(19)
(11) EP 0 079 572 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(21) Anmeldenummer: 82110355.3

(22) Anmeldetag:  10.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A43B 7/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.11.1981 DE 8133131 U

(71) Anmelder: Ducros, Emile Paul Jules Jean
F-75012 Paris (FR)

(72) Erfinder:
  • Ducros, Emile Paul Jules Jean
    F-75012 Paris (FR)

(74) Vertreter: Schmidt-Evers, Jürgen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Postfach 33 06 09
80066 München
80066 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kontaktschuh


    (57) Um zu gewährleisten, daß eine Person auf dem gleichen elektrischen Potential wie ihre Umgebung, insbesondere auf dem Potential des Bodens bzw. der Erde gehalten werden kann, wird vorgeschlagen, daß ein von der Person getragener Kontaktschuh, der eine Sohle (1) aus elektrisch leitfähigem Material hat, mit einem flexiblen Körper-Kontaktband (12) aus elektrisch leitendem Material versehen wird, welches zumindest mit der Sohle elektrisch leitend verbunden ist, wobei das Körper-Kontaktband in direktem Kontakt mit dem Körper der Person zu bringen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kontaktschuh, mit einer Sohle aus elektrisch leitfähigem Material.

    [0002] Ein solcher Schuh wurde bereits von solchen Personen verwendet, die empfindliche elektrische Bauelemente handhaben und montieren, um zu gewährleisten, daß sie das gleiche elektrische Potential bzw. den gleichen elektrischen Ladungszustand haben wie ihre Umgebung. Empfindliche IC's werden nämlich bei Berührung mit der Hand leicht zerstört, wenn die erwähnten Personen ein anderes elektrisches Potential haben als die IC's. Das Potential der IC's ist normalerweise das der Umgebung, also das des Bodens oder der Erde.

    [0003] Zwar sind Kontaktschuhe der vorstehend beschriebenen Art infolge des Fußschweisses auch wirksam, wenn die sie tragenden Personen Strümpfe an den Füßen haben; jedoch hängt der Kontakt dann wesentlich von dem Grad der Schweißabsonderung und von der Stellung des Fußes im Schuh, also von der Größe der Kontaktfläche zwischen Fuß und Sohle ab. In ungünstigen Fällen erfüllt der Schuh dann die ihm zugedachte Funktion nur ungenügend oder überhaupt nicht, so daß es doch zur Zerstörung der empfindlichen Bauelemente kommen kann.

    [0004] Das vorstehend beschriebene Problem wird erfindungsgemäß durch einen Kontaktschuh vermieden, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er mit einem flexiblen Körper- Kontaktband aus elektrisch leitfähigem Material versehen ist, welches zumindest mit der Sohle elektrisch leitend verbunden ist. Das Körper-Kontaktband kann mit dem Körper der den Kontaktschuh tragenden Person in einen direkten bleibenden und definierten Kontakt gebracht werden, so daß mit Sicherheit gewährleistet ist, daß der Körper auf dem gleichen Potential wie die Sohle des Kontaktschuhs und damit auf dem Potential der Erde bzw. der Umgebung der Person liegt.

    [0005] Besonders vorteilhaft ist es, den Kontaktschuh als über einen normalen Schuh zu ziehenden Überschuh auszubilden. In diesem Falle braucht also eine empfindliche Bauelemente handhabende oder montierende Person ihre normalen Schuhs gar nicht erst auszuziehen, sondern kann den bzw. die Überschuhe über einen bzw. beide normalen Schuhe ziehen.

    [0006] Zweckmäßigerweise wird nicht nur die Sohle des Kontaktschuhs, sondern der Kontaktschuh in seiner Gesamtheit aus elektrisch leitfähigem Material hergestellt. Dieses kann beispielsweise Leder, Gummi, Polyäthylen oder ein anderes flexibles Material sein, welches mit Kohlenstoff oder einem anderen leitfähigen Stoff angereichert bzw. getränkt ist.

    [0007] Der Kontaktschuh, insbesondere in seiner Ausbildung als Überschuh kann nach Art einer Sandale ausgebildet sein und aus einer Fußplatte mit von dieser ausgehenden oben zusammengeführten Riemchen bestehen.

    [0008] Ein weiterer Vorschlag zur praktischen Realisierung des Kontaktschuhs bzw. Kontaktüberschuhs als Sandale besteht darin, daß vom Hackenteil der Fußplatte ein hinteres und zu beiden Seiten je ein seitliches Riem- chen ausgeht, daß vom Vorderfußteil der Fußplatte ein vorderes und zu beiden Seiten je zwei seitliche Riemchen ausgehen, daß die vier seitlichen Riemchen, die vom Vorderfußteil ausgehen, an dem vorderen Riemchen befestigt sind, und daß die vom Hackenteil ausgehenden Riemchen und das vordere Riemchen Schlitze aufweisen, durch die das Körper-Kontaktband hindurchgeführt ist.

    [0009] Die vom Vorderfußteil ausgehenden seitlichen Riemchen sollten mit mehreren Verstellöchern versehen sein, um denKontaktschuh bzw. Kontaktüberschuh an den Fuß bzw. den normalen Schuh der Person anzupassen.

    [0010] Besonders einfach und billig läßt sich der Kontaktschuh bzw. Kontaktüberschuh dann herstellen, wenn die Fußplatte und die Riemchen aus einem Stück Flachmaterial bestehen.

