[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum horizontalen Stranggießen
von Metallen, insbesondere Stählen.
[0002] Derartige Vorrichtungen umfassen üblicherweise einen das schmelzflüssige Metall aufnehmenden
Behälter, der im unteren Bereich seiner Wandung eine Ausflußdüse aufweist, durch die
das Metall in eine im wesentlichen horizontal angeordnete Kokille fließt, aus der
der Metallstrang im allgemeinen mit mechanischen Mitteln abgezogen wird. Zur Überleitung
des flüssigen Metalls aus dem Behälter in die Kokille dient ein Ausflußkanal, der
z.B. in Form eines mit dem Behälter einstückig ausgebildeten Mundstückes aus feuerfestem
Werkstoff, das in die Kokille hineinreicht, ausgebildet sein kann.
[0003] In der Praxis ist es beim kontinuierlichen horizontalen Stranggießen manchmal notwendig
oder erwünscht, den Gießvorgang rasch zu unterbrechen, um beispielsweise beim Übergang
zu einem anderen Erzeugnis die Kokille bei mit Metall gefülltem Behälter auswechseln
oder an dieser Reparaturarbeiten vornehmen zu können.
[0004] So ist beispielsweise in der FR-PS 1 181 408 eine derartige Vorrichtung beschrieben,
bei der ein Behälter für das geschmolzene Metall über eine vertikale Ausflußöffnung
mit einem horizontal angeordneten Gießkanal mit anschließender Horizontal-Kokille
verbunden ist. Der unterhalb der Ausflußöffnung liegende beheizbare Gießkanal weist
auf der der Gießkokille abgewandten Seite eine Öffnung auf und ist für die Aufnahme
eines durch diese Öffnung geführten horizontal verschieblichen, die vertikale Ausflußöffnung
des Schmelze-Behälters und den Gießkanal jeweils in gewünschter Weise freigebenden
oder verschließenden VerschlußStopfens ausgebildet. Bei geöffnetem Verschluß fließt
die Metallschmelze vertikal aus dem Schmelze-Behälter aus und unter scharfer Richtungsänderung
in den horizontal angeordneten Gießkanal und die anschließende Stranggieß-Kokille
ein. Soll der Metallfluß unterbrochen werden, wird der der Innenform des Gießkanals
angepaßte VerschlußStopfen horizontal in den Gießkanal eingeschoben und verschließt
die Öffnung zwischen Schmelze-Behälter und Gießkanal sowie den Gießkanal selbst.
[0005] Nachteile dieses an sich sehr einfach aufgebauten horizontal arbeitenden Verschlußorganes
bestehen darin, daß beim Verschließen eine relativ große Metallmenge verdrängt wird
und daß keine Einrichtungen vorgesehen sind, um ein Zusetzen des Überganges vom Metallbehälter
zum Gießkanal mit infolge der dort auftretenden größeren Abstrahlung und Abkühlung
erstarrten Metallresten und damit Störungen des Betriebes des Verschlußorganes zu
verhindern.
[0006] Bei Strangguß-Anlagen mit vertikal angeordneten Gießkokillen ist der Einsatz von
Einrichtungen bekannt geworden, die ein Erstarren des Metalles im Bereich eines eine
horizontale Schieberplatte als Verschlußorgan aufweisenden, im ebenfalls vertikalen
Ausflußkanal angeordneten, als Schieber ausgebildeten Absperrorganes verhindern.
[0007] So ist z.B. gemäß der US-PS 3 ö09 146 in der geteilt ausgebildeten Schieberplatte
ein im wesentlichen der Dimension der Ausflußdüse zwischen Schmelze-Behälter und Kokille
entsprechender, poröser Teil angeordnet, der bei der Schließ-Stellung der Schieberplatte
mit der Ausflußdüse fluchtet und durch welchen, gespeist über eine Leitung, ein Gas
zugeführt werden kann. In dem porösen Teil der Schieberplatte wird das Gas fein verteilt,
hält in Form von aufsteigenden Blasen das schmelzflüssige Metall permanent in Bewegung
und verhindert dessen Eindringen in leicht zusetzbare Bereiche und Teile des Schiebers.
Ist die Metallschmelze heiß und dünnflüssig genug, wird ein Inertgas, wie z.B. Argon,
zugeführt, das für die gewünschte Verdrängung des Metalles aus empfindlichen Bereichen
des Schiebers sorgt.
