[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines einen der Montagebasis zugewandten,
von einem durchgehenden Rand umgebenen Hohlraum aufweisenden Sanitärskörpers, insbesondere
eines solchen aus Porzellan sowie insbesondere zur Bodenmontage eines Wasserklosetts,
bei dem der Sanitärkörper auf die gereinigte Montagebasis aufgesetzt wird und die
erforderlichen sanitären Anschlüsse hergestellt werden.
[0002] Ein Verfahren dieser Art ist durch die DE-OS 24 29 116 bekannt. Dabei wird ein Schenkel
eines im Querschnitt etwa L-förmigen Kunststoffringes auf die Montagebasis aufgeklebt,
während der andere Schenkel nach oben weist und mehr oder weniger stark zur Ringmitte
konvergiert. In diesen Ring wird der Sanitärkörper mit seinem unteren Rand eingesetzt,
wobei der im wesentlichen nach oben weisende Schenkel des Ringes an der Außenseite
des Sanitärkörpers elastisch anliegt. Wenngleich dieses bekannte Verfahren hinsichtlich
der Montage von Sanitärkörpern eine Vereinfachung mit sich bringt, so ist es doch
auch mit einer Reihe von gravierenden Nachteilen behaftet. So ist das bekannte Verfahren
nur bei solchen Sanitärkörpern anwendbar, die zu ihrem unteren Rand hin divergieren.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, daß für
jede Form eines Sanitärkörpers ein dieser Form exakt angepaßter Kunststoffring bereitzuhalten
ist. Weiter ist zu beachten, daß beim Aufkleben des Kunststoffringes auf die Montagebasis
Spalte oder Zwischenräume zwischen dem Kunststoffring und der Montagebasis nicht zu
vermeiden sind. So kann zum Beispiel ein derart aufgeklebter Kunststoffring nicht
mit Sicherheit die Fugenvertiefung zwischen zwei Fliesen der Montagebasis ausgleichen
und dichtend verschließen. Daraus ergibt sich die Gefahr, daß sich Schmutzpartikel
und Krankheitserreger im Bereich unterhalb des Kunststoffrings und damit in dem nach
unten offenen Hohlraum des Sanitärkörpers festsetzen. Eine Reinigung dieser Räume
ist praktisch nicht möglich. Ferner entsteht auch zwischen der Oberkante des im wesentlichen
nach oben weisenden Schenkels des Kunststoffrings und der Außenfläche des Sanitärkörpers
eine Ecke, die kaum gründlich gereinigt werden kann und die deshalb ebenfalls zu bleibenden
Verschmutzungen und zur Ansammlung von Krankheitserregern führen kann.
[0003] Schließlich ist noch zu beachten, daß Sanitärkörper in zahlreichen Farben angeboten
werden. Daraus ergibt sich das Erfordernis, bei Anwendung des bekannten Verfahrens
den Kunststoffring nicht nur in seiner Form, sondern auch in der Farbe dem jeweiligen
Sanitärkörper anzupassen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Montage
eines Sanitärkörpers der eingangs genannten Art anzugeben, das bei einfacher und sicherer
Montage eine großflächige und dauerhafte Festlegung des Sanitärkörpers an der Montagebasis
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in den Hohlraum des Sanitärkörers
Klebschaumstoff eingebracht wird, der den Hohlraum ausfüllt und die dem Hohlraum zugekehrte
Wandung haftend mit der Montagebasis verbindet.
[0006] In diesem Verfahren übernimmt der verwendete Klebeschaumstoff, bei dem es sich um
ein Ein- oder ein Mehrkomponenten-Material handeln kann, das nach dem Einbringen eine
Schaumstruktur ausbildet, zum einen die Funktion der kraftschliissigen Festlegung
des Sanitärkörpers an der Montagebasis, also insbesondere auf dem Boden. Die gesamte
von dem Rand des Sanitärkörpers eingeschlossene Montagebasis ist Kontakt- und Klebefläche
zur Festlegung des Sanitärkörpers. Neben der Festlegung des Sanitärkörpers an der
Montagebasis bewirkt der Klebeschaumstoff ferner noch eine hohe Schalldämmung. Überdies
hat das erfindungsgemäße Verfahren eine erhebliche Reduzierung der Montagezeit zur
Folge. Die Einsparung an Montagezeit beträgt zum Beispiel bei der Bodenmontage eines
Wasserklosetts mehr als 50 % gegenüber dem bisher üblichen Montageverfahren. Der den
Hohlraum ausfüllende Klebeschaumstoff bewirkt ferner bei Wasserklosetts eine Geruchssperre
zwischen dem im Hohlraum liegenden Rohranschluß und dem Raum, in dem sich das Klosett
befindet.
[0007] Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens kann der Klebeschaumstoff durch eine verschließbare
Öffnung in der Wandung des Sanitärkörpers in den Hohlraum eingespritzt werden.
[0008] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann nach dem Aufsetzen des Sanitärkörpers
auf die Montagebasis die Stoßfuge zwischen Sanitärkörper und Montagebasis durch ein
Klebeband geschlossen werden, welches nach dem Einspritzen des Klebeschaumstoffs und
dessen Verfestigung entfernt wird. Auf diese Weise wird eine saubere Abgrenzung für
die Ausschäumung auch in Spalten unterhalb des unteren Randes des Sanitärkörpers sichergestellt.
Es ergeben sich somit glatte, leicht sauberzuhaltende Flächen am unteren Rand des
montierten Sanitärkörpers.
[0009] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann zwischen dem Rand des Sanitärkörpers
und der Montagebasis eine Abdichtung vorgenommen werden..Auf diese Weise ist es möglich,
ebenso wie bei Verwendung eines Klebebandes ein Ausfließen des Klebeschaumstoffs selbst
dann zu verhindern, wenn zwischen dem Rand des Sanitärkörpers und der Montagebasis
Durchtrittsöffnungen aufgrund von Unebenheiten bestehen.
[0010] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann zur Abdichtung ein auf den Rand
aufsteckbares elastisches Dichtprofil verwendet werden. Auf diese Weise läßt sich
leicht die gewünschte Abdichtung erzielen, indem Unebenheiten zwischen dem Rand und
der Montagebasis elastisch ausgeglichen werden.
[0011] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann das Dichtprofil als Meterware vorliegen
und für die jeweilige Montage entsprechend der Länge des Randes abgelängt werden.
Es ist dabei also nicht erforderlich, spezielle Längen der Dichtprofile bereitzuhalten.
[0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Klebeschaumstoff eine flüssigkeitsdichte
Außenhaut bilden. Somit wird sichergestellt, daß keine Flüssigkeit in den Klebeschaumstoff
eindringen kann.
[0013] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann ein Klebeschaumstoff verwendet
werden, der für Krankheitserreger tötend oder hemmend wirkt. Auf diese Weise kann
erhöhten Hygieneanforderungen entsprochen werden. Dies kann erfindungsgemäß auch dadurch
geschehen, daß dem Klebeschaumstoff eine Komponente zugegeben wird, die für Krankheitserreger
tötend oder hemmend wirkt.
[0014] Schließlich wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß als Klebeschaumstoff Polyurethanschaum
verwendet wird, dem zusätzliche Haftmittel beigegeben werden können.
[0015] Im folgenden Teil der Beschreibung wird das Verfahren anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht auf die Unterseite eines WC-Sanitärkörpers,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines auf eine Montagebasis aufgesetzten WC-Sanitärkörpers,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Bereich der Verbindung zwischen einem Dichtprofil und
dem Rand des Sanitärkörpers im unbelasteten Zustand,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie A-B in Fig. 2 bei belastetem Sanitärkörper und
Fig. 5 einen der Fig. 4 ähnlichen Schnitt, bei dem zur Begrenzung des Klebeschaumstoffs
während der Montage ein Klebeband die Stoßfuge zwischen unterem Rand des Sanitärkörpers
und Montagebasis abdichtet.
[0016] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen WC-Porzellankörper, der in seinem unteren Bereich einen
Hohlraum 1 aufweist, welcher von einem durchgehenden Rand 2 umschlossen ist. Der WC-Porzellankörper
weist ferner einen Abflußstutzen 3 auf, der an eine am Boden verlegte, nicht dargestellte
Entsorgungsleitung angeschlossen wird. Gemäß den Figuren 2 bis 4 ist der Rand 2 des
WC-Porzellankörpers mit einem Dichtprofil 4 versehen, das aus einem elastischen Material
besteht und entsprechend dem Verlauf des Randes 2 gebogen wird. Das Profil 4 weist
einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf und ist in seinem unteren Bereich
ballig ausgeführt. Es besteht zweckmäßigerweise aus einem gummiartigen Kunststoff.
[0017] Das Dichtprofil 4 liegt als Meterware vor und wird für den jeweiligen Montagezweck
entsprechend der Länge des Randes 2 zugeschnitten.
[0018] Das Dichtprofil 4 bewirkt eine dichtende Verbindung zwischen dem Rand 2 und der Montagebasis,
die durch einen Boden 5 gebildet wird. Es gleicht Unebenheiten des Randes 2 sowie
der Montagebasis aus und dichtet den Hohlraum 1 nach außen ab.
[0019] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß in der Wandung des Hohlraums 1 eine Öffnung 6 vorgesehen
ist, die durch einen von außen einsetzbaren Stopfen 7 verschließbar ist. Durch diese
Öffnung 6 hindurch wird Klebeschaumstoff, der aus Polyurethan mit zusätzlich beigegebenen
Haftmitteln und Mitteln zum Abtöten und Hemmen von Krankheitserregern besteht, in
den Hohlraum 1 eingebracht. Nach Einbringen der zur Ausfüllung des Hohlraums 1 unter
Beachtung der Schrumpfung erforderlichen Menge Klebeschaumstoffs wird der Stopfen
7 in die Öffnung 6 eingesetzt. Wenn dann der Klebeschaumstoff ausgehärtet ist, wird
der Teil des Dichtprofils 4 längs dem Rand 2 des WC-Porzellankörpers abgeschnitten,
der auf der zugänglichen Außenseite des WC-Porzellankörpers liegt.
[0020] Es wird Klebeschaumstoff verwendet, der eine flüssigkeitsdichte Außenhaut bildet.
[0021] Fig. 5 zeigt, daß nach dem Aufsetzen des WC-Porzellankörpers auf die Montagebasis
die Stoßfuge zwischen WC-Porzellankörper und Montagebasis durch ein Klebeband 10 abgeschlossen
ist, welches nach dem Erhärten des Klebeschaumstoffs entfernt wird.
[0022] Bei der Durchführung wird also ein Porzellankörper auf eine Montagebasis aufgesetzt,
und es werden, sofern erforderlich, die notwendigen sanitären Anschlüsse hergestellt.
In den Hohlraum 1 wird ein Klebeschaumstoff eingebracht, der den Hohlraum völlig ausfüllt.und
eine haftende Verbindung zwischen dem Porzellankörper einerseits und der gesamten
Aufstandsfläche dieses Porzellankörpers andererseits herstellt. Die für das Einbringen
des Klebeschaumstoffs vorgesehene Öffnung wird nach Einbringen der erforderlichen
Menge geschlossen. Nach Aushärten des Klebeschaumstoffs kann der von außen her zugängliche
Teil des Dichtprofils 4 längs dem Rand 2 des Porzellankörpers abgeschnitten werden
bzw. es kann das Klebeband 10 entfernt werden.
[0023] Das hier beschriebene Verfahren eignet sich in besonderer Weise für die Montage von
WC-Porzellankörpern, ist aber auch für die Montage anderer Sanitätkörper auf dem Boden
oder an Wänden einsetzbar.
1. Verfahren zur Montage eines einen der Montagebasis zugewandten, von einem durchgehenden
Rand umgebenen Hohlraum aufweisenden Sanitärkörpers, insbesondere eines solchen aus
Porzellan sowie insbesondere zur Bodenmontage eines Wasserklosetts, bei dem der Sanitärkörper
auf die gereinigte Montagebaais aufgesetzt wird und die erforderlichen sanitären Anschlüsse
hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hohlraum des Sanitärkörpers
Klebeschaumstoff eingebracht wird, der den Hohlraum ausfüllt und die dem Hohlraum
zugekehrte Wandung haftend mit der Montagebasis verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebeschaumstoff durch
eine verschließbare Öffnung in der Wandung des Sanitärkörpers in den Hohlraum eingespritzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufsetzen
des Sanitärkörpers auf die Montagebasis die Stoßfuge zwischen Sanitärkörper und Montagebasis
durch ein Klebeband geschlossen wird, welches nach dem Einspritzen des Klebeschaumstoffs
und dessen Verfestigung entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Rand
des Sanitärkörpers und der Montagebasis eine Abdichtung vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abdichtung ein auf den
Rand aufsteckbares elastisches Dichtprofil verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtprofil als Meterware
vorliegt und für die jeweilige Montage entsprechend der Länge des Randes abgelängt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichet, daß der
Klebeschaumstoff eine fliissigkeitsdichte Außenhaut bildet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Klebeschaumstoff verwendet wird, der für Krankheitserreger tötend oder hemmend
wirkt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Klebeschaumstoff
eine Komponente zugegeben wird, die für Krankheitserreger tötend oder hemmend wirkt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Klebeschaumstoff aus Polyurethanschaum besteht.
ll. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Polyurethanschaum
zusätzliche Haftmittel beigegeben sind.