    [0011] Das Körperkontaktband sollte ebenfalls mit mehreren Verstellöchern versehen sein, um es eng an die betreffende Körperstelle anpassen zu können, ohne daß es zu einer Abschnürung kommt. Eine geeignete Körperstelle ist beispielsweise die Beinverengung zwischen Knie und Wadenmuskel.

    [0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag sollte das Körper-Kontaktband so lang sein, daß es bis in den Bauchbereich der den Kontaktschuh tragenden Person erreicht. Dies ist beispielsweise bei Frauen, die Strumpfhosen tragen, zweckmäßig. Das Körperkontaktband kann dann um die Taille gelegt werden.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.

    [0014] Es zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Kontaktüberschuhs

    Figur 2 eine Draufsicht auf den Flachschnitt des in Figur 1 dargestellten Kontaktüberschuhs.



    [0015] Der in Figur 1 dargestellt Kontaktüberschuh ist nach Art einer Sandale ausgebildet, die die betreffende Person über einen normalen Schuh anlegt.

    [0016] Der Uberschuh besteht aus einer Fußplatte 1. Vom Hackenteil 3 der Fußplatte 1 gehen zwei seitliche Riemchen 9, 11 und ein hinteres Riemchen 1o aus. Vom Vorderfußteil 2 der Fußplatte 1 gehen ein vorderes Riemchen 6 sowie vier seitliche Riemchen 4,5,7,8 aus. Die beiden seitlichen Riemchen 4 und 8 einerseits und die beiden seitlichen Riemchen 5 und 7 andererseits sind über der Fußplatte zusammengeführt und an dem vorderen Riemchen 6 mittels knopfartigen Befe-stigungselementen 13, 14 befestigt. Die Riemchen 4,5,7,8 weisen dazu, wie man der Figur 2 entnehmen kann, Durchstecklöcher für die knopfartigen Befestigungselemente 13, 14 auf.

    [0017] Die vier hinteren Riemchen 9,10,11 und das vordere Riemchen 6 sind außerdem mit Durchsteckschlitzen 16 für ein Körper-Kontaktband 12 versehen. Das Körper- Kontaktband 12 weist an einem Ende Verstellöcher 17 auf, durch die ein knopfartiges Befestigungselement 18 hindurchführbar ist, so daß das Körper-Kontaktband 12 mit seinem durch die Schlitze 11 hindurchgeführten Bereich eine Befestigungsschlinge bildet, die die Fußfessel der den Überschuh tragenden Person umspannt.

    [0018] Das freie Ende des Körper-Kontaktbandes wird bis unterhalb des Knies hinausgeführt und als Schlinge um diesen Teil des Beines gelegt. Dazu weist das Körper-Kontaktband 2o an seinem Ende Verstellöcher 2o auf, durch die ein knopfartiges Befestigungselement 19 hindurchgesteckt wird.

    [0019] Der in Figur 2 gezeigte Grundschnitt des sandalenförmigen Überschuhs besteht aus einem Stück und ist aus Flachmaterial ausgeschnitten. Das Flachmaterial ist elastisch und elektrisch leitfähig. Es besteht beispielsweise aus Leder, Gummi, Polyäthylen oder einem anderen flexiblen Material, welches mit Kohlenstoff oder einem anderen leitfähigen Stoff angereichert bzw. getränkt ist.


    Ansprüche

    1) Kontaktschuh mit einer Sohle aus elektrisch leitfähigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem flexiblen Körper-Kontaktband (12) aus elektrisch leitfähigem Material versehen ist, welches zumindest mit der Sohle elektrisch leitend verbunden ist.
     
    2) Kontaktschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als ein über einen normalen Schuh zu ziehender Überschuh ausgebildet ist.
     
    3) Kontaktschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er insgesamt aus elektrisch leitfähigem Material besteht.
     
    4) Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige Material Leder, Gummi, Polyäthylen oder ein anderes flexibles Material ist, welches mit Kohlenstoff oder einem anderen leitfähigen Stoff angereichert bzw. getränkt ist.
     
    5) Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mit Verstellelementen (2o,21) versehen ist.
     
    6) Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er nach Art einer Sandale ausgebildet ist und aus einer Fußplatte (1) mit von dieser ausgehenden oben zusammengeführten Riemchen (4-11) besteht.
     
    7) Kontaktschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vom Hackenteil (3) der Fußplatte (1) ein hinteres (10) und zu beiden Seiten je ein seitliches (9,11) Riemchen ausgehen, daß vom Vorderfußteil (2) der Fußplatte ein vorderes (6) und zu beiden Seiten je zwei seitliche Riemchen (4,5;7,8) ausgehen, daß die vier seitlichen Riemchen (4,5;7,8) die vom Vorderfußteil (2) ausgehen, an dem vorderen Riemchen (6) befestigt sind, und daß die vom Hackenteil (3) ausgehenden Riemchen (9,lo,11) und das vordere Riemchen (6) Schlitze (16) aufweisen, durch die das Körper-Kontaktband (12) hindurchgeführt ist.
     
    8) Kontaktschuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Vorderfußteil (2) ausgehenden seitlichen Riemchen (4,5;7,8) mit mehreren Verstellöchern (21) versehen sind.
     
    9) Kontaktschuh nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte (1) unddie Riemchen (4-11) aus einem Stück Flachmaterial bestehen.
     
    10) Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Körper-Kontaktband (12) mit mehreren Verstellöchern (17,2o) versehen ist.
     
    11) Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Körper-Kontaktband (12) so lang ist, daß es bis in den Bauchbereich der den Kontaktschuh tragenden Person reicht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht