(19)
(11) EP 0 079 571 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(21) Anmeldenummer: 82110346.2

(22) Anmeldetag:  10.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G07C 7/00, G12B 9/04, G07C 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 12.11.1981 DE 3144922

(71) Anmelder: Mannesmann Kienzle GmbH
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Donner, Bernd
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Siefert, Roland
    D-7737 Bad Dürrheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrtschreiber


    (57) Es wird für einen Fahrtschreiber, dessen Frontseite von einem verschwenkbaren Deckel und einer ein gehäusefest angeordnetes Streckenzählwerk schützenden Abdeckung gebildet wird, eine lösbare Befestigung der Abdeckung vorgeschlagen, die mit einfachen Mitteln durchführbar und leicht zugänglich ist, bezüglich des Aussehens des Fahrtschreibers nicht störend in Erscheinung tritt und den statischen Anforderungen gerecht wird.
    Die gefundene Lösung sieht vor, daß die Befestigung der Abdeckung (6) am Gehäuse (5) durch zwei an der Frontseite der Abdeckung (6) angebrachte Hohlschrauben (19) erfolgt, die derart plaziert und ausgebildet sind, daß in den Hohlschrauben (19) Einstellwellen (21) für das Verstellen der Arbeitszeit-Registrierorgane beispielesweise in verschiedene Registrierspuren lagerbar sind und daß die auf den Einstellwellen (21) angeordneten Einstellknöpfe (16, 17) die Hohlschrauben (19) weitgehend unsichtbar überdecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrtschreiber mit einem Gehäuse, einem dem Gehäuse schwenkbar zugeordneten, den Zugang zu den Aufzeichnungsmitteln ermöglichenden Deckel, an dessen Frontseite durch ein Fenster Anzeigeorgane wenigstens für die Geschwindigkeitsmeßwerte beobachtbar sind, einem deckelunabhängig angeordneten Streckenzählwerk und eine dem Strekkenzählwerk zugeordnete, mit dem Gehäuse lösbar verbindbare Abdeckung, deren frontseitige, im wesentlichen in der Ebene der Frontfläche des Deckels liegende Fläche zusammen mit der Frontfläche des Deckels die Frontfläche des Fahrtschreibers bildet und welche Öffnungen für die Durchführung von Einstellorganen aufweist, mittels denen unterschiedlichen Fahrertätigkeiten zugeordnete Aufzeichnungsarten von Hand wählbar sind.

    [0002] Eine derartige Fahrtschreiberarchitektur ist notwendig, wenn die im Zusammenhang mit der Neugestaltung von Armaturenbrettern und Instrumentenkonsolen von Nutzfahrzeugen erhobenen Forderungen nach möglichst geringem Montageaufwand, geometrisch einfachen Einbauöffnungen und mehr Einbauflexibilität, d.h. daß der Fahrtschreiber bezüglich der Armaturenbrettebene in der Höhe anpaßfähig, beispielsweise mit der Armaturenbrettebene oder den Frontflächen benachbarter Instrumente bündig einbaufähig auszubilden ist, erfüllt werden sollen.

    [0003] Es muß also bei diesem baulichen Konzept, bei dem der Deckelquerschnitt kleiner ist als der Gehäusequerschnitt des Fahrtschreibers, in Kauf genommen werden, daß die Frontfläche des Fahrtschreibers durch den erforderlichen Schwenkspalt des Deckels geteilt wird und daß - abgesehen von einer gewissen ästhetischen Beeinträchtigung durch diese Trennfuge - der somit verkleinerte Deckel bei einer Zeiger- bzw. zeiger- äquivalenten Anzeige der Geschwindigkeitsmeßwerte einen verringerten Anzeigewinkel zur Folge hat.

