(19)
(11) EP 0 029 529 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(21) Anmeldenummer: 80106805.7

(22) Anmeldetag:  05.11.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C23F 11/16, C23F 11/14, C23F 11/18, C07C 143/78, C07C 103/84

(54)

Umsetzungsprodukte aus Sulfon- oder Carbonamidocarbonsäuren mit Alkanolaminen und ihre Verwendung als schaumarme Korrosionsinhibitoren

Reaction products of sulfone or carboxamido carboxylic acids with alkanol amines, and their use as corrosion inhibitors with low foam formation

Produits de réaction d'acides sulfone ou carboxamido carboxyliques avec des alcanolamines et leur utilisation comme inhibiteurs de corrosion pauvres en mousse


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 24.11.1979 DE 2947418

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.06.1981  Patentblatt  1981/22

(71) Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
67063 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Widder, Rudi, Dr.
    D-6906 Leimen (DE)
  • Getto, Elmar
    D-6800 Mannheim 1 (DE)
  • Hettche, Albert, Dr.
    D-6711 Hessheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Umsetzungsprodukte aus Sulfon- oder Carbonamidocarbonsäuren mit Alkanolaminen. Sie betrifft außerdem die Verwendung dieser Umsetzungsprodukte als wasserlösliche, schaumarme Korrosionsinhibitoren für den schwach sauren bis alkalischen Bereich. Schließlich betrifft sie die Verwendung dieser Stoffe zusammen mit Umsetzungsprodukten aus Orthoborsäure mit Alkanolaminen für das genannte technische Gebiet.

    [0002] In technischen Reinigungs-, Druckübertragungs- und Kühlprozessen, die sich in Gegenwart von Wasser abspielen, besteht immer das Problem des Korrosionsschutzes, wenn korrosionsgefährdete Metalle, wie Eisen, Eisenlegierungen, Aluminium oder Aluminiumlegierungen durch diese Prozesse berührt werden.

    [0003] Hierfür hat man zahlreiche Inhibitoren vorgeschlagen, vor allem organische Verbindungen, wie Acylsarkoside, Amine, Alkanolamine oder Amide längerkettiger Fettsäuren (siehe auch »Seifen, Öle, Fette, Wachse« 103, Heft 6, Seiten 167 bis 168 (1977)).

    [0004] Bei diesen Zusätzen tritt aber als großes Problem die starke Schaumbildung auf, was man mit schaumdämpfenden Zusätzen zu beheben suchte. Solche Zusätze wirken aber oft störend, weil sie z. B. die Funktion der Prozeßwässer verändern oder gar abschwächen. Außerdem bedingen sie, da es sich oft um teure organische Substanzen handelt, eine Verminderung der Rentabilität der verschiedenen Prozesse, bei denen die Schaumdämpfer zum Einsatz gelangen.

    [0005] Gegenstand der DE-C-900 041 sind u.a. Salze von Sulfonamidocarbonsäuren oder Carbonamidocarbonsäuren, die man durch Umsetzung von aliphatischen Carbonsäurechloriden oder Sulfonsäurechloriden mit aliphatischen Aminocarbonsäuren oder aromatischen Aminocarbonsäuren, wie Anthranilsäure enthält. Sie werden als Korrosionsschutzmittel empfohlen.

    [0006] Aus der US-A-2 908 648 sind für denselben Zweck ähnliche Produkte bekannt, die man durch Umsetzung von Arylsulfonsäurehalogeniden mit ausschließlich aliphatischen Aminosäuren erhält.

    [0007] Die US-A-2 578 725 lehrt derartige Umsetzungsprodukte von beispielsweise Anthranilsäure oder vorzugsweise aliphatischen Aminosäuren mit aliphatischen Sulfonsäurechloriden.

    [0008] Die DE-A-1 298 672 beschreibt speziell Umsetzungsprodukte von Arylsulfonylhalogeniden mit aliphatischen Aminocarbonsäuren. Dieselben Umsetzungsprodukte lehrt auch die DE-A-2 840 112, jedoch in Abmischung mit Borsäure und Diethanolamin.