[0008] Droht ein Erstarren des Metalls im Bereich der Ausflußdüse und des Schiebers infolge
von Abkühlung, so wird auf die Zuführung von Sauerstoff oder sauerstoffhältigem Gas
umgeschaltet, wodurch eine infolge der Oxidation eines kleinen Anteils des Metalls
bewirkte Erhitzung des Metalles in diesem Bereich erfolgt und dort ein Erstarren von
Teilen des Metalls im Bereich der beweglich zu erhaltenden Schieberplatte vermieden
wird. Die Zuführung der Gase bringt, da infolge der horizontalen Anordnung der Schieberplatte
und der Oberfläche von deren porös ausgebildetem Gaszuführungsteil der ferrostatische
Druck des über dem Schieber im Behälter befindlichen Metalls in allen Teilen des Querschnittes
der Ausflußdüse gleich groß ist, keine Probleme.
[0009] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum horizontalen Stranggießen
zu schaffen, welche ein Verschlußorgan zum Unterbrechen des Gießmetall-Stromes umfaßt,
das durch einen im wesentlichen vertikal angeordneten Schieber gebildet ist, und bei
welcher zur Vermeidung von Störungen im Bereich des Verschlußorganes eine Einrichtung
zum Zuführen von Inert- oder Sauerstoff (enthaltendem) Gas vorgesehen ist.
[0010] Bei vertikal angeordneten Schiebern tritt das Problem auf, daß z.B. im unteren Teil
der Schieberplatte zugeführtes Gas eine größere statische Druckhöhe zu überwinden
hat, als im oberen Teil der Schieberplatte. Die dadurch auftretenden Nachteile und
Schwierigkeiten konnten, wie überraschend gefunden wurde, durch die vorliegende Erfindung
) überwunden werden.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Stranggießen von Metallen, insbesondere
Stählen, die einen Behälter für das zu gießende, schmelzflüssige Metall, mindestens
einen im Bereich des Bodens des Behälters in Verbindung mit mindestens einer horizontalen
Stranggieß-Kokille stehenden Ausflußkanal und mindestens ein im Kanal angeordnetes
Verschlußorgan umfaßt, und dadurch gekennzeichnet ist, daß auf der Schieberplatte
eines in einem im wesentlichen horizontal geführten Ausflußkanal dazu geneigt, vorzugsweise
im wesentlichen vertikal,angeordneten Schiebers an deren dem Schmelze-Behälter zugewandter
Seite, im Bereich der Randzone des in Schließ-Stellung der Schieberplatte mit dem
zu vergießenden Metall in Berührung stehenden Flächenbereiches und/oder im Bereich
der Öffnung, vorzugsweise Bohrung, der Kopfplatte des Schiebers mindestens eine Öffnung
oder Düse zum Zuführen eines gasförmigen Mediums, vorzugsweise Sauerstoff und/oder
Argon, mit im wesentlichen tangentlaler Ausströmrlchtung angeordnet ist.
[0012] Es sei an dieser Stelle hervorgehoben, daß an den angegebenen Stellen der Schieberplatte
und der Kopfplatte vorteilhafterweise eine Mehrzahl solcher tangentiale Ausströmrichtung
aufweisender Öffnungen oder Düsen angeordnet sind. Diese Gaszuführungen können auch
durch Kapillaren, Kanäle, Düsenöffnungen od. dgl. gebildet sein. Der Ausdruck "tangential"
bedeutet, daß die Gase einerseits die jeweilige Oberfläche eines der genannten Teile
des Verschlußorganes tangential oder in flachem bzw. spitzem Winkel verlassen und
anderseits, daß ihre Ausströmrichtung jeweils im wesentllchen parallel zum entsprechenden
Teil der Umgrenzungslinie des vom Gas zu bespülenden Bereiches verläuft. DieAusströmrichtung
kann,obwohl im wesentlichen tangential,vorteilhaft nach außen, also gegen die Peripherie
der Anordnung gerichtet sein.
[0013] Wesentlich ist, wie gefunden wurde, daß für eine "periphere" Zuführung der Gase am
jeweiligen Teil des Schiebers Sorge zu tragen ist. Zusätzlich kann auch eine Zuführung
im Zentrumsbereich, z.B. der Schieberplatte, erfolgen.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, daß im Bereich der Randzone des mit der Metallschmelze
in Berührung stehenden Flächenbereiches der SChieberplatte zu deren, vorzugsweise
kreisrunder, Randbegrenzung im wesentlichen parallele und vorzugsweise tangentiale
Richtung aufweisende und die Oberfläche der Schieberplatte in spitzem, vorzugsweise
3 bis 45-grädigem, insbesondere 10 bis 30-grädlgem, Winkel durchdringende Öffnungen
oder Düsen angeordnet sind.
[0015] Vorteilhaft ist es weiters, wenn in der Wand der die Kopfplatte durchdringenden Öffnung,
vorzugsweise Bohrung, in deren der angrenzenden Schieberplatte zugewandtem Bereich,
diese Wand im wesentlichen tangential durchdringende Öffnungen oder Düsen mit gegen
die Oberfläche der Schieberplatte schräg gerichteter, vorzugsweise einen Winkel von
3 bis 75
0, insbesondere von 10 bis 60
0, einschließender Ausströmrichtung angeordnet sind.
[0016] Diese beiden eben angeführten Ausführungsformen können auch beide gleichzeitig realisiert
sein.
[0017] Bei diesen Ausführungsformen wird das Eindringen von Schmelze zwischen die verschieblichen
und fest angeordneten Teile des Verschlußorganes und das Erstarren von Metall an diesen
Stellen mit Sicherheit ausgeschaltet, selbst dann, wenn einmal die Schmelze zu stark
abgekühlt sein sollte.
[0018] Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß alle Öffnungen oder Düsen an Kopfplatte
und/oder Schieberplatte gleichsinnige Ausströmrichtung aufweisen. Dadurch wird eine
Art spiralige Kreisbewegung der Schmelze mit Tendenz vom Bereich des Schiebers weg
bewirkt. Dabei können die Öffnungen oder Düsen der Schieberplatte alle jeweils eine
gleichsinnige Ausströmrichtung und die Öffnungen oder Düsen in der Kopfplatte alle
jeweils ebenfalls eine gleichsinnige, jedoch der Ausströmrichtung der Gase an der
Schieberplatte entgegengesetzte Ausströmrichtung aufweisen.
[0019] Eine weitere Variante sieht vor, daß jeweils nebeneinanderliegende Öffnungen oder
Düsen an Kopfplatte und/oder Schieberplatte einander zugekehrte Ausströmrichtungen
aufweisen.
[0020] Dadurch kann im Bereich der Innenwand der Bohrung in der Kopfplatte und der Ausflußdüse
eine periphere Konvektions-Strömung der Schmelze erreicht werden.
[0021] Als für die Gleichmäßigkeit der Gaszuführung über den zu bespülenden Querschnitt
und damit der Metallbewegung im Gesamtbereich des Schiebers günstig hat sich eine
Ausführungsform erwiesen, die darin besteht, daß im unteren Bereich, vorzugsweise
in der unteren Hälfte, des mit der Metallschmelze in Berührung stehenden Flächenbereiches
der Schieberplatte und/oder im unteren Bereich der Öffnung in der Kopfplatte vorzugsweise
um 10 bis 100 % mehr Öffnungen oder Düsen angeordnet sind als im jeweils oberen Bereich,
vorzugsweise in der oberen Hälfte, der Öffnung und/oder des Flächenbereiches.
[0022] Zur Unterstützung der Wirkung der "Tangential-Düsen" an Kopfplatte und/oder Schieberplatte
kann weiters vorgesehen sein, daß in der Schieberplatte innerhalb des in Schließ-Stellung
mit dem flüssigen Metall in Berührung stehenden Flächenbereiches, vorzugsweise von
dessen Zentrum gegen den oberen Bereich versetzt, ein von über mindestens eine Leitung
zugeführtem, gasförmigem Medium durchströmbarer, von den tangentiale Ausströmrichtung
aufweisenden Öffnungen oder Düsen gegebenenfalls nur teilweise umgebener, poröser
Stopfen angeordnet ist.
[0023] Dabei hat sich eine Ausführungsform als günstig erwiesen, bei der die tangentiale
Ausströmrichtung aufweisenden Öffnungen oder Düsen nur in der Randzone des unteren
Bereiches angeordnet sind.
[0024] Der poröse Stopfen kann in einer die Schieberplatte durchdringenden Öffnung, vorzugsweise
Bohrung, angeordnet sein oder in einer der Metallschmelze zugewandten Ausnehmung der
Schieberplatte.
[0025] Bevorzugt ist eine Ausführungsvariante, bei der an der Schieberplatte in deren bei
Schließ-Stellung mit der Metallschmelze in Berührung stehendem Flächenbereich eine
sich bis in den Bereich der Randzone erstreckende, vorzugsweise zylindrisch geformte,
Ausnehmung angeordnet ist, deren Begrenzungswand von Öffnungen oder Düsen zur Zuführung
von gasförmigen Medien mit im wesentlichen tangentialer und vorzugsweise gegen die
Metallschmelze gerichteter Ausströmrichtung durchdrungen ist.
[0026] Anhand der Zeichnungen sei die Erfindung näher erläutert:
Es zeigen: Fig. 1 ein Gesamtschema der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der sowohl
über die Kopf- als auch über die Schieberplatte des Schiebers Gas tangential zugeführt
werden kann; Fig. 2 eine Vorderansicht des mit tangentiale Ausströmrichtung aufweisenden
Düsen versehenen Bereiches der Schieberplatte, der bei Verschlußstellung mit der im
Schmelze-Behälter befindlichen Metallschmelze in Berührung steht; Flg. 3 eine Seitenansicht
dieses Bereiches des Schieberplatte; Fig. 4 eine schematische Vorderansicht des mit
tangentiale Ausströmrichtung aufweisenden Düsen und einem porösen Stopfen für die
Zuführung von Gasen versehenen Bereiches der Schieberplatte und Flg. 5 einen Schnitt
durch eine mit einer Ausnehmung versehene Schieberplatte, wobei die Gase aus der Begrenzungswand
dieser Ausnehmung tangential zugeführt werden.
[0027] Der in Fig. 1 nur teilweise gezeigte Behälter 1 für die zu vergießende Metallschmelze
la weist in seinem unteren Bereich einen diesen Behälter 1 mit der horizontalen, ebenfalls
nur teilweise gezeigten Stranggießkokllle 4 verbindenden, im wesentlichen horizontal
verlaufenden Ausflußkanal 2 auf. In dem Kanal ist ein von außen, z.B. mittels Druckzylinder
betätigbarer Platten-Schieber 3 angeordnet, von dem die Kopfplatte 10 und die geteilte
Schieberplatte 20 vergrößert dargestellt sind. Die feststehende, aus hochfeuerfestem
Material bestehende Kopfplatte 10 ist dem Schmelze-Behälter zugewandt angeordnet und
weist eine Durchfluß-Öffnung 11 auf, deren Wand 12 von den tangentiale Ausströmrichtung
aufweisenden Gaszufuhrdüsen 13 durchdrungen wird. Im unteren Bereich llb der Öffnung
11 wurden verhältnismäßig mehr Düsen 13 angeordnet als in dem oberen Bereich lla.
Das aus diesen Düsen 13 austretende Gas verdrängt die Schmelze kontinuierlich aus
dem Bereich der Schieberplatte 20.
[0028] An der Kopfplatte 10 angepreßt ist die verschiebbare, ebenfalls aus feuerfestem Material
gefertigte, in der gezeigten Ausführung geteilt ausgebildete Schieberplatte 20 angeordnet,
deren einer Teil eine Durchflußöffnung 20a aufweist, die bei Öffnung-Stellung des
Schiebers 3 mit dem Verbin
- dungskanal 2 bzw. der Ausflußdüse und mit der Bohrung 11 . der Kopfplatte 10 fluchtet.
In jenem Bereich des zweiten Schieberplatten-Teiles, der bei Schließ-Stellung der
Schieberplatte mit der sich im Behälter 1 befindlichen MetallSchmelze la in Berührung
steht, sind in dessen Peripherie- bzw. Randzonen-Bereich die tangential mündenden
Düsen 23 angeordnet, die über einen Ringkanal 28 mit dem unter Druck stehenden Spül-
oder Oxidations-Gas versorgt werden. Das tangential ausströmende Gas hält die Schmelze
im Bereich der Schieberplatte 20 in Bewegung und verdrängt es kontinuierlich aus deren
Bereich.
[0029] Aus der in Fig. 2 gezeigten Vorderansicht eines Teiles der Schieberplatte 20 ist
der von einer unterbrochen dargestellten Kreislinie 22b umgrenzte Bereich 22 ersichtlich,
der bei Schließ-Stellung der Schieberplatte 20 bzw. von deren entsprechendem Teil
mit der Metallschmelze la in Berührung steht.
[0030] In der Randzone 22a dieses Bereiches 22 sind die Ausströmöffnungen der Düse 23 zur
tangentialen Zuführung der Gase angeordnet. Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Anordnung sind im unteren Bereich 22c mehr Tangential-Düsen angeordnet als im oberen
Bereich 22d. Dadurch wird ein besonders guter Ausgleich für die über dem Querschnitt
des horizontalen Ausflußkanals 2 (Fig. l) auftretenden Unterschiede im ferrostatischen
Druck und damit eine gleichmäßige Bespülung des sensiblen Bereiches des Schiebers
erreicht.
[0031] Aus dem in Fig. 3 gezeigten Schnitt durch den in Fig. 2 in Vorderansicht dargestellten
Bereich 22 der Schieberplatte 20 sind die die Oberfläche 21 in der Randzone 22a des
Flächenbereiches 22 in spitzem Winkel durchdringenden Düsen-Kanäle 23 ersichtlich,
die über den Ringkanal 28 mit Gas gespeist werden.
[0032] Zusätzlich zu den "tangentialen" Düsen kann vom Zentrum des Bereiches 22 nach oben
versetzt und von den Düsenöffnungen 23 umgeben ein in einer Ausnehmung der Schieberplatte
20 sitzender, poröser Stopfen 25 (strichpunktiert dargestellt) vorgesehen sein, von
dem aus, gespeist von der ebenfalls durch unterbrochene Linien angedeuteten Zuführungsleltung
27, die Gase flächig und sehr fein verteilt in die Metallschmelze la eingebracht werden.
[0033] Bei der in Fig. 4 in Vorderansicht gezeigten Ausführungsform ist der poröse Stopfen
25 ebenfalls im oberen Teilbereich 22d des Schiebers 20 angeordnet, allerdings sind
dort in diesem oberen Teil überhaupt keine Gaszufuhrdüsen mit im wesentlichen tangentialer
Ausströmrichtung angeordnet; deren Aufgabe übernimmt der poröse, beispielsweise aus
Zirkonoxid gefertigte Stopfen 25.
[0034] Im unteren Bereich 22c sind hingegen die erfindungswesentlichen,tangentiale Ausströmrichtung
aufweisenden Gaszufuhrdüsen 23 angeordnet, sodaß auch bei dieser Ausführungsvariante
eine gleichmäßige Spülung des Gesamtquerschnittes trotz vertikaler Anordnung der Schieberplatte
gewährleistet ist.
[0035] In Fig. 5 ist der in Schließ-Stellung mit der Schmelze la in Berührung stehende Bereich
22 der Schieberplatte 20 einer anderen, bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Schnitt gezeigt.
[0036] Das gasförmige Medium wird über den Ringkanal 28 und die die zylindrische Begrenzungswand
24a der Ausnehmung 24 in der Schieberplatte 20 tangential durchdringenden Düsen 23
zugeführt.
[0037] Die Begrenzungswand 24a der Ausnehmung 24 befindet sich im Bereich der Randzone 22a
des mit der Metallschmelze la bei Schließ-Stellung der Schieberplatte 20 in Berührung
stehenden Bereiches 22, sodaß auch bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäß
angestrebte Effekt der Spülung der sensiblen Zonen des Schiebers mit Gas erreicht
wird.
[0038] Es sei nur kurz darauf verwiesen, daß in der Öffnung 11 bzw. in deren Wand 12 der
Kopfplatte 10 (siehe Fig. 1) die Anordnung der Düsen 13 in zur Anordnung der Düsen
23 in der in Fig. 5 gezeigten Wand 24a der Ausnehmung 24 der Schieberplatte 20 ganz
analoger Weise vorgesehen sein kann.
1. Vorrichtung zum Stranggießen von Metallen, insbesondere Stählen, die einen Behälter
(1) für das zu gießende, schmelzflüssige Metall (la), mindestens einen im Bereich
des Bodens des Behälters in Verbindung mit mindestens einer horizontalen Stranggießkokille
(4) stehenden Ausflußkanal (2) und mindestens ein im Kanal (2) angeordnetes Verschlußorgan
(3) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schieberplatte (20) eines in einem,
im wesentlichen horizontal geführten Ausflußkanal (2) dazu geneigt, vorzugsweise im
wesentlichen vertikal, angeordneten Schiebers (3) an deren dem Schmelze-Behälter (1)
zugewandter Seite, im Bereich der Randzone (22a) des in Schließ-Stellung der Schieberplatte
(20) mit dem zu vergießenden Metall (la) in Berührung stehenden Flächenbereiches (22)
und/oder im Bereich der Öffnung (11), vorzugsweise Bohrung, der Kopfplatte (10) des
Schiebers (3) mindestens eine Öffnung oder Düse (23, 13) zum Zuführen eines gasförmigen
Mediums, vorzugsweise Sauerstoff undl oder Argon mit im wesentlichen tangentialer Ausströmrichtung angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Randzone
(22a) des mit der Metallschmelze (la) in Berührung stehenden Flächenbereiches (22)
der Schieberplatte (20) zu deren, vorzugsweise kreisrunder, Randbegrenzung (22b),
im wesentlichen parallele und vorzugsweise tangentiale Richtung aufweisende und die
Oberfläche (21) der Schieberplatte (20) in spitzem, vorzugsweise 3 bis 45-grädigem,
insbesondere 10bis30-grädigem, Winkel durchdringende Öffnungen oder Düsen (23) angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand (12)
der die Kopfplatte (10) durchdringenden Öffnung (11), vorzugsweise Bohrung, in deren
der angrenzenden Schieberplatte (20) zugewandtem Bereich, diese wand (12) im wesentlichen
tangential durchdringende Öffnungen oder Düsen (13) mit gegen die Oberfläche (21)
der Schieberplatte (20) schräg gerichteter, vorzugsweise einen Winkel von 3 bis 75°,
insbesondere von 10 bis 60°, einschließender Ausströmrichtung angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Öffnungen oder Düsen (13, 23) an Kopfplatte (10) und/oder Schieberplatte (20) gleichsinnige
Ausströmrichtung aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
nebeneinanderliegende Öffnungen oder Düsen (13, 23) an Kcpfplatte (10) und/oder Schieberplatte
(20) einander zugekehrte Ausströmrichtungen aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren
Bereich (22c), vorzugsweise in der unteren Hälfte, des mit der Metallschmelze (la)
in Berührung stehenden Flächenbereiches (22) der Schieberplatte (20) und/oder im unteren
Bereich (llb) der Öffnung (11) in der Kopfplatte (10) vorzugsweise um 10 bis 10C %
mehr Öffnungen oder Düsen (13, 23) angeordnet sind als im jeweils oberen Bereich (22d,
lla), vorzugsweise in der oberen Hälfte, der Öffnung (11) und/oder des Flächenbereiches
(22).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schieberplatte (20) innerhalb des in Schließ-Stellung mit dem flüssigen Metall (la)
in Berührung stehenden Flächenbereiches (22), vorzugsweise von dessen Zentrum gegen
den oberen Bereich (22d) versetzt, ein von über mindestens eine Leitung (27) zugeführtem,
gasförmigem Medium durchströmbarer, von den tangentiale Ausströmrichtung aufweisenden
Öffnungen oder Düsen (23) gegebenenfalls nur teilweise umgebener, poröser Stopfen
(25) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die tangentiale Ausströmrichtung
aufweisenden Öffnungen oder Düsen (23) nur in der Randzone (22a) des unteren Bereiches
(22c) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (25)
in einer der Metallschmelze (la) zugewandten Ausnehmung der Schieberplatte (20) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schieberplatte (20) in deren bei Schließ-Stellung mit der Metallschmelze (la) in Berührung
stehendem Flächenbereich (22) eine sich bis in den Bereich der Randzone (22a) erstreckende,
vorzugsweise zylindrisch geformte, Ausnehmung (24) angeordnet ist, deren Begrenzungswand
(24a) von Öffnungen oder Düsen (23) zur Zuführung von gasförmigen Medien mit im wesentlichen
tangentialer und vorzugsweise gegen die Metallschmelze (la) gerichteter Ausströmrichtung
durchdrungen ist.