(19)
(11) EP 0 079 880 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(21) Anmeldenummer: 82890167.8

(22) Anmeldetag:  12.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E02D 29/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.11.1981 AT 4876/81
05.01.1982 AT 24/82

(71) Anmelder: Schwarz, Gerhard, Dipl.-Ing. Dr.
A-1130 Wien 13 (AT)

(72) Erfinder:
  • Schwarz, Gerhard, Dipl.-Ing. Dr.
    A-1130 Wien 13 (AT)

(74) Vertreter: Gibler, Ferdinand, Dipl.Ing. Dr. techn. 
Dorotheergasse 7/14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stützbauwerk


    (57) Bei dem Verfahren zur Herstellung von Stützbauwerken werden an zumindest einer Bauwerksaußenseite angeordnete, diese Bauwerksseite verkleidende Fertigteile mittels Verankerungsgliedern, die sich in eine Hinterfüllung erstrecken im Hinterfüllungsmaterial verankert.
    Zwecks Vereinfachung der Verlegung dieser Veranke- - rungsglieder und zwecks gleichmäßiger Anordnung dieser Verankerungsglieder innerhalb des Bauwerkskörpers werden in steter Aufeinanderfolge zunächst etwa im selben Niveau angeordnete Fertigteile verlegt sowie mittels eines vorzugsweise schlaufenförmig geführten Verankerungsgliedes miteinander verbunden und schließlich mit einer Schicht eines dieses Verankerungsglied einbettenden Hinterfüllungsmateriales hinterfüllt.
    Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden die Verankerungsglieder im Verlauf ihrer Verlegung mit einem wasserleitfähigen Material umhüllt, um im Bauwerk anfallendes Wasser nach einer der Außenseiten des Bauwerkes oder zu einem in dessen Inneren angeordneten Kanal od.dgl. abzuführen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stützbauwerken sowie nach diesem Verfahren hergestellte Stützbauwerke.

    [0002] Insbesondere geht die Erfindung von Bauwerken aus, wie sie in der österreichischen Patentschrift 367 129 beschrieben sind. Solche Bauwerke bestehen aus einer Anzahl übereinander angeordneter, zumindest teilweise in einem Hinterfüllungs= material eingebetteter und dieses stützender Bauelemente, mit Zuggliedern, die sich im wesentlichen waagrecht zwischen zumindest einem im Bereich der Außenseite des Bauwerkes befindlichen, dessen Kontur bestimmenden Bauelement und zumindest einem in dem Hinterfüllungsmaterial eingebetteten Bauelement oder zu einem an der gegenüberliegenden Seite des Bauwerkes angeordneten Bauelement erstrecken und das in Schichten eingebrachte Hinterfüllungsmaterial durch= setzen, wobei diese Schichten von dem gegen die Bauelemente wirkenden Bodendruck voneinander unabhängig verspannt und zusammengehalten sind.

    [0003] Diese schlaufen- oder ringförmig gestalteten Zugglieder schließen die Bauelemente umfassend oder durchsetzend ein und verbinden sie auf diese Weise miteinander.

    [0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, Bauwerke zu schaffen, die sich durch besondere Standfestigkeit und strukturelle Zähigkeit auszeichnen und bei denen die Zugglieder weitest= gehend in die aus den Bauelementen und dem Hinterfüllungs= material bestehende Verbundkonstruktion einbezogen sind, indem sie das Hinterfüllungsmaterial systematisch in gleich= mäßiger Verteilung und mit hoher Dichte durchsetzen.

    [0005] Weiters ist es Aufgabe der Erfindung, dem Bauwerk eine Struktur zu verleihen, die es ermöglicht, dessen Kontur wünschenswert weitgehend zu variieren und sie den örtlichen verschiedenen Geländeverhältnissen individuell anzupassen. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß primär dadurch gelöst, daß in steter Aufeinanderfolge zunächst etwa im selben Niveau angeordnete Fertigteile verlegt, sowie mittels vorzugsweise schlaufenförmig geführter Ver= ankerungsglieder miteinander verbunden und schließlich schichtweise mit einem diese Verankerungsglieder ein= bettenden Hinterfüllungsmaterial'hinterfüllt werden.

    [0006] Während nach einem bekannten Verfahren die Verankerungs= glieder, die sich in das zu stützende Material erstrecken, in Bohrungen verlegt wurden, die von der Luftseite des Materiales ausgehend mit erheblichem Zeit-, Mühe- und Kostenaufwand angefertigt werden mußten, erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, die Verankerungsglieder bequem auf die jeweils oberste, freiliegende, letzteingebrachte Schicht des Hinterfüllungsmateriales aufzulegen und durch Aufbringung der nächsten Schicht des Hinterfüllungsmateria= les darin einzubetten. Dadurch vereinfacht sich sowohl das Verlegen der Verankerungsglieder erheblich als auch deren Verankerung; man kann diese Verankerungsglieder höchst einfach und bequem an Widerlagern im Inneren des Stützbau= werkes oder - bei Dämmen und Wänden - an der gegenüberliegen= den Außenseite des Bauwerkes fixieren. Außerdem gewährleis= tet das erfindungsgemäße Verfahren eine überaus gleichmäßige Verteilung der Verankerungsglieder innerhalb des Bauwerks= körpers, der dank dieser gleichmäßigen Verteilung als echte Verbundkonstruktion angesehen werden kann.

    [0007] Da bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die im Inneren des Bauwerkes verankerten, an der Außenseite des Bauwerkes zutagetretenden, konturbildenden Fertigteile nicht lastabtragend exakt aufeinanderliegen brauchen und auch keinen starren, durch Formschluß der Fertigteile unter= einander fixierten Verband bilden müssen, kann das Bauwerk in seiner Formgebung völlig frei konzipiert und angefertigt werden, so daß es unter Bedachtnahme auf die jeweilige Ge= ländeform jeweils weitgehend den örtlichen Erfordernissen angepaßt werden kann.

    [0008] Die erfindungsgemäße Bauweise, derzufolge das Hinterfüllungs= material synchron mit der Verlegung niveaugleicher Scharen von Fertigteilen eingebracht wird und auch die Verlegung der Verankerungsglieder jeweils im Gleichschritt mit der Herstellung der jeweils niveaugleichen Materialschicht, in der diese Verankerungsglieder verlaufen, erfolgt, bringt aber auch noch zusätzliche Vorteile hinsichtlich der Wasserhaltung im Bauwerkskörper.

    [0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens können nämlich die einzelnen Verankerungsglieder jeweils vor dem Einbringen der nächsthöheren Schicht des Hinter= füllungsmateriales mit einem wasserleitfähigen Material umhüllt werden. Man kann diese Verankerungsglieder mit minimalem Zeit- und Müheaufwand auf die freie Oberseite der jeweils zuletzt eingebrachten Schicht des Hinterfüllungs= materiales auflegen und kann sie in diesem Zustand und in der Phase ihrer Verlegung unschwer in wasserleitfähigem Material einbetten. Beispielsweise kann man für die Ver= ankerungsglieder kleine mit dem wasserleitfähigen Material zu füllende Gräben in der obersten Schicht des Hinter= füllungsmateriales vorsehen oder man kann auf die auf dieser Schicht aufliegenden Verankerungsglieder solches Material in kleinen Wällen aufschütten. In jedem Fall ergeben die in solches wasserleitfähiges Material eingebetteten Ver= ankerungsglieder ein überaus wirksames, insbesondere bei bindigen Böden zur Verringerung des Porenwasserdruckes im Bauwerkskörper geeignetes Kanalsystem, das diesen Bauwerks= körper mit hoher Dichte als gleichmäßig verteiltes Netzwerk durchsetzt.

    [0010] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich, wenn die an der Außenseite des Bauwerkes zutagetretenden Betonfertigteile eine das Hinterfüllungsmaterial durchgehend abdeckende und gegen Erosion befestigende Schutzverbauung bilden. Die Möglichkeit, die Fertigteile zu einer solchen geschlossenen Panzerung des Hinterfüllungsmateriales zu= sammenzufügen, ergibt sich letzten Endes daraus, daß jeder Fertigteile mit Hilfe der Verankerungsglieder in der Hinter= füllung verankert und dadurch- unabhängig von den anderen - in dem Bauwerksverband festgehalten ist.

    [0011] Zahlreiche weitere Erfindungsmerkmale sind der besseren Verständlichkeit wegen nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert, die verschiedene Ausführungsbeispiele erfin= dungsgemäßer Stützbauwerke veranschaulichen. Im einzelnen zeigen die

    Figuren 1 bis 5 in schematischen Querschnitten verschieden gestaltete Stützbauwerke, die

    Figuren 6 bis 8 zeigen in Querschnitten größeren Maßstabes die Einbettung der Verankerungsglieder im Hinterfüllungs= material, die

    Figur 9 ist die Draufsicht auf eine fertiggestellte Schicht eines erfindungsgemäßen Bauwerkes, die

    Figuren 10 und 11 zeigen wiederum schematische Querschnitte durch solche Stützbauwerke, die

    Figur 12 zeigt in einem Querschnitt die Möglichkeiten einer Abdichtung aufeinanderliegender Fertigteilscharen solcher Bauwerke, die

    Figur 13 stellt schaubildlich ein erfindungsgemäßes Bauwerk während dessen Herstellung dar und

    Figur 14 zeigt gleichfalls schaubildlich in größerem Maßstab einen einzelnen Fertigteil für ein solches Bauwerk.

    Figur 15 zeigt eine Variante solcher Fertigteile schaubild= lich und die

    Figur 16 ist die Vorderansicht eines aus solchen Fertigteilen nach Figur 15 hergestellten Bauwerkes.



    [0012] Gemäß Figur 1 ist eine aus beliebig gestaltbaren Fertig= teilen 1 zusammengesetzte Stützmauer mittels Verankerungs= gliedern 2 ausgestattet, die an den Fertigteilen 1 beliebig befestigt sein können, vorzugsweise umschlingen sie als Schlaufen oder Schlingen Teile dieser Fertigteile 1. Das Bauwerk ruht auf dem festen Boden 3. Die einzelnen Verankerungsglieder 2 bestehen beispielsweise aus kunst= stoffbeschichten Stählen, Drähten, Seilen und sogenannten Stahl-Cords, aus Kunststoff- oder Glasfasersträngen oder -stäben, vorzugsweise aus Aramiden, Polyestern od.dgl. Kunststoffen, und sind an beliebig gestaltbaren Ankern 4 verankert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verankerungsglieder 2 in einem wasserdurchlässigen Material 5 eingebettet und durchsetzen das Hinterfüllungs= material 6. Das in dieser Hinterfüllung 6 anfallende überschüssige Wasser wird durch die aus diesem wasserleit= fähigen Material 5 gebildeten Stränge zur Außenseite des Bauwerkes abgeführt.

    [0013] Wie die Darstellung lehrt, sind die Fertigteile 1 in ihren horizontalen Niveaus beliebig gegeneinander versetzbar, weil sie in vertikaler Richtung keiner Verbindung miteinan= der bedürfen und völlig unabhängig voneinander sind.

    [0014] Figur 2 zeigt in gleicher Weise wie Figur 1 ein Bauwerk, bei dem die im Hinterfüllungsmaterial 6 eingebetteten Verankerungsglieder 2 mit ihren hangseitigen Enden am festen Boden 3 verankert sind.

    [0015] Bei dem Stützbauwerk nach Figur 3 handelt es sich um einen Damm, der nur an einer Seite eine aus Fertigteilen 1 bestehende Verkleidung trägt, die allenfalls - in hiefür freizulassenden Flächenteilen - mit einem Bewuchs ver= sehen werden kann. Das im Dammkörper anfallende Wasser wird der verkleideten Flanke des Bauwerkes über die aus dem wasserleitfähigen Material 5 bestehenden, die schräg geneigt verlaufenden Verankerungsglieder 2 umhüllenden Stränge zugeführt.

    [0016] Sind - gemäß Figur 4 - beide Seiten eines solchen Dammes mit einer aus Fertigteilen 1 bestehenden Verkleidung aus= zustatten, können die Verankerungsglieder 2 nach einer der beiden Flanken abgeführt und geneigt angeordnet wer= den. Wird eine - in Figur 4 linke - Außenseite zumindest fallweise und zeitweise von Wasser 7 bespült, kann das durch die Fugen zwischen den Fertigteilen durchsickernde Wasser in das Innere des Bauwerkes abgeführt und beispiels= weise in einem Schacht mit Entwässerungskanal gesammelt oder zur gegenüberliegenden freien Flanke des Bauwerkes geleitet werden, wie dies die Figur 4 zeigt.

    [0017] Man kann aber auch gemäß Figur 5 die Verankerungsglieder 2 von der Mitte des Bauwerkes ausgehend nach beiden Flanken hin geneigt verlaufen lassen.

    [0018] Figur 6 zeigt in größerem Maßstab im Schnitt ein Veran= kerungsglied 2, das in einem losen oder gebundenen körnigen wasserleitfähigen Material 5 eingebettet ist, also bei= spielsweise in einer Kiesschüttung oder in einer durch ein zunächst gießfähiges, später erhärtendes Bindemittel gebundenen Masse, z.B. Einkornbeton.

    [0019] Die Einbettung kann - gemäß Figur 6 - dadurch erfolgen, daß das Verankerungsglied 2 zunächst lose auf der zuletzt eingebrachten Schicht des Hinterfüllungsmateriales 6 aufgelegt und sodann mit einem kleinen Wall des wasser= leitfähigen Materiales 5 beschüttet und darin eingerüttelt wird, um eingebettet zu werden.

    [0020] Ebensogut kann man aber auch - gemäß Figur 7 -,in der jeweils obersten Schicht des Hinterfüllungsmateriales 6 kleine Gräben herstellen und in diesen Gräben die Verankerungs= glieder 2 in wasserleitfähigem Material 5 einbetten.

    [0021] Schließlich kann - gemäß Figur 7 - das wasserleitfähige Material zur Umhüllung der Verankerungsglieder 2 und zur Ableitung des anfallenden Wassers auch aus Drainagerohren od.dgl. hohlen, zu einem Strang aneinanderreihbaren Fertig= teilen 8 bestehen, die Perforationen 9 ihrer Wandung auf= weisen und/oder aus einem wasserdurchlässigen, porösen Material bestehen.

    [0022] Dank dieser erfindungsgemäßen systematischen und hochwirk= samen Entwässerung des Hinterfüllungsmateriales 6 kann im Rahmen der Erfindung auch ansonsten ungeeignetes Material für die Hinterfüllung verwendet werden.

    [0023] Dank der erfindungsgemäßen Lösung verursacht die Herstellung der wasserleitfähigen Stränge keine nennenswerten Mehrkosten, weil deren Herstellung gleichzeitig mit dem Verlegen der Verankerungsglieder und mit dem schichtweisen Einbringen des Hinterfüllungsmateriales 6 durchführbar ist.

    [0024] Die Figuren 9 bis 11 zeigen verschiedene Bauwerke, bei denen die Fertigteile 1 eine geschlossene Abdeckung des Hinterfüllungsmateriales 6 verkörpern.

    [0025] Gemäß der Variante nach Figur 8 sind die Fertigteile 1 mittels einen vorspringenden Teil l' umschlingender, umfanggeschlossener flexibler Verankerungsglieder 2 in der Hinterfüllung 6 verankert und festgehalten; eine solche Ausführungsform eignet sich beispielsweise gut für die Abstützung von Schüttungen, Dämmen und Deponien. Selbstverständlich können solche Verankerungsglieder 2 statt an jeweils nur einem Fertigteil 1 verankert zu sein, auch mehrere, z.B. Gruppen oder Paare solcher Fertigteile, umschlingen, wie dies gestrichelt angedeutet ist. Ander= seits können auch die einzelnen Fertigteile 1 von jeweils mehreren Verankerungsgliedern 2 umschlungen sein.

    [0026] Die zur Verankerung der Verankerungsglieder 2 in der Hinter= füllung vorgesehenen Anker 4 können grundsätzlich beliebig gestaltet sein, z.B. gleichfalls aus Betonfertigteilen bestehen, die von den Verankerungsgliedern 2 umschlungen werden, unsichtbar bleiben und deshalb in beliebiger Größe, Form und Anzahl angeordnet werden können, da sie nur dem Zweck dienen, die Verankerungsglieder 2 im Hinter= füllungsmaterial 6 festzuhalten.

    [0027] Figur 10 zeigt C-förmig profilierte Betonfertigteile 1, bei denen die zur Hinterfüllung 6 weisenden Schenkel unmittel= bar aufeinanderliegen und solcherart mit den zur Sichtfläche weisenden Stegen gemeinsam eine geschlossene, erosions= sichere Abdeckung der Hinterfüllung 6 verkörpern. Die Ver= ankerungsglieder 2 können unschwer an den in die Hinter= füllung 6 ragenden Schenkeln, z.B. an Vorsprüngen l' dieser Schenkel, durch Umschlingen verankert werden.

    [0028] Figur 11 zeigt winkelförmig profilierte Fertigteile 1, deren senkrecht aufrechtstehende Schenkel voneinander Abstände in horizontaler Richtung'aufweisen, die beispielsweise mit Platten 10, Matten, Vliesen oder Grobsteinschüttungen über= brückt werden können, um eine wünschenswert geschlossene Panzerung des Hinterfüllungsmateriales 6 zu erzielen. Die liegenden Schenkel dieser winkelförmigen Vertigteile 1 die= nen wiederum zur Befestigung der Verankerungsglieder 2 mittels Vorsprüngen 11.

    [0029] In allen Fällen sind die zur Verankerung der Verankerungs= glieder 2 dienenden Anker 4 im Inneren des Bauwerkes gegen Erosion, aber auch gegen sonstige Gefahren, wie etwa auch gegen mutwillige Beschädigungen geschützt angeordnet.

    [0030] Die Fig.12 zeigt Abdichtungen, die zwischen den jeweils übereinander- und aufeinanderliegenden Fertigteilen 1 eines das Hinterfüllungsmaterial gänzlich abdeckenden Fertigteilverbandes anzuordnen sind und die entweder aus kreisförmig profilierten Strängen, Schnüren 11 oder aus bandförmigen Streifendichtungen 12 gebildet sein können. In jedem Fall soll eine gewisse zähplastische Nachgiebigkeit des Bauwerkes gewährleistet werden, um bei Bodenbewegungen, z.B. Setzungen der Hinterfüllung 6, eine örtliche Überbeanspruchung und einen durch Spannungs= spitzen verursachten Sprödbruch der Fertigteile 1 aus= zuschließen.

    [0031] In den Figuren 14 und 15 ist eine weitere Ausgührungs= variante dargestellt, derzufolge die außenliegenden Fertig= teile 1 in Form zweiseitig offener länglicher Kästen und mit vom Boden aufwärts vorspringenden Teilen 11 gestaltet sind, die von den Verankerungsgliedern 2 umschlungen werden. Die im Hinterfüllungsmaterial 6 eingebetteten Anker 4 für die schlaufenförmig geführten Verankerungsglieder 2 bestehen aus bogenförmig gestalteten Schalen. Die Fertig= teile 1 liegen schachbrettartig versetzt mit ihren Stirn= seiten aufeinander und ihre Lage ist in Querrichtung des Bauwerkes gleichfalls beliebig variierbar

    [0032] Eine Variante dieser Ausführungsform der Fertigteile 1 zeigen die Figuren 15 und 16. Die Figur 16 zeigt schau= bildlich ein Paar zusammengehöriger, spiegelbildlich gestalteter Fertigteile l, von denen jeder die Hälfte eines halbkreisförmig profilierten Vorsprunges 11 trägt. Werden diese Fertigteile 1 in spiegelbildlicher Anordnung verlegt, wie dies die Figur 15 zeigt, ergänzen sich die Vorsprünge 1' wie dargestellt und können vom Verankerungsglied 2 schlaufenförmig umschlungen werden. Diese Fertigteile 1 können dank ihrer Gestaltung besonders rationell gefertigt werden, wobei auch noch die Möglichkeit besteht, in den aufrechten Schenkeln dieser winkelförmig profilierten Fertig= teile 1 Ausnehmungen l" vorzusehen, in denen - wie die Figur 16 in einer Vorderansicht des Bauwerkes zeigt - das Hinterfüllungsmaterial 6 vorteilhaft zutagetritt und mit einem Bewuchs versehen werden kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung von Stützbauwerken, die an zumindest einer Bauwerksaußenseite angeordnete Fertig= teile (1) und diese Fertigteile (1) verankernde, sich in das Bauwerksinnere erstreckende Verankerungsglieder (2) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß in steter Aufeinanderfolge zunächst etwa im selben Niveau ange= ordnete Fertigteile (1) verlegt sowie mittels eines vorzugsweise schlaufenförmig geführten Verankerungs= gliedes (2) miteinander verbunden und schließlich mit einer Schicht eines dieses Verankerungsglied (2) ein= bettenden Hinterfüllungsmateriales (6) hinterfüllt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungsglied (2) zu mindestens einem Fertig= teil (4) geführt wird, der gemeinsam mit dem Verankerungs= glied (2) gleichfalls im Hinterfüllungsmaterial (6) eingebettet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankeruhgsglied (2) zu mindestens einem Fertig= teil (4) geführt wird, der an festem Boden (3), Fels od.dgl. seinerseits verankert wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungsglied (2) zu mindestens einem Fertig= teil (1) geführt wird, der an der gegenüberliegenden Außenseite des Bauwerkes, z.B. eines Dammes, Walles od.dgl. verlegt ist.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsglieder (2) jeweils vor dem Einbringen der nächsthöheren Schicht des Hinterfüllungsmateriales (6) mit einem wasserleitfähigen Material (5) umhüllt werden.
     
    6. Nach dem Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 5 herge= stelltes Stützbauwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die die Fertigteile (1) verankernden, vorzugsweise schlaufen= förmig um diese in ihrem Niveau frei verlegbaren Fertig= teile (1) geführten Verankerungsglieder (2) im Hinter= füllungsmaterial (6) eingebettet und gegebenenfalls mit einem wasserleitfähigen Material (5) umhüllt sind.
     
    7. Stützbauwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsglieder (2) mit einem schüttfähigen, vorzugsweise körnigen oder mit einem festen, einen Strang bildenden wasserleitfähigen Material (5 bzw.8), z.B. Einkornbeton, oder einem zunächst formbaren, vorzugsweise gießfähigen, später erhärtenden festen Material (5 bzw.8), z.B. Einkornbeton,umhüllt oder in zumindest einem Hohlraum eines vorzugsweise aus Fertigteilen (8), gegebenenfalls perforierten Rohren, zusammengesetzten Stranges verlegt und von Luft als wasserleitfähigem Material umhüllt sind.
     
    8. Stützbauwerk nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich= net, daß die Verankerungsglieder (2) und die sie um= hüllenden, aus wasserdurchlässigem Material (5 bzw.8) bestehenden Stränge im Gefälle zu einer Luftseite des Bauwerkes hin geführt sind und an dieser Luftseite münden oder bei Bauwerken, wie Uferschutzbauten oder Dämmen, mit einer zumindest fallweise von Wasser (7) bespülten Außenseite im Gefälle zur gegenüberliegenden Luftseite des Bauwerkes oder zu einem im Inneren des Bauwerkes angeordneten Abflußschacht und/oder -kanal geführt sind.
     
    9. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die korrosionsfesten Verankerungs= glieder (2) aus kunststoffbeschichteten Stählen, Drähten, Seilen oder Stahlcords, aus Kunststoff- oder Glasfasersträngen oder -stäben , vorzugsweise aus Aramiden, Polyester od.dgl., bestehen.
     
    10. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Außenseite des Bauwerkes zutagetretenden Betonfertigteile (1) eine das Hinter= füllungsmaterial (6) durchgehend abdeckende und gegen Erosion befestigende Schutzverbauung bilden.
     
    ll. Stützbauwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1) vorzugsweise gegeneinander ver= setzt, unmittelbar und abstandslos nebeneinander und aufeinander liegen.
     
    12. Stützbauwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1) mittelbar und gemeinsam mit ihre Abstände überbrückenden Elementen (10) die durchgehende Schutzverbauung verkörpern.
     
    13. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1) zur Abdeckung einer Böschung, z.B. einer Dammböschung, scharenweise und stufenweise übereinander und gegeneinander versetzt verlegt sind, wobei gegebenenfalls vorhandene Abstände übereinanderliegender Scharen solcher Fertigteile (1) mit Abdeckungen, z.B. Platten (10), Grobsteinschüttungen od.dgl., überbrückt und gegen Erosion geschützt sind.
     
    14. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfertigteile (1) einen außenliegenden vertikalen, die Sichtfläche verkörpernden Steg und zumindest einen sich einwärts gegen die Hinter= füllung (6) erstreckenden Schenkel aufweisen, z.B. C-förmig oder winkelförmig profiliert sind.
     
    15. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verankerung der Verankerungs= . glieder (2) dienenden Anker (4) innerhalb des Bauwerkes gegen Erosion und Beschädigungen geschützt angeordnet, vorzugsweise im Hinterfüllungsmaterial (6) eingebettet sind.
     
    16. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekenn= zeichnet durch zwischen unmittelbar aufeinanderliegenden Fertigteilen (1) eingesetzte Dichtungen (11,12).
     
    17. Stützbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die außenliegenden Fertigteile (1) in Form oben und an ihrer nach innen gerichteten Längs= seite offener Kästen ausgebildet und im Bodenbereich mit vorspringenden Teilen (1') gestaltet sind, die von den Verankerungsgliedern (2) umschlungen werden.
     
    18. Bauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß als im Hinterfüllungsmaterial (6) eingebettete Anker (4) bogenförmig gestaltete Schalen vorgesehen sind, die von den Verankerungsgliedern (2) umschlungen werden.
     
    19. Bauwerk nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die außenliegenden Fertigteile (1) mit ihren stirnseitigen Randbereichen schachbrettartig gegeneinander versetzt aufeinanderliegen, wobei ihre Lage in bezug zueinander in Querrichtung des Bauwerkes beliebig variierbar ist.
     
    20. Bauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß horizontale, sich in das Hinter= füllungsmaterial (6) erstreckende Schenkel paarweise zu verlegender, z.B. winkelförmig profilierter Fertig= teile (1) aufwärtsragende Vorsprünge (1') tragen, die sich bei paarweiser spiegelbildlicher Anordnung solcher Fertigteile(l) zu einem vorzugsweise etwa halbkreis= förmig profilierten Vorsprung für schlaufenförmig geführte Verankerungsglieder (2) ergänzen.
     
    21. Bauwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß aufrechte, die Sichtfläche des Bauwerkes bildende Schenkel z.B. winkelförmig profilier= ter Fertigteile (1) Ausnehmungen (1") aufweisen, in denen das Hinterfüllugnsmaterial (6) an der Sicht= fläche zutagetritt.
     




    Zeichnung