    [0009] Allen diesen bekannten Stoffen kommt eine allgemeine Strukturformel

    zu, in der R und R" Reste darstellen, von denen jeweils höchstens einer aromatischer Natur sein kann. X bedeutet -CO- oder (meistens) -SO2-, R' Wasserstoff oder Alkyl und Y Wasserstoff, ein Metall- oder gegebenenfalls substituiertes Ammoniumion.

    [0010] Diese beschriebenen Stoffe haben gute korrosionsinhibierende Eigenschaften und sind teilweise auch schaumarm; voll können sie indessen vor allem hinsichtlich des Korrosionsschutzes in salzhaltigem Wasser noch nicht befriedigen.

    [0011] Das Ziel der Erfindung bestand darin, Stoffe aufzufinden, die Korrosionsschutz und Schaumarmut optimal gewährleisten in Prozessen, bei denen Eisen, Eisenlegierungen, Aluminium oder Aluminiumlegierungen sowie Kupfer, Zink oder deren Legierungen mit Wasser und vor allem harten und salzhaltigem Wasser in Kontakt kommen.

    [0012] Dieses Ziel wurde überraschenderweise mit Produkten erreicht, die man durch Umsetzung von Säuren der Formel

    in der R' und R2 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, einen Alkyl- oder Alkoxy-Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei die Summe der Kohlenstoffatome der Reste R' und R2 die Zahl sieben, vorzugsweise 3 nicht überschreiten soll, A einen Benzol-, Naphthalin- oder Anthracenrest oder ein Biphenylsystem wie der Diphenyl-, Diphenylmethan-, Diphenyloxid-, Diphenylsulfid-, Diphenylsulfoxid- oder Diphenylsulfon-Rest, R3 Wasserstoff, einen Alkylrest mit nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen, den ß-Cyanoethylrest oder einen Hydroxialkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und R4 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, einen Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Hydroxyl-Rest oder den Carboxylrest bedeuten, und X für - S02 - oder - CO - steht, mit einem Amin der Formel II

    in der R5 und R6 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl-, C2-C4- Hydroxialkyl- und/oder

    worin R7 und R8 für Wasserstoff, C1-C4-Alkyl- oder C2-C4-Hydroxialkyl stehen, und n eine Zahl von 2 bis 4 bedeuten, im Äquivalentverhältnis 1 : 1 bis 1 : 4 erhält.

    [0013] Es wurde weiter gefunden, daß dieses Ziel auch mit Mischungen der vorgenannten Produkte mit bis zu 85 Gew.-% bezogen auf die vorgenannten Produkte - an mindestens einem Umsetzungsprodukt aus Orthoborsäure und mindestens einem Alkanolamin mit 2 bis 4 C-Atomen pro Alkanolgruppe im Molverhältnis 1 : 1 bis 1 : 4 erreicht werden kann.

    [0014] Diese Produkte und gegebenenfalls Produktmischungen sind ausgezeichnete schaumarme Korrosionsinhibitoren, die auch in extrem harten und salzhaltigen Wässern einen optimalen. Korrosionsschutz bieten.

    [0015] Die Säuren der Formel die mit Alkanolaminen der Formel II umgesetzt werden, besitzen ebenfalls. das Strukturprinzip der obenerwähnten allgemeinen Formel gemäß dem Stand der Technik, wobei nun aber R und R" ausschließlich Reste aromatischer Natur darstellen.

    [0016] Angesichts der Tatsache, daß gemäß dem oben abgehandelten Stand der Technik von den Resten R und R" einer immer aliphatischer Natur sein mußte, und daß diese Bedingung gemäß den 4 Patentschriften nach allen Richtungen variiert wurde, die erfindungsgemäßen Bedingungen jedoch auch beiläufig nie vorgeschlagen wurden, stellt die vorliegende Erfindung die Überwindung eines offensichtlich existierenden Vorurteils dar, das der Umsetzung von aromatischen Aminocarbonsäuren mit aromatischen Säurehalogeniden zum in Rede stehenden technischen Zweck entgegenstand. Es kommt hinzu, daß die freien Säuren der Formel aus dem Beilstein bekannte Verbindungen darstellen (vgl. Liebigs Annalen der Chemie, 367, Seite 110; Beilstein, Band 14, System Nr. 1901 bis 1902), so daß sich schon allein deshalb deren Einsatz als Inhibitor hätte anbieten müssen.

