, wenn die Mulde, gemessen an der Austrittsfläche, etwa
2 bis 2,5mal Wandierdurchmesser-Breite, 1,5fache Wandlerdurchmesser-Höhe und 0,7 bis
0,8fache Wandlerdurchmesser-Tiefe hat und dabei der Muldenrandwinkel 108, gemessen
zur Systemachse 44, im Minimum ca. 5 Altgrad beträgt.
[0024] Eine solche Ausbildung bewirkt, daß die Sende- und Empfangskeulen 101 in der Horizontalen
einen großen Öffnungswinkel 48 und in der Vertikalen einen kleinen Öffnungswinkel
47 ohne die störenden Nebenzi
pfel haben.
[0025] Im Gehäuse 103 können zur spannungsfreien Montage Schlitze 112 oder Bohrungen vorgesehen
werden.
[0026] Wird mit einem Zwei-Wandler-System gearbeitet, so lassen sich zwei Wandlergehäuse
gemäß den Figuren 3a und 3b zu einem Block vereinigen, wobei dann die obere Mulde
den Ultraschall-Sender, die untere Mulde den Ultraschall-Empfänger aufnimmt (Figuren
4a und 4b).
[0027] Um jedoch eine direkte Kopplung zwischen Sender und Empfänger zu vermeiden, erweist
sich eine querverlaufende Rinne 111 mit halbkreisförmigem Querschnitt zwischen den
beiden Mulden in der Blockstirnseite als wirksame Maßnahme. Sie wurde in zahlreichen
Versuchen ermittelt. Eine theoretische Erklärung konnte auch hierfür, bedingt durch
die vielschichtigen Randbedingungen, noch nicht gefunden werden.
1. Sensor für die Durchführung der Distanzmessung nach dem Uttraschall-Echoprinzip,
insbesondere zur Ermittlung und Anzeige der Annäherungsabstände zwischen Fahrzeugen
und Hindernissen im Nahbereich mit einem Ultraschallsende- und Empfängerwandler zur
Ausstrahlung der Ultraschallsignale und zum Empfang der vom Hindernis reflektierten
Ultraschallsignale, wobei der Wandler aus einem Topfwandler mit darin angeordneten
piezokeramischen Schwingern besteht, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite
der Membran des Topfwandlers an zwei horizontalen, gegenüberliegenden Kreisabschnitten
Dämpfungsmaterial (99) zur Verhinderung der energiereichen Ultraschallabgabe oder
-aufnahme vorgesehen sind.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Dämpfungsmaterial für
den Ultraschall-Sender aus Weichgummi von ca. 50 bis 60 Grad Shore-Härte, das Dämpfermaterial
für den Ultraschall-Empfänger aus Weichgummi mit maximal 40 Grad Shore-Härte besteht.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Gehäuse (102) aus
Weichgummi mit ca. 80 Grad Shore-Härte besteht.
4. Sensor nach Anspruch 1, 2 und 3 zur zusätzlichen Formgebung der Ausbreitungskeule,
dadurch gekennzeichnet , daß der Sende- und/oder Empfängerwandler (30) in einer Gehäusemulde
(107) sitzt, deren Begrenzungsflächen unter einem Winkel von ca. 85 Altgrad zur Austrittsebene
enden.
5. Sensor nach Anspruch 1 bis 4 mit je einem getrennten Sende-und Empfängerwandler
in einem gemeinsamen Gehäuse, in zwei Mulden liegend, dadurch gekennzeichnet, daß
der oben liegende Senderwandler (109) vom unten liegenden Empfängerwandler (110) durch
eine querverlaufende Rinne (111) in der vorderen Gehäuse-Stirnfläche voneinander akustisch
entkoppelt ist.