[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stützbauwerken sowie nach
diesem Verfahren hergestellte Stützbauwerke.
[0002] Insbesondere geht die Erfindung von Bauwerken aus, wie sie in der österreichischen
Patentschrift 367 129 beschrieben sind. Solche Bauwerke bestehen aus einer Anzahl
übereinander angeordneter, zumindest teilweise in einem Hinterfüllungs= material eingebetteter
und dieses stützender Bauelemente, mit Zuggliedern, die sich im wesentlichen waagrecht
zwischen zumindest einem im Bereich der Außenseite des Bauwerkes befindlichen, dessen
Kontur bestimmenden Bauelement und zumindest einem in dem Hinterfüllungsmaterial eingebetteten
Bauelement oder zu einem an der gegenüberliegenden Seite des Bauwerkes angeordneten
Bauelement erstrecken und das in Schichten eingebrachte Hinterfüllungsmaterial durch=
setzen, wobei diese Schichten von dem gegen die Bauelemente wirkenden Bodendruck voneinander
unabhängig verspannt und zusammengehalten sind.
[0003] Diese schlaufen- oder ringförmig gestalteten Zugglieder schließen die Bauelemente
umfassend oder durchsetzend ein und verbinden sie auf diese Weise miteinander.
[0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, Bauwerke zu schaffen, die sich durch besondere
Standfestigkeit und strukturelle Zähigkeit auszeichnen und bei denen die Zugglieder
weitest= gehend in die aus den Bauelementen und dem Hinterfüllungs= material bestehende
Verbundkonstruktion einbezogen sind, indem sie das Hinterfüllungsmaterial systematisch
in gleich= mäßiger Verteilung und mit hoher Dichte durchsetzen.
[0005] Weiters ist es Aufgabe der Erfindung, dem Bauwerk eine Struktur zu verleihen, die
es ermöglicht, dessen Kontur wünschenswert weitgehend zu variieren und sie den örtlichen
verschiedenen Geländeverhältnissen individuell anzupassen. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß
primär dadurch gelöst, daß in steter Aufeinanderfolge zunächst etwa im selben Niveau
angeordnete Fertigteile verlegt, sowie mittels vorzugsweise schlaufenförmig geführter
Ver= ankerungsglieder miteinander verbunden und schließlich schichtweise mit einem
diese Verankerungsglieder ein= bettenden Hinterfüllungsmaterial'hinterfüllt werden.
[0006] Während nach einem bekannten Verfahren die Verankerungs= glieder, die sich in das
zu stützende Material erstrecken, in Bohrungen verlegt wurden, die von der Luftseite
des Materiales ausgehend mit erheblichem Zeit-, Mühe- und Kostenaufwand angefertigt
werden mußten, erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, die Verankerungsglieder
bequem auf die jeweils oberste, freiliegende, letzteingebrachte Schicht des Hinterfüllungsmateriales
aufzulegen und durch Aufbringung der nächsten Schicht des Hinterfüllungsmateria= les
darin einzubetten. Dadurch vereinfacht sich sowohl das Verlegen der Verankerungsglieder
erheblich als auch deren Verankerung; man kann diese Verankerungsglieder höchst einfach
und bequem an Widerlagern im Inneren des Stützbau= werkes oder - bei Dämmen und Wänden
- an der gegenüberliegen= den Außenseite des Bauwerkes fixieren. Außerdem gewährleis=
tet das erfindungsgemäße Verfahren eine überaus gleichmäßige Verteilung der Verankerungsglieder
innerhalb des Bauwerks= körpers, der dank dieser gleichmäßigen Verteilung als echte
Verbundkonstruktion angesehen werden kann.
[0007] Da bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die im Inneren des Bauwerkes
verankerten, an der Außenseite des Bauwerkes zutagetretenden, konturbildenden Fertigteile
nicht lastabtragend exakt aufeinanderliegen brauchen und auch keinen starren, durch
Formschluß der Fertigteile unter= einander fixierten Verband bilden müssen, kann das
Bauwerk in seiner Formgebung völlig frei konzipiert und angefertigt werden, so daß
es unter Bedachtnahme auf die jeweilige Ge= ländeform jeweils weitgehend den örtlichen
Erfordernissen angepaßt werden kann.
[0008] Die erfindungsgemäße Bauweise, derzufolge das Hinterfüllungs= material synchron mit
der Verlegung niveaugleicher Scharen von Fertigteilen eingebracht wird und auch die
Verlegung der Verankerungsglieder jeweils im Gleichschritt mit der Herstellung der
jeweils niveaugleichen Materialschicht, in der diese Verankerungsglieder verlaufen,
erfolgt, bringt aber auch noch zusätzliche Vorteile hinsichtlich der Wasserhaltung
im Bauwerkskörper.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens können nämlich die einzelnen
Verankerungsglieder jeweils vor dem Einbringen der nächsthöheren Schicht des Hinter=
füllungsmateriales mit einem wasserleitfähigen Material umhüllt werden. Man kann diese
Verankerungsglieder mit minimalem Zeit- und Müheaufwand auf die freie Oberseite der
jeweils zuletzt eingebrachten Schicht des Hinterfüllungs= materiales auflegen und
kann sie in diesem Zustand und in der Phase ihrer Verlegung unschwer in wasserleitfähigem
Material einbetten. Beispielsweise kann man für die Ver= ankerungsglieder kleine mit
dem wasserleitfähigen Material zu füllende Gräben in der obersten Schicht des Hinter=
füllungsmateriales vorsehen oder man kann auf die auf dieser Schicht aufliegenden
Verankerungsglieder solches Material in kleinen Wällen aufschütten. In jedem Fall
ergeben die in solches wasserleitfähiges Material eingebetteten Ver= ankerungsglieder
ein überaus wirksames, insbesondere bei bindigen Böden zur Verringerung des Porenwasserdruckes
im Bauwerkskörper geeignetes Kanalsystem, das diesen Bauwerks= körper mit hoher Dichte
als gleichmäßig verteiltes Netzwerk durchsetzt.
[0010] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich, wenn die an der Außenseite
des Bauwerkes zutagetretenden Betonfertigteile eine das Hinterfüllungsmaterial durchgehend
abdeckende und gegen Erosion befestigende Schutzverbauung bilden. Die Möglichkeit,
die Fertigteile zu einer solchen geschlossenen Panzerung des Hinterfüllungsmateriales
zu= sammenzufügen, ergibt sich letzten Endes daraus, daß jeder Fertigteile mit Hilfe
der Verankerungsglieder in der Hinter= füllung verankert und dadurch- unabhängig von
den anderen - in dem Bauwerksverband festgehalten ist.
[0011] Zahlreiche weitere Erfindungsmerkmale sind der besseren Verständlichkeit wegen nachstehend
an Hand der Zeichnungen erläutert, die verschiedene Ausführungsbeispiele erfin= dungsgemäßer
Stützbauwerke veranschaulichen. Im einzelnen zeigen die
Figuren 1 bis 5 in schematischen Querschnitten verschieden gestaltete Stützbauwerke,
die
Figuren 6 bis 8 zeigen in Querschnitten größeren Maßstabes die Einbettung der Verankerungsglieder
im Hinterfüllungs= material, die
Figur 9 ist die Draufsicht auf eine fertiggestellte Schicht eines erfindungsgemäßen
Bauwerkes, die
Figuren 10 und 11 zeigen wiederum schematische Querschnitte durch solche Stützbauwerke,
die
Figur 12 zeigt in einem Querschnitt die Möglichkeiten einer Abdichtung aufeinanderliegender
Fertigteilscharen solcher Bauwerke, die
Figur 13 stellt schaubildlich ein erfindungsgemäßes Bauwerk während dessen Herstellung
dar und
Figur 14 zeigt gleichfalls schaubildlich in größerem Maßstab einen einzelnen Fertigteil
für ein solches Bauwerk.
Figur 15 zeigt eine Variante solcher Fertigteile schaubild= lich und die
Figur 16 ist die Vorderansicht eines aus solchen Fertigteilen nach Figur 15 hergestellten
Bauwerkes.
