[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung für hängende Lasten, insbesondere für
Bagger- oder Krangreifer oder Lastmagnete der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Gattung.
[0002] Um bei Drehvorrichtungen mit axialer Beanspruchung in beiden Richtungen die Kräfte
aufnehmen zu können, werden üblicherweise zwei axial beanspruchte Lager verwendet
(s. z.B. DE-OS 28 38 346). Zur Schaffung der insgesamt vier erforderlichen Schultern
für die Lagerabstützung ist ein erheblicher konstruktiver Aufwand und ein entsprechender
Platzbedarf erforderlich. Man benötigt entweder zwei- oder mehrteilige Wellen oder
zusätzliche Maschinenelemente, wie Sprengringe, Muttern und Schrauben. Die Sprengringe,
die einen Teil der Lagerschultern bilden sollen, stellen im Inneren einer Drehvorrichtung
eine erhebliche Gefahr dar, da aufgrund der dort auftretenden großen Flächenpressungen
es zu Beschädigungen oder gar zum Abspringen der Sprengringe kommen kann. Die Sprengringe
erfordern außerdem scharfkantige Ringnuten in der Welle, in deren Bereich es bei den
hohen Schlagbeanspruchungen, die bei Greiferdreheinrichtungen auftreten, zu Kerbspannungen
und damit zu einer erhöhten Bruchgefahr kommt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehvorrichtung zu schaffen, die besonders
einfach und widerstandsfähig ist und eine besonders kompakte Bauweise ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung, die sowohl Radialkräfte
als auch Axial- und Momentenbelastungen aufnehmen kann, und deren Laufflächen für
die Wälzlagerkörper zumindest teilweise unmittelbar am Stator und/oder am Rotor angeordnet
sind, ermöglicht eine Verringerung der Anzahl der innerhalb des Motors angeordneten
Einzellager und damit eine Verringerung des Bauvolumens. Es werden weder die für die
Abstützung der Lager üblichen Ringschultern noch Sprengringe oder dergleichen Maschinenelemente
benötigt, die vor allem beim harten Einsatz eine Beschädigungsgefahr darstellen könnten.
Weiter ist erstmals ein weitgehend konstanter Wellendurchmesser über die gesamte Länge
auch über den Lagerbereich hinaus möglich, so daß eine einfachere Herstellung und
Montage der Drehvorrichtung gewährleistet ist.
[0006] Zur Verbesserung der Montage- und Wartungsfreundlichkeit kann eines der eine Lauffläche
enthaltende Teile des Stators bzw. Rotots getrennt vom übrigen, den Antriebsmechanismus
enthaltenden Teil ausgeführt werden. Damit können der Antriebsmechanismus und die
einem erhöhten Verschleiß ausgesetzten,Dichtungsringe etwa zu Reparatur- und Wartungszwecken
relativ einfach freigelegt werden, ohne daß das Lager mit den Wälzlagerkörpern entfernt
werden müßte. Vorzugsweise ist das lösbare Lagerteil als Gewindering oder als plattenförmiger
Flanschteil ausgebildet.
[0007] Im Bereich des Antriebsmechanismus kann es konstruktiv notwendig sein, daß die axialen
Begrenzungsflächen der Antriebsorgane über den Umfangsbereich variabel gestaltet sind.
Beispielsweise müssen in diesen Bereichen Zu- und Abläufe für die Hydraulikflüssigkeit
vorgesehen werden. In solchen Fällen müssen die miteinander zu verbindenden Teile
in Umfangsrichtung aufeinander ausgerichtet werden. Bei der Verwendung des vorerwähnten
Gewinderings als Lagerteil kann diese Ausrichtung vor allem dadurch erreicht werden,
daß noch ein zusätzlicher Zwischenring verwendet wird, der mit dem den Antriebsmechanismus
enthaltenden Teil beispielsweise mit Hilfe von Axialstiften drehfest verbunden ist.
[0008] Als Antriebsmechanismus kommen alle Arten von Hydraulik- und Pneumatikantrieben in
Betracht, insbesondere Flügelantriebe mit und ohne Anschlag, Axial- und Radialkolbenantriebe
sowie der Gerotor, die durchweg im inneren der Drehvorrichtung zwischen Stator und
Rotor angeordnet werden können. Das erfindungsgemaße Lagerprinzip ist auch auf einen
Antriebsmechanismus mit einem außerhalb des Rotors mit dem Stator starr verbundenen
Gehause und einem in einen Außenzahnkranz des Rotors eingreifenden Antriebsritzel
anwendbar.
[0009] Die Wälzlageranordnung besteht vorzugsweise aus einem Vierpunktlager mit kugelförmigen
Wälzlagerkörpern. Bei entsprechender Ausbildung der Laufflächen kann jedoch auch ein
Kreuzrollenlager mit rollenförmigen Wälzlagerkörpern vorgesehen werden. Weiter ist
eine Lageranordnung mit zwei im Abstand voneinander angeordneten, gegeneinander verspannten
Schrägwälzlagern oder Axiallagern möglich, deren Laufflächen zumindest teilweise unmittelbar
in das Stator- und/oder Rotormaterial eingeformt sind. Auch im Falle einer Drehvorrichtung
mit außenliegendem Antriebsmechanismus ist es zur Erreichung einer kompakten Bauweise
vorteilhaft, wenn ein Vierpunktlager mit in das Stator- und Rotormaterial zumindest
teilweise eingeformten Laufflächen verwendet wird. Da hierbei jedoch die Platzprobleme
im Inneren der Drehvorrichtung nicht so kritisch sind, ist es in diesem Falle ohne
größere Nachteile auch möglich, handelsübliche Vierpunktlager mit separaten Laufringen
zu verwenden.
[0010] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Drehvorrichtungen sind Greiferdreheinrichtungen
für Bagger, die sowohl bei hängender Last als auch beim Andrücken des Greifers beispielsweise
zur Erzeugung von Bohrlöchern, gedreht werden können.
[0011] In der Zeichnung sind einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung in schematischer
Weise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Drehvorrichtung mit Schwenk- bzw. Drehflügelantrieb in senkrecht geschnittener
Darstellung;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie2 - 2 der Fig. 1 für den Fall des Schwenkflügelantriebs;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 2 - 2 der Fig. 1 für den Fall des Drehflügelantriebs;
Fig. 4 Drehvorrichtungen mit Radialkolbenantrieb (rechts) bzw. Axialkolbenantrieb
(links) in senkrecht geschnittener Darstellung:
Fig. 5 Drehvorrichtungen mit Drehflügelantrieb (rechts) bzw. Innen-Gerotor (links)
in senkrecht geschnittener Darstellung;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 6 - 6 der Fig. 5;
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 7 - 7 der Fig. 5:
Fig. 8 Drehvorrichtungen mit Drehflügelantrieb (rechts) bzw. Innen-Gerotor (links)
in senkrecht geschnittener Darstellung;
Fig. 9 eine Drehvorrichtung mit Radialkolbenantrieb in senkrecht geschnittener Darstellung;
Fig. 10 Drehvorrichtungen mit Axialkolbenantrieb und Vierpunktlager mit zweiteiliger
Außenlauffläche (links) und einteiliger Außenlauffläche (rechts) in senkrecht geschnittener
Darstellung:
Fig. 11 Drehvorrichtungen mit Radialkolbenantrieb und verspannten Schrägrollenlagern
in X-Anordnung (rechts) und O-Anordnung (links) in senkrecht geschnittener Darstellung;
Fig. 12 eine Drehvorrichtung mit verspannten Axialrollanlagern in senkrecht geschnittener
Darstellung:
Fig. 13 eine Drehvorrichtung mit außenliegendem Antriebsmechanismus und Vierpunktlager
in senkrecht geschnittener Darstellung;
Fig. 14 eine Draufsicht auf die Drehvorrichtung nach Fig. 13.
[0012] Die in der Zeichnung dargestellten Drehvorrichtungen sind für Baggergreifer bestimmt,
an denen hohe Zug-, Druck- und Momentenbelastungen auftreten. Sie bestehen im wesentlichen
aus einem mit einem nicht gezeigten Baggerausleger verbindbaren Stator 1, einem mit
dem Stator über eine Drehverbindung 4 verbundenen Rotor 6, an dem ein nicht gezeigter
Baggergreifer befestigbar ist, sowie einem zwischen Stator 1 und Rotor 6 wirkenden
Antriebsmechanismus 8.
[0013] Die Drehverbindung 4 ist durchweg als eine sowohl Axial-, als auch Radial- und Momentenbelastungen
aufnehmende Wälzlageranordnung ausgebildet, die eine besonders kompakte Bauweise der
Drehvorrichtung gewährleistet. Die Laufflächen 10,60 der Wälzlageranordnung sind bei
fast allen Ausführungsbeispielen unmittelbar in den.Stator 1 bzw. Rotor 6 selbst oder
in ein mit diesem lösbar verbundenen Teil so einander zugewandt eingeformt, daß ein
axialsymmetrischer Ringraum gebildet wird. Die Wälzlagerkörper 41 können über eine
in den Ringraum führende, z.B. mit einem Stopfen 11' verschließbare Bohrung 11 oder
über eine ringförmige verschließbare Öffnung in den Ringraum eingeführt werden. Vor
allem für höhere Drehgeschwindigkeiten ist es zur Herabsetzung der Lagerreibung zweckmäßig,
zwischen den Wälzlagerkörpern 41 nicht gezeigte Abstandshalter oder.Abstandskäfige
anzuordnen, die gleichfalls über die verschließbare Bohrung 11 abwechselnd mit den
Wälzlagerkörpern 41 in den Ringraum einführbar sind.
[0014] Bei den in Fig. 1 bis 10, 13 und 14 dargestellten Drehverbindungen 4 handelt es sich
um Vierpunktlager mit kugelförmigen Wälzlagerkörpern 41. Durch entsprechende Ausbildung
der Lagernuten kann jedoch auch ein Kreuzrollenlager mit rollenförmigen Wälzlagerkörpern
vorgesehen werden, das gleichfalls die auftretenden Radial-, Axial- und Momentenbelastungen
aufnehmen kann. In Fig. 11 und 12 sind schließlich noch zwei Anordnungen mit verspannten
Schrägkugellagern bzw. Axiallagern gezeigt.
[0015] Die in Fig. 1 dargestellte Drehvorrichtung enthält als hydraulischen Antriebsmechanismus
8 einen Flügelantrieb, der entsprechend Fig. 2 als Schwenkflügelantrieb 8' mit Anschlag
81'und entsprechend Fig. 3 als rundumdrehender Drehflügelantrieb 8" ausgebildet sein
kann. Der Stator 1 besteht im wesentlichen aus drei Teilen, dem topfförmig ausgebildeten
Gehäuseteil 12, das u.a. den Antriebsmechanismus 8 enthält, dem als Gewindering 13
ausgebildeten Lagerteil und einem drehfest mit dem Gehäuse 12 verbundenen Zwischenring
14, der den Antriebsmechanismus 8 nach unten hin begrenzt und den verschleißanfälligen
radialen Dichtungsring 15 enthält. Das topfförmige Gehäuseteil 12 weist an seinem
unteren Ende ein Innengewinde 16 auf, mit dem es an dem Außengewinde 17 des Gewinderings
13 lösbar befestigbar ist. Damit kann das Gehäuseteil 12 unter Freilegung des Antriebsmechanismus
8 und des Zwischenrings 14 mit Dichtungsring 15 beispielsweise zu Reparatur- und Wartungszwecken
einfach von dem Gewindering 13 abgenommen und anschließend wieder aufgeschraubt werden.
Als Montagehilfe enthält der Gewindering 13 in seinem von außen zugänglichen Umfangsbereich
eine Aussparung 18, in die ein Montagewerkzeug eingeführt werden kann, über das ein
für das Abschrauben oder Anschrauben des Gehäuseteils 12 erforderliches Drehmoment
auf den Gewindering ausgeübt werden kann. Diese Handhabungen sind verhältnismäßig
einfach, so daß sie auch von angelerntem Personal beim Anwender ausgeführt werden
können.
[0016] Der Rotor 6 enthält einen zylindrischen Schaft 62 sowie einen im unteren Bereich
radial überstehenden Flansch 63, an dem Bohrungen 64 für die Befestigung der Greiferanordnung
vorgesehen sind. Sofern der Gewindering 13 vom Rotorschaft 62 abgenommen werden soll,
muß bei entferntem Gehäuseteil 12 zunächst der Stopfen 11' aus der Bohrung 11 entfernt
werden, damit die Wälzlagerkörper 41 nacheinander durch die Bohrung 11 hindurch aus
dem Ringraum 10,60 herausgeholt werden können. Im montierten Zustand ist der Stopfen
11' durch einen Stift 19 am Gewindering 13 gesichert und wird außerdem vom unteren
Randbereich des Gehäuseteils 12 verdeckt, so daß er sich beim Betrieb nicht ungewollt
lösen kann.
[0017] Der Flügelantrieb 8' bzw. 8" enthält im Falle der Fig. 2 einen und im Falle der Fig.
3 zwei in einer Aussparung 65 des Rotorschafts 62 gelagerte und unter der Einwirkung
einer Druckfeder 81 gegen die Innenfläche 20 des Stators 1 gedrückte Flügel 80, die
den zwischen Stator 1 und Rotor 6 gebildeten Ringraum 82 in voneinander getrennte
Kammern unterteilen. Der Ringraum 82 ist über die Öffnungen 83,84 wahlweise je nach
gewünschter Drehrichtung mit der Zuflußleitung bzw. der Rückflußleitung einer nicht
dargestellten Hydraulikpumpenanordnung verbindbar. Die Anschlüsse 21 der betreffenden
Hydraulikleitungen befinden sich im oberen Bereich des Gehäuseteils 12. Weitere Anschlüsse
22,66 sind für Hydraulikleitungen für die Greiferbetätigung vorgesehen, die innerhalb
des Motors über eine Drehdurchführung 23,67 vom Stator 1 zum Rotor 6 geführt sind.
In der Zeichnung ist der Übersichtlichkeit halber nur eine dieser Drehdurchführungen
eingezeichnet, obwohl in der Regel zwei, gegebenenfalls auch mehrere vorhanden sind.
[0018] Die in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiele einer Drehvorrichtung enthalten im rechten
Teil einen Radialkolbenantrieb 8
111 mit radialer Kurvenbahn 24 im Stator und im linken Teil einen Axialkolbenantrieb
8
IV mit zwei axialen Kurvenbahnen 25 im Stator. Die Zylindertrommel 85 ist ringförmig
ausgebildet und weist eine Innenverzahnung 86 auf, mit der sie auf eine Außenverzahnung
68 des Rotorschafts von oben her aufgeschoben und mit diesem drehfest verbunden ist.
Die Zu- und Rückführung der Hydraulikflüssigkeit zu und von den Kolbenzylindern erfolgt
von oben her über einen Planverteiler 26, dessen Kanäle 27 über die Anschlüsse 21
am Statorgehäuse 12 mit den entsprechenden Hydraulikleitungen verbunden sind. Im übrigen
ist der Aufbau ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. l. Der Stator 1 ist
wiederum dreiteilig und besteht aus einem den Antriebsmechanismus übergreifenden topfförmigen
Gehäuseteil 12, einem mit dem Gehäuseteil 12 verschraubten Gewindering 13 und einem
mit dem Gehäuseteil 12 drehfest verbundenen, den Antriebsmechanismus nach unten begrenzenden
Zwischenring 14 mit Radialdichtung 15. Die Drehverbindung 4 ist durch ein Vierpunktlager
gebildet, dessen Laufflächen unmittelbar in den Gewindering 13 und den Rotorschaft
62 eingeformt sind. Am oberen Ende des Rotorschafts 62 befindet sich außerdem noch
ein als Loslager ausgebildetes Radiallager 5.
[0019] Die Fig. 5 zeigt zwei weitere Ausführungsbeispiele einer Drehvorrichtung, von denen
die rechts dargestellte einen Flügelantrieb 8
V und die links dargestellte einen Innen-Gerotor 8
VI enthält. Der
Flügelantrieb kann beispielsweise als Schwenkflügelantrieb mit Anschlag entsprechend
Fig. 2 oder als rundumdrehender Drehflügelantrieb entsprechend Fig. 3 oder Fig. 6
ausgebildet sein. Bei dem Drehflügelantrieb 8
V nach Fig. 6 ist eine größere Anzahl von in gleichem Winkelabstand voneinander in
Aussparungen 65 des Ringkörpers 88' angeordneten Flügeln 80 vorgesehen, die mit Hilfe
von Druckfedern 81 an ihren Stirnflächen gegen die Innenfläche 20 des Stators 1 gedrückt
werden und auf diese Weise den Ringraum 82 in mehrere, getrennt mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagbare Kammern unterteilen.
[0020] Der Innen-Gerotor 8
vi oder Innenzahnradmotor entsprechend dem linken Teil der Fig. 5 ist in Fig. 7 im Querschnitt
vergrößert dargestellt. Er besteht aus einem mit einem Vielkeilprofil 87 auf den Rotorschaft
62 aufgesteckten inneren Zahnring 88 und einem sowohl mit den Zähnen 89 des inneren
Zahnrings 88 als auch mit den Zähnen 28 des Statorgehäuses 12 zusammenwirkenden mittleren
Zahnring 90. Die miteinander zusammenwirkenden Zahnkränze unterscheiden sich jeweils
um einen Zahn. Der-Stator 1 mit dem äußeren Zahnkranz 89 und der Rotor 6 mit dem inneren
Zahnring 88 sind zueinander konzentrisch angeordnet, während der mittlere Zahnring
90 exzentrisch hierzu angeordnet ist und dementsprechend bei der Umdrehung eine taumelnde
Bewegung um die gemeinsame Stator-und Rotorachse ausführt. Die Betriebsweise des Gerotors
ist an sich bekannt (vgl. DE-OS 29 22 921).
[0021] Im übrigen stimmt der Aufbau der Drehvorrichtung nach Fig. 5 mit den Drehvorrichtungen
nach den Figuren 1 und 4 überein, so daß diesbezüglich auf die vorstehenden Ausführungen
Bezug genommen werden kann. In Fig. 8 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele einer
Drehvorrichtung dargestellt, von denen die im rechten Teil gezeigte wiederum einen
Flügelantrieb 8
V und die im linken Teil gezeigte einen Innen-Gerotor 8
VI enthält. Der Unterschied zu den Ausführungsbeispielen nach Fig. 5 besteht im wesentlichen
darin, daß das Oberteil des Stators 12
1 kein Topfgehäuse ist, sondern in Plattenbauweise mit dem Lagerring 13' und dem Antriebsteil
8V bzw.
8VI mittels Schrauben 29 und Stiften 30 verbunden ist. Diese Bauweise erfordert einen
etwas größeren Durchmesser als die Ausführungsbeispiele nach Fig. 5, da die Schrauben
29 und Stifte 30 einen zusätzlichen Platzbedarf in radialer Richtung aufweisen.
[0022] Weiter ist in Fig. 9 eine Drehvorrichtung mit Radialkolbenantrieb 8
VII dargestellt, bei welcher der Stator 1 einen Schaft 32 mit Zylinderbohrungen 91,94
zur Aufnahme der Kolben 92 und eines zentralen Verteilers 93 enthält, während der
Rotor 6 als Topfgehäuse mit Radialkurve 70 zur Abstützung der Kolben 92 ausgebildet
ist. Das Vierpunktlager 4 mit seinen Lagernuten 10', 60' und Wälzlagerkörpern 41 befindet
sich oberhalb des dem Antriebsmechanismus B
VII enthaltenden Bereichs direkt zwischen dem Stator 1 und dem Rotor 6, die beide einstückig
ausgebildet sind. Die kugelförmigen Wälzlagerkörper können bei abgenommenem Stopfen
71' durch die Bohrung 71 bei der Montage eingefüllt und bei der Demontage entfernt
werden. Das im unteren Bereich der Drehvorrichtung angeordnete radiale Loslager kann
entweder als Gleitlager 5' (rechter Teil der Fig. 9) oder als Wälzlager 5" (linker
Teil der Fig. 9) ausgebildet sein. Der Aufbau und die Funktion des Radialkolbenantriebs
8
VII ist an sich bekannt (vgl. DE-PS 23 38 736).
[0023] In Fig. 10 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele einer Drehvorrichtung dargestellt,
die einen Axialkolbenantrieb B
VIII mit einer axialen Kurvenbahn 70' im Rotor aufweist. Die Zu- und Rückführung der Hydraulikflüssigkeit
zu und von den Kolbenzylindern 91' erfolgt von oben her über einen zylindrischen Verteiler
93', der in einer Zylinderbohrung 94' des Stators 1 angeordnet ist. Als Drehverbindung
4 ist ein Vierpunktlager vorgesehen, dessen innere Lauffläche 10' unmittelbar in dem
zylindrischen Schaft 32' des Stators 1 angeordnet ist. Die äußere Lauffläche 60' des
Vierpunktlagers befindet sich bei dem im rechten Teil der Fig. 10 gezeigten Ausführungsbeispiel
an einem Ring 74, der mit Hilfe mehrerer über den Umfang verteilter Schrauben 78 mit
dem Rotorteil 62' verbunden ist. In dem Ring 74 befindet sich eine Einfüllöffnung
71 für die Wälzlagerkörper 41, die mit einem Stopfen 71' verschließbar ist.
[0024] Bei dem im linken Teil der Fig. 10 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die äußere Lauffläche
60' des Vierpunktlagers zweiteilig ausgebildet. Die eine Hälfte ist unmittelbar in
das Material des Rotorteils 62' eingeformt, während die andere Hälfte in einen mit
mehreren Schrauben 73 an dem Rotorteil 62' befestigbaren Flanschring 63' eingeformt
ist. Die Wälzlagerkörper 41 können durch eine Ringöffnung in den Ringraum des Lagers
eingeführt werden, die beim Abnehmen des Flanschrings 63' frei wird. An dem Flanschring
63' sind ebenso wie an dem Flansch 63 im rechten Teil der Fig. 10 Bohrungen 64 vorgesehen,
über die der Rotor an einem nicht gezeigten Greifer angeflanscht werden kann. Die
in Fig. 10 gezeigten Ausführungsbeispiele ermöglichen eine Bauweise mit besonders
geringer Bauhöhe.
[0025] In Fig. 11 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele mit Radialkolbenantrieb 8
VII dargestellt, bei welchen der Stator 1 einen Schaft 32 mit Zylinderbohrung 91,94 zur
Aufnahme der Kolben 92 und eines zentralen Verteilers 93 enthält, während der Rotor
6 als Topfgehäuse mit Radialkurve 70 zur Abstützung der Kolben 92 ausgebildet ist.
Die Lageranordnung besteht hierbei aus zwei oberhalb und unterhalb des Antriebsmechanismus
angeordneten Schrägkugellagern, die mit einem Gewindering 34 bzw. 76 verspannt werden
können. Der Gewindering 34 bzw. 76 kann bei einem eventuellen Verschleiß nachgestellt
werden, so daß die Lageranordnung immer spielfrei gehalten werden kann.
[0026] Bei dem im rechten Teil der Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die inneren
Laufflächen 10" und 10"' unmittelbar in den Statorschaft eingeformt, während die äußere
Lauffläche 60'" in das Rotormaterial und die Lauffläche 60" in den Gewindering 76
eingeformt sind. Die im Querschnitt konkav gekrümmten Laufflächen besitzen im Vergleich
zu den scharf abgesetzten Schultern, wie sie bei Verwendung von Fertiglagern vorgesehen
sind, eine herabgesetzte Kerbwirkung mit verminderter Bruchgefahr. Der Gewindering
76 weist ein Außengewinde auf, mit dem er in ein entsprechendes Innengewinde am Rotor
6 unter Verspannung der Lageranordnung eingedreht werden kann. Als Montagehilfe enthält
der Gewindering 76 mehrere von außen her zugängliche Aussparungen 77, an denen ein
Montagewerkzeug angesetzt werden kann. Die im rechten Teil der Fig. 11 gezeigte Anordnung
ist vor allem für solche Drehvorrichtungen geeignet, die eine sich nach oben nicht
erweiternde Aufhängevorrichtung 39 aufweisen.
[0027] Bei der Drehvorrichtung mit erweiterter flanschartiger Aufhängevorrichtung 39', wie
sie im linken Teil der Fig. 11 dargestellt ist, bietet sich die Verwendung eines statorseitigen
Gewinderings 34 an, da ein rotorseitiger Gewindering von außen her nicht zugänglich
wäre. Der Gewindering 34 kann bei abgenommener Bodenplatte 79 des Rotors 6 mit seinem
Innengewinde auf ein Außengewinde des Statorschafts 32 unter Verspannung der Lageranordnung
aufgeschraubt werden. Auch am Gewindering 34 sind Aussparungen 18' vorgesehen, an
denen ein Montagewerkzeug angesetzt werden kann.
[0028] Aufgrund der gegenseitigen geometrischen Anordnung der Laufflächen in den beiden
Schrägkugellagern spricht man bei dem rechts gezeigten Ausführungsbeispiel von einer
X-Anordnung und bei dem links gezeigten Ausführungsbeispiel von einer 0-Anordnung.
[0029] Bei der in Fig. 12 gezeigten Drehvorrichtung besteht die Wälzlageranordnung 4 aus
zwei im Abstand voneinander angeordneten, gegeneinander verspannten Axialrollenlagern,
die im verspannten Zustand sowohl Axialals auch Momentenbelastungen aufnehmen können.
Die rollenförmigen Wälzlagerkörper 41",41"' stützen sich rotorseitig unmittelbar auf
den dort eingeformten Laufflächen 60" und 60"' ab. Auch auf der Statorseite ist im
Bereich der Lauffläche 10" eine unmittelbare Abstützung am Stator vorgesehen, während
die Lauffläche 10"' durch eine Stirnfläche des Gewinderings 34 gebildet ist. Die Verspannung
der Lageranordnung erfolgt mit Hilfe des Gewinderings 34, der mit seinem Innengewinde
auf ein entsprechendes Außengewinde des Statorschafts 32 aufschraubbar ist. Zur Vermeidung
eines radialen Spiels ist im Bereich zwischen den beiden Axialrollenlagern zusätzlich
noch ein Radiallager
5IV vorgesehen. Der nicht dargestellte Antriebsmechanismus 8 kann wiederum aus einem
der im Rahmen der vorstehenden Ausführungsbeispiele erläuterten innenliegenden Hydraulikantriebebestehen.
[0030] Schließlich ist in Fig. 13 und 14 noch eine
Dreh- vorrichtung mit außenliegendem Antriebsmechanismus 8
IX dargestellt. Der Rotor 6 ist hierbei mit einem nach außen weisenden Zahnkranz 100
versehen, der mit einem Zahnritzel 101 auf der Abtriebswelle 102 des an einem Statorausleger
103 angeordneten Antriebsmotors
8ix zusammenwirkt. Als Drehverbindung 4 ist ein Vierpunktlager vorgesehen, dessen außenliegende
Lauffläche 60 in dem den Zahnkranz 100 tragenden Teil des Rotors 6 angeordnet oder
eingeformt ist, während die innenliegende Lauffläche 10 sich an einem in den Rotor
6 eingreifenden zylindrischen Schaft 32' des Stators 1 befindet. Obwohl auch hier
die in das Stator- und Rotormaterial eingeformten Laufflächen 10,60 des Vierpunktlagers
bezüglich einer kompakten Bauweise erhebliche Vorteile mit sich bringen, ist es ohne
größere Nachteile auch möglich, handelsübliche Vierpunktlager mit separaten Laufringen
zu verwenden, da die Platzprobleme im Inneren des Stators und Rotors wegen des nach
außen verlagerten Antriebsmotors nicht so kritisch sind. Die sich durch die Unsymmetrie
des außenliegenden Antriebsmechanismus 8
IX ergebenden Nachteile können in Kauf genommen werden, wenn komplizierte Drehdurchführungen
für die Betätigung des Greifers und eventuell am Greifer vorgesehener Säge-oder Schneideinrichtungen
erforderlich sind. Der im Inneren des Stators und des Rotors vorhandene Platz 104
steht ausschließlich für die Drehdurchführungen 105 zur Verfügung, wie sie in Fig.
13 und 14 strichpunktiert angedeutet sind. Es ist hier sogar ohne größere Schwierigkeiten
möglich, eine elektrische Drehdurchführung in Form eines nicht dargestellten mittig
angeordneten elektrischen Schleifringläufers für eine elektrische Energieversorgung
im Greiferbereich oder in einem Lastmagneten vorzusehen.
[0031] Die Befestigung an einem Baggerausleger erfolgt mit der am Stator 1 angeflanschten
Aufhängevorrichtung 106, während ein Baggergreifer mit Schrauben 107 an der Bodenplatte
108 des Rotors 6 befestigt werden kann.
1. Drehvorrichtung für hängende Lasten, insbesondere für Bagger- oder Krangreifer
oder Lastmagmeten, mit einem Stator (1), einem am Stator mittels einer Wälzlageranordnung
(4) drehbar gelagerten und mit einem vorzugsweise hydraulischen Antriebsmechanismus
(8) antreibbaren Rotor (6), dadurch gekennzeichnet , daß die Laufflächen (10,60) der
Wälzlageranordnung (4) zumindest teilweise unmittelbar in das Stator- und/oder Rotormaterial
eingeformt sind und sich paarweise zu mindestens einem geschlossenen Ringraum ergänzen,
und daß die Wälzlagerkörper (41) unmittelbar auf den eingeformten Laufflächen abgestützt
sind und zusammen mit diesen eine Axial-, Radial- und Momentenbelastungen aufnehmende
Lageranordnung bilden.
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Laufflächen
(10,60) als einander paarweise gegenüberliegende Innen- und Außenrillen in einander
zugewandten konzentrischen Zylinderflächen der Stator- und Rotorteile ausgebildet
sind.
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, -gekennzeichnet durch eine zu einer der
Laufflächen (10;60) führende verschließbare Bohrung (11:71) oder Öffnung, durch die
die Wälzlagerkörper (41) von außen her in den Ringraum einführbar sind.
4. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eines der die Laufflächen (10,60) enthaltenden Teile des Stators (1) bzw. Rotors (6)
mit dem den Antriebsmechanismus (8) enthaltenden Stator- oder Rotorteil einstückig
verbunden ist.
5. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß
zumindest eines der die Laufflächen (10,60) enthaltenden Teile als mit dem zugehörigen,
den Antriebsmechanismus enthaltenden Stator- oder Rotorteil (12) lösbar verbundener
Ring (13:63:34:76) ausgebildet ist.
6. Drehvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine geteilte Lauffläche
(60'), deren einer Teil im Ring (63') und deren anderer Teil in dem zugehörigen, den
Antriebsmechanismus (8VIII) enthaltenden Rotor- oder Statorteil (62') angeordnet ist.
7. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß
die Wälzlageranordnung (4) als Vierpunktlager ausgebildet ist.
8. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß
die Wälzlageranordnung als Kreuzrollenlager ausgebildet ist.
9. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß
der Stator (1) und der Rotor (6) in axialem Abstand voneinander angeordnete, paarweise
einander unter Bildung je eines geschlossenen Ringraums ergänzende, in das Stator-
und/oder Rotormaterial zumindest teilweise eingeformte Laufflächen (10",10 "',60",60"')
aufweisen, daß in den Ringräumen Wälzlagerkörper (41",41"') angeordnet sind, die unmittelbar
gegen die eingeformten Laufflächen abgestützt sind und zusammen mit diesen eine Axial-,
Radial- und Momentenbelastungen aufnehmende Lageranordnung bilden, und daß zumindest
eine der Laufflächen (10"';60") an einem Ring (34;76) angeordnet ist, der unter Verspannung
der Lageranordnung gegenüber den anderen Laufflächen axial verstellbar ist.
10. Drehvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Lager
als gegeneinander verspannte Schrägkugellager ausgebildet sind.
11. Drehvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Lager
als gegeneinander verspannte Axialrollenlager ausgebildet sind, und daß im Bereich
zwischen den beiden Axialrollenlagern ein zusätzliches Radiallager (5IV) angeordnet ist.
12. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß
der hydraulische Antriebsmechanismus ein zwischen Stator und Rotor angeordneter Radial-
oder Axialkolbenantrieb (8III,8IV,8VII,8VIII) mit radialer oder axialer Kurvenbahn (24;25s70;70') ist.
13. Drehvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Kolbenantrieb
(8"';8IV) über einen axial gegen die Zylindertrommel (85) anliegenden Planverteiler (26) mit
Hydraulikflüssigkeit beaufschlagbar ist.
14. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß
der Antriebsmechanismus als zwischen dem Stator (1) und dem Rotor (6) angeordneter
Schwenkflügelantrieb (8') mit Anschlag (81') oder als rundumdrehender Flügelantrieb (8";8IV) ausgebildet ist.
15. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß
der Antriebsmechanismus als zwischen Stator (1) und Rotor (6) angeordneter Gerotor
(8VI) ausgebildet ist.
16. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß
das die Kolben (92), die Drehflügel (80) oder den inneren Zahnring (88) enthaltende
Teil des Antriebsmechanismus (8III, 8IV,8V,8VI) als Zylindertrommel (85) mit Innenverzahnung (86) ausgebildet ist, die über eine entsprechende
Außenverzahnung (68) oder über Paßfedern drehfest mit dem zugehörigen Stator- bzw.
Rotorteil (62) lösbar verbunden ist.
17. Drehvorrichtung für hängende Lasten, insbesondere für Bagger- oder Krangreifer
oder Lastmagneten, mit einem Stator (1) und einem am Stator mittels einer Wälzlageranordnung
(4) gelagerten und mit einem Antriebsmechanismus (8) antreibbaren Rotor (6), insbesondere
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Antriebsmechanismus (8IX) ein extern angeordnetes, mit dem Stator (1) oder Rotor starr verbundenes Gehäuse
und ein in einen Außenzahnkranz (100) des Rotors (6) bzw. Stators eingreifendes Antriebsritzel
(101) aufweist, und daß die Wälzlageranordnung (4) aus einem Vierpunktlager besteht.
18. Drehvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet , daß die Laufflächen
(10,60) des Vierpunktlagers (4) innerhalb des Außenzahnkranzes (100) angeordnet und
zumindest teilweise unmittelbar in das Stator- und/oder Rotormaterial eingeformt sind.