(19)
(11) EP 0 081 706 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.1983  Patentblatt  1983/25

(21) Anmeldenummer: 82110850.3

(22) Anmeldetag:  24.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/343, E04B 1/347, E04H 3/19
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.11.1981 DE 3146726

(71) Anmelder: Eugen + Klaus Lang GmbH
D-7850 Lörrach-Brombach (DE)

(72) Erfinder:
  • Lang, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-7851 Wittlingen (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Günter et al
Rennerle 10 Postfach 3160
D-8990 Lindau
D-8990 Lindau (DE)

   


(54) Leichtbauhalle mit Planenabweiser


(57) Die Leichtbauhalle ist zur Überdeckung von Sportplätzen und Freiplätzen aller Art bestimmt. Sie besteht aus einem Portalrahmen (32), der über einen Windverband (43) fest und unverschiebbar mit einem ersten Tragbogen (33) verbunden ist. Parallel zum ersten Tragbogen ist ein zweiter Tragbogen (34) angeordnet, wobei der gegenseitige Abstand zwischen den Tragbögen (33, 34) veränderbar ist. Die Leichtbauhalle ist vorzugsweise in zwei Hälften aufgeteilt und ist in der Mitte teilbar, so daß die Tragbögen zueinander verfahrbar sind. Zwischen den Tragbögen (33, 34) sind Pianenabweiser (50) derart angeordnet, daß beim Zusammenschieben der Tragbögen (33, 34) der Planenabweiser (50) mit seinem Kopfstück (20) nach außen gerichtet bewegbar ist und die über die Tragbögen der Leichtbauhalle gespannte Plane nach außen drückt, so daß ein Einklemmen der Plane zwischen den Tragbögen (33, 34) und eine Beschädigung der Plane am Fahrwerk (41) der Tragbögen vermieden wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Leichtbauhalle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Leichtbauhalle ist beispielsweise mit der DE-OS 29 14 799 bekannt geworden. Sie besteht hinsichtlich einer vertikalen Mittenebene aus zwei zueinander symmetrischen Hallenhälften, wobei jede Hallenhälfte aus einer Anzahl von zueinander parallelen und zusammen verfahrbaren Tragbögen besteht. Die Leichtbauhalle überspannt ein Sportfeld, z.B. ein oder zwei Tennisfelder, und ist dadurch zu öffnen, daß die beiden Hallenhälften in der Mitte getrennt sind und in Richtung zu äusseren , ortsfesten Portalrahmen verfahrbar sind. Hierbei ist der gegenseitige Abstand zwischen den Tragbögen veränderbar. Um eine Parallelführung der Tragbögen zueinander zu erreichen, sind die Tragbögen jeweils im Bereich der Seitenflächen der Leichtbauhalle über sogenannte Pantographen miteinander verbunden. Es handelt sich hierbei um jeweils ein storchenschnabelartiges Scherengelenk, das eine Parallelführung der Tragbögen zueinander gestattet. Beim Zusammenschieben der Tragbögen gegeneinander besteht der Nachteil, daß die von den Tragbögen getragene Plane im Zwischenraum zwischen den Tragbögen eingeklemmt wird und beschädigt wird. Eine Beschädigung findet aber nicht nur im Bereich der Seitenwand der Halle statt, sondern vor allem auch im unteren Teil der Tragbögen, nämlich dann, wenn die faltenbalgartig zusammengefaltete Plane zwischen das Fahrwerk des jeweiligen Tragbogens und der zugeordneten Gleisschiene gerät.

[0002] Mit der DE-OS 2 914 799 wurde ein erster Versuch gemacht, derartige Beschädigungen der Plane beim Zusammenschieben der Tragbögen durch Anordnung eines sogenannten Planenabweisers zu vermeiden. Der dort gezeigte Planenabweiser besteht aus einem horizontalen Stab, der starr und nicht verlängerbar mit dem mittigen Drehpunkt der Pantographen-Scherenarme verbunden ist und dessen Kopfstück etwa bündig mit der Außenkante der Tragbögen ist. Der dort gezeigte Planenabweiser bildet also lediglich neben den Auflagepunkten der Plane auf den Tragbögen einen weiteren Auflagepunkt zwischen den Tragbögen. Damit die Plane beim Zusammenschieben der Tragbögen gegeneinander nicht im Zwischenraum eingeklemmt wird, sind in der Plane zwei horizontale Stäbe derart eingelassen, daß beim Zusammenfalten die Plane nach außen gedrückt wird. Durch Anordnung dieser Stäbe soll ein zu starkes Nachinnenfallen der Plane im Bereich des Planenabweisers vermieden werden,und die Plane soll hierdurch gehindert werden, während des Zusammenschiebens der Tragbögen in den Zwischenraum zwischen die Tragbögen zu gelangen.