[0012] Gemäß Figur 1 ist eine aus beliebig gestaltbaren Fertig= teilen 1 zusammengesetzte
Stützmauer mittels Verankerungs= gliedern 2 ausgestattet, die an den Fertigteilen
1 beliebig befestigt sein können, vorzugsweise umschlingen sie als Schlaufen oder
Schlingen Teile dieser Fertigteile 1. Das Bauwerk ruht auf dem festen Boden 3. Die
einzelnen Verankerungsglieder 2 bestehen beispielsweise aus kunst= stoffbeschichten
Stählen, Drähten, Seilen und sogenannten Stahl-Cords, aus Kunststoff- oder Glasfasersträngen
oder -stäben, vorzugsweise aus Aramiden, Polyestern od.dgl. Kunststoffen, und sind
an beliebig gestaltbaren Ankern 4 verankert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Verankerungsglieder 2 in einem wasserdurchlässigen Material 5 eingebettet
und durchsetzen das Hinterfüllungs= material 6. Das in dieser Hinterfüllung 6 anfallende
überschüssige Wasser wird durch die aus diesem wasserleit= fähigen Material 5 gebildeten
Stränge zur Außenseite des Bauwerkes abgeführt.
[0013] Wie die Darstellung lehrt, sind die Fertigteile 1 in ihren horizontalen Niveaus beliebig
gegeneinander versetzbar, weil sie in vertikaler Richtung keiner Verbindung miteinan=
der bedürfen und völlig unabhängig voneinander sind.
[0014] Figur 2 zeigt in gleicher Weise wie Figur 1 ein Bauwerk, bei dem die im Hinterfüllungsmaterial
6 eingebetteten Verankerungsglieder 2 mit ihren hangseitigen Enden am festen Boden
3 verankert sind.
[0015] Bei dem Stützbauwerk nach Figur 3 handelt es sich um einen Damm, der nur an einer
Seite eine aus Fertigteilen 1 bestehende Verkleidung trägt, die allenfalls - in hiefür
freizulassenden Flächenteilen - mit einem Bewuchs ver= sehen werden kann. Das im Dammkörper
anfallende Wasser wird der verkleideten Flanke des Bauwerkes über die aus dem wasserleitfähigen
Material 5 bestehenden, die schräg geneigt verlaufenden Verankerungsglieder 2 umhüllenden
Stränge zugeführt.
[0016] Sind - gemäß Figur 4 - beide Seiten eines solchen Dammes mit einer aus Fertigteilen
1 bestehenden Verkleidung aus= zustatten, können die Verankerungsglieder 2 nach einer
der beiden Flanken abgeführt und geneigt angeordnet wer= den. Wird eine - in Figur
4 linke - Außenseite zumindest fallweise und zeitweise von Wasser 7 bespült, kann
das durch die Fugen zwischen den Fertigteilen durchsickernde Wasser in das Innere
des Bauwerkes abgeführt und beispiels= weise in einem Schacht mit Entwässerungskanal
gesammelt oder zur gegenüberliegenden freien Flanke des Bauwerkes geleitet werden,
wie dies die Figur 4 zeigt.
[0017] Man kann aber auch gemäß Figur 5 die Verankerungsglieder 2 von der Mitte des Bauwerkes
ausgehend nach beiden Flanken hin geneigt verlaufen lassen.
[0018] Figur 6 zeigt in größerem Maßstab im Schnitt ein Veran= kerungsglied 2, das in einem
losen oder gebundenen körnigen wasserleitfähigen Material 5 eingebettet ist, also
bei= spielsweise in einer Kiesschüttung oder in einer durch ein zunächst gießfähiges,
später erhärtendes Bindemittel gebundenen Masse, z.B. Einkornbeton.
[0019] Die Einbettung kann - gemäß Figur 6 - dadurch erfolgen, daß das Verankerungsglied
2 zunächst lose auf der zuletzt eingebrachten Schicht des Hinterfüllungsmateriales
6 aufgelegt und sodann mit einem kleinen Wall des wasser= leitfähigen Materiales 5
beschüttet und darin eingerüttelt wird, um eingebettet zu werden.
[0020] Ebensogut kann man aber auch - gemäß Figur 7 -,in der jeweils obersten Schicht des
Hinterfüllungsmateriales 6 kleine Gräben herstellen und in diesen Gräben die Verankerungs=
glieder 2 in wasserleitfähigem Material 5 einbetten.
[0021] Schließlich kann - gemäß Figur 7 - das wasserleitfähige Material zur Umhüllung der
Verankerungsglieder 2 und zur Ableitung des anfallenden Wassers auch aus Drainagerohren
od.dgl. hohlen, zu einem Strang aneinanderreihbaren Fertig= teilen 8 bestehen, die
Perforationen 9 ihrer Wandung auf= weisen und/oder aus einem wasserdurchlässigen,
porösen Material bestehen.
