[0001] Die Erfindung betrifft ein Betonschutzgehäuse zur Aufnahme und Lagerung eines mit
abgebrannten Kernreaktorbrennelementen beladenen, transport- und lagergeeigneten Brennelementlagerbehälters,
wobei die lichten Maße des Betonschutzgehäuses etwas größer als die Außenabmessungen
des Brennelementbehälters sind und wobei im unteren Bereich des Betonschutzgehäuses
mindestens eine Zuluftöffnung und am höchsten Punkt des Betonschutzgehäuses eine Abluftöffnung
angeordnet sind, die von einer mit Abstand zum Betonschutzgehäuse angeordneten Abdeckung
überdacht ist.
[0002] Bei den Bemühungen, Brennelementbehälter im Freien zwischenzulagern, wurde bereits
vorgeschlagen, die Brennelementbehälter in Silobehälter aus Beton oder Stahlbeton
einzubringen. Diese ein Betonschutzgehäuse für jeweils einen Brennelementbehälter
bildenden Silobehälter können verschiedene Ausbildung aufweisen. Bei einem nicht vorveröffentlichten
Vorschlag zur Ausbildung eines Schutzbehälters zur Aufnahme von Brennelementbehältern
weist der Schutzbehälter seitliche Zuluftkanäle am unteren Mantelrand und seitliche
Abluftkanäle im Bereich des oberen Mantelrandes unterhalb des Deckels auf (Patentanmeldung
P 30 17 767.4). Durch die Anordnung dieser Zuluft- und Abluftkanäle wird innerhalb
des Betonschutzgehäuses eine natürliche Konvektion bewirkt, die zur Abfuhr der Nachzerfallswärme
dient.
[0003] Es ist ersichtlich, daß besonders für die oberen Abluftkanäle bzw. Abluftöffnungen
Maßnahmen getroffen werden müssen, die das Eindringen von Regenwasser verhindern.
Es ist daher naheliegend, die Abluftöffnungen abzudecken. Wird eine zentrale Abluftöffnung
am höchsten Punkt des Betonschutzgehäuses vorgesehen, ist es zweckmäßig, im Abstand
zum Betonschutzgehäuse eine dachförmige Abdeckung über der Abluftöffnung anzuordnen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betonschutzgehäuse der eingangs beschriebenen
Art derart auszugestalten, daß ein verbesserter Schutz des Betonschutzgehäuses gegen
Eindringen von Wasser und Schnee erzielt wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Abluftöff- nung von senkrecht auf dem Betonschutzgehäuse befestigten Blechen, Streifen
oder dergleichen umgrenzt ist, die mit geringem Abstand zur Abdeckung enden.
[0006] Die dachförmige Abdeckung überspannt die am obersten Punkt des Beton-. schutzgehäuses
angeordnete Abluftöffnung. Durch die erfindungsgemäße Anordnung von senkrechten Blechen
um die Abluftöffnung wird ein labyrinthförmiges Durchströmen des entweichenden Luftstromes
erreicht. Die Kombination des Abdeckungsdaches mit den senkrechten Schutzblechen ergibt
einen erhöhten Schlagregenschutz.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird im Kennzeichen des Anspruches
2 angeführt. Die abfallende Neigung der dachförmigen Abdeckung zu den Seiten ergibt
mit den senkrechten Blechen auch bei widrigen Wetterverhältnissen und seitlich aufprallendem
Regen einen guten Schlagregenschutz.
[0008] Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert.
[0009] Das Betonschutzgehäuse besteht aus einem palettenartig ausgebildeten Fußteil 3, einem
darauf aufgesetzten zylindrischen Betonschutzmantel 4 und einem auf dem Betonschutzmantel
4 liegenden zylindrischen Deckel 5.
[0010] Das Fußteil 3 besteht aus einer quadratischen Bodenplatte 6, an deren Ecken jeweils
ein Fuß 7 angeordnet ist, so daß das Fußteil 3 als unterfahrbare Palette ausgebildet
ist. Der zylinderförmige Betonschutzmantel 4 ist auf das Fußteil 3 aufgesetzt und
durch hier nicht gezeigte, geeignete Zentriervorrichtungen zum Fußteil 3 ausgerichtet.
In dem Betonschutzmantel können hier nicht gezeigte axiale Bohrungen angeordnet sein.
In diese Bohrungen wird Neutronenschutzmaterial eingebracht, das beispielsweise aus
Kunststoffstäben bestehen kann.
[0011] Der Betonschutzmantel 4 weist an seinem unteren Ende Ausnehmungen 9 auf, die als
Zuluftkanäle dienen. Der auf dem Betonschutzmantel 4 liegende Deckel 5 weist im Zentrum
eine Abluftöffnung 11 auf. Diese Abluftöffnung 11 ist von senkrechten Blechen 12 umgrenzt,
die am Deckel 5 des Betonschutzgehäuses befestigt sind. Über der Abluftöffnung 11
ist eine dachförmige Abdeckung 13 angeordnet, die auf vier senkrechten Stützen 14
am Betonschutzgehäuse befestigt ist. Die dachförmige Abdeckung 13 hat eine von der
Mitte zu den Seiten fallende Neigung und ist in der projizierten Fläche größer als
die Abluftöffnung 11. Zwischen den Stützen 14 sind halbhohe' Spritzbleche 16 angeordnet.
[0012] Auf der Bodenplatte 6 des Fußteiles 3 ist ein hier strichpunktiert dargestellter
Brennelementbehälter 15 aufrechtstehend angeordnet.
[0013] Bei Anlieferung des Brennelementbehälters 15 im Zwischenlager wird der Brennelementbehälter
15 auf die Bodenplatte 6 des Fußteiles 3 gestellt. Anschließend wird der-Betonschutzmantel
4 auf das Fußteil 3 über den'Brennelementbehälter 15 gestülpt. Als letztes wird der
Deckel 5 auf das obere freie Ende des Betonschutzmantels 4 aufgesetzt.
[0014] Durch die Hachzerfallswärme der Kernreaktorbrennelemente wird die Luft im Betonschutzgehäuse
3, 4, 5 erwärmt. Die Warmluft tritt über die Abluftöffnung 11 aus, Frischluft tritt
durch die im unteren Bereich des Betonschutzgehäuses angeordneten Zuluftöffnungen
9 ein. Es tritt ein Kamineffekt auf. Diese Naturzugbelüftung dient zur Abfuhr der
Nachzerfallswärme. Der entweichende Luftstrom aus der Abluftöffnung 11 wird von der
dachförmigen Abdeckung 13 zur Seite und über die umgrenzenden Blechstreifen 12 gezwungen.
Der Luftstrom entweicht labyrinthförmig.
[0015] Seitlich einfallender Schlagregen kann aufgrund der labyrinthförmigen Abdeckung der
Abluftöffnung 11 nicht in diese eindringen.
1. Betonschutzgehäuse zur Aufnahme und Lagerung eines mit abgebrannten Kernreaktorbrennelementen beladenen, transport- und lagergeeigten Brennelementbehälters,
wobei die lichten Maße des Betonschutzgehäuses etwas größer als die Außenabmessungen
des Brennelementbehälters sind und wobei im unteren Bereich des Betonschutzgehäuses
mindestens eine Zuluftöffnung und am höchsten Punkt des Betonschutzgehäuses eine Abluftöffnung
angeordnet sind, die von einer mit Abstand zum Betongehäuse angeordneten Abdeckung
überdacht ist, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Abluftöffnung (11) von senkrecht auf dem Betonschutzgehäuse (3, 4, 5) befestigten
Blechen (12), Streifen oder dergleichen umgrenzt ist, die mit geringem Abstand zur
Abdeckung (13) enden.
2. Betonschutzgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (13)
zu ihren Rändern hin geneigt ist.
3. Betonschutzgehäuse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(13) mit senkrechten Stützen (14) auf dem Betonschutzgehäuse (3, 4, 5) befestigt ist,
zwischen denen halbhohe Spritzbleche (16) angeordnet sind.