[0001] Die Erfindung betrifft Eisenkerne für Transformatoren aus sehr dünnen Blechlamellen,
beispielsweise aus amorphem Werkstoff mit sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlusten.
[0002] Die Eisenkerne für Transformatoren werden üblicherweise aus kaltgewalzten, kornorientierten
Kernblechen aufgebaut. Dabei werden, wie in dem Buch "Die Transformatoren" von Küchler
in der 2.Auflage auf den Seiten 13 und 14 angegeben ist, die Kernbleche verzapft so
aufeinandergeschichtet, daß die Stoßstellen schichtweise gegeneinander versetzt sind.
Die magnetische Richtungsempfindlichkeit der kaltgewalzten Kernbleche erzwingt dabei
eine sorgfältige Einzelblechschachtelung, um die Ummagnetisierungsverluste besonders
an den Kernecken und Knotenpunkten klein zu halten. Zur Erleichterung der Schichtarbeit
werden unter Inkaufnahme einer verhältnismäßig geringen Erhöhung der Ummagnetisierungsverluste
die Bleche häufig auch paarweise verschachtelt aufeinandergeschichtet. Je nach Größe
der zulässigen Ummagnetisierungsverluste sind dabei die Stoßstellen mit 90°-Verzapfungen
oder mit 45°-Verzapfungen ausgeführt.
[0003] Durch die DE-OS 29 14 123 ist es auch bekannt, Eisenkerne für Transformatoren aus
amorphen Metallegierungen mit sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlusten aufzubauen.
Kernbleche aus diesen amorphen Metallegierungen sind jedoch noch dünner als das bisher
übliche Transformatorblech und sind daher beim Schichten von Kernen nur schlecht handhabbar
und erhöhen den erforderlichen Aufwand zum Schichten von Kernen auch durch die in
Folge ihrer geringeren Stärke größere Anzahl von erforderlichen Blechen.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für den Einsatz von Kernblechen mit
sehr geringer Blechdicke und mit extrem niedrigen Ummagnetisierungsverlusten einen
Kernaufbau anzugeben, der eine technisch befriedigende und wirtschaftliche Fertigung
auch sehr großer Transformatorkerne zuläßt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeweils eine Vielzahl von
Blechlamellen zu säulenförmigen sich selbst tragenden formbeständigen Blechpaketen
fest zusammengefügt ist, daß die Kernschenkel und die Joche jeweils aus mehreren aneinanderliegenden
Blechpaketen zusammengesetzt sind und daß die Blechpakete an den Knotenstellen zwischen
den Kernschenkeln und den Jochen nach Art eines Ziegelmauerverbandes ineinandergreifen.
Dabei sind vorteilhafterweise die Blechlamellen innerhalb eines Blechpaketes miteinander
verklebt.
[0006] Nach zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung weisen alle Blechpakete-den gleichen
rechteckigen Querschnitt auf und stellen lediglich hinsichtlich ihrer Länge unterschiedliche
Quader dar und sind alle Stoßfugen zwischen den Blechpaketen an den Knotenstellen
entweder rechtwinklig oder parallel zu den Kernschenkelachsen. Diese Ausführung ist
besonders bei Werkstoffen ohne magnetische Vorzugsrichtung, insbesondere bei amorphen
Werkstoffen, zweckmäßig.
[0007] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die jeweils einen Kernschenkel
bildenden Blechpakete lagerichtig aufeinandergelegt als Wickelkern für eine zugehörige
Wicklung dienen und daß diese Wicklung als Bandage die Blechpakete zusammenhält. Dabei
werden die Blechpakete beider Joche erst nach dem Aufbringen aller Wicklungen auf
die Kernschenkel in die entsprechende Aussparungen der Kernschenkel eingesetzt und
sind die Blechpakete in den Knotenstellen untereinander durch Kleben oder sonstige
mechanische Vorrichtungen zusammengehalten.
[0008] Der erfindungsgemäße Kernaufbau aus säulenförmigen Blechpaketen erlaubt in sehr vorteilhafter
Weise eine Vorfertigung dieser sehr robusten und verhältnismäßig unempfindlichen Baugruppen
auch aus für sich allein jeweils verhältnismäßig empfindlichen sehr dünnen Blechen,
so daß ein wirtschaftlicher Aufbau von großen Transformatorkernen, beispielsweise
aus in jüngerer Zeit entwickelten Blechen aus amorphem Werkstoff, mit sehr niedrigen
Ummagnetisierungsverlusten ermöglicht ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0010]
Fig. 1 zeigt die Verzapfung eines Joches mit einem Endschenkel und
Fig. 2 die Verzapfung eines Mittelschenkels mit Jochen.
