[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verstärkungssatz für eine Türe.
[0002] Seit langem besteht das Bedürfnis, vorhandene Türen,, insbesondere Eingangstüren
von Wohnungen, durch zusätzliche Maßnahmen gegen Einbruch zu schützen. So ist es bekannt,
Holztüren durch eine Blechauflage oder durch Anbringen von Stahlstreifen zu verstärken,
ebenso ist der zusätzliche Einbau weiterer Schlösser oft angewendet worden. Die bisher
bekanntgewordenen Maßnahmen zur Verstärkung einer Tür erhöhen zwar tatsächlich die
Einbruchssicherheit, lassen jedoch andere schwache Punkte der Tür unberücksichtigt,
wodurch - insbesondere bei roher Gewaltanwendung - ein Einbruch nicht vermieden werden
kann. Es ist ein Ziel der Erfindung, einen Verstärkungssatz für vorhandene Türen zu
schaffen, der durch die sinnvolle und einander ergänzende Kombination verschiedener
Sicherungsmittel die Verstärkung einer Tür in einem Maße erlaubt, die sie weitgehend
einbruchssicher macht.
[0003] Dieses Ziel wird mit einem Verstärkungssatz für eine Türe erreicht, der gekennzeichnet
ist durch die Kombination der folgenden, zum Teil an sich bekannten Merkmale:
a) zwei beidseitig der Türöffnung an der Wand befestigbare, insbesondere im Mauerwerk
verankerbare, im wesentlichen über die Türhöhe vertikal verlaufende Montageleisten,
b) ein mit der bandseitigen Montageleiste verbindbares Stockprofil mit Türbändern,
c) ein mit der schloßseitigen Montageleiste verbindbares Stockprofil mit Einsperröffnungen
für Schloßriegel und -falle,
d) ein an dem Türblatt befestigbares, dieses im wesentlichen vollständig abdeckendes
Verstärkungsblech,
e) ein mit dem Türblatt verbindbares, das Verstärkungsblech überlappendes, sich im
wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schloßprofil zur Aufnahme
des Schlosses und der Verriegelungseinrichung,
f) bandseitig ein mit dem Türblatt verbindbares, das Verstärkungsblech überlappendes,
sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Hinterhaken- .. profil
mit Türbändern, dessen Hinterhaken bei geschlossener Türe von dem bandseitigen Stockprofil
abgedeckt ist.
[0004] Es ist von besonderem Vorteil, wenn in dem Schloßprofil zusätzlich zu einem mit Riegel
und Falle versehenem Schloß im oberen und unteren Türbereich je ein von dem Schloß
mittels Treibstangen betätigbarer Drehriegel vorgesehen ist. Diese Maßnahme sichert
das Türblatt in Bereichen, in welchen üblicherweise bei Einbruchsversuchen hohe Kräfte
aufgebracht werden. Die Ausbildung als Drehriegel bietet den Vorteil, daß nur kleine
Verriegelungskräfte erforderlich sind, sodaß die Riegel von einem üblichen Schloß
aus betätigt werden können.
[0005] Es ist weiters zweckmäßig, wenn das Schloßprofil eine Montageplatte für ein Zusatzschloß
aufweist, da insbesondere ein nur von innen betätigbares Zusatzschloß, wie es in manchen
Vorschriften und Normen gefordert wird, zur weiteren Erhöhung der Sicherheit beiträgt.
[0006] Die Erfindung samt ihren weiteren Merkmalen und Vorteilen ist im folgenden an Hand
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, welches in der Zeichnung veranschaulicht
ist. Es zeigen Fig. 1 einen Verstärkungssatz mit einem Türblatt und einem Türstock
in perspektivischer, auseinandergezogener Darstellung, Fig. 2 ein Türblatt in einem
Türstock vor der Verstärkung mit dem erfindungsgemäßen Verstärkungssatz, Fig. 3 diese
Türe nach der Verstärkung und Fig. 4 einen horizontalen Schnitt in Höhe des Schlosses
durch eine mit dem erfindungsgemäßen Verstärkungssatz ausgerüstete Türe.
