[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerfixierten
Knitterplissee-Faltenmustern in ursprünglich glatten Stoffbahnen, bei dem die Stoffbahn
zunächst zu einem schlauchförmigen Strang geformt und der Strang dann unter Durchmesserverringerung
durch wenigstens eine langgestreckte rohrförmige Knitterdüse relativ geringen Durchmessers
hindurchgezogen wird, in welcher gleichzeitig Heißdampf auf den Stoffbahn-Strang zur
Einwirkung gebracht wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Röcke und Kleider aus plissierten, d.h. mit einem dauerfixierten Faltenmuster versehenen
Stoffen, sind fester Bestandteil der Damenmode, wobei eine maschinelle Herstellung
von Falten in Stoffbahnen bisher nur in Form des sogenannten Maschinenplissees möglich
war, bei dem in einer Plissiermaschine mit sogenannten F
altmessern sich quer über die Stoffbahn erstreckende parallele Falten gleicher Breite
eingefaltet und diese Falten in einem Kalander mit wenigstens einer beheizten Walze
durch Wärmeeinwirkung dauerfixiert wurden. In einzelnen Stoffzuschnitten, z.B. Rockzuschnitten
für glockig aufspringende weite Damenröcke wurden auch Faltenmuster in Form von Sonnenplissee
und - in neuerer Zeit auch in Form des sogenannten Kunstplissee erzeugt, indem die
Zuschnitte zwischen entsprechend dem Faltenmuster vorgefalzte Plisseeformen aus steifem
Karbon von Hand eingelegt und anschließend zusammengespaunt werden, die dann in sogenannten
Dämpfschränken oder Autoklaven durch Einwirkung von überhitztem Dampf und anschließender
Trocknung dauerfixiert werden.
[0003] Die Erfindung befaßt sich demgegenüber mit der kontinuierlichen Herstellung und insbesondere
der Dauerfixierung von sogenanntem Knitter- oder Knautschplissee in Stoffbahnen, wobei
"Knitterpliasee" ein Faltenmuster aus unregelmäßig langen und breiten, vorwiegend
in einer Richtung, nämlich in Stoffbahn-Längsrichtung, orientierten Falten bezeichnet,
dessen modischer Reiz gerade in der zerknittert erscheinenden Form und Anordnung der
Falten liegt. Von einzelnen Plisseeherstellern wurden solche Stoffe bereits angeboten,
wobei die Knitterfalten in der oben angegebenen Weise in der Stoffbahn eingeformt
wurden. Schwierigkeiten bereitet dabei dann aber die Dauerfixierung der mit den Knitterfalten
versehenen Stoffbahn in einer gegenüber der ursprünglichen glatten Stoffbahn geringeren
Breite, welche den Fältelungsgrad des Faltenmusters bestimmt. Wird nämlich der mit
eingelegten und gedämpften Knitterfalten versehene Stoffbahn-Strang nach dem Austritt
aus der Knitterbaugruppe wieder auf die ursprüngliche Breite ausgereckt, werden auch
die Falten herausgezogen und bei der anschließenden Trocknung und Fixierung verbleiben
dann keine Faltenmu
bter bzw. lediglich eine aus den Faltenknicken bestehende Andeutung eines solchen Faltenmusters.
[0004] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht also darin, den in der Knitterbaugruppe
mit Knitterfalten versehenen und gedämpften Stoffbahn-Strang anschließend auf eine
vorbestimmte Breite zu bringen, die geringer als die Breite der glatten Ausganga-Stoffbahn
ist, und die Stoffbahn dabei zu trocknen und die Knitterfalten in der nur teilweise
auseinandergezogenen Form zu fixieren.
[0005] Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der knittergefaltete und gedämpfte Stoffbahn-Strang durch kontinuierliches
Auseinanderführen der Stoffbahn-Ränder auf eine erste, einen Bruchteil der Breite
der glatten Stoffbahn betragende Breite auseinandergezogen und in dieser Breitenabmessung
zwischen Wärmestrahlungsquellen hindurchgeführt und getrocknet wird, worauf die Ränder
der Stoffbahn auf eine zweite Breite auseinandergezogen und die Stoffbahn in dieser
Breitenabmessung aufgerollt wird.
[0006] Vor und/oder nach der Hindurchführung durch die Wärmestrahlungsquellen kann das Auseinanderziehen
der Stoffbahn-Ränder entsprechend einem gewünschten Fältelungsgrad der Knitterfalten
geändert werden. Dadurch ist es möglich, in gleicher Weise mit Knitterfalten versehene
Stoffbahnen mit unterschiedlich ausgeprägten Knitterfalten zu versehen.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer Knitterbaugruppe,
in welcher die ursprünglich glatte Stoffbahn unter Einwirkung von Heißdampf beim Durchlaufen
kontinuierlich mit einem unregelmäßigen Knitterfaltenmuster versehen wird und in Form
eines schlauchähnlich zusammengezogenen Stoffbahn-Strangs geringen Durchmessers austritt,
ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine der Knitterbaugruppe nachgeschaltete
Trocknungs- und Fixierbaugruppe mit einem Gestell, in welchem in Durchlaufrichtung
der Stoffbahn aufeinanderfolgend eine erste an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs
angreifende und diese Ränder auf eine erste Breite auseinanderziehende Querspanneinheit,
eine Trocknungseinheit mit in etwa gleichem Abstand von der Ober-und Unterseite der
Stoffbahn angeordneten Wärmentrahlern und eine zweite an den durchlaufenden Rändern
des Stoffbahn-Strangs angreifende und diese Ränder auf eine zweite Breite auseinanderziehende
Querspanneinheit vorgesehen sind.
[0008] Der Trocknungs- und Fixierbaugruppe wird dann zweckmäßig eine Aufwickel-Vorrichtung
für die aus der zweiten Querspanneinheit austretende Stoffbahn nachgeschaltet.
[0009] Die erste und/oder die zweite Querspanneinheit weisen zwei jeweils einem der Stoffränder
zugeordnete Spannaggregate auf, welche in bezug auf ihren Abstand voneinander quer
zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung verstellbar hin gehaltert sind, so daß - durch Einstellung
unterschiedlicher Abstände der Spannaggregate voneinander - unterschiedliche Breiten
der aus der Vorrichtung austretenden Stoffbahn und somit unterschiedliche Fältelungsgrade
einstellbar sind.
[0010] Die Spannaggregate jeder Querspanneinheit können in bevorzugter Weiterbildung der
Erfindung auf jeweils wenigstens einerquer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung im Gestell
angeordneten Führungsschiene verschiebbar angeordnet sein, wobei dann parallel zur
Führungsschiene eine mit den Spannaggregaten einer Querspanneinheit in Gewindeeingriff
stehende Gewindespindel drehbar im Gestell gelagert ist, die über ihre halbe Länge
mit einem rechtsgängigen und über die restliche Länge mit einem linksgängigen Gewinde
versehen ist. Durch Drehung der Gewindespindel, die hierfür zweckmäßig wenigstens
an einem Ende mit einer Handhabe versehen ist, können die Spannaggregate je nach Drehrichtung
stufenlos einander angenähert bzw. von einander entfernt werden, wodurch die Einstellung
einer gewünschten Stoffbahn-Breite der fertig fixierten, kDitterplissierten Stoffbahn
möglich ist.
[0011] Jedes Spannaggregat der ersten Querspanneinheit weist vorzugsweise ein Paar von mit
ihren Umfangsflächen aneinandergedrückten oder drückbaren Spannwalzen auf, deren parallele
Drehachsen bezogen auf die Durchlaufrichtung der Stoffbahnränder durch den Walzenspalt
leicht schräg im Sinne einer Querspannung der Stoffbahn angeordnet sind. Die Stoffbahn
wird also an ihren Rändern von den klemmend an diesen gehaltenen Spannwalzen auf die
erforderliche Breite auseinandergezogen.
[0012] Bei der zweiten Querspanneinheit weist dagegen jedes Spannaggregat vorzugsweise jeweils
ein Paar von parallelen, durch ein Scharnier verbundenen, jeweils an der Ober- bzw.
Unterseite des durchlaufenden Stoffbahn-Randes anliegenden hohlen Spannplatten auf,
die in ihren den Stoffbahn-Rändern zugewandten Flächen jeweils mit einer Anzahl von
in bezug auf die Durchlaufrichtung des jeweiligen Stoffbahn- Randes schräg nach außen
gerichteten Druckluftdüsen versehen sind, wobei die Hohlräume der Spannplatten an
eine Druckluftquelle angeschlossen sind. Der auf die Stoffbahn einwirkende Querzug
wird in der zweiten Querspanneinheit also durch die nach außen wirkenden Komponenten
der Strömungskräfte der auf die Stoff-Ränder einwirkenden Druckluftstrahlen erzeugt.
[0013] Die Trocknungseinheit wird vorzugsweise mit elektrischen Infrarot-Strahlungaheizelementen
bestückt, deren Anzahl und Heizleistung so gewählt wird, daß die vom Dämpfvorgang
noch feuchte Stoffbahn mit Sicherheit getrocknet und auf die für die Dauerfixierung
der Knitterfalten erforderliche Temperatur erwärmt wird.
[0014] Um die Trocknungs- und Fixierbaugruppe möglichst raumsparend auszubilden, ist die
Ausgestaltung in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung so getroffen, daß
in Durchlaufrichtung jeweils vor und hinter jeder Querspanneinheit eine Umlenkwalze
mit querverlaufender Achse im Gestell drehbar gelagert ist, von denen die
der ersten Querspanneinheit vorgeschaltete Umlenkwalze die ankommende Stoffbahn aus
der Horizontalen in die Verikale nach oben und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze
wieder in die Horizontale umlenkt, während die der zweiten Querapanneinheit vorgeschaltete
Umlenkwalze die Stoffbahn aus der Horizontalen in die Vertikale und die ihr nachgeschaltete
Umlenkwalze wieder in die Horizontale umlenkt.
[0015] Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert,
und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung in schematisierter Darstellung;
Fig. 2 eine Draufsicht, gesehen in Richtung des Pfeils 2 in Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht, gesehen in Richtung des Pfeils 3 in Fig. l;
Fig. 4 eine Ansicht, gesehen in Richtung des Pfeils 4 in Fig. 1; und
Fig. 5 eine Ansicht, gesehen in Richtung des Pfeils 5 in Fig. 1.
[0016] In den Figuren 1 und 2 ist eine in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildete Vorrichtung
zur kontinuierlichen Herstellung eines Knitterplissee-Faltenmusters in Stoffbahnen
dargestellt, und zwar setzt sich die Vorrichtung aus zwei während des Durchlaufs einer
zu plissierenden Stoffbahn aufeinanderfolgend wirksam werdenden Baugruppen, nämlich
einer Knitterbaugruppe I und einer anschließenden Trocknungs- und Fixierbaugruppe
II zusammen.
[0017] In der nur teilweise dargestellten Knitterbaugruppe I wird die strichpunktiert angedeutete
von rechts zutretende Stoffbahn 10 in eine rohrförmige Knitterdüse 12 eingeführt,
nachdem sie zuvor über einen - niocht gezeigten - Spannring zu einem schlanhförmigen
Strang geformt wurde. In der Knitterdüse wird der Stoffbahn-Strang 10 radial zusammengequetscht
und dadurch eingeknittert, und über einen Dampfanschluß 14 wird Heißdampf aus einer
Bügelanlage oder einen nicht gezeigten gesonderten Heißdampferzeuger in die Knitterdüse
eingebracht, wodurch der durchlaufende Strang gedämpft wird. In einem der Knitterdüse
12 nachgeordneten Walzengestell l6 sind etwa in Höhe des Knitterdüsen-Antriebs zwei
motorisch antreibbare parallele Vorschubwalzen 18, 20 angeordnet, um welche der aus
der Knitterdüse 12 austretende Stoffbahn-Strang 10 so herumgeschlungen wird, daß die
angetriebenen Vorschubwalzen die Zugkraft ausüben, welche erforderlich ist, um die
Stoffbahn 10 durch die Knitterdüse 12 - und eventuell vor dieser Knitterdüse vorgesehene
ähnliche Knitterdüsen mit Spannring - hindurchzuziehen.
[0018] Der Stoffbahn-Strang 10 wird durch einen mittig auf die nachfolgende Trocknungs-
und Fixierbaugruppe II ausgerichteten Ring 22 hindurchgeführt, der von einem am Walzengestell
l6 befestigten Querträger 24 getragen wird.
[0019] Nach Durchlaufen des Rings 22 tritt der Stoffbahn-Strang 10 in die Trocknungs- und
Fixiereinheit II über, die ein aus senkrechten und horizontalen Profilträgern gebildetes
Gestell 26 aufweist. In Höhe des Rings 22 ist an zwei in seitlichem Abstand angeordneten
Profilträgern 28 eine erste Umlenkwalze 30 drehbar gelagert, um welche der horizontal
zutretende Stoffbahn-Strang 10 rechtwinklig in die Vertikale umgelenkt wird. Oberhalb
der Umlenkwalze 30 ist eine Querspanneinheit 32 am Gestell 26 vorgesehen, die sich
aus zwei, jeweils einem der Ränder der Stoffbahn 10 zugeordneten Spannaggregaten 34
zusammensetzt, die-an einer quer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung im Gestell 26 angeordneten
Führungsschiene 36 in ihrem Abstand verstellbar angeordnet sind, und die mittels einer
Gewindespindel 38, die über ihre halbe Länge mit einem rechtsgängigen undüber die
restliche Länge mit einem linksgängigen Gewinde versehen ist - je nach Drehrichtung
- einander angenähert bzw. voneinander weg bewegt werden können. Zum Drehen der Gewindespindel
38 dient ein an ihrem äußeren Ende vorgesehenes Handrad 40.
[0020] Die Spannaggregate 34 ergreifen die Ränder der inzwischen auf eine erste Breite a
(Fig. 3 und 4) auseinandergezogenen Stoffbahn 10 mit jeweils einem Paar von mit ihren
Umfangsflächen aneinandergedrückten Spannwalzen 42, deren Umfangsflächen zweckmäßig
mit Gummi oder einem anderen Herausgleiten der Stoffbahn-Ränder verhindernden Material
belegt ist. Nach Austritt aus der Querspanneinheit 32 wird die Stoffbahn lO über einen
im oberen Bereich des Gestells 26 an den Profilträgern 28 drehbar gelagerte zweite
Umlenkwalze 44 wieder in die Horizontale umgelenkt und läuft dann in der durch die
Querspanneinheit 32 eingestellten Breite a durch eine Trocknungszone oder -einheit
46, die von einer Anzahl von in gleichem Abstand ober- und unterhalb der Stoffbahn
10 angeordneten elektrischen Infrarot-Strahlungsheizelementen 48 gebildet wird. Abschirmbleche
50 über bzw. unter een lnfrarot-Strahlungsheizelementen 48 verhindern eine energieverschwendende
Abstrahlung in Richtung von der Stoffbahn 10 weg.
[0021] Nach Durchlaufen der Trocknungseinheit 46 wird die Stoffbahn 10 wiederum über eine
an senkrechten Profilträgern 52 des Gestells 26 drehbar gelagerte Umlenkwalze 54 in
die Vertikale umgelenkt und läuft dabei durch eine zweite Querspanneinheit 56, die
wiederum von zwei jeweils einem der Ränder der Stoffbahn 10 zugeordneten Spannaggregaten
58 gebildet wird, die ihrerseits wieder - analog zur Querspanneinheit 32 - an eine
Führungsschiene 60 querverschieblich angeordnet sind. Durch eine an ihrem einen Ende
mit einem Handrad 64 verdrehbare Gewindespindel mit hälftig gegensinniger Gewindesteigung
sind die Spannaggregate 58 ebenfalls wieder in Stoffbahn-Querrichtung ver-stellbar.
Im Unterschied zur Querspanneinheit 32 bestehen die Spannaggregate 58 der Querspanneinheit
56 jedoch jeweils aus einem Paar von parallelen, durch ein Scharnier verbundenen und
daher aufklappbaren, jeweils an der Ober- bzw. Unterseite des durchlaufenden Stoffbahnrandes
anliegenden hohlen Spannplatten, die in ihren den Stoffbahnrändern zugewandten Flächen
jeweils mit einer Anzahl von in bezug auf die Durchlaufrichtung der Stoffbahn schräg
nach außen gerichteten (nicht gezeigten) Druckluftdüsen versehen sind. An die Hohlräume
der Spannplatten ist eine Druckluftquelle in Form eines motorisch angetriebenen Gebläses
66 angeschlossen.
[0022] Die Spannaggregate 58 der Querspanneinheit sind im dargestellten Fall (Fig. 4) mit
größerem Abstand als die Spannaggregate 34 der Querspanneinheit 42 eingestellt, so
daß die Stoffbahn 10 auf eine größere Breite b auseinandergezogen und dann über eine
unter der Querapanneinheit 56 an den Profilträgern 52 drehbar gelagerte Umlenkwalze
68 wieder in die Horizontale umgelenkt wird. Auf einem in einem dem Gestell 26 nachgeordneten
Walzengestell 7D drehantreibbare Aufwickelwalze 72 wird die in der Trocknungseinheit
46 durch Wärmeeinwirkung getrocknete und bezüglich der Knitterfalten dauerfixierte
Stoffbahn 10 dann aufgewickelt. Nach Abnahme der Stoffbahn von der Aufwickelwalze
72 steht sie für die Weiterverarbeitung zu Kleidungsstücken bereit.
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerfixierten Knitterplissee-Faltenmustern
in ursprünglich glatten Stoffbahnen, bei dem die Stoffbahn zunächst zu einem schlauchförmigen
Strang geformt und der Strang dann unter Durchmesserverringerung durch wenigstens
eine langgestreckte rohrförmige Knitterdüse relativ geringen Durchmessers hindurchgezogen
wird, in welcher gleichzeitig Heißdampf auf den Stoffbahn-Strang zur Einwirkung gebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der knittergefaltete und gedämpfte Stoffbahn-Strang
durch kontinuierliches Auseinanderführen der Stoffbahn-Ränder auf eine erste, einen
Bruchteil der Breite der glatten Stoffbahn betragende Breite auseinandergezogen und
in dieser Breitenabmessung zwischen Wärmestrahlungsquellen hindurchgeführt und getrocknet
wird, worauf die Ränder der Stoffbahn auf eine zweite Breite auseinandergezogen und
die Stoffbahn in dieser Breitenabmessung aufgerollt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderziehen der
Stoffbahn-Ränder vor und/oder nach der Hindurchführung durch die Wärmestrahlungsquellen
entsprechend einem gewünschten Fältelungsgrad der Knitterfalten geändert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Knitterbaugruppe,
in welcher die ursprünglich glatte Stoffbahn unter Einwirkung von Heißdampf beim Durchlaufen
kontinuierlich mit einem unregelmäßigen Knitterfaltenmuster versehen wird und in Form
eines schlauchähnlich zusammengezogenen Stoffbahn-Strangs geringen Durchmessers austritt,
gekennzeichnet durch eine der Knitterbaugruppe (I) nachgeschaltete Trocknungs-und
Fixierbaugruppe (II) mit einem Gestell (26), in welchem in Durchlaufrichtung der Stoffbahn
(10) aufeinanderfolgend
eine erste an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs (10) angreifende und
diese Ränder auf eine erste Breite (a) auseinanderziehende Querspanneinheit (32),
eine Trocknungseinheit (46) mit in etwa gleichem Abstand von der Ober- und Unterseite
der Stoffbahn (10) angeordneten Wärmestrahlern (48) und
eine zweite an den durchlaufenden Rändern des Stoffbahn-Strangs (10) angreifende und
diese Ränder auf eine zweite Breite (b) auseinanderziehende Querspanneinheit (56)
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine der Trocknungs- und Fixierbaugruppe
(II) naohgeschaltete Aufwickel-Vorrichtung (70; 72) für die aus der zweiten Querspanneinheit
(56) austretende Stoffbahn (10).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder
die zweite Querspanneinheit (32; 56) zwei jeweils einem der Stoff- ränder zugeordnete
Spannaggregate (34; 58) aufweist, welche in bezug auf ihren Abstand voneinander quer
zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung verstellbar im Gestell (26) gehaltert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannaggregate (34;
58) jeder Querspanneinheit (32; 56) auf jeweils wenigstens einer quer zur Stoffbahn-Durchlaufrichtung
im Gestell (26) angeordneten Führungsschiene (36; 60) verschiebbar angeordnet sind,
und daß parallel zur Führungsschiene (36; 60) eine mit den Spannaggregaten (34; 58)
einer Querspanneinheit (32; 56) in Gewindeeingriff stehende Gewindespindel (38; 62)
drehbar im Gestell (26) gelagert ist, die über ihre halbe Länge mit einem rechtsgängigen
und über die restliche Länge mit einem linksgängigen Gewinde versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Spannaggregat
(34) der ersten Querspanneinheit (32) ein Paar von mit ihren Umfangsflächen aufeinander
gedrückten oder drückbaren Spannwalzen (42) aufweist, deren parallele Drehachsen bezogen
auf die Durchlaufrichtung der Stoffbahn- ränder durch den Walzenspalt leicht schräg
im Sinne einer Querspannung der Stoffbahn (10) angeordnet sind. -
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Spannaggregat (58) der zweiten Querspanneinheit (56) ein Paar von parallelen, durch
ein Scharnier verbundenen, jeweils an der Ober- bzw. Unterseite des durchlaufenden
Stoffbahnrandes anliegenden hohlen Spannplatten aufweist, die in ihren den Stoffbahnrändern
zugewandten Flächen jeweils mit einer Anzahl von in bezug auf die Durchlaufrichtung
des jeweiligen Stoffbahnrandes schräg nach außen gerichteten Druckluftdüsen versehen
sind, und daß die Hohlräume der Spannplatten an eine Druckluftquelle (66) angeschlossen
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinheit
(46) mit elektrischen Infrarot-Strahlungsheizelementen (48) bestückt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Durchlaufrichtung
jeweils vor und hinter jeder Querspanneinheit (32; 56) eine Umlenkwalze (40, 44; 54,
68) mit querverlaufender Achse im Gestell (26) drehbar gelagert ist, von denen die
der ersten Querspanneinheit (32) vorgeschaltete Umlenkwalze (30) die ankommende Stoffbahn
(10) aus der Horizontalen in die Vertikale nach oben und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze
(44) wieder in die Horizontale umlenkt, während die der zweiten Querspanneinheit (56)
vorgeschaltete Umlenkwalze (54) die Stoffbahn (10) aus der Horizontalen in die Vertikale
und die ihr nachgeschaltete Umlenkwalze (68) wieder in die Horizontale umlenkt,