[0011] Blechpakete 1 sind in nicht näher dargestellter Art und Weise aus einer Vielzahl
von untereinander gleich großen, sehr dünnen Blechlamellen zusammengefügt und haben
die Form von Quadern. Die Blechlamellen bestehen aus amorphem, ferromagnetischen Werkstoff
und sind erheblich dünner als Blechlamellen aus kornorientiertem Transformatorblech.
[0012] Alle Blechpakete 1 von Kernschenkeln 3 und Jochen 2 desselben Eisenkerns haben vorzugsweise
den gleichen Querschnitt, beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein langgestrecktes
Rechteck. Die Kernschenkel 3 und die Joche 2 sind aus unterschiedlich langen und/oder
in Längsrichtung gegeneinander versetzten Blechpaketen 1 zusammengesetzt. Demzufolge
bildet an den Knotenstellen des Eisenkerns jeweils abwechselnd ein Blechpaket 1 einen
Zapfen und das nächste Blechpaket 1 mit seiner Stirnfläche den Grund einer Nut. Durch
entsprechende Schichtung der Blechpakete 1 sind die Kernschenkel 3 an den Knotenstellen
mit den Jochen 2 verzapft, wobei alle Stoßfugen zwischen einander benachbarten Blechpaketen
1 entweder parallel oder rechtwinklig zu den Kernschenkelachsen sind. Zwischen den
jeweils den Grund einer Nut darstellenden Stirnflächen eines Blechpaktes 1 und dem
in diese Nut eingreifenden Zapfen ist zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen ein kleiner
Luftspalt vorgesehen.
[0013] Die Blechlamellen in den einzelnen Blechpaketen 1 sind miteinander verklebt oder
werden durch Bolzen aus vorzugsweise unmagnetischem Werkstoff zusammengehalten und
bilden dadurch rationell in einer Vorfertigung herstellbare Bausteine für die Eisenkerne
von Transformatoren. Der mechanische Zusammenhalt der Blechpakete 1 in den Kernschenkeln
3 und den Jochen 2 erfolgt in üblicher Weise in einem Preßgestell unter anderem unter
Zuhilfenahme ivon Preßeisen und Bandagen.
[0014] Die Preßkraft zum .Zusammenhalt der Blechpakete 1 in den einzelnen Kernschenkeln
3 kann in vorteilhafter Weise durch unmittelbar auf die Kernschenkel aufgebrachte
Transformatorwicklungen übernommen sein. Bei der letztgenannten Ausführung werden
dann sowohl die Blechpakete 1 des unteren als auch des oberen Joches erst nach dem
Aufbringen der Wicklungen auf die Kernschenkel 3 mit deren Enden verzapft.
1. Eisenkern für Transformatoren aus sehr dünnen Blechlamellen, beispielsweise aus
amorphem Werkstoff, mit sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlusten, dadurch gekennzeichnet
,
- daß jeweils eine Vielzahl von Blechlamellen zu säulenförmigen sich selbst tragenden,
formbeständigen Blechpaketen (1) fest zusammengefügt ist,
- daß Kernschenkel (3) und Joche (2) jeweils aus mehreren aneinanderliegenden Blechpaketen
(1) zusammengesetzt sind und
- daß die Blechpakete (1) an den Knotenstellen zwischen den Kernschenkeln (3) und
den Jochen (2) nach Art eines Ziegelmauerwerks ineinandergreifen.
2. Eisenkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Blechlamellen innerhalb
eines Blechpaketes (1) miteinander verklebt sind. 1
3. Eisenkern nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß alle Blechpakete
(1) den gleichen rechteckigen Querschnitt aufweisen und lediglich hinsichtlich ihrer
Länge unterschiedliche Quader darstellen.
4. Eisenkern nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß alle Stoßfugen (4)
zwischen den Blechpaketen (1) an den Knotenstellen entweder rechtwinklig oder parallel
zu den Kernschenkelachsen sind.
5. Eisenkern nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die jeweils einen
Kernschenkel (3) bildenden Blechpakete (1) lagerichtig aufeinandergelegt als Wickelkern
für eine zugehörige Wicklung dienen und daß diese Wicklung als Bandage die Blechpakete
(1) zusammenhält. ,
6. Eisenkern nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Blechpakete (1)
beider Joche (2) erst nach dem Aufbringen aller Wicklungen auf die Kernschenkel in
die entsprechenden Aussparungen der Kernschenkel (3) eingesetzt sind.
7. Eisenkern nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Blechpakete (1)
in den Knotenstellen untereinander durch Kleben verbunden sind.