(19)
(11) EP 0 085 038 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1983  Patentblatt  1983/31

(21) Anmeldenummer: 83890005.8

(22) Anmeldetag:  19.01.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.01.1982 AT 188/82

(71) Anmelder: Wertheim-Werke Aktiengesellschaft
A-1101 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Frana, Herbert
    A-1210 Wien (AT)

(74) Vertreter: Hamburger, Walter A., Dipl.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei HAMBURGER Postfach 96 Mahlerstrasse 9
1015 Wien
1015 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verstärkungssatz für eine Türe


    (57) Der Verstärkungssatz weist folgende Merkmale auf:

    a) zwei beidseitig der Türöffnung an der Wand befestigbare, insbesondere im Mauerwerk verankerbare, im wesentlichen über die Türhöhe vertikal verlaufende Montageleisten (3, 4),

    b) ein mit der bandseitigen Montageleiste (3) verbindbares Stockprofil (6) mit Türbändern (7),

    c) ein mit der schlossseitigen Montageleiste (4) verbindbares Stockprofil (8) mit Einsperröffnungen (9) für Schlossriegel und -falle,

    d) ein an dem Türblatt (1) befestigbares, dieses im wesentlichen vollständig abdeckendes Verstärkungsblech (10),

    e) ein mit dem Türblatt (1) verbindbares, das Verstärkungsblech (10) überlappendes, sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schlossprofil (12) zur Aufnahme des Schlosses (11) und der Verriegelungseinrichtung,

    f) bandseitig ein mit dem Türblatt (1) verbindbares, das Verstärkungsblech (10) überlappendes, sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Hinterhakenprofil (13) mit Türbändern (14), dessen Hinterhaken (15) bei geschlossener Türe von dem bandseitigen Stockprofil (6) abgedeckt ist.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verstärkungssatz für eine Türe.

    [0002] Seit langem besteht das Bedürfnis, vorhandene Türen,, insbesondere Eingangstüren von Wohnungen, durch zusätzliche Maßnahmen gegen Einbruch zu schützen. So ist es bekannt, Holztüren durch eine Blechauflage oder durch Anbringen von Stahlstreifen zu verstärken, ebenso ist der zusätzliche Einbau weiterer Schlösser oft angewendet worden. Die bisher bekanntgewordenen Maßnahmen zur Verstärkung einer Tür erhöhen zwar tatsächlich die Einbruchssicherheit, lassen jedoch andere schwache Punkte der Tür unberücksichtigt, wodurch - insbesondere bei roher Gewaltanwendung - ein Einbruch nicht vermieden werden kann. Es ist ein Ziel der Erfindung, einen Verstärkungssatz für vorhandene Türen zu schaffen, der durch die sinnvolle und einander ergänzende Kombination verschiedener Sicherungsmittel die Verstärkung einer Tür in einem Maße erlaubt, die sie weitgehend einbruchssicher macht.

    [0003] Dieses Ziel wird mit einem Verstärkungssatz für eine Türe erreicht, der gekennzeichnet ist durch die Kombination der folgenden, zum Teil an sich bekannten Merkmale:

    a) zwei beidseitig der Türöffnung an der Wand befestigbare, insbesondere im Mauerwerk verankerbare, im wesentlichen über die Türhöhe vertikal verlaufende Montageleisten,

    b) ein mit der bandseitigen Montageleiste verbindbares Stockprofil mit Türbändern,

    c) ein mit der schloßseitigen Montageleiste verbindbares Stockprofil mit Einsperröffnungen für Schloßriegel und -falle,

    d) ein an dem Türblatt befestigbares, dieses im wesentlichen vollständig abdeckendes Verstärkungsblech,

    e) ein mit dem Türblatt verbindbares, das Verstärkungsblech überlappendes, sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schloßprofil zur Aufnahme des Schlosses und der Verriegelungseinrichung,

    f) bandseitig ein mit dem Türblatt verbindbares, das Verstärkungsblech überlappendes, sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Hinterhaken- .. profil mit Türbändern, dessen Hinterhaken bei geschlossener Türe von dem bandseitigen Stockprofil abgedeckt ist.



    [0004] Es ist von besonderem Vorteil, wenn in dem Schloßprofil zusätzlich zu einem mit Riegel und Falle versehenem Schloß im oberen und unteren Türbereich je ein von dem Schloß mittels Treibstangen betätigbarer Drehriegel vorgesehen ist. Diese Maßnahme sichert das Türblatt in Bereichen, in welchen üblicherweise bei Einbruchsversuchen hohe Kräfte aufgebracht werden. Die Ausbildung als Drehriegel bietet den Vorteil, daß nur kleine Verriegelungskräfte erforderlich sind, sodaß die Riegel von einem üblichen Schloß aus betätigt werden können.

    [0005] Es ist weiters zweckmäßig, wenn das Schloßprofil eine Montageplatte für ein Zusatzschloß aufweist, da insbesondere ein nur von innen betätigbares Zusatzschloß, wie es in manchen Vorschriften und Normen gefordert wird, zur weiteren Erhöhung der Sicherheit beiträgt.

    [0006] Die Erfindung samt ihren weiteren Merkmalen und Vorteilen ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, welches in der Zeichnung veranschaulicht ist. Es zeigen Fig. 1 einen Verstärkungssatz mit einem Türblatt und einem Türstock in perspektivischer, auseinandergezogener Darstellung, Fig. 2 ein Türblatt in einem Türstock vor der Verstärkung mit dem erfindungsgemäßen Verstärkungssatz, Fig. 3 diese Türe nach der Verstärkung und Fig. 4 einen horizontalen Schnitt in Höhe des Schlosses durch eine mit dem erfindungsgemäßen Verstärkungssatz ausgerüstete Türe.

    [0007] Wie aus Fig. 1 in Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 hervorgeht, soll ein Türblatt 1, dem ein Türstock 2 zugeordnet ist, verstärkt werden. Zu diesem Zweck sind zwei Montageleisten 3 und 4 vorgesehen, die vertikal, im wesentlichen über die gesamte Türhöhe verlaufen und neben dem Türstock im Mauerwerk verankerbar sind. Zu diesem Zweck können beispielsweise Maueranker 5 (Fig. 4) verwendet werden. Der bandseitigen Montageleiste 3 ist ein Stockprofil 6 zugeordnet, das mit Türbändern 7 versehen ist und dessen Form der Fig. 3 im Schnitt entnehmbar ist. In ähnlicher Weise ist der schloßseitigen Montageleiste 4 ein Stockprofil 8 zugeordnet, in welchem Einsperröffnungen für den Schloßriegel und die Schloßfalle ausgebildet sind. Eine derartige Einsperröffnung 9 ist der Fig. 4 entnehmbar, welche auch das Stockprofil 8 im Schnitt zeigt.

    [0008] Zur Abdeckung des Türblattes 1 ist ein Abdeckblech 10 vorgesehen, welches an dem Türblatt befestigbar ist und dieses im wesentlichen vollständig abdeckt. Zur Aufnahme des Schlosses 11 und einer allfälligen weiteren Verriegelungseinrichtung ist weiters ein sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schloßprofil 12 vorgesehen, welches das Verstärkungsblech 10 überlappt. An der anderen Seite des Türblattes 1 kann ein Hinterhakenprofil 13 befestigt werden, welches das Verstärkungsblech 10 überlappt und sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckt. Die Gestaltung des mit Türbändern 14 versehenen Hinterhakenprofils, welche im Schnitt der Fig. 4 entnehmbar ist, und für die die Ausbildung eines Hinterhakens, d.h. einer die Türbänder überragenden Leiste, charakteristisch ist, bringt es mit sich, daß bei geschlossener Türe der Hinterhaken 15 von dem bandseitigen Stockprofil 6 abgedeckt ist.

    [0009] Gemäß Fig. 1 weist das Schloßprofil 12 eine Befestigungsplatte 16 für das Schloß 11 auf, darüberhinaus jedoch eine darunterliegende Befestigungsplatte 17 für ein Zusatzschloß 18, welches in Fig. 3 dargestellt ist.

    [0010] Im oberen und unteren Türbereich sind in dem Schloßprofil 12 Drehriegel 19 angeordnet, die mit dem Schloß 11 über Treibstangen 20 in Verbindung stehen und zugleich mit dem Schloß 11 betätigt werden können. Diese, an besonders einbruchsgefährdeten Punkten angeordneten Drehriegel verbessern die Sicherheit der Türe gegen Gewaltanwendung. Drehriegel bieten weiters den Vorteil, daß sie aufgrund ihrer Konstruktion leicht betätigbar sind, was bei Verwendung eines üblichen Zylinderschlosses einen wesentlichen Vorteil darstellt. Zur Abdeckung des bandseitigen bzw. schloßseitigen Stockprofils 6 bzw. 8 sowie des Schloßprofils 12 und des Hinterhakenprofils 13 sind Abdeckbleche 21, 22, 23 und 24 vorgesehen. Diese Abdeckbleche sind zwar für die Funktion des Verstärkungssatzes nicht wesentlich, sie werden jedoch in Hinblick auf den ästhetischen Eindruck der Tür immer verwendet werden. Überdies halten sie auch an der Türinnenseite Unbefugte von den Sperr- und Befestigungseinrichtungen der Türe ab. An der Oberseite des Türblattes 1 kann noch ein weiteres Abdeckblech 25 angeordnet werden, welches weniger eine Abdeckfunktion hat, als vielmehr einen sauberen Abschluß des verstärkten Türblattes gegen den Türstock hin gewährleisten soll.

    [0011] Soll eine Tür gemäß Fig. 2 mit dem erfindungsgemäßen Verstärkungssatz ausgerüstet werden, so entfernt man zunächst die Türbänder von Türblatt und Türstock, da der Verstärkungssatz eigene Türbänder enthält. Sodann werden die Montageleisten 3 und 4 in dem Mauerwerk neben dem Türstock mittels Maueranker 5 od. dgl. befestigt. In dieser Art der Befestigung liegt einer der Vorteile der Erfindung, da im Gegensatz zu anderen bekannten Verstärkungseinrichtungen nicht der Türstock zur Befestigung herangezogen wird, sondern das Mauerwerk bzw. die Wand, in welcher sich der Türstock befindet. Sodann werden das bandseitige Stockprofil 6 sowie das schloßseitige Stockprofil 8 an den Montageleisten festgeschraubt. Das Türblatt 1 wird mit dem Verstärkungsblech 10 und mit dem Schloßprofil 12 bzw. dem Hinterhakenprofil 13 versehen und die Abdeckbleche 21 bis 25 werden anschließend befestigt. Hierauf kann das verstärkte Türblatt eingehängt werden. Wie insbesondere der Fig. 4 entnehmbar ist, werden bei Gewaltanwendung von außen die Kräfte kaum von dem Türblatt 1 sondern nun vielmehr von den Stockprofilen 6 und 8 bzw. dem Verstärkungsblech 10 aufgenommen und über das Schloßprofil 12 bzw. das Hinterhakenprofil 13 in die den Türstock umgebende Wand bzw. das Mauerwerk übertragen. Ein Ausreißen des Türstockes ist somit nicht möglich. Dank der Verwendung des Hinterhakenprofils kann die Tür selbst bei Beschädigung der Türbänder nicht eingedrückt werden.

    [0012] Die wesentlichen Teile des erfindungsgemäßen Verstärkungssatzes werden zweckmäßigerweise aus Stahl bzw. Stahlblech hergestellt, so kann z.B. das Verstärkungsblech 10 aus 1,5 mm starkem Stahlblech bestehen. Die verwendeten Türbänder sind gegenüber üblichen Türbändern wesentlich verstärkt und es empfiehlt sich auch Sicherheitsbesc41äge mit gehärteter Stahleinlage zu verwenden. Es versteht sich auch, daß im Zusammenhang mit dem Verstärkungssatz ein entsprechend dimensioniertes Schloß mit genügendem Riegelhub und einem Sicherheitsprofilzylinder od. dgl. angebracht ist.


    Ansprüche

    1. Verstärkungssatz für eine Türe, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden, zum Teil an sich bekannten Merkmale:

    a) zwei beidseitig der Türöffnung an der Wand befestigbare, insbesondere im Mauerwerk verankerbare, im wesentlichen über die Türhöhe vertikal verlaufende Montageleisten (3,4),

    b) ein mit der bandseitigen Montageleiste (3) verbindbares Stockprofil (6) mit Türbändern (7),

    c) ein mit der schloßseitigen Montageleiste (4) verbindbares Stockprofil (8) mit Einsperröffnungen (9) für Schloßriegel und -falle,

    d) ein an dem Türblatt (1) befestigbares, dieses im wesentlichen vollständig abdeckendes Verstärkungsblech (10),

    e) ein mit dem Türblatt (1) verbindbares, das Verstärkungsblech (10) überlappendes, sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Schloßprofil (12) zur Aufnahme des Schlosses (11) und der Verriegelungseinrichtung,

    f) bandseitig ein mit dem Türblatt (1) verbindbares, das Verstärkungsblech (10) überlappendes, sich im wesentlichen über die gesamte Türblatthöhe erstreckendes Hinterhakenprofil (13) mit Türbändern (14), dessen Hinterhaken (15) bei geschlossener Türe von dem bandseitigen Stockprofil (6) abgedeckt ist.


     
    2. Verstärkungssatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schloßprofil (12) zusätzlich zu einem mit Riegel und Falle versehenem Schloß (11) im oberen und unteren Türbereich je ein von dem Schloß (11) mittels Treibstangen (20) betätigbarer Drehriegel (19) vorgesehen ist.
     
    3. Verstärkungssatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch qekennzeichnet, daß das Schloßprofil (12) eine Be-festigungsplatte (17) für ein Zusatzschloß (18) aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht