(19)
(11) EP 0 079 492 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(21) Anmeldenummer: 82109861.3

(22) Anmeldetag:  26.10.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01F 8/00, E04B 1/84, E06B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.11.1981 DE 3145269

(71) Anmelder: Wusowski, Peter
D-2900 Oldenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wusowski, Peter
    D-2900 Oldenburg (DE)

(74) Vertreter: Hubbuch, Helmut, Dipl.-Ing et al
Patentanwälte Dr. Rudolf Bauer Dipl.-Ing. Helmut Hubbuch Dipl.-Phys. Ulrich Twelmeier Westliche Karl-Friedrich-Strasse 29-31
D-75172 Pforzheim
D-75172 Pforzheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schallschutzvorrichtung


    (57) Schallschutzvorrichtung für Schallschutzwände an Straßen oder anderen Lärmquellen, wie insbesondere für Fenster und Türen an Gebäuden, wobei eine Lärmdämmung bei genügend Lüftungseigenschaften erreicht und überdies auch eine Lichtdurchlässigkeit ermöglicht und der Schall durch die Eintrittsöffnungen reflektiert werden soll.
    Die Schallschutzvorrichtung, bestehend aus mindestens zwei Reihen von Deckplatten, insbesondere -Leisten (1,2), welche im Abstand hintereinander angeordnet sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen (4,7,10) aufweisen, kennzeichnet sich dadurch, daß die Öffnungen an Hinterschneidungen (5,9) jeweils von im Abstand gehaltenen auf die Öffnungen zentrierte wölbungen (6,8,11), insbes. in Kreis-oder Ellipsenform überdeckt sind, wobei der Mittelpunkt (M1) - die Brennpunkte-zumindest der ersten Wölbung (6) in Kreis- oder Ellipsenform vorzugsweise in oder über der ersten Öffnungsmitte liegt. Hierdurch wird eine weitgehende Schallreflektierung erreicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schallschutzvorrichtung für Schallschutzwände an Straßen oder anderen Lärmquellen, wie insbesondere für Fenster und Türen an Gebäuden.

    [0002] Man kennt nach der DE-OS 29 16 478 solche Schallschutzvorrichtungen bestehend aus mindestens zwei Reihen von Deckplatten, insbesondere -Leisten, welche im Abstand hintereinander angeordnet sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen aufweisen. Nach der DE-OS 14 34 235 ist es ferner bekannt bei Doppelrolläden gewölbte Rolladenleisten versetzt hintereinander anzuordnen, um so eine Abdeckung der Rolladenschlitze und damit eine gewisse Lärmdämmung zu erreichen, jedoch ohne einen Luftdruchlaß anzustreben.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es nun ausgehend von der ersten Anordnung eine optimalere Lärmdämmung bei genügend Lüftungseigenschaften zu erreichen und überdies auch eine Lichtdurchlässigkeit zu ermöglichen, wobei der Schall durch die Eintrittsöffnungen zurückreflektiert werden soll.

    [0004] Die Schallschutzvorrichtung nach der Erfindung bestehend aus mindestens zwei Reihen von Deckplatten, insbesondere -Leisten, welche im Abstand hintereinander angeordnet sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen aufweisen, kennzeichnet sich dadurch, daß die Öffnungen an Hinterschneidungen ihrer Öffnungsränder jeweils von im Abstand gehaltenen auf die Öffnungen zentrierte Wölbungsteile überdeckt sind, wobei der Mittelpunkt - Brennpunkt - zumindestens der hinterden ersten Öffnungen liegenden Wölbungsteile insbes. in oder über der ersten Öffnungsmitte liegt. Hierdurch wird eine weitgehende Schallreflektrierung erreicht.

    [0005] Im einzelnen können auch die Mittelpunkte - Brennpunkte - aller aufeinanderfolgenden Wölbungsteile, welche Kreis-oder Ellipsenform aufweisen, insbes. in oder über der jeweiligen Öffnungsmitte liegen.

    [0006] Hierbei finden vorzugsweise gestaffelt hintereinandergesetzte Deckleisten mit im Querschnitt Doppel-T-Form Verwendung bei entsprechend angeordneten Kanalwölbungen, welche derart ineinandergreifen, daß eine gegenseitige Schlitzabdeckung mit zwischenliegenden Öffnungsschlitzen entsteht. Auch können die Öffnungen als Lochungen ausgebildet sein, zu denen kreisbogenförmige Teller- bzw. Ringkanalwölbungen mit zwischenliegenden Öffnungen folgend angeordnet sind.

    [0007] Schließlich können zur Bildung von Rolläden bei Verwendung von Deckleisten dieselben mittels Zapfen oder Rollen in seitliche Rolladenführungen greifen, welche am Einzugsende gegeneinander und versetzt abgewinkelt sind. oder aber die Deckleisten sind hängend nach Art von Vorhängen vorziehbar.

    [0008] Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung ergeben sich an Hand der in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsformen und zwar zeigen in schematischer Darstellung:





    [0009] Das erste Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zeigt eine Schallschutzvorrichtung, bei welcher jeweils zwei Reihen von Deckleisten 1 und 2 vorgesehen, welche im Abstand hintereinander versetzt angeordnet sind. Die beiden Reihen von Deckleisten 1 und 2 an besitzen im Querschnitt Doppel-T-Form, wobei /der ersten Deckleistenreihe 1 Planflächen 3 nach außen und zwischenliegendgi Öffnungen in Form von breiteren mit Schlitzungen 4, an deren Hinterschneidungen 5/jeweils kreisbogenförmige Kanalwölbungen 6 vorgesehen sind, deren Kreismittelpunkt M 1 in der jeweiligen Öffnungsmitte der Schlitzungen 4 liegen. Die kreisbogenförmigen Kanalwölbungen 6 besitzen zur Bildung weiterer Öffnungsschlitze 7 beidseits einen entspr. Randabstand von den Hinterschneidungen 5, vorzugsweise in halber Breite zu den ersten Öffnungsschlitzen 4, da hier auf jeden Schlitz 4 zwei Seitenschlitze 7 folgen, um etwa gleichen Luftdurchtritt zu gewähren. Dem zweiten Öffnungsschlitz 7 folgen seitlich wiederum kreisbogenförmige Kanalwölbungen 8, welchen an Hinterschneidungen 9 der ersten Kanalwölbungen 6 weitere Öffnungsschlitze 10 freigeben, denen wiederum entsprechende Kanalwölbungen 11 zur Abdeckung folgen sowie Planflächen 12 als Innenabschluß.

    [0010] Während zu den ersten Kanalwölbungen 6 der Kreismittelpunkt M 1 mittig im ersten Öffnungsschlitz 4 liegt, folgt zu den zweiten Kanalwölbungen 8 der Kreismittelpunkt M 2 jeweils mittig in den zweiten Öffnungsschlitzen 7 und zu den dritten Kanalwölbungen 11 der Kreismittelpunkt M 3 jeweils mittig in den dritten Öffnungsschlitzen 10. Durch diese Anordnung wird eine weitgehende Reflexion der durch die Lüftungsschlitze 4 eintretenden Schallwellen erreicht, wie dies in oen Fig. 2 bis 6 an Hand verschiedener Reflexionsbeispiele gezeigt ist; die Einfallswinkel sind jeweils ange-geben und sodann der Reflexionsweg mit dem Winkelaustritt eingezeichnet.

    [0011] Nach Fig. 7 ist eine Rolladenausführung gezeigt, wobei die Deckleisten 1 und 2 in waagrechter Anordnung mittels Zapfen oder Rollen 13,14 in seitlichen Rolladenführungen 15,16 greifen, welche am Einzugsende, wie aus Fig. 7 ersichtlich gegeneinander versetzt abbiegen, um so ein Auseinanderschwenken der ineinandergreifenden T-förmigen Deckleisten 1 und 2 beim Aufwickeln als getrennte Doppelrolläden zu ermöglichen.

    [0012] Nach Fig. 8 ist eine Vorhangausführung gezeigt, wobei die Deckleisten 1 und 2 in hängender Anordnung mittels Zapfen 17,18 in Deckenführungen 19,20 laufen und gleich- oder auch gegensinnig zurückzuziehen sind.

    [0013] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 sind gegenüber Fig. 1 erweiterte Schlitzungen 4a, 7a und 10a vorgesehen, wobei M1 auch weiter nach außen rücken kann entspr. M1' bzw. M1".

    [0014] Das weitere Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 entspricht dem in Fig. 1 dargestellten nur, daß anstelle der kreisbogenförmigen Wölbungen 6, 8 und 11 hier elliptische Wölbungen 6a, 8a und 11a vorgesehen sind mit entsprechend liegenden Brennpunkten.

    [0015] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 wird bei einer Schallschutzvorrichtung ausgegangen von Deckplatten 21 und 22, welche im Abstand hintereinander angeordnet sind. Die erste Deckplatte 21 ist mit ihrer Planflächen 23 nach außen gerichtet und weist Öffnungen in Form von Lochungen 24 auf, an deren Hinterschneidungen 25 jeweils kreisbogenförmige Tellerwölbungen 26 vorgesehen sind, deren Kreismittelpunkt M 1 in der jeweiligen Öffnungsmitte der Lochungen 24 liegen. Die kreisbogenförmige Tellerwölbung 26 besitzt zur Bildung weiterer kreisbogenförmige Ringöffnungen 27 allseits entspr. Randabstand von den Hinterschneidungen 25, welcher verringert ist gegenüber dem ersten Lochungsdurchmesser, um etwa gleichen Luftdurchtritt zu gewähren. Der zweiten Ringöffnung 27 folgen seitlich wiederum kreisbogenförmige Ringwölbungen 28, welchen in Ring-Hinterschneidungen 29 der ersten Tellerwölbung 26 weitere Ringöffnungen 30 freigeben, denen wiederum entsprechende Ringwölbungen 31 zur Abdeckung fol- 32 gen sowie eine Planfläche/als Innenabschluß der zweiten Deckplatte.

    [0016] Die Anordnung der Kreismittelpunkte M 1, M 2 und M 3 erfolgt analog der beim ersten Ausführungsbeispiel geschilderten, so daß auch die Reflexion der an den Luftöffnungen eintretenden Schallwelle entsprechend erfolgt. Schließlich folgt in Fig. 12 ein weiteres Ausführungsbeispiel entspr. Fig. 11 nur, daß anstelle der kreisbogenförmigen Wölbungen 26, 28 und 31 hier elliptische Wölbungen 26a, 28a und 31a vorgesehen sind mit entsprechend liegenden Brennpunkten.


    Ansprüche

    1. Schallschutzvorrichtung für Schallschutzwände an Straßen oder anderen Lärmquellen, wie insbesondere für Fenster und Türen an Gebäuden bestehend aus mindestens zwei Reihen von Deckplatten, insbesondere -Leisten, welche im Abstand hintereinander angeordnet sind und jeweils zueinander versetzte Öffnungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungen an Hinterschneidungen ihrer Öffnungsränder jeweils von im Abstand gehaltenen auf die Öffnungen zentrierte Wölbungsteile, insbesondere in Kreis- oder Ellipsenform, überdeckt sind, wobei der Mittelpunkt - Brennpunkt - zumindestens der hinter den ersten Öffnungen liegenden Wölbungsteilen insbesondere in oder über der ersten Öffnungsmitte liegt.
     
    2. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelpunkte - Brennpunkte - aller aufeinanderfolgenden Wölbungsteile, welche insbesondere Kreis-oder Ellipsenform aufweisen, insbesondere in oder über der jeweiligen Öffnungsmitte liegen.
     
    3. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen als Schlitzungen mit lichter Weite - wenigstens 10 % der Breite der äußeren Deckleiste - ausgebildet sind, wobei an den Hinterschneidungen deren Öffnungsränder jeweils eine bogenförmige Kanalwölbung folgt, deren Randabstand zur Bildung weiterer Öffnungsschlitze von den Hinterschneidungen vorzugsweise halbe Breite der vorhergehenden Öffnungsschlitze aufweist.
     
    4. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß den zweiten Öffnungsschlitzen seitliche bogenförmige Kanalwölbungen folgen, welche an Hinterschneidungen der ersten Kanalwölbung . weitere Öffnungsschlitze freigeben.
     
    5. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß zu den dritten Öffnungsschlitzen wiederum entsprechende Kanalwölbungen zur Abdeckung folgend angeordnet sind.
     
    6. Schallschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gestaffelt hintereinandergesetzten Deckleisten im Querschnitt Doppel-T-Form besitzen bei entsprechend angeordneten Kanalwölbungen, welche derart ineinander greifen, daß eine gegenseitige Schlitzabdeckung mit zwischenliegenden Öffnungsschlitzen entsteht.
     
    7. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungen als Lochungen mit Radius - wenigstens 15 % im Verhältnis zum Radius der inneren bogenförmigen Tellerwölbungen - ausgebildet sind, zu denen bogenförmige Teller- bzw. Ringkanalwölbungen mit zwischenliegenden Öffnungen (Ringöffnungen) folgende angeordnet sind.
     
    8. Schallschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckleisten mittels Zapfen oder Rollen in seitliche Rolladenführungen greifen, welche am Einzugsende gegeneinander und versetzt abgewinkelt sind.
     
    9. Schallschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Deckleisten hängend angeordnet sind und in Laufschienen - ähnlich einem Vorhang - bei Fenster und Türen vorgezogen werden können.
     
    10. Schallschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Deckplatten oder -Leisten aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material gebildet sind.
     




    Zeichnung








































    Recherchenbericht