(19)
(11) EP 0 080 564 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.1983  Patentblatt  1983/23

(21) Anmeldenummer: 82108087.6

(22) Anmeldetag:  02.09.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B25B 23/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 30.11.1981 DE 8134888 U

(71) Anmelder: Saltus-Werk Max Forst GmbH & Co.
D-42659 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerlach, Klaus
    D-5650 Solingen 23 (DE)
  • Schönberger, Heinz
    D-5650 Solingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehmomentschlüssel


    (57) Die Erfindung betrifft einen Drehmomentschlüssel mit zwischen Betätigungshandhabe (1) und Schraubwerkzeug angeordneter, bei Überschreiten eines bestimmten Drehmoments in Freigangstellung tretender Sperreinrichtung und bezweckt, einen Drehmomentschlüssel dieser Art so auszubilden, daß nur die mit dem erforderlichen Drehmoment hergestellten Schraubverbindungen eine optische Markierung erhalten, was in baulich vorteilhafter Weise dadurch erreicht wird, daß im Bereich der Sperreinrichtung ein bei Übertritt in die Freigangstellung betätigter Impulsgeber (24) und im Bereich des Schraubwerkzeugträgers (4) eine vom Impulsgeber (24) gesteuerte Farbspritzpistole (8) angeordnet ist, deren Spritzstrahl in den Angriffsbereich des Schraubwerkzeugs gerichtet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Drehmomentschlüssel mit einer zwischen Betätigungshandhabe und Schraubwerkzeug angeordneter, beim Überschreiten eines bestimmten Drehmoments in Freigangstellung tretender Sperreinrichtung.

    [0002] Es ist in der Serienfertigung bekannt, die mittels eines bestimmten Drehmoments hergestellten Schraubverbindungen optisch zu markieren. Dies geschieht durch Farbauftrag mittels eines Pinsels. Dabei kann es jedoch geschehen, daß diese optischen Markierungen auch irrtümlich bei Schraubverbindungen vorgesehen werden, auf die noch nicht das nötige Drehmoment ausgeübt wurde.

    [0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehmomentschlüssel der vorausgesetzten Art so auszugestalten, daß nur die mit dem erforderlichen Drehmoment hergestellten Schraubverbindungen eine optische Markierung erhalten.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß im Bereich der Sperreinrichtung ein bei Übertritt in die Freigangstellung betätigter Impulsgeber und im Bereich des Schraubwerkzeugträgers eine vom Impulsgeber gesteuerte Farbspritzpistole angeordnet ist, deren Spritzstrahl in den Angriffsbereich des Schraubwerkzeugs gerichtet ist.

    [0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Drehmomentschlüssel von erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Es ist nun gewährleistet, daß nur die Schraubverbindung markiert wird, die mittels des bestimmten Drehmoments erzeugt wurde. Bei Überschreiten des entsprechenden Drehmoments wird der im Bereich der Sperreinrichtung vorgesehene Impulsgeber betätigt. Dieser steuert seinerseits die am Werkzeugträger vorgesehene Farbspritzpistole, die an der Schraubverbindung die Farbmarkierung erzeugt. Wird das Drehmoment nicht erreicht, erhält die Schraubverbindung auch keine Farbmarkierung. Es ist möglich, Drehmomentschlüssel nachträglich mit einer solchen Einrichtung auszurüsten.

    [0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß die Spritzpistole koaxial zum Schraubwerkzeug angeordnet und mit ihrer Mündungsöffnung in die Schraubwerkzeug-Nuß gerichtet ist. Die Farbmarkierung erscheint dann unmittelbar auf der Schraubverbindung selbst. Der Farbspritzstrahl tritt bei durch die hohl ausgebildete Nuß hindurch.

    [0007] Das nachträgliche Ausrüsten eines Drehmomentschlüssels ist dadurch begünstigt, daß die Spritzpistole an einem Winkelstück des Schraubwerkzeugträgers sitzt. Der Aufbau des Schraubwerkzeugträgers braucht nicht abgeändert zu werden. Das Festlegen des Winkelstücks geschieht durch ledigliches Festklemmen desselben an dem Schraubwerkzeugträger.

    [0008] Ein ungewolltes Auslösen des Impulsgebers ist dadurch verhindert, daß der Impulsgeber von dem in die Freigangstellung einknickenden Schraubwerkzeugträger-Arm beaufschlagt ist. Dieses Einknicken geschieht jedoch nur dann, wenn das bestimmte Drehmoment überschritten wird.

    [0009] Schließlich erweist es sich noch als günstig, daß die Spritzpistole mit einer Einstellvorrichtung für die Streubreite des Spritzstrahles ausgestattet ist. Die Größe der Farbmarkierungen kann dadurch variiert werden.

    [0010] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1 und 2 erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf einen mit Impulsgeber und Farbspritzpistole ausgestatteten Drehmomentschlüssel mit zugehörigem Schaltkasten und Farbbehälter und

    Fig. 2 eine Seitenansicht des Drehmomentschlüssels mit in Draufsicht dargestelltem Schaltkasten.



    [0011] Der Drehmomentschlüssel besitzt eine Betätigungshandhabe 1, die von einem verdickt ausgebildeten Kopf 2 ausgeht. In diesem ist die nicht im einzelnen dargestellte Sperreinrichtung untergebracht. Der Kopf 2 lagert um einen Gelenkzapfen 3 einen Schraubwerkzeugträger-Arm 4. An seinem freien Ende trägt dieser einen Ratschenkopf 5, welcher in bekannter Weise mit einer Nuß 6 bestückbar ist. Letztere ist hohl ausgebildet.

    [0012] An der Übergangsstelle zwischen Ratschenkopf 5 und Schraubwerkzeugträger-Arm 4 ist ein Winkelstück 7 aufgeklemmt. Hierzu umgreift der eine Winkelschenkel 7' backenartig den Schraubwerkzeugträger-Arm 4. Der andere Winkelschenkel 7" haltert eine Farbspritzpistole 8. Letztere ist koaxial zum Schraubwerkzeug angeordnet derart, daß die Mündungsöffnung 9 in die Schraubwerkzeug-Nuß 6 gerichtet ist.

    [0013] An der Farbspritzpistole sind drei Anschlußstücke 10,11 und 12 vorgesehen. Das Anschlußstück 10 steht in Verbindung mit einer Farbleitung 13. Zu dem Anschlußstück 11 führt eine Spritzluftleitung 14, und von dem Anschlußstück 12 geht eine Steuerluftleitung 15 aus. Diese drei Schlauchleitungen 13,14 und 15 durchsetzen ein an dem Betätigungshandhaben-Kopf 2 befestigtes Gehäuse 16 und sind von dort aus von einem Schutzschlauch 17 ummantelt. Letzterer endet in einer Anschlußmuffe 18, die ihrerseits einem Schaltkasten 19 zugeordnet ist. Der Schaltkasten 19 ist Träger eines Farbbehälters 20. In diesen münden sowohl eine Druckluftleitung 21 als auch eine Farbleitung 22.

    [0014] Den Steuerungsimpuls erhält der Schaltkasten 19 durch einen im Gehäuse 16 mittels der Schraube 23 fixierten Impulsgeber 24. Dessen Schaltknopf 25 liegt innerhalb der Bewegungsbahn des Schraubwerkzeugträger-Armes 4'.

    [0015] Zwecks Einstellung eines Drehmoments ist in der Betätigungshandhabe 1 eine Verstellvorrichtung vorgesehen. Diese enthält u.a. einen Zeiger 26, der mit einer Skala 27 zusammenwirkt.

    [0016] Wird der Drehmomentschlüssel mit seiner Nuß 6 auf einen Schraubenkopf oder eine Mutter aufgesetzt und die Schraubverbindung hergestellt, so knickt bei Überschreiten eines bestimmten Drehmoments der Schraubwerkzeugträger 4 in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Lage ein. Dabei wird der im Bereich der Sperreinrichtung im Gehäuse 16 untergebrachte Impulsgeber von dem Schraubenwerkzeugträger-Arm Arm 4' betätigt. Dadurch erhält der Schaltkasten 19 einen Impuls Von hier aus wird die Farbspritzpistole 8 gesteuert derart, daß ein Spritzstrahl S die Nuß 6 durchsetzt und auf die Schraubverbindung gelangt.

    [0017] Zwecks Variation der Streubreite des Spritzstrahles S ist die Farbspritzpistole 8 mit einer Einstellvorrichtung ausgestattet. Durch Drehen deren Einstellknopfes 28 kann die Streubreite des Spritzstrahles S vergrößert oder verringert werden.

    [0018] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Drehmomentschlüssel mit einer zwischen Betätigungshandhabe und Schraubwerkzeug angeordneter, bei Überschreiten eines bestimmten Drehmoments in Freigangstellung tretender Sperreinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Sperreinrichtung ein bei Übertritt in die Freigangstellung betätigter Impulsgeber (24) und im Bereich des Schraubwerkzeugträgers (4) eine vom Impulsgeber (24) gesteuerte Farbspritzpistole (8) angeordnet ist, deren Spritzstrahl (S) in den Angriffsbereich des Schraubwerkzeugs gerichtet ist.
     
    2. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzpistole (8) koaxial zum Schraubwerkzeug (Ratschenkopf 5) angeordnet und mit ihrer Mündungsöffnung in die Schraubwerkzeug-Nuß (6) gerichtet ist.
     
    3. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzpistole (8) an einem Winkelstück (7) des Schraubwerkzeugträgers (4) sitzt.
     
    4. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber (24) von dem in die Freigangstellung einknickenden Schraubwerkzeugträger-Arm (4') beaufschlagt ist.
     
    5. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzpistole (8) mit einer Einstellvorrichtung für die Streubreite des Spritzstrahles (S) ausgestattet ist.
     




    Zeichnung