(19) |
|
|
(11) |
EP 0 035 623 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
25.05.1983 Patentblatt 1983/21 |
(22) |
Anmeldetag: 10.01.1981 |
|
|
(54) |
Kamin und Verfahren zu seiner Errichtung
Chimney stack and process for its erection
Cheminée et procédé pour ériger cette cheminée
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
(30) |
Priorität: |
29.02.1980 DE 3007719
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
16.09.1981 Patentblatt 1981/37 |
(71) |
Anmelder: Babcock-Bau GmbH |
|
D-4200 Oberhausen 1 (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Bönnighausen, Manfred
D-4630 Bochum 5 (DE)
|
(74) |
Vertreter: Radünz, Ingo, Dipl.-Ing. |
|
Eduard-Schloemann-Strasse 47 40237 Düsseldorf 40237 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kamin sowie ein Verfahren zur Errichtung eines solchen
Kamins, bei dem ein tragender Außenschaft in Gleit- oder Kletterschalung ausgeführt
wird und in diesem zur Aufnahme des oder der Rauchgasrohre dienende Bühnen mit Tragarmen
abgestützt werden.
[0002] Aus der DE-A-1 927446 ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem die Bühnen in
der jeweiligen Bühnenebene zusammengesetzt und in Nischen des Außenschaftes abgestützt
werden. Dieses Verfahren erfordert eine verhältnismäßig zeitraubende Montage in großen
Höhen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kamin und ein Verfahren zu seiner
Errichtung zu schaffen, durch das die Montage der Bühnen in kürzerer Zeit und gefahrloser
durchgeführt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Innenwand des Außenschaftes
Tragelemente in den vorgesehenen Ebenen der Bühnen angeformt werden, daß die Bühnen
innerhalb des Außenschaftes auf Flurhöhe komplett gefertigt, von einer Hubvorrichtung
in die entsprechenden Ebenen gezogen und dann mit den Tragelementen verbunden werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Tragelemente als einzelne
Konsolen ausgebildet werden, daß jede Bühne an den Konsolen vorbei in die entsprechende
Ebene gezogen wird, daß die hängende Bühne soweit gedreht wird, bis sich deren Tragarme
über den Konsolen befinden und daß dann die Bühne auf die Konsolen abgesenkt wird.
[0005] Bei diesem Verfahren kann durch die komplette Fertigung der Bühnen auf ebener Erde
die Bauzeit des Kamins wesentlich verkürzt werden und die Fertigung der Bühnen selbst
kostengünstiger und mit höherer Maßgenauigkeit durchgeführt werden. Die Fertigung
der Bühnen kann auch durch nicht schwindelfreies und im Besteigen von Kaminen ungeübtes
Personal erfolgen, wobei gleichzeitig die Unfallrisiken verringert werden können.
[0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen 3 und 4 gekennzeichnet.
[0007] Ein Kamin, welcher gemäß einem der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4 errichtet
worden ist, ist in dem Anspruch 5 angegeben. Eine vorteilhafte Ausgestaltung dieses
Kamins ist in dem Anspruch 6 aufgeführt.
[0008] Mehrere Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 die Draufsicht auf eine Bühne,
Figur 2 den Schnitt 11-11 nach Figur 1,
Figur 3 einen Montageträger und
Figur 4 eine Befestigung der Bühne.
[0009] Der Kamin besteht aus einem tragenden Außenschaft 1, in dem in verschiedenen Höhen
Bühnen 2 abgestützt sind. Die Bühnen 2 tragen das Mauerwerk von im vorliegenden Falle
drei Rauchgasrohren 3.
[0010] Der Außenschaft 1 wird in an sich bekannter Weise in Gleit- oder Kletterschalung
aufgeführt. Dabei werden gleichzeitig in der Höhe der vorzusehenden Bühnen Tragelemente
an die Innenwand des Außenschaftes 1 angeformt, die in den Innenraum des Außenschaftes
1 hineinragen. Die Tragelemente sind als einzelne, auf Abstand voneinander angeordnete
Konsolen 4 ausgebildet.
[0011] Jede Bühne 2 besteht aus einem inneren Kern 5 von kreisförmigem Querschnitt. An den
Kern 5 sind Tragarme 6 angeformt, die im fertigmontierten Zustand auf den Konsolen
4 ruhen. Die Kerne 5 der Bühne 2 weisen alle den gleichen Durchmesser auf. Die unterschiedliche
Radialausdehnung zwischen dem Kern 5 der Bühnen 2 und dem sich nach oben hin verjüngenden
Außenschaft 1 wird durch eine angepaßte Länge der Tragarme 6 ausgeglichen. Der freie
Querschnitt innerhalb des Außenschaftes 1 dient der Längsbelüftung des Kamins und
ist begehbar.
[0012] Die Bühnen 2 bestehen wie der tragende Außenschaft 1 aus Stahlbeton und werden zu
ebener Erde im Innenraum des Außenschaftes 1 gefertigt. Dabei werden die einzelnen
Bühnen 2 in einer Schalung übereinanderliegend hergestellt. Auf diese Weise wird diejenige
Bühne 2, die bei der Aufmauerung der Rauchgasrohre 3 zuerst mit dem Mauerwerk belastet
wird, zuerst gefertigt. Diese Bühne erhält durch diese Verlängerung der Aushärtzeit
eine ausreichende Festigkeit.
[0013] Jeweils zwei benachbarte Tragarme 6 sind mit demontierbaren Montageträgern 7 verbunden.
Die Montageträger 7 bestehen aus zwei mit ihren Flanschen gegenüberliegenden U-Profilen
8. Die Enden der U-Profile 8 umgreifen einen kurzen Abschnitt eines T-Trägers 9 und
sind mit diesem lösbar verbunden. Der T-Träger 9 greift in eine Ausnehmung 10 ein,
die in jedem Tragarm 6 während der Festigung der Bühnen 2 vorgesehen ist. Wenn die
Montageträger 7 ihre Aufgabe erfüllt haben, wird die Verbindung zwischen den U-Profilen
8 und den T-Trägern 9 gelöst und der T-Träger 9 zwischen die U-Profile geschoben.
Die Montageträger 7 lassen sich so aus einer Bühne 2 entfernen und in die nächste
einsetzen.
[0014] Zwischen die U-Profile 8 der Montageträger 7 sind die Seile 11 einer Hubvorrichtung
hindurchgeführt und auf der Unterseite der Montageträger 7 verankert. Die Hubvorrichtung
besteht aus mehreren Winden, die auf der obersten Bühne des Kamins aufgestellt sind.
Die oberste Bühne wird im Zuge des Hochziehens des Außenschaftes an Ort und Stelle
erstellt.
[0015] Die Bühnen 2 werden nach ihrer Fertigung mit den notwendigen Aufbauten wie z. B.
einem Geländer 12 als Absturzsicherung und demontierbaren Arbeitsbühnen versehen.
Sie werden von der Hubvorrichtung einzeln oder als Paket in die gewünschte Höhe gehoben.
Während des Hochziehens sind die Bühnen 2 innerhalb des Außenschachtes 1 so ausgerichtet,
daß die Tragarme 6 seitlich an den Konsolen 4 vorbeigeführt werden. Diese Stellung
der Tragarme 6 ist in der Figur 1 durch die strichpunktierten Linien angedeutet. Befindet
sich die Bühne 2 in der gewünschten Höhe, so wird sie, während sie noch aufgehängt
ist, soweit gedreht, bis die Tragarme 6 sich oberhalb der Konsolen 4 befinden. Die
Drehbewegung wird durch drei jeweils um 120° versetzt angeordnete Stelleinrichtungen
13 bewirkt. Die Stelleinrichtungen 13 bestehen aus einem Greifzug, der lösbar mit
der betreffenden Bühne 2 und dem Außenschaft 1 verbunden ist.
[0016] Die Betätigung der Stelleinrichtungen 13 erfolgt von Hand von dem demontierbaren
Arbeitsbühnen aus, die mit den Tragarmen 6 verbunden sind.
[0017] Ist die Bühne 2 oberhalb der Konsolen 4 ausgerichtet, so wird sie abgesenkt. Das
Auflager der Konsole 4 besteht aus einer Stahlplatte und einem Elastomerlager. Nach
dem Absetzen werden die Stahlplatten der Konsolen 4 mit einem schwindfreien Mörtel
untergossen, der das Eigengewicht aus der Bühne 2 nach spätestens vier Stunden aufnehmen
kann.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch dann angewandt werden, wenn die Tragarme
6 der Bühnen 2 nicht nur den Konsolen 4 aufliegen, sondern wie in Figur 4 dargestellt
unter die Konsole 4 gezogen und dort mit Hilfe eines Spannankers 14 befestigt wird.
Da der Außenschaft 1 leicht konisch ist, gelingt es in diesem Fall, die Außenabmessungen
der Bühne 2 so groß zu gestalten, daß jede Bühne 2 gerade vor den tiefer liegenden
Konsolen 4 vorbei gehoben werden kann. Auf ein Drehen der Bühne 2 kann auf diese Weise
verzichtet werden
1. Verfahren zum Errichten eines Kamins, bei dem ein tragender Außenschaft in Gleit-
oder Kletterschalung aufgeführt wird und in diesem zur Aufnahme des oder der Rauchgasrohre
dienende Bühnen mit Tragarmen abgestützt werden, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Innenwand des Außenschaftes Tragelemente in den vorgesehenen Ebenen der Bühnen angeformt
werden, daß die Bühnen innerhalb des Außenschaftes auf Flurhöhe komplett gefertigt,
von einer Hubeinrichtung in die entsprechenden Ebenen gezogen und dann mit den Tragelementen
verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente als einzelne
Konsolen ausgebildet werden, daß jede Bühne an den Konsolen vorbei in die entsprechende
Ebene gezogen wird, daß die hängende Bühne soweit gedreht wird, bis sich deren Tragarme
über den Konsolen befinden, und daß dann die Bühne auf die Konsolen abgesenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Bühnen als Paket
hochgezogen und einzeln auf den Tragelementen befestigt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bühnen in
einer Schalung übereinanderliegend innerhalb des Außenschaftes gefertigt werden.
5. Kamin, welcher nach einem der Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 errichtet
worden ist, mit einem tragenden Außenschaft und mehreren das Mauerwerk des oder der
Rauchgasrohre (3) aufnehmenden Bühnen (5), die mit Tragarmen (6) versehen sind, die
auf Tragelementen (4) des Außenschaftes (1) aufruhen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragarme (6) auf als einzelne Konsolen (4) ausgebildeten Tragelementen aufruhen
und daß zwischen dem Außenschaft (1) und mindestens einem der Tragarme (6) eine demontierbare,
in horizontaler Richtung wirkende Stelleinrichtung (13) vorgesehen ist.
6. Kamin nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Tragarmen (6) demontierbare
Montageträger (7) für eine Hubeinrichtung verbunden sind.
1. Chimney construction process by which a load bearing external trunk is built in
sliding or climbing formwork and supports platforms, with carrying arms, which serve
for accommodating the flue gas pipe or pipes, characterized in that carrying elements
are integrally formed with the inner wall of the external trunk at the levels provided
for the platform and that the platforms are completely constructed inside of the external
trunk at ground level, are pulled by lifting means to the respective levels and are
then connected with the carrying elements.
2. Process according to claim 1, characterized in that the carrying elements are designed
as individual brackets, each platform ist pulled past the brackets to the respective
level, the suspended platform is turned until its carrying arms are located above
the brackets and the platform is then lowered onto the brackets.
3. Process according to claim 2, characterized in that several platforms are lifted
as one pack and are individually attached to the carrying elements.
4. Process according to claim 1 to 3, characterized in that the platforms are constructed
in superjacent position within formwork inside of the trunk.
5. Chimney constructed according to the process steps described in claims 1 to 4 and
provided with a load bearing external trunk as well as several platforms (5) accommodating
the brickwork of the flue gas pipe or pipes (3), the said platforms being provided
with carrying arms (6) resting on carrying elements (4) of the external trunk, characterized
in that the carrying arms (6) rest on carrying elements designed as individual brackets
(4) and that a removable positioning means (13) operating in horizontal direction
is arranged between the external trunk (1) and at least one of the carrying arms (6).
6. Chimney according to claim 5, characterized in that removable erection beams (7)
for a lifting means are connected with the carrying arms (6).
1. Procédé de construction d'une cheminée par lequel le tronc extérieur est réalisé
dans un coffrage glissant ou grimpant et supporte des plates-formes, avec des bras
porteurs, servant à loger le tube ou les tubes à fumées, caractérisé en ce que des
éléments porteurs sont formés dans la paroi intérieure du tronc extérieur aux niveau
prévus pour les plates-formes et que les plates-formes sont construites complètement
à l'intérieur du tronc extérieur au niveau du sol, sont haussées par un dispositif
de levage aux niveaux respectifs et son reliées ensuite aux éléments porteurs.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les éléments porteurs sont
réalisés sous forme de consoles, que chaque plate-forme est haussée au niveau respectif
en passant à côté des consoles, que la plate-forme suspendue est tournée jusqu'à ce
que ses bras porteurs se trouvant au-dessus des consoles et que les plates-formes
sont abaissées ensuite sur les consoles.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que plusieurs plates-formes
sont haussées comme un paquet et sont attachées séparément aux éléments porteurs.
4. Procédé selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les plates-formes
sont construites l'une sur l'autre dans un coffrage à l'intérieur du tronc extérieur.
5. Cheminée construite par les opérations selon les revendications 1 à 4 et comportant
un tronc porteur extérieur (1) ainsi que plusieurs plates-formes (5) logeant la maçonnerie
du tube ou des tubes à fumées (3) et pourvues de bras porteurs (6) reposant sur des
éléments porteurs (4) du tronc extérieur (1), caractérisée en ce que les bras porteurs
(6) reposent sur des éléments porteurs sous forme de consoles individuelles (4) et
qu'un positionneur (13) amovible agissant en direction horizontale est prévu entre
le tronc extérieur (1) et du moins l'un des bras porteurs (6).
6. Cheminée selon la revendication 5, caractérisée en ce que des poutres de montage
amovibles (7) destinées à un dispositif de levage sont reliées aux bras porteurs (6).