[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schallschutzvorrichtung für Schallschutzwände
an Straßen oder anderen Lärmquellen, wie insbesondere für Fenster und Türen an Gebäuden.
[0002] Man kennt nach der DE-OS 29 16 478 solche Schallschutzvorrichtungen bestehend aus
mindestens zwei Reihen von Deckplatten, insbesondere -Leisten, welche im Abstand hintereinander
angeordnet sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen aufweisen. Nach der DE-OS
14 34 235 ist es ferner bekannt bei Doppelrolläden gewölbte Rolladenleisten versetzt
hintereinander anzuordnen, um so eine Abdeckung der Rolladenschlitze und damit eine
gewisse Lärmdämmung zu erreichen, jedoch ohne einen Luftdruchlaß anzustreben.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nun ausgehend von der ersten Anordnung eine optimalere
Lärmdämmung bei genügend Lüftungseigenschaften zu erreichen und überdies auch eine
Lichtdurchlässigkeit zu ermöglichen, wobei der Schall durch die Eintrittsöffnungen
zurückreflektiert werden soll.
[0004] Die Schallschutzvorrichtung nach der Erfindung bestehend aus mindestens zwei Reihen
von Deckplatten, insbesondere -Leisten, welche im Abstand hintereinander angeordnet
sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen aufweisen, kennzeichnet sich dadurch,
daß die Öffnungen an Hinterschneidungen ihrer Öffnungsränder jeweils von im Abstand
gehaltenen auf die Öffnungen zentrierte Wölbungsteile überdeckt sind, wobei der Mittelpunkt
- Brennpunkt - zumindestens der hinterden ersten Öffnungen liegenden Wölbungsteile
insbes. in oder über der ersten Öffnungsmitte liegt. Hierdurch wird eine weitgehende
Schallreflektrierung erreicht.
[0005] Im einzelnen können auch die Mittelpunkte - Brennpunkte - aller aufeinanderfolgenden
Wölbungsteile, welche Kreis-oder Ellipsenform aufweisen, insbes. in oder über der
jeweiligen Öffnungsmitte liegen.
[0006] Hierbei finden vorzugsweise gestaffelt hintereinandergesetzte Deckleisten mit im
Querschnitt Doppel-T-Form Verwendung bei entsprechend angeordneten Kanalwölbungen,
welche derart ineinandergreifen, daß eine gegenseitige Schlitzabdeckung mit zwischenliegenden
Öffnungsschlitzen entsteht. Auch können die Öffnungen als Lochungen ausgebildet sein,
zu denen kreisbogenförmige Teller- bzw. Ringkanalwölbungen mit zwischenliegenden Öffnungen
folgend angeordnet sind.
[0007] Schließlich können zur Bildung von Rolläden bei Verwendung von Deckleisten dieselben
mittels Zapfen oder Rollen in seitliche Rolladenführungen greifen, welche am Einzugsende
gegeneinander und versetzt abgewinkelt sind. oder aber die Deckleisten sind hängend
nach Art von Vorhängen vorziehbar.
[0008] Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung ergeben sich an
Hand der in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsformen und zwar zeigen
in schematischer Darstellung:
[0009] Das erste Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zeigt eine Schallschutzvorrichtung, bei
welcher jeweils zwei Reihen von Deckleisten 1 und 2 vorgesehen, welche im Abstand
hintereinander versetzt angeordnet sind. Die beiden Reihen von Deckleisten 1 und 2
an besitzen im Querschnitt Doppel-T-Form, wobei /der ersten Deckleistenreihe 1 Planflächen
3 nach außen und zwischenliegendgi Öffnungen in Form von breiteren mit Schlitzungen
4, an deren Hinterschneidungen 5/jeweils kreisbogenförmige Kanalwölbungen 6 vorgesehen
sind, deren Kreismittelpunkt M 1 in der jeweiligen Öffnungsmitte der Schlitzungen
4 liegen. Die kreisbogenförmigen Kanalwölbungen 6 besitzen zur Bildung weiterer Öffnungsschlitze
7 beidseits einen entspr. Randabstand von den Hinterschneidungen 5, vorzugsweise in
halber Breite zu den ersten Öffnungsschlitzen 4, da hier auf jeden Schlitz 4 zwei
Seitenschlitze 7 folgen, um etwa gleichen Luftdurchtritt zu gewähren. Dem zweiten
Öffnungsschlitz 7 folgen seitlich wiederum kreisbogenförmige Kanalwölbungen 8, welchen
an Hinterschneidungen 9 der ersten Kanalwölbungen 6 weitere Öffnungsschlitze 10 freigeben,
denen wiederum entsprechende Kanalwölbungen 11 zur Abdeckung folgen sowie Planflächen
12 als Innenabschluß.
[0010] Während zu den ersten Kanalwölbungen 6 der Kreismittelpunkt M 1 mittig im ersten
Öffnungsschlitz 4 liegt, folgt zu den zweiten Kanalwölbungen 8 der Kreismittelpunkt
M 2 jeweils mittig in den zweiten Öffnungsschlitzen 7 und zu den dritten Kanalwölbungen
11 der Kreismittelpunkt M 3 jeweils mittig in den dritten Öffnungsschlitzen 10. Durch
diese Anordnung wird eine weitgehende Reflexion der durch die Lüftungsschlitze 4 eintretenden
Schallwellen erreicht, wie dies in oen Fig. 2 bis 6 an Hand verschiedener Reflexionsbeispiele
gezeigt ist; die Einfallswinkel sind jeweils an
ge-geben und sodann der Reflexionsweg mit dem Winkelaustritt eingezeichnet.
[0011] Nach Fig. 7 ist eine Rolladenausführung gezeigt, wobei die Deckleisten 1 und 2 in
waagrechter Anordnung mittels Zapfen oder Rollen 13,14 in seitlichen Rolladenführungen
15,16 greifen, welche am Einzugsende, wie aus Fig. 7 ersichtlich gegeneinander versetzt
abbiegen, um so ein Auseinanderschwenken der ineinandergreifenden T-förmigen Deckleisten
1 und 2 beim Aufwickeln als getrennte Doppelrolläden zu ermöglichen.
[0012] Nach Fig. 8 ist eine Vorhangausführung gezeigt, wobei die Deckleisten 1 und 2 in
hängender Anordnung mittels Zapfen 17,18 in Deckenführungen 19,20 laufen und gleich-
oder auch gegensinnig zurückzuziehen sind.
[0013] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 sind gegenüber Fig. 1 erweiterte Schlitzungen
4a, 7a und 10a vorgesehen, wobei M
1 auch weiter nach außen rücken kann entspr. M
1' bzw. M
1".
[0014] Das weitere Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 entspricht dem in Fig. 1 dargestellten
nur, daß anstelle der kreisbogenförmigen Wölbungen 6, 8 und 11 hier elliptische Wölbungen
6a, 8a und 11a vorgesehen sind mit entsprechend liegenden Brennpunkten.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 wird bei einer Schallschutzvorrichtung ausgegangen
von Deckplatten 21 und 22, welche im Abstand hintereinander angeordnet sind. Die erste
Deckplatte 21 ist mit ihrer Planflächen 23 nach außen gerichtet und weist Öffnungen
in Form von Lochungen 24 auf, an deren Hinterschneidungen 25 jeweils kreisbogenförmige
Tellerwölbungen 26 vorgesehen sind, deren Kreismittelpunkt M 1 in der jeweiligen Öffnungsmitte
der Lochungen 24 liegen. Die kreisbogenförmige Tellerwölbung 26 besitzt zur Bildung
weiterer kreisbogenförmige Ringöffnungen 27 allseits entspr. Randabstand von den Hinterschneidungen
25, welcher verringert ist gegenüber dem ersten Lochungsdurchmesser, um etwa gleichen
Luftdurchtritt zu gewähren. Der zweiten Ringöffnung 27 folgen seitlich wiederum kreisbogenförmige
Ringwölbungen 28, welchen in Ring-Hinterschneidungen 29 der ersten Tellerwölbung 26
weitere Ringöffnungen 30 freigeben, denen wiederum entsprechende Ringwölbungen 31
zur Abdeckung fol-
32 gen sowie eine Planfläche/als Innenabschluß der zweiten Deckplatte.
[0016] Die Anordnung der Kreismittelpunkte M 1, M 2 und M 3 erfolgt analog der beim ersten
Ausführungsbeispiel geschilderten, so daß auch die Reflexion der an den Luftöffnungen
eintretenden Schallwelle entsprechend erfolgt. Schließlich folgt in Fig. 12 ein weiteres
Ausführungsbeispiel entspr. Fig. 11 nur, daß anstelle der kreisbogenförmigen Wölbungen
26, 28 und 31 hier elliptische Wölbungen 26a,
28
a und 31a vorgesehen sind mit entsprechend liegenden Brennpunkten.
1. Schallschutzvorrichtung für Schallschutzwände an Straßen oder anderen Lärmquellen,
wie insbesondere für Fenster und Türen an Gebäuden bestehend aus mindestens zwei Reihen
von Deckplatten, insbesondere -Leisten, welche im Abstand hintereinander angeordnet
sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet
, daß die Öffnungen an Hinterschneidungen ihrer Öffnungsränder jeweils von im Abstand
gehaltenen auf die Öffnungen zentrierte Wölbungsteile, insbesondere in Kreis- oder
Ellipsenform, überdeckt sind, wobei der Mittelpunkt - Brennpunkt - zumindestens der
hinter den ersten Öffnungen liegenden Wölbungsteilen insbesondere in oder über der
ersten Öffnungsmitte liegt.
2. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelpunkte
- Brennpunkte - aller aufeinanderfolgenden Wölbungsteile, welche insbesondere Kreis-oder
Ellipsenform aufweisen, insbesondere in oder über der jeweiligen Öffnungsmitte liegen.
3. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen als Schlitzungen mit lichter Weite - wenigstens 10 % der Breite der äußeren
Deckleiste - ausgebildet sind, wobei an den Hinterschneidungen deren Öffnungsränder
jeweils eine bogenförmige Kanalwölbung folgt, deren Randabstand zur Bildung weiterer
Öffnungsschlitze von den Hinterschneidungen vorzugsweise halbe Breite der vorhergehenden
Öffnungsschlitze aufweist.
4. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß den zweiten
Öffnungsschlitzen seitliche bogenförmige Kanalwölbungen folgen, welche an Hinterschneidungen
der ersten Kanalwölbung . weitere Öffnungsschlitze freigeben.
5. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß zu den dritten
Öffnungsschlitzen wiederum entsprechende Kanalwölbungen zur Abdeckung folgend angeordnet
sind.
6. Schallschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die gestaffelt hintereinandergesetzten Deckleisten im Querschnitt
Doppel-T-Form besitzen bei entsprechend angeordneten Kanalwölbungen, welche derart
ineinander greifen, daß eine gegenseitige Schlitzabdeckung mit zwischenliegenden Öffnungsschlitzen
entsteht.
7. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die
Öffnungen als Lochungen mit Radius - wenigstens 15 % im Verhältnis zum Radius der
inneren bogenförmigen Tellerwölbungen - ausgebildet sind, zu denen bogenförmige Teller-
bzw. Ringkanalwölbungen mit zwischenliegenden Öffnungen (Ringöffnungen) folgende angeordnet
sind.
8. Schallschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckleisten mittels Zapfen oder Rollen in seitliche Rolladenführungen greifen,
welche am Einzugsende gegeneinander und versetzt abgewinkelt sind.
9. Schallschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet
, daß die Deckleisten hängend angeordnet sind und in Laufschienen - ähnlich einem
Vorhang - bei Fenster und Türen vorgezogen werden können.
10. Schallschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Deckplatten oder -Leisten aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material
gebildet sind.