[0003] Nachteil dieses bekannten Planenabweisers ist jedoch, daß er die Plane selbst nicht straffen konnte. Die in zugeordnete Taschen der Plane eingreifenden, horizontalen Stäbe hatten den Nachteil, daß sie beim Zusammenfalten der Plane durch diese hindurchstachen und die Plane stark beschädigten. Aufgrund ihrer gelenkigen Ausbildung gerieten sie auch in die Bewegungsbahn der Scherenarme des Pantographen, und es kam damit zu schweren Störungen beim Zusammenschieben der Tragbögen.

[0004] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Leichtbauhalle mit Planenabweiser der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß das Zusammenschieben der Tragbögen ohne Beschädigung der Plane möglich ist.

[0005] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Planenabweiser derart zwischen den Tragbögen angeordnet ist, daß er beim Zusammenschieben der Tragbögen mit seinem Kopfstück nach außen gerichtet bewegbar ist.

[0006] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist also, daß der Planenabweiser eine nach außen gerichtete Schiebebewegung beim Zusammenschieben der Tragbögen durchführt, so daß durch diese Schiebebewegung die Plane über die äussere Begrenzung der Tragbögen hinaus abgehoben wird und nach außen gerichtet gestrafft wird.

[0007] Die Schiebebewegung des Planenabweisers ist vorzugsweise rechtwinklig zum Binder geneigt, kann aber auch horizontal gerichtet sein. Hierdurch wird die Plane nicht nur gestrafft, weil beim Zusammenschieben der Tragbögen das vordere, freie Ende des Kopfstückes, welches an der Planeninnenseite anliegt, über die Außenbegrenzung der Tragbögen hinausgeschoben wird, sondern auch, weil durch die durchgeführte Straffung die Plane gleichzeitig in vertikaler Ebene hochgehoben wird, und dadurch ein Durchhängen der Plane im Bereich der Fahrwerke der Tragbögen vermieden wird.

[0008] Eine nach außen gerichtete Schiebebewegung des Planenabweisers kann über verschiedene Ausführungsformen erfolgen. Eine erste Ausführungsform sieht nach dem Gegenstand des Anspruches 2 vor, daß der Planenabweiser über Scherengelenke nach außen gerichtet faltbar ist.

[0009] Eine zweite Ausführungsform nach dem Gegenstand des Anspruches 9 sieht vor, daß der Planenabweiser nach außen gerichtet schraubbar ist.

[0010] Bezüglich der ersten Ausführungsform wird es gemäss dem Anspruch 3 bevorzugt, wenn das Scherengelenk des Planenabweisers aus jeweils zwei kurzen Bindergelenkstangen besteht, die einseitig gelenkig an jeweils einem Tragbogen ansetzen, deren freies Ende gelenkig mit den einen Enden von längeren Kopfgelenkstangen verbunden sind, deren andere Enden schwenkbar an dem Kopfstück ansitzen.

[0011] Das beschriebene Kopfstück ist also genau symmetrisch zwischen den Tragbögen angeordnet, und jeweils durch links und rechts angeordnete Scherenarme mit den zugeordneten, benachbarten Binderstreben von Tragbögen verbunden.

[0012] Im eingefalteten Zustand des Planenabweisers, das ist die auseinandergezogene Stellung der Tragbögen, ist die vordere Begrenzung des Kopfstückes also etwa bündig mit der Außenseite der Tragbögen. Werden die Tragbögen aufeinander zugefahren, d.h. wird jeweils eine Hallenhälfte zusammengeschoben, dann falten sich die Scherenarme zusammen, derart, daß das Kopfstück weit über die Außenbegrenzung der Tragbögen nach außen eine Schiebebewegung durchführt und die Plane nach außen mitnimmt. Die Plane wird hierdurch sehr stark gestrafft und vom Boden abgehoben. Sie legt sich um das Kopfstück des Planenabweisers herum, und wird dann schließlich mit ihren sackartig eingefalteten Taschen zwischen den Tragbögen einerseits und dem Scherengelenk des Planenabweisers andererseits eingeklemmt und festgehalten. Hierdurch wird ein loses Schlagen der Plane und eine daraus folgende Beschädigungsgefahr vermieden.

