(19)
(11) EP 0 079 429 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(21) Anmeldenummer: 82107323.6

(22) Anmeldetag:  12.08.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06J 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 16.11.1981 DE 3145404

(71) Anmelder: Kleber, Kurt
D-6842 Bürstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Kleber, Kurt
    D-6842 Bürstadt (DE)

(74) Vertreter: Helber, Friedrich G., Dipl.-Ing. et al
Zenz, Helber & Hosbach Patentanwälte Scheuergasse 24
D-64673 Zwingenberg
D-64673 Zwingenberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von Knitterplissee-Faltenmustern in Stoffbahnen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dauerfixierten Knitterplissee-Faltenmustern in textilen Stoffen.
    Ausgehend von einer ursprünglich glatten Stoffbahn wird dabei so verfahren, daß die Stoffbahn zunächst zu einem schlauchförmigen Strang geringen Durchmessers zusammengeführt und durch Einwirkung von Heidßdampf beim Durchlaufen einer langgestreckten Knitterdüse mit einer Vielzahl von unregelmäßigen Knitterfalten versehen wird. Der noch feuchte Strang wird dann auf eine erste Breite auseinandergezogen und in dieser Breitenabmessung durch Strahlungswärme getrocknet. Anschließend wird die Stoffbahn auf eine zweite Breite auseinandergezogen und aufgewickelt.
    Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist eine im Anschluß an eine Knitterbaugruppe (I) eine nachgeschaltete Trocknungs- und Fixierbaugruppe (II) auf, die in einem Gestell (26) aufeinanderfolgend eine erste Querspanneinheit (32), eine Trocknungseinheit (46) und eine zweite Querspanneinheit (56) aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerfixierten Knitterplissee-Faltenmustern in ursprünglich glatten Stoffbahnen, bei dem die Stoffbahn zunächst zu einem schlauchförmigen Strang geformt und der Strang dann unter Durchmesserverringerung durch wenigstens eine langgestreckte rohrförmige Knitterdüse relativ geringen Durchmessers hindurchgezogen wird, in welcher gleichzeitig Heißdampf auf den Stoffbahn-Strang zur Einwirkung gebracht wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Röcke und Kleider aus plissierten, d.h. mit einem dauerfixierten Faltenmuster versehenen Stoffen, sind fester Bestandteil der Damenmode, wobei eine maschinelle Herstellung von Falten in Stoffbahnen bisher nur in Form des sogenannten Maschinenplissees möglich war, bei dem in einer Plissiermaschine mit sogenannten Faltmessern sich quer über die Stoffbahn erstreckende parallele Falten gleicher Breite eingefaltet und diese Falten in einem Kalander mit wenigstens einer beheizten Walze durch Wärmeeinwirkung dauerfixiert wurden. In einzelnen Stoffzuschnitten, z.B. Rockzuschnitten für glockig aufspringende weite Damenröcke wurden auch Faltenmuster in Form von Sonnenplissee und - in neuerer Zeit auch in Form des sogenannten Kunstplissee erzeugt, indem die Zuschnitte zwischen entsprechend dem Faltenmuster vorgefalzte Plisseeformen aus steifem Karbon von Hand eingelegt und anschließend zusammengespaunt werden, die dann in sogenannten Dämpfschränken oder Autoklaven durch Einwirkung von überhitztem Dampf und anschließender Trocknung dauerfixiert werden.

    [0003] Die Erfindung befaßt sich demgegenüber mit der kontinuierlichen Herstellung und insbesondere der Dauerfixierung von sogenanntem Knitter- oder Knautschplissee in Stoffbahnen, wobei "Knitterpliasee" ein Faltenmuster aus unregelmäßig langen und breiten, vorwiegend in einer Richtung, nämlich in Stoffbahn-Längsrichtung, orientierten Falten bezeichnet, dessen modischer Reiz gerade in der zerknittert erscheinenden Form und Anordnung der Falten liegt. Von einzelnen Plisseeherstellern wurden solche Stoffe bereits angeboten, wobei die Knitterfalten in der oben angegebenen Weise in der Stoffbahn eingeformt wurden. Schwierigkeiten bereitet dabei dann aber die Dauerfixierung der mit den Knitterfalten versehenen Stoffbahn in einer gegenüber der ursprünglichen glatten Stoffbahn geringeren Breite, welche den Fältelungsgrad des Faltenmusters bestimmt. Wird nämlich der mit eingelegten und gedämpften Knitterfalten versehene Stoffbahn-Strang nach dem Austritt aus der Knitterbaugruppe wieder auf die ursprüngliche Breite ausgereckt, werden auch die Falten herausgezogen und bei der anschließenden Trocknung und Fixierung verbleiben dann keine Faltenmubter bzw. lediglich eine aus den Faltenknicken bestehende Andeutung eines solchen Faltenmusters.

    [0004] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht also darin, den in der Knitterbaugruppe mit Knitterfalten versehenen und gedämpften Stoffbahn-Strang anschließend auf eine vorbestimmte Breite zu bringen, die geringer als die Breite der glatten Ausganga-Stoffbahn ist, und die Stoffbahn dabei zu trocknen und die Knitterfalten in der nur teilweise auseinandergezogenen Form zu fixieren.

    [0005] Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der knittergefaltete und gedämpfte Stoffbahn-Strang durch kontinuierliches Auseinanderführen der Stoffbahn-Ränder auf eine erste, einen Bruchteil der Breite der glatten Stoffbahn betragende Breite auseinandergezogen und in dieser Breitenabmessung zwischen Wärmestrahlungsquellen hindurchgeführt und getrocknet wird, worauf die Ränder der Stoffbahn auf eine zweite Breite auseinandergezogen und die Stoffbahn in dieser Breitenabmessung aufgerollt wird.

    [0006] Vor und/oder nach der Hindurchführung durch die Wärmestrahlungsquellen kann das Auseinanderziehen der Stoffbahn-Ränder entsprechend einem gewünschten Fältelungsgrad der Knitterfalten geändert werden. Dadurch ist es möglich, in gleicher Weise mit Knitterfalten versehene Stoffbahnen mit unterschiedlich ausgeprägten Knitterfalten zu versehen.

    [0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer Knitterbaugruppe, in welcher die ursprünglich glatte Stoffbahn unter Einwirkung von Heißdampf beim Durchlaufen kontinuierlich mit einem unregelmäßigen Knitterfaltenmuster versehen wird und in Form eines schlauchähnlich zusammengezogenen Stoffbahn-Strangs geringen Durchmessers austritt, ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine der Knitterbaugruppe nachgeschaltete Trocknungs- und Fixierbaugruppe mit einem Gestell, in welchem in Durchlaufrichtung der Stoffbahn aufeinanderfolgend eine erste an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs angreifende und diese Ränder auf eine erste Breite auseinanderziehende Querspanneinheit, eine Trocknungseinheit mit in etwa gleichem Abstand von der Ober-und Unterseite der Stoffbahn angeordneten Wärmentrahlern und eine zweite an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs angreifende und diese Ränder auf eine zweite Breite auseinanderziehende Querspanneinheit vorgesehen sind.

    [0008] Der Trocknungs- und Fixierbaugruppe wird dann zweckmäßig eine Aufwickel-Vorrichtung für die aus der zweiten Querspanneinheit austretende Stoffbahn nachgeschaltet.

    [0009] Die erste und/oder die zweite Querspanneinheit weisen zwei jeweils einem der Stoffränder zugeordnete Spannaggregate auf, welche in bezug auf ihren Abstand voneinander quer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung verstellbar hin gehaltert sind, so daß - durch Einstellung unterschiedlicher Abstände der Spannaggregate voneinander - unterschiedliche Breiten der aus der Vorrichtung austretenden Stoffbahn und somit unterschiedliche Fältelungsgrade einstellbar sind.

    [0010] Die Spannaggregate jeder Querspanneinheit können in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung auf jeweils wenigstens einerquer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung im Gestell angeordneten Führungsschiene verschiebbar angeordnet sein, wobei dann parallel zur Führungsschiene eine mit den Spannaggregaten einer Querspanneinheit in Gewindeeingriff stehende Gewindespindel drehbar im Gestell gelagert ist, die über ihre halbe Länge mit einem rechtsgängigen und über die restliche Länge mit einem linksgängigen Gewinde versehen ist. Durch Drehung der Gewindespindel, die hierfür zweckmäßig wenigstens an einem Ende mit einer Handhabe versehen ist, können die Spannaggregate je nach Drehrichtung stufenlos einander angenähert bzw. von einander entfernt werden, wodurch die Einstellung einer gewünschten Stoffbahn-Breite der fertig fixierten, kDitterplissierten Stoffbahn möglich ist.

    [0011] Jedes Spannaggregat der ersten Querspanneinheit weist vorzugsweise ein Paar von mit ihren Umfangsflächen aneinandergedrückten oder drückbaren Spannwalzen auf, deren parallele Drehachsen bezogen auf die Durchlaufrichtung der Stoffbahnränder durch den Walzenspalt leicht schräg im Sinne einer Querspannung der Stoffbahn angeordnet sind. Die Stoffbahn wird also an ihren Rändern von den klemmend an diesen gehaltenen Spannwalzen auf die erforderliche Breite auseinandergezogen.

    [0012] Bei der zweiten Querspanneinheit weist dagegen jedes Spannaggregat vorzugsweise jeweils ein Paar von parallelen, durch ein Scharnier verbundenen, jeweils an der Ober- bzw. Unterseite des durchlaufenden Stoffbahn-Randes anliegenden hohlen Spannplatten auf, die in ihren den Stoffbahn-Rändern zugewandten Flächen jeweils mit einer Anzahl von in bezug auf die Durchlaufrichtung des jeweiligen Stoffbahn- Randes schräg nach außen gerichteten Druckluftdüsen versehen sind, wobei die Hohlräume der Spannplatten an eine Druckluftquelle angeschlossen sind. Der auf die Stoffbahn einwirkende Querzug wird in der zweiten Querspanneinheit also durch die nach außen wirkenden Komponenten der Strömungskräfte der auf die Stoff-Ränder einwirkenden Druckluftstrahlen erzeugt.

    [0013] Die Trocknungseinheit wird vorzugsweise mit elektrischen Infrarot-Strahlungaheizelementen bestückt, deren Anzahl und Heizleistung so gewählt wird, daß die vom Dämpfvorgang noch feuchte Stoffbahn mit Sicherheit getrocknet und auf die für die Dauerfixierung der Knitterfalten erforderliche Temperatur erwärmt wird.

    [0014] Um die Trocknungs- und Fixierbaugruppe möglichst raumsparend auszubilden, ist die Ausgestaltung in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung so getroffen, daß in Durchlaufrichtung jeweils vor und hinter jeder Querspanneinheit eine Umlenkwalze mit querverlaufender Achse im Gestell drehbar gelagert ist, von denen dieder ersten Querspanneinheit vorgeschaltete Umlenkwalze die ankommende Stoffbahn aus der Horizontalen in die Verikale nach oben und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze wieder in die Horizontale umlenkt, während die der zweiten Querapanneinheit vorgeschaltete Umlenkwalze die Stoffbahn aus der Horizontalen in die Vertikale und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze wieder in die Horizontale umlenkt.

    [0015] Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert, und zwar zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung in schematisierter Darstellung;

    Fig. 2 eine Draufsicht, gesehen in Richtung des Pfeils 2 in Fig. 1;

    Fig. 3 eine Ansicht, gesehen in Richtung des Pfeils 3 in Fig. l;

    Fig. 4 eine Ansicht, gesehen in Richtung des Pfeils 4 in Fig. 1; und

    Fig. 5 eine Ansicht, gesehen in Richtung des Pfeils 5 in Fig. 1.



    [0016] In den Figuren 1 und 2 ist eine in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildete Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines Knitterplissee-Faltenmusters in Stoffbahnen dargestellt, und zwar setzt sich die Vorrichtung aus zwei während des Durchlaufs einer zu plissierenden Stoffbahn aufeinanderfolgend wirksam werdenden Baugruppen, nämlich einer Knitterbaugruppe I und einer anschließenden Trocknungs- und Fixierbaugruppe II zusammen.

    [0017] In der nur teilweise dargestellten Knitterbaugruppe I wird die strichpunktiert angedeutete von rechts zutretende Stoffbahn 10 in eine rohrförmige Knitterdüse 12 eingeführt, nachdem sie zuvor über einen - niocht gezeigten - Spannring zu einem schlanhförmigen Strang geformt wurde. In der Knitterdüse wird der Stoffbahn-Strang 10 radial zusammengequetscht und dadurch eingeknittert, und über einen Dampfanschluß 14 wird Heißdampf aus einer Bügelanlage oder einen nicht gezeigten gesonderten Heißdampferzeuger in die Knitterdüse eingebracht, wodurch der durchlaufende Strang gedämpft wird. In einem der Knitterdüse 12 nachgeordneten Walzengestell l6 sind etwa in Höhe des Knitterdüsen-Antriebs zwei motorisch antreibbare parallele Vorschubwalzen 18, 20 angeordnet, um welche der aus der Knitterdüse 12 austretende Stoffbahn-Strang 10 so herumgeschlungen wird, daß die angetriebenen Vorschubwalzen die Zugkraft ausüben, welche erforderlich ist, um die Stoffbahn 10 durch die Knitterdüse 12 - und eventuell vor dieser Knitterdüse vorgesehene ähnliche Knitterdüsen mit Spannring - hindurchzuziehen.

    [0018] Der Stoffbahn-Strang 10 wird durch einen mittig auf die nachfolgende Trocknungs- und Fixierbaugruppe II ausgerichteten Ring 22 hindurchgeführt, der von einem am Walzengestell l6 befestigten Querträger 24 getragen wird.

    [0019] Nach Durchlaufen des Rings 22 tritt der Stoffbahn-Strang 10 in die Trocknungs- und Fixiereinheit II über, die ein aus senkrechten und horizontalen Profilträgern gebildetes Gestell 26 aufweist. In Höhe des Rings 22 ist an zwei in seitlichem Abstand angeordneten Profilträgern 28 eine erste Umlenkwalze 30 drehbar gelagert, um welche der horizontal zutretende Stoffbahn-Strang 10 rechtwinklig in die Vertikale umgelenkt wird. Oberhalb der Umlenkwalze 30 ist eine Querspanneinheit 32 am Gestell 26 vorgesehen, die sich aus zwei, jeweils einem der Ränder der Stoffbahn 10 zugeordneten Spannaggregaten 34 zusammensetzt, die-an einer quer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung im Gestell 26 angeordneten Führungsschiene 36 in ihrem Abstand verstellbar angeordnet sind, und die mittels einer Gewindespindel 38, die über ihre halbe Länge mit einem rechtsgängigen undüber die restliche Länge mit einem linksgängigen Gewinde versehen ist - je nach Drehrichtung - einander angenähert bzw. voneinander weg bewegt werden können. Zum Drehen der Gewindespindel 38 dient ein an ihrem äußeren Ende vorgesehenes Handrad 40.

    [0020] Die Spannaggregate 34 ergreifen die Ränder der inzwischen auf eine erste Breite a (Fig. 3 und 4) auseinandergezogenen Stoffbahn 10 mit jeweils einem Paar von mit ihren Umfangsflächen aneinandergedrückten Spannwalzen 42, deren Umfangsflächen zweckmäßig mit Gummi oder einem anderen Herausgleiten der Stoffbahn-Ränder verhindernden Material belegt ist. Nach Austritt aus der Querspanneinheit 32 wird die Stoffbahn lO über einen im oberen Bereich des Gestells 26 an den Profilträgern 28 drehbar gelagerte zweite Umlenkwalze 44 wieder in die Horizontale umgelenkt und läuft dann in der durch die Querspanneinheit 32 eingestellten Breite a durch eine Trocknungszone oder -einheit 46, die von einer Anzahl von in gleichem Abstand ober- und unterhalb der Stoffbahn 10 angeordneten elektrischen Infrarot-Strahlungsheizelementen 48 gebildet wird. Abschirmbleche 50 über bzw. unter een lnfrarot-Strahlungsheizelementen 48 verhindern eine energieverschwendende Abstrahlung in Richtung von der Stoffbahn 10 weg.

    [0021] Nach Durchlaufen der Trocknungseinheit 46 wird die Stoffbahn 10 wiederum über eine an senkrechten Profilträgern 52 des Gestells 26 drehbar gelagerte Umlenkwalze 54 in die Vertikale umgelenkt und läuft dabei durch eine zweite Querspanneinheit 56, die wiederum von zwei jeweils einem der Ränder der Stoffbahn 10 zugeordneten Spannaggregaten 58 gebildet wird, die ihrerseits wieder - analog zur Querspanneinheit 32 - an eine Führungsschiene 60 querverschieblich angeordnet sind. Durch eine an ihrem einen Ende mit einem Handrad 64 verdrehbare Gewindespindel mit hälftig gegensinniger Gewindesteigung sind die Spannaggregate 58 ebenfalls wieder in Stoffbahn-Querrichtung ver-stellbar. Im Unterschied zur Querspanneinheit 32 bestehen die Spannaggregate 58 der Querspanneinheit 56 jedoch jeweils aus einem Paar von parallelen, durch ein Scharnier verbundenen und daher aufklappbaren, jeweils an der Ober- bzw. Unterseite des durchlaufenden Stoffbahnrandes anliegenden hohlen Spannplatten, die in ihren den Stoffbahnrändern zugewandten Flächen jeweils mit einer Anzahl von in bezug auf die Durchlaufrichtung der Stoffbahn schräg nach außen gerichteten (nicht gezeigten) Druckluftdüsen versehen sind. An die Hohlräume der Spannplatten ist eine Druckluftquelle in Form eines motorisch angetriebenen Gebläses 66 angeschlossen.

    [0022] Die Spannaggregate 58 der Querspanneinheit sind im dargestellten Fall (Fig. 4) mit größerem Abstand als die Spannaggregate 34 der Querspanneinheit 42 eingestellt, so daß die Stoffbahn 10 auf eine größere Breite b auseinandergezogen und dann über eine unter der Querapanneinheit 56 an den Profilträgern 52 drehbar gelagerte Umlenkwalze 68 wieder in die Horizontale umgelenkt wird. Auf einem in einem dem Gestell 26 nachgeordneten Walzengestell 7D drehantreibbare Aufwickelwalze 72 wird die in der Trocknungseinheit 46 durch Wärmeeinwirkung getrocknete und bezüglich der Knitterfalten dauerfixierte Stoffbahn 10 dann aufgewickelt. Nach Abnahme der Stoffbahn von der Aufwickelwalze 72 steht sie für die Weiterverarbeitung zu Kleidungsstücken bereit.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerfixierten Knitterplissee-Faltenmustern in ursprünglich glatten Stoffbahnen, bei dem die Stoffbahn zunächst zu einem schlauchförmigen Strang geformt und der Strang dann unter Durchmesserverringerung durch wenigstens eine langgestreckte rohrförmige Knitterdüse relativ geringen Durchmessers hindurchgezogen wird, in welcher gleichzeitig Heißdampf auf den Stoffbahn-Strang zur Einwirkung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der knittergefaltete und gedämpfte Stoffbahn-Strang durch kontinuierliches Auseinanderführen der Stoffbahn-Ränder auf eine erste, einen Bruchteil der Breite der glatten Stoffbahn betragende Breite auseinandergezogen und in dieser Breitenabmessung zwischen Wärmestrahlungsquellen hindurchgeführt und getrocknet wird, worauf die Ränder der Stoffbahn auf eine zweite Breite auseinandergezogen und die Stoffbahn in dieser Breitenabmessung aufgerollt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderziehen der Stoffbahn-Ränder vor und/oder nach der Hindurchführung durch die Wärmestrahlungsquellen entsprechend einem gewünschten Fältelungsgrad der Knitterfalten geändert wird.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Knitterbaugruppe, in welcher die ursprünglich glatte Stoffbahn unter Einwirkung von Heißdampf beim Durchlaufen kontinuierlich mit einem unregelmäßigen Knitterfaltenmuster versehen wird und in Form eines schlauchähnlich zusammengezogenen Stoffbahn-Strangs geringen Durchmessers austritt, gekennzeichnet durch eine der Knitterbaugruppe (I) nachgeschaltete Trocknungs-und Fixierbaugruppe (II) mit einem Gestell (26), in welchem in Durchlaufrichtung der Stoffbahn (10) aufeinanderfolgend

    eine erste an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs (10) angreifende und diese Ränder auf eine erste Breite (a) auseinanderziehende Querspanneinheit (32),

    eine Trocknungseinheit (46) mit in etwa gleichem Abstand von der Ober- und Unterseite der Stoffbahn (10) angeordneten Wärmestrahlern (48) und

    eine zweite an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs (10) angreifende und diese Ränder auf eine zweite Breite (b) auseinanderziehende Querspanneinheit (56) vorgesehen sind.


     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine der Trocknungs- und Fixierbaugruppe (II) naohgeschaltete Aufwickel-Vorrichtung (70; 72) für die aus der zweiten Querspanneinheit (56) austretende Stoffbahn (10).
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder die zweite Querspanneinheit (32; 56) zwei jeweils einem der Stoff- ränder zugeordnete Spannaggregate (34; 58) aufweist, welche in bezug auf ihren Abstand voneinander quer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung verstellbar im Gestell (26) gehaltert sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannaggregate (34; 58) jeder Querspanneinheit (32; 56) auf jeweils wenigstens einer quer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung im Gestell (26) angeordneten Führungsschiene (36; 60) verschiebbar angeordnet sind, und daß parallel zur Führungsschiene (36; 60) eine mit den Spannaggregaten (34; 58) einer Querspanneinheit (32; 56) in Gewindeeingriff stehende Gewindespindel (38; 62) drehbar im Gestell (26) gelagert ist, die über ihre halbe Länge mit einem rechtsgängigen und über die restliche Länge mit einem linksgängigen Gewinde versehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Spannaggregat (34) der ersten Querspanneinheit (32) ein Paar von mit ihren Umfangsflächen aufeinander gedrückten oder drückbaren Spannwalzen (42) aufweist, deren parallele Drehachsen bezogen auf die Durchlaufrichtung der Stoffbahn- ränder durch den Walzenspalt leicht schräg im Sinne einer Querspannung der Stoffbahn (10) angeordnet sind. -
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Spannaggregat (58) der zweiten Querspanneinheit (56) ein Paar von parallelen, durch ein Scharnier verbundenen, jeweils an der Ober- bzw. Unterseite des durchlaufenden Stoffbahnrandes anliegenden hohlen Spannplatten aufweist, die in ihren den Stoffbahnrändern zugewandten Flächen jeweils mit einer Anzahl von in bezug auf die Durchlaufrichtung des jeweiligen Stoffbahnrandes schräg nach außen gerichteten Druckluftdüsen versehen sind, und daß die Hohlräume der Spannplatten an eine Druckluftquelle (66) angeschlossen sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinheit (46) mit elektrischen Infrarot-Strahlungsheizelementen (48) bestückt ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Durchlaufrichtung jeweils vor und hinter jeder Querspanneinheit (32; 56) eine Umlenkwalze (40, 44; 54, 68) mit querverlaufender Achse im Gestell (26) drehbar gelagert ist, von denen die der ersten Querspanneinheit (32) vorgeschaltete Umlenkwalze (30) die ankommende Stoffbahn (10) aus der Horizontalen in die Vertikale nach oben und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze (44) wieder in die Horizontale umlenkt, während die der zweiten Querspanneinheit (56) vorgeschaltete Umlenkwalze (54) die Stoffbahn (10) aus der Horizontalen in die Vertikale und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze (68) wieder in die Horizontale umlenkt,
     




    Zeichnung