[0022] Dank dieser erfindungsgemäßen systematischen und hochwirk= samen Entwässerung des
Hinterfüllungsmateriales 6 kann im Rahmen der Erfindung auch ansonsten ungeeignetes
Material für die Hinterfüllung verwendet werden.
[0023] Dank der erfindungsgemäßen Lösung verursacht die Herstellung der wasserleitfähigen
Stränge keine nennenswerten Mehrkosten, weil deren Herstellung gleichzeitig mit dem
Verlegen der Verankerungsglieder und mit dem schichtweisen Einbringen des Hinterfüllungsmateriales
6 durchführbar ist.
[0024] Die Figuren 9 bis 11 zeigen verschiedene Bauwerke, bei denen die Fertigteile 1 eine
geschlossene Abdeckung des Hinterfüllungsmateriales 6 verkörpern.
[0025] Gemäß der Variante nach Figur 8 sind die Fertigteile 1 mittels einen vorspringenden
Teil l' umschlingender, umfanggeschlossener flexibler Verankerungsglieder 2 in der
Hinterfüllung 6 verankert und festgehalten; eine solche Ausführungsform eignet sich
beispielsweise gut für die Abstützung von Schüttungen, Dämmen und Deponien. Selbstverständlich
können solche Verankerungsglieder 2 statt an jeweils nur einem Fertigteil 1 verankert
zu sein, auch mehrere, z.B. Gruppen oder Paare solcher Fertigteile, umschlingen, wie
dies gestrichelt angedeutet ist. Ander= seits können auch die einzelnen Fertigteile
1 von jeweils mehreren Verankerungsgliedern 2 umschlungen sein.
[0026] Die zur Verankerung der Verankerungsglieder 2 in der Hinter= füllung vorgesehenen
Anker 4 können grundsätzlich beliebig gestaltet sein, z.B. gleichfalls aus Betonfertigteilen
bestehen, die von den Verankerungsgliedern 2 umschlungen werden, unsichtbar bleiben
und deshalb in beliebiger Größe, Form und Anzahl angeordnet werden können, da sie
nur dem Zweck dienen, die Verankerungsglieder 2 im Hinter= füllungsmaterial 6 festzuhalten.
[0027] Figur 10 zeigt C-förmig profilierte Betonfertigteile 1, bei denen die zur Hinterfüllung
6 weisenden Schenkel unmittel= bar aufeinanderliegen und solcherart mit den zur Sichtfläche
weisenden Stegen gemeinsam eine geschlossene, erosions= sichere Abdeckung der Hinterfüllung
6 verkörpern. Die Ver= ankerungsglieder 2 können unschwer an den in die Hinter= füllung
6 ragenden Schenkeln, z.B. an Vorsprüngen l' dieser Schenkel, durch Umschlingen verankert
werden.
[0028] Figur 11 zeigt winkelförmig profilierte Fertigteile 1, deren senkrecht aufrechtstehende
Schenkel voneinander Abstände in horizontaler Richtung'aufweisen, die beispielsweise
mit Platten 10, Matten, Vliesen oder Grobsteinschüttungen über= brückt werden können,
um eine wünschenswert geschlossene Panzerung des Hinterfüllungsmateriales 6 zu erzielen.
Die liegenden Schenkel dieser winkelförmigen Vertigteile 1 die= nen wiederum zur Befestigung
der Verankerungsglieder 2 mittels Vorsprüngen 1
1.
[0029] In allen Fällen sind die zur Verankerung der Verankerungs= glieder 2 dienenden Anker
4 im Inneren des Bauwerkes gegen Erosion, aber auch gegen sonstige Gefahren, wie etwa
auch gegen mutwillige Beschädigungen geschützt angeordnet.
[0030] Die Fig.12 zeigt Abdichtungen, die zwischen den jeweils übereinander- und aufeinanderliegenden
Fertigteilen 1 eines das Hinterfüllungsmaterial gänzlich abdeckenden Fertigteilverbandes
anzuordnen sind und die entweder aus kreisförmig profilierten Strängen, Schnüren 11
oder aus bandförmigen Streifendichtungen 12 gebildet sein können. In jedem Fall soll
eine gewisse zähplastische Nachgiebigkeit des Bauwerkes gewährleistet werden, um bei
Bodenbewegungen, z.B. Setzungen der Hinterfüllung 6, eine örtliche Überbeanspruchung
und einen durch Spannungs= spitzen verursachten Sprödbruch der Fertigteile 1 aus=
zuschließen.
[0031] In den Figuren 14 und 15 ist eine weitere Ausgührungs= variante dargestellt, derzufolge
die außenliegenden Fertig= teile 1 in Form zweiseitig offener länglicher Kästen und
mit vom Boden aufwärts vorspringenden Teilen 1
1 gestaltet sind, die von den Verankerungsgliedern 2 umschlungen werden. Die im Hinterfüllungsmaterial
6 eingebetteten Anker 4 für die schlaufenförmig geführten Verankerungsglieder 2 bestehen
aus bogenförmig gestalteten Schalen. Die Fertig= teile 1 liegen schachbrettartig versetzt
mit ihren Stirn= seiten aufeinander und ihre Lage ist in Querrichtung des Bauwerkes
gleichfalls beliebig variierbar
[0032] Eine Variante dieser Ausführungsform der Fertigteile 1 zeigen die Figuren 15 und
16. Die Figur 16 zeigt schau= bildlich ein Paar zusammengehöriger, spiegelbildlich
gestalteter Fertigteile l, von denen jeder die Hälfte eines halbkreisförmig profilierten
Vorsprunges 1
1 trägt. Werden diese Fertigteile 1 in spiegelbildlicher Anordnung verlegt, wie dies
die Figur 15 zeigt, ergänzen sich die Vorsprünge 1' wie dargestellt und können vom
Verankerungsglied 2 schlaufenförmig umschlungen werden. Diese Fertigteile 1 können
dank ihrer Gestaltung besonders rationell gefertigt werden, wobei auch noch die Möglichkeit
besteht, in den aufrechten Schenkeln dieser winkelförmig profilierten Fertig= teile
1 Ausnehmungen l" vorzusehen, in denen - wie die Figur 16 in einer Vorderansicht des
Bauwerkes zeigt - das Hinterfüllungsmaterial 6 vorteilhaft zutagetritt und mit einem
Bewuchs versehen werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung von Stützbauwerken, die an zumindest einer Bauwerksaußenseite
angeordnete Fertig= teile (1) und diese Fertigteile (1) verankernde, sich in das Bauwerksinnere
erstreckende Verankerungsglieder (2) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß in steter
Aufeinanderfolge zunächst etwa im selben Niveau ange= ordnete Fertigteile (1) verlegt
sowie mittels eines vorzugsweise schlaufenförmig geführten Verankerungs= gliedes (2)
miteinander verbunden und schließlich mit einer Schicht eines dieses Verankerungsglied
(2) ein= bettenden Hinterfüllungsmateriales (6) hinterfüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungsglied (2)
zu mindestens einem Fertig= teil (4) geführt wird, der gemeinsam mit dem Verankerungs=
glied (2) gleichfalls im Hinterfüllungsmaterial (6) eingebettet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankeruhgsglied (2)
zu mindestens einem Fertig= teil (4) geführt wird, der an festem Boden (3), Fels od.dgl.
seinerseits verankert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungsglied (2)
zu mindestens einem Fertig= teil (1) geführt wird, der an der gegenüberliegenden Außenseite
des Bauwerkes, z.B. eines Dammes, Walles od.dgl. verlegt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsglieder
(2) jeweils vor dem Einbringen der nächsthöheren Schicht des Hinterfüllungsmateriales
(6) mit einem wasserleitfähigen Material (5) umhüllt werden.
6. Nach dem Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 5 herge= stelltes Stützbauwerk, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Fertigteile (1) verankernden, vorzugsweise schlaufen=
förmig um diese in ihrem Niveau frei verlegbaren Fertig= teile (1) geführten Verankerungsglieder
(2) im Hinter= füllungsmaterial (6) eingebettet und gegebenenfalls mit einem wasserleitfähigen
Material (5) umhüllt sind.
7. Stützbauwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsglieder
(2) mit einem schüttfähigen, vorzugsweise körnigen oder mit einem festen, einen Strang
bildenden wasserleitfähigen Material (5 bzw.8), z.B. Einkornbeton, oder einem zunächst
formbaren, vorzugsweise gießfähigen, später erhärtenden festen Material (5 bzw.8),
z.B. Einkornbeton,umhüllt oder in zumindest einem Hohlraum eines vorzugsweise aus
Fertigteilen (8), gegebenenfalls perforierten Rohren, zusammengesetzten Stranges verlegt
und von Luft als wasserleitfähigem Material umhüllt sind.
8. Stützbauwerk nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich= net, daß die Verankerungsglieder
(2) und die sie um= hüllenden, aus wasserdurchlässigem Material (5 bzw.8) bestehenden
Stränge im Gefälle zu einer Luftseite des Bauwerkes hin geführt sind und an dieser
Luftseite münden oder bei Bauwerken, wie Uferschutzbauten oder Dämmen, mit einer zumindest
fallweise von Wasser (7) bespülten Außenseite im Gefälle zur gegenüberliegenden Luftseite
des Bauwerkes oder zu einem im Inneren des Bauwerkes angeordneten Abflußschacht und/oder
-kanal geführt sind.
9. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
korrosionsfesten Verankerungs= glieder (2) aus kunststoffbeschichteten Stählen, Drähten,
Seilen oder Stahlcords, aus Kunststoff- oder Glasfasersträngen oder -stäben , vorzugsweise
aus Aramiden, Polyester od.dgl., bestehen.
10. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
an der Außenseite des Bauwerkes zutagetretenden Betonfertigteile (1) eine das Hinter=
füllungsmaterial (6) durchgehend abdeckende und gegen Erosion befestigende Schutzverbauung
bilden.
ll. Stützbauwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1)
vorzugsweise gegeneinander ver= setzt, unmittelbar und abstandslos nebeneinander und
aufeinander liegen.
12. Stützbauwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1)
mittelbar und gemeinsam mit ihre Abstände überbrückenden Elementen (10) die durchgehende
Schutzverbauung verkörpern.
13. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fertigteile (1) zur Abdeckung einer Böschung, z.B. einer Dammböschung, scharenweise
und stufenweise übereinander und gegeneinander versetzt verlegt sind, wobei gegebenenfalls
vorhandene Abstände übereinanderliegender Scharen solcher Fertigteile (1) mit Abdeckungen,
z.B. Platten (10), Grobsteinschüttungen od.dgl., überbrückt und gegen Erosion geschützt
sind.
14. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betonfertigteile (1) einen außenliegenden vertikalen, die Sichtfläche verkörpernden
Steg und zumindest einen sich einwärts gegen die Hinter= füllung (6) erstreckenden
Schenkel aufweisen, z.B. C-förmig oder winkelförmig profiliert sind.
15. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Verankerung der Verankerungs= . glieder (2) dienenden Anker (4) innerhalb des
Bauwerkes gegen Erosion und Beschädigungen geschützt angeordnet, vorzugsweise im Hinterfüllungsmaterial
(6) eingebettet sind.
16. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekenn= zeichnet durch zwischen
unmittelbar aufeinanderliegenden Fertigteilen (1) eingesetzte Dichtungen (11,12).
17. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
außenliegenden Fertigteile (1) in Form oben und an ihrer nach innen gerichteten Längs=
seite offener Kästen ausgebildet und im Bodenbereich mit vorspringenden Teilen (1')
gestaltet sind, die von den Verankerungsgliedern (2) umschlungen werden.
18. Bauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß als im
Hinterfüllungsmaterial (6) eingebettete Anker (4) bogenförmig gestaltete Schalen vorgesehen
sind, die von den Verankerungsgliedern (2) umschlungen werden.
19. Bauwerk nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die außenliegenden Fertigteile
(1) mit ihren stirnseitigen Randbereichen schachbrettartig gegeneinander versetzt
aufeinanderliegen, wobei ihre Lage in bezug zueinander in Querrichtung des Bauwerkes
beliebig variierbar ist.
20. Bauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß horizontale,
sich in das Hinter= füllungsmaterial (6) erstreckende Schenkel paarweise zu verlegender,
z.B. winkelförmig profilierter Fertig= teile (1) aufwärtsragende Vorsprünge (1') tragen,
die sich bei paarweiser spiegelbildlicher Anordnung solcher Fertigteile(l) zu einem
vorzugsweise etwa halbkreis= förmig profilierten Vorsprung für schlaufenförmig geführte
Verankerungsglieder (2) ergänzen.
21. Bauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß aufrechte,
die Sichtfläche des Bauwerkes bildende Schenkel z.B. winkelförmig profilier= ter Fertigteile
(1) Ausnehmungen (1") aufweisen, in denen das Hinterfüllugnsmaterial (6) an der Sicht=
fläche zutagetritt.