    [0004] Demgegenüber ist vorteilhaft, insbesondere wenn der Fahrtschreiber in der vorzugsweisen Blickrichtung des Fahrers, also im Bereich des Lenkrades angeordnet wird, daß der Schwenkradius des Deckels verringert ist, daß das Streckenzählwerk des Fahrtschreibers deckelunabhängig montiert werden kann, wodurch eine wesentliche Vereinfachung des Zählerantriebes ermöglicht wird und daß sich, wie dies bei einem bekannten Fahrtschreiber bereits verwirklicht ist, die Arbeitszeiteinstellorgane ästhetisch vorteilhaft innerhalb des Gehäusequerschnitts, und zwar ebenfalls deckelunabhängig, anordnen lassen.

    [0005] Nun ist leicht einzusehen, daß man bemüht ist, den Anzeigewinkel möglichst groß zu gestalten, der Raumbedarf des Strekkenzählwerkes sich hierbei aber begrenzend auswirkt. Jedenfalls sollte die Breite des Gehäuseansatzes bzw. der den Gehäuseansatz bildenden Abdeckung so klein wie möglich ausgebildet sein, was bedeutet, daß insbesondere bei einem zylindrischen Gehäuse der relativ schmale, gehäusefeste Kreisbogenabschnitt wenig Wahlmöglichkeit für die zusätzliche Anordnung der Arbeitszeit-Einstellknöpfe bietet. Letzteres trifft selbstverständlich auch auf die Befestigung der Abdeckung am Gehäuse zu, so daß gegenüber dem bereitsgenannten, bekannten Fahrtschreiber eine frontseitige und somit montagetechnisch wesentlich einfachere Befestigung der Abdeckung, die, da sie ein Teil des Gehäuses darstellt, mit ausreichender statischer Sicherheit erfolgen sollte, einerseits aus Raumgründen, andererseits aus ästhetischen Gründen und letztlich deshalb, weil frontseitige Verschraubungen - auch wenn sie in geeigneter Weise verblendet sind - Anreiz bieten, diese Verschraubungen zu lösen und einen Eingriff am Streckenzählwerk zu versuchen, bisher als nicht realisierbar galt.

    [0006] Demnach war anzustreben, daß, da das Streckenzählwerk ohne besonderen Montageaufwand nachstellbar, letztlich auch austauschfähig angeordnet sein sollte, die Befestigung der Abdeckung, die selbstverständlich den statischen Anforderungen gerecht werden muß und bezüglich des Aussehens des Fahrtschreibers nicht störend in Erscheinung treten darf, sowohl leicht zugänglich und mit einfachen Mitteln durchführbar, als auch unauffällig plombierfähig ausgebildet wird.

    [0007] Die Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß die Abdeckung durch frontseitig zugängliche Verschraubungen mit dem Gehäuse verbunden ist, daß als Schraubelemente Hohlschrauben Anwendung finden, daß die Einstellbewegungen übertragenden Einstellwellen durch die Hohlschrauben hindurchgeführt sind und daß die den Einstellwellen zügeordneten Einstellknöpfe die Hohlschrauben weitgehend unsichtbar abdecken.

    [0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlschrauben als den Einstellwellen zugeordnete Lager ausgebildet sind, daß Einstellwellen und Einstellknöpfe unlösbar miteinander verbunden sind und daß an einer im Innern des Fahrtschreibers befestig- und plombierbaren Platte Schlitze und an den Einstellwellen den Schlitzen zugeordnete Einstiche ausgebildet sind.

    [0009] Der Gegenstand der Erfindung löst somit die gestellte Aufgabenkombination in befriedigender Weise, insbesondere trägt er den an der Frontseite eines Fahrtschreibers dominierenden designerischen Aspekten Rechnung und bietet den Vorteil, daß er bei allen möglichen Gehäuseformen anwendbar ist. Bevorzugt anwendbar ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise bei Fahrtschreibern, bei denen an der Abdeckung wenigstens ein Lagerelement des Deckelscharniers ausgebildet ist und somit gehobene Anforderungen an die Befestigung der Abdeckung zu stellen sind. Ferner ist mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Lösungsmöglichkeit für eine einfache und unauffällige Plombierung der Verschraubung der Abdeckung vorgeschlagen worden. Die Ausbildung der Lagerungen der Einstellwellen derart, daß sie einer Schräglage der Einstellwellen in bezug auf die Geräteachse angepaßt sind, ist insbesondere für Fahrtschreiber mit zylindrischen Gehäusen vorteilhaft. Diese Ausbildung erlaubt im Gegensatz zum allgemein bekannten Stand der Technik ein Durchführen gerader Einstellwellen in das Innere des Fahrtschreibergehäuses, wobei die Anordnung der Einstellwellen und somit die Konizität der Lagerungen durch den zwischen einer eingelegten, als Aufzeichnungsträger dienenden Diagrammscheibe und der Gehäusewand noch verbleibenden, sehr schmalen Spalt festgelegt ist.

    [0010] Im folgenden sei das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

    FIG. 1 eine der Übersicht dienende Frontansicht eines in einem Armaturenbrett eines Fahrzeuges eingebauten Fahrtschreibers,

    FIG. 2 eine Teilschnittdarstellung gemäß der Schnittlinie A in FIG. 1.



    [0011] Ein in einem Armaturenbrett 1 beispielsweise bündig mit dessen Frontfläche eingebauter Fahrtschreiber 2 ist in bekannter Weise mit einem schwenkbar angeordneten Deckel 3, der mittels eines Schlosses 4 mit dem Gehäuse 5 des Fahrtschreibers 2 verriegelbar ist, und einer mit dem Gehäuse 5 lösbar verbindbaren Abdeckung 6 ausgerüstet, wobei die die Frontfläche des Fahrtschreibers 2 bildenden Frontflächen 7 und 8 von Abdeckung 6 und Deckel 3 im wesentlichen in einer Ebene liegen. Durch ein im Deckel 3 vorgesehenes Fenster 9 sind Anzeigemittel 10, 11 für die Geschwindigkeitsmeßwerte sowie 12, 13, 14 für die Darstellung der Uhrzeit beobachtbar, während ein in der Abdekkung 6 ausgebildetes Fenster 15 die Durchsicht auf ein deckelunabhängig angeordnetes Streckenzählwerk ermöglicht. Mit 16 und 17 sind Einstellknöpfe bezeichnet, die der Vorwahl von unterschiedlichen Fahrertätigkeiten zugeordneten Aufzeichnungsarten dienen, während 18 den frontseitgen Schwenkspalt bzw. die frontseitige Trennfuge zwischen dem Deckel 3 und der Abdeckung 6 darstellt.

    [0012] Wie im einzelnen aus der Teilschnittdarstellung FIG. 2 näher ersichtlich ist, dienen zwei als Hohlschrauben ausgebildete Schrauben, von denen in FIG. 1 eine - 19 - dargestellt ist, der Befestigung der Abdeckung 6 an dem Gehäuse 5, wobei, was einen besonderen Vorzug der erfindungsgemäßen Lösung darstellt, diese Befestigung unter Zwischenlage einer Dichtung 2o an der Frontseite des Fahrtschreibers 2 vorgenommen werden kann. Ferner ist aus FIG. 2 der entscheidende Gedanke der erfindungsgemäßen Lösung ersichtlich, nämlich daß die Einstellwellen - eine ist mit 21 bezeichnet - durch die Hohlschrauben 16, 17 in das Innere des Fahrtschreibers 2 hindurchgeführt sind und daß die Einstellknöpfe 16 und 17 die Hohlschrauben 19 unauffällig abdecken. Selbstverständlich können die Hohlschrauben 19 in der Abdeckung 6 auch versenkt angeordnet und wenigstens eine dieser Schrauben beispielsweise mittels einer ringförmigen Plombe gesichert werden. Auch ist es denkbar, an den Einstellknöpfen 16 und 17 einen die Hohlschrauben 19 umgreifenden Rand auszubilden. Die bevorzugte Ausführung sieht jedoch vor, die Einstellwellen 21 und die Einstellknöpfe 16 und 17 jeweils als ein Teil herzustellen und in den Einstellwellen 21 Einstiche - einer ist mit 22 bezeichnet - vorzusehen, denen in einer im Fahrtschreiber 2 befestig- und plombierbaren Platte 23 geeignete Schlitze 24 zugeordnet sind. Durch diese Maßnahme ist die Befestigung der Abdeckung 6 auf besonders einfache Weise und mit ohnehin erforderlichen Bauelementen von außen zugriffssicher plombiert. Der Pfeil 25 soll mechanische Verbindungsglieder symbolisieren, über die eine Einstellwelle 21 beispielsweise mit einem, weil nicht erfindungswesentlich nicht dargestellten Potentiometer oder einem in verschiedene Registrierspuren verschwenkbaren Arbeitszeit-Registrierorgan in Wirkverbindung steht. Mit 26 ist, um deren Lage im Fahrtschreiber zu kennzeichnen, eine als Aufzeichnungsträger dienende Diagrammscheibe bezeichnet. Ferner sei noch erwähnt, daß um eine Schräglage der Einstellwellen 21 in bezug auf die Fahrtschreiberachse zu ermöglichen, die in den Hohlschrauben 19 befindlichen Bohrungen 27 konisch ausgebildet sind. Auf diese Weise konnte die besonders einfache Ausführung mit geraden Einstellwellen vorgesehen werden.

    [0013] Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß, da die Hohlschrauben 19 relativ große Durchmesser (z. B. M 6) aufweisen müssen, eine hochfeste Verschraubung für die Verbindung der Abdeckung 6 mit dem Gehäuse 5 ermöglicht wird und daß aufgrund der gefundenen Anordnung die Befestigung der Abdeckung trotz großer Schraubenabmessungen weitgehend verdeckt ist.


    Ansprüche

    1. Fahrtschreiber mit einem Gehäuse, einem dem Gehäuse schwenkbar zugeordneten, den Zugang zu den Aufzeichnungsmitteln ermöglichenden Deckel, an dessen Frontseite durch ein Fenster Anzeigeorgane wenigstens für die Geschwindigkeitsmeßwerte beobachtbar sind, einem deckelunabhängig angeordneten Strekkenzählwerk und eine dem Streckenzählwerk zugeordnete, mit dem Gehäuse lösbar verbindbare Abdeckung, deren frontseitige, im wesentlichen in der Ebene der Frontfläche des Dekkels liegende Fläche zusammen mit der Frontfläche des Dekkels die Frontfläche des Fahrtschreibers bildet und welche öffnungen für die Durchführung von Einstellorganen aufweist, mittels denen unterschiedlichen Fahrertätigkeiten zugeordnete Aufzeichnungsarten von Hand wählbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,

    daß die Abdeckung (6) durch frontseitig zugängliche Verschraubungen mit dem Gehäuse (5) verbunden ist,

    daß als Schraubelemente Hohlschrauben (19) Anwendung finden,

    daß die Einstellbewegungen übertragenden Einstellwellen (21) durch die Hohlschrauben (19) hindurchgeführt sind und

    daß die den Einstellwellen (21) zugeordneten Einstellknöpfe (16, 17) die Hohlschrauben (19) weitgehend unsichtbar abdecken.


     
    2. Fahrtschreiber nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hohlschrauben (19) als den Einstellwellen (21) zugeordnete Lager ausgebildet sind.
     
    3. Fahrtschreiber nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lagerbohrungen entsprechend einer zur Achse des Fahrtschreibers (2) geneigten Lage der Einstellwellen (21) konisch ausgebildet sind.
     
    4. Fahrtschreiber nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Einstellwellen (21) und Einstellknöpfe (16, 17) unlösbar miteinander verbunden sind und daß an einer im Innern des Fahrtschreibers (2) befestig- und plombierbaren Platte (23) Schlitze (24) und an den Einstellwellen (21) den Schlitzen (24) zugeordnete Einstiche (22) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung