[0001] Maschine zum Auftragen von flüssigen, verschäumten oder pastösen Medien auf Warenbahnen,
insbesondere Textilbahnen, mit mindestens einer rotierenden Schablone o.dgl.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Auftragen von flüssigen, verschäumten oder
pastösen Medien auf Warenbahnen, insbesondere Textilbahnen, mit mindestens einer rotierenden
Schablone o.dgl. und Vorrichtungen zum Transport der Warenbahn unter der Schablone
o.dgl. hinweg, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Schablone od.dgl. und die Oberflächengeschwindigkeit
der Warenbahn voneinander abweichen.
[0003] Das Auftragen von Medien, insbesondere'das Drucken mit Färbflotten ist nur möglich,
wenn vom Musterträger, also von der Schablone Druck auf das zu bedruckende Substrat,
also die Ware, ausgeübt wird. Es ist wohl ein Bestreben in der Druckerei, bei einwandfreier
figuraler Erhaltung der Druckschärfe diesen Druck so gering wie möglich zu halten.
Jedoch kann nicht kontakt- und auflagedruckfrei gedruckt werden.
[0004] Florware, welcher Art auch immer, ob individuelle Drähte, individuelle Fasern, Schlingen
oder sonstige Konstruktionen, können nie senkrecht stehen und auch andere Textilware
hat meistens einen sogenannten "Strich", d.h. daß Fasern auf der Oberfläche aufliegen
bzw. etwas schräg auf der Oberfläche stehen und das Erscheinungsbild der Gesamtoberfläche
wesentlich beeinflussen. Unter einem mechanischen Druck wird dieser Flor oder insbesondere
der Pol in seiner Lage verändert, so daß, wenn man von Polware ausgeht, also eine
Polverlegung" stattfindet, die im Falle eines theoretischen Senkrechtstehens eines
Poles nicht vorausbestimmbar sein wird, also irregulär ist. Im Falle einer bestimmten
vorgegebenen Schräglage des Poles -entweder nach vorn oder nach rückwärts- je nach
Laufrichtung der Ware wird diese Schräglage bei Aufbringung eines mechanischen Druckes
auf die Polware wirksam sein:
[0005] Wenn man also mit einem bestimmten Druck einen Musterträger, wie eine Schablone,
einen Siebzylinder od.dgl. an eine Florware anpreßt, wobei der Flor bereits eine Richtung
.aufweist, wird sich der Flor in dieser Richtung -weiter deformieren entsprechend
dem ausgeübten Druck.
[0006] Bei der Verlegung eines Poles in einen flacheren Zustand als vorher, legt der Pol
selbst an der Oberfläche eine Wegstrecke zurück. Diese Wegstrecke kann als "Differenzweg"
bezeichnet werden. Dieser Differenzweg bereitet erhebliche Probleme beim Drucken mit
Schablonen, da er bei dem üblichen Gleichlauf zwischen Umfangsgeschwindigkeit der-Schablone
und Oberflächengeschwindigkeit der Ware durch die Zurückhaltekraft des Poles, (des
Flores) eine Deformierung der Schablone hervorruft. Die Spitzen des Flores beschreiben
einen Kreisbogen, bis dieser zur Aufläge gelangt. Fällt man die Senkrechte in Richtung
äuf den Warengrund, verlagert sich diese um den entsprechenden Betrag, also um den
"Differenzweg".
[0007] Es ist zwar bereits schon durch die DE-PS 1 271 072 bekannt, die Umfangsgeschwindigkeit
der Siebdruckwalze zu jeder Zeit etwas geringer einzustellen als die Geschwindigkeit
des Drucktuches beträgt und damit der Warenoberfläche, jedoch geht der Anmelder dieser
DE-PS davon aus, daß in einer Siebdruckmaschine, wo Textilware auf ein endloses Drucktuch
aufgeklebt wird, die Oberflächengeschwindigkeit der Ware schwankt, und zwar im wesentlichen
aus den Gründen der unterschiedlichen Stärke des endlosen Drucktuches und der dadurch
erfolgenden Verlegung der neutralen Faser derselben. Außerdem wird die natürliche
gewisse Schwankung, die aus dem Antrieb selbst kommt, hervorgehoben. Vorgeschlagen
wird nun in dieser DE-PS, die Probleme, die sich durch diese Schwankungen ergeben,
dadurch zu lösen, indem man die Schablone um ca. 2‰ langsamer laufen läßt als die
theoretische Oberflächengeschwindigkeit der Ware. Die Standardschablonen haben einen
Umfang von 640 mm, wobei die 2‰ Nacheilung 1,28 mm pro Schablonenumdrehung ausmachen
würde. Die bestehenden Probleme hinsichtlich der Verlegung des Poles oder Flores,
z.B. bei Bedrucken von Teppichen, Samten u.dgl., werden durch diese Anweisung zum
technischen Handeln nicht gelöst.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bestehenden Probleme insbesondere
bei Polware, Textilvelouren, Teppichen, Samten u.dgl. hinsichtlich der Verlegung des
Poles während des Druckvorganges zu berücksichtigen, um eine längere Lebensdauer der
rotierenden Schablone, des Siebzylinders od.dgl. zu erzielen and insbesondere der
Verbeulungsgefahr der Schablone zu begegnen, sowie einen genaueren konturenscharfen
Musterauftrag zu gewährleisten. Die Erfindung besteht darin, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Schablone od.dgl. im Verhältnis zur Oberflächengeschwindigkeit der unter ihr transportierten
Ware von 0,3% bis
6 % plus oder minus / Umdrehung der Schablone od.dgl. einstellbar ist..
[0009] Dabei läßt sich die Umfangsgeschwindigkeit der Schablone od.dgl. genau der vorhandenen
Problematik der Verlegung des Poles od.dgl. in einen flacheren Zustand anpassen.
[0010] Wird z.B. angenommen, daß eine Schablone Verwendung findet, wie sie im Teppichdruck
üblich ist mit 1-m Umfang, wobei das im Inneren der Rotationsschablone befindliche
Auftragselement einen bestimmten Druck ausübt, so daß eine Polverlegung von 0,05 mm
pro Tuftreihe entsteht, so ist ein "Differenzweg" von 0,05 mm vorhanden. Befinden
sich bei der zu bedruckenden oder zu färbenden Ware die Tuftreihen in einem Abstand
von 4 mm, ergibt das einen Gesamtdifferenzweg pro Schablonenabwicklung von 12,5 mm.Diesem
Differenzweg wird die Schablonengeschwindigkeit angepaßt je nach Richtung der Legung
nach plus oder minus. Je nach Richtung, in welcher die Polware z.B. der Teppich unterhalb
der Schablone transportiert wird, ergibt sich dabei an der Oberfläche eine addierende
oder subtrahie- rende Wegstrecke, die von der Schablone zurückgelegt werden muß, um
keine zusätzlichen Kräfte auf die Schablone wirken zu lassen. Dies ist mit dem Anmeldungsgegenstand
möglich, indem nämlich zusätzlich zu der angegebenen Umfangsstrecke von 1 m oder subtrahierend
zu der Abwälzung von 1 m die Umfangsgeschwindigkeit der Schablone von 0,3% bis 6%plus
oder minus / Umdrehung der Schablone od.dgl. einstellbar ist. Damit wird erzielt,
daß keine zusätzlichen Kräfte auf die Schablone wirken können.
[0011] Es besteht nun die Möglichkeit, diese 12,5 mm, die im Beispiel angegeben sind, addierend
oder subtrahierend am Schablonenantrieb einzustellen, um zu vermeiden., daß sich die
Schablone sehr stark und sehr.unregelmäßig verformt. Diese Verformung würde umso mehr
geschehen, weil Pol oder Schlinge bzw. auch der Flor.in den gravierten Rastern einer
Schablone einen sehr hohen Widerstand finden. Die Schablonen werden somit nicht mehr
durchgebogen und beulen nicht mehr, was insbesondere in der Mitte geschieht, wenn
mit gleicher Geschwindigkeit gefahren wird und auch das unregelmäßige Nachrutschen
und Verrücken der Ware, was bei sehr hohem Kraftaufbau erfolgt, wird vollständig beseitigt.
Man kann somit ein klares und rapportgenaues passendes Druckbild erzeugen und auch
beispielsweise vollkommen gleichmäßig einfärben.Der genaue Wert der Einstellung wird
je nach Warenqualität empirisch zu ermitteln sein. Wenn im Vorhergehenden und Nachfolgenden
von "Drucken" oder "Färben" die Rede ist, so ist dies nicht einschränkend zu verstehen.
Es können auch andere Chemikalien Verwendung finden, beispielsweise ein Auftrag von
einem Veredelungsmittel einer beliebigen Flotte auf eine Ware, insbesondere auf eine
faserige Ware.
[0012] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 das Grundprinzip einer Maschine mit rotierender Schablone in Seitenansicht,
Fig. 2+3 Prinzipskizzen.,
Fig. 4 eine weitere Prinzipskizze.
[0013] In Fig. 1 ist eine an sich bekannte rotierende Schablone 1 dargestellt, wobei in
strichpunktierten Linien gezeigt ist, in welcher Weise sie sich insbesondere mittig
verformt und Beulen 1a, 1b bilden kann. Diese Darstellung ist etwas übertrieben.zur
Verdeutlichung des Problems.Derartig angetriebene Siebzylinder sind z.B. durch die
DE-PS 20 26 492 bekannt Eine Warenbahn 2, vorzugsweise eine faserige Bahn, insbesondere
eine Polware, Florware mit individuellen Drähten,
' individuellen Fasern, Schlingen oder sonstigen Konstruktionen, wird in Pfeilrichtung
A transportiert und liegt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einer Druckdecke
3, die in den angegebenen Pfeilrichtungen endlos umläuft. In welcher Weise nun der
Gegendruck erzeugt wird, ist gleichgültig. Dargestellt ist ein Gegendruckbalken 4.
[0014] Die Gesamtanordnung liegt in einem Maschinengestell, das nicht gezeigt ist. Die Druckdecke
wird angetrieben von einem regelbaren Antrieb 5. Gezeigt ist ein Motor 50 und ein
Getriebe 51. Die Schablone 1 und deren dargestelltes
Auftragselement 6, hier eine Rollrakel, werden ebenfalls angetrieben. In der Zeichnung
ist das Antriebsritzel 7 gezeigt. Wesentlich ist, daß die Rotationsschablone 1 so
anzutreiben ist, daß sie von 0,3% bis 6%oder mehr plus oder minus / Eigenumdrehung
in ihrer Geschwindigkeit zur Oberflächengeschwindigkeit der unter ihr transportierten
Ware 2 einstellbar ist, und zwar stufenlos einstellbar ist.
[0015] Wenn im Vorhergehenden und Nachfolgenden von Warenbahnen die Rede ist, so soll dies
nicht einschränkend zu verstehen sein. Es können Stränge, Fäden, Fasern, vorzugsweise
mit.Flor, derart bedruckt werden, aber auch Flächenabschnitte, beispielsweise hintereinander
geschobene Filzstücke u.dgl. Die Schablone 1 kann einen gesonderten Antrieb haben,
sie kann aber auch vom allgemeinen Maschinenantrieb her mit angetrieben werden unter
Zwischenschaltung von fein regelbaren Getriebeteilen. Vorzugsweise hat sie einen eigenen
regelbaren Motorantrieb. Die Schablone ist in axialer Richtung gespannt und in ihren
Endringen gehalten. Wird nun angenommen, daß die Rotationsschablone 1 m Durchmesser
hat, wobei das Auftragselement 6 einen bestimmten Druck ausübt, erfolgt die Polverlegung
beispielsweise in einer Größe von 0,05 mm pro Tuftreihe. Dies ist . in Fig. 2 gezeigt.
Die Polverlegung und damit der Differenzweg des Poles ist sehr stark vergröbert und
vergrössert dargestellt und auch die Auflage der Schablone 1 mit
Auftragselement 6 ist mit Abstand dargestellt, um die unterschiedliche Lage des Poles
vor und nach dem Druck deutlich zu machen. Das Maß c ist das Maß für den Differenzweg
für die Polverlegung. Der Pol ist mit 20 in der Zeichnung bezeichnet. Wie bereits
erwähnt, können es-auch Schlingen sein, einzelstehende Fasern, Faserbüschel, Noppen
u. dgl.
[0016] Befinden sich die Tuftreihen z.B. in einem Abstand von 4 mm (Maß d in der Fig. 2)
ergibt sich ein Gesamtdifferenzweg pro Schablonenabwicklung von 12,5 mm. Dies sind
nur angegebene Maße, je nach Länge des Flores oder des Poles, je nach ausgeübtem Druck
u.dgl. wird sich der Gesamtdifferenzweg völlig anders auswirken.
[0017] Je nach der Richtung, in welcher der Teppich oder die Warenbahn 2 unter der Schablone
od.dgl. transportiert wird, ergibt sich dabei an der Oberfläche eine addierende oder
subtrahierende Wegstrecke, die von der Schablone entweder zusätzlich zu dem Meter
Umfang oder subtrahierend zu der 1 Meter Abwälzung zurückgelegt werden muß, um keine
zusätzlichen Kräfte auf die Schablone wirken zu lassen. In Fig. 2 ist die subtrahierende
Situation gezeigt, in Fig. 3 die addierende Situation. In Fig. 2 liegt der Pol somit
nach rückwärts gerichtet und in Fig. 3 liegt der Pol nach vorwärts gerichtet und durch
die vorgegebene Schräglage ist vorausbestimmbar, in welche Richtung sich der Pol legen
wird und in welcher Richtung er auch Schwierigkeiten im Schablonenbereich machen wird.
Dies gilt insbesondere, weilFlor oder Schlinge in den gravierten Rastern der Schablone
einen sehr hohen Widerstand finden. Außerdem wi-d aus den Figuren ersichtlich, daß
durch die Polverlegung die Schablone besonders in der Mitte durchgebogen wird, verbeult
und bei sehr hohem Kraftaufwand kann ein unregelmäßiges Nachrutschen und Verrücken
der Schablone erfolgen.Die strichpunktierte Linie der Fig. 1 zeigt die nachteilige
Verbeulun
g bei Gleichlauf von Schablone u. Druck'cecke Die Vorlaufgeschwindigkeit der Druckdecke
oder die Nachlaufgeschwindigkeit derselben im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit
der Schablone oder auch die Nachlaufgeschwindigkeit der Schablone und die Vorlaufgeschwindigkeit
derselben im Verhältnis zur Druckdecke, je nachdem welche Antriebsmittel wohin gelegt
werden, läßt sich somit genau berechnen und entsprechend anpassen, indem der
Gesamtdifferenzweg / Schablonenabwicklung für die Vorlaufgeschwindigkeit öder Nachlaufgeschwindigkeit
des jeweiligen Teiles zugrundegelegt wird. Es wird also von der Voraussetzung ausgegangen,
daß die Schablone korrespondierend laufen muß zur Oberfläche der Ware unter Berücksichtigung
der Polverlegung, um zu verhindern, daß sich die Schablone verformt. Mit der vorliegenden
Erfindung soll versucht werden, das Problem der nichtkorrespondierenden Geschwindigkeit
zu lösen, nämlich, daß sich die Schablone dem Gesamtdifferenzweg der Oberfläche der
Warenbahn durch die Polverlegung, die Florverlegung od.dgl. jeweils anpaßt, um Schwankungen
in der Schablone von der Ware her zu vermeiden.
[0018] Wenn im Vorhergehenden von "Schablone" die Rede ist, so ist dies nicht einschränkend
zu verstehen. Die Schablone kann graviert oder ungraviert sein, ein Sieb od. dgl.
Auch die Antriebsmittel können frei gewählt werden, ob nun ein gemeinsamer Antrieb
mit entsprechenden Regelelementen und Steuerungen vorgesehen wird oder ob die Druckdecke
3 einen gesonderten Motor 50 und Getriebe 51 und die Schablone evtl. mit Auftragsvorrichtungen
6 ein Getriebe 71 und einen Motor 70 bekommt, ist je nach Konstruktion frei wählbar.
[0019] In Fig. 4 ist der Differenzweg,der bei Veränderung der Umfangsgeschwindigkeit der
Schablone im Verhältnis zur Oberflächengeschwindigkeit der Ware berücksichtigt werden
muß, näher erklärt. Die Oberfläche der Ware ist in unbelastetem Zustand mit e bezeichnet,
während sie in belastetem Zustand mit e' angegeben ist. Diese Verlagerung der Oberfläche
der Ware erfolgt durch Legung des Poles in der angegebenen Pfeilrichtung f. Wesentlich
ist somit der
'Differenzweg c, der bereits erklärt ist, und die Verlagerung der Warenoberfläche auf
eine niedrigere Ebene durch den Druck, den das Auftragselement, beispielsweise die
Rollrakel 6 (Fig. 1), die im Inneren der Schablone 1 liegt; auf die Ware ausübt.
[0020] Auch die Schablone selbst übt einen Druck aus, da sie in der Höhe eingesetzt wird,
in der sich die Ware im zusammengelegten Zustand befindet. Schablone und Ware stehen
demzufolge in direktem Kontakt zueinander. Man kann in dieser Form färben oder drucken.
Im wesentlichen soll mustergemäß gedruckt werden, und zwar soll die Druckschärfe,
d.h. also die genauen Konturen der Musterung erreicht werden. Man kann nicht kontakt-
oder auflagefrei oder kantakt- oder auflagearm drucken. Die Schablone 1 und mit ihr
das Auftragselement 6 liegen somit auf der Ware auf. Die Auflage ist linear. Es besteht
somit ein inniger Kontakt zur Ware. Somit liegt auch die Oberflächengeschwindigkeit
der Schablone direkt auf der Ware, und zwar auf der Ware mit liegendem Flor, da sich
im eigentlichen Druckbereich der Flor bereits gelegt hat. Ein Schlupf oder ein Gleiten
bzw. ein Schmieren des Siebzylinders oder der Schablone 1 auf der Ware soll nicht
erfolgen, da sonst beispielsweise kein exakter figuraler Druck erzielt würde.
[0021] Obwohl also kein Gleiten oder Schmieren des Siebzylinders oder der Schablone 1 auf
der Warenoberfläche hervorgerufen werden soll, soll mit verminderter oder erhöhter
Schablonengeschwindigkeit gearbeitet werden. Dabei soll sich die Vorrichtung mit ihrer
Geschwindigkeitsdifferenz genau dem "Differenzweg" des Poles anpassen, der mit c in
der Fig. 4 bezeichnet ist. Somit soll die Umfangsgeschwindigkeit der Schablone 1 bzw.
des rotierenden angetriebenen Siebzylinders exakt der Bewegung des Flores der Noppen,
also des Poles, anpassen, den dieser im Auftragsbereich vollzieht, während er unter
die Schablone in den Andruckbereich gerät. Diese Legebewegung ist eine Schwenkbewegung
und genau um diesen Differenzweg soll die Zulaufgeschwindigkeit der Schablone oder
des Siebzylinders schneller oder langsamer erfolgen. es sei denn, man wünscht z.B.
Schatteneffekte im Druck, dann können größere Differenzen in Lagerichtung des Poles
nach plus oder minus eingestellt werden.
[0022] Somit soll im Grunde genommen kein Geschwindigkeitsunterschied zwischen Oberfläche
der Ware und Mantelfläche der Schablone hervorgerufen werden, sondern es erfolgt eine
Anpassung genau in dem Maß, das sich aus dem Verhalten des Flores der Noppen bzw.
des Poles auf der Ware ergibt. Mit der Vorrichtung kann aber nicht nur figural gedruckt
werden, sondern beispielsweise auch gefärbt werden, wobei die Färbung dann aber unter
der Druckbelastung von Schablone und Auftragselement erfolgt. Färbungen, die einen
Abstand zur Ware zulassen, wie sie vorbekannt sind, verändern die Lage des Poles nicht.
In diesem Fall braucht eine Anpassung an die Polverlegung nicht zu erfolgen. Arbeitet
man mit Abstand ohne Druckbelastung der Schablone bzw. des Auftragselementes im Verhältnis
zur Warenbahn, kann ein Schleifen oder Rutschen des Siebzylinders bzw. der Schablone
im Verhältnis zur Warenbahn in Kauf genommen werden, selbst wenn die stehenden Spitzen
des Poles noch berührt werden. Beim Anmeldungsgegenstand dagegen rollt der Schablonenumfang
bzw. die Siebschablone auf der Warenbahn ab und trotz der unterschiedlichen Geschwindigkeiten
wird ein Schleifen oder Rutschen der Oberfläche des Siebzylinders oder der Schablone
auf der Oberfläche der Warenbahn verhindert. Es wird eine exakte Abrollbewegung erzielt,
falls keine Auftragseffekte gewünscht werden. Die offenbarten Merkmale einzeln und
in Kombination werden, soweit sie gegenüber dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich
angesehen.
1. Maschine zum Auftragen von flüssigen, verschäumten oder pastösen Medien auf Warenbahnen,
insbesondere Textilbahnen, mit mindestens einer rotierenden Schablone od. dgl. und
Vorrichtungen zum Transport der Warenbahn unter der Schablone od.dgl. hinweg, wobei
die Umfangsgeschwindigkeit der Schablone od.dgl. und die Oberflächengeschwindigkeit
der Warenbahn voneinander abweichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Schablone od.dgl. im Verhältnis zur Oberflächengeschwindigkeit der unter ihr transportierten
Ware von 0,3 % bis 6% des Schablonenumfanges plus oder minus pro Umdrehung der Schablone
(1) od. dgl. einstellbar ist.
2. Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß bei Bearbeitung von Polware, Florware u.dgl.
der nach plus oder minus eingestellte Differenzwert der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Schablone (1) od.dgl. im Verhältnis zur Oberflächengeschwindigkeit der Ware (2)
abhängig ist von der Schräglage des Poles in Laufrichtung der Ware oder entgegen der
Laufrichtung der Ware, wobei bei Schräglage des Poles entgegen der Laufrichtung der
Differenzwert der Geschwindigkeiten auf minus und bei Schräglage des Poles in Laufrichtung
auf plus gestellt ist.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftrag auf Polware,
Florware od.dgl. der eingestellte Differenzwert der Umdrehungsgeschwindigkeit der
Schablone im Verhältnis zur Oberflächengeschwindigkeit der Ware abhängig ist von dem
Gesamtdifferenzweg der Polverlegung pro Schablonenabwicklung.
4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablonenumfangsgeschwindigkeit
genau angepaßt ist der-Oberflächengeschwindigkeit des sich unter die Schablone legenden
Flores der Warenbahn nach plus oder minus im Verhältnis zur Grundware bzw. des Drucktuches.