    [0017] Die Säuren der Formel sind nach bekannten Methoden erhältlich - es sei beispielsweise auf die im Beilstein referierte Literatur verwiesen. Technisch bedeutsam ist aber hauptsächlich die Umsetzung aromatischer Säurehalogenide, vorzugsweise der Chloride, mit aromatischen Aminocarbonsäuren.

    [0018] Ausgangsprodukte sind somit einmal Säurechloride der Formel III

    in der R1, R2, A und X gemäß Formel definiert sind und Hal ein Chlor-, Brom- oder Jodatom bedeutet.

    [0019] Aromaten, von denen sich die Carbonsäure - und (vorzugsweise) Sulfochloride ableiten, sind z. B. Benzol, Fluor-, Chlor-, Brombenzol, Toluol, Xylol, Naphthalin, Methyl-, Dimethylnaphthaline, Anthracen, Biphenyl, Diphenylmethan, Diphenyloxid, Diphenylsulfoxid oder Diphenylsulfon.

    [0020] Bevorzugte Säurechloride sind Benzolsulfochlorid, o- und p-Toluolsulfochlorid, p-Xylolsulfochrorid und von den Carbonsäurechloriden vor allem Benzoylchlorid, Naphthoylchlorid oder p-Toluolcarbonsäurechlorid.

    [0021] Die aromatischen Aminocarbonsäuren, die mit den Säurechloriden umgesetzt werden, gehorchen der Formel IV

    in der R3 und R4 gemäß Formel definiert sind.

    [0022] Hier sind R3 und R4 bevorzugt Wasserstoffatome, und R4 auch eine Carboxylgruppe, und es seien als Vertreter der Aminocarbonsäuren vor allem Anthranilsäure (o-Aminobenzoesäure), p-Aminobenzoesäure und Aminobenzoldicarbonsäuren genannt.

    [0023] Die erhaltenen Sulfon- oder Carbonamidocarbonsäuren - ihre Herstellung ist Stand der Technik (siehe Liebigs Annalen Loc. cit.) und bedarf keiner detaillierten Erläuterung - werden anschließend mit Alkanolaminen der Formel II umgesetzt.

    [0024] In dieser Formel können R5 und R6 gleich oder verschieden sein und bevorzugt für den Ethanol- oder Isopropanolrest, den Methylrest oder den Rest

    stehen, wobei R7 und RB den Ethanol- oder Isopropanolrest und n = bedeuten.

    [0025] Bevorzugte Alkanolamine sind speziell Triethanolamin, Triisopropanol- oder -n-propanolamin, Methyl-diethanol- oder -isopropanolamin, sodann pro aktivem H-Atom einfach ethoxyliertes oder propoxyliertes Ethylendiamin.

    [0026] Das Äquivalentverhältnis Amidocarbonsäure zu Alkanolamin soll 1 : 1 bis 1 : 4, vorzugsweise 1 : 1,4 bis 1 : 2 betragen. Bei der Umsetzung, die durch einfaches Zusammengeben der Reaktionspartner unter Rühren, gegebenenfalls unter Kühlung des Reaktionsgefäßes erfolgen kann, entstehen Salze (Äquivalentverhältnis 1 : 1) und Mischungen der Salze mit freiem Alkanolamin, welche direkt als Inhibitoren eingesetzt werden können.

    [0027] Zusätzlich können - bezogen auf die beschriebenen Umsetzungsprodukte - in den Inhibitoren bis zu 85, vorzugsweise bis zu 50 Gew.-% an Umsetzungsprodukten aus Orthoborsäure und Alkanolamin anwesend sein.

    [0028] Diese Produkte werden als Mischkomponente in einem anderen Korrosionsinhibitorsystem in der älteren EP 0 015 442 vorgeschlagen.

    [0029] Man geht bei ihrer Herstellung von Mono-, Di- oder Trialkanolaminen mit 2 oder 4 C-Atomen pro Alkanolgruppe oder deren Mischungen aus.

    [0030] Unter den einzelnen Alkanolaminen wählt man bevorzugt die Dialkanolamine aus. Technisch besonders wertvoll sind Mischungen, wie sie bei der Herstellung von Alkanolaminen durch Alkoxylierung von Ammoniak entstehen. Eine solche Mischung enthält als Hauptkomponente Dialkanolamin neben geringeren Anteilen an Mono- und Trialkanolamin.

    [0031] Bevorzugte Einzelverbindungen sind Diethanolamin und Diisopropanolamin und Gemische, die durch Ethoxylierung bzw. Propoxylierung von Ammoniak entstehen, und die großenteils Diethanolamin bzw. Diisopropanolamin enthalten.

    [0032] Als Alkanolamine kommen ferner solche in Betracht, die am Stickstoffatom einfach durch Methyl-, Ethyl- oder n- oder Isopropylgruppen substituiert sind, z. B. Methyl-, Ethyl- oder Isopropyldiethanol-(diisopropanol)-amin oder deren Gemische, die durch Alkoxylierung der entsprechenden primären Amine gewonnen werden können.

    [0033] Die Umsetzung der Borsäure mit den (weiterhin der Einfachheit halber so genannten) Alkanolaminen wird je nach Anteil an Mono-, Di- oder Trialkanolamin im Molverhältnis H3B03: Alkanolamin = 1 : 1 bis 1 : 4 durchgeführt. Werden Mischungen verwendet, die als Hauptanteil Dialkanolamin enthalten, so wählt man bevorzugt Verhältnisse von 2 : 3 (1 : 1,5).

    [0034] Die Umsetzung wird beispielsweise in der Weise durchgeführt, daß man Borsäure und Alkanolamin in einem Reaktionsgefäß unter vermindertem Druck von 0,01 bis 0,1 bar und bei Temperaturen von 20 bis 100° C, vorzugsweise von 60 bis 100° C, unter starker mechanischer Bewegung des Reaktionsgemisches aufeinander einwirken läßt, und das bei der Reaktion gebildete Wasser laufend destillativ entfernt. Je nach Molverhältnis werden dabei verschiedene Molmengen Wasser freigesetzt. Wird z. B. Dialkanolamin als Hauptanteil umgesetzt, werden bei einer Umsetzung im Molverhältnis H3B03: Alkanolamin = 2 : 3 ca. 5 bis 6 Molteile Wasser frei. Die Dauer der Umsetzung, die eine Kondensation darstellt, beträgt dann ca. 1,5 bis 3 Stunden.

    [0035] Selbstverständlich kann man auch bei höheren Drücken, z. B. unter Normaldruck, arbeiten, jedoch gestaltet sich dann die Entfernung des Reaktionswassers schwieriger, und die Gefahr, daß die Reaktion infolge Hydrolyse durch das nicht schnell genug entfernte Wasser bei den erforderlichen wesentlich höheren Temperaturen rückwärts verläuft, wird größer.

    [0036] Schließlich kann man auch einfache Salze der Orthoborsäure mit den Alkanolaminen einsetzen, die durch einfaches Zusammengeben der Einzelkomponenten in den obengenannten Verhältnissen entstehen.

    [0037] Die erfindungsgemäßen Korrosionsinhibitoren können in allen wäßrigen Systemen eingesetzt werden, die mit Eisen, dessen Legierungen (Stählen), Aluminium, dessen Legierungen, Zink oder Kupfer und deren Legierungen in Berührung kommen. Zu nennen sind z. B. Hydraulikflüssigkeiten, Kühlschmierstoffe, neutrale bis alkalische technische Reiniger oder Grubenwässer, die besonders hart und salzreich sind, und die im Bergbau direkt als Anmischwasser z. B. für hydraulische Prozesse verwendet werden, und die besonders stark korrosiv wirken.

    [0038] Die Anwendungskonzentrationen der erfindungsgemäßen Inhibitoren schwanken je nach Anwendungsbereich und Art des wäßrigen Mediums sowie der zu schützenden Metalle. Im allgemeinen setzt man - bezogen auf die wäßrige Zubereitung - 0,01 bis 5 Gew.-% ein. Eine Unterschreitung dieser Grenze setzt die Schutzwirkung herab, eine Überschreitung bewirkt keine zusätzlichen Vorteile. Vorzugsweise soll die Konzentration 0,1 bis 3 Gew.-% betragen.

    [0039] Die nun folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.

    Beispiele



    [0040] Folgende Verbindungen wurden getestet:

    Beispiel 1



    [0041] N-Phenylsulfonyl-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz

    Beispiel 2



    [0042] N-(o-Tolylsulfonyl)-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz

    Beispiel 3



    [0043] N-(Xylylsulfonyl)-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz

    Beispiel 4



    [0044] N-Benzoyl-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz

    Vergleich 1



    [0045] N-Undecylcarbonyl-Anthranflsäure-Triethanolaminsal zgemäß DE-PS 900 041

    Vergleich 2



    [0046] N-Heptadecylcarbonyl-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz gemäß DE-C-900 041

    Vergleich 3



    [0047] N-Oleyl-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz

    Vergleich 4



    [0048] N-C13-17-Alkylsulfonyl-Anthranilsäure-Triethanolaminsalz gemäß US-PS 2 578 725

    Vergleich 5



    [0049] N-Tolylsulfonylsarkosin-Triethanoläminsalz gemäß US-PS 2 908 648

    Vergleich 6



    [0050] N-Methyl-N-Phenylsulfonyl-aminocapronsäure-Triethanolaminsalz gemäß DE-PS 1 298 672 (Verbindung 5)

    [0051] Die Produkte wurden in an sich bekannter Weise durch Umsetzung der jeweiligen Säurechloride mit der entsprechenden Aminocarbonsäuren erhalten.

    [0052] Der Korrosionstest wurde wie folgt durchgeführt:

    Grauguß-Filtertest



    [0053] Die Korrosionsprüfung besteht in der Grauguß-Filterprobe. Verwendet wird eine Petrischale von ca. 10 cm Innendurchmesser mit passender Deckelschale. In die Petrischale legt man ein Schwarzband-Rundfilter. Auf das Filter werden mit einem passenden Löffel 5 bis 10 g grobe Grauguß GG-20-Späne so verteilt, daß ein gleichmäßiger Haufen in der Mitte entsteht, der ringsum ca. 1,5 cm vom Rand Abstand hat. Die Späne haben ca. 5 bis 8 mm Länge und müssen aus sauberem Grauguß-GG-20-Material ohne Verwendung von Bohröl oder sonstigen Kühlschmiermitteln gewonnen sein. Alle feinen Bestandteile müssen abgesiebt werden.

    [0054] Von der auf Korrosivität zu prüfenden Lösung oder Emulsion werden jeweils 5 ml gleichmäßig mit einer Meßpipette auf die Späne gegeben. Der pH-Wert der Prüfflüssigkeit wird registriert, da er für die Beurteilung von wesentlicher Bedeutung ist. Er kann auf einen bestimmten Standardwert, z. B. 8,5 gestellt sein. Nach der Befeuchtung wird die Deckelschale aufgesetzt und 2 Stunden unter normalen Laborbedingungen bei 23 bis 25° C und ca. 70% relativer Luftfeuchtigkeit stehengelassen. Danach wird der Deckel abgenommen und das Filter kurz umgekehrt und auf die Oberfläche von Leitungswasser gelegt, wodurch es von den Spänen befreit wird. Gleich darauf wird das so befreite Filterpapier mit einer Indikatorlösung folgender Zusammensetzung besprüht und dadurch getränkt:

    1 g Kaliumhexacyanoferrat (111)

    30 g Kochsalz

    1 1 Wasser



    [0055] Dann läßt man den Indikator 17 Sekunden lang an der Luft einwirken. Schließlich wird sorgfältig in fließendem Trinkwasser gespült und an mäßig warmem Ort an der Luft getrocknet. Auf dem Filterpapier ergeben sich nach dieser Prozedur, je nach Korrosivität des Mediums, braungelbe, gelbe und/oder blaugrüne Flecken verschiedener Intensität, wobei die braungelbe oder gelbe Farbe ungünstiger zu bewerten ist. Ein einwandfreies Verhalten zeigt sich durch Fehlen jeglicher Braun- oder Gelbfärbung und allenfalls spurenweisem Vorhandensein von blaugrünen, blassen Flecken an. Die Filter sind völlig farbstabil und können deshalb zur Dokumentation dienen. Eine Bewertungsskala kann folgendermaßen lauten:

    sehr schlecht: (- -) intensive große überwiegend gelbbraune Flecken;

    schlecht: (-) intensive große Flecken mit etwa gleichem glebbraunen und blaugrünen Anteil;

    mittelmäßig: (+ -) abgeblaßte mittelgroße Flecken mit etwa gleichem gelben und blaugrünen Anteil;

    gut: (+) stark abgeblaßte, kleine (Stecknadelkopfgroße) Flecken mit überwiegendem Anteil an blaugrün;

    sehr gut: (+ +) keinerlei Flecken oder höchstens sehr wenige, sehr kleine blaßblaugrüne Flecken.


    Schaumverhalten



    [0056] Es wurde in Anlehnung an die DIN 53 902 die Schlagmethode verwendet. Zur Prüfung genügte das einfache Prüfungsverfahren, bei dem der Stempel mit der Lochplatte per Hand 30 ml in 30 s gleichmäßig auf- und abgeführt und dann vorsichtig herausgezogen wird (IG-Schlagmethode). Das Schaumvolumen wird an dem graduierten Schaumzylinder nach 1, 5 und 10 min in ml abgelesen. Von Wichtigkeit sind daneben Angaben über Temperatur, Konzentration und Wasserhärte.

    [0057] Die Ergebnisse sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich.




    Ansprüche

    1. Produkte, die durch Umsetzung von Säuren der Formel

    in der R1 und R2 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, einen Alkyl- oder Alkoxy-Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei die Summe der Kohlenstoffatome der Reste R1 und R2 die Zahl sieben, vorzugsweise 3 nicht überschreiten soll, A einen Benzol-, Naphthalin- oder Anthracenrest oder ein Biphenylsystem wie der Diphenyl-, Diphenylmethan-, Diphenyloxid-, Diphenylsulfid-, Diphenylsulfoxid- oder Diphenylsulfon-Rest, R3 Wasserstoff, einen Alkylrest mit nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen, den ß-Cyanoethylrest oder einen Hydroxialkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und R4 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, einen Alkyl- oder Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Hydroxyl-Rest oder den Carboxylrest bedeuten, und X für -SO2- oder -CO- steht, mit einem Amin der Formel II

    in der R5 und R6 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl-, C2-C4-Hydroxialkyl- und/oder

    worin R7 und R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl- oder C2-C4-Hydroxialkyl bedeuten, und n eine Zahl von 2 bis 4 bedeuten, im Äquivalentverhältnis 1 : 1 bis 1 : 4 erhalten worden sind.
     
    2. Verwendung von Produkten gemäß Anspruch 1 als schaumarme Korrosionsinhibitoren für Eisen, Eisenlegierungen, Aluminium oder Aluminiumlegierungen sowie Kupfer, Zink oder deren Legierungen. 3. Verwendung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich bis zu 85 Gew.-% - bezogen auf die gemäß Anspruch 1 definierten Umsetzungsprodukte - an mindestens einem Umsetzungsprodukt aus Orthoborsäure und mindestens einem Alkanolamin mit 2 bis 4 C-Atomen pro Alkanolgruppe im Molverhältnis 1 : 1 bis 1 : 4 mit eingesetzt werden.
     


    Claims

    1. A product which is obtained by reacting an acid of the formula I

    where Rl and R2 are hydrogen, fluorine, chlorine, bromine or alkyl or alkoxy of 1 to 4 carbon atoms, but the sum of the carbon atoms of R1 and R2 is not greater than 7 and preferably not greater than 3, A is a benzene, naphthalene or anthracene radical or a biphenyl structure, such as a diphenyl, diphenylmethane, diphenyl ether, diphenyl sulfide, diphenyl sulfoxide or diphenyl sulfone radical, R3 is hydrogen, alkyl of not more than 4 carbon atoms, β-cyanoethyl or hydroxyalkyl of 2 to 4 carbon atoms, R4 is hydrogen, fluorine, chlorine, bromine, alkyl or alkoxy of 1 to 4 carbon atoms, hydroxyl or carboxyl and X is - S02 - or - CO -, with an amine of the formula II

    where R5 and R6 are hydrogen, C1-C4-alkyl-, C2-C4-hydroxyalkyl and/or

    R7 and RB being hydrogen, C1-C4-alkyl or C2-C4-hydroxyalkyl and n being an integer from 2 to 4, in the ratio, expressed in terms of equivalents, of from 1 : 1 to 1 : 4.
     
    2. The use of a product as claimed in claim 1 as a low-foaming corrosion inhibitor for iron, ferrous alloys, aluminium, or aluminium alloys, and copper, zinc or alloys thereof.
     
    3. The use as claimed in claim 2, wherein up to 85% by weight, based on the reaction product defined in claim 1, of at least one reaction product obtained from orthoboric acid and at least one alkanolamine of 2 to 4 carbon atoms per alkanol group, in a molar ratio of from 1 : 1 to 1 : 4, are additionally used.
     


    Revendications

    1. Produits obtenus par la réaction d'acides de la formule 1

    dans laquelle R1 et R2 peuvent représenter chacun un atome d'hydrogène, de fluor, de chlore ou de brome ou un radical alcoyle ou alcoxy en Ci à C4, la somme des atomes de carbone des radicaux R1 et R2 étant au plus égale à sept et de préférence à trois; A désigne un groupe benzène, naphtalène ou anthracène ou un système biphényle tel qu'un groupe diphényle, diphényl-méthane, diphényl-oxyde, diphényl-sulfure, diphényl-sulfoxyde ou diphényl-sulfone; R3 représente un atome d'hydrogène, un radical alcoyle avec au plus 4 atomes de carbone, un groupe β-cyan-éthyle ou un groupe hydroxy-alcoyle en C2 à C4 et R4 un atome d'hydrogène, de fluor, de chlore ou de brome, un radical alcoyle ou alcoxy en Ci à C4 ou un radical hydroxyle ou carboxyle et X désigne un groupe -SO2- ou -CO-, avec une amine de la formule Il

    dans laquelle R5 et R6 peuvent désigner chacun un atome d'hydrogène, un radical alcoyle en C1 à C4, un groupe hydroxy-alcoyle en C2 à C4 ou un groupe

    dans lequel R7 et R8 représentent chacun un atome d'hydrogène, un radical alcoyle en Ci à C4 ou hydroxy-alcoyle en C2 à C4 et n est un nombre valant de 2 à 4, avec un rapport des équivalents compris entre 1 : 1 et 1 : 4.
     
    2. Utilisation des produits selon la revendication 1 comme inhibiteurs de corrosion pauvres en mousse pour le fer, les alliages du fer, l'aluminium, les alliages de l'aluminium, le cuivre et le zinc et leurs alliages.
     
    3. Utilisation suivant la revendication 2, caractérisée en ce que l'on emploie en outre jusqu'à 85% en poids, rapportés aux produits réactionnels définis dans la revendication 1, d'au moins un produit de la réaction de l'acide ortho-borique et d'au moins une alcanolamine avec 2 à 4 atomes de carbone par groupe alcanol dans un rapport molaire de 1 : 1 à 1 : 4.