[0007] Wie aus Fig. 1 in Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 hervorgeht, soll ein Türblatt
1, dem ein Türstock 2 zugeordnet ist, verstärkt werden. Zu diesem Zweck sind zwei
Montageleisten 3 und 4 vorgesehen, die vertikal, im wesentlichen über die gesamte
Türhöhe verlaufen und neben dem Türstock im Mauerwerk verankerbar sind. Zu diesem
Zweck können beispielsweise Maueranker 5 (Fig. 4) verwendet werden. Der bandseitigen
Montageleiste 3 ist ein Stockprofil 6 zugeordnet, das mit Türbändern 7 versehen ist
und dessen Form der Fig. 3 im Schnitt entnehmbar ist. In ähnlicher Weise ist der schloßseitigen
Montageleiste 4 ein Stockprofil 8 zugeordnet, in welchem Einsperröffnungen für den
Schloßriegel und die Schloßfalle ausgebildet sind. Eine derartige Einsperröffnung
9 ist der Fig. 4 entnehmbar, welche auch das Stockprofil 8 im Schnitt zeigt.
[0008] Zur Abdeckung des Türblattes 1 ist ein Abdeckblech 10 vorgesehen, welches an dem
Türblatt befestigbar ist und dieses im wesentlichen vollständig abdeckt. Zur Aufnahme
des Schlosses 11 und einer allfälligen weiteren Verriegelungseinrichtung ist weiters
ein sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schloßprofil
12 vorgesehen, welches das Verstärkungsblech 10 überlappt. An der anderen Seite des
Türblattes 1 kann ein Hinterhakenprofil 13 befestigt werden, welches das Verstärkungsblech
10 überlappt und sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckt. Die
Gestaltung des mit Türbändern 14 versehenen Hinterhakenprofils, welche im Schnitt
der Fig. 4 entnehmbar ist, und für die die Ausbildung eines Hinterhakens, d.h. einer
die Türbänder überragenden Leiste, charakteristisch ist, bringt es mit sich, daß bei
geschlossener Türe der Hinterhaken 15 von dem bandseitigen Stockprofil 6 abgedeckt
ist.
[0009] Gemäß Fig. 1 weist das Schloßprofil 12 eine Befestigungsplatte 16 für das Schloß
11 auf, darüberhinaus jedoch eine darunterliegende Befestigungsplatte 17 für ein Zusatzschloß
18, welches in Fig. 3 dargestellt ist.
[0010] Im oberen und unteren Türbereich sind in dem Schloßprofil 12 Drehriegel 19 angeordnet,
die mit dem Schloß 11 über Treibstangen 20 in Verbindung stehen und zugleich mit dem
Schloß 11 betätigt werden können. Diese, an besonders einbruchsgefährdeten Punkten
angeordneten Drehriegel verbessern die Sicherheit der Türe gegen Gewaltanwendung.
Drehriegel bieten weiters den Vorteil, daß sie aufgrund ihrer Konstruktion leicht
betätigbar sind, was bei Verwendung eines üblichen Zylinderschlosses einen wesentlichen
Vorteil darstellt. Zur Abdeckung des bandseitigen bzw. schloßseitigen Stockprofils
6 bzw. 8 sowie des Schloßprofils 12 und des Hinterhakenprofils 13 sind Abdeckbleche
21, 22, 23 und 24 vorgesehen. Diese Abdeckbleche sind zwar für die Funktion des Verstärkungssatzes
nicht wesentlich, sie werden jedoch in Hinblick auf den ästhetischen Eindruck der
Tür immer verwendet werden. Überdies halten sie auch an der Türinnenseite Unbefugte
von den Sperr- und Befestigungseinrichtungen der Türe ab. An der Oberseite des Türblattes
1 kann noch ein weiteres Abdeckblech 25 angeordnet werden, welches weniger eine Abdeckfunktion
hat, als vielmehr einen sauberen Abschluß des verstärkten Türblattes gegen den Türstock
hin gewährleisten soll.
[0011] Soll eine Tür gemäß Fig. 2 mit dem erfindungsgemäßen Verstärkungssatz ausgerüstet
werden, so entfernt man zunächst die Türbänder von Türblatt und Türstock, da der Verstärkungssatz
eigene Türbänder enthält. Sodann werden die Montageleisten 3 und 4 in dem Mauerwerk
neben dem Türstock mittels Maueranker 5 od. dgl. befestigt. In dieser Art der Befestigung
liegt einer der Vorteile der Erfindung, da im Gegensatz zu anderen bekannten Verstärkungseinrichtungen
nicht der Türstock zur Befestigung herangezogen wird, sondern das Mauerwerk bzw. die
Wand, in welcher sich der Türstock befindet. Sodann werden das bandseitige Stockprofil
6 sowie das schloßseitige Stockprofil 8 an den Montageleisten festgeschraubt. Das
Türblatt 1 wird mit dem Verstärkungsblech 10 und mit dem Schloßprofil 12 bzw. dem
Hinterhakenprofil 13 versehen und die Abdeckbleche 21 bis 25 werden anschließend befestigt.
Hierauf kann das verstärkte Türblatt eingehängt werden. Wie insbesondere der Fig.
4 entnehmbar ist, werden bei Gewaltanwendung von außen die Kräfte kaum von dem Türblatt
1 sondern nun vielmehr von den Stockprofilen 6 und 8 bzw. dem Verstärkungsblech 10
aufgenommen und über das Schloßprofil 12 bzw. das Hinterhakenprofil 13 in die den
Türstock umgebende Wand bzw. das Mauerwerk übertragen. Ein Ausreißen des Türstockes
ist somit nicht möglich. Dank der Verwendung des Hinterhakenprofils kann die Tür selbst
bei Beschädigung der Türbänder nicht eingedrückt werden.
[0012] Die wesentlichen Teile des erfindungsgemäßen Verstärkungssatzes werden zweckmäßigerweise
aus Stahl bzw. Stahlblech hergestellt, so kann z.B. das Verstärkungsblech 10 aus 1,5
mm starkem Stahlblech bestehen. Die verwendeten Türbänder sind gegenüber üblichen
Türbändern wesentlich verstärkt und es empfiehlt sich auch Sicherheitsbesc41äge mit
gehärteter Stahleinlage zu verwenden. Es versteht sich auch, daß im Zusammenhang mit
dem Verstärkungssatz ein entsprechend dimensioniertes Schloß mit genügendem Riegelhub
und einem Sicherheitsprofilzylinder od. dgl. angebracht ist.
1. Verstärkungssatz für eine Türe, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden,
zum Teil an sich bekannten Merkmale:
a) zwei beidseitig der Türöffnung an der Wand befestigbare, insbesondere im Mauerwerk
verankerbare, im wesentlichen über die Türhöhe vertikal verlaufende Montageleisten
(3,4),
b) ein mit der bandseitigen Montageleiste (3) verbindbares Stockprofil (6) mit Türbändern
(7),
c) ein mit der schloßseitigen Montageleiste (4) verbindbares Stockprofil (8) mit Einsperröffnungen
(9) für Schloßriegel und -falle,
d) ein an dem Türblatt (1) befestigbares, dieses im wesentlichen vollständig abdeckendes
Verstärkungsblech (10),
e) ein mit dem Türblatt (1) verbindbares, das Verstärkungsblech (10) überlappendes,
sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schloßprofil (12)
zur Aufnahme des Schlosses (11) und der Verriegelungseinrichtung,
f) bandseitig ein mit dem Türblatt (1) verbindbares, das Verstärkungsblech (10) überlappendes,
sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Hinterhakenprofil
(13) mit Türbändern (14), dessen Hinterhaken (15) bei geschlossener Türe von dem bandseitigen
Stockprofil (6) abgedeckt ist.
2. Verstärkungssatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schloßprofil
(12) zusätzlich zu einem mit Riegel und Falle versehenem Schloß (11) im oberen und
unteren Türbereich je ein von dem Schloß (11) mittels Treibstangen (20) betätigbarer
Drehriegel (19) vorgesehen ist.
3. Verstärkungssatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch qekennzeichnet, daß das Schloßprofil
(12) eine Be-festigungsplatte (17) für ein Zusatzschloß (18) aufweist.