[0013] Nach dem Gegenstand des Anspruches 4 wird es bei der Ausbildung des Scherengelenks noch bevorzugt, wenn die Kopfgelenkstangen in der Nähe ihres Gelenkpunktes am Kopfstück über ein kurzes Scherengelenk am Kopfstück parallel geführt sind. Hierdurch wird eine unzulässige Knickung und Verkantung der Kopfgelenkstangen während der Einfaltbewegung vermieden, weil eine zusätzliche Parallelführung dieser Kopfgelenkstangen am Kopfstück über das kurze Scherengelenk gewährleistet ist.

[0014] Nach dem Gegenstand des Anspruches 5 ist es vorgesehen, daß zwischen dem Kopfstück und den Gelenkpunkten zwischen der Bindergelenkstange und der Kopfgelenkstange jeweils ein Zugelement angeordnet ist. Dieses Zugelement übt eine parallel zur Seitenwand der Halle gerichtete Zugkraft auf das Scherengelenk aus, so daß das Zusammenfalten des Scherengelenkes durch Anordnung des Zugelementes erleichtert wird. Ein solches Zugelement kann als Gummiseil ausgebildet sein, als Schraubenfeder oder als Gasdruckfeder.

[0015] Die nach außen gerichtete Bewegung des Planenabweisers kann aber nicht nur - wie vorbeschrieben - durch ein Scherengelenk bewirkt werden, sondern auch durch eine Schraubspindel. Nach dem Gegenstand des Anspruches 10 wird es hierbei bevorzugt, wenn an jeweils einer Binderstrebe das eine Ende einer Zahnstange ansetzt, deren anderes Ende mit einem drehbar gelagerten Ritzel kämmt, dessen Innengewinde von einer Spindel durchgriffen ist, an deren einem freien Ende das Kopfstück angeordnet ist. Durch das Zusammenschieben der benachbarten Tragbögen werden also die an jeweils einer Binderstrebe des Tragbogens angeordneten Zahnstangen gegeneinander verschoben. Das freie Ende jeder Zahnstange kämmt mit einem zwischen den Zahnstangen angeordneten Ritzel, das drehfest in einem Aufnahmeteil zwischen den Tragbögen gelagert ist. Das Innengewinde des Ritzels wird von einer Spindel durchgriffen, an deren vorderem freien Ende das Kopfstück angesetzt ist. Mit dem Aufeinanderzubewegen der Tragbögen wird also das Ritzel drehend angetrieben und teilt der Spindel eine in axialer Richtung gehende Schraubbewegung mit, so daß auch hierdurch das am freien Ende der Spindel angeordnete Kopfstück nach außen bewegt wird und die Plane von der Seitenwand der Leichtbauhalle abhebt. Durch entsprechende Drehung der Zahnstangen und der Spindel kann nicht nur eine horizontal gerichtete Auswärtsbewegung erreicht werden, sondern auch eine schräg aufwärtsgehende Schraubbewegung der Spindel.

[0016] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.

[0017] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

[0019] Es zeigen:

Fig. 1: teilweise Seitenansicht einer Leichtbauhalle mit auseinandergezogenen Tragbögen;

Fig. 2: gleiche Darstellung wie Figur 1 mit zusammengeschobenen Tragbögen;

Fig. 3: Seitenansicht der Leichtbauhalle in zusammengeschobenem Zustand;

Fig. 4: Draufsicht auf den Planenabweiser von oben im eingefahrenen Zustand;

Fig. 5: Planenabweiser nach Figur 4 im ausgefahrenen Zustand;

Fig. 6: Teilansicht des Kopfstücks des Planenabweisers nach Figur 4 und 5 in einer anderen Ausführungsform;

Fig. 7: Draufsicht auf die linke Seite des Scherengelenks des Planenabweisers nach Figur 4;

Fig. 8: Seitenansicht des Planenabweisers ohne Plane gemäss Pfeil VIII in Figur 5;

Fig. 9a: schematisiert gezeichnete Ausführung eines zweiten Planenabweisers und dessen Antrieb;

Fig. 9b: Seitenansicht des Planenabweisers nach Figur 9a.



[0020] Die in Figur 1 teilweise dargestellte rechte Hälfte einer Leichtbauhalle 3o besteht aus einem Portalrahmen 32, der über einen Windverband 43 fest und unverschiebbar mit einem ersten Tragbogen 33 verbunden ist. Parallel zum ersten Tragbogen 33 ist ein zweiter Tragbogen 34 angeordnet, wobei der gegenseitige Abstand zwischen den Tragbögen 33,34 veränderbar ist. Die Tragbögen 32,33 sind an einem Fahrwerk 41 angeordnet, während jeder verschiebbare Tragbogen 34 ein eigenes, anders gestaltetes Fahrwerk aufweist. Die Fahrwerke sind auf einem Gleis 42 in Richtung der Längsachse der Leichtbauhalle verschiebbar.

[0021] Der Tragbogen 34 wird in Pfeilrichtung 37 gegen den Tragbogen 33 verschoben. Zur Stabilisierung ist im Bereich der Seitenwand der Halle an den Tragbögen 34,33 ein Pantograph 38 angeordnet. Er besteht aus zwei scherenartigen Tragarmen, die in den Festpunkt 39 jeweils am Tragbogen 33 bzw. 34 verbunden sind. Die sich kreuzenden Scherenarme greifen in Gleitbahnen 4o am unteren Teil der zugeordneten Tragbögen 33,34 ein und sind in diesen Gleitbahnen 4o verschiebbar. Zwischen aufeinander zubewegbaren Tragbögen, d.h. zwischen dem Tragbogen 33 und dem Tragbogen 34 ist der erfindungsgemässe Planenabweiser 5o angeordnet, der im eingefahrenen Zustand mit seinem Kopfstück 2o etwa bündig mit der Außenseite der Tragbögen 33,34 ist.

[0022] Gemäss Figur 2 faltet sich der Pantograph 38 beim Aufeinanderbewegen des Tragbogens 34 in Richtung 37 zum Tragbogen 33 zusammen, wobei das Kopfstück 2o in Pfeilrichtung 56 (vergleiche Figur 5) ausgefahren wird.

[0023] Figur 3 zeigt das ausgefahrene Kopfstück und die Lage der Plane 5, welche die Tragbögen 32,33,34 umspannt.

[0024] Figur 5 zeigt das ausgefahrene Kopfstück 20. Es ist ersichtlich, daß die Plane 5 beim Zusammenschieben der Tragbögen 33,34 sowohl in Pfeilrichtung 44 vertikal angehoben wird, als auch in Pfeilrichtung 45 horizontal nach außen bewegt und damit gestrafft wird.

[0025] Aus den Figuren 4 - 8 ist der konstruktive Aufbau des Planenabweisers 5o in seiner ersten Ausführungsform zu entnehmen.

[0026] Von den Tragbögen 33,34 sind lediglich die im Dreiecksprofil angeordneten Binderstreben 1,2 und 35 (vergleiche Figur 5) bzw. 3,4 und 36 zu erkennen. Gemäss Figur 7 sind an zwei auseinanderleigenden Anschweißlappen zwei kurze, parallel zueinander verlaufende Bindergelenkstangen 9 im Gelenkpunkt 46 mit diesen Laschen verbunden . Das freie Ende jeder Bindergelenkstange 9,1o ist über ein Verbindungsrohr 13 (vergleiche Figur 7) gelenkig (Gelenkpunkt 11,12) mit der längeren Kopfgelenkstange 15 bzw. 16 verbunden. Das freie Ende jeder Kopfgelenkstange setzt durch eine Distanzhülse 28 getrennt an der Innenseite eines Kopfstückes 2o an (vergl. Figur 8). Der Gelenkpunkt 48 wird hierbei durch eine Verbindungsschraube 19 gebildet.

[0027] Die Bindergelenkstangen9,1o sind leicht einwärts mit spitzem Winkel in Richtung zur Mittenlängsachse der Leichtbauhalle 3o geneigt, während die Längsachse der Kopfgelenkstangen 15,16 einen entgegengesetzten Winkel einnimmt. Durch diese Schrägstellung der Bindergelenkstangen 9,10 bzw. der Kopfgelenkstangen 15,16 zueinander wird ein Einfalten der Scherenanordnung gemäss der Darstellung in Figur 5 erreicht, wobei gleichzeitig das Kopfstück 2o in Pfeilrichtung 56 auswärts über die äussere Begrenzung der Tragbögen 33,34 geschoben wird.

[0028] Zur Parallelführung der Kopfgelenkstangen 15,16 ist noch ein kleines Scherengelenk gemäss Figur 4 und 5 vorgesehen. In der Nähe des inneren Gelenkpunktes 48 der Kopfgelenkstangen 15,16 ist im Abstand hiervon ein weiterer Gelenkpunkt 49,51 vorgesehen, an denen die freien Enden von jeweils einem kurzen Scherenarm 21,22 ansetzen. Beide Scherenarme laufen in einer Verbindungsschraube 29 (vergleiche auch Figur 8) zusammen und sind dort gelenkig zusammengehalten.

[0029] Die Verbindungsschraube 29 weist ein inneres Distanzrohr auf und die beiden, jeweils an beiden Seiten des Kopfstückes angreifenden, Scherenarme 21,22 sind mit ihrer Verbindungsschraube 29 längsverschieblich in Pfeilrichtung 56,57 in einem zugeordneten Langloch 23 des Kopfstücks geführt.

[0030] Der vordere Teil des Kopfstückes 2o wird durch zwei, einen gegenseitigen Abstand aufweisende, Tragarme 26 gebildet, zwischen denen ein tonnenförmiges Tragelement 24 drehbar gelagert ist. Gemäss Figur 4 liegt im auseinanderbewegten Zustand der Tragbögen 33,34 die Aussenseite des Tragelementes 24 an der Innenseite der Plane 5 an. Wird der Tragbogen 33 in Pfeilrichtung 7 und der Tragbogen 34 in Pfeilrichtung 6 gegeneinanderbewegt, dann faltet sich das große Scherengelenk, bestehend aus den Bindergelenkstangen 9,1o und den Kopfgelenkstangen 15,16, sowie das kleine Scherengelenk 8, bestehend aus den kurzen Scherenarmen 21,22, gemäss der Darstellung in Figur 5 zusammen, so daß das Kopfstück mit dem daran angeordneten Tragelement 24 in Pfeilrichtung 56 nach außen in Richtung etwa senkrecht zur Seitenwand der Leichtbauhalle (vergleiche Figur 3) bewegt wird, und die Plane 5 dementsprechend abgehoben wird. Bei weiterer Auswärtsbewegung des Kopfstückes 2o in Pfeilrichtung 56 bildet die Plane zwei sackartige Einbuchtungen 58, die sich an den beiden Seiten des Kopfstückes 2o anlegen, und die dann schließlich von den inneren Binderstreben 1,3 festgeklemmt werden. Auf diese Weise liegt die Plane 5 straff in zusammengefaltetem Zustand zwischen den Tragbögen 33,34 an und kann nicht beschädigt werden oder herumschlagen.

[0031] Die Figur 5 zeigt, daß das benachbarte Kopfstück mit seinem zugeordneten Tragelement 25, das zu den benachbarten Tragbögen gehört, relativ dicht bei dem Kopfstück 2o der Figur 5 zu liegen kommt.

[0032] Figur 6 zeigt, daß statt einer tonnenförmigen Rolle, wie sie mit dem Tragelement 24 beschrieben wurde, auch ein halbkugeliges Tragelement 24' möglich ist, das entweder fest oder drehbar auf der Vorderseite des Kopfstückes 20' gelagert ist.

[0033] Die seitlichen Tragarme 26 am Kopfstück 2o weisen entsprechende Radien 27 auf, damit die Plane weich und ohne Kantenbeschädigung über das Vorderteil des Kopfstückes und das Tragelement 24,24' geführt werden kann.

[0034] Die Figuren 9a und 9b zeigen die andere Ausführungsform eines Planenabweisers 60. Hier sind fest an den Binderstreben 1,3 oder auch gelenkig Zahnstangen 52,53 vorgesehen, die mit einem ortsfest gelagerten, drehbaren Ritzel 54 kämmen. Das Ritzel 54 kann beispielsweise im Gelenkpunkt 59 der Scherenarme, die zum Pantographen 38 gehören, gelagert sein. Das Ritzel 54 wird von einer Spindel 55 durchgriffen, an derem vorderen Ende das nicht näher dargestellte Kopfstück 2o angeordnet ist. Durch Drehung des Ritzels 54 wird die Spindel 55 mehr oder weniger in den Pfeilrichtungen 56,57 axial bewegt, wodurch ebenfalls die geforderte auswärts- und einwärtsgehende Bewegung des Kopfstückes 2o erreicht wird.

[0035] In den Figuren 9a und 9b sind die Führungen der Zahnstangen 52,53 sowie die genaue Lagerung des Ritzels 54 nicht dargestellt; diese Konstruktionsmerkmale gehören zum Wissen des Durchschnittsfachmannes.

[0036] Mit den vorgeschlagenen Planenabweisern 30,60 wird also beim Zusammenschieben der Tragbögen auf jeden Fall vermieden, daß die Plane zwischen den Tragbögen in unzulässiger Weise verklemmt wird und dadurch beschädigt wird. Es wird vielmehr eine geordnete Faltung zwischen den Tragbögen vorgenommen, und die Plane wird zusätzlich gestrafft und hochgehoben, so daß sie auch aus dem Bereich der unteren Fahrwerke 41 kommt.


Ansprüche

1. Leichtbauhalle mit in Längsrichtung der Halle verfahrbaren, zueinander parallelen Tragbögen, deren gegenseitiger Abstand veränderbar ist und die eine die Tragbögen überdeckende Plane tragen, wobei an den Seitenflächen der Halle zwischen den Tragbögen jeweils ein Planenabweiser angeordnet ist, der mit einem Kopfstück an der Innenseite der Plane anliegt und der beim gegenseitigen Zusammenschieben der Tragbögen die Plane in ihrem zwischen den Tragbögen gelegenen Teil nach außen hält,
dadurch gekennzeichnet , daß der Planenabweiser (50,60) derart zwischen den Tragbögen (33,34) angeordnet ist, daß er beim Zusammenschieben (Pfeilrichtung 5,6) der Tragbögen (33,34) mit seinem Kopfstück (2o,2o*) nach außen gerichtet bewegbar ist.
 
2. Leichtbauhalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Planenabweiser (5o) über Scherengelenke (9,10; 15,16; 21,22) nach außen gerichtet faltbar ist.
 
3. Leichtbauhalle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Scherengelenk des Planenabweisers )50) aus jeweils zwei kurzen Bindergelenkstangen (9,10) besteht, die einseitig gelenkig (Gelenkpunkte 46,47) an jeweils einem Tragbogen (33,34) ansetzen, deren freies Ende gelenkig (Gelenkpunkte 11,12) mit den einen Enden von längeren Kopfgelenkstangen (15,16) verbunden sind , deren andere Enden schwenkbar (Gelenkpunkt 48) an dem Kopfstück (20,20') ansetzen.
 
4. Leichtbauhalle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeic hn e t , daß die Kopfgelenkstangen (15,16) in der Nähe ihres Gelenkpunktes (48) am Kopfstück (20,20') über ein kurzes Scherengelenk (21,22,29) am Kopfstück (20,20') parallel geführt sind.
 
5. Leichtbauhalle nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen dem Kopfstück (20,20') und den Gelenkpunkten (11,12) zwischen der Bindergelenkstange (9,10) und der Kopfgelenkstange (15,16) jeweils ein Zugelement (17,18) angeordnet ist.
 
6. Leichtbauhalle nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet , daß am freien, an der Plane (5) anliegenden, Ende des Kopfstückes (20,20') ein Tragelement (24,24') gelagert ist.
 
7. Leichtbauhalle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Tragelement (24,24') als drehbar gelagerte Rolle ausgebildet ist.
 
8. Leichtbauhalle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Tragelement (24') als Halbkugel ausgebildet ist.
 
9. Leichtbauhalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Planenabweiser (60) nach außen gerichtet schraubbar ist.
 
10. Leichtbauhalle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß an jeweils einer Binderstrebe (1,3) das eine Ende einer Zahnstange (52,53) ansetzt, deren anderes Ende mit einem drehbar gelagerten Ritzel (54) kämmt, dessen Innengewinde von einer Spindel (55) durchgriffen ist, an deren einem freien Ende das Kopfstück (20,